( 0,27) M., Javareis 0,55( 0,55) M., mittlerer roher Java taffee 2,73( 2,73) M., gelber gebrannter Javafaffe 3,60 ( 3,61) M., inländisches Schweineschmalz 1,69( 1.66) M. Für ein Schod Eier wurden durchschnittlich 3.30( 3.07) M. gezahlt.
Das Inkrafttreten des Winterfahrplans der Neuen Berliner Pferdebahn- Gesellschaft, welcher für den 15. Oftober feftgefeßt war, mußte wegen eingetretener Hindernisse halber noch verschoben werden und fahren daher die Wagen vorläufig noch nach dem Sommerfahrplan weiter. Die Gillig feitserklärung des neuen Planes mit den von uns bereits fignalifirten Aenderungen erfolgt in einigen Tagen.
Die häufigen Zusammenstöße von Pferdebahnwagen an der abschüssigen Einmündung der Veteranenstraße in die an diefer Stelle überaus steile Brunnenstraße, die leider schon fo viele Unglücksfälle herbeigeführt, haben die Polizei zu der außerordentlich praktischen Maßregel veranlaßt, daß die Pferdebahn Geleise bei den Steigungen der Brunnen- und Veteranenstraße bei nasser Witterung mit starken Sandlagen bestreut werden müssen, um so das Bremsen an dieser Stelle zu er möglichen und dadurch Zusammenstöße zu vermeiden.
Auch die Dienstleute Berlins haben sich jetzt eine eigene Kranten- und Unfallverhütungskasse gegründet. Die Beiträge zu derfelben sind aus der Montirungskaffe mit 18 M. für jeden Theilnehmer zu erlegen.
Der erste wirkliche Frost in diesem Jahre hat sich in der vergangenen Nacht eingestellt. 1 Grad Réaumur unter Null zeigte das Thermometer auf freiem Felde, und bis zum frühen Morgen währte diefe Temperatur, zumal die Strahlen ber Sonne bis zum späten Vormittag von einem undurch bringlichen Nebel zurüdgehalten wurden. Der frühzeitig eingetretene Frost zwingt die Gärtner und Landleute zur Vorsicht, und früher als sonst wird man die Winterarbeiten vornehmen müssen.
Am häuslichen Herde." Gegenwärtig schwebt beim Landgericht II eine Untersuchungssache, die ein eigenthümliches Licht auf die Sittlichkeit der höheren Stände wirft. In einer hannoverschen Stadt lebt ein Thierarzt, deffen Frau eine junge Gesellschafterin im Hause hielt. Zwischen Hausherrn und dem jungen Mädchen entspann sich ein intimes Verhältniß, das Mädchen wurde schwanger und der Thierarzt brachte es nach Berlin bezw. nach Friedrichsberg und miethete es bei einer Hebamme ein, die wegen Verstöße gegen die Hebammen- Ordnung die Konzession verloren hatte. Dort lebte die junge Dame zurückgezogen, bis sie einem Rinde das Leben geschenkt hatte. Die Hebamme a. D., eine sehr gefällige und für Geld zu allem bereite Frau, meldete das Kind der fremden Dame auf dem Standesamte als das außerheliche Rind ihrer erwachsenen leiblichen Tochter an. Der Trug glückte und die Hebamme wurde glänzend honorirt. Vor einiger Zeit starb aber die vorgeschobene Mutter, die Tochter der Hebamme, und nun wurde bei Gelegenheit der erneuten standesamtlichen Eintragungen die Fälschung entdeckt. Gegen die Hebamme wurde darauf die Antiage wegen intellektueller Urkundenfälschung erhoben und gegen den Thierarzt sowie gegen die Mutter des Kindes wegen Anstiftung und Beihilfe dazu. Das betreffende Rird wird nunmehr seinen ihm zukommenden Namen erhalten und nicht gänzlich als Waise aufwachsen, indeffen gehört nicht viel Phantasie dazu, sich die verwickelten Konsequenzen auszumalen, melche hätten entstehen können, wenn die Unterschiebung unentdeckt geblieben wäre.
