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Am Sonntag tam zunächst der Bericht der vier suspens dirten Erefutiomitglieder zur Verlesung. In demselben wurde gefagt, daß die alte Exekutive alles in ihren Kräften Stehende gethan habe, um die Beschlüsse des Buffaloer Kon­greffes zur Ausführung zu bringen, daß aber ihre Anstrengungen durch die sozialistische Lokalpreffe lahmgelegt worden seien, die niemals ihre Schuldigkeit der Partei gegenüber aethan, sondern fich stets nur durch ihre eigenen finanziellen Interessen habe leiten lassen. Besonders sei dies bezüglich der New Yorker Volkszeitung" zu sagen, deren Redakteur Schewitsch die Seele der Verschwörung" gegen die Erekutive gewesen. Derfelbe sei ein Humbugger, Demagoge und Boodler". Ein langes Schrift ftück von einem Reporter des New- Yorker Blattes, Star" follte Iegteres beweisen; in demselben ist gesagt, daß Sch. die große Barade" mit Boodlegeld arrangirt, und daß er und ein anderes Parteimitglied, Sanial, Anstalten getroffen hätten, den Eagle", ein englisches Tageblatt, mit republikanischem Gelde heraus­zugeben. Dann wurden noch zwei weitere Schreiben verlesen, nach deren einem ein Tammannfall- Politiker" Namens Knocke erzählt habe, daß Sch. ein verflucht schneidiger Kerl sei, mit sehr aristokratischen Gewohnheiten, der irgend einen Job mit­nehme( Geschäftchen mache). mit dem Geld zu machen sei. Er habe versucht, Arbeiterstimmen bei jeder Wahl an die Res publikaner zu verkaufen, und er( Rnode) fönne nicht begreifen, wie solch ein Humbugger Einfluß in Arbeiterkreisen haben fönne." Morgan beantragte, der Kongreß solle den Bericht zum Druck beordern und sich dann in Uebereinstimmung mit der Entscheidung der Aufsichtsbehörde bis zum 12. Oftober ver­tagen; der Bericht solle zudem an alle Sektionen gesendet merden. Hepner von St. Louis, sowie Vahlteich und Advokat Hamilton aus Chikago unterstüßten denselben, legterer unter der Motivirung, daß es parteiisch und ungerecht wäre, die An­flagen gegen die beiden Genannten jezt zu diskutiren. Rosen­berg erklärte, die Partei werde auseinandergehen, wenn sich der Kongreß vertage, und er selbst würde sich für ehrlos halten, menn er länger einer Partei angehöre, die durch die Vertagung beweise, daß sie ihre eigenen Prinzipien nicht verstehe. Hepner fchlug einen Mittelweg vor, nämlich in Session zu bleiben, aber ein Komitee zu erwählen, welches den gegenwärtigen Kongreß auf demjenigen vom 12. Ottober vertrete. Andere Delegaten sprachen heftig gegen die Anträge, und einer der selben erklärte, daß Schewitsch und alle anderen Gegner Rosenberg's und Bushe's ohne weitere Untersuchung aus der Partei ausgestoßen werden sollten. Diese Delegaten waren der Meinung, daß der auf den 12. Oktober angefekte Rongreß überhaupt nicht stattfinden werde ein Beweis, daß fie über die Sachlage gänzlich einseitig unterrichtet sind. Der Am Morgan'sche und Hepner'sche Antrag wurde abgelehnt. Montag erfolgte die Verlesung der Sektionsberichte, der In­struktionen der Propy-( von auswärtigen Sektionen aus den Mitgliedern in Chilago 2c. gewählten) Delegaten und des Be­richtes von Busbe über den Pariser Kongreß. Von Morgan wurde folgende Resolution beantragt: Beschlossen, daß wir die Gewerkschaftsbewegung als eine naturgemäße Kraft­

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anstrengung der Arbeiter ansehen, den Eingriffen der Unter nehmer in die Lebenshaltung der Arbeiter, d. h. ihren Aus­beutungsgelüften Widerstand zu leisten, und während wir als Sozialisten nicht alle Methoden der Gewerkschaftler in Ausführung ihrer Pläne billigen können, find wir von aufrichtigen Gefühlen der Sympathie und Freundschaft für sie erfüllt und verpflichten uns, jede einzelne ihrer Bestrebungen zu unterstüßen, welche wir mit gutem Gewissen unterstüßen können, und glauben, daß es die Pflicht aller Arbeiter ist, einer Gewerkschaft oder Ar­beiterorganisation beizutreten." Diese Resolution wurde einem Komitee überwiesen. Der Rest der Sigung wurde mit der Wahl diverser Komitees ausgefüllt, und sind weitere Nach­

