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Partei mit speziellen Forderungen in betreff der Arbeiter bilden,| Innungsmeister folgen dem leuchtenden Beispiele des Naum­sondern sie sollten lediglich die Arbeiter für die freifinnige iöfen Bartei gewinnen. Diese Erklärung rief selbst bei einigen Frei finnigen Kopfschütteln hervor.

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Die Gerüchte über große militärische Kreditforde­rungen an den Reichstag wollen, so wird dem Bester Lloyd" ischen aus Berlin   gefchrieben, nicht zur Ruhe kommen. Die neulichen, diese merkwürdigerweise zuerst an der Börse verbreitet gewesenen ie in Nachrichten über eine 300 Millionen- Vorlage haben allerdings b den außerordentlich übertrieben, aber mit der Forderung für die der Errichtung von zwei neuen Korpskommandos und wohl auch eiftige mit der Forderung neuer strategischer Eisenbahnlinien wird sich quidt das Extraordinarium des Militäretats schwerlich erschöpfen. Wir verzichten darauf, eine auch nur annähernd bestimmte fcheis Summe zu nennen. Frühere Erfahrungen haben gezeigt, daß Die die Ziffern der Militarkredite gleichfam unter der Hand sich aven, ändern. Was heute wahr ist, in dem Sinne nämlich, daß es = End den Absichten leitender Personen entspricht, fann morgen schon Loffer, überholt, oder unter Umständen auch unterboten sein. Freilich ist der legtere Fall leider der seltenere. Gleichwohl ist es nicht ausgeschlossen, daß er diesmal eintreten wird. Wir erhalten darüber Andeutungen von bewährter Seite. Hiernach unterliegen wichtige Einzelheiten noch der Berathung zwischen dem Reichskanzler und dem Kriegsminister auf der einen, dem Reichskanzler und dem Schaßsekretär v. Malzahn auf der anderen Seite. Man hat mit diesen Berathungen wohl auch die neuliche Anwesenheit des Herrn v. Malzahn in Friedrichsruh   in Verbindung zu bringen. Es ift die Frage, ob die Finanzministerfrise in diese Dinge mit hineinspielt. Wir wollen es nicht behaupten und wir haben auch feine Andeutungen in dieser Richtung empfangen, aber bie finanzielle Seite der geplanten abermaligen Heeresverstär­tung ist denn doch so wichtig, daß den zuständigen Reffortchefs ficher eine bedeutende Rolle bei der Feststellung der Mittel zu­fallen muß, durch die das angebliche Bedürfniß zu decken ist. Wir wiederholen: Von 300 Millionen oder auch nur 250 Krz. Millionen, die ebenfalls genannt wurden, ist schwerlich die Rede, aber beträchtliche Mehrforderungen sind gleichwohl zu feire erwarten. Nebenbei bemerkt, ist es in politischen Kreisen start ättern beachtet worden, daß die Börse wieder einmal frühzeitig unter­etmos richtet gewesen ist. Der Vorgang erinnert an ähnliche Manöver aus der Zeit des Kampfes gegen die russischen Werthe. Jetzt wie damals scheinen journalistische Hände mit im Spiele ge­wesen zu sein. Der Kundige weiß, um was es sich handelt und die Gerüchte, die über Aenderungen im offiziösen Breß dienst umgehen, erhalten durch diese eigenthümlichen Verhält niffe eine gewisse Bestätigung. Mit einem Wort: Es wird verdient, und das Volk zahlt die Zeche.

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Ueber die Vorarbeiten zur Reichstagsfelkon schreibt die Magd. Ztg.":" Nachdem nunmehr auch der Militäretat an den Bundesraih gelangt, sind die Einzeletats bis auf einige fleinere fast fämmtlich zur Vertheilung gebracht. Es darf daher feinem Zweifel unterliegen, daß der Reichstag  , wenn er am Dienstag über acht Tage zusammentritt, den Reichshaushalts­etat fertig zur Berathung vorfinden wird. Ueber das Sozia­linzengesez und das neue Bankgesez fehlt es noch immer an zuverlässigen Angaben, doch wird versichert, daß auch diese beiden Vorlagen durch vertrauliche Verhandlungen unter den Regierungen so weit gefördert worden, daß ernstliche Schwierig­feiten bei der Vorberathung derselben im Bundesrath nicht mehr zu erwarten seien, wenigstens nicht Schwierigkeiten der Art, daß nicht auch die rechtzeitige Vorlage dieser beiden Ge­fete gleich beim Zusammentreten des Reichstags oder kurz darauf

zu erwarten wäre.

