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Nr. 240.
Sonntag, den 13. Oktober 1889.
6. Jahrg.
Berliner Volksblatt
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das Berliner Volksblatt"
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erfcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei ist's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem„ Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Postabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.) Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat.
Redaktion: Beuthffraße 2.
Der heutigen Nummer liegt für unsere Abonnenten Mr. 41 des Sonntags- Blatt" bei.
Ein Kunststück.
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beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und VersammlungsAnzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Fefttagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.
Expedition: Bimmerffrake 44.
einem halbwegs menschenwürdigen Dasein die Arbeiter wirklich das Dreifache ihres Durchschnitteinkommens nöthig hätten. Aber Thatsache ist, daß die Haushaltungsbudgets der ein Arbeiter fast alle im Verhältniß beträchtliches Defizit aufweisen, wenn man als DurchschnittsDem Reichs- Anzeiger", dem amtlichen Organ bedarf auch nur das Allerunentbehrlichste ansetzt. Dieses ber Reichsregierung, pflegen wir in seinem nichtamtlichen Defizit, das im wirklichen Leben Elend, Mangel Theil sonst wenig Bedeutung beizumessen und lesen, was und Verkommenheit, Verschuldung und körperliches Siech bort steht, gewöhnlich schon deshalb nicht, weil es uns zu thum bedeutet, kommt von verschiedenen Ursachen; aber ein langweilig ist. Judessen hat sich der biedere ,, Reichs- Anzeiger" guter Theil dieses Defizits ist durch die Vertheuerung Ser Lebensmittel herbeigeführt worden. Das Mißin den letzten Tagen auch einmal aufs volkswirthschaftliche Pferd gefeßt, indem er aus verschiedenen Kartellblättern verhältniß zwischen Einkommen und Ausgaben ist natürlich Bemerkungen über die Lebensmittelvertheuerung nicht so groß, wie der Reichs- Anzeiger" es aus den Be abdruckte. Da war gesagt, die Freihändler stellten die hauptungen der Freihändler konstruirt, um diese BehaupBehauptung auf, daß den deutschen Arbeiterfamilien durchtungen lächerlich zu machen; es ist aber groß genug, um die Bölle und Verbrauchssteuern eine Mehrausgabe von je hundert Mart pro Jahr erwachsen sei. Die Bertheuerung schäße man aber auf 8-10 Prozent; fonach würden die deutschen Arbeiterfamilien jährlich insgesammt stra je 2000 Mart, für nothwendige Lebensmittel aber je 1000 Mark ausgeben. Das Durchschnittseinkommen der Arbeiter aber sei 620 Mark pro Jahr und die Herren Freihändler möchten doch gefälligft fagen, wie die Arbeiter das Kunststück fertig bringen könnten, breimal so viel zu verausgaben, als ihre Einnahme beträgt. Diese Frage foll offenbar sehr geistreich sein; in Wahrheit ist sie das Gegentheil.
Wir haben hier nicht die Sache der Freihändler zu führen, so entschiedene Gegner der 3ölle und Ve brauchsSteuern wir auch sonst sind. Aber man kann dem ReichsAnzeiger" die Antwort auf seine Frage schon geben. Daß bie Bölle und Verbrauchssteuern eine Mehrausgabe von 100 M. für eine Arbeiterfamilie betragen, wird so ziemlich richtig sein. Denn man muß bedenken, daß die Auflagen, bie auf den nothwendigen Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen ruhen, in ihren Wirkungen sich bisher bedeuGrößtend gesteigert haben. Wenn diese Auflagen nicht ein solches Wäsche Ergebniß hätten, so würde man sie nicht zum System ermeine hoben haben. Der Reichs- Anzeiger" hat sich niemals um die elmftr. Arbeiter Haushaltungsbudgets bekümmert, bie manchmal durch die Behörden, in sehr großer Anzahl aber durch die Arbeiter selbst veröffentlicht worden sind. nge, wenn die Gelehrten bes amtlichen organs es für der Mühe Garantie werth befunden hätten, ihre Nase in diese Aufstellungen [ 94 hineinzustecken, so würden sie denn doch zu der Ansicht gekommen sein, daß an dem Kunststück" etwas ist. Die Sache liegt freilich nicht so, daß es sich darum handeln fann, ob die Arbeiter das Kunststück fertig bringen, das Dreifache ihres Einkommens zu verausgaben, wenngleich zu
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Feuilleton.
