vorüber, lagert sich eire roch größere Windstille über die Ge­mäffer, und die Bresse füllt sich mit den politischen Grabreden für durchgefallene und politischen Prophezeihungen für neu­gewählte Deputirte. Die Reaktion gegen die Beriode der fieber­haften Wahlagitation verlangt ihr Recht. Die vierzehn Tage, melche ben erften Wahlgang von den Stichwahlen trennten, haben sich dem Charakter des öffentlichen Lebens nach durch nichts von der Zeit vor dem 22. September unterschieden. Auch diesmal hatte das Wahlfieber die breite Masse nicht ergriffen, sondern beschränkte sich auf die Kreise der journalistischen und politischen Drahtzieher und solcher, welche es werden wollen. Nur in einzelnen Wahlkreisen von Baris hatte die Heftigkeit der einander bekämpfen­den Barteien verdoppelt. Eo zum Beispiel im Wahl­freis Belleville , wo es sich darum handelte, Rochefort durch den Kandidat der vereinigten Republikaner , den Poffibilisten Dumay, aus dem Felde zu schlagen, im Wahlkreis des Père­Lachaise, wo der Radikale Tony Révillon gegen Vergoin, einem der verächtlichsten Spießgefellen Boulanger's fämpfte, ferner auch in dem 8. und 9. Wahlkreis, wo sich das bou­langiftisch- konservative Kartell abmühte, gegenseitig ihre refpektiven Kandidaten durchzubringen. Im 7. Wahlkreis hatte fich der Kandidat der Konservativen, Cochin, geweigert, auf ein Kartell zu Gunsten Terrail- Mermeir's einzugehen und seine Kandidatur zurückzuziehen, im 7. jedoch trat Hervé, nachdem er ben Grafen von Paris um Rath befragt, zu Gunsten des bona­partistischen Boulangiften Marius Meutin zurüd, wofür sich die Boulangisten verpflichteten, ihrerseits im 9. Wahlbezirk den be fannten Konservativen Georges Berry durchzuhelfen. Allein das Wahlkomitee denkt, und die Wählermasse lenkt. Es zeiate fich, daß sich die Pariser wohl einen in eine demagogische Löwenhaut gehüllten Boulangiften aufbündeln laffen, jedoch in feinem Falle einen Konservativen. Berry fiel glorreich durch, wie überhaupt alle in Paris unter boulangistisch- demagogischer Flagge aufgeftellten monarchistischen Kandidaten. Die That­fache ist charakteristisch, fie bedeutet, daß die in Paris zu Gunsten der boulangistischen Kandidaten abgegebene und noch immer beträchtliche Anzahl von Stimmen feine Manifestation zu Gunsten der Herstellung der persönlichen Macht bedeutet, fondern eine schlecht gewählte Form des Proteftes gegen die von Thiers überkommene und von den Opportunisten forglich gehegte und gepflegte Tradition einer fonservativen Republik". Daß das Departement der Seine der neuen Rammer von 44 Boulangiften 18 ftellt, davon Varis allein 11, ift noch nach einer anderen Seite hin interessant, es charakte­rifirt recht deutlich, die eine, fleinbürgerliche Seite der boulan­giftischen Bewegung, die mit Rücksicht auf den politischen Bauernfang fich start mit konservativ- agrarischen Elementen verquickt hat, bald die ersteren, bald die legteren betonend, je nachdem auf die städtische oder ländliche Bevölkerung spekulirt ward. Die aus dem Repertoir des Radikalismus entlehnten Schlagwörter einerseits, die Fechtsschwenkung des Radikalismus andererseits, welche die neue politische Bewegung als einzige republikanische(?) Oppositionspartei erscheinen lieb, er flären den Erfolg, den die boulangistischen Kandidaten in Paris gefunden haben, und der durch die Stichwahlen bes fiegelt worden ist. In der Provinz dagegen haben die Bou­langisten trok ihrer Koalition mit den Konservativen so geringe Erfolge eingeheimst, daß sich dieselben im Verhältniß zu den aufgewendeten Anstrengungen und Opfern gradezu in eine Niederlage verwandeln. Am empfindlichsten ist je= doch der Boulangismus durch Rochefort's Niederlage betroffen worden, der im Wahlbezirk Belleville mit 1500 Stimmen Majorität von dem Kandidaten der vereinigten Republikaner , dem Poffibilisten Duman geschlagen ward. Daß der alte Laternenmann ins Hintertreffen kam, dessen Person und Vergangenheit das Meiste dazu beigetragen hatten, den reaktionären Rern des Boulangismus demagogisch zu mastiren, ist das beste Zeichen dafür, daß die Pariser anfangen einzu­sehen, Boulanger ist der Retter nicht. Bezeichnend ist auch, das Rochefort nicht von einem radikalen, sondern von einem poffibilistischen Kandidaten aus dem Felde geschlagen ward. Der klembürgerliche Radikalismus muß dem Sozialismus weichen, wenn auch vor der Hand noch einem verschwommenen unfonsequenten Sozialismus, der noch stark mit allerhand klein­bürgerlichen Schrullen vermengt ist, Paris hat auch zwei andern bekannten boulangistischen Deputirten den Lauf­dafür hat pak gegeben: Vergoin und Andrieur,