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Die Verewigung des Sozialistengesehes wird, wenn man umlaufenden Gerüchten trauen darf, noch in erfreulicher Weise durch ein zweites Ausnahmegesez ergänzt werden. Nach emer dem Berliner   Korrespondenten der Posener 3tg." von unterrichteter Seite zugehenden Meldung ist nämlich eine Ab­änderung des Vereinsgefezes beabsichtigt, welche für Vereine mit staatsgefährlicher Tendenz eine Ausnahmestellung schaffen foll. Ein solches Gesez werde nicht die Bedingung für den Verzicht auf anderweite ursprüngliche Forderungen der preußis schen Regierung bilden, aber in ungefähr gleichbedeutendem Sinne bei der Berathung der Sozialistengefeß- Vorlage geltend gemacht werden. Etwas dunkel zwar, aber doch klar genug, um erfennen zu laffen, daß es sich um eine weitere Beschränkung der Wolfsrechte bandelt.

Die im Behhe des Lehrlingsprivilegs aus§ 100E der Gewerbeordnung sich befindende Innung der Tapeziere und Deforateure, in Stettin   macht bekannt, daß nur derjenige sich Gefelle nennen dürfe, der bei einem Stettiner Innungsmeister in der Lehre gewesen ist. Die Herren haben vom Naumburger  Oberlandesgericht etwas gelernt. Daffelbe hat bekanntlich dahin entschieden, daß den Meistertitel nur derjenige führen dürfe, ber ordnungsmäkig als Lehrling gelernt, als Geselle gearbeitet und dann seine Meisterprüfung abgelegt habe; ohne diese drei Stufen gebe es feinen Meistertitel. Der Handelsminister hat freilich die Behörden angewiesen, sich nicht nach diesem Urtheile zu richten; er hat wohl gefühlt, daß ein anderes Gericht an derer Meinung sein könnte. Aber die Stettiner Tapezierers

Schlag fuhr die Schlafende auf und richtete sich im Bette auf ihren Knieen empor. Jett traf ein zweiter Hieb ihren Kopf, doch die starken Haarzöpfe fingen ihn auf, und der herabgleitende Säbel verlegte nur ihre Stirn bis zu den Schläfen.

Nun pacte Timea mit ihrer linken Hand die Klinge. Mörder!" schrie fie, aus dem Bett springend, und während fie an dem scharfen Stahl sich die innere Fläche der linken Hand zerschnitt, fuhr sie mit der verwundeten Rechten dem Gegner in die Haare. Sie fühlte, daß es die Haare einer Frau waren. Und nun wußte sie, wen sie vor sich hatte.

Es giebt kritische Momente, in denen die Seele die ganze Gedankenſtala mit Bligesschnelle durchläuft. Das Hier ist Alhalie. Im anderen 3immer ist Athaliens Mutter. Man will aus Rache, aus Eifersucht sie ermorden. Es wäre vergeblich, um Hilfe zu rufen. Hier muß gekämpft werden. Timea schrie nicht mehr, sondern nahm ihre ganze Kraft zusammen, um mit der blessirten Hand den Kopf der Gegnerin anf die Erde herab zu ziehen, und den mit der Linken erfaßten Mordstahl ihrer Hand zu ents winden.

( Fortsetzung folgt.)

burger Oberlandesgerichtes. Wenn dieses in Bezug auf den Meistertitel Recht hat, dann darf sich allerdings Niemand Ge­felle meinen, der nicht eine vorschriftsmäßige Lehrzeit durchge­macht und ein Gesellenstück gemacht hat. Aber darin befinden die Stettiner Herren sich im Irrthum, daß sie annehmen, man fönne nur bei einem Innungsmeister und nun gar nur bei einem Stettiner Innungsmeister! Geselle werden. Wo eine Innung mit einem Lehrlinge privileg besteht, fann man bei einem Innungsmeister oder auch bei einem Fabrikanten lernen, wo eine solche privilegirte Innung nicht besteht, aber auch bei jedem selbstständigen Tapezierer. Wenn der Lehrling ausge lernt hat, fann er sogar vor der Innung seine Gesellenprüfung machen, ohne daß sein Meifter der Innung angehört, wenn eine solche Prüfung überhaupt verlangt wird. Denn die Innungen können die Aufnahme von Mitgliedern auch von anderen Voraussetzungen abhängig machen, als von einer Ge­fellen- bezw. Meisterprüfung. Und selbst nach dem Antrage Adermann- Biehl wegen des Befähigungsnachweises sollte die zurücklegung einer gewiffen Lehrlings- und Gesellenzeit schon als Befähigungsnachweis gelten. Wie können also die Mits glieder der Tapeziererinnung irgend einem ausgelernten Ar beiter verbieten, fich Tapezierergehilfe zu nennen, wenn er nicht bei einem Stettiner Innungsmeister gelernt hat? Wir sind bes gierig darauf, zu erfahren, ob die Stettiner Innung ihrer Rundgebung auch Nachdruck geben wird durch polizei liche beziehungsweise gerichtliche Verfolgung der Buwider handelnden.