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Es ist hier und da von Sektionen außerhalb der New­Yorker Sektion der Vorwurf gemacht worden, daß sie selbst an den Wirren schuld sei, indem sie nicht für eine entsprechende Wahl der Exekutive gesorgt habe. Dieser Vorwurf ist aber nicht ftichhaltig, indem der gute Wille nie gefehlt hat; woran derselbe aber scheiterte, war der Umstand, daß die Vorge­schlagenen ablehnten oder, wenn fie annahmen, wegen ihres fonfequenten Fernbleibens von' den Sigungen ihre Stelle sehr bald wieder Andere gemählt werden mußten. Die Sache ftand in den betreffenden Seftions: Ver­fammlungen in der Regel so, daß nach Dußenden Ablehnungen fchließlich einige Mitglieder quafi aus Gnade und Barmherzig­teit die Wahl annahmen.

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Ueber das endgiltige Resultat des in Chicago tagenden Kongresses wird am Sonnabend weiterer Bericht abgehen.

In Pittsburg ist endlich das schon für Mitte Mai ge­plante lotale Arbeiterorgan, herausgegeben von den dortigen deutschen Arbeiterverbänden, erschienen. Woran der Aufschub lag, ist nicht bekannt. Als man s. 3. eine Persönlichkeit zum Redakteur gewählt, welche in den Arbeiterkreisen durchaus un bekannt war, wovon die betreffende Kommission, resp. der Sekretär derselben zeitig genug unterrichtet wurde, ward, als fich gleich darauf herausstellte, daß der Betreffende an einem obffuren Brooklyner Klatschblatte angestellt gewesen und das­felbe ordentlich gerupft hatte, das Engagement rückgängig ge­macht. Der betr. Sekretär des Blatt- Komitees, dem man den Vorwurf der Boodelei" gemacht, redete sich damit heraus, daß er den Herrn in Vorschlag gebi acht und empfohlen, weil der selbe ein Landsmann von ihm sei! Es ist jetzt der frühere Redakteur der Buffaloer Arbeiterzeitung" gewählt. Wenn die deutschen Arbeiter Pittsburg's, welche einen sehr starken Prozentsaz der Bevölkerung bilden und alte Organisationen haben, für das Blatt einigermaßen eintreten, so ist zu erwarten, baß es legterem nicht geht wie den Blättern in Buffalo und Detroit , welche jezt nur in wöchentlicher Ausgabe erscheinen. schaftsorgan, und zwar der Textil- Arbeiter" crscheinen; vor­Mitte dieses Monats wird auch ein neues deutsches Gewerk­fich gehoben hat. läufig nur monatlich, bis die Beiheiligung an der Organisation

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Im Allgemeinen will es damit noch immer nicht recht vor­wärts, obwohl in einer Reihe Orte, aus denen man früher nichts oder nur wenig hörte, Organisationen verschiedener Ge­werke in's Leben gerufen wurden. Sobald wieder ein etwas regerer Geist in die Arbeitermassen kommt und das kann in diesem Lande durch oder auch ohne irgend einen äußerlichen Anlaß ganz plöglich eintreten, ohne daß eine Seele davon eine Ahnung hat!- werden sich die Dinge viel günstiger ge­stalten. Denn eins ist sicher, daß nämlich in den intelligen­teren Arbeiterkreisen für welche die Löhne jährlich, ja man fann fagen monatlich, mehr und mehr ausgeglichen" werden, so daß die Leute nicht mehr den erzeptionellen Standpunkt gegenüber ihren Klassengenossen einnehmen, wie noch vor einer furzen Reihe von Jahren langsam vernünftige Anschauungen furzen Reihe von Jahren Plaz greifen. Die Brüder Lokomotivführer wollen awar noch immer nicht von ihrem Standesvorurtheil" abtassen; aber auch bei ihnen ist Bresche geschossen, und ihr Anschluß an die übrigen Organisationen der Eisenbahnarbeiter nur eine Zeitfrage. Vielleicht wollen sie ihrem Oberbruder Arthur nicht vor den Kopf stoßen, der in seiner exklusiven lokomotivführer­lichen Brüderlichkeit sein Wappen für befleckt halten würde, wenn er mit geringeren Brüdern Hand in Hand gehen müßte!