18adbrud verboten.]
Germinal.
Sozialer Roman von Emile 3ola. Einzig autorifirte Uebersetzung von Ernst 3iegler. Erster Band.
Erstes Kapitel.
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Es war eine sternenlose Nacht, schwarz und undurchen un fichtig wie Tinte. Auf der flachen Ebene von Marhiennes und Montsou schritt ein Mann die Landstraße dahin, welche zehn Kilometer lang die Zuckerrübenfelder durchschneidet. Er unterschied nichts, nicht einmal den Boden zu seinen Füßen, und den immensen, weiten Horizont verkenninik rieth ihm nur der Märzwind, der wie auf dem Meere in mächtigen Wellen dahertrieb, eisig erfältet von den Sümpfen ift jeg und dem nadten Erdreich, das er bestrichen hatte. Rein befindet Baum schattete sich am Firmament ab; die Straße rollte ertstraße Schnurgerade in den naffen Nebel, den der Wind durch die Finsterniß jagte.
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Der Man hatte gegen zwei Uhr Marchiennes verlaffen. Er ging mit großen Schritten, denn ihn fror unter feiner schäbigen Sammethose und Weste. Ein kleines Pädchen, in ein farrirtes Schnupftuch gebunden, hinderte ihn. Er hielt es bald unterm rechten, bald unterm linken Ellenbogen an sich gepreßt, damit er seine steif gefrorenen Hände, die der Wind ihm blutig aufriß, in die Taschen tr.40v. teden fonnte. Es war ein Arbeiter, ohne Arbeit und [ 217 ohne Quartier. In seinem leeren Hirn bewegte sich jetzt nur ein Gedanke, die Hoffnung nämlich, daß die Kälte nach121 laffen möge, sobald die Sonne aufgegangen. eher weiß,
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er.
Seit anderthalb Stunden schritt er so einher, als er seiner Linken, zwei Kilometer von Montsou, drei Feuer gewahrte, die dort, wie in der Luft hängend, glühten. 3uerst zögerte er; doch der Wunsch, sich die Hände zu wärmen,
die ernstesten Betrachtungen anzuregen. Wenn man die Thatsache zugiebt, daß der Durchschnittsverdienst eines deutschen Arbeiters 620 M. im Jahre beträgt, so sollte man bei dieser Thatsache das Spötteln vergessen.
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maßen zu verstehen. Die Wirkungen dieses Defizits werden die späteren Generationen erst voll und ganz zu verspüren haben und sie werden sehr hart über die Leichtfertigkeit aburtheilen, welche das große Uebel nicht anders als mit Spott zu behandeln wußte.
Wenn man bedenkt, daß heute die Anforderungen des Staates an den Arbeiter unaufhörlich sich steigern, während andererseits die Industrie, von der Konkurrenz gespornt, ftets bestrebt ist, die Produktionskosten und damit die Arbeitslöhne zu verringern, so begreift man, wie der Arbeiter den Kampf ums Dasein führen muß. Ihm zu Hilfe zu kommen ist deshalb die Pflicht der Gesezgebung und es ist viel verdienstlicher, auf diesem Gebiete einen guten Gedanken anzuregen, als einen öden„ Wiz" zu produziren.
Indessen ist die Weisheit des Reichs- Anzeigers" nur das, was man bei der Hurrahmajorität gewöhnlich findet. Mit leichtem Herzen werden die Kartellbrüder dem Volke Alles aufbürden, was sie für nöthig erachten. Das deutsche Volt hat nun die Kosten für seine Leichtgläubigkeit vom Jahre 1887 zu bezahlen und das Kunststüd", mehr auszu= geben als man einnimmt, oder sich auf's Aeußerste einzu
Korrespondenzen.