Das Kölner   Oberreptil verkündet, daß die gerichtliche Verhandlung des grrroßen Elberfelder Sozialistenprozesses in die Wahlzeit fallen wird. Die Elberfelder Freie Breffe" bemerkt dazu: 3ft er vielleicht deshalb nahezu zwei Jahre in der Schwebe gehalten worden? Die Rölnische 3tg.", die es ja wiffen muß, giebt uns vielleicht nähere Auskunft hier über. Uebrigens ist uns dies Hineinfallen" in die Wahlzeit sehr recht. Unsere Staatsretter werden dann ja die beste Ge­legenheit haben, fich zu überzeugen, welche enorm abschreckende Wirkung dieser Monftreprozeß auf die Arbeitermaffen ausüben wird. Qui vivra verra mer's erlebt, wird sehen!

Aus dem westfälischen Kohlenrevier, 5. Oftober. Das Wagennullen" war befanntlich eine der Hauptbeschwerden der Bergleute während des Streiks. Seitens der Grubenver­waltungen wurde denn auch versprochen, das Nullen auf das allernothwendigste Maß zu beschränken. Wie weit solches jekt in Wirklichkeit geschieht, ist aus einer Mittheilung des Wochen­blattes Rohle und Eisen" zu ersehen. Hiernach find auf Beche Unfer Friß II." im August und September dieses Jahres 945 Wagen Kohlen 477 im Auguft und 468 im September als unrein oder wegen Mindermaß genullt worden. Es sind dies zum Mindesten 9450 Ctr. Kohlen. Das den Arbeitern entgangene Arbeitsverdienst dürfte sich mit 800 M. berechnen.

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Die Sozialdemokraten stellen in Gotha   den früheren Abg. Bod, im 1. weimarischen Wahlkreise Herrn Karl Schulze, ven Redakteur ber Thür. Tribüne", als Kandidaten auf.

Daß dem Bundesrathe eine Vorlage wegen Einrichtung einer fubventionirten Dampferlinie nach Ostafrifa schon zuge gangen fei, trifft, wie man offiziös schreibt, nicht zu. Sicher aber ist, daß eine solche sich in Vorbereitung befindet.

Sichere Privatnachrichten, an deren Zuverlässigkeit, wie man der Magd. 3tg." versichert, nicht zu zweifeln ist, bestä­tigen zunächst das beste Wohlbefinden von Stanley und Emin Bascha, aber schließen auch jeden Zweifel daran aus, daß der Erstere in Innerafrika, wie man schon längst angenommen hat, lediglich für die Interessen der Britisch- oftafrikanischen Gesell­schaft wirksam war und ist, und daß er für dieselben auch Emin Pascha's   Kräfte ganz und gar gewonnen hat, desselben Emin Pascha  , für dessen Entsetzung bekanntlich in Deutschland  gesammelt wird!

Aus Sanfibar meldet Reuter's Burau auf dem Drahtwege unterm 6. b. M.: Das italienische Kriegsschiff Staffetta  " ift heute von hier nach Venedig   abgegangen. Das englische Kriegs­fchiff Agamemnon  " wird am Donnerstag, der Griffon" am nächsten Montag absegeln.

theilung des Hauptmanns Wißmann zugegangen, wonach der Den größeren Kaufleuten in Bagamoyo   ist eine Mit­Reiseweg in das Innere offen ist. Von den Handelsleuten Semjee und Hajee wird eine Karamane ausgerüstet, welche von Mombassa   nach Momboia abgehen soll. Es steht diese Mittheilung offenbar im Widerspruch mit der Mel­dung, daß Buschiri   bei Bagamoyo   Streitkräfte versammelt habe und Wißmann den Rückzug von seiner Expedition nach Mwapwa abzuschneiden droht. Der neuesten Meldung gegen­über möchte man eher annehmen, daß sich Buschiri   noch weiter ins Innere des Landes zurückgezogen habe.

