Kommunales.
Stadtverordneten - Versammlung.
Sizung vom Donnerstag, den 24. Oktober.
Der Stadtverordneten Vorsteher Stadtv. Dr. Stryd eröffnet die Sigung um 5 Uhr mit einer Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Einen Ausschuß haben die Abtheilungen gewählt.
Die Wahl des Stadtv. 3iethen ist wie der Sachwalter der Versammlung im Verwaltungsstreitverfahren mittheilt, vom Oberverwaltungsgericht für giltig erklärt worden. Bei dieser Gelegenheit hat der Minister des Innern durch einen Regierungsrath ertiären laffen, daß er eine geringfügige Renderung eines Wahlbezirkes für erlaubt und das starre Fefthalten an dem Wortlaut des Gefeßes, wie es der Urtheilsspruch des Oberverwaltungsgerichtes darstelle, als nicht im Einflang mit dem öffentlichen Intereffe gelegen betrachte.
Nach Eintritt in die Tagesordnung werden zunächst einige unwefentliche Magistratsvorlagen bebatteLos erledigt.
Die Verpachtung mehrerer städtischer Aderparzellen im Gemeindebezirk Treptow wird zu den vorgeschlagenen Bedingungen genehmigt.
Bei der Vorlage, betreffend die Wahl der Beisiger und Beifizer- Stellvertreter für die bevorstehenden Stadtverordneten- Wahlen beantragt Stadtv. Meyer I, im Intereffe der Börsenbesucher" die Wahlzeit für die Wähler der 1. Abtheilung ftatt von 10-2 Uhr von 10-3 Uhr feftAufezen. Dieser Antrag wird angenommen. Ein Antrag, die Wahlzeit für die 2. Abtheilung von 9-5 Uhr festzusehen, fällt. Im Uebrigen geht die Vorlage zur Vorberathung an den Ausschuß für die Wahlen unbesoldeter Gemeindebeamten.
Magiftrat beantragt, der Aktiengesellschaft Berliner Elektrizitätswerte" die Lieferung von elektrischem Strom außerhalb des Vertragsgebietes unter gewissen Einschränkungen zu geftatten. Als Aequivalent will die Gesellschaft ihre Preise um 10 pбt. ermäßigen.
Stadto. Meyer I beantragt Berathung der Vorlage durch einen Ausschuß von 15 Berfonen.
Stadv. Singer: Ich kätte gedacht, daß ein Vertreter des Magistrats dieser wichtigen Vorlage noch eine eingehendere Begründung mit auf den Weg geben würde, als die aedruckte darstellt. Das ist nicht geschehen und auch die Majorität scheint Neigung zu haben, die Angelegenheit fang- und flanglos an einen Ausschuß zu verweisen. Mit einer Ausschußberathung bin ich einverstanden, aber da an die Vorlage die Interessen weiter Kreise geknüpft sind, so möchte ich wenigstens meine Stellung zu ihr in prinzipieller Weise zum Ausdruck bringen. Zunächst fällt es auf, das durch diese Vorlage wieder einmal gerade den Kreifen der Bevölkerung Vortheile zugewendet werden, die es nicht nöthig haben, während diese Vortheile doch der Gefammtheit der Bürgerschaft durch Erhöhung der Abgabe der Gesellschaft an die Stabt zu Gute tommen müßten. Der Magistrat ift damit einverstanden, daß das Aequivalent der Gesellschaft für die Erweiterung ihres Abfozgebietes in einer Ermäßigung ihrer Preise besteht. Wem kommt die Ermäßigung zu Gute? Den Benußern oes elektrischen Lichtes in grokem Umfange, den Riefengeschäften, den Restaurationen, den Cafés, den Theatern, den Fabriken! Es ist gewiß fein Grund vorhanden, gerade den reichen Befizern dieser Etablissements materielle Vortheile zu verschaffen. Der Ausschuß hätte in erster Linie also darauf zu sehen, daß, wenn das Vertragsrecht der Gesellschaft erweitert wird, das Aequivalent nicht Einzelnen, sondern der Gesammt heit zu Gute tommt. Es ist weiter auch wunderbar, daß eine Gesellschaft, die vor furzem uns gegenüber behauptete, sie könne mit ihren Preisen nicht heruntergehen, nun zu einer Ermäßigung ihrer Preise um 10 pCt. bereit ist. Das ganze Verhalten dieser Gesellschaft macht mich sehr norfichtig ihe gegenüber, und ich wunschte, daß auch der Ausschuß Vorsicht walten ließe. Das aber sollte seine Hauptaufgabe sein, zu verhüten, daß einzelnen begüterten Bürgern weitere Vortheile zugewandt werden.
