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1. Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 240.

Dr. Max Vogler's Begräbniß.

Lunzenau , den 11. Oftober. Heute Vormittag fand das Begräbniß Mar Vogler's ftatt. Aus allen Ortschaften im weiten Umkreis waren Deputationen mit Kränzen und Widmungen gefommen, zahlreiche auswärtige Vereine und ( Befellichaften waren vertreten, und die Bürger unserer Stadt batten sich so zahlreich eingefunden wie noch bei feinem früheren Begräbniß. Es war jedenfalls der größte Leichenzug, den Lunzenau jemals gesehen. Taufende drängten sich auf den Fried­hof, wo Liebknecht in furzer Ansprache die Verdienste bes edlen Todten um die Sache des Volts und um diekunft gedachte, und dem Schmerz um den in der Blüthe der Jahre und in der Voll­Traft bes Schaffens dahingerafften Dichter des Volkes Aus. brud gab.

Bogler war kein Barteimann im engeren Sinne des Borts, aber er war Sozialdemokrat mit jeder Faser seines Seins und verfocht die Ideen der Sozialdemokraten und des arbeitenden Volfes, wo immer fich ihm die Gelegenheit bot. Wenige Wochen vor seinem Tod, am 11. Auguft d. J., vers öffentlichte er im Sonntagsblatt der Burgstädter Zeitung" nach­Nebendes Gedicht, aus welchem es wie eine Todesahnung her­ausflingt:

Was liegt daran?

Db Jemand meinen Namen nennt

Und ob voll Glanz er noch wird prangen, Wenn Leib und Seele fich getrennt Und Mutter Erde mich umfangen, Was liegt daran?

Wie schön und voll sie auch erblüht, Vernahmst Du jemals von der Rose Daß noch um fie ein Herz geglüht, Wenn sie verweltt im Grabesschooße? Und sage, wenn die Nachtigall Im Tode aufgehört zu schlagen: Hat Jemand ihres Namens Schall Lobpreisend durch die Welt getragen? O nein! die Rose blühte nur, Und diese fang der Welt zur Freude, Dann starben fie, und ihre Spur Sie fiel der flücht'gen Zeit zur Beute Sieb! also follst, mein Herz, auch Du In Deinem Leben selbstlos ringen Und schaffen sonder Rast und Ruh, Die Welt dem Heile nah' zu bringen! Und kommt ber Tod, so sei Dein Drang, Daß And're würdig Deiner Stelle, Ob dann auch meines Namens Klang Verfließet mie der Schaum der Welle: Was liegt baran?

Seines Namens Klang" wird nicht zerfließen wie der Schaum der Welle". Die Liebe des Bolts, welche sich bei dem Beдäbniß in so rübrender und zugleich so erhabender Weise befundet, hat dem Sänger des Muldenthals" ein Denkmal gefest dauernder als Erz.­

Tokales.

Zur Lokalfrage. Die Lokalkommission ersucht uns Folgendes mitzutheilen: Die Aktienbrauerei- Gesellschaft, Moabit hat ebenfalls tapitulirt. Es liegen in dieser Beziehung folgende Schriftstücke vor: Die Direktion der Gesellschaft richtet an ihren Restauratur folgendes Schreiben: Berlin NW, 11. Ottober 1889.

Herrn Neftaurateur Wäbekindt.

Hier.

Ihrem Wunsche gemäß bestätigen wir Ihnen, daß Sie berechtigt find, Ihren Saal auch der sozialdemo­tratifchen Partei zu Bersammlungen zur Verfügung zu stellen.

Hochachtungsvoll Attienbrauerei- Gesellschaft Moabit . Die Direktion. Namen unleserlich.

Sonntagsplauderet.