Wieder ist ein Afrikaforscher der Habsucht oder Feindselig feit der Eingeborenen zum Opfer gefallen. Der Bischof von Blömfontein   benachrichtigt die fgl. geographische Gesellschaft in London  , daß Mr. Monts, der 1887 eine Expedition nach dem See Bangweolo führte und noch im November v. J. von fich hören hatte laffen, von seinen eigenen Leuten getödtet worden fein soll. Monts war ein Mann von feltenem Unternehmungs­

braucht man nur zu sehen, ob der Brusteinsatz seines Hemdes zerdrückt ist oder nicht. Der Marquis von Salisbury   mußte es fich gefallen lassen, daß er megen seines unzeitgemäßen Nickens von Lord Carnavon getadelt wurde. Richard Temple, ein sehr fleißiger Parlamentarier, heißt wegen der malerischen Haltung bei feinem Schläfchen the sleeping beauty"( die schlafende Schönheit). Bradlaugh hielt eine heftige Rede, bei welcher auch für Broadhurst Einiges abfiel. Plöglich bemerkte Jener, daß dieser in Morpheus Armen lag, und von diesem Momente an schloß er nun die ein­zelnen Abschnitte seines Votums mit der Bemerkung, jobald der right honorable gentlemanauf wache/ werde er bessen Aufmerksamkeit noch besonders auf den Punkt hinkenken. Während der legten Seffion gab sich einer der Herren dem Schnarchen fo leidenschaftlich hin, daß ihm bedeutet wurde, diese Sprache sei feine parlamentarische, er möge gefälligft draußen die durch den Redner über ihn verhängte Betäubung abzuschütteln fuchen. Lord North   galt als einer der hart­nädigsten Schläfer. Als er eines Tages erfuhr, daß der Oberst Barre über den Zustand der englischen   Marine sprechen werde, fagte er zu einem Freunde:" Da steht uns eine nette Lange­weile bevor. Ich bin sicher, daß er nur eine Geschichte des englischen Seewesens von seinem Anfange an erzählt und dabei Francis Drake   und die Armada nicht vergessen wird. Laffen Sie mich ruhig schlummern, bis er bei unserer Epoche angelangt." Der Kollege that ihm den Gefallen. Wo find mir?" fragte er lebhaft beim Erwachen. Der Andere nannte eine große Schlacht. O mein Lieber," rief der Lord  , Sie haben mich um ein Jahrhundert zu früh aufgeschreckt!" Ein Gegner nannte ihn gelegentlich einen Staatsmann, der im Stande sei, zu schlafen, während er das Land ruinire," worauf Lord North   erwiderte, da er doch die Reden seiner Feinde über sich ergehen laffen müsse, wäre es grausam, ihm zu verweigern, was man doch selbst Verbrechern gewähre: eine ruhige Nacht vor der Hinrichtung.

Aus Kunst und Leben. Stande sei, zu schlafen, während er das Land ruinire," worauf

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Die Ansicht Sancho Pansa's, daß das Schlafen eine chöne Erfindung sei, hat auch im englischen Parlament ihre Anhänger; nech Mittheilungen der Frantf. 31g." gehören zu diesen fogar Parteihäupter selbst, die oft bei der Debatte schlaf trunken niden, während sie bei der Abstimmung energisch schütteln. Der Marquis von Hartington, der bekannte

Oppositionsführer, pflegt sich pünftlich zum Beginne der Sigungen einzustellen. Er nimmt behaglich Blak, drückt den Hut in die Stirn und scheint nach wenigen Minuten sanft ein­geschlummert zu sein. Auch Gladstone soll sich der Wirkung gewiffer Reden nicht immer entziehen fönnen. Das Kinn finft alsdann tiefer und tiefer, und will man wissen, ob eine Verhandlung für dea grand old man anregend gewesen,

Profefforen- Berftrentheit. In Wien   ist vor einigen Tagen Poter Johann Auer, der Provinzial der österreichischen Piaristen- Ordens- Provinz, in hohem Alter gestorben. Sein Hinscheiden hat nun eine Unzahl Erinnerungen an feine langjährige Thätigkeit als Profeffor des akademischen Gym nafiums wachgerufen. Da machen, wie das Neue Wiener Tageblatt" mittheilt, folgende Blüthen echter Profefforen­Berstreutheit die Runde: Die Schweizer   find ein gebirgiges Bolt, aber in Schottland   fängt das Klima erst im Oftober an." In Kleinafien hat man die Schweine erfunden."

geiste. Er reifte einst nach den Diamantenfeldern ohne he fondere Beldmittel. Sein einziger Gefährte war ein Efel, bre feine Effekten trug. Am Zambesi   angekommen, vertauschte er bas treue Thier mit einem Kahne, in welchem er den Fluß und seine Nebenflüsse erforschte.