Stadtv. Langerhans bestreitet, daß von einer Preisermäßigung die Wohlhabenden Vortheile haben würden. Der Gesichtspunkt, der hier in Frage fäme, wäre der, daß die Leute nicht übertheuert" werben dürften. Im Uebrigen hält Redner genaue Prüfung des vorgeschlagenen Vertrages mit der Gesellschaft für geboten, damit ihr nicht, Ganz- Berlin " ausgeliefert würde.
Stadtv. Irmer empfiehlt bie Verweisung der Vorlage an einen Ausschuß. Gerade mit der fraglichen Gesellschaft hätten fich sehr oft Vorlagen des Magiftrats beschäftigt. Eine Uebernahme der Elektrizitätsmerke in städtische Regie dürfe nicht in zu weite Ferne gerückt werden.
Stadtrath Marggraff behauptet dem Stadtv. Singer gegenüber, daß nicht nur ein starkes Bedürfniß nach elektrischem Licht, sondern auch nach elektrischer Kraft vorhanden sei, daß dieselbe den billigften Motor für das Kleingewerbe darstelle, und daß demgemäß eine Emäßigung der Preise gerade der ärmer en Bevölkerung" zu Gute fomme. Zur Zeit fet es noch nicht räthlich, die Elektrizitätsmerke in eigene Regie zu nehmen. Die gegenwärtige Attiengesellschaft verdiene das höchfte Vertrauen. Bei dem Entwurf des neuen Vertrages fei allerdings der schon von dem Stadtv. Langerhans betonte Gesichtspunti maßgebend geweten, die Vortheile den Konsumenten und nicht der Gesammtheit zuzuwenden.
Nach dem noch der Stadtv. Spinola für die Ueber weisung der Vorlage an einen Ausschuß eingetreten, wird die Ausschußberathung beschloffen. In den Ausschuß ernennt der Vorstand der Versammlung auch die Stadtv. Singer und Irmer.
Es folgt die Wahl eines Mitgliedes in die WaisenVerwaltung. Gemeldet haben sich die Stadtv Mattern und Vué( Bürgerpartei). Gewählt wird Stadiv. Mattern. Zwei Rechnungen werden dem Ausschuß für Rechnungsfachen überwiesen.
Domit ift die Tagesordnung erschöpft. Schluß 7 Uhr.
Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.
Lokales.