R. C. Allmälig verlaufen die Wellen des Streites, der unter den Brüdern mit den verrosteten Ritterrüstungen ausgebrochen ist. Aus den ersten wilden Kriegsrufen tönt mit lodenden Klängen schon wieder die Friedensschalmei heraus, und nur die alleräußerste Rechte, die um Hammer Stein", haben sich auf den Isolirschemel zurüdgezogen und schmollen noch. Doch auch die Zeit wird tommen, wo man von dem heutigen männermordenden Streit als von einer historischen Thatsache sprechen wird und statt des zornigen Funkelns, welches heute aus den ritterbürtigen Augen blißt, wird das bekannte Augurenlächeln die feudalen und nicht Brede feudalen Gefichter verklären. Zu einem glücklichen 3usam­en Rob menleben gehört bisweilen ein kleiner häuslicher Streit; man

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tennt das: das Vertragen ist so schön, namentlich wenn brüde beide Theile das begangene Unrecht einsehen und den festen Borsatz haben, sich für die Zukunft zu beffern und den Gegner nur dann über das Ohr zu hauen, wenn ber Erfolg ein ganz sicherer ist. Derartige Verhältnisse sind außerordentlich finnig, sie erfüllen das Herz eines jeden Menschenfreundes mit hoher sittlicher Befriedigung, und dem Beobachter gewährt es eine stille Freude, wenn er sieht, instige daß die Dinge, die sich gewöhnlich nur in dem täglichen Verkehr des Menschen abspielen, sich auch bei den größeren politischen Aktionen" wiederholen.

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Das Kartell triumphirte, die Nationalliberalen blähten fich auf, daß man fürchtete, sie würden plazen, und was rm. das Schlimmste war, die Freisinnigen bekamen Anfälle von

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Sonntag, den 13. Oktober 1889.

Der Restaurateur Herr Georg Wäbekindt, der Dekonom der Brauerei, richtet an Herrn Tischlermeister Scheet folgen den Brief:

Herrn Scheet,

Tischlermeister.

Ihnen zur Nachricht, daß Sie meinen Saal jeder Zeit für sozialdemokratische Versammlungen erhalten fönnen. Zu bemerken ist, daß der Saal für Sonnabend und Sonntag immer besezt ist. Für die anderen Tage stelle ich Ihnen denselben zur Verfügung. Georg Wäbefindt,

"

Restaurateur der Brauerei Moabit . Ans Weißenlee erhält die Bolts- 3tg." nachstehende Zuschrift: Am 7. Juni d. J. verftarb in Weißensee der Techniker Wilhelm Buchholz, unter dessen Nachlaß sich folgende Notiz be fand, welche jebenfalls nach dem Wunsche des Verstorbenen als Grabschrift für ihn verwendet werden sollte:

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Ich glaube an einem Erlöfer an diesen muß jeder Mensch, welcher Ronfeffion er angehören mag, glauben- und das ist der Tod; er erlöft von allen Uebeln. Wilh. Buchholz."

Beim Steinmezer Schröder in Weißensee wurde ein Denk mal mit dieser Inschrift bestellt und solches am 17. Juli auf dem Georgenkirchhof in der Greifswalderstraße aufgestellt.

Gestern empfing ich vom Gemeindekirchenrath zu St. Georgen folgende Eröffnung:

Auf dem Georgenfirchhof, Greifswalderstraße, haben Sie am Grabe des verstorbenen Rentiers Buchholz ein Denkmal mit einer Inschrift aufrichten laffen, welche dem Bekentnisse unferer evangelischen Kirche und der Gemeinde, auf deren Kirchhof das Denkmal errichtet ist, gefliffentlich widerspricht. Der von ihnen mit der Anfertigung und Aufstellung beauf traate Fabrikant hatte sich in der Verhandlung vom 25. Juni 1889 verpflichtet, die Genehmigung zu der Aufschrift bei uns nachzusuchen, bat dies aber unterlassen. Wir fordern Sie dem nach auf, die Inschrift innerhalb acht Tagen zu beseitigen. Gemeinde- Kitchenraih zu St. Georgen. gez. F. Dahms.

An den Herrn Luckner, Neu- Weißenfee." Nach Rücksprache mit dem Fabrikanten Schröder ist diesem von einer Verhandlung am 25. Juni nichts bekannt. Da ich aus Pietät für den Verstorbenen den in keiner Weise selbst bas Gemüth des frömmsten Kirchhofsbesuchers verlegenden Ge­banken nun einmal auf dem Grabe plazirt habe, so werde ich es darauf ankommen laffen, ob die Unduldsamkeit einiger Ortho­boxen es ermöglichen wird, durch ein Vorgehen in gedachter Weise das Andenken an einen rechtschaffenen, in jeder Hinsicht liberalen Mann zu trüben. A. Luckner.

