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Reichstag.
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von Herrn v. Hüpeden nicht. Der letztere hat mich aufgefordert, I währen als ihren Arbeitern. Im ersten Jahre follen die Lehrlinge herauszurücken mit dem, was ich unter Arbeiterorganisation ver- zwei Stunden weniger beschäftigt werden als die Gesellen, und im 151. Sigung vom 13. Januar 1897. 1 Uhr. stebe. Ich habe das so oft ausgeführt, daß ich mich scheue, es zu zweiten und dritten Jahre eine Stunde weniger. Thatsächlich Am Tische des Bundesraths: v. Bötticher und zahlreiche wiederholen; 1869, 1878 habe ich die Arbeiterorganisation verlangt arbeiten aber die Lehrlinge durchschnittlich weit länger als die Rommissarien. auf grund der Knappschaftstassen, ein Busammengehen der Gesellen. Man hat sie ausgebeutet und im hohen Grade ihr junges Die zweite Berathung des Reichshaushalts Etats für 1897/98 Arbeiter und Arbeitgeber. Ich habe ausdrücklich darauf Leben zu grunde gerichtet. Gerade in Berlin haben wir den wird fortgefeßt beim Gehalt des Staatssekretärs des Reichsamts hingewiesen, daß ich heute noch auf diesem Boden stehe. alten Zustand vor der Verordnung, daß nämlich die Lehrlinge des Innern. Die dickleibige Broschüre der Geistlichen des Saarreviers( Buruf des längere Arbeitszeit haben als die Gesellen. In fünf Betrieben Abg. Hüpeden( chriftl. soz.): Eine Wahrheit hört nicht auf, Abg. Süpeden: dickleibig?) kann ich nicht im einzelnen hier er mußten sie sogar täglich 17 bis 18 Stunden arbeiten( hört, hört!), beherzigenswerth zu sein, wenn sie von sozialdemokratischem Munde läutern; das würde der Präsident nicht gestatten. Ich habe auch in zehn Betrieben von 2 Uhr nachts bis 7 Uhr abends, ohne jede ausgesprochen wird. Ich kann also manches von dem unterschreiben, nicht die Absicht, die Antwort des Konsistoriums vorzulesen. Aber Ruhepause.( Hört, hört!) Hieraus ersehen Sie, daß diese ganze was die sozialdemokratischen Redner über die Fabrikinspektoren das muß ich fonstatiren, daß es unwahr ist, daß das Konsistorium Kontrolle für die Staße ist, also eigentlich gar keine Kontrolle. Darum gesagt haben. Ich schließe mich namentlich der Forderung der Ein- in allen Punkten die Wahrheit der Broschüre anerkannt hat. G3 fordere ich heute wieder, daß man für die Bäckerei spezielle führung weiblicher Inspektoren an. Auch der Arbeitsnachweis spielt hat nur festgestellt, daß ein Theil der Behauptungen sich seiner Gewerbe- Juspektoren ernennt, vielleicht mit Hilfe intelligenter, tüchtiger eine große Rolle, so in Hamburg auch, wo der Heuerbaas und Renntnißnahme entziehe, ein zweiter Theil sei unwahr und ein Arbeiter. Ja, wenn das Interesse, der Profit in Frage kommt, dann ist der Schlafbaas großen Anlaß zur Unfriedenheit gegeben haben. Theil entbehre nicht ganz der Begründung. Ich möchte mit alle Religion, alles Christenthum, allerPatriotismus beim Teufel, dann Bei der Seemannsordnung sollte man darin eine Aenderung treffen den Worten schließen: ich möchte in meinem Leben teinen gefähr- giebt es nur ein Interesse, daß des heiligen unantastbaren Geldfaces. und überhaupt an die Verstaatlichung des Arbeitsnachweises denken. licheren Feind haben als Herrn Hüpeden. Die Statistik ergiebt auch die Nothwendigkeit einer ordentlichen Der Kasseler Beamte hat eine Sprechstunde eingeführt, aber im Abg. Vielhaben( Reformp) verlangt die Aufhebung der Sanitären Kontrolle der Bäckereiwerkstätten. Nach der Statistit des dortigen Evangelischen Arbeiterverein kannte kein Mensch den Auf- Bäckereiverordnung, welche die kleinen Bäckereien schädigt. Die Er- Verbandes der Bäckerei- Arbeiter sind 853 Erkrankungen in einem fichtsbeamten und feine Sprechstunde. Die Arbeiter fürchten, wenn hebungen haben ergeben, daß bereits mehrfach größere Bäckereien Jahre vorgekommen darunter 182 