Schweiz  .

Bern  , 5. Dftober. Es war anzunehmen, daß der Bundesrath mit der Anstellung des Generalanmalta nicht lange fäumen werde. Die Fremdenpolizei wurde auch ohne diesen gehandhabt und für ein Bedürfniß fah das neue Amt Niemand ernstlich an, aber man hat ihm aus diplomati schen Gründen eine große Wichtigkeit beigelegt und mußte ihm dieselbe nun auch durch rasche Besetzung zu wahren fuchen. Start betont worden ist während und besonders im Anschluk an den Referendumsfeldzug, daß die Bevölkerung unter dem Generalanwalt einen Beamten verstehe, welcher Recht und Gesez anwende; zahlreiche Blätter, die das Referendum bes rämpften, gaben ihm solche Mahnungen mit auf dem Wea. Sie hatten einen besonders eindringlichen Charakter auch in Organen der Partei, aus deren Mehrheit der Bundesrath ent nommen ist, so in der Berner Zeitung  ", welche oft die Ans fichten der Nationalräthe Brunner und Müller vertritt, in den Basler Nachrichten" des Herrn Ständerath Göttis- Leim, in der Nationalztg." des Herrn Oberft Fren und im Genevois" des Herrn Nationalrath Favon. Von den katholischen Parteien aaben ebenfalls mehrere Führer dem Amte des Generalanwalts diese Auslegung. Es seien nur zwei davon erwähnt, megen der Bestimmtheit, womit sie es thaten, Herr Ständerath With im Obwaldner Volksfreund und Herr Ständerath Muheim im Urner Wochenblatt". Das letztere Blatt schreibt heute: ,, So wenig die eidgenössischen Räthe in der Person des Bundes­anwalts einen Bundespolizeipräfeften", einen Oberfpißel für die schweizerischen Arbeiter" u. d. darbieten mollten, ebenfr wenig ist das Volf gewillt, mit dem Institut sich eine Ruthe binden zu laffen; es ist viel zu eifersüchtig auf seine Rechte und Freiheiten und fühlt sich start genug, jedes Gelüfte rech Maßregelung auf fürzeltem Wege im Reime zu erfliden." Der zum Generalanwalt ernannte Herr Albert Scherb von Bischoffe jell( Thurgau  ) ist gegenwärtig Staatsanwalt feines Kantons; er gehört seit längerer Zeit dem Ständerath an und konn zum rechten Flügel der radikalen Partei gezählt werden. Man Fat ihn stets als einen Gegner der sozialdemokratischen Bestrebunan und auch nicht als einen Freund der Sozialreform angefeber, lobt aber seine privaten Eigenschaften und glaubt, er werde sich streng in den gefeßlichen Schranken halten.

Frankreich  .