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Wie Hensations- Nachrichten zusammenschrumpfen. In Alt Landsberg ist vor 19 Jahren ein Raubmord verübt worden. Die Wirthin eines reichen Eigenthümers, Wittwe Wendt, wurde am 17. Juli 1870 im pause thres Brotherrn ermordet aufgefunden. Eine Menge Geld und Werthfachen waren geraubt. Der Verdacht der Thäterschaft Lenkte sich zuerst auf einen Kupferschmiedemeister Namens Wilke, der eingesperrt, bald aber wieder entlassen wurde, weil sich der Verdacht als falsch erwies. Alsdann wurde ein Arbeiter Hoffmann verhaftet, der aber ohne überführt worden zu fein im Gefängnisse wahnsinnig wurde. Kürzlich erhielt nun das Amtsgericht in Alt- Landsberg worüber auch worüber auch fämmtliche Zeitungen berichteten die fenfationelle Nachricht, daß die Schwefter des oben erwähnten Hoffmann, eine Frau Horn, die mit ihrem Manne bereits vor mehreren Jahren nach Friedrichsberg verzogen ist, daselbst gestorben sei und auf ihrem Sterbebette ein Geständniß abgelegt hätte, nach welchem ihr Mann in Gemeinschaft mit ihrem in Berlin verstorbenen Bruder Hoffmann die That verübt habe. Natürlich haben fofort amtliche Ermittelungen stattgefunden, und da ist denn die Gesch chte so ziemlich bis auf Nichts zusammengeschrumpft. Die betreffende Frau Horn ist nämlich gar nicht gestorben, fie lebt noch heute, ist aber nervenschwach und es scheint, als ob Geistesstörungen in der Familie üblich feien. Sie hat daher auch auf dem Sterbebette fein Geständniß ablegen können und hat auch teins abgelegt, fie bleibt vielmehr mit ihrem Manne im besten Einvernehmen, der seinerseits auch nicht nach jener Nachricht verschwunden ist, sondern nach wie vor in Friedrichsberg lebt. Wohl aber ist die Tochter des Horn, eine Frau Hinze, am 23. Februar 1888 im Kindbettfieber verstorben. Von der Entbindung an bis zum Tode ist sie bewußt os ge= wefen, hat also auf dem Sterbebette auch nichts sagen fönnen, wohl aber foll" fie früher zu einer Nachbarin gesaat haben: Ich glaube nicht, daß mein Onkel Hoffmann den Mord begangen hat, eher glaube ich, daß es mein Vater gewesen ist!" Die ganze Geschichte scheint also wieder einmal auf müßges
versetzen und korrekte Typen beschreiben wollen, welche einer wissenschaftlichen Kritik Stand halten, so befinden wir uns in Verlegenheit.
Jeder von uns weiß aus dem kleinen Umfang seiner eigenen Erfahrung, wie verschieden die Mimik der Franzosen , Engländer und Spanier ist; allein diese Verschiedenheiten zu definiren und zu beschreiben, ist eine andere Sache, eine überaus schwierige.
Jede italienische Provinz hat eine eigenthümliche Art, ihre eigenen Erregungen auszudrücken; während der Mailänder fräftig und gern lacht und darin den Kelten sehr ähnelt, ist der Cagliaritaner sehr ernst, weil er stark von Spanien beeinflußt ist. Der Toskaner ist der italienischste der Italiener, daher ist er am zurückhaltendsten und mißtrauischsten von allen. Während der Neapolitaner viel mit den Armen förmlich telegraphirt, ist der Romagnole grob und offen, und der Römer prägt allen seinen klassischen Bewegungen unsichtbar die weissagenden Buchstaben: S. P. Q. R. auf.
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Die Mimik der Franzosen ist konzentrirt, lebhaft, heiter, bie des Engländers hochmüthig und starr, die des Deutschen wohlwollend, aber immer unschön. Die Spanier und Portugiesen gestikuliren wenig und sind auch in ihrem Gesicht sehr gefühllos, der Grund hierfür liegt wohl in asiatischen Einflüssen und mehr noch darin, daß sie die Würde des Hidalgos nicht beeinträchtigen mögen.
Viele slavische Völker sehen nicht gern ins Gesicht und haben eine sehr falsche Mimit.
Die Standinavier haben eine cyklopische starre Mimit, ohne Anmuth.( dzov
Faßt man die Sache sehr allgemein, so kann man fagen, es giebt in Europa eine expansive und eine ton
Geschwäß hinauszulaufen, zumal der Gatte der verstorbenen Frau, Arbeiter Hinze, der bereits wieder geheirathet hat, mit seinem Schwiegervater Horn wegen Erbschaftsangelegenheiten in Feindschaft gerathen ist.
