mit Bernhardskrebsen, kleinen Haifischen, u. A. theilende See heuschrecke oder Mantis den aufmerksamen Beobachter durch das Spielen ihrer Floffenfüße" und Fühler" und durch die wirk lich abenteuerliche Gestalt in Anspruch nimmt. Die Scheibe eines der drei vor der Seehundgrotte befindlichen Becken, welche Seerofen, Wurmschnecken u. dergl. beherbergen, ist befekt mit Gruppen winziger, weißer, in der Größe von Nadelspizen er­scheinender Pünktchen, die der Laie wohl gar für Staubtheil­chen hält, während der Forscher in ihnen die Brut von Quallen erkennt. Noch intereffanter für den Naturfreund ist eine zweite Brutkolonie auf einem am Boden desselben Beckens liegenden Stein. Sie gehört einer Hydromedusenform an, welche der Forscher Podocoryne carnea nennt; ihre Glieder stellen sich dar als fleine, wenige Millimeter lange, an der Spiße ein winziges Knöpfchen tragende Fäden, denn über den eigentlichen Bau giebt erit die nähere Untersuchung Auskunft.

Selbstmord im Fieberwahn. Ein entfeßlicher Anblick bot sich gestern Nachmittag in der dritten Stunde Passanten und Bewohnern der Bernauerstraße an der Brunnenstraße. Aus einem in der zweiten Etage des Hauses Brunnenstr. 26 belegenen Fenster schwang fich zur genannten Zeit ein nur mit einem Hembe bekleideter Mann und stürzte auf das Straßen pflafter hinab, auf dem er blutüberströmt liegen blieb. Man schaffte den Verunglückten, welcher nur noch schwache Lebens­zeichen von fich gab, nach dem Hause zurück, und hier stellte es fich heraus, daß der Bedauernswerthe ein in der zweiten Etage wohnender Tapezier R. sei, welcher schon längere Zeit bett­lägerig war und jedenfalls im Fieberwahn den Selbstmord­versuch verübt hat, nachdem seine Frau im Glauben, daß der Kranke schlafe, das Zimmer verlassen hatte und in ein Neben­gemach gegangen war. Die arme Frau fam gerade in dem Augenblicke zurück, in welchem der Patient sich von der Fenster­brüftung herabstürzte Als Frau R. voller Entsezen die Treppen hinuntereilte, brachte man den Unglücklichen bereits hinauf. Ein sofort geholter Arzt ordnete die Ueberführung des R., welcher einen Schädelbruch erlitten, nach einem Krankenhause an, doch starb der Schwerverletzte bereits eine halbe Stunde nach aeschehener That.

Das Spurlose Verschwinden eines Großindustriellen der Tabaksbranche erregt in weitesten geschäftlichen Kreisen allgemeines Aufsehen. Die im Zentrum der Stadt domizilirte alte und renommirte Firma genoß in der Geschäftswelt das größte Vertrauen und die Kredite, welche derselben gewährt wurden, waren unbeschränkte zu nennen; hierzu kam noch, daß der gegenwärtige Chef eine sehr reiche Geschäftsehe" einge­gangen ist. Erst in allerlegter Zeit wurden die Zahlungen ge­nannter Firma unregelmäßig und vor 14 Tagen etwa verreiste der Geschäftsinhaber, ohne sein Personal, ja fogar nicht ein­mal seine Frau davon unterrichtend, auf unbestimmte" Beit. Bahlungen wurden von da ab überhaupt nicht mehr geleistet und die Gläubiger mußten Ronkurs anmelden. Der Spurlos Verschwundene Tabats- Engros- Händler scheint durch verfehlte Spekulationen fein beträchtliches Vermögen verloren zu haben.

Wegen Haltens von Maßt- Gänsen hat ein Hauswirth im äußeren Südosten der Stadt gegen zwei seiner Miether die Ermissionsflage angestrengt; er begründet die Klage mit dem Hinweise auf die fontrattliche Bestimmung, wonach die Miether ohne besondere Erlaubniß des Wirthes feine Hausthiere halten dürfen. Die Leute haben magere Gänse in Rummelsburg   ge­fauft und dieselben in einem Verschlage in der Küche unter­gebracht. Die von dem Hauswirth vor der Anstrengung der Klage angerufene Revierpolizei hatte ein Einschreiten abgelehnt, da ein öffentliches Interesse bei der Angelegenheit nicht in Frage stehe.