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richten erit morgen zu erwarten. Hepner hatte ben Kongres Politische Uebersicht.

nach Ablehnung des Morgan'schen Antrags verlassen.

Daß dieser Antrag unter den obwaltenden Verhältnissen also angesichts des Umstandes, daß nur eine kleine An­zahl Seftionen vertreten waren, und besonders die haupt­fächlich in Betracht kommende New- Yorker deutsche Sektion, der Entscheidung der Aufsichtsbehörde gemäß, teine Vertretung gesendet hatte ein ganz natürlicher und gerechter war, hätte für jeden Vorurtheils lofen selbstverständlich sein müssen; aber ob das nun im Klima" liegt oder sonstige Ursachen ein­wirken! wir haben hier schon öfter Beispiele gehabt, daß die beschränkteste Einseitigkeit" bei den Leuten herrschte. Ein wenig Ueberlegung hätte den betreffenden Delegirten doch sagen müssen, daß bezüglich der Beschuldigungen gegen die oben Genannten lediglich die Sektion New- York kompetent sei, ein Urtheil abzugeben, resp. den Sachverhalt zu untersuchen und flarzustellen, und daß es schon lange Pflicht der Kläger gewesen sei, mit ihren Beschuldigungen in dieser Settion selbst vorzugehen. Dies ist aber nie geschehen, und nur unter der Hand" zirkulirten die diversen Gerüchte". Die Aufsichtsbehörde hat auf nächsten Donnerstag eine gemein­fame Versammlung der Sektionen New- Yorts anberaumt, in welcher die verschiedenen, auf dem am 12. Oftober begin­nenden Kongreß zu verhandelnden Gegenstände berathen wer­den sollen.

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der Saugpumpe. Ihm kamen diese, wie in einer Mulde eingezwängten, uutersetten 3iegelfonstruktionen mit ihrem Schornstein, der sich gleich einem drohenden Horn abhub, wie ein unheimlich gefräßiges Thier vor, das sich da zu­fammengetauert hatte, um die Menschen zu verschlingen. Und indem er zur Grube hinüber blickte, dachte er an sich selbst und an sein Vagabundenleben seit den acht Tagen, wo er Arbeit suchte. Er dachte an die Werkstatt der Eisen­bahn zurück, wie er seinen Chef geohrfeigt, wie sie ihn dann fortgejagt hatten von Lille und von überall; am Sonn­abend war er in Marchiennes angekommen, wo man ihm gesagt, daß es in den Eisenwerken Arbeit gäbe; doch es gab nichts, weder in den Werken, noch in Sonneville, und er hatte den Sonntag, unter dem Holz eines 3immer­platzes versteckt, zugebracht, bis ihn der Wächter um zwei Uhr in der Nacht vertrieben. Er besaß nichts mehr, nicht einen Sou, nicht ein Stück Brot; er wußte nicht einmal, wo unterschlüpfen, um sich gegen den kalten Nordostwind zu schüßen. Was sollte er anfangen?

Ja! Das, was die matten Laternen da unten so trüb befchienen, war eine Kohlengrube. Eine Thür ging auf und warf aus dem Herde der Dampfkessel ein grelles Licht in's Freie. Stephan erklärte sich Alles, bis zu dem schweren Busten und Aechzen des Dampfrohres an der Hubpumpe, das unaufhörlich feuchte, wie das verschleimte Athemholen eines Ungethüms.

Der Bursche, der über die Kohlenlöschhalde die Karren stürzte, hatte sich niedergehockt, ohne sich um den Fremben zu bekümmern, und dieser wollte eben sein Packet ergreifen, das zu Boden geglitten war, als er wieder das Husten des Fuhrmanns vernahm. Langsam kam der alte Mann heran und hinter ihm sein gelbes Pferd, das sechs volle Karren emporzog.