Wir erhalten folgendes Schreiben: Zu unserer Verwunderung lefen wir in der geftriyen Nummer Ihrer geschäßten Zeuung folgendes:
Die heutige Versammlung beschließt, das Bier ber Brauerei Königftadt nicht eher zu irinken und auch bei den der Brauerei unterstellten Dekonomen nicht eher zu verkehren, bis die Brauerei und ihre Dekonomen die Säle zu Arbeiterverfammlungen hergeben." Wir bemerken demgecenüber, daß unseres Wiffens feiner der uns zur Verfügung stehenden Säle zu den Abeiterverfammlungen verweigert ist und erklären bereitwilligft, daß dieselben jederzeit zur Verfügung der Arbeiter stehen. Hochachtungsvoll
Brauerei Königstadt, Aktiengesellschaft. Heinrich Friedmann. Theodor Leffler. Durch die Arbeiten zur Umgestaltung der BurgStraße ist unter dem Fahrdamm der Burg- und der KönigStraße ein ganzes Nez von alten Kanälen wieder aufgedeckt worden, durch welche die Häufer früher nach der Spree entwäfferten. Bei jeder Buddelei" muß man sich durch dieselben hindurch arbeiten. Seit der Kanalisation find fie außer Thätigfeit gefeßt, früher waren sie Gegenstand endloser Prozesse
zwischen den Nachbaren. Wer z. B. blos einen Traufgang
und führte sie in den Kanal des Nachbars ab. Die Polizei
aiebt es doch hierüber wie über so manches andere nod hallen durchwandert, die sonstigen Fischhändler der Reich
felbft aufgef Ein Ran
hatte, benutte denselben zur Ableitung aller möglichen Stoffe statistischen Nachweise. Aber wer die Fischstände der aben des No wurde alle Augenblick zu Hilfe gerufen, und eines Nachts ließ ftadt hinzurechnet und dann noch die langen Reihen Finde zwischen
fie bei Fackellicht auf Kosten eines Schuldigen einen dieser Ranäle aufbrechen und reinigen. Der Weg führte gerade den ersten Berliner Branddirek or Ecabell vorüber. Als derfelbe hörte, um was es fich handle, erklärte er, diesem Zustande müffe ein Ende gemacht werden. Ein Kommando Feuerwehr besezte die Häuser der Reihe nach, reinigte aut Kosten der Besizer die Traufgänge und hielt Wache gegen neue Verunreinigungen. Wohl oder übel entschloß sich nun Jeder zur Anlage eines eigenen Kanals, und die endlosen Prozesse waren nun durch diesen Zwangsaft mit einem Male begraben. Durch die Kanalisation find auch diese Kanäle überflüssig geworden.
Die Nordbahn erhält nun doch ein zweites Geleise! Wie das„ Hermsdorfer Kreisblatt" meldet, soll thun lichst schnell mit der Legung des zweiten Geleises auf der Nordbahn, und zwar zunächst zwischen Berlin und Oranienburg vorgegangen werden. Zwischen Hermsdorf und Berlin find die erforderlichen Meffungen bereits beendet und zwischen Hermsdorf und Oranienburg dürften dieselben in wenigen Tagen vollendet sein. Man hofft, falls die Winter mitterung günstig, schon im Frühjahr die Schwellen und Schienen legen zu können, die bereits auf den Bahnhöfen lagern. Für die an der Nordbahn liegenden Vororte ist die Legung des zweiten Geleises von enormer Wichtigkeit, weil dadurch die Frequenz von Berlin nach dort ganz enorm steigen dürfte.