Gewerbe Entzündungen sie zu den Beamten in Beziehungen treten, entlassen zu eingerichtet sind, und wenn das nicht in größerem Maße geschehen ist, an den Gliedern, die zur Arbeit gebraucht werden, an werden. Wer die Sozialdemokratie als eine Ausgeburt der Hölle so liegt das daran, daß die Kapitalisten mit der Aufhebung der den Fingern und Armen. Sie fönnen fich denken, betrachtet, der sollte gerade eine Organisirung der Gewerkschaften Verordnung rechnen. Redner fragt die Regierung nach dem Schicksal was für Wirkung das auf die Teigbereitung hat. Hundert fördern, über deren guten Einfluß vielfach berichtet wird. Die Ab- derselben. Lungenleidende find vorgekommen, 56 Geschwürleidende neigung der Arbeitgeber gegen die Arbeitervereine ist höchst be- Staatssekretär v. Bötticher: Als Klagen über die Wirkungen und eine Anzaht von Geschlechtskranken. G3 herrschen hier dauerlich. der Verordnung laut wurden, habe ich ein Rundschreiben geradezu grauenhafte Zustände. Ich hoffe, daß die Re Herr v. Stumm hat es mir neulich übel genommen, daß ich seine an die Regierungen erlassen, daß über die Klagen der gierung nicht nur nicht ihre Verordnung abschwächen, Abwesenheit benutzt hatte, um ihn anzugreifen. Herr v. Stumm war Betheiligten Erhebungen angestellt werden sollen lediglich zur Jn sondern noch erweitern wird.( Buruf des Staatssekretärs garnicht abwesend; sein Geist wenigstens sputte im Hause.( Heiterkeit.) formation. Die Antworten sind noch nicht alle eingegangen. Die v. Bötticher.) Sie sind im Leben nie Arbeiter gewesen, Herr Als ich von Berufsvereinen sprach, ergriff sofort Herr v. Kardorff Auskünfte der einzelnen Regierungen lauten sehr verschieden. Theil. v. Bötticher, sonst würden Sie wissen, daß unter 100 Arbeitern das Wort, um seinen Freund v. Stumm zu vertheidigen. Die Unterweise wird behauptet, daß die Bäckermeister Klage führen; aber 99 nicht wagen, dem Meister eine unangenehme Antwort zit drückung der Arbeiter führt zur Bevormundung und Gewaltsamkeit. diese Wahrnehmung ist nicht überall gemacht worden, und darin geben.( Widerspruch rechts; Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) ( Sehr wahr! im Zentrum und links.) Das ist Herru v. Stumm be- ftimmen die Regierungen alle überein, daß es in diesem Augenblick Die Regierung sollte durch sachverständige Leute, Aerzte 2c. Die zeugt worden von den Geistlichen des Saarreviers, die sein System noch nicht an der Zeit ist, ein definitives Urtheil zu fällen und jetzt Arbeitsstätten und Schlafstätten in den Bäckereien untersuchen lassen, kennen und auch dessen gute Seiten anerkennen. Sie erkennen aber schon mit Abänderungsvorschlägen hervorzutreten. sie wurde dann ein Bild bekommen, daß Ihnen thatsächlich die auch seine Schattenfeiten.( Präsident v. Buol bittet den Redner, Abg. Bebel( Soz.): Wir erwarteten, daß es heute zu einer Saare zu Berge stehen. In den neu errichteten Bäckereien hat man von der Rede des Herrn v. Stumm zu dem Gehalt des Art von Sturmlauf gegen die Bäckerei- Verordnung käme und Anträge allerdings von vornherein auch bessere Einrichtungen gesehen. Im Staatssekretärs zurückzukommen. Zwischenruf des Staats: tommen würden, die darauf ausgehen, die Bäckerei- Berordnung außer Interesse der Arbeiter nicht nur sondern auch des gesammten sekretärs v. Bötticher: Ich bin für die Reden des Herrn kraft zu sehen, falls die Regierung nicht eine entsprechende Grklärung Bublikums muß gründlich Wandel geschaffen werden.( Beifall bei v. Stumm nicht verantwortlich. Heiterfeit.) G3 ist ganz gut, daß abgäbe. Nachdem, was v. Bölticher gesagt, steht die Sache noch in den Sozialdemokraten.) von den Autoritäten der Regierung festgestellt wird, daß sie mit der Schwebe. Ob etwas geschehen wird, kann noch niemand Staatssekretär v. Bötticher: Gine nochmalige Enquete möchte Herrn v. Stumm nicht übereinstimmen.