Vor der Markthalle in der Invalidenstraße tam es gestern früh zu einer peinlichen Szene. Die Wittwe Walter erhält von den in der Halle ansässigen Schlächtern häufig Fleischabfälle zum Geschent, welche sie dann an Leimfabriken verkauft. Das paßte aber einem der dort herumlungernden Burschen wenig in den Kram; er lauerte früh aus reiner Boss heit die Frau auf und begann fie in der roheiten Weise zu mißhandeln, so daß die Aermste bald blutüberströmt zusammen­brach. Da fprangen aber vier Arbeiter der Wehrlofen bei und gerbten dem Unhold das Fell. Nach diesem Att der Lynch­justiz wurde er nach dem Polizeirevier in der Brunnenstraße behufs Feststellung seiner Personalien geschafft; hoffentlich er­hält der Unhold eine exemplarische Strafe.

Die Verkehrsverhältnisse des Südringes scheinen noch viel zu wünschen übrig zu laffen. Die vielen Klagen finden in dem Rothschrei" eines Schmargendorfers" einen beredten Ausdruck. Derselbe schreibt in Bezug auf die Verbindung ber westlichen Vororte mit Berlin : Im vorigen Jahre bewilligte bereits der Landtag die Mittel zur Erweiterung der Bahnanlagen unseres Süd­ringes für bie Strecke vom Potsdamer Bahnhof bis einschließ lich Schmargendorf . Man hatte sich eben von der außerordent lichen Entwickelung der an dieser Strecke gelegenen Vororte Wilmersdorf , Friedenau und Schmargendorf , denen jezt auch Halensee rasch nachfolgt, überzeugt und sah sich zu Maß­nahmen gezwungen, den stetig wachsenden Verkehr des Süd­ringes zu sichern. Mit der Ausführung geht es jedoch recht langfam und auf die voraussichtlich wohlthätigen und unserer

fonnte, er stellte sich bei dieser außerordentlich passenden Gelegenheit seinen nunmehr amtlich beglaubigten Todten­schen aus. Die Zeitungen reden noch einmal von ihm, das ist doch wenigstens etwas lindernder Balsam auf die bren­nende Wunde, hoffentlich streitet Herr Stöder es in Sukunft nicht ab, daß er wirklich todt ist. Nach den Erfahrungen mit diesem Herrn soll man kein Ding mehr für unmöglich halten.

Wer wird nun aber in Bukunft dem christlich- sozialen Bedürfniß nach Rabauversammlungen Genüge leisten? Ganz ohne öffentliche Judenheze kann es doch nicht abgehen, und vielleicht sehen wir in nächster Beit alte vergessene Gestalten aus der Versenkung auftauchen, an die kein Mensch mehr gedacht hat. Vielleicht wird Herr Wilhelm Picken­Vielleicht wird Herr Wilhelm Pickens bach, der in ruhmloser Unthätigkeit schlummert, den nieders gelegten Feldherrnftab ergreifen, oder Herr Christobal Cremer, von dem man in letter Beit ebenfalls nichts mehr hörte, wird die Erbschaft des Herrn und Meisters antreten. Dann wird wieder ein frisch- fröhlicher Krieg entbrennen, und die christlich- soziale Jugend und das ehrwürdige Alter wird helle Freude erleben.

So haben oftmals große Ursachen kleine Wirkungen. Doch über den Tumult des Tageskampfes soll man auch die kleinen anmuthigen Scherze nicht vergessen, die ganz bazu angethan sind, angenehme Schlaglichter auf unser sonst so troftloses Dasein zu werfen.

Da fand vor einigen Tagen in Moabit eine Gerichts­verhandlung statt, die so voll war von necktischem 3auber, daß wir es uns nicht versagen wollen, mit einigen Worten auf diefelbe zurückzukommen. Ein Premierlieutenant feine Initialen, die der diskrete Berichterstatter nur der Deffentlichkeit preisgab, deuteten darauf hin, daß er zu den Edelsten der Nation gehörte hatte auf dem sehr ge­