Die Kunde von einem Tod/ chlage, der durch Berliner  Turner verübt sei, verbreitete sich am vorgeftrigen Abend in Bankom und rief in unserem Nachbarörtchen allgemeines Auf­fehen hervor. Auf Grund genauer Recherchen sind wir in der Lage, über den Vorfall näbere Mittheilungen machen zu tönnen: Borgeftern Vormittag passirten die drei Brüder Tramnik die Mühlenstraße in Pantom, als ihnen am Ueber­gang der Stettiner Bahn eine etwa 30 Mann zählende Ab­theilung Berliner   Turner entgegenkam. Der älteste der drei Brüder T, ein in der Florastraße 29 wohnender Rohrwäscher, welcher sich in angetrunkenem Zustande befand, machte einige Spike Redensarten gegen die jungen Berliner  , Gegenrede ver­legender Art fielen und bald fam es zu einer allgemeinen Schlägerei, wobei die Turner mit ihren Mufit- Instrumenten über die drei Pankower herfielen und namentlich den ältesten 2. derartig zurichteten, daß er für todt am Blake blieb. Auch der jüngste T., ein Krüppel, welcher sich schüßend über den Körper des Bruders geworfen, erhielt unzählige Wunden und Verlegungen am Kopf. Nachdem die beiden T. leblos da­lagen, zogen die Turner weiter und Passanten, welche den Vorfall mit angesehen, schafften nun die beiden schwer Verlegten nach ihren refp. Wohnungen. Namentlich der Rohrwäscher T. ist bis zur Unkenntlichkeit im Geficht entstellt; auch scheint der­selbe durch erhaltene Fußtritte innere Verlegungen davon ge­tragen zu haben. Der Vorfall ist polizeilich gemeldet und die Recherchen nach den unbekannt gebliebenen Turnern im Gange.

Verschwunden ist seit einigen Tagen ein Graf D., Re­gierungsaffeffor, welcher 200 000 M. Wechselschulden hinterlaffen haben soll, ohne irgendwie für Dedung zu sorgen. Daß die trauernden Hinterbliebenen" fich in großer Aufregung befinden, läßt sich denken. Die Angehörigen des Vermißten" sollen den hiesigen Kaufmann 2. beauftragt haben, die Angelegenheit im Wege des Affords zu begleichen.

Eine Taschendiebin, welche am 16. d. wegen Laden­diebstahls verhaftet worden ist, scheint dieses Geschäft in größtem Umfange betrieben zu haben. So fand man bei ihr 2 goldene Damenuhren mit den Nummern 26 075 und 133 386; eine stählerne Uhr Nummer 2670; 4 goldene Damenuhrketten, goldene Armbänder, an welchen noch die Auszeichnungen der Geschäfte hingen, Granatbrochen, Ohrringe u. dergl. m. Doch auch in Familien hat Fräulein Mirabeau- das ist der Name der Diebin Proben ihrer Fingerfertigkeit abgelegt; fo fand man verschiedene Portemonnaies, Ringe, Uhren, Ketten, Brochen, Armbänder bei ihr vor, welche fie in Familien, wo sie verkehrte, entwendet hat, u. a. eine auffallend große, ovale Broche in Medaillonform mit dem Brustbild eines Mannes in der Tracht des vorigen Jahrhunderts; auf der andern Seite zeigt die Broche   auf blauem Grunde das Monogramm L. S. Die Taschendiebin ift von schlanker Geftalt, hat buntles Haar und dunkle Gefichtsfarbe, fpricht füddeutschen( Frankfurter) Dialeft und trug einen anschließenden, dunkelgrauen Regen­

mantel.

Die Bestohlenen können sich Vormittags auf dem Alexanderplat im Polizeipräsidium, Zimmer 83, melden.