( Buftimmung links.) Die sagen. Es ist schon aus den früheren Verhandlungen hervorgegangen, ich doch nicht anrathen. Die Rundfrage bei den Regierurgen hat faiserlichen Erlasse sind noch nicht ausgeführt, auch wenn Herr daß sich die große Mehrzahl der Parteien gegen die Verordnung nicht einen parteiischen Zweck. Es soll nicht blos eine Jutereffentenv. Stumm dies behauptet. Er hat zwar seinen Befähigungsnachweis erklärte. Man that, als sei ein Schritt seitens der Regierung in gruppe zum Worte fommen, sondern es sollen Auskünfte von beiden erbracht als Ueberbringer kaiserlicher Telegramme, aber nicht in sozial: Szene gesetzt worden, der das ganze Bäckerei- Gewerbe ruinire, der Theilen eingezogen werden. Welche Schlußforderungen daraus ge= politischer Beziehung. Herr v. Stumm hat geistesverwirrend gewirkt eine Art sozialer Revolution in unserem Wirthschaftsleben herbeiführe. zogen werden, weiß ich noch nicht. Aber durch die lauten Klagen dadurch, daß er jeden, der nicht ihm folgen wollte, als Sozial- Diese Auffassung ist noch wesentlich verstärkt worden durch die Art, von rechts und links werden wir uns nicht beeinflussen lassen. demokraten bezeichnete. Für die Arbeiter muß eine Justang ge- wie die Bäckermeister zu dieser Frage Stellung genommen haben. Abg. v. Kardorff( Rp.): Ich will nur wünschen, daß sich die schaffen werden, wo sie ungestraft ihre Wünsche fundgeben können. Anläßlich dieser Verordnung des Bundesrathes haben die betreffen Untersuchungen nicht so lange hinziehen, daß darüber die fleinen Solange Herr v. Stumm dafür nicht sorgt, ist seiner Behauptung, den Verbände der Meister im vorigen Jahre in Breslau einen all Bäckermeister zu grunde gehen. Herr Bebel hat übertrieben, denn daß er kein Feind der Arbeiterorganisationen fei, fein Glauben bei gemeinen Bäckertag abgehalten, auf dem diese Verordnung haupt es ist festgestellt, daß das Bäckergewerbe zu einem der gesündesten zumeffen. Seine Liebe für die Arbeitervereine hat eine verzweifelte fächlich Gegenstand der Verhandlung war. Hört man diese Herren, gehört.( Lebhaftester Widerspruch der Sozialdemokraten.) Mich Aehnlichkeit mit der Liebe des Habichts zur Taube. ( Heiterkeit, Bei- die ja Bünftler par excellence phne Ausnahme sind, sonst reden, interessirt nicht der wirthschaftliche Gesichtspunkt. Ich bin immer fall links.) dann sind sie die besten, frömmsten Vertreter des Christen ein Gegner der Bevormundung volljähriger Arbeiter gewesen. Abg. von Heyl( natl.): Was das Verhältniß des Herrn thums, fonservative Leute, Verherrlicher des heutigen Staats und Abg. Graf Stolberg( f.): Der Standpunkt meiner Parteivon Stumm zu seinen Arbeitern betrifft, so tennzeichnet sich der Gesellschaftsordnung, turz von einer solchen Festigkeit und freunde ist aus den früheren Verhandlungen bekannt. Ich hoffe daffelbe als geradezu vorbildlich.( Gelächter.) Die Er Dauerhaftigkeit, wie sie sich die Regierung nicht besser wünschen deshalb, daß die verbündeten Regierungen die Berordnung recht mittelungen über die Lage der Arbeiter in der Kleider- und Wäsche- tann. Hier aber, wo ihr persönliches Intereffe in Frage gestellt bald modifizieren. fonfektion liegen jetzt vor und sie zeigen die Leiden der Arbeiterinnen wurde, schlugen die Herren einen Ton an, wie er in den Ver in dieser Branche. Ich möchte an den Herrn Staatssekretär die fammlungen der Agrarier nicht wüster erklingen tönnte. Frage richten, welche Maßregeln die verbündeten Regierungen zu Nach der uns vorliegenden Statistit ist die Sonntagsarbeit meist ergreifen gedenken. Die Arbeitgeber haben sich später an die Berein von ungewöhnlich großer Dauer. Unter den damals zur Verhand barungen nicht gehalten, weil sie meinten, dieselben feien getroffen, lung stehenden Betrieben, etwas über 4000, gab es nicht weniger um den Ausstand zu beseitigen. Die Ermittelungen des Gewerbe- als 