6. Jahrg.

Gegend förderlichen Folgen jener Erweiterungsbauten werden wir leider wohl noch Jahre lang warten müffen. Inzwischen follte die Ringbahnverwaltung doch das nöthige thun, um die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Betriebsmittel zu unseren Gunsten mehr als bisher anzuspannen; und daß dies sehr wohl möglich, beweisen die Einrichtungen, welche Sonntags des zur Bewältigung Bergnügungsverkehrs getroffen werden. Da gehen nicht nur regelmäßig halbstündlich Büge, es werden auch nach Bedarf Sonderzüge eingelegt, während Wochentags der unzureichende Stundenverkehr herrscht. Unter den heutigen Verhältnissen, wo Jeder, der es irgend ermöglichen fann, draußen wohnen will", ist eine flotte Bers bindung die erste Borbedingung für das Aufblühen eines Vor­ortes, und es würde ganz unzweifelhaft die Besiedelung der zwischen den nördlichen Theilen des Grunewaldes und der Stadt liegenden Flächen weit rascher vorschreiten, wenn die Direktion der Ringbahn sie mehr begünstigte. Auf dieser herrscht aber, wie gesagt, noch immer der unzulänglichste Stundenverkehr und zwar auch noch mit den größten Einschränkungen. Daß technisch der Halbstundenverkehr möglich ist, steht fest; daß das Bedürfniß nach solchem mindestens vorhanden, wird Niemand ernstlich bestreiten wollen; warum führt man ihn also nicht ein? Ferner besteht ein Uebelstand, und dies ist wohl der schlimmste für die Bewohner von Wilmersdorf , Schmargendorf u. s. w. in dem zu frühen Aufhören des Bahnverkehrs am Abende. Der legte Südringzug vom Potsdamer Bahnhof wird 11,14 abgelaffen, der legte vom Schlesischen Bahnhof über die Stadt bahn gar schon 10,40. Aber noch schlimmer! Selbft dieser legte Bug geht während des Winters ein und man fann bann vom also Schlesischen Bahnhofe nach nur Schmargendorf bis 9.40( von Friedrich­Straße 9.52) abfahren. Das ist doch wahrlich ein geradezu bes schämender Zustand für die Verbindung einer Weltstadt mit ihren Vororten, und nach Tausenden zählen die, welche gerade aus diesem Grunde ihren Wohnfiß nicht am Südringe, sondern an einer Station der Potsdamer Bahn aufgeschlagen haben. Fragt man, weshalb jener legte Stadtringzug im Winter fort fällt, so erhält man keine Aufklärung; fragt man aber, weshalb nicht noch um 11.40 ein Südringzug vom Schlesischen Bahn­hofe über Friedrichstraße abgelaffen wird, so heißt es: Ja, mo soll der Bug bleiben? Auf dem Potsdamer Bahnhofe ist fein Blaz, er müßte weiter bis zum Schlesischen Bahnhofe, und da wird es zu spät. Weshalb es nicht möglich sein soll, den Zug nach dem Anhalter Bahnhofe zu leiten oder ihn von Wilmers dorf nach Westend oder Grunewald zurückzuschicken, wird nicht verrathen. Wenn aber auch auf diesen Bahnhöfen kein Plat sein sollte, was soll man dann von unseren Bahnhofsanlagen überhaupt denken? Da Petitionen fich wiederholt als ergebe nißlos erwiefen haben sollen, so erhofft der Nothschreier" durch eine öffentliche Besprechung dieser Berhältnisse eine Aenderung derselben. Möge diese Hoffnung im Interesse Vieler sich balo erfüllen!

Der Stadtverordnete Bernard hat, laut Meldung der Staatsb. 3tg.", sein Mandat niedergelegt. Derselbe gehörte der Bürgerpartei an und vertrat den zweiten Kommunal- Wahl­bezirk III. Abtheilung. Das ist wohl auch eine Nachwirkung der Kreuzzeitungsaffäre".

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Der diesjährige Oktober- Jahrmarkt, welcher im Often Berlins , also in der Fürstenwalderstraße, Roppenstraße, in den Frankfurter Linden und den angrenzenden Straßen abgehalten wird, beginnt am Mittwoch, den 16. Oktober früh und endigt am Sonnabend, den 19. Oftober, Abends. Der Oktober- Jahrmarkt pflegt stets von Verkäufern start besucht zu sein.

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Die sogenannte Ausstellung für Unfallverhütung wird trop aller Reklame, die reichlich für fie gemacht worden ift, mit einem großen Defizit schließen. Schüchtern theilt die Nat. 3tg." mit, daß der Fehlbetrag bei weitem 100 000. übersteigen wird". Er wird durch den vom Brauergewerbe aufgebrachten Garantiefonds gedeckt werben". Nun die biden Herren Brauer vertragen es noch am ehesten; fie sind ja von Berufsmegen an Kazenjammer gewöhnt.