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Eine förmliche Seeschlacht" wurde dem B. T." zu folge vorgestern Nachmittag in Berlin in der Nähe der Infel brücke geliefert. Dort farambolirte ein von Hamburg kommender mit Kaufmannsgütern beladener Verdeckfahn, der Infelspeicher anlegen wollte, mit einem zu Thal fahrenden Infelspeicher anlegen wollte, mit einem zu Thal fahrenden Steinfahn. Der auf legterem beschäftigte Bootsmann war, obwohl er es gewesen ist, der die Fahrvorschriften außer Acht gelaffen hatte, über den Zusammenstoß so ergrimmt, daß er aus dem Bord feines Fahrzeuges den Thännagel einen etwa zwei Fuß langen Eisenstab, welcher durch die Bordwand geht und zum Befestigen des Ankers dient herausriß und damit auf das Verdeck des feindlichen Schiffes" hinübersprang, wo er den ihm entgegentretenden Eigner nach furzem Wortwechsel mit dem erwähnten Nagel einen so wuchtigen Hieb auf den Kopf verfekte, daß der Getroffene mit einer flaffenden, stark blutenden Wunde zusammenbrach. Nun stürzten sich die Mannschaften des Verdeclahns auf den brutalen Eindringling, entwaffneten ihn und... warfen ihn über Bord ins Waffer. Ein am anderen Ufer mit einem Obstkahn liegender Schiffer löste sofort fein Handboot vom Schiff und kam damit dem mit den Wellen Ringenden, welcher, wie die Mehrzahl der Schiffer und Fischer, des Schwimmens unkundig ist, zu Hilfe. Er brachte auch sehr bald den von seiner Raufluft durch das unfreiwillige Bad abgekühlten Mann aufs Trockene und fobann auf seinen Steinkahn, mit dem er seine Fahrt fortfekte. Der Verwundete wurde zu einem in der Wallstraße wohnenden Heilgehilfen geschafft, der ihm die erste Hilfe leistete. Daß dieſes interessante" Schauspiel eine foloffale Menschenmenge angelodt und längere Zeit an Ort und Stelle gefesselt hat, versteht sich von selbst.
Mutter und Tochter. An der Ecke der Bernauer- und Aderstraße ging gestern Nachmittag gegen 4 Uhr eine etwa 40 Jahre alte, anständig gekleidete Frau ruhelos auf und ab. Sie stieß wirre Reden aus und war mit einem Feuerhaken bewaffnet; da fie aber Niemandem etwas zu Leide that, so ließ Iman fie ruhig ihre Patrouille fortfezen. Plößlich aber fam eine Droschte zweiter Klaffe in Sicht, in deren Fonds ein junger Mann und ein hübsches Mädchen faßen. Da stürzte die Frau auf die Droschte zu, schwang ihren Feuerhaken und schlug unbarmherzig auf das Mädchen ein, das bald mit Blut nenstraße löfte sich das Dunkel dieses geheimnißvollen Attenbedeckt war. Auf der Wache des Polizeireviers in der Bruntats. Die Thäterin ist die Mutter der Ueberfallenen und das Streitobjekt ist der junge Mann, der die Droschke mit dem Fräulein theilte. Seines Zeichens ist er Schloffer; er wohnte bei der ältlichen verwittweten Frau in Schlafstelle und Mutter und Tochter entbrannten für ihn in Liebe. Die Mutter wollte ihn sogar vom Fleck weg heirathen, aber der Schlosser entschlüpfte ihr und schwur der Tochter ewige Treue. Das war zu viel für die getränkte Frau; als sie fah, daß der Geliebte fie verschmähte, nahm fie an der Tochter Rache. Aber das Mädchen lehnte es auf der Polizeimache ab, gegen die Mutter einen Strafantrag wegen Körperverlegung zu stellen, so daß fich dieselbe demnächst nur wegen groben Unfugs zu verantworten haben wird.
Ein trauriges Schicksal. Gestern früh 9 Uhr erschoß fich auf der Treppe vor der Wohnung ihres Bräutigams im Haufe Charlottenstraße 17 eine elegant gekleidete junge Dame, welche, wie festgestellt wurde, aus Oftende hierher gekommen war und im Raiserbof logirte. Der betreffende Herr war plößlich aus genannter Stadt abgereift und hatte die Unglückliche, die sich als seine Braut betrachtete, heimlich verlassen. Troßdem von Hausbewohnern ein Arzt herbeigeholt worden, mußte der Zustand der Armen doch als hoffnungslos bezeichnet werden.