2941, in denen die Sonntagsarbeit bis zu 12 Stunden dauerte, gerichts haben ergeben, daß die Löhne menschennnwürdig niedrig sind, aber 566 Betriebe, in denen sie 12-14, 221 Betriebe, in denen nicht wegen der niedrigen Preise, welche die Konsumenten zahlen, sondern sie 14-16, 61 Betriebe, in denen fie 16-18 und 8 Betriebe, in infolge der Schundkonkurrenz der Konfektionäre untereinander. Zu den denen sie 18 Stunden dauerte. Dazu ist der Bäckerei- Arbeiter der schlechten Löhnen kommt die schlechte Ernährung und die schlechten Wob- geplagtefte Mensch unter allen, denn er hat nicht 300, sondern 365, nungen. Sogar die Buthaten müssen die Arbeiterinnen von ihrem targen und wenn es ein Schaltjahr ist, 366 Arbeitstage. Die Herren Aerzte Lohn noch bezahlen. Die Zwischenmeister stehen nicht im Dienst, aus der nationalliberalen Partei sollen sagen, was sie als Aerzte sondern nur in einem Werkvertrage zu den Konfektionären, die davon halten, wenn Leute gezwungen werden, Jahr für Jahr, Tag letteren haben also nicht die Versicherungspflicht für die Arbeiter. für Tag ihre Arbeit während der Nacht zu verrichten, unter Jetzt sind die Zwischenmeister teine Sachverständigen mehr, sondern Bedingungen zu arbeiten, die viel schlimmer find, als die nur noch Arbeitsvertheiler, die 40 pCt. der Löhne in ihre eigene der meisten Arbeiter, und in Lokalen, die luft= und Tasche stecken. Die Heimarbeiterinnen stehen sich nur halb so gut lichtlos, überhigt und von Staub erfüllt sind, kurz unter im Lohn wie wie die Fabritarbeiterinnen, aber sie genießen den denkbar ungünstigsten, in sanitärer Beziehung geradezu schreienden nicht die Vortheile der Arbeiterversicherung. Wir hatten Zuständen. Wenn die so ausgebeutete und maltraitirte Arbeiterschaft Abg. Size( 3.): Die Feststellung der Maximalarbeitswoche war beantragt, die Fabrikaufsicht auf die Heimarbeit in der eine Herabsetzung der Arbeitszeit auf ein menschenwürdiges Maß der erste Beschluß der Kommission für Arbeiterstatistik. Die Bäcker Konfektion auszudehnen. Wir halten diese Anträge auch verlangt, sollten alle, besonders aber die, die sich hier als Ver- sollten sich darüber klar werden, daß von einer einfachen Aufheute noch aufrecht. Es sollte der Arbeitsvertrag zwischen Ron- treter des Christenthums aufspielen, das mit größter Freude begrüßen hebung niemals die Rede sein kann.( 3uftimmung im Zentrum.) fektionär und Zwischenmeister in eine bestimmte Form gebracht und alles aufbieten, daß die Regierung zu deren Schuh etwas thut. Statt Obstruktionspolitik zu treiben, sollten die Bäcker praktische werden, wodurch die Zwischenmeister zur Einrichtung von Wert Statt deffen macht man von allen Seiten Oppofition dagegen. Man Gegenvorschläge machen. Reduer dankt dem Staatssekretär von ftätten gezwungen würden, sobald nur ein einziger nicht zur Familie erklärt, das Vorgehen der Regierung fei nicht im Einklang mit dem Bötticher für die Erfüllung der Wünsche, die er gestern vorgetragen. gehöriger Arbeiter beschäftigt wird; es müßte aber auch die Arbeits- Gesetz. Die Bäckermeister machten sich natürlich diesen Vorwand zu Staatssekretär v. Bötticher: Ich wollte mich aus Sparsam zeit geregelt, Lohnbücher eingeführt werden u. f. w. Es sollte dem nuße und ließen es in Berlin , Hamburg 2c. darauf ankommen, wie die feitsgründen mit der Inhaltsangabe begnügen. Denn man muß Titel VII der Gewerbe- Ordnung ein neuer Titel über die Heim- Behörde entscheide, falls sie die Verordnung übertreten. Einzelne Vertreter doch fragen, ob das öffentliche Interesse auch wirklich an dem arbeiter eingefügt werden, damit den Arbeitgebern auch die Ver- erklärten direkt: Wir übertreten diese Verordnung absichtlich; wir wollen Wortlaut der oft gleichlautenden Verordnungen ein hinreichend antwortlichkeit für die Lage ihrer Arbeiter auferlegt wird. geklagt sein, damit die Gerichte