Siebt es Fabriken in Montsou?" fragte Stephan. Der Alte spie feinen schwarzen Schleim aus, dann rief er durch den Wind:

,,, an Fabriken fehlt's nicht! Vor drei oder vier Jahren hätten Sie sie sehen sollen: Alles heizte, man konnte nicht genug Arbeiter finden; niemals ist solch ein Geld verdient worden! Jeßt fangen sie an, sich zu drücken, daß

In Gemäßheit ergangener Verordnung der Köni lichen Kreishauptmannschaft zu Zwidau werden die Herre Wahlvorsteher hiesigen Bezirks im Anschlusse an die ihne unter dem 25. vorigen Monats nebst anderen Schrifte zugefertigte gedruckte Instruktion zur Nachachtung un barauf hingewiesen, daß die hier und da aufgeworfe Zweifelsfrage: ob Stimmzettel mit zwei Namen denen einer aber mit Tinte ausgestrichenit für giltig anzusehen sind oder nicht." bei Prüfung d im Jahre 1887 stattgefundenen Ergänzungswahlen feiten einzelner Abgeordneter der II. Kammer dahin entschiebe worden ist, daß dergleichen Stimmzettel für gilti anzuschen sind. Chemnitz . den 5. Ottober 1889. D tönigliche Amts hauptmannschaft. Dr. Fischer. In obiger Bekanntmachung ist nur von mit Tin durchstrichenen Namen die Rede.

Nun fommt es aber auch vor, daß die Durchstreichun vermittelst eines Bleistifts bewirkt wird. Für diesen F hat der Reichstag die Praxis, die Giltigkeit auszufpreche wenn die Durchstreichung deutlich, und der zwei Name deutlich geschrieben ist. Und dieser Auffaffu wird sich die sächsische Kammer gegebenen Falls anschließ müssen.

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Heber ein infames Trucksystem auf den Ziegelei um Dresden , welches bis jezt das wachsame Auge des G werbeinspektors für diesen Bezirk nicht entdeckt zu haben schein berichtet das Sächs. Wochenbl." Danach ist der Unfug m der Ausgabe von Blechmarken in der Ziegelei Miersch u Söhne auf Mokrißhöhe nicht ein ausnahmsweiser. Dort feineswegs der einzige Ort, wo die Ziegelarbeiter auf die Art und Weise ausgebeutet werden. Da ist zum Beispi die Endsche Ziegelet zu Neurosta( Biegelmeister Mülle Bei diesem Letzteren können die Arbeiter nur gegen Bled marken Alles bekommen, was zu des Leibes Nahrung nöh ift, jedoch giebt der Restaurateur auf dem Goldend Stiefe!" gleichfalls gegen ine Marken Waaren ab. Fern find solche Marken zu finden in der Ulrichschen Ziege zu Lockwh( Ziegelmeister Franz Müller), in der Biege von Palitsch und Voigt zu Prohlis( Biegelmeister Walth und überall halten die Ziegelmeister Kantinen. diesen Orten ist derjenige Arbeiter am angesehenften und hält die lohnendste Arbeit( es ist alles Afford), welcher be Meister wo möglich Alles verzehrt, was er verdient; die alte, schon hundert Mal gerügte Misere. Jeder fühlt Bedrüdung und Reiner hat den Muth, dagegen energisch a zutreten. Es wäre wahrlich an der Zeit, daß sich auch Ziegelarbeiter den Schlaf aus den Augen wischten und anfing fich zu organisiren, leider sind sie meist zufrieden, wenn fie 16, ja 18 Stunden arbeiten können. Hoffentlich werden fie a diesen Winter noch mehr an ihre traurige Lage erinnert, me der Brotkorb 2 Meter höher hängt. Lieft man die Berid unserer Fabrifinfpektoren, dann ist Alles in schönster Ordnun von einem Trucksystem feine Spur. Inzwischen ist in fol der Veröffentlichungen des S. W." das Warkensystem fettigt.