Boulé abgethan. Keine Partei fann eine Bürgschaft für den moralischen Werth eines jedes ihrer Mitglieder über nehmen. Die fozialdemokratische Partei ist aber stets auf der unsicherer Kenntniß entdeckt wird, so folgt auch ftets rasch die Wacht gegen unberufene Eindringlinge, und sobald irgend ein Zejern bekannt. Er that fich vor etwa 2 Jahren bei dem großen Entlarvung und Ausmerzung. Der Name Boulé ist unferent Pariser Maurer streit hervor, und erwarb sich ein sehr großes Vertrauen, daß er im Januar dieses Jahres bei der Ersagwahl, in welcher sich Boulanger den Parifern a's Kandidat präsentirte, von den Sozialdemokraten neben Jaques, bem Kandidaten der vereinten bürgerlichen Republikaner, dem Diktator in spe als Kandidat gegenüber gestellt ward. Von Seiten der bürgerlichen Demokraten die aleich ihren Partei Vorgehen verwandten in Deutschland  , jedes selbstständige der Arbeiter als ein Manöver der Anklage erhoben, Boulé stehe im Solde Boulangers  . Ta Reaktion" zu denunziren lieben, lieben, wurde damals damals die aber feinerlei Beweise erbracht merden konnten, so wurde die Anklage nicht beachtet. Inzwischen traten nun nach und nach verschiedene ernste Verdachtsmomente hervor, und schon zur Beit des internationalen Arbeiter fongresses waren die ehemali gen Freunde Boule's stugig und irre an ihm geworden. Seit bem hat man die Beweise seiner Schuld erlangt, und das re­volutionäre Zentralfomitee der Arbeiter" hat die Aus­schließung Boulé's aus der Partei befchloffen, und feine Ausst o ßung aus dem Ausschuß des Syndi fatsverbandes, dessen Mitglied er ist, beantragt. Dass diesem Antrag wird Folge gegeben werden, das versteht fish von selbst. Gleichzeitig wurde im 20. Arrondisse ment eine ähnliche Hinrichtung" an einem gem ffen Dilhomme vorgenommen, der im Intereffe der Boulangisten. das Wahlkomitee Vaillant's hatte bewegen wollen, an deffen Kandidatur festzuhalten, und dadurch den Sieg des republikanischen Kandidaten zu verhindern. Dilhomme fonnten feine Beziehungen zu den Boulangiften nachgewiesen werden. Arbeiter bemüht sind, der Korruption zu steuern, welde ber Es ist bemerkenswerth, mit welchem Eifer die französischen  Boulangismus m't fich gebracht hat, oder richtiger: deren begriffen, daß der Boulangismus eine Gefahr war. Die offen Klassischer Ausdruck er ist. Die französischen   Arbeiter haben es monarchistischen Parteien konnten bei der Verrufenheit Republik nicht gefährlich werden. der Dynastien, welche bisher über Frankreich   geherrscht, dec Das fonnte aber jener

Darius erlitt eine schwere Niederlage, weil ich Ihnen schon gestern gesagt habe, daß der ganze Feldzug ein Unfinn war." " Der dritte punische Krieg wäre viel eher ausgewesen, wenu er nur etwas eher begonnen hätte." Von zahllosen Wunden bedeckt, stürzte Cäfar an der Statue des Pompejus todt zu Boden; mit der einen Hand zog er das Gewand über den Kopf, mährend er mit der anderen um Hilfe rief." Rarl IV. starb 1378; es war aber nicht Rarl IV., sondern Karl V.   und nicht 1378, sondern 1558." So entstand ein völliger Kriea auf Seite 94. Franz D. ließ es Napoleon fühlen, daß er ein altes Regentenhaus war." Und leider, fo fegre ber zerstreute Gelehrte wohl schmerzlich seinen denkwürdigen Aussprüchen hinzu, und leider giebt es selbst in Europa  Menschen, die nicht immer bei vollem Verftande find."

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Die Beitschrift, Gara" bringt eine von Roberts in Lire pool aufgenommene Photographie des Andromedanebels, welche selbst die ausgezeichneten Sternaufnahmen von Henry in man cher Hinsicht in den Schatten stellt. Freilich mußte bie licht empfindliche Platte dem Licht im Brennpunkte des Teleflops vier Stunden lang ausgefeßt bleiben. Was bei Betrachtung der schönen Aufnahme zunächst in die Augen fällt, ist die ge radezu unzählige Menge der Firsterne, welche den Nebel um geben bezw. demselben vorgelagert sind, und zwar sind es Sterne, welche bisher selbst mit Hilfe der schärften Teleffope zumeist nicht wahrzunehmen waren. Viel bedeutsamer ist es aber, daß das Bild uns die Entstehung der Welten nach der Laplace'schen Theorie vor Augen führt. Man sieht nämlich ganz deutlich, daß der Nebel aus Ringen besteht, die ein helles Bentrum umgeben, also an den Planeten Saturn lebhaft e innern; auch find einige Stellen der Ringe durch Nebelfnoten bezeichnet, als wenn sich dort Trabanten bilden wollten. Ende lich erblickt man rechts einen offenbar von der Hauptmaffe ab getrennten fleinen Nebel, welcher als ein in der Bildung be griffener Trabant oder Planet anzusehen sein dürfte.

Der Weltfrieden ist gesichert! In aller Stille baben am Dienstag die zwei neuen Regenten( Capitani reggenti) dec Republik San Marino, Domenico Battori und Marino Nico lini, ihr schweres Amt angetreten. In ihrer Antrittsrede ge­lobten dieselben feierlichst, mit allen Staaten Europa's   m Frieden leben zu wollen; sie werden daher keinen Rüstungs fredit fordern. Dem Weltfrieden droht also von dieser Seite feine Gefahr.