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Mittwoch, den 23. Oktober 1889.
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Berliner Volksblatt.
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Organ für die Interessen der Arbeiter.
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Das Berliner Boltsblatt"
.und 1 erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei im Balin's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer einen den edrudien pedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Poftabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.)) tige Lohn Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat. re Erschein
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Redaktion: Beuthstraße 2.
Kolonial- Abenteuer.
Die Samoafrage gestaltet sich immer mehr zu ciner Pandorabüchse, der alle möglichen Uebel entsteigen, sobald man sie nur einmal geöffnet hat.
Diese unglückseligen Schiffer- Inseln, von denen man nur wünschen möchte, sie wären niemals entdeckt worden, spielen nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt in der Geschichte des Deutschen Reiches eine Rolle, die wir nichts weniger als erbaulich finden. Man begreift eigentlich kaum, welches Interesse wir an dieser Inselgruppe haben können, die für den Weltverkehr wenig mehr als eine Kohlen station zu bedeuten hat, deren Produkte aber wir leicht entbehren können, denn in diesem Augenblick thut uns billiges Fleisch und billiges Korn wirklich mehr Roth, als die Kokosnüsse von Samoa . Seitdem aber bas Haus Godeffroy in Hamburg vor zehn Jahren den Verfuch gemacht hat, die finanziellen Machtmittel bes Reiches für sich dienstbar zu machen und dadurch den Niedergang feines alten Rhedereigeschäfts aufzuhalten, find eigt die Samoainfeln in Frage gekommen und seitdem sind wir ober d. 3. die famose Samoafrage auch nicht mehr los geworden.
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Die Inseln selbst haben dabei keine angenehmen Epochen durchlebt. Man weiß, wie die Eingeborenen von dem Hause Godeffroy ausgenutzt und in einen Zustand ver fetzt worden sind, welcher der Sklaverei sehr ähnlich sah. Tann trieb ein amerikanischer Abenteurer sein Unwesen auf den Inseln und es kam zu blutigen Kämpfen. Die Einge
deren Mel borenen hatten die Beche zu bezahlen. Die Einmischung der
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europäischen Mächte und Nordamerikas vermochten die Bürgerkriege auf Samoa nicht zu verhindern; indem einzelne Häuptlinge fich auf auswärtige auf auswärtige Hilfe stüßten, wurden die Kämpfe nur hartnäckiger. Der König" Malietoa, der von der deutschen Marinegewalt abgesezt und verhaftet wurde, brachte lange 3eit gefangen an Bord eines deutschen Kriegsschiffes zu und während dessen betämpften sich die Häuptlinge Ma taafa und Tamasese. Mataafa, dessen Gegner die deutsche Marine ihre Unterftüßung lieh, fammelte bekanntlich feurige Kohlen auf das te Bezug Haupt feiner Feinde, indem er bei dem großen Sturme, der eno mehrere deutsche Kriegsschiffe verschlang, mit seinen Leuten herbeieilte und die Schiffbrüchigen retten half. Diese großr( herzige That, zu der sich vielleicht mancher zivilisirte Europäer nicht entschlossen hätte, hat dem Manne ein gewisses Ansehen verliehen.
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Die Parteitämpfe auf Samoa brachten es endlich dahin, daß zwischen den drei sich einmischenden Großmächten England, Deutschland und Nordamerika ernstliche Differenzen entstanden. Man war glücklich soweit gelangt, daß diese unen bis zu brauchbaren und bedeutungslosen Samoa- Inseln einen Mißton in das europäische Konzert brachten. Grimmige KolonialBezüge politiker nahmen bei uns den Mund schon sehr voll und
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Sozialer Roman von Emile Bola. Einzig autorifite Uebersehung von Ernst 3iegler. Endlich bogen sie in den großen Hauptstollen ein. Für chuhe et ihn war's wie eine Erlösung aus den widerstreitenden Gefühlen, welche ihn quälten, während sie ihm einen traurigrn Blid zuwarf, als bedauere sie das versäumte Glück des Alleinseins, das sie vielleicht nicht so bald wieder finden würden.