Es ist wahr, daß der deutsche Arbeiter, wenn er ordentlich, nur einigermaßen ordentlich leben will, weit mehr ausgeben muß, als er einnimmt. Da er aber nicht mehr ausgeben kann denn dem von der Hand zum Mund lebenden Arschränken, ist auch ein Theil jener Rosten. beiter giebt man nicht gern und nicht viel Kredit- so muß er sich eben einschränken und muß sich den größten Theil von dem versagen, was die Bedingungen der Gesundheit und des Behagens find. Statt Braten muß er Häringe, statt Gemüse Kartoffeln konsumiren; er muß mit schlechtem Schnaps vorlieb nehmen, wenn er sich erfrischen will; er muß sich mit schlechten Kleidern und schlechtem Schuhwerk begnügen, statt in einer freundlichen und luftigen Wohnung muß er in engen Löchern oder in feuchten Kellern hausen, wo die Familie auf einem engen Raum zusammengepfercht ist und die Kinder faum im Licht der Sonne spielen fönnen. Dazu lange, anstrengende Arbeit und weder genügend Beit zur Erholung noch gute Kost zum Ersatz für die verbrauchten Knochen und Muskeln. So, ihr Herrn vom Reichs- Anzeiger", bringen die Arbeiter das Kunststück" fertig, mit einem Einkommen zu leben, das die einfachsten Haushaltungsbudgets nicht zu decken im Stande sind.
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Darüber zu wißeln sollte billiger Weise Niemandem einfallen, wennschon wir begreifen, daß in Blättern, in denen der Geist der Hurrah Majorität vorwaltet,
New- York , 1. Oftober. Die gemeldeten Vorkommnisse innerhalb der Partei haben sich in einer Weise weiter entwickelt, daß eine Zersplitterung derselben in Aussicht steht, wenn es nicht gelingt, die Mitglieder an den betreffenden Orten über die Sachlage aufzuklären, über welche sie bisher nur durch die in großen Maffen verfandien Zirkulare der suspendirten Mita glieder der alten Erefutive informirt worden sind. Die lepteren machten ihren Entschluß, sich den Anordnungen der Aufsichts
behörde zu fügen, wieder rückgängig, betrachteten fich folge dessen nochmals als zu Recht bestehend, lieferten die an sie eingehenden Gelder und Briefe nicht ab, und erklärten den auf ben 28. Sept. einberufenen Kongreß für den einzig rechtmäßigen. Eine Anzahl Sefiionen im Lande flellten sich auf ihre Seite und beschickten diesen Kongreß, der gegenwärtig in Chikago tagt. Es find auf demselben von den 66 Sektionen 8 durch direkte Delegaten vers treten, weitere acht durch Chikagoer Mitglieder; dazu kamen am Montag noch zwei weitere Sektionen. Am Eröffnungstage
man sich zu einer höheren Auffassung nicht aufschwingen beantragte Morgan, Delegat der englischen Settion in Chitage kann. Wer aber ein Herz hat für die Leiden von Volk und Vaterland, der wird sich der Erkenntniß nicht verschließen, daß das Defizit im Haushaltungsbudget des Arbeiters ein nationales Unglück ist, das zu beseitigen als die erste Aufgabe aller Leute erscheinen müßte, die darauf Anspruch machen, ihre 3eit auch nur einiger
trieb ihn mächtig. Links sank ein Hohlweg ins Terrain hine ab; den schlug er ein.
Jetzt verschwand alles vor seinen Blicken. Er hatte an der einen Seite eine Pallisade, eine Art Mauer aus großen Balken, die einen Schienenweg begrenzte; an der anderen hob sich eine Böschung, von niedrigen Dächern und Giebeln überragt: die Nebelerscheinung eines Dorfes. Er machte ungefähr 200 Schritte. Plötzlich bei einer Biegung des Weges leuchteten die Feuer wieder vor ihm auf; aber er erklärte sich noch immer nicht, wie sie da oben in der schwarzen Nacht, rauchenden Mondscheiben gleich, brennen fonnten. Auf dem freien Felde jedoch, unmittelbar vor ihm, fesselte ihn ein anderes Schauspiel: es war eine Masse niedrigen, wie zu Boden gedrückten Bauwerks; ein Fabrikschornstein ragte daraus empor; wenige Lichter blickten matt durch blinde Fensterscheiben; fünf oder sechs Laternen hingen an allerhand Brettern und Pfosten, die wie ein riesiges schwarzes Gerüst das Dunkel durchschnitten, und aus diesem gespenstigen Schattenbilde von Rauch und Nacht stieg eine einzige Stimme empor: die schweren, langen Athemzüge einer Dampfmaschine, die man nirgends sah.