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allerdings Naquet, Laisant, Terrail Mermeix u. s. m. Siz und Stimme in der neuen Kammer verliehen. Der legt­genannte Boulangist ist übrigens nicht von der Parifer Arbeiter­schaft, sondern von der feinsten Aristokratie, der Bevölkerung des Faubourg St. Germain erwählt worden. Der Boulanais­mus hat seine Sige eben überall entweder auf Kosten der Ra­dikalen oder auf die der Konservativen erkämpft, von denen die letteren der Zahl nach und bei ihrer stockfonservativen Kund­schaft durch das Bündniß mit dem Bou'angismus auch moralisch geschwächt aus dem Wahlkampfe hervorgehen.

Die Radikalen fönnen mit dem Ausfall der Stichwahlen zufrieden sein, dieselben wegen innerhalb gewiffer Grenzen die Niederlagen des ersten Wahlganges aus. Aber wenn die Partei

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und damit liegen die Ankläger Athalie's: das blutige Nachtgewand, die Giftdose und das Tagebuch.

Athalie stieß einen Schrei aus, wie der zu Tode ver­wundete Geier und verhüllte mit beiden Händen das Gesicht. Und als sie die Hände wegzog, war dies Gesicht nicht mehr blaß, sondern feuerroth. Am Halse war ein kleines schwarzes Band zu einer Schleife verknüpft; diese Schleife reißt sie nun mit beiden Händen auf und wirft das Band zur Erde, als wollte sie diesen schönen weißen Nacken schon jetzt ent­blößen für den Henker, oder vielleicht auch, um dasjenige freier sagen zu können, was jetzt aus ihrer Brust hervor­bricht.

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Ja, so ist's, ich war es, welche Dich umbringen wollte. Und ich empfinde nur Neue darüber, daß ich Dich nicht beffer getroffen! Du warst der Fluch meines Lebens, Du weißwangiges Gespenst! Durch Dich verfiel ich dem Unglück der Verdammniß! Ich wollte Dich umbringen ich war es dem Schicksal schuldig. Ich hätte teine Ruhe in der ganzen Welt gehabt, wenn ich es nicht versucht hätte. Siehe, dort war Gift genug, um allen­falls eine ganze Hochzeitsgesellschaft ins Jenseits zu be­fördern. Aber ich brauchte Dein Blut. Du bist nicht ge­storben, aber ich hab meinen Durst gestillt, und nun mag auch ich sterben. Bevor mir jedoch das Schwert des Hen­fers das Haupt vom Rumpfe trennt, werde ich Deinem Herzen noch einen Dolchstoß verfeßen, von dem es nie ge­nesen soll und dessen Wunden selbst in den seligsten Um­armungen Dich quälen wird. Ich schwöre jetzt. Höre mich, Gott, hört mich, ihr Heiligen und Engel und ihr Teufel, die ihr im Himmel und in der Hölle! Uebt nur so viel Barmherzigkeit gegen mich, als das wahr ist, was ich jetzt fagen werde." Und das rasende Weib sinkt auf die Knie und schwingt die Hände über den Kopf, die Himmlischen und die Unterwelt als Beugen anrufend. Ich schwöre! Ich schwöre, daß dies Geheimniß, das Geheimniß von der ver­borgenen Thür nur einem Menschen außer mir bekannt war, und dieser Eine war Michael Timar Levetinczy. Tags darauf,