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Jett lebte und wimmelte um sie herum das unterirdische Treiben. Aufseher kamen und gingen, Kohlenzüge fuhren hin und her, Lichter leuchteten aus dem Dunkel auf und verschwanden wieder, jeden Augenblick mußten sie sich an die Mauer lehnen, um Männer oder Pferde vorüber zu lassen, beren Athem ihnen ins Gesicht blies. Jeanlin, wieder bar fuß hinter seinem Buge laufend, rief ihnen eine Neckerei zu, die im Rollen der Wagen verhallte. Sie schwiegen. Stephan erkannte den Weg, den er am Morgen zurückgelegt, nicht wieder hatte eine unbestimmte Furcht, sie möge sich verirren und ihn immer tiefer unter die Berge entführen. Dabei wurde es kälter und kälter; der Wind pfiff sturmartig durch die Gänge; ihm sank der Muth, er meinte nie mehr ans Biel zu gelangen da plötzlich traten sie in die große Halle neben der Aufzugsmaschine. Chaval warf ihnen einen mißtrauischen Seitenblick zu. Die Andern standen, schweißgebadet, in dem kalten 3ugwind, ihren 3orn verbeißend, daß man sie noch nicht auffahren wolle. Sie müßten noch eine halbe Stunde warten, hieß es, es sei zu früh und außerdem solle gerade ein Pferd herabgelassen werden. Volle Karren wurden herangerollt und mit Geraffel auf die Förderschaale geladen, die dann
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Insertionsgebühr
beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und VersammlungsAnzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.
Expedition: Bimmerffrake 44.
die Angelegenheit drohte immer kritischer zu werden. Allein die Herren Diplomaten waren doch fürsichtig genug, des geringen Objekts halber sich zu verständigen; man arrangirte eine Samo afonferenz in Berlin , um die obschwebenden Differenzen zu beseitigen. Dies gelang, und wenn Deutschland dabei nicht den längsten Halm gezogen. hat, so mögen das die Fanatiker der Kolionalpolitik bedauern; wir sehen darin gar kein Unglück und es wäre uns am liebsten Deutschland hätte niemals mit den SamoaInseln irgend etwas zu thun gehabt.
Nun läuft aber die Sache noch lange nicht glatt. Be kanntlich sollte Malietoa, den man auf den MarschallsInseln gefangen gehalten hatte, auf Veranlassung Deutsch lands wieder als König" der Samoa- Inseln empfohlen werden, obschon die Berichte der deutschen Bevollmächtigten in Samoa von diesem Malietoa alles mögliche, nur nichts Gutes erzählt hatten. Aber Malietoa, der auf einem deutschen Kriegsschiff unfreiwillig die Reise von Apia nach den Marschalls- Inseln, von da nach Wilhelmshaven und von da wieder nach den Marschalls- Inseln zurück mitzu
machen hatte, scheint selbst ein Haar in der Suppe gefunden
zu haben. Er will nicht König sein. Die Eingeborenen haben inzwischen in haben inzwischen in einer großen Volksversammlung den bei ihnen offenbar sehr beliebten Mataafa zum König gewählt. Dagegen soll nun von der deutschen Behörde Widerspruch erhoben sein und es fragt sich, was England und Amerika thun werden.
Was soll's aber mit diesem Widerspruch, da doch die Berliner Samoakonferenz beschlossen hat, den Eingeborenen die freie Wahl ihres Königs zu überlassen?
Man sieht, daß hier schon wieder der Keim zu einem Konfiift vorliegt. Die deutschen Vertreter auf Samoa scheinen ganz vergessen zu haben, daß Fürst Bismarc selbst sich energisch dahin ausgesprochen hat, daß man den Samoanern in der Regelung ihrer eige= den Samoanern in der Regelung ihrer eige= nen und inneren Angelegenheiten völlig freie Hand lassen müsse.
Man sieht, wie die Kolonialpolitik auf Samoa eine Kette von Fehlern und Mißerfolgen ist. Das wären wirklich schöne Aussichten, wenn deutsche Soldaten schließlich dahin tämen, ihre Knochen für die Interessen besönigs" Malietoa aufs Spiel zu setzen. Wir wollen es nicht hoffen und ebenso wenig wollen wir hoffen, daß das Deutsche Reich irgend einem dieser Könige", möge er nun Malietoa, Tamasese oder Mataafa heißen, für die Abtretung seiner Ansprüche" jemals eine Pension zahlen wird. Da können wir das Geld der Steuerzahler denn doch besser brauchen.