Eine Frau mit der Pistole. Am Montag Vormittag furz nach 12 Uhr hat eine Schießaffaire in der Oranienstraße, gerade vor dem Gebäude der Reichsdruckerei, nicht geringe Aufregung hervorgerufen. In der Reichsdruckerei ist an jedem Montag und Donnerstag der Profeffor der Kupferftech funft, Herr Jacoby, beschäftigt; der Genannte, der in Charlottenburg  wohnt, ist technischer Baurath in der Verwaltung der fönig­lichen Museen. Als er am Montag Vormittag furz nach 12 Uhr die Reichsdruckerei verlassen hatte und einige Schritte in der Richtung nach der Lindenstraße gegangen war, feuerte eine etwa 40 Jahre alte Frau aus nur geringer Entfernung auf Herrn Profeffor Jacoby einen Schuß aus einer kleinen Taschen­piftole ab, glücklicherweise ohne zu treffen. Professor Jacoby wandte fich infolge des Knalls fofort um; in demselben Augen­blice versuchte die Frau einen zweiten Schuß abzufeuern, wurde daran aber durch einen sofort herbeieilenden Schuß­mann verhindert. Dieser nahm der Frau, die sich mit drohender Geberde gegen Herrn Professor Jacoby richtete, die Waffe aus der Hand, ohne Widerstand zu finden. Der Profeffor erklärte, daß er die Attentäterin nicht fenne.

Diese erfärte, fie sei die Frau des Malers B., den der Brofessor zu Grunde gerichtet habe; fie gäbe zu, daß fie die That mit Ueberlegung begangen, jedoch sei es nicht ihre Absicht gewesen, den Profeffor zu tödten. Zur Feststellung des Thatbestandes führte der Schuhmann die Frau auf die Polizeimache in der Lindenstraße, wohin auch der Profeffor folgte. Hier fügte die Malersfrau ihrer ersten Erklärung noch hinzu, daß ihr Mann für die Museen Malerarbeiten ausgeführt habe, die von Prof. Jacoby ungünstig beurtheilt worden seien. Weil ihr Mann dadurch ruinirt ist, habe sie fich rächen wollen. Die Polizei ist mit der Aufklärung des zum Theile noch mysteriösen Vorfalls beschäftigt. Im Uebrigen sei noch bemerkt, daß die Waffe, deren fich die Frau B. bediente, ein kleines Taschenpistol, ein foge­nanntes Tesching ist, mit dem es der Angreiferin, selbst wenn fie die Absicht, den Professor zu tödten, gehabt hätte, schwerlich gelungen wäre, diesen Plan auszuführen.