| auch annähe: nd die gleiche Anzahl ihrer Deputirten in der auch annähernd die gleiche Anzahl ihrer Deputirten in der reuen Kammer wiederfindet, so ist doch die Zahl ihrer An­hängerschaft gewaltig zusammengeschmolzen. Die imponirenden Majoritäten der bekannten radikalen Größen find wie Spreu im Winde zerstoben, und die fiegreichen Randidaten der äustersten Linken haben fast überall nur mit schwachen Majoritäten und noch obendrein oft nur mit Hilfe der Possibilisten und Oppor tunisten über ihre boulangistischen Gegner triumphirt. In Paris von den Boulangiften verdränat oder wenigstens arg gedrängt haben die Radikalen in der Broving oft zufolge der republi fanischen Disziplin vor den Opportunisten zurücktreten müſſen. Wenn die Aeußerste nicht bald und wie einzelne ihrer Mit­glieder wollen eine entschiedene Orientirung nach weiter links nimmt und entschieden für soziale Reformen eintritt, fo wird die Partei zwischen Boulangismus und Opportunismus zerbröckeln und zu einer unbedeutenden Gruppe parlamenta­zerbröckeln und zu einer unbedeutenden Gruppe parlamenta rischer Nörgler zusammenschrumpfen. Bereits werden im radi­falen Lager Stimmen laut, welche wie Milleraud der äußersten Linten die engste Fühlung mit den sozialistischen Deputirten Linten die engite Fühlung mit den sozialistischen Deputirten rathen, die einen Sauerteig bilden sollen, welcher die Partei und das politische Leben nach vorwärts drängt.

Die Stichwahlen haben den Konservativen feine gün ftigere Stellung bereitet, als sie vorher besaßen, die Partei findet sich im Gegentheil um etliche parlamentarische Size ärmer. Die einzige Partei, welche Grund hat, mit dem Ausfall der Wahlen hochzufrieden zu sein, das ist diejenige, welche eigentlich Alles zu fürchten hatte, die opportunistische. Der Boulangismus hat sich ihr gegenüber als der rettende Engel erwiesen, welcher ihr aus einer unhaltbaren, von allen Seiten angegriffenen Situation half. Die Republik in Ge­fahr hat sich als trefflicher Vorwand erwiesen, um dem Opportunismus in Gefahr aus der Patsche zu helfen. Possibilisten und Radikale haben Vorspanndienste geleistet und die Herren Regierungsrepublikaner" fühlen sich mehr Meister, als je zuvor. Wenn auch in der neuen Kammer wie in der alten nicht start genug, um allein eine kompakte Majorität zu bilden, so find sie doch andererseits mehr als start genug, um jede Aktion der Radikalen zu lähmen, deren Bundesgenossen­fchaft sie nur gnädig annehmen wollen, wenn lettere auf Chimären wie eine progressive Einkommensteuer, Revision der Ronftitution, Abschaffung des Senats 2c. verzichten. Dafür liebäugeln sie um so mehr nach der konservativen Rechten hin­über, mit der sie zusammen eine kompakte fonservative Regie­rungsmajorität bilden möchten. Sollten die Aktien bes Boulangismus nicht infolge unvorhergesehener Ereignisse steigen, so werden wohl die Royalisten die konservative Bruderhand von links annehmen, Th: ers Jdeal, die konservative Republik, ist dann verwirklicht, das bewegliche und unbewegliche Rapital kann dann in holder Eintracht das Volt scheeren. Seine Wünsche ver­räth der Opportunismus in dieser Beziehung durch das Ge­schrei nach einer praktischen Geschäftspolitik seitens der neuen Kammer, d. h. einer solchen, welche dem herrschenden Groß­fapital erlaubt, fette Gefchäfte auf Roften des Boltes zu machen. Eine Geschäftspolitik, das ist die Antwort des triumphirenden Großfapitals auf die Forderung einer Reformpolitif.