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Wir Alle haben das höchste Interesse, zu wünschen, daß auf Samoa nicht neue Differenzen in die Halme schießen. Denn während wir eine Mißernte haben und während die Lebensmittelpreise steigen was gehen uns da Malietoa und Tamasese an?
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von unten das Wasser, noch zehn Meter tief aufgestaut, seinen schlammigen Athem herauf sendete. Männer bewegten die Hebel der Fahrkunst und zogen die Signalleine, feiner Wasserstaub rieselte auf sie herab und durchnäßte ihre Kittel. Das Licht der drei freien Lampen warf all die sich bewegenden Schatten an das Gewölbe und gab ihm ein unheimliches Aussehen, wie irgend eine Verbrecherhöhle, irgend eine Banditenschmiede in der Nähe eines Sturzbaches.
Maheu machte einen letzten Versuch; er näherte sich Pierron, der seinen Sechsuhr- Dienst bei der Fahrkunst an. getreten hatte und sagte:
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Weißt Du, Du könntest uns wohl hinauflassen!" Aber Jener, ein schöner Mann mit starkem Gliederbau freundlichem Gesicht, antwortete erschreckt: Unmöglich! Ich müßte Strafe zahlen! Frag' den AufWieder fuhr ein unterdrücktes Murren durch die Gruppen der Häuer. Katharina neigte sich zu Stephan und fagte ihm ihn's Ohr:
Komm, ich werde Dir den Pferdestall zeigen, dort ist's gut sein!"
Sie mußten sich heimlich davonstehlen, denn es war verboten, dorthin zu gehen. Der Stall befand sich links am Ende einer kurzen Galerie. Er war fünfundzwanzig Meter lang, vier Meter hoch und konnte zwanzig Pferde fassen. In der That, hier war's fehr angenehm. Eine gesunde Wärme lebender Thiere erfüllte den Raum und die rein gehaltene Streu hatte einen guten Beruch. Die einzige Lampe leuchtete matt gedämpft wie ein Nachtlicht. Die Pferde drehten sich nach den Beiden um und blickten sie mit ihren großen Kinderaugen neugierig an; dann machten fie sich ruhig wieder an ihren Hafer; es waren kräftige gut genährte Arbeitsthiere, die Jedermann gern hatte.
Käthchen las laut die Namen der Roffe auf den 3inkschildern über den Krippen, plöglich entschlüpfte ihr ein
Chauffee in dem finstern wassertriefenden Schlund emporfuhr, während Echrei, als sie unverschens neben sich eine Gestalt empor
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Die Thronrede.
Geehrte Herren!
Se. Majeftät der Kaiser hat mich zu beauftragen geruht, Sie bei dem Beginn der letzten Session der laufenden Legislaturperiode Namens der verbündeten Regierungen zu be
grüßen.
Ein Ziel, auf welches die Thätigkeit des gegenwärtigen Reichstages bisher vorzugsweise gerichtet war, ist die Sicherung des Friedens nach außen wie im Innern. In derselben Richtung liegen die Aufgaben, welche Sie in der bevorstehenden Session beschäftigen werden. Als der Reichstag vor drei Jahren zusammentrat, handelte es sich vor Allem um die Sicherstellung unserer vaterländischen Wehrkraft. Der Reichs tag hat in patriotischer Würdigung die Lösung dieser Aufgabe gefördert. Auch jetzt wird Ihre Mitwirkung dafür in Anspruch genommen werden, um die Tüchtigkeit und die Schlagfertigkeit des Heeres den Verhältnissen entsprechend auszugestalten und dadurch den auf Erhaltung des Friedens gerichteten Bestrebungen Seiner Majestät des Kaisers und Seiner Hohen Verbündeten denjenigen Nachdruck zu geben, welcher ihnen im Rathe der Völker gebührt. Ein Gefeßentwurf, betr. Abänderungen des Reichs- Militär- Gefeßes Dom 2. Mai 1874, welcher eine anderweitige Eintheilung der Armee vorfieht, soll die Ungleichmäßigkeiten in der Gliederung, wie sie durch die Heeresverstärkungen und Truppenverschie bungen entstanden sind, im Interesse der Ausbildung und Heeresleitung wieder ausgleichen.
