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Beilage zum Berliner   Volksblatt.

Nr. 244.

Arbeit und Lohn.

Unsere heutige Wirthschaftsweise betrachtet die Arbeitskraft des Menschen als eine Waare, die den Gesezen des Marktes unterworfen ist. Man sagt( freilich häufig genug, ohne sich babei etwas zu denken) der Preis der menschlichen Arbeite fraft regele fich nach Angebot und Nachfrage, man leugret dabei, daß bei Feftfegung der Preise dieser wichtigen Waare noch andere Rücksichten mitspielen, die sich daraus ergeben, daß die Maare   Arbeitskraft sich von der Person des Besizers und Ver­Täufers derselben nicht trennen läßt, daß man, indem man die Arbeitskraft eines Menschen fauft, in gewissem Sinne die Person mittauft. Man bedenkt ferner nicht, daß der größte Theil des Bo tes lediglich auf das Erträgniß des Berkaufes seiner Arbeits­Traft zum Lebensunterhalt angewiesen ist, da ihm keine anderen Ennahmequellen zur Verfügung stehen.

Die Waare Arbeitskraft" hat aber aus diesen Thatsachen einen ganz anderen volks- und fulturwirthschaftlichen Charakter als jebe andere Waare, die eine von dem Verkäufer getrennte Sache ist und wenn einmal verkauft und übergeben, mit der Berson des Verkäufers nichts mehr gemein hat. Das Nichtbeachten hiefer doch so augen fälligen Thatsache, das vollständige Gleich­stellen der Waare Arbeitskraft" mit jeder anderen Waare hat in erster Linie zu den Zuständen geführt, unter welchen unsre hrutige Gesellschaft leidet.

Der Käufer einer jeden Waare hat keine Rücksicht auf ben Berläufer zu nehmen, noch hat der Verkäufer irgend wie fich mit der Person des Käufers zu befchäftigen. Der Käufer hat einzig und allein die Abficht für die Waare möglichst menig zu zahlen, der Verkäufer hat die entgegengesette Ab­hat recht viel für die Waare zu erhalten. Dieser Wider streit muß, wenn es zum Abschluß des Kaufes kommen soll, ausgeglichen werden. Der Ausgleich erfolgt durch einen mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen wirthschaftlichen Kampf, deffen Ausgang entweder der Billigkeit entspricht, oder auch einfach das Recht des Stärkeren zur Geltung bringt, dem fich der Schwächere als Besiegter zu unterwerfen hat. Ein großes Angebot einer Waare, die Noth des Verkäufers, die ihn zum Berkaufe treibt, stärken die Stellung des Käufers, während bringendes Bedürfniß und Mangel an Waare die Stellung des Berkäufers stärken.

Alle diese Gefeße gelten heute auch für Kauf und Ver­Tauf der Arbeitskraft der Arbeiter.

Man hat gemeint, indem man den Zusammenhang der are Arbeitskraft mit dem Arbeiter verkannte, die Arbeits­Taft werde auf dem Markte anderen Gesezen folgen. Man bilocte für fie ein eigenes Preisgefeß, das man das eherne Lobngefet" nannte. Nach demselben soll der Preis der beitskraft, der Lohn, nicht für die Dauer über oder unter dem Betrage sich halten können, der zum gewohn­Heilsmäßigen Unterhalte des Arbeiters unerläßlich noth­wendig fei. Abgesehen von der dehnbaren Bestimmung auf die Dauer", die dieses angebliche Gesez enthält, die zu giebt, daß doch auf länger oder auch auf sehr lange Zeit andere Zustände herrschen können, ist die Bestimmung des mohnheitsmäßigen Mindestunterhaltes eine nicht sehr glück­