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Auf das Treiben eines Schwindlers oder einer Schwindlerbande hatte die Voff. 3tg." vor kurzem auf­mertfam gemacht, die den Handel mit dem Doktortitel ge­werbsmäßig betreibt. Das Blatt erzählte, wie hiesige Ein­wohner, die im Abreßbuche mit diesem Titel figuriren, zunächst ein Rundschreiben erhielten, in denen sie auf die Gefahr der unberechtigten Titelführung aufmerksam gemacht wurden, um dann einige Tage darauf mit der Anpreisung überrascht zu werden, laut welcher es möglich sein soll, auch ohne Maturitäte prüfung und ohne akademische Studien einen rechten und waschechten Doktor" zu erwerben. Die Vermuthung lag nahe, daß diefes Vorgehen eine Spekulation auf das böse Gewissen solcher Personen sei, die unberechtigt den Doktortitel führen, und die hier die Gelegenheit ergreifen follten, einen" echten" Doktorhut über ihren unechien zu stülpen oder, besser gesagt, die im Bewußtsein ihrer Schuld sich zur Zahlung eines Schweigegeldes verstehen sollten. Also eine Erpresserbande in schönster Form! Daß diese Annahme uns nicht ge­täuscht hat, lehrt folgender wohlverbürgter Fall. Einer jener Herren, welcher vor einigen Wochen jene Anschreiben erhalten, aber fie unbeantwortet gelassen hatte, schreibt der Voss. 3'g." unter dem 20. Oftober: Gestern Abend meldete sich bei mir ein Schuhmann und ersuchte mich, heute Morgen auf dem Polizeibureau meines Bezirkes zu erscheinen. Als musterhafter Staatsbürger folgte ich dieser Aufforderung, obgleich ich an den Sonntag Vormittagen meist wichtigere Sachen zu thun habe. Der Polizeiwachtmeister empfing mich durchaus höflich habe. Der Polizeimachtmeister empfing mich durchaus höflich mit den Worten: Es liegt eine Denunziation gegen Sie vor, daß Sie den amerikanischen Doktortitel führen; ich soll Sie ver hören." Wiederum ließ ich als musterhafter Staatsbürger mich verhöien", unterschrieb das über mein Verhör" aufge­nommene Protokoll, wurde dann sehr höflich entläffen und fandte, nach Hause zurückgekehrt, dem Wachtmeister mein Leip­ziger Doktordiplom zur gütigen Renntnißnahme, nebst einem ber befannten Nebenexemplare des Originaldiploms für das hohe tönigliche Polizei Präsidium. Es wird nun Niemand etwas dagegen einzuwenden haben, daß die Polizei auf Phila delphia u. dergl. Doktoren fahndet; wenn aber, wie ich fest überzeugt bin, diese Burschen, welche die obigen Zirkulare an mich und wahrscheinlich an Hunderte von Herren, die ge­achtete Lebens- oder Staatsstellungen einnehmen, losließen, auch hier die Denunzianten find, so wäre es doch höchste Beit, daß dieser Bande das Handwerk gelegt werde. Ich bin fein Jüngling mehr, glaube auch als Reisender, Schriftsteller u. f. w. nicht gerade zu den aller unbekanntesten Bürgern Berlins   zu gehören, und da muß ich auf die erste befte Denunziation eines beliebigen Menschen hin bei meinem Polizeiwachtmeister ein Berhör bestehen, wie ein Schwindler. Der betreffende Wacht­meister fagte mir, daß auch eine Reihe ähnlicher Denunziationen für unser Geheimrathsviertel" vorlägen." Nach obigen Angaben tann es feinem Zweifel unterliegen, daß der neueste Doktor Die handel auf gemeinen Expreffungsversuchen beruht. Schwindler denunziren einfach Diejenigen, welche auf ihre An­erbietungen nicht eingehen; sie rechnen darauf, auch etliche falsche Doktoren zu erwischen und hierdurch Schrecken zu ver­breiten, welcher die fich schuldig Fühlenden willfährig zur Tri­butzahlung machen foll.

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Im wissenschaftlichen Theater der Krania hielt Herr Dr. Körber einen sehr anregenden Vortrag über Kometen und Sternschnuppen". Der Vortragende erwähnte, wie die Rometen früher wegen der Ungewöhnlichkeit ihrer Erscheinung als Vor­boten göttlicher Strafgerichte gegolten hätten, bis man sie als den Naturgefeßen unterworfene Naturförper fennen lernte, die fich von den Planeten der Mehrzahl nach dadurch unterschei den, daß fie nicht wie diese in Ellipsen, sondern in Parabeln um die Sonne wandern: allerdings giebt es auch solche, deren Bahn eine Ellipse ist, die also nach einiger Zeit wieder sichtbar werden und deshalb periodische" Kometen heißen im Gegen­fatz zu den erfterwähnten, die aus der Unendlichkeit kommen und ins Es wur Unendliche wieder verschwinden. den mittels des Projektionsapparates schöne Bilder von hervorragenden Rometenerscheinungen entworfen, un ter anderen des Biela'schen, welcher dadurch eine Berühmtheit erlangt hat, daß er sich gewissermaßen unter den Augen der Aftronomen gespalten und im Weltenraume aufge­löft hat. Es wurde mitgetheilt, daß ein eventueller Zusammen stoß der Erde mit einem Kometen feine Folge für uns haben würde: die Masse der Kometen ist eine überaus dünne, man kann durch eine Schicht von Millionen Meilen Kometenstoff noch hindurchsehen, daher würde unsere Atmosphäre geradezu als Banzer gegen einen Stoß jener Körper wirken. Der Schweif ber Kometen bildet sich erst in der Nähe der Sonne, burch