Hieraus und aus der entsprechenden Weiterentwickelung unserer Seemacht erwachsen Mehrausgaben, welche im Reichshaushalts- Etat zum Ausdruck kommen. Aus dem lekteren, der Ihnen unverweilt zugehen wird, ergiebt sich im Vergleich zum laufenden Etatsjahre eine nicht unbeträchtliche Steigerung der Matrikular Umlagen. Gleichwohl werden die letteren immer noch nicht unerheblich überwogen von denjenigen Summen, welche den Bundesstaaten aus den Reichs- Einnahmen in Ges ftalt von Ueberweisungen zufließen.
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Durch das unter Ihrer Mitwirkung zu Stande gekommene Gesez über die Invaliditäts- und Altersversicherung ist ein weitreichender und so Gott will, segensreicher Schritt zur Ausgleichung sozialer Gegenfäße gethan. Die Wirksamkeit des Gefeßes ist erst in der Zukunft zu erwarten. Den staatsfeindlichen Elementen gegenüber, welche namentlich die Arbeiterbevölkerung durch fortgefeßte Agitationen zur Unzufriedenheit und Gesezwidrigkeit zu verführen trachten, bedarf es einer gesetzlich geordneten, dauernden und thatkräftigen Abwehr. Die Erfahrung hat beftätigt, daß die durch die allgemeine Gesetzgebung den Behörden gegebenen Befugnisse nicht ausreichen, um den inneren Frieden genügend zu schützen. Es wird Ihnen daher ein entsprechender Gesezentwurf zugehen, und die verbündeten Regierungen zweifeln nicht, daß Sie von dem ernsten Streben geleitet fein werden, eine Verständigung über diese für die friedliche Entwidelung des Reiches bedeutungsvolle Vorlage herbeizuführen.
steigen fah. Es war die Mouquette, die erschreckt aus dem Stroh auffuhr. Des Montags pflegte sie gern unter dem Vorwand, Wasser zu holen, ihren Arbeitsplatz zu verlassen und sich hier neben den Thieren in der warmen Streu auszuruhen, denn ihr Vater war schwach und drückte, selbst auf die Gefahr, bestraft zu werden, ein Auge zu. Gerade in diesem Augenblicke trat Papa Mouque in den Stall; er war flein , kahl und, was bei einem früheren Häuer, der schon fünfzig Jahre zählte, selten war, feist und rund. Seit er bei den Pferden war, kaute er so viel Tabak, daß das Bahnfleisch in seinem schwarzen Munde blutete. Als er die 3wei neben seiner Tochter sah, wurde er böse:
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Was macht Ihr hier in meinem Stroh? Wollt Ihr Euch Alle zum Teufel scheeren!"
Mouquette unterhielt der 3orn des Alten. Stephan aber drückte sich verlegen hinaus, während Käthe ihm lächelnd zuwinkte.
Als alle Drei zur Halle zurückkehrten, kamen auch Bebert Käthchen und Jeanlin dort mit einem Kohlenzuge an. näherte sich dem Schimmel, der die Wagen herangezogen hatte, streichelte ihn mit der Hand und nannte Stephan feinen Namen. Er hieß ,, Bataille", er war der Aelteste in der Mine. Seit zehn Jahren arbeitete er hier unten, schlief in demselben Winkel des Stalles und machte Tag für Tag seine ewig gleichen Reisen durch die schwarzen Galerien, ohne je einmal das Tageslicht wieder zu sehen. Er war rund, sein Fell glänzte und er blickte gutmüthig, als führe er mit philosophischer Resignation das Leben eines Weisen, dem das Elend der Welt da oben nichts mehr anhaben kann. Er war bei seiner dunklen Arbeit sehr schlau geworden; die Wege waren ihm so vertraut, daß er die Luftthüren selbst mit dem Kopfe aufstieß und sich an allen niedrigen Stellen bückte, um nicht anzurennen; auch zählte er zweifelsohne seine Touren und wenn er die gewohnte Anzahl von Wagen gemacht hatte, konnte man ihn nicht dazu bringen, noch einen zuzugeben, sondern er mußte zu seinem Futterkorbe