5601 St.( 3255). In der Stichwahl unterlagen der poff linische Kandidat Soulery( Algier ) 3397 St.; Lullin( Toulo mit 3188 St.; P.otot in Marseille mit 919 St. und leid auch Jules Guesde ( Marseille ) mit 2301 St. Die in Stichwahl eingetretenen sozialistischen Kandidaten hatten fammen im ersten Wahlgange 40 463 St., in der Ballot dagegen 66 663 St erhaiten.

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Daß Genoffe Jules Guesde in Marseille trok guter Au fichten und einer thätigen Wah tampaane ohre Gleic fcheiterte, ist zum größten Theil das Verbrechen Proto's Ermitglieds der Kommune von 1871. Das Wort Verbreche ist nicht zu start, wenn man weiß, welch mächtiger Hebel fi die sozialistische Bemegung Frankre chs der Emtritt des talen vollen und unermüdlich thätigen Mannes in das Parlame gemesen wäre. Guesde's Wahl wäre geradezu ein Ereig geweien, vor dem die Kapitaliften und Shablonenpolitene zitterten, und das alle Anhänger des modernen Sozialism mit Ungeduld herbeisehnten. Sein Mißerfolg ist, wie 3iffern beweisen, auf Protot's Haltung zurückzuführen, de obgleich im ersten Wahlgange in der Minorität geblieben Guesde erhielt 1442, Protot 1290 Stimmen Ballotage eintrat. Obgleich die Zahl der für Guesde ab gebenen Stinimen faft um 1000 gewachsen, während die v Protot erhaltenen bedeutend zurüdgingen, so haben doch 991 Stimmen, welche leßterer noch bewahrte, Guesde's Wa hintertrieben. Wiffentliches oder blindes Werkzeug von J triguen hat Protot der Sache des Sozialismus einen schlech Dienft erwiesen und er hätte besser gethan, in der Zuri gezogenheit zu bleiben, in der er seit mehr als einem Jah zehnt lebt, als seinen Namen durch die Handlungsweise geg Guesde zu beflecken.

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Guesde's Eintritt in die Kammer hätte der kleinen fo listischen Gruppe erst ihre wahre Bedeutung verliehen, fie ha einen genialen Wortführer gehabt, welcher nach jeder Seite der Aufgabe gewachsen, ein würdiger Repräsentant des mode nen Sozialismus gewesen märe und ourch seine zünden Rede die Agitation von der Parlamentstribüne aus über d ganze Land geschleudert hätte. So steht zu befürchten, daß fozialistische Gruppe, wie ihre Vorgängerin in der alten Ramm ein gar armseliges Leben friften wird, weil ihr die eigentliche tende Seele fehlt. Die neuerwählten sozialistischen Deputirten soweit sie bekannt, gemiß recht tüchtige und brave Kräfte, a in geistiger Beziehung durchaus unbedeutend. Reiner von ih wird im Stande sein, das Banner des Sozialismus in Rammer mit der Autorität aufzupflanzen, und mit dem T zu vertheidigen, wie es Jules Guesde gethan hätte. Und in die Talentvergötterung zu gerathen, muß der mit der figen Bewegung Vertraute zugeben, daß dieselbe für den Aug blick bedeutende Männer braucht, welche durch ihr Eingre die gesammte Arbeiterschaft um das Banner des moder Sozialismus zu schaaren verstehen.

Die Stichwahlen haben den von den vereinigten Republi. Politische Leberlicht

fanern erwählten Possibilisten Joffrin noch neun sozialistische Kandidaten zugefellt. Obgleich verschiedene derselben durch Kartell mit den Republikanern gefiegt haben, so ist doch der Umstand, daß sie bereits im ersten Wahlgange die Majorität über ihre Bundesgenossen in der Stichwahl erhalten hatten, von gutem Anzeichen dafür, daß der Sozialismus unter den Maffen mehr Terrain gewinnt. Bezeichnend ist in dieser Beziehung für die Strömung auch, daß sich beinahe alle Radikale fozia liftisch" nannten, jogar Clemenceau fandidirte als sozialistischer Radikaler". Der Erfolg der Sozialisten, besonders in der Pro­vinz, wo ihre Kandidatur im ersten und auch hier und da im zweiten Wahlgang eine entschiedene Klassenkandidatur war, ist um so beachtenswerther, wenn man ihre geringen materiellen Kräfte kennt und die so schwierige Situation, die der Boulan­gismus geschaffen.