so in Hinterpommern, der östlichen Hälfte der Marl   babe mit der Marlund sich alsi Heffen- Nassau, während der gewöhnlich benachtheilige burchaus nid des Landes hiervon verschont blieb." Weiter wird da oder die Tre merkt, daß die Niederschläge an den meisten Orten jungen Man malen Werth bedeutend überftiegen; vereinzelt seig einer falicher Trockengebiete in Rheinland, Westfalen  , Thüringen   und fannt. Er n besonders aber am Oftrande tes Harzes. An hochgel mit ihrer B Punkten und auch stellenweife in der Ebene( Neustrelit Stettiner B famen bereits Schneefälle vor. Im Riefengebirge wiegen habe. selben so beträchtlich, daß der Kamm seit Mitte des Frau B von ciner mächtigen Soneedede umhüllt ist, die auf de kritischen Ta einige Tage hindurch fast 1 Meter tief. Die Witterunte durch d vorwiegend trübe; nur an der Rüfte tam zum Theil eine worden, fie Bere Zahl( nicht über 7) heiterer Tage vor. Die Gliegend vorg dauer des Sonnenscheins betrug im September faber Angeklag Drittel der möglichen Sonnenscheinbauer. Es wurde

in Maragraboma 108 Stunden, in Leobschüz 119, in eworfen hal mitgegangen und fiel 121, in Blankenburg   bei Berlin   Grund für Raffel 134 und in Meldorf   146 Stunden hindurch ein angegeb schein beobachtet. Bezug hierd

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Polizeibericht. Am 22. d. M. Morgens wurde im wissen mußt garten, in der Nähe der Sieges- Allee, ein unbekannt gar nicht vor 25-30 Jahre alter Mann erhängt aufgefunden. Dit interloffenf wurde nach dem Schauhause geschafft. Vormittags eftaments der Dachdecker Weber   beim Umbeden des Daches habe wiffen Hause Potsdamerftr. 84a infolge eines Fehltritts auf Erkenntnisse hinab und erlitt einen Bruch der Wirbelsäul, so daß lein definiti dem Elisabeth Krankenhause gebracht werden mußte. fünf Geschm mittags wurde ein Mann im Abtrittsgebäude des Hauses fern und ein ftraße 16 mit einer Bart blutenden Wunde am Halse, bereits 2500 er fich mittelft eines Taschenmessers beigebracht hatte, fie noch nich einer Schlinge um den Hals bewußtlos aufgefunden und anderen nich Krantenwagens nach der Charitee gebracht. Aeußeren anwalts, of nach hat derfelbe den Selbstmordversuch in einem Anf uchung Geistesstörung begangen.

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Vor der ersten Strafkammer hiesigen gerichts I, welche im tleinen Schwurgerichtsfaale tagte gerichts 1, welche im Heinen Schwurgerichtsfaale tagte ober die geftern abermals der Brozek aegen den Torfgräber Weiſe in A Relch in Moabit   verhandelt. Es ist dies der britte hin: Von in biefer Anklagesache, welche eine so ungewöhnlich lan Rebe ſein, gefchichte hat. Den Borfis im Gerichtshofe führte 2and ftets fofort rath Braun, die Anklage vertritt Staatsanwalt M die Bertheidigung führen Justizrath Hagen und die erschiebung Wirbelsäule anwälte Dr. Sello und Dr. Fr. Friedmann. mart ausgei verſtändige find zur Stelle: Prof Dr. Sonnen lekteren( alf Medizinalrath Dr. Long, Dr. Großman achtung fom Hollstein, Dr. Wagner aus Königshütte legenheit ge Prof. Dr. v. Bergmann. Die Zahl der vorg vorfhiebung ba Zeugen beträgt 22. Der Angeklagte wird, wie hätte gelten wiederholt werden mag, beschuldigt, seine eigene Fall gewese die verehelichte Kaufmann Steinlein, so mißhan wirkung zu bedeutende( haben, daß fie in dauerndes Siechthum verfiel, außerd ihm versuchte Verleitung zum Meineide zur Last geleg