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1500 000 Berliner . Laut Veröffentlichung des G tistischen Amtes der Stadt Berlin " wird die Thaisache bet det, daß am 15. September die Bevölkerungszahl Ber 1500 103 bet a jen habe. Mit dieser Bevölkerungszahl h Berlin nach dem Reichswahlgefeh einen Anspruch auf 15 2 treter, statt deffen nählt es sechs. Wann endlich man eine Revision des noch aus den Zeiten des norddeutsc Bundes stammenden Wahlgefeßes vornehmen und die Babl Abgeordneten zum Reichstag mit der jeßigen Bevölkerung giffer in Einklang bringen? Denn in ähnlichem Falle Berlin befinden fich fämmtliche Industrie- und Großstä Deutschlands: sie alle sind nicht im Sinne des Gesezes treten. Ausschlaggebend für die Bögerung kann doch wahrh tig nicht sein, daß bei einer Revision des Gesetzes auch ein Size den Oppofitionsparteien zufallen würden.

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Wie man uns aus Lübeck berichtet, haben die dor gen Sozialdemokraten bereits die fommende Reichstagswahl Auge gefaßt und sich entschloffen, mit ganzer Kraft für

Durchstrichene Stimmzettel", d. h. solche bedruckte Stimmzettel, auf denen der gedruckte Name durchstrichen und durch einen anderen gefchriebenen Namen ersigt ist, werden von Wahlvorständen vielfach für ungiltig erklärt, und noch bei der am vorigen Montag vorgenommenen Ersagwahl im Wur­stände haben tein Recht so zu handeln. Der Reichstag , in welchem die Frage wiederholt hervortrat, hat jedesmal ent­schieden, daß solche Stimmzettel giltig sind; und seit Jahren wird das von allen Parteien anerkannt und ist als definitiv festgestellt anzusehen. Es ist von Wichtigkeit, daß die Wähler das wiffen und feine Abweichung von dieser Regel dulden. Wenn der Kampf der Stimmzettel", der sich der be­sonderen Gunst unserer Ordnungsparteien erfreut, heftig ge­führt wird und eine Aehnlich keit der oppositionellen Stimmzettel mit den ordnungsparteilichen nicht zu erzielen ist, so fann die Benutzung durchstrichener gegnerischer Stimmzettel unter Umständen das einzige anwendbare Mittel zum Schuße des Wahlgeheimnisses und damit der Wahlfreiheit sein.

zener Reichstagswahlfreis ist dies geschehen. Die Wahlvor wohlbekannten Kandidaten, den alten Seemann, jeßigen Spee

Auch bei den Landtagswahlen in Sachsen sind durchstrichene Stimmzettel giltig. Die Amtshauptmannschaft Chemnit hat dieser Tage folgende Bekanntmachung er Laffen:

es ein Jammer ist; die Arbeiter werden entlassen und eine Werkstatt nach der andern schließt. Es ist vielleicht nicht die Schuld des Kaisers, aber warum muß er gerade jetzt in Amerita Krieg führen, wo wir noch bei alledem die Cholera haben, die Mensch und Vieh frißt?!"

Und in kurzen, vom Sturme zerrissenen Phrasen fuhren Beide fort, sich ihr Leid zu flagen. Stephan sprach von seinen fruchtlosen Versuchen, Arbeit zu finden:

,, Man wird verhungern müssen. Bald werden die Land­straßen von Bettlern wimmeln."

" Ja, ja," sagte der Fuhrmann, das muß ein schlechtes Ende nehmen, denn es ist doch gottlos, so viel Christen­menschen auf die Straße zu werfen."

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Man hat nicht alle Tage Fleisch."

Wenn man wenigstens alle Tage Brot hätte!" Ja, wenn man wenigstens Biot hätte!"

Der Wind zerrte ihm die Worte vom Munde und ver­schlang sie in einem melancholischen Geheul.

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Sehen Sie," rief der Alte sehr laut, sich nach Süden wendend, bort liegt Montsou! und er deutete auf aller­hand im Dunkel noch unerkennbare Punkte und erflärte: Die 3uckerfabrik Fauvelle arbeitet noch; aber die Raffinerie Hoton hat ihr Personal schon zur Hälfte reduzirt; die Mühle Dutilleul und die Tauschlägerei Bleuze, welche die Grubenseile macht, sind fast die Einzigen, die noch Stand halten." Dann, einen weiten Bogen mit seinem Arme be­schreibend, bestrich er im Norden fast die Hälfte des Hori­zonts:

Die Bauateliers Sonneville haben dies Jahr nicht zwei Drittel ihrer früheren Bestellungen erhalten. Von den Hochöfen der Hammerwerke von Marchiennes brennen nur zwei. In der Glashütte Gagebois steht ein Streik bevor, weil sie die Arbeitslöhne heruntersehen wollen."