Ueber die koloffale Vermehrung der Schaukwirthschaften in Berlin werden häufig Uebertreibungen gemacht. Jept ist eine Statistik erschienen, welche flar legt, daß die Zahl der Schankstätten in Berlin im Verhältniß zur Einwohnerzahl eher zurückgegangen ist, als zugenommen hat. Darnach waren in Berlin im Jahre 1877 bei einer Bevölkerung von 1024 193 Einwohnern 6789 Schaufftätten vorhanden, während bei 1 500 000 Einwohnern im Jahre 1889/90 8113 Schantstätten ermittelt wurden, demnach hat sich die Zahl der letzteren in den legteren 10 Jahren im Verhältniß zu der Vergrößerung der Einwohnerzahl um noch nicht zo pet. vermehrt. Von den 8113 Schantwirthen Berlins sind die Höchstbesteuerten das Bentralhotel mit dem Wintergarten mit 10 008 M. Steuer per Jahr, der Kaiserhof mit 5004 M., Continental Hotel mit 2124 M., Prälat und Franziskaner mit je 1980 M. u. f. m.; übrigens hat sich in diesem Steuerjahr die Zahl der Schankwirthe deswegen so vermehrt, weil die Buffetiers und Kan tineninhaber von jeßt ab zur Gewerbesteuer mit herangezogen werden und daß nun auch die Baubuden- Ausschänker, Badeanstalten, Milchhallen, Herbergen, ja sogar Eisbahnpächter zur Gewerbesteuer herangezogen find. nd
Wellblechgeschäftsläden auf dem Lützowplak. Bor längerer Zeit schon wurde mitgetheilt, daß die„ Norddeutsche Grundkredit- Bant" beabsichtigt, auf dem ihr gehörenden Lüzom
bab
100
auf der Spree überzählt und dabei in Betracht zieht, da de Hoher S faft täglich fommen und gehen, der kann ungefähr einen elirium treme Anhalt für den enormen Verbrauch an Fischen gewinnen hrliche Man eine Stadt wie Berlin tagtäglich aufwendet. Die Buf ben Augenbl Fischen findet nicht nur zu Waffer, sondern auch zu Lande eilt, rang ab Es ist eine ausgemachte Sache, daß der Landtransport ler laffen des Fische mit mehr Umständen verknüpft und darum theännern gela als der Wassertransport. Wenn daher die Berliner had in Sicher auf ihren Küchenzettel als festen Etatsposten den Fild Das Zig ftellt hat, so will sie ihn nicht todt, sondern lebend aus n Sonntag Waffer faufen; er muß noch springen und tanzen", ceises unter in das Netz gesteckt wird. Daß aber der Fisch, wenn uten aufgeho seiner oft weit entlegenen Fangstelle auf meilen twillig so of Landwege noch lebend auf den hiesigen Markt ehr zu den soll, unterwegs noch mehrmals den Handelsh ren ndeß gelang und jeber derfelben an ihm verdienen will, dreiten, den dann in der Residenz um so viel theurer wird, sande zu ver ganz natürlich zu. Der Waffertransport fönnte die acten Rinder allectings billiger liefern; aber hier richtet man fich lgten, ein eben gezeichneten Verhältniffen. Es geht wie in manchen Beschirr, wur verordnetenfigungen fleiner Landstädte. Wenn's gerade hter ficherer heißt's fummarifch: Ich stimme meinem Herrn Bo„ Vor T bei." Aber es wäre den reichs hauptstädtischen Fischtonf allen Bab doch lieber, wenn zwischen Land- und Waffertransport teisenden die Konkurrenz herrschte und infolge davon die Fischpreisentwortlich gl gemeinen etwas heruntergingen. Der geringere Flübahnhöfen zu Mittelstandes und der untere Stand würden gerne meine folche auf ihren Tisch bringen; aber für so ein Grashechideichtgläubigl Pfund 1 M., so ein Aalchen ebenso viel und noch ug fich am g fann sich der kleine Mann nur selten leisten, wenn die Bahnhofes zu zu Mittag etwas mehr thun will, als den Fisch blos ar, hatte, al Dem entsp echend normiren sich auch die Preim ein Billet übrigen gewöhnlichen Fischarten( ber Bars, Bande, e ihre ganze Plöh c. von den eigentlichen Delikateffe- Fifcheines ihr vö zu schweigen.) So ungeheuer also auch an untit dem Bill sich die Fisch- Maffenzufuhr nach so start fich demgemäß der Konsum geftalten md thres Ge für Hunderttausende der Berliner Bevölterumpar fpurlos unter den bisherigen Verhältnissen der Fischertrauensseli noch ein zu theures Nahrungsmittel, was andererseits zugeben, wi meis liefert, daß die Anfuhr von Fischen noch lange nider der Ma aenug ift. Unsere deutschen Binnengewässer find nicht ird gewarnt Fischen; fie liefern auch ohne Raubbau reichlich Fische