Polizeibericht. In der Nacht vom 13. zum 14. d. M. wurde die unverehelichte Rosa Bemberger, als fie, von einem Ausgange nach ihrer Wohnung Scharrenstraße 7 zurückkehrend, auf der Treppe oben ein Streichholz anzündete, von einem unbekannt gebliebenen Mann überfallen und gewürgt. Hierbei fiel fie die Treppe hinab und erlitt einen Beinbruch, so daß fie nach der Charitee gebracht werden mußte. Am 15. d. M. früh machte eine Frauensperson auf dem Flur des Hauses Charlottenstraße 17 anscheinend einen Selbstmordversuch, in dem fie aus einem mit einer Plagpatrone geladenen Revolver einen Schuß auf sich abgab. Infolge ihrer Erreoung brach fie ohnmächtig zusammen und wurde nach der Charitee gebracht. An demselben Tage Vo mittags verstarb eine AlmosenEmpfängerin in der Wohnung des Bäckermeisters Kunze, Linienstraße 232, plößlich am Berz'chlag. Die Leiche wurde nach dem Schauhause geschafft. Nachmittags desselben Tages wurden vor dem Hause Langestraße 13 und ebenso auch an der Ecke der Chauffee- und Refselstraße zwei fünfjährige Knaben von einem Geschäftswagen bezw. einer Droschte überfahren und erheblich verlegt. Um dieselbe Zeit wurde vor dem Hause Fruchtstraße 24 ein 13jähriger Knabe von einem Fuhrwerk überfahren und erlitt starke Verlegungen am Kopf und innere Verlegungen, so daß er nach dem Krankenhouse am Friedrichs hain gebracht werden mußte. Am 15. d. M. fanden an vier verschiedenen Stellen fleinere Brände statt, welche von der Feuerwehr gelöscht wurden.
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Dergnügungs- Chronik.
Endwig Barnay tritt tritt in seinem Berliner Theater am Sonnabend, den 19. d. Mis., zum ersten Male in dieser Saison auf und zwar spielt er die Titelrolle in Feuillet's Schauspiel Montjoye".
Einverständniß mit den Autoren Nachdem die Direktion des Wallnertheaters im folgend den britten Att der neuen Gesangspoffe: Der Einverständniß mit den Autoren den Rathschlägen der Breffe Dompfaff" zweckmäßig fürzte, hat dieselbe an Erfolg und Bugfraft bedeutend gewonnen. Die Dienstagaufführung fand vor vollem Hause statt, welches der Vorstellung in animirtester Summung folgte und die Darsteller durch reiche BeifallsSummung folgte und die Darsteller durch reiche Beifallsfpenden auszeichnete.
Das bekannte Vergnügungs- Etablissement Gent' Salon in der Elaffer str. 10 wurde am Dienstag durch einen Herr F. W. Wolter, als langjähriger Defonom des SchweizerAbendtisch neu eingeweiht. Der Nachfolger des alten Genz, gartens bereits vielen Berlinern bekannt geworden, hat das Lofal zu einem wahren Schmucktästchen umgewandelt. Das Orchester ist zu einer Bühne mit fünstlerisch ausgeführten Dekorationen umgebaut worden. Die Beleuchtung ist ganz neu und von glanzvoller Wafung die Hauskapelle um das Doppelte verfta: ft. Der neue Befizer will auch die Familienabende beibehalten, die sich schon unter dem alten Genz einer sehr großen Beliebtheit erfreuten. Diefelben finden an jedem ersten Dienstage eines Monats statt.
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Theater.
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lebt hat und infolge der Neubefeßung der Titelrolle burd so ungewöhnlich intereffanten und eigenartigen Künstle Rains noch erleben wird. Die Tragödie Wilbrand's zi auch so vielfach von der Schiller'schen beeinflußt, daß ma ftändig an lettere erinnert wird und die Aehnlichkeit Situationen auch dem Unbefangenften geradezu in die Springt.