entscheiden. Diese entschieden in großes ist. Für die Gewerbe- Aufsichtsbeamten und die Interessenten Staatssekretär von Bötticher: Daß die Reichsverwaltung volle allen Fällen, die Verordnung set rechtmäßig. Kann, wenn das ist aber die Sache doch bedeutungsvoll, und ich werde erwägen, ob Sympathie für die Lage der Konfektionsarbeiter hegt, haben Sie bischen Sozialreform in Deutschland nicht die reinste Phrase sein nicht ein Abdruck der Verordnungen, soweit nicht völlige Identität aus meiner vorjährigen Rede vernommen. Der Versuch, den das soll, der Reichstag und Regierung den Wünschen der Bäckermeister vorliegt, herbeizuführen ist. hiefige Einigungsamt gemacht hat, um rücksichtlich der Löhne ein entgegen fommen? Die Herren erklären, fie gingen bei Abg. Fischbeck( frs. Vg.): Bei den früheren Verhandlungen befriedigendes Verhältniß zu schaffen, hat einen Erfolg nicht gehabt. Aufrechthaltung der Verordnung zu grunde. Wenn nun ein Gewerbe hat mein Fraktionsgenosse Nichter darauf hingewiesen, daß wir nicht Man hatte sich vorläufig über einen Tarif geeinigt, aber er ist nachher nur aufrecht erhalten werden kann, wenn die Arbeiter unter den gegen jede Schutzmaßregel sind, aber wir erkennen von den Arbeitgebern wieder aufgegeben worden; ich unterschreibe menschenunwürdigsten Bedingungen Nacht für Nacht arbeiten, dann Schwierigkeit der Durchführung der Bäckerei- Verordnung an und alles, was der Vorredner darüber gesagt hat. Ich beklage es auf mag es zu grunde gehen. Es geht aber nicht zu grunde, das ist auch nicht halten die Einführung einer Maximal- Arbeitszeit wohl für zweckdas äußerste, daß man sich entschloffen hat, einseitig von nöthig. Denn viele Meister kommen mit der Verordnung aus. mäßiger. Das Detailreisen ist verboten außer bei Kaufleuten und diesem Zarif abzugehen. Es ist ein Jahr vergangen und es liegen Man muß fragen: Kann eine solche Verordnung eine sozialpolitische Personen, welche die Waaren in ihrem Geschäftsbetriebe gebrauchen. och keine Vorschläge zur Befferung der Verhältnisse der Haus Reform genannt werden? Wie traurig müssen die Arbeits- Jit die Landwirthschaft nun in diesem Sinne als ein Geschäftsinstrie vor. Wir haben Vorschläge ausgearbeitet, haben aber die bedingungen dieser Arbeiterklasse sein, für die eine solche Verbetrieb anzusehen? Aus den Kreisen der landwirthschaftlichen felbe noch nicht vorgelegt, weil wir erst den Abschluß der Er- ordnung als Fortschritt angefehen wird? Die Bäcker fehen sie aber Maschinenindustrie sind verschiedentlich Klagen über die Unklarheit mittelungen abwarten wollten. Dieser Abschluß ist vor kurzem als eine Reformmaßregel an. Herr v. Berlepsch führt aus: Die gekommen. erfolgt. Der Borrebner ist der Zukunft etwas verausgeeilt, wenn Beute könnten außerhalb der 13/2 Stunden noch allerlei Neben- Staatssekretär v. Bötticher: Ich halte die Frage nicht für er glaubt, diese Ermittelungen sich schon zu Vorschlägen verarbeiten machen. Was für Nebenarbeiten? Siesigen Bäcker zweifelhaft. Landwirthschaftliche Maschinen tönnen unbedenklich im dichtet hätte. Die Berathungen sind abgeschlossen, aber der Reichs- meistern hat der Handelsminifter auf ihre Erfundigung Wege des Detailreifens in landwirthschaftlichen Betrieben anfangler ist nicht im Besitze des Berichts der Kommiffion. geantwortet: Unter solche Nebenarbeiten gehöre das Mehlabtragen, geboten und verkauft werden. Wie der Richter urtheilen wird, Ich will dealb nicht tiefer in die Materie eintreten, Kohlen- und Holzeintragen, Holzhacken und dergleichen. Nachdem weiß ich nicht. sondern beschränerich darauf, zu erklären, daß die Vorschläge, also die Leute in den ungesundeſten Räumen die Nacht gearbeitet Abg. v. Stumm( Rp.): Das preußische Abgeordnetenhaus welche Herr v. Her die preußische Regierung aufgefordert, die Bäckereis Dazu ist es vollständig berechtigt.