In Paris ward bekanntlich Duman mit 5584( gegen 2468 Stimmen am 22. September) gegen Rochefort gewählt, die un­abhängigen Sozialisten Basly und Longuet, towie der Possi bilist Chabert erlagen leider mit starken Minoritäten ihren boulangistischen Gegenfandidaten, Chabert erhielt 5723( 3761*), Basly 5784( 3089), Longuet 5259( 3563) Stimmen. Die in der Stichwahl kandidirenden Sozialisten, die Possibilisten in­begriffen, haben die Gesammtzahl ihrer Stimmen von 12 881 auf 22 350 erhöht. Die in der Provinz erwählten 9 Sozia­listen find sämmtlich Kollektivisten oder unabhängige Sozialisten, die mit diesen Fühlung halten. Von Kollektivisten ward er­wählt: Thiorier( Montlacon) mit 5688 Stimmen( 4376) Ferroul( Narbonne ) mit 4829 St.( 3014); Baudin( Vierzon ) mit 8002 St( 5089); Couturier( Lyon 1) mit 3306 St.( 1768) und Lachize( Villefranche ) mit 10 906 St.( 7330). Von den unabhängigen Sozialisten e: hielt Autide Boyer( Marseille ) 6551 St.( 3407), Gasté( Brest ) 6891( 5308), Clujeret( Toulon II)

*) Die in Klammern stehenden Zahlen bezeichnen die im ersten Wahlgange erhaltenen Stimmen.

storben sein. Michael Timar Levetinczy lebt dann noch und Du kannst der Rückkehr Deines ersten Gatten gewärtig sein. So helfe mir Gott, wenn es wahr ist, daß Timar noch lebt. Dec, den man statt seiner begrub, war ein Dieb, welcher Timars Kleider gestohlen hatte! Und nun lebe weiter mit diesem Dolchstoß in Dein Herz!"

3wölftes Kapitel.

Die Büßerin in ,, Maria Nostra". Der Gerichtshof verurtheilte Athalie wegen fiebenfachen Vergiftungsversuchs und vorsätzlichen Meuchelmords zum Tode. Die Gnade des Königs verwandelte diese Strafe in lebenslängliche Gefängnißhaft im Strafhause Maria­Nostra".

Athalie lebt noch jetzt. Seitdem sind vierzig Jahre Seitdem find vierzig Jahre verstrichen und sie mag jett jetzt 67 Jahre alt sein. Ihr troßiger Geist ist nicht gebrochen. Sie ist hartherzig, schweigsam, reuelos. Wenn die übrigen weiblichen Sträflinge am Sonntag in die Kirche geführt werden, sperrt man Athalie während dieser Beit in ihre Einzelzelle ein, weil man be­fürchtet, daß die Andacht der Uebrigen durch sie gestört werden könnte. Als man sie früher einmal gezwungen hatte, mit in die Kirche zu kommen, schrie sie zwischen die weihe­volle Predigt des Priesters hinein:" Du lügst!" und spuckte auf den Altar.

3u wiederholten Malen gab es während dieser Beit große Gnadenafte. An Landesfreudenfesten wurden zu Hun­derten die Bewohner der Gefängnisse in Freiheit gesetzt. Nur diese Eine wurde von den Gefängniß- Inspektoren nie zur Amnestirung empfohlen. Denen, die ihr riethen, reuig in sich zu gehen, um amnestirt zu werden, antwortete sie: So wie ich frei werde, bringe ich jenes Weib um!" Das sagt sie noch jetzt. Aber die, welche sie meint, ist schon längst zu Staub zerfallen, nachdem sie viele Jahre an dem Dolchstoß gelitten, der ihrem armen franken Herzen versetzt worden.