Die Lebensgewohnheiten wirten ohne Zweifel auf den Brris der Arbeitskraft sehr erheblich ein. Um uns eines Börsenausbrudes zu bedienen, so ist es nicht abzuleugnen, dak hohe Ansprüche an die Lebenshaltung den Arbeitsmarkt Defteifen", die Eigner der Arbeitskraft veranlassen, höhere Preise für ihre Arbeitskraft zu verlangen, andererseits ift aber die Lebensgewohnheit wieder ein Ergebniß des Preises ber Arbeitskraft. Wenn diefer Preis sich langsam und stetig perändert in einem solchen Maße, daß die Lohnerhöhung nicht los eine scheinbare ist, sondern über den steigenden Preis der Lebensbedürfniffe hinausgeht, so wird sich nothwendig die Lebens­baltung, und bei einiger Andauer derselben auch die Lebensge­woohnheit der Arbeiter heben, im umgekehrten Falle aber ernie­drizen. Die Macht der Gewohnheit macht eine anfangs als sehr Düdend empfundene Verschlechterung der Lebenshaltung auch dann roch erträglich, wenn die Verschlechterung unter das Maß herab­funken ist, die nicht nur als gewohnheitsmäßiges, sondern is naturnothwendiges Mindestmaß der Lebenshaltung zu be­trachten ist.

Wir haben aus amtlichen Berichten von Fabrikinspektoren efchen, daß in vielen Fällen der Preis der Arbeitskraft, der Rohn, soweit gesunken ist, daß kaum die Hälfte deffen ge= hlt wird, was als Mindeſterforderniß anzusehen ist, daß 22 pt. der Arbeiter in einem Industriezweige von bedeu­sender Ausdehnung nicht das Mindeſterforderniß bei Fleiß und Arbeitsfähigkeit erreichen können, und daß solche Zustände nicht als vorübergehende zu bezeichnen sind, weil dauernde Ein­richtungen nothwentig waren und getroffen find, um min­beftens das Beihungern der Arbeiterfamilien zu verhindern.

Wir sehen daraus, daß das angebliche eherne Lohngeset ben Arbeitern gar keinen Schuß gewährt gegen jede beliebige Herabdrückung des Preises der Arbeitskraft, wenn der Markt es erlaubt. Die Unternehmer, die Käufer der Arbeitskraft, geben unter allen Umständen so weit, wie es ihnen überhaupt möglich ist.

Run läßt sich aber der Arbeitsmarkt wie jeder andere Maft sowohl zu Gunsten der Käufer wie der Verkäufer be­confluffen. Es wird zu Gunsten der Stäufer, also hier der Unternehmer, alles wirken, was das Angebot der Arbeitskraft rhöht und was die Arbeiter, die Verkäufer schwächt, fie weniger fähig macht, ihre Waare zurückzuhalten.

Die Vermehrung des Angebots der Arbeitskraft erzielen bie Unternehmer durch Einführung von Maschinen, die an Arbeit sparen, durch Aufrufen des Wettbewerbs fremder Arbeiter, durch Einführung von Frauen- und Kinderarbeit und auch durch Einrichtungen und Veranstaltungen, die die Leistung bes einzelnen Arbeiters erhöhen, indem sie die Arbeitskraft, für die er bezahlt wird, schärfer ausnußen. Zu den Mitteln der legten Art gehören besonders die Verlängerung der Arbeitszeit und noch mehr die Einführung der Arbeitszeit mit ihren ver­Ichiedenen Abarten.

Bur Schwächung des Widerstandes der Arbeiter bedient man sich der Machtmittel des Staates und der Bevor­Bugten Stellung, die der Besiz bietet. Man verhindert oder erichwert die Bereinigung der Arbeiter, verkümmert ihnen das Vereins- und Berlammlungsrecht, man zwingt ihnen in allerlei Formen lästige Bedingungen bei Abschluß des Arbeitsvertrages nuf, bindet sie durch Wohnungsverträge, die sie obdachlos machen, wem fie ihre Arbeitskraft nicht zu den dem Unternehmer ge nchmen Preise verkaufen, sondern lieber zurückhalten wollen, man nimmt ihnen Rautionen und Raffenbeiträge ab, die verfallen und re loren gehen, wenn der Arbeiter sich dem Unternehmer beim Bertauf der Arbeitskraft nicht fügt und sinnt tausend Ränke wad Schliche aus, um mit Hilfe einer im Dienste des Unter­nehmerthums stehenden Gesezgebung, Verwaltung und Recht­forechung die Arbeiter au feffeln. Eines der wichtigsten Shwächungsmittel der Arbeiter sind aber die niedrigen

Freitag, den

Freitag, den 18. Oktober 1889.