Stöcker und die Chriftlich- Sozialen#tellen die Arbeit ein. Die Kreuz- 3tg." theilt mit, daß in der Ver­sammlung der Chriftlich- Sozialen am Freitag Stöcker Namens des Vorstandes der Partei die Erklärung abgegeben habe, daß die Partei und er unter dem 3wange der

diese Institutionen eigentlich kaum noch Worte zu verlieren braucht. Auf dieser schnöden Welt ist nun leider nichts umsonst, wißige Leute behaupten sogar, daß der Tod das Leben foftet.

Ein Vermittler, der irgend ein Geschäft zu Stande bringt, thut das in den meisten Fällen nicht aus bloßer Liebe zur Sache, er lechzt vielmehr nach seiner Provision, und wenn er ein so schwieriges Ding, wie es das Zu­sammenkuppeln von zwei Leuten ist, die sich in ihrem Leben nie gesehen haben, zu glücklichem Gelingen bringt, so sollte ihm seine Belohnung niemals vorenthalten werden. Doch der Mensch denkt, aber die Schwiegermutter lenkt. So war es auch hier bei unserem hochgeborenen Premierlieutenant. 3u Versprechungen ist der Mensch stets geneigt, wenn er verliebt oder in Noth ist er verschreibt dem Teufel feine Seele, wenn beides bei einem Individuum zu gleicher Beit eintritt. Daß der Premierlieutenant in Noth war, ist an­zunehmen, sonst hätte er wahrscheinlich kaum seinen edlen Namen an eine bürgerliche Kanaille weggeworfen, ob er verliebt war, ging aus der Gerichtsverhandlung leider nicht hervor. Kurzum, der Tag der Hochzeit kam, die Flitter­wochen wurden schneidig" verlebt, dann aber kam der Vermittler und präsentirte seinen Schein, indem er bittenden Auges den Daumen auf den beiden ersten Fingern rieb. Mit dieser sprechenden Mimik fand er jedoch nicht das nothwendige Verständniß, der Herr Lieute nant bedauerte, und statt der erhofften Bezahlung trat dem fordernden Gläubiger die dräuende Schwiegermama mit ge fälltem Besenstiel entgegen. War es ein Wunder, daß der geängftete Vermittler entsept zu den Gerichten floh, um hier Hilfe zu erflehen? Der Ausgang der Geschichte ist unseren Lefern aus der Gerichtsverhandlung bekannt, der Vermittler bekam nicht nur Nichts, sondern wurde sogar noch wegen

Edelmuth. Das mußte als das sicherste Beichen dafür auf gefaßt werden, daß der Sieg denn doch nicht als ein endgiltiger zu betrachten war, und als die Kreuzzeitungsritter fich aus ihrer Verbeugung erhoben, waren Fabril fie denn auch keineswegs verlegener als vorher. Eine so wöhnlichen Wege des Heirathsvermittlers ein holdes Weib Wechselfälschung verurtheilt. Balila hochwichtige Angelegenheit, wie der Kreuzzeitungsstreit konnte gesucht und gefunden, dessen öder Mammon bazu dienen nun allerdings nicht vorübergehen, ohne daß gewiffe Pers follte, das etwas verblaßte Wappenschild des Herrn Lieute ubren fonen auch in ihrer Art Nußen davon zu ziehen versucht nants mit frischem, golbigem Glanz zu überziehen. hätten. Herr Stöcker hat von fich reden gemacht. Das ist Heiligkeit der bürgerlichen Ehe hat längst die Beitungs­ein indirekter Nußen, den diefer hochehrwürdige Herr doch annonze und den Vermittler als nothwendiges und bes Jabren nicht ganz ohne Weiteres vorübergehen lassen wollte und rechtigten Requisit bei uns eingeführt, so daß man über

an.

Berifta

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Die

Und die Moral? Man kann noch so hochwohl geboren und noch so sehr Premierlieutenant sein, so genirt man sich doch nicht, einen Vermittler für seine ,, Liebesdienste" das Fell über die Ohren zu ziehen, und zweitens- Chen werden im Himmel geschlossen!