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Ans Berlin wird mehreren nationalliberalen Blätt folgendes gefchrieben: Auch aus Bundesrathsfreifen verlau jekt, daß die Regierung damit rechnet, die dringendsten beiten des Reichstages bis etwa zum 20. Dezember erlebi zu lassen. Es heißt ferner, daß es in der Abficht liege, Neuwahlen in der ersten Hälfte des Januar stattfinden zu fodaß die Thätigkeit des preußischen Landtages davon un rührt bleiben würde."

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Immer und immer wieder wird von halbam licher Seite der Versuch gemacht, die noch ausftehen Ergebnisse der preußischen Bergwerksenquete im Vo im rosigsten Lichte, und demgemäß die perffoffene Aussta bewegung der Bergleute als einen Ausbruch frivolen willens darzustellen. So schreibt jest wieder eine off Korrespondenz:

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Es erscheint angezeigt, daran zu erinnern, daß der S bewegung vom rein wirthschaftlichen Standpunkte aus nur eine gewiffe Berechtigung zuerkannt werden könnte, wenn Lohn- und Arbeitsverhältnisse, namentlich der rheinisch fälischen Bergleute folche wären, daß fie geradezu Eristenzschwierigkeiten verknüpft sein würden. Dem geg durch die Enquete festgestellt erachtet werden, daß die Löhne in den treffenden Kohlenrepieren beffere find, als in übrigen Rohlenbezirken des des preußischen Staates rheinisch- westfälischen Bergarbeiterverhältnisse etwas beffer wa als die anderer Gegenden, oder beffer gefagt, wäre anders die Lage der Kohlengräber noch schlimmer als in Rheinla Westfalen, was würde damit bewiesen? Doch nichts Ander als daß die rheinisch westfälischen Bergleute ein lebhafte Bestreben befißen, ihre wirthschaftliche Lage zu verbessern, ihre Kameraden in anderen Gegenden. Es ist doch ein Reptilienschluß, folgern zu wollen, daß deshalb die Beruf auf ihre wirthschaftliche Lage nur Vorwand zum Streifen

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als sie die Annäherung des Todes fühlte, ließ, sich nach Levetincz bringen, damit man sie nicht in j Gruft beiseze, in welcher, weiß Gott wer? Timars Wappen modert. Dort in Levetincz fu sie sich ein stilles, weidenbewachsenes Ufer an Donau aus, in jener Gegend, wo sie ihren Vater loren, wo Ali Tschorbadschi auf dem Grund der Do ruht; so nahe zur herrenlosen Insel," als irgend eine geheime Ahnung sie dahin.

Von ih Grabstein kann man auf den Wanderfels der Insel hinü fehen.

Auf den Schäßen, welche Timar ihr hinterlassen, fein Segen. Der einzige Sohn, den Timea ihrem zwe Gatten geboren hatte, wurde ein großer Verschwender, seinen Händen verschwand der fabelhafte Reichthum eben schnell, wie er entstanden war. Timea's Entel lebt f von jener Gnadengabe, welche er aus dem Legat hält, das Timar für verarmte Familienmitglieder ge hat. Das ist das Einzige, was von seinem riesigen mögen sich noch erhalten hat.

Auch an der Stelle seines Komorner Palais schon ein anderes Gebäude, und die Levetinczy'sche wurde durch Fortifikationsbauten verdrängt. Von einstmaligen Glanz und Reichthum ist keine Spur mehr handen­

Und was macht man jetzt auf der herren Infel"? ( Schluß folgt.)

Aus Kunft und Lebe

Worn man bei Shakespeare fast drei Jahrhun gebraucht hat, ist man bet Alfred Meißner schon in vier J

als er dies Geheimniß von mir erfahren hatte, verschwand sie nicht mehr wahrhaft glücklich zu sein. Wie ein eisiges femer Werte abzustreiten. Der Saale- 3tg." geht die Nad

er. Wenn alfo Jemand Dir dies Geheimniß geschrieben hat, konnte Michael Timar Levetinczy nicht Tags darauf ge­

Gespenst drängte es sich unter ihre Freuden. Die ehelichen Küsse waren ihr dadurch für ewige Beiten vergiftet. Und

zu, daß im November bei Dito Jante eine Schrift erfch wird, in welcher aus angeblich zuverlässiger" Seite der

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