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Tages, im Februar 1887, erhielt der Angeklagte in fe auch erft na

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fein Zeugn fuchungsrich Dr. Krone Stadien der daß ihr Bri hinunter ge macht, als wirrung ode Auch

wissenschaftl zu Moabit   den Besuch seiner Schwester, welche mit Aerzte eben Erbschaftsangelegenheiten zu sprechen hatte. Es foll einer heftigen Szene gekommen sein, die noch der Ant ehemalige nach der ursprünglichen Behauptung der Frau Steinle übereinstimm geenbet haben soll, daß der Angeklagte sie am Halle Angeklagte und die Treppe hinabgeworfen haben foll. Frant genommen hat bald nach diesem Auftritt in jämmerlichem förper meiffer Rol ftande die Behandlung des Prof. Dr. Sonnenbu Steinlein vo gesucht; dort ist eine Verlegung der Halswirbelsäule ablief, unte stellt worden und nach langem Siechenlager ist wolle, die R d  nach Deynhausen übergefiedelt. Es ist bei ihr tleinen Thi Siechthum" festgestellt worden, über die direkte Ursache der Eheman fam es aber in früheren Terminen zwischen den medi Sachverständigen, namentlich infolge der abweichenden des Prof. Dr. v. Bergmann, zu feiner Einigkeit. Rur  erften Termin zog nun die Verlegte den Strafantra und verweigerte ihr Zeugniß, und da auch der Ehema selben fein Zeugniß ablehnte, so war die Feststellung bestandes mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Termin am 21. Dezember v. J. hatte der Gerichts schlossen, ein Obergutachten der wissenschaftlichen für das Medizinalwesen einzuholen, welches eingegangen ist. Borfizende theilte felben furz mit, daß die wissenschaftliche tion zunächst davon ausgeht, daß bei dem Vorfall mand zugegen gewesen ist, also Aussage gegen Ausf über der r Nehme man aber an, daß das, was die Frau Stein, fprünglich gefagt, richtig wäre, so würde das nicht im viel Aufsehe mit dem Befunde stehen. Wenn die Frau in Siecht Taß gegeben fallen fei, fo laffe sich die Ursache davon nicht feststelle Demonstrati Verlauf des Leidens der Frau Steinlein fönne sehr haben. Die ein Leiden des Nervensystems aufgefaßt werden, wie ständigen d dem Namen Hysterie" bezeichnet wird, ein Leiden, Verlauf auch vorübergehende Lähmungen Heftige, namentlich deprimirende Gemüthsbewegung Rachen aus für den Ausbruch für den Ausbruch dieser Kcantheit mindestens verftändiger bebeutungsvoll, als förperliche Berlegungen. nämlich 1)

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nicht unbeachtet bleiben, daß auch die Aeußerungen deren Wärme gewiffe Stoffe in Dampf verwandelt werden, hinzugerufenen Arztes, baß es sich um eine schwere welche die

welcher bei diesem Prozesse elektrisch und deshalb von der auf der Sonne vorausgefeßten Elektrizität abgestoßen oder ange­zogen wird, womit erklärt ist, daß der Schweif stets der Sonne ab- oder zugewandt ist. Verdampfen nun ver­fchiedene Stoffe, 10 erfcheint die Bildung mehrfacher Schweife wegen des verschiedenen Grades erklärlich, in welchem diese Stoffe von der Sonnenelektrizität beeinflußt werden. Die Beobachtung der Spektren der Kometen hat er

geben, daß lettere zumeist aus Rohlenwasserstoffen bestehen, Grde diese Stoffe nur als Produkte organischen Lebens auf­