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ehemals fa noch tein Baffus füh stellte den gung für minister de lisch zusam demgemäß Rechtsanw Bele Schuß des
Kriegsgeri welcher de Rauf ange zu infurgi bat, zum Kriegsgeri gegenüber gaben der vorliegend buße eve hat der G erwogen,
Wilbrandt leidet an dem Fehler, an dem wir Epi mit wenigen Ausnahmen insgesammt franten- an dem maß und der Einseitigkeit unserer Bildung. Wir gleiner original zu sein, glauben aus der Tiefe unferes eigenen G unferer eigenen schöpferischen Phantasie die Gestalten und hervorzuholen, die in uns leben und nach Ausdruck Und wenn mir genauer zusehen, find zenzen, blaffe, blutlofe Schemen, unbewußte Re bungen jener Gestalten und Bilder, welchen das ein Studium unserer Klassiker, unfere thörichte, nicht aus Leben, sondern aus Büchern geschöpfte Weisheit, unfere müthige Abfehr von der Wirklichkeit zu einer so ausschlie Herrschaft über unsere Phantasie und unser gesammtes ge Leben verhalfen. Daher der Mangel an Originalität i Dramen unferer zeitgenö fischen deutschen Dramatifer. dieselben Probleme, welche fie immer wieder beschäftigen die sie nicht aus dem modernen Leben, nicht aus der un baren Wirklichkeit holen, die doch so reich find an drama Berwicklungen, an intereffanten packenden Vorwürfen. immer diefelben stylisirten Gestalten, benen ein so gering dividuelles Leben innewohnt, daß von jedem derben, wüchigen Worte, welches irgend einer episodischen Fig den Mund gelegt wird, ein befreiender Hauch auszu scheint.
Beit er eir nur zweim Ein unterlag gerichts 1. liche Siche Friedrich Lebensjah Durch die
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Markgraf Waldemar von Brandenburg ist, wie e im Alter von 28 Jahren geftorben und im Kloster zu beigefekt worden. Sein Land ist, da er ohne Nachfo war, in die Hände der Wittelsbacher gefallen, die dasselb Nachmitta drücken und aussaugen, so daß die Märker voll Sehnsucht glücklicheren Zeit gedenken und in ihrer Erinnerung Wal als der Mann foril bt, der allein dem Lande geben könnte ihm Noth thut. So tam es, daß die Sage fich der Geftalt Waldemars bemächtigte und eine Legende um sein Haupt daß man von seiner Rückkehr träumt und auf dieselbe In Wahrheit ist Waldemar nicht todt. Er ist als Pilge Morgenland gezogen und dort in Gefangenschaft ge Sein treuer Begleiter auf feiner Bilgerfahrt war der M meister Jakob Meinhardt, fein einstiger Knappe, ein Feu dem es eng war in der Beschränktheit feines fleinbürger Daseins und der mit Freuden seinem geliebten Herrn alle Fährlichkeiten der Wanderschaft mit ihm theilte un ihm gefangen wurde. Nach mehr als 25jähriger Gefangen war Waldemar in den Armen des Freundes gestorben. gemeinsame Leid hatte die beiden Männer einander so gebracht, daß nicht nur alle Unterschiede des Standes und Bildung zwischen ihnen geschwunden waren, sondern ba gewissermaßen zu einem einzigen Menschen verschmolzen die Brust des Freundes hatte Waldemar Alles nieder was an Gedanken und Entwürfen für das Glück feines in ihm lebte. Die lange Leidenszeit hatte Beide gereift geläutert und die lezten Worte des sterbenden Waldemar
der Erinnerung an das gegolten, was fie gemeinsam fir Zukunft Brandenburgs geplant.
Und nun, nach dem Tode Waldemar's, reift in dem Jakob's der Entschluß, durchzuführen, was der Tode höchstes Biel erstrebt hat, bas brandenburgische Bolt gl zu machen. Dazu aber gehört vor Allem, baß er als Wald auftritt. Er ist also ein Betrüger, aber ein Betrüger edelsten Motiven. Und da er in Wahrheit ein Schwärm ein Träumer, ein Phantast mit allerlei mystischen Reig glaubt er, feine Mission vollenden zu können, ohne an eigenen Seele Schaden zu nehmen.
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Aber es fommt, wie es fonanen muk. Eine ge die andere nach sich; ein Konflikt löst den anderen ab und der grübelt und philosophirt und mit allerlei nuglofen und derblichen Träumereien und Gewissensbiffen die Thatkraft lähmt, geht zu Grunde, wie er zu Grunde muß.
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Es ist der Widerspruch zwischen seinem Wollen und fe Können, an dem er zu Grunde geht. Ein energifcher Cha von gröberem Stoffe, von weniger zarter Empfindung, durch Reflexion in seiner Thatkraft gebrochen, hätte gefiegt der Bessere unterliegen mußte.
Er ist eine tragische Gestalt, weit mehr als jener Demetrius, der an seine Echtheit glaubte.