Löhne felbft. Eine Arbeiterschaft, bei der es ge= lungen ist, die Löhne bis auf das Mindestmaß des aller Nothwendigsten oder noch unter diese Grenze hinabzudrücken, fann ihre Arbeitskraft auch nicht einen Tag zurückhalten, fie muß diefelbe für jeden Breis abgeben, um nicht fofort unter zu gehen. Deshalb sehen wir auch fräftige Lohnbewegungen und Streben nach Besserung in der Lage der Arbeiter nur bei solchen Arbeiterschaften, die noch ver­hältnißmäßig beffer gestellt sind, während die ganz schlecht be­zahlten Arbeiter meistens in stummer Ergebung ihr Loos tragen oder nur bei ganz besonders einschneidenden Angriffen fich er­heben, um sehr schnell ohne Erfolg wieder in die alte Unthätig­feit zurückzufallen.

Es muß leider festgestellt werden, daß ein großer Theil der deutschen Arbeiter durch niedrige Löhne und dadurch be dingte ungenügende Ernährung soweit enifcäftet ist, daß von ihnen eine Selbsthilfe zur Erzielung befferer Preise für die Arbeitskraft nicht mehr zu erhoffen ist. Ihnen kann nur noch durch eine Umgestaltung der heutigen Wirthschaftsweise ge­holfen werder.

Für unsere Freunde, die Arbeiter, ergeben sich aus diesen Betrachtungen folgende Lehren.

Es wirken eine Reihe von Umständen auf die Verbilli­gung der Arbeitskraft, die sich dem Einfluß der Arbeiter entziehen, welchen auf dem Boden der heutigen Wirthschafts­weise durchaus tein Damm entgegen zu sehen ist. Es ist ganz verderblich, gegen die Einführung neuer und verbesserter Maschinen sich aufzulehnen. Die Maschine wird fortfahren, wie bisher, Tausende und aber Tausende von Arbeitern billiger zu erfeßen. Es sind nur wenige Gewerbe, die diesen Einfluß nicht schon erfahren haben, noch viel weniger, die nicht in fürzerer oder längerer Zeit diesen Einfluß noch fühlen werden. Die Gewerbe aber, auf welche die Maschinen nicht geradeaus einwirken, empfinden den Druck ebenso durch Uebertragung, durch die anderswo frei werdenden Arbeiter, die fich den anderen Gewerben zuwenden müssen.

Niemand wird verhindern können, daß mit der Maschine, die den ungelernten Arbeiter in die Gewerbe einführt, die früher nur gelernte Arbeiter beschäftigten, das Angebot der ge­lernten Arbeiter steigt und den Markt zu Ungunsten der Ar­beiter beeinflußt.

Niemand kann und darf verhindern, daß die Frau, die auch durch die heutige Ordnung der Dinge und ganz besonders auch unter dem Einfluß der Maschine ihre Stellung im Haus­halte verliert und zu anderem Erwerb gedrängt wird, fich ihren Lebensunterhalt da sucht, wo sie ihn finden kann. Sie hat dasselbe Recht zu leben und deshalb dasselbe Recht auf Arbeit wie der Mann. Eine jede Beschränkung der Frauenarbeit wäre ein Unrecht. Wenn sie auch dem Arbeiter den Arbeits­markt verschlechtert, er dürfte ihr das nicht verhindern. Die Verhältnisse liegen aber thatsächlich fo, daß er es auch nicht tann. Die Frauenarbeit ist eine Thatsache wie die Maschinenarbeit, mit der man sich abfinden muß, weil man sie nicht aus der Welt schaffen kann.

