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Aus den Nachbarorten. fprechung, weil er die Wahrnehmungen des Schuhmanns bei dessen Der Zentralverein der Gärtner hielt am 6. d. M. eine Achtung, Charlottenburg  ! Die Mitglieder des Wahlvereins großer Erregung während des Vorfalls nicht für sicher hielt und Versammlung ab. Fuchs berichtete eingehend über die Entwicklung werden hierdurch auf die am heutigen Tage stattfindende Ver. ihm der Vorfall unaufgeklärt erschien. des Vereins, die im letzten Jahre einen guten Erfolg zeigt. fammlung ganz besonders aufmerksam gemacht. Der Vorstand. Basel  , 12. Januar. Bu einer furchtbaren Anflage gegen die Auch in anderen Städten hat der Verein erfolgreiche Fort­Großfener in Spandau  . In der letzten Nacht brannte das dem hiesigen Appellationsgericht. Angeklagt war ein schon lange Das bisher alle 4 Wochen erscheinende, 4 Seiten starke Korrespondenz Groffener in Spandau  . In der letzten Nacht brannte das bürgerliche Gesellschaft gestaltete sich gestern eine Verhandlung vor Schritte gemacht. Eine Anzahl neuer Bahlstellen sind gegründet. Konzerthaus von Lenz in der Klosterstraße, ein besuchtes Balllokal, arbeitsloser Tagelöhner wegen Brandstiftung. Befragt, warum er blatt" ist in die alle 14 Tage erscheinende 10 Seiten starke Gärtner­nieder. Das Feuer griff in dem nicht massiven Gebäude mit das Verbrechen begangen, antwortete derselbe mit ruhiger, fefter 3eitung" umgewandelt und wird so voraussichtlich ein tüchtiges solcher Gewalt um sich, daß die Feuerwehr lediglich auf Stimme: den Schutz der Nachbargebäude bedacht sein konnte. Der Brand " Ich habe die Scheune angezündet, um Agitationsmittel werden. entstand während der Abwesenheit des Besizers, die Ursache ist wieder ins Zuchthaus zu kommen, weil ich bei ergiebt eine Einnahme von 2209,56 M. und eine Ausgabe von noch nicht klargestellt. Die Haustapelle hielt gerade eine Uebung also bleibt dem Arbeiter, wenn er alt und gebrechlich ist, nichts Redner Ohm, Ney und Abromeit äußerten sich sehr be­meinem hohen Alter keine Arbeit mehr bekomme." 2082,08 m., darunter 859,83 M. für Agitation. Die folgenden ab; fie rettete mit knapper Noth ihre Instrumente. Der Schaden wird als sehr erheblich bezeichnet und soll nur zum kleinen Theil hat dem Wunsche des durch die schlechten Verhältnisse zum Brand- Borstandswahl wurde Fuch 3- Rixdorf zum ersten, We st che n= wird als sehr erheblich bezeichnet und soll nur zum kleinen Theil anders mehr übrig, als Unterschlupf im Zuchthaus. Der Gerichtshof friedigend über die bisherigen Erfolge. Bei der darauf stattfindenden durch Versicherung gedeckt sein. Die elektrische Bahn mußte ihren Mest Betrieb einstweilen einstellen, da die Drähte unmittelbar an der stifter gewordenen Arbeiters in vollem Maße entsprochen, indem er Britz   zum zweiten Vorsitzenden; Gitner- Friedrichshagen Brandstelle vorüberführen. Das Konzerthaus konnte deshalb nicht auf das höchst zulässige Strafmaß von 15 Jahren Zuchthaus er- zum Kassirer; Habnet Berlin   zum Schriftführer und Ney­massiv aufgeführt werden, weil die Bauerlaubniß für die im ersten fannte. Arbeitslosigkeit und Elend sind eine der Hauptursachen der Berlin   zum Hilfskaffirer gewählt. Die regelmäßigen Mitglieder­Festungsrayon belegenen Grundstücke nur für nicht massive Häuser Verbrechen in unserer heutigen bürgerlichen Gesellschaft ganz egal, versammlungen finden am Mittwoch nach dem 1. und 15. jeden Monats statt, und zwar erstere bei Siegemund, Alexanderstr. 11, ob dieselben republikanisch oder monarchisch regirt werden. ertheilt wird. letztere bei Faller, Pallasstr. 16. Alle Anfragen sind zu richten an 1912131 K. Fuch 3 Riydorf, Hermannstr. 62.

fleine Kinder.

Kunst und Wissenschaft.

Das Schiller- Theater bleibt, dem Berliner Tageblatt" zu­folge, im Wallner- Theater. Soeben ist, wie das Blatt hört, der Kontrakt mit Herrn Rahn, dem Pächter des Hauses, zu ſtande ge­kommen, der die Schillerbühne auf fünf Jahre in ihrem bisherigen Heim beläßt. ter Regie von Als nächste Serie der Volksvorstellungen unter Regie von Julius Türk im Belle- Alleance Theater werden zwei moderne Dramen aufgeführt: Strindberg's Tragikomödie Die Gläubiger" und das preisgekrönte Schau spiel des italienischen Veristen Rovetta:" Die Unehrlichen. Die Gläubiger" werden seinerzeit mit nachhaltigem Erfolge im Residenz Theater aufgeführt, die Unehrlichen gelegentlich des Mitterwurzer'schen Gastspiels im Neuen Theater. In beiden Stücken wird Frl. Jenny Marber vom Theater der Modernen gastiren.