Der Wanderer erkannte eine Kohlengrube. Eine bange Scheu überkam ihn. Warum versuchen? Man wird ihm doch keine Arbeit geben! Endlich entschloß er sich; und statt sich dem Gebäude zu nähern, erstieg er den Hügel auf dem in großen gußeisernen Körben die drei Kohlenfeuer brannten, welche den Arbeitern leuchteten und sie wärmten.
Man haspelte Erde und Schutt herauf; er hörte die Karren auf die Gestelle schieben und fah bei jedem Feuer lebende Schatten diese Karren stürzen und leeren.
Guten Tag," rief er, sich einem der Feuer nähernd. Der Fuhrknecht, ein alter Mann, in violettem Wamms Kopfe , stand mit dem Rücken gegen das Feuer gewendet, aus gestrickter Wolle, eine Kappe von Kaninchenfell auf dem während sein Pferd, ein großes, gelbes Thier, in unbeweglicher Ruhe, wie in Stein gehauen, wartete, bis man die
sechs Karren, welche es den Hügel herauf gezogen hatte, ge
leert haben werde. Der Arbeiter, der dies besorgte, ein rothhaariger, schmächtiger Bursche, setzte mit schläfriger
der Aufsichtsbehörde zu telegraphiren, daß der Kongres gefeß lich eröffnet sei, und sie aufzufordern, augenblicklich ihre Berichte einzusenden und einen Delegaten zu senden; diefer Antrag wurde angenommen und ebenso ein anderer, an alle nicht vers da der jetzt tagende Kongreß der einzig gefegmäßige fet. Dann tretenen Sektionen zu telegraphiren, sofort Delegaten zu senden, wurde die Sigung vertagt.
Hand den Mechanismus in Bewegung, der die Karren stürzte. Der Wind aber, jezt heftiger wie vorher, fegte in langen, regelmäßigen Stößen, gleich Sensenhieben, kalt über den Berg.
..Guten Tag," antwortete der Alte.
Beide schwiegen. Der Fremde fühlte, daß ihn der Fuhra mann mit mißtrauischen Blicken maß, darum sagte er: „ Ich heiße Stephan Lantier; ich bin Maschinist. Giebt es hier feine Arbeit für mich?"
Die Flammen beleuchteten ihn jeßt, er mochte ein undzwanzig Jahre alt sein, er war sehr braun, ein hübscher Mann, und sah kräftig aus, trotz seines schlanken Wuchses.
Der Alte, nun beruhigt, schüttelte den Kopf. ,, Arbeit für einen Maschinisten? Nein! Es haben sich noch gestern zwei vergeblich gemeldet. Wir brauchen Niemanden."
Ein Windstoß unterbrach ihre Rebe, dann fragte Stephan, auf die dunklen Gebäude am Fuße des Hügels deutend:
,, Das ist eine Grube, nicht wahr?"
Der alte Mann fonnte nicht gleich antworten, ein heftiger Husten schüttelte ihn. Er spie einen schwarzen Auswurf auf den vom Feuer purpur gefärbten Boden.
Ja, eine Grube,„ Der Voreur". Da unten sind die Arbeiterwohnungen." Und er zeigte mit gestrecktem Arme zu dem Dorfe hinüber, dessen Dächer der junge Mann vorher gesehen hatte.
Die sechs Karren waren geleert. Das gelbe Pferd zog schwerfällig an; dann schritt es zwischen den Eisenschienen dahin, während ein neuer Windstoß ihm die Mähne empor rühren, mit ungelenkem Schritt. warf; und der Fuhrmann folgte ihm, ohne die Peitsche zu
Der Voreur trat jetzt deutlicher aus dem Dunkel hers vor. Stephan, vor dem Kohlenfeuer seine blutrünftigen
Hände wärmend, unterschied die einzelnen Theile der Grube:
den theerbestrichenen Sortirschuppen, den Thurm, das ges räumige Haus der Fördermaschine und den viereckigen Lau