Die Kinderarbeit ist ein ungeheures Uebel, sie ist ein Schandfleck der schändlichsten Art auf dem Schilde unserer heutigen Kultur. Sie widerspricht der guten Sitte, der Moral und der Gesundheitspflege, sie ist rohe, wüste Barberei, nicht schlechter und nicht grausamer als die Kinderopfer, die die alten Karthager ihrem Feuergotte brachten. Aber auch hier ist der Arbeiter machtlos, er tann auch hier nicht ändernd und bessernd einschreiten.

Diese Uebelstände find alle nur zu beseitigen mit der poli­tischen und wirthschaftlichen Umformung, die wir als Sozia­listen anstreben. Erst wenn die Anarchie der heutigen Wirth­schaft aufgehoben sein wird, werden diese Uebel verschwinden, weil dann die Lohnarbeit beseitigt und die Arbeitskraft keine Waare mehr sein wird.

Wenn der Arbeiter den bis jetzt aufgezählten Uebeln heute machtlos entgegensteht, so tann er um so mehr die Ueber­füllung des Arbeitsmarktes bekämpfen, die durch die Unklug­heit der Arbeiter selbst hervorgerufen wird.

Die Affordarbeit vermehrt das Angebot an Arbeitskraft der Arbeiter, indem sie die Leistung hinaufschraubt um min­destens ein Drittel der in Afford arbeitenden Arbeiter. Sie wirkt also bei zehnstündigem Arbeitstag wie eine Verlängerung der Arbeitszeit auf 13 Stunde.

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Wir haben heute nicht die vernichtende Wirkung der Affordarbeit auf die Gesundheit und oft auch auf die Sittlich­feit der Arbeiter zu betrachten, wir wollen heute nicht davon reden, wie sie die Kameradschaflichkeit und die Solidarität der Arbeiter zerstört, ihre Selbstfucht aufregt, den Eigennut und alle schlechten Leidenschaften anregt. Wir haben heute nur auf ihre Wirkung, auf den Arbeitsmarkt hin­zuweisen. Sie vermehrt die Zahl der Arbeiter mindestens ein Drittel, die sie auf die Straße wirft. Alle Redensarten, alle Beschreiungen, alle Lügen der Akford­arbeiter fönnen diese Zahlen nicht ändern, fönnen ihr verruch­tes Treiben nicht verbessern. Sie sind schlimmere Arbeiter feinde als die geldgierigften Unternehmer. Jeder ehrliebende Arbeiter muß fich mit Verachtung von solchen Arbeitern ab­wenden, welche aus Rachgier und Eigennuß da die Afford­arbeit aufnehmen, wo sie bis dahin nicht bestand, man muß sie betämpfen wie die anderen Arbeiterfeinde, ebenso wie unter zielbewußten Arbeitern, für die fein Piaz mehr sein darf, da, wo sie die Affordarbeit nicht abschaffen, wenn die Gelegenheit dazu da ist, oder die Sendboten ausschicken, um die Köpfe weniger aufgeklärter Arbeiter zu verwirren und so die Arbeiterfache schädigen. Nächst der Akkordarbeit ist es die Ueberstundenarbeit, die von den Arbeitern zu beseitigen ist. Es ist eine ganz dumme Ansicht zu glauben, daß da mehr verdient wird, wo man lange arbeitet. Die Arbeitskraft ist eben eine Waare, die im Preise sinkt, wenn viel davon da ist, und steigt, wenn wenig da ist, so thöricht es wäre, 3. B. Eier noch mehr einzuführen, wenn die Eier schon billig find, so thöricht ist es, länger zu arbeiten, wenn die Arbeits­stunden schlecht bezahlt werden. Wenn auch nicht ganz so schädlich als die Attordarbeit ist die Ueberstundenarbeit doch ein großes Uebel, das von den Arbeitern beseitigt wer­den kann.