-
Im wi
leitet waren
ergiebig find die Ost- und Nordseefischereien. Aber auden in Gegen Fischfleisch ist der künstlichen Vertheuerung ausgef euen Schweine, Ochsen und Schafe, wird auch der Fifa en Phono Fisc stimmten Plägen festgelegt, um eine Hausse zu bewiefchenkt hat. richtet sich mit dem Preise vielfach nach den übrigen preisen. Es trifft nicht zu, baß der sich an ber Chalcet quor er gefangen, so außerordentlich billig ist. Die Fischer etrachtet, bei ihn dort nicht einmal gerne, weil sie wiffen, daß er imungenschaft aß die Elef Mit all' diesen Verhältnissen muß die Berliner Hausf
DE
aß der Phor
Schaufenstern aufzustellen, um dieselben als Geschäftsläden zu lande mehr gilt. Dafür sorgen schon die Engros- Fischungenschaft
verwerthen. Die Wagen auf eisernen Rädern sollen über 4 m hoch und etwa 6000 kg schwer fein. Ein darauf bezügliches Projekt unterbreitete die Bank dem Polizeipräsidium, dasselbe versagte aber durch Verfügung seine Genehmigung zur Aufftellung der Wagen, nachdem die von dem Oberbürgermeister verwaltete örtliche Straßenbau- Polizei, der das Projekt be stimmungsgemäß zur Aeußerung vorgelegt worden war, fich im verneinenden Sinne entschieden hatte. Der Oberbürgermeister fah die fraglichen Wagen- und dieser Auffaffung folgte nun übrigens auch das Polizeipräsidium
-
"
als" Gebäude" an, mit denen der Lüßowplaz nicht besetzt werden darf, da demselben durch den Bebauungsplan von Berlin vom Jahre 1862 die Bebauungsfähigkeit entzogen wor den ist. Auf Aufhebung der erlaffenen Verfügung strengte die genannte Bank die Klage im Verwaltungsstreitverfahren an und machte durch ihren Rechtsbeistand vor dem Bezirksausschuß im Wesentlichen geltend: Der Ausdruck Gebäude " sei zwar im Allgemeinen Landrecht nicht definirt, die Rechtsprechung habe aber in den Gebäuden einen Theil der Substanz des Grund und Bodens erblickt, also eine dauernde und feste Verbindung mit dem Boden für den Begriff des Gebäudes ver langt. Die neuere Gefeßgebung habe diese Auffaffung auch zur Geltung gebracht, insbesondere bestimme das Gesez über den Eigenthumserwerb und die dingliche Belastung der Grundstücke vom 5. Mai 1872, daß das auf einem Grundstück errichtete Gebäude an den Lasten desselben theilnehme. Aber auch das Gesetz vom 2. Juli 1875, betreffend die Anlegung und Veränderung von Straßen und Pläßen in Städten und ländlichen Ortschaften stehe der Aufstellung der fraglichen Wagen nicht entgegen. Wenn die S.adtgemeinde einmal den Lüzowplay im Wege der Enteignung er werben wollte, so würde der Werth desselben nicht gesteigert werden, wenn die Wagen aufgestellt würden, da diese infolge ihrer mangelnden Verbindung mit dem Grundstück nicht mit übernommen zu werden brauchten. Die Wagen feien auch leicht beweglich und könnten durch die gewöhnlichen Hilfsmittel von der Stelle bewegt werden. Es bestehe die Absicht, die Wagen, wenn das in demselben betriebene Geschäft auf der einen Seite des Lügowplazes nicht gehe, nach der anderen Seite zu schaffen. Der Bezirksausschuß erkannte hierauf auf Aufhebung der angefochtenen Verfügung und setzte den Werth des Streitgegenstandes auf 40 000 M. fest. Demnach ist zu erwarten, daß die Eigenthümerin des Lügowplages ihr Projekt burchführen und Berlin um eine neue Erscheinung bereichern
wird.