Abg. Hüpeden( christlich- sozial): Die Thätigkeit des Herrn v. Stumm habe ich nicht im allgemeinen als gemeingefährlich be zeichnet; eine solche unsinnige Behauptung würde mir niemals einfallen. Ich habe dabei nur seine Abneigung gegen die Arbeitervereine im Auge gehabt. Die Erfurter Werhandlungen gehören nicht hierher. Ich komme zur Bäckerei- Verordnung. Heute kann man über ihre Wirksamkeit noch nicht urtheilen, denn nach meiner Erfahrung kann ich nur feststellen, daß die Verordnung fast noch garnicht durchgeführt ist, sondern lediglich auf dem Papier steht.
Abg. Pachnicke( frs. Wg.): Wir mißbilligen nicht die Tendenz des Schutzes der Bäckerei- Arbeiter an sich, sondern nur das Maaß desselben, durch welches die Bewegungsfreiheit unerträglich gehemmt wird zum Schaden der kleinen, zum Nußen der großen Betriebe. Besser als der Maximalarbeitstag wäre die Maximalarbeitswoche, bei welcher die Betriebsführung nicht eingeengt wird.
Abg. Vielhaben: Ich wollte durch meine Anfrage nur nachweisen, daß für die Konservativen kein Aulaß vorlag, ihren Antrag über diese Frage zurückzustellen.
die
gehen werden; ise hpfohlen hat, von uns an den Bundesrath und ermüdet sind, können sie noch täglich 2 Stunden mit solchen hat on werbe- Jufpett en hin auf Ausdehnung der Ge unangenehmen und schweren Arbeiten beschäftigt werden! Nach Berordnung abzuändern. nuund der sonstigen Vorschriften dem diefe 16 stündige Arbeitszeit innegehalten, soll der Die Ausführungen des Herrn Hüpeden machen wohl eine Antwort
der Gewerbe- Di
der Arbeitsvert 9 ng auf die Heimarbeiter. Auch Meister die übrigen 8 Stunden seinen Mitmenschen als Ruhe hier im Hause nicht nöthig; aber sie kommen ins Land hinaus und hruvird anderweitig geregelt gönnen. Seine Pferde, Ochsen oder Esel würde er nicht tragen dort zur Legendenbildung bei. Ich habe nicht davon ge werden durch Gin- bie ng eines Lohubuches, welchess 16 Stunden anspannen, die würde er ruiniren, die kosten sein Geld, sprochen, daß das Christenthum abgeschafft werden soll, sondern die Bestimmungen uthbe- Aufsicht werden alle in gefunds auf der Straße. Das ist die Erklärung für diese ganz eigenthüm Christlich sind nicht alle, es sind manche Herren hier im Hause, die Arbeitsbedingungen enthält der Geselle nicht. Ist dieser unbrauchbar geworden, warten drei nur davon, ob es aus dem Programm weggelaffen werden soll. Durch die der heitlicher Beziehung beklagenser, en Uebelstände beseitigt werden. liche humane Auffaffung jener Herren. offen sich als unchristlich bezeichnen. Wenn ich gesagt habe, Ich bitte die Herren also fuby, ich furze Zeit zu gedulden. Die Berliner Polizei übt ja in gewiffem Sinne eine muster die Sozialdemokratie sei aus der Hölle entsproffen, so hat sich Während der Rede des Herrn veiches" peden ist ein Wort dem giltige Kontrolle, es ist aber auch vorgekommen, daß die dagegen niemand gewehrt. Wenn Herr Hüpeden die Arbeiter Baune meiner Zähne entschlüpft, wortli der Redner nicht richtig vorgeschriebene Durchlochung der Tafel von dem Meister erziehen will, dann muß