Wenn dann die Arbeiter durch zweckmäßige, den Gesezen mitsprechende Drganisationen, die es ermöglichen, den Blick der Arbeiter zu erweitern, ihnen richtige wirthschaftliche Grund­fäße einzuimpfen, zu fräftigen und sie widerstandsfähiger zu machen, dann werden wir alles gethan haben, was heute möglich ist zu thun, um den Preis der Arbeitskraft, den Lohn der Arbeit möglichst hoch zu halten zum Besten des Volks­wohles und der Arbeiter.

( Vereinsblatt".)

6. Jahrg

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung.

Sizung vom Donnerstag, den 17. Oktober. Der Stadtverordneten Borsteher Stadtv. Dr. Stryd eröffnet die Sigung um 5 Uhr mit einer Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Die Abtheilungen haben einen Ausschuß ge wählt.

Nach Eintritt in die Tagesordnung gelangen einige Naturalisationsgesuche zur geschäftsordnungsmäßigen Erledigung.

Einige Rechnungen werden auf Antrag des Ausschusses für Rechnungsfachen dechargirt.

Der Verkauf der am Kottbuser Damm im Gemeinde­bezirk Rirdorf belegenen sogenannten Dammenden wird be­schloffen.

Einige unwesentliche Magistratsvorlagen werden debattelos angenommen.

Die Versammlung erklärt sich auf besondere Befürwortung des Kämmerers Maaß einverstanden mit der verstärkten Tilgung des Darlehns beim Reichsinvalidenfonds und zwar um 5 pCt. des ursprünglich nominellen Schuldkapitals und genehmigt, daß mit dem Jahre 1890/91 damit begonnen werde.

Einige Rechnungen gehen an den Ausschuß für Rechnungs­fachen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 6 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.

Tokales.

Die Lokalkommission ersucht uns um Aufnahme des Folgenden: Herrn Wilhelm Werner  , hier, Sebaftianstraße 72. Infolge Ihrer Besprechung mit unserem Defonom Herrn Ferd. Brauns, erklären wir uns zur unentgeltlichen Hergabe unferes Saales für Ihre Versammlungen bereit. Hochachtungs­voll Aftienbrauerei Friedrichshain. gez. Wilhelm Siegmann.

Ebenso erklärt sich der Restaurateur Krieger, Wasserthor­straße 68, bereit, seinen Saal zu allen Versammlungen herzu­geben.

Alle Arten der Beleuchtung fann man auf einer abend­lichen Stadtbahnfahrt studiren. Höchster Glanz wechselt oft unmittelbar mit größter Dürftigkeit. Am Effeftvollsten macht fich die Wechselwirkung von Gas und elektrischem Licht, wie fie die Friedrichstraße bietet. Ausschließlich Gasbeleuchtung zeigt noch ein Blick auf die Königstraße, das elektrische Licht herrscht an der jezt so glänzenden Stelle der früheren Herkules­brücke. Recht öde nehmen sich nach dem Blick auf die Fried­richstraße die Stall- und die Georgenstraße aus; in legterer fieht man noch Laternen an Wandarmen. Auf dem Schlesischen Außenbahnhof beizen noch unverblendete elektrische Lichter das Auge; aus den hier in das Feld auslaufenden legten Straßen blingelt noch das trube taht von Petroleumlampen zu uns herüber. Eine große Schlußrevue bietet Bahnhof Rummels­ burg  . Als glänzendes Fanal strahlt die elektrisch beleuchtete Schillingsbrüde herüber, im Rummelsburger   See spiegeln fich fast transparent erscheinende Fabriken. Hinter uns glänzt, wie von Mondlicht durchwoben, die Riesenkuppel des Schlesischen Bahnhofes auf und zu unseren Füßen leuchten hunderte von grünen, rothen und weißen Signallaternen wie Riefen- Glüh wärmer durch die Ebene. Dann rollt der Zug rasch in das Thal hinab und tiefe Nacht umfängt uns nach diesem lezten Glanzbilde.