treten, welches doch auf jenen Körpern nicht vorausgefekt wer­den kann, deren Dichtigkeit noch von dem Vacuum unter unferen Luftpumpen übertroffen wird. Es hat sich heraus­gestellt, daß die bedeutendsten Sternschnuppenschwärme be­fannte Kometenbahnen durchlaufen, und damit scheint ein Zu­fammenhang zwischen Kometen und Meteoren dargethan. Ihr Erglühen rührt von der E higung der Luft her, welche von der durch die schnelle Sternschnuppenbewegung bedingten Rom­preffion herrührt; sie bestehen aus reinem Eifen; ihre Menge ist sehr bedeutend, da an jedem Tage viele Millionen auf die Erde fallen, welche Zahl sich an den Tagen ins Grenzenlose fteigert, an denen die bekannten Sternschnuppenschauer ein­treffen. Jeder Laie kann sich um die Wissenschaft ein Ver dienst erwerben, wenn er von einem gesehenen Meteore die Richtung, die er genommen, baldigst der nächsten Sternwarte mittheilt.

Ueber den außergewöhnlichen Verlauf der Witte­rung im Monat September d. J. äußert sich das Meteorolo­gische Institut in feiner üblichen Uebersicht in der Statistisch. gische Institut in seiner üblichen lebersicht in der Statistisch. Korr." folgendermaßen: Zu den Absonderlichkeiten der Witte rung des laufenden Jahres tritt nun auch diejenige des September hinzu. In seinem ersten Drittel machte derselbe awar feinen alten Ruf als guter Reisemonat nicht völlig su Schanden, fein weiterer Verlauf jedoch gemahnte an die un­freundlichsten Novembertage. Demzufolge war die Mitteltem­peratur allgemein in Norddeutschland viel zu tief, durchschnitt­peratur allgemein in Norddeutschland viel zu tief, burchschnitt­lich um 2 bis 3 Grad; Frost wurde nicht nur in den Gebirgs­gegenden, sondern auch sonst, zum Theil mehrfach, beobachtet

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verlegung handele", wohl geeignet waren, den Aut theil aus Hysterie zu fördern und daß Monate langes Still von vorwie einem pamanenten Zuge am Kopfe jedenfalls nicht halten Mitteln gerechnet werden könne, welche den Verlauf der milder geftalten. Das Endgutachten der wiffenfchaftli bei der Fre putation gehe dahin: 1) Die bei der Frau Stein langt fei. obachteten Gesundheitsstörungen laffen einen beflim hafter Fefti 24 fächlichen Zusammenhang zwischen der ihr angeblich fe Angaben ü medizinisch- wissenschaftlichen Standpunkte nach den lage Befunden nicht als erwiesen anzusehen, daß Frau legung bie infolge jener Behandlung in Siechthum verfallen fedas Befind betrifft, fo durch diese Behandlung ihr Leben gefährdet war. Gutachten erfarte der Vorsigende in Uebereinstimm naue Auf sämmtlichen Faktoren, daß bei dieser Verhandlung bes dauernden Siechthums" als ausgeschloffen zu sei und es sich nur noch um Rörperverlegung und Verleitung zum Meineid handele. Der Angeklagte lich durch eine Mittele person versucht haben, ein bei meil fie Steinlein bedienstetes Mädchen zur Abgabe eines falffet fie in d niffes zu bewegen. Nach der Behauptung der Anllage Wohnung Versuche durch einen dem Angeklagten bekannten jungente über S macht worden sein, welcher sich dem Mädchen genähert und Aussicht gestellt haben soll, daß er fie bei einer günftig nahme des

fage heirathen werde.

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Der Angeklagte bestreitet, wie in früheren

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wiederum jedwede Schuld. Er wiederholte, daß am 11 seine Schwester, welche viele Erbschaftsstreitereien mit gefangen, zu ihm gekommen sei, um die Auszahlung d schaftssumme von ihm zu verlangen. Seine Sch gerade diej dabei eine Szene veranlaßt, wie sie dies schon in Fällen gethan und habe dann plößlich furchtbar um rufen. Er habe sie beim Arme nehmen und die Mar hinunterführen müssen, und da sie mit ihrem Geweifelhaft

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aufhörte, habe er sie auf der Treppe gebudt und feinen Sohn herbeigerufen. Die

habe versprochen, das Haus ruhig verlassen zu wolle fie losgelaffen, sei fie aber wieder wie eine Furie sur

heilen föni Symptome medizinisch

Beide trop

gearbeitet