11
Dem Phonographen des Herrn Edison ist ein Mitbewerber in Geftalt des von einem Herrn Tainter erfundenen Graphophons erwachsen. Man merkt, es ist eine einfache Umfehrung der beiden Silben des Wortes Phonograph " und mit diesem Phonographen hat denn auch das Graphophon ver zweifelte Aehnlichkeit. Nachdem das Sprachinstrument bereits in Wien aufgetreten ist, wurde dasselbe am Dienstag Abend im hiesigen elektrotechnischen Verein vorgestellt. Daffelbe erregte zunächst Aufsehen wegen seiner ungemein einfachen äußeren Form, welche ganz derjenigen einer Nähmaschine entspricht. Nicht wie bei dem Edison'schen Phonographen ist aber die be
nen, wenn fie daran denkt, Fische zu kaufen. The un habe, f
muß sein: Mehr Fische auf dem Markte, damit auch belche zu bie dies Instrume Familie in der Lage ist, fich wöchentlich wenigstens ein ber feine un Gericht Fische " leiften zu können. So erstaunlich a uch Dampf immeihin der jährliche Fischverbrauch Berlins ist, et raktischen. W lange nicht so groß, wie er nach der Zahl der Bevölleicht, daß ber fönnte und fein müßte. Darum: Mehr Fische! Dienste leister Storchdüten nennen unsere Süßgebäd- Händla eit giebt, Düten in der Form des Storchschnabels, welche mit Na eigener s für Kinder gefüllt sind und die bei gewiffen freudigen lärte die ph Ereignissen als vom Klapperftorch mitgebradt bees Phonogra geschenkt werden. Das Bedenkliche dieser Storchlegend raph in dem fürzlich ein Bantbeamter erfahren, der feinem v
-
Jungen aus Anlaß der Geburt eines Schwefterden
solche Storchdüte schenkte. Der Junge behauptet behaupteteit daß die Pralinés und Zuckerbrägeln genau so ausfe auch ebenso schmeden, wie dem benachbarten Ronbieffen Rohr Der Junge verlangt nun, daß man bei dem Rondit Dr. Meyer a frage, ob und wie der Storch wohl zu dem Nafcheuesten Hilf tommen sei. Der Popa muß fich ist hüten, mit feine chärffte Fern bei dem Konditor vorüber zu gehen. uch das be
Die Voruntersuchung gegen den ehemaligen Bamberg in der Wochenschrift Neu- Berlin", Friedenstein ift vorrößter Gena ie auch in d Tagen geschloffen worden und die diesbezüglichen von den Untersuchungsrichtern v. Schelling und Johaben Schott wurden, find an die Staatsanwaltschaft abgegangen. beniger als enten des Verhandlungstermin gegen F. dürfte im Monat Dezemb ebracht und finden.
-
eiftet es doch
Plöhlich verschwunden seit einigen Tagen i ach in Bewe einiger Zeit aus dem Anwaltstande ausgestoßene Red Fernrohrs 60 walt Felix C. Der genannte Herr hatte sich schon raumer Zeit vor Gericht durch andere Rechtsanwälte Folge. Das laffen müffen. Man vermuthet, daß C. nach Amatop als Dful gefiedelt ist. Ueber die Motive, warum G. aus behen ist, wir malt ftande entfernt worden ift, verlautet nichts Nähere ich benugt w In der Gefängniß- Belle des Amtsgebäudeteinkohlenpa Weihensee erhängt au gefunden wurde der 30 jah ige noch nicht Hermann H. am vergangenen Dienstag. Der Selb üppiger F welcher geiftestrant und in seinem Zustande gemeingewächse, di war, follte nach einer Jirenanstalt überführt werden afein frister hier vorläufig in die Gefängnißzelle des Weißenfeer Amieſes Bild Entwickelung gebracht worden. Als nun am Dienstag Mittag ber Polizeib wärter dem Geistestranten bas Effen überbringen woll er den Irren am Fenstergitter erhängt vor. Die Leicht Sahre alter f nach der Leichenhalle des Gemeindefriedhofes überfübt rundstüd R Verhaftung eines Heirathsschwindlers. Die feinem Ko welche außer einer ansehnlichen Wirthschaft ein Spartalab beim A