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am Nord noch nicht befand. S vertrat mi Der Ange mit der G Gleich dar auf und be beide We Augenblic Tiefen dav bereits in Ueberfalle theilt habe Angeklagt aller Vork dabei, da
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Die vielverzweigten Fäden der Handlung hier in darzulegen ist unmöglich. Der Dichter hat sich selbst am m geschadet, indem er der Handlungsweise seines Helden, da es ganz und gar überflüssig war, da sein Verhalten voll men erklärlich ist, ein so fleinliches, persönliches Motiv schiebt wie den Wunsch, sein eigen Fleisch und Blut aufthun, fi Thron gefekt zu sehen. Bersönlicher Ehrgeiz, kleinliche Gile find fremde, unwahre Büge in dem Charakter dieses fall geflagten, Waldemars, bem es heiliger Ernst ist mit seiner Miffion auch sein muß, wenn wir an ihn glauben sollen.
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Auf die große Aehnlichkeit einiger und nicht der wenigften packenden Situationen in den beiden Dramen ich bereits hingewiesen; fie beeinträchtigen alle Wirkung fewächter Die Titelrolle wurde von Herrn Drach gespielt. Ich lagten es lieber gesehen, wenn ein Charakterspieler diese schwi später nad Rolle übernommen hätte, die von echter Tragit durchweh Lieutenant aber nichts Heldenhaftes an sich hat. Denn es ist gerade flagte wol Widerspruch zwischen der reinen Menschlichkeit seines wir sehr schro Charakters und den Anforderungen an den Helden, welche fein. Da Schicksal an ihn stellt, an denen Waldemar zu Grunde genant sich Die Vorstellung war auch dieses Mal eine abgerund gegen den lich auf s nichts störte, nichts beleidigte Auge und Ohr. Das ist ja haupt das Charakteristische an den Vorstellungen des Be Gefängniß Ein Theaters" die harmonische Abrundung der Gefa Fällen eine hervorragende; die„ Sterne" des Theaters leistung. Dafür ist die Einzelleistung nur in sehr fell artigen Un zumeist nur dekorativen Zwecken und verbringen den gro Theil des Jahres auf Reisen, Gastspielen, was weiß ich.
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Die Ausstattung des Stüdes war eine sehr schöne würdige, malerisch und stimmungsvoll wirkte gleich beim ginn der Vorstellung die märkische Landschaft, die Mühle dem Hügel im Hintergrunde, das Ganze belebt von den Trachten der lagernden Gruppen, die Trupps der Büßer der Bürger. Das Publikum war in fehr angeregter Stimmung bandlunger rief Dichter und Darsteller wiederholt hervor.
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Eine gegen die Volks- Beitung" gerichtete wegen Beleidigung des früheren Krieverhauen ministers Bronsart von Schellendorff , gestern vor der III. Straffammer hiesigen Landgerichts unglückselig handelt wurde, hatte noch der frühere verantwortliche teur Hermann Trescher zu vertreten. Unter Anklage ift ein Leitartikel in Nr. 289 der Bolts Beitung" unter auf ihren Ueberschrift: Fortschreitende Berfegung". In demselben gebrohen fei und dann gesagt:„ Als Bebel gestern( 5. D in vernichtender Rede den Ehrenberg- Fall darstellte, nun, nahmen di war der Kriegsminister eben da, wo sich Herr von Buttfa vor neun Monaten befand; keine Spur mehr von der ficher und stolzen Haltung, mit welcher Herr Bronsart v. Schellenbo
zentrische Mimik. Beispiele für erstere geben die Italiener, furzer Zeit zwei Dramen zur Aufführung zu bringen, die nach ausgeführt, daß der Minister v. Buttkamer moralisch zufamm
Franzosen, Slaven , Russen; der zweiten: die Deutschen , Skandinavier und Spanier. Ebenso giebt es eine sehr schöne und anmuthsvolle Mimit, welche allen Völkern von griechisch- lateinischer Abkunft eigen.
Es war eine sonderbare Laune der Direktion, innerhalb so Form und Inhalt einander so ähnlich find, daß unbedingt Eines unter dem Anderen leiden muß. Wilbrandi's Markgraf Waldemar" liegt nicht nur dasselbe Motiv zu Grunde wie dem Schiller- Laube'schen Demetrius", der bereits eine stattliche Reihe von Aufführungen am Berliner Theater" er
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und ließ a Löwe woh Täure füll
and warte auch endlic