er erst an seiner eigenen Erziehung aus ausgelegt hat. Ich habe die Berame habteit für die Rede des unterlassen wurde. Nach der Vorschrift soll sie in der Werkstatt fangen und sich sozialpolitisch besser ausbilden. Herrn v. Stumm abgelehnt. Der Reer daraus den Schluß hängen. Die Wahrscheinlichkeit, daß das Lochen sehr oft übersehen Abg. v. Dziembowski( Pole) bedauert, daß im Wahlkreise gezogen, daß nunmehr ein anden die' ind bezüglich der wird, ist nach der Statiftit, die ich gestern von hiesigen Schweh, dessen Wahl schon zweimal für ungiltig erklärt sei, nicht Gewerbepolitit weht. Ich habe nur Eta formelle Stellung Bäckerei Arbeitern bekommen habe, sehr stark vorhanden.( Bu entsprechend den Vorschriften die Neuwahl sofort anberanmt der Rede des Herrn v. Stumm Bügt des Reichs. ftimmung.) Bielfach haben die Arbeiter den Unternehmer worden ist. amts des Innern gedacht.( Heiterkeit.) erurich der Frage denunzirt, aber in allen solchen Fällen sind die Bestrafungen ganz Staatssekretär v. Bötticher: Sofort nachdem die Reichsder kaiserlichen Erlaffe nimmt die Reichsit ng nicht eine außerordentlich milde ausgefallen, und darin finden zunächst die regierung Kenntniß von der Erledigung des Mandates erhalten akademische Stellung ein, sie wartet ab, ob von fees Präsidiums Berliner Bäckermeister eine Art Ermuthigung. Nach der Berliner hatte, ist am 21. Dezember v. J. die Requisition an die preußische oder von anderen Bundesstaaten Anträge geftelit oerden; dann Statistit giebt es 365 Bäckereibetriebe, darunter 191, in denen der Regierung ergangen, die Neuwahl zu veranlassen. prüft fie, ob sie mit den Grundsäßen der taiserlichen Erlaffe über- Maximalarbeitstag bezw. die Verordnung streng befolgt wird. Abg. Lütgenau( Soz.): Das Resultat der Debatte ist das, daß In 184 Betrieben wird die Verordnung nicht durchgeführt. Davon man sich fast allgemein mit der Tendenz der Bäckerei- Verordnung ers Abg. v. Stumm( Rp.): Die Rede des Abg. Süpeden erinnert dauert in 7 Betrieben die tägliche Arbeit 18-20 Stunden( Hört, tlärt hat im Gegensatz zu Herrn v. Stumm. Herr Hiße ist aller an den Erfurter Kongreß , wo so viele Meinungen als Personen hört!), in 34 Betrieben 16-17 Stunden, in 45 Betrieben 15-16, dings diesen Vorschlägen auf Modifikation bedenklich weit entgegen= vorhanden waren und niemand mit seinem Nachbarn überein in 70 Betrieben 14-15 Stunden, in 28 Betrieben 13-14 Stunden. gekommen. Wie weit die Bugeständnisse in dieser Beziehung gehen ftimmte. Ich nehme Herrn Hüpeden feine Rede nicht bel. Es wird also. 18-20 Stunden pro Tag gearbeitet, aber davon können, haben wir erst fürzlich an einem anderen Beispiele Der Vorwurf der mangelhaften Wahrheitsliebe, den mir Herr merkt die Polizei nichts. Durch die Berordnung sind die Bäder- gesehen. Als es sich um das Berbot des in Verbindungtretens der Bebel gemacht hat, ist von keiner Seite aufgenommen worden, eh meister verpflichtet, ihren Lehrlingen ein größeres Maß von Ruhe zu ge- Bereine handelte, war die Mehrheit des Reichstages bereit, sich da
einstimmen.