über 600 Mart besaß, hatte im Juli d. 3. auf einer tt dadurch a Landpartie die Bekanntschaft eines jungen Mannes en Zeit versi R. gemacht, welcher sich für den Werfführer einer
großen Lampenfabrik ausgab und sehr bald das Vertinienfiraße 1
heirathsluftigen Witiib zu gewinnen wußte. zwischen den Beiden wurde bald ein sehr
Der intimer
vorigen Monat erfolgte die Verlobung des Pärchens wegende Kraft zur Umdrehung des Bylinders ein ungemein brachte die junge Wittwe aber in Erfahrung, dak
genau gearbeiteter, fleiner Elettromotor, sondern der menschliche Fuß, welcher ganz wie bei einer Nähmaschine unten auf eine Platte tritt. Bur genauen Regulirung der Umdrehung des Bylinders tritt eine finnreich angeordnete Friktionswelle hinzu, welche, einmal gestellt, eine völlig gleichmäßige Bewegung bewirkt. Genau wie bei Edison spricht man nun in een Trichter hinein. Die Schallwellen diücken auf ein Membran von Glimmer, an welchem ein Stift angebracht ist, und der Stift gräbt, entsprechend den Schwingungen des Membrans bezw. der Schallwellen, seine Linien in den mit einer Wache maffe bekleideten, gleichmäßig rotirenden Zylinder hnein. Statt des unendlich feinen Glasplättchens, welches Edison als Membran benugt hat, ist von Herrn Tainter also ein solches von Glimmer verwendet worden. Bei der Wiedergabe der Töne vollzieht sich anscheinend der umgekehrte Prozeß: die Welle dieht sich, sekt, entsprechend den eingegrabenen
Werfführer, sondern Gefelle, nicht in Berlin , fonde Spandau wohnhaft sei und dafelbst eine Frau und zwei
sein nenne.
schon auf den Augenblick, da ihr„ Verlobter" wieder Augen treten würde; aber der Betrüger blieb a
Die Betrogene schnaubte Nache und freut
-
aus
och lebend r ald darauf
Gr
Die un
einer bangen Ahnung ergriffen, eilte die Verlaffene hrten Bel
über
Kommode und richtig das Sparfaffenbuch, fehlte! Die von dem Vorfalle benachrichtigte Polizei
gten geftern a der vom
bald, daß der Heirathsschwindler die angegebene Suttheilte Ang der Sparkasse bereits erhoben und auch größtent atte und un eigenen Nugen verwendet hatte. R., welcher nach anfalen Aeußer Leugnen den Diebstahl eingeftand, ist vor einigen aan zwei
haftet worden.
ch den Verm
Einen graußigen Fund machten gestern frat beim Pre 9 Uhr mehrere Arbeiter auf einem Lagerplay am Naß diesen A Dieselben waren dabei beschäftigt, aus einem großeradezu an Furchen, den Stift mit dem Glimmer- Membran in Schwin- fchuppen lagernde Bretter heraus zu verladen, ale feruan
gungen und die Töne dringen durch Hörschläuche an unser Dhr. Diejenigen Mitglieder des Lereins, welche Gelegenheit hatten, an den Hö schläuchen zu hochen, waren von dem Gehörten fehr befriedigt. Demnach scheint es, daß das Tainter'sche Graphophon der Edison'schen Erfindung einen nicht ungefährlichen Mitbewerb bereiten wird.
Wie viel Fische Berlin alljährlich verzehrt? Das läßt sich annähernd schäßen, aber nicht in Zahlen ausdrücken;
der Arbeiter hinter einem Bretterstapel die aufrecht
wahrte. Der ärmlich gekleidete unbekannte Todte
优秀
henften, de
fie feiten
Frauenarzte
feinerlei Bapiere gefunden wurden, hatte, wahrscheinlich rechheit, sich
an seinen
die Bretter stapel gefrochen und ist dann wahrfcheine in dem Bretterschuppen nächtigen wollen, war dabei ho nachdem hause geschafft. Es ist dies übrigens in diesem Jahre Tode überrascht worden. Die Leiche wurde nach dem Obou
ber