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wirth Theodor Schwarz einzutreten. Da Herr Schwarz, von allen Seiten zugestanden wird, eine sehr besonnene ruhige Persönlich feit ist, wird feine eventuelle Wahl offentli den antifozialistischen Kreisen der alten Hansestadt nicht j nervösen Beunruhigungen zuziehen, welche sonst so häufig im Gefolge sozialdemokratischer Wahlfiege bei allerlei Ang menschen einstellen. Dem Vernehmen nach kandidirt Schwart auch in den drei ersten Mecklenburg - Schwerins Wahlfeisen( Hagenom- Gadebusch, Schwerin - Wismar Barchim Ludwigsluft). Uebrigens sollen, wie uns fichert wird, die Lübecker Sozialdemokraten ihr Auge läuft. mert nicht blos auf die Reichstaaswahlen richt richte und Ve sondern auch die erst in 2 Jahren stattfindenden Lübed 6878 Summe Bürgerschaftswahlen jezt schon sehr energisch aufs Korn nehme zu verdenken ist ihnen das wahrlich nicht. Vielleicht kei worden Bolksvertretung" im ganzen deutschen Vaterlande en spri abgegebe so wenig ihrem Ideale, wie diejenige Lübecks. Auch nicht

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leeren Karren und entfernte sich langsam hinter dem schl rigen Thier. Stephan überblickte noch einmal das ganze Land. No hüllte tiefes Dunkel es ein aber die Hand des alten Fu manns hatte ringsum den schwarzen Horizont wie mit Ele und Leid angefüllt, welches aus der unendlichen Runde ihm empor starrte.War nicht selbst der Sturm, über die nackten Felder daher heulte, nichts als ein waltiger Schrei des Hungers? Jetzt raste er wie Orkan. Es war, als schleife er den Tod der Arbeit du mal hat vid aufgebla die Nacht, und eine große Hungersnoth, die viele, Bonnem Menschen vernichten werde. Stephan's Auge durchbohrte Finsterniß, das unbekannte Schreckbild zu schauen. Do Er Alles verschwamm in unergründbarem Dunkel; nur hundert Kokesfeuer brannten in der Ferne, in schräg geölter Linien hinter einander, gleich mächtigen, rothglühend heftigen Rampen; und weiter links leuchteten die blauen Flamme forb bel

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der Hochöfen, wie zwei riesenhohe Fackeln. Es trauriges Bild; wie eine Feuersbrunst lohte der drohesicht voll umwölfte Horizont. Kein einziger Stern blickte, kein ander Licht wie diese qualmenden Nachtleuchten der Länder Kohle und des Eisens.

Sie sind wohl aus Belgien ?" fragte hinter ihm Fuhrmann, der wieder zurückgekehrt war.

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Diesmal brachte er nur drei Wagen. In dem Schad war eine Schraube zerbrochen, deren Ausbesserung währen einer Viertelstunde die Arbeit einstellte. Es war still worden unten am Fuße der Halde; die Karren rollten niie Blei mehr auf die Gestelle mit ihrem weithin tönenden Polter man hörte nur aus dem Schachte hervor den lauthallend If Schlag eines Hammers.

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Nein, ich bin aus dem Süden," antwortete Stepha arbeiten? Der Arbeiter hatte die drei Karren gestürzt und fe " Ich weiß! Ich weiß!" wiederholte der junge Mann sich, des 3wischenfalls froh, auf den Fußboden, aus seine

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bei jeder Namensnennung. Ich komme eben daher." Bei uns hier geht's bis jetzt, und doch hat die Grube ihre Kohlenförderung vermindert. Sehen Sie, da gegen­über in der Victoire brennen auch nur noch zwei Koats­batterien."

Er spie aus. Dann spannte er sein Pferd an die

großen, glanzlosen Augen furchtfame Blicke auf den Fu Jahre al mann werfend; denn das viele Reden schien den scheud achtundfi stummen Menschen zu ängstigen. Der Alte pflegte felt

so redselig zu sein. Das Gesicht des Fremden mußte besonders gefallen und mußte ihm jenes Bedürfniß,

mitzutheilen, verliehen haben, das alte Leute oft unbezwing

unten Wagenst haben sie