Berlin   soll Seestadt werden. Unter dieser Ueberschrift wird im Hamburger Korrespondent" aus Berlin   die Aufmerk famkeit gelenkt auf einen Auffaz der Deutschen Revue", worin Vizeadmiral Batsch unter der Ueberschrift: Das erfte Seeschiff in Berlin  " die Idee einer Kanalverbindung der Reichshaupts stadt mit der Disee bespricht. Batsch hält eine Verbindung mit der Ostsee   durch die Oder für zweckmäßiger als eine Ver­bindung Berlins   mit der Elbe  . Zwischen der Oder und der Elbe   besteht schon seit Mitte vorigen Jahrhunderts eine für die Binnenschifffahrt brauchbare Verbindung mittelst des Finom­tanals, der die Havel   bei Liebenwalde   mit der sogenannten alten Oder bei Oderberg   verbindet und dessen höchster Wasser­spiegel etwa 20 Meter über der Ostsee   liegt. Seine Entfernung beträgt etwa 34 Kilometer, und wenn man die Höhe eines Berliner   Hafenpegels auf 30 Meter über der Ostsee   annimmt, so ergiebt sich mit dem Finomkanal ein Begelunterschied von etwa 10 Meter. Ein Kanal zur Oder würde dem Bankethal folgen und den Finomkanal etwa in der Gegend der Gräfenbrücker Schleuse unweit Steinfurt   erreichen und dann bis zum Anschluß an die Oder der Richtung des Finowkanals folgen. Wenn es fich um die Herstellung einer so weit ins Innere reichenden Fahrrinne für Seeschiffe handelt, so steht die Frage des Waffer­vorraths in erster Linie. Beabsichtigt man für die ganze Ent­fernung vom Binnenhafen zur See einen Kanal, so handelt es sich um die für die Staffelhebung am obersten Scheitel zu be schaffende Wassermenge. Selbst für einen solchen Kanal würden die Spree und die Havelseen auch in der trockensten Jahreszeit genügen, und Hydrotechniker werden dagegen kaum etwas ein­wenden können. Kommt indeß, wie hier vorgeschlagen, eine Seeverbindung in Betracht, die zum fleineren Theil aus einem Kanal, zum größeren aus der Benußung des vorhandenen Stromes hergestellt werden soll, so find zwei Wege der Waffer versorgung zu berücksichtigen. Auch in dieser Beziehung läßt sich mit Bestimmtheit voraussagen, daß Spree   und Havel   für einen Ranal von Berlin   bis Oberberg   eine hinreichende Waffer menge abgeben und daß andererseits das obere Stromgebiet des viertgrößten norddeutschen Stromes eine genügende Waffer­menge, und zwar das ganze Jahr hindurch, herunterführt, um die Rinne schiffbar zu erhalten. Dabei kommt noch ein wich­tiger Punkt in Betracht. Soll nämlich die Rinne des unteren Stromes ohne Rücksicht auf die durch Jahreszeit und Witterung bedingte Veränderung des Wasserstandes eine stetige Fahrtiefe be­halten, so müßte außer der Vertiefung auch eine erhebliche Berringe rung des Querdurchschnitts( Profile) stattfinden. Das wäre nicht allein ein Vortheil für den Zweck der Schifffahrt, sondern in noch höherem Maße für die landwirthschaftliche Ausnutzung des Stromgebietes. Breite Flächen, die sonst nur von Gestrüpp und Schilf bewachsen oder von Schlamm, Sand und Kies be deckt find, werden für die Bodenfultur gewonnen, und den im Frühjahr faft regelmäßig stattfindenden Ueberfluthungen wird vorgebeugt; es geschieht dies Lettere durch Vertiefung der Stromrinne in viel wirksamerer Art, als es durch Eindämmung jemals der Fall sein kann. Der fürzere Weg und die ge ringeren Schwierigkeiten in den Waffer- und Bodenverhält nissen find schwerwiegende Gründe, um für eine Seeverbindung der Hauptstadt der Öder den Vorzug zu geben.

Der Korrespondent fügt vorstehendem noch die Mitthei