***** Unternehmer- Verbände.

A

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Achtung! Kaufleute, Handlungsgehilfen, Handlungsgehilfinnen! Am Dienstag, den 19. Januar, findet eine große öffentliche Versammlung im großen Festsaale von Cohn, Beuthstr. 20-21( Industriegebäude) statt. Tages­Sozialdemokratie. Referent: Reichstags- Abgeordneter Wilhelm stebrnedit: ordnung: Die wirthschaftliche Entwickelung, die handelsangestellten und die Die Bersammlung beginnt prästfe 9 Uhr. Kollegen und Kolleginnen! attit Handlungsgehilfen Berlins  : Hermann Leffer.

zahlreichsten Besuch zu dieser

Der Vertrauensmann der

Arbeiter- Bildungsschule. Donnerstag Abend 9 Uhr bis 10% Uhr: Südost schute, Waldemarstr. 14: Rede- lebung( Die wichtigsten technischen Grundsäge für die Kunst des öffentlichen Redens. Lehre vom Aufbau eines Vortrages). Herr Heinrich Schulz. Nordschule, Brunnenfir. 25: Geschichte( Alte Geschichte  . ürzeit. Entstehung der Religionen. Orientalische Wölter. Griechen und Römer). Serr Dr. E. Pinn. Die Schulräume sind zur Benukung der Bibliothek und des reichen Zeit­Amt 15. Januar wird voraussichtlich bie geplante öffent­reich ausgestattet ist, für die allgemeine unentgeltliche Be Der Vorstand. Arbeiter- Sängerbund Berlins   und Umgegend. Borsigender Ad. Neumann, Kortum, Manteuffelstr. 49, v. 2 Tr.

schriftenmaterials schon von 8 Uhr abends an geöffnet. tiche defeballe, die mit Seitungen, Beitforiften und Büchern nugung eröffnet,

Bafewalterstr. 3. Alle Aenderungen im Vereinskalender find zu richten an Friedrich

Bufchriften, den Bund betreffend, sind zu richten an P. Gent, S. Dresdener­straße 107/8. Arbeiter Rancherbund Berlins und Umgegend. Aenderungen int Vereinstalender find zu richten an Otto Schulz, kottbuser Damm 72.

Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins   und Umgegend. Alle

Arbeiterrifiko. . Gestern, als der Maurer Karl Zabel gerade Feierabend machen wollte, stürzte er infolge eines Fehltritts von dem in der zweiten Etage befindlichen Gerüst eines Neubaues am Heiners­dorfer Wege in Weißensee  , wo er seit einiger Zeit arbeitete. Er fiel mit dem Kopf unglücklicherweise auf einen unten liegenden mittheilt, am 16. Januar eine abermalige Erhöhung der Eine Anzahl Rhedereien beabsichtigt, wie das Hamb  . Echo" cifernen Träger, zerschlug, ſich den Schädel und wurde nach dem Frach i fäße und hat hiervon schon eine Reihe Firmen vertrau­Krankenhause Friedrichshain geschafft, wo er nach kurzer Zeit ver starb. Babel hinterläßt in Weißensee  , Nölkestr. 126, Frau und dreilich in Kenntniß gesetzt. Damit wird eine von langer Hand vor­bereitete geheime Abmachung weiter perfekt. Bereits im September 1895 Fartellirten fich sämmtliche La Plata  - Linien, nämlich die Hamburg   Südamerikanische Linie, die Hansa  " und der " Lloyd" in Bremen  , Houlder, Lampert und Holt in Antwerpen  , international, und beschlossen in einer 3 Antwerpen abgehaltenen geheimen Sitzung eine allmälig Als dann mit Beginn des Jahres 1896 der wirthschaftliche Ausschwung eine große Bu­nahme der Ausfuhr zur Folge hatte und der Güterandrang so start wurde, daß die Rhedereien Extradampfer einstellen mußten, wurden die Frachsäge mehr und mehr erhöht und im Oktober vorigen Jahres von sämmtlichen zum internationalen Kartell gehörigen Rhedereien wieder Erhöhungen festgesetzt von 2,50 M. für alle Artikel, die im Tarif unter 20 M. pro 1000 Kilogramm beziehentlich pro Kubikmeter standen, und 5 M. für solche Waaren, deren Säße 20 m. und mehr pro 1000 Kilogramm beziehentlich Kubik­meter betrugen. Im November vorigen Jahres, noch vor Ausbruch des Streiks, wurden dann weitere Erhöhungen durchgeführt, die nunmehr in der zweiten Hälfte dieses Monats abermals einen Aufschlag erfahren sollen. Für einige Artikel, z. B. Eisendraht und Waschblau, müssen schon seit Anfang Dezember vorigen Jahres höhere Säße gezahlt werden. Auf diese Weise be­absichtigen die Rheder für den durch den Streit erlittenen Verlust Maßregeln gegen die Pest. Die Wiener Zeitung  " vera sich zu entschädigen. In welchem Grade sich die Kaufmannschaft in öffentlicht den Bericht über die letzte Sigung des Obersten Sanitäts­den Händen der Rheder befindet, erhellt am besten aus der Thatsache, rathes, in welcher der Referent Kusy mittheilte, daß die Epidemien daß ein Kaufmann, der einmal mit einem sogenannten wilden Dampfer, in Pola und Luffin Piccolo stetig abnehmen. Der Sanitätsrath d. h. einem solchen, der keiner der regelmäßig fahrenden Linien ge- stimmte den Anträgen Rusy's zu, anläßlich der indischen Best ein hört, Güter exportirt, von den fartellirten Rhedereien, die dies Einfuhrverbot für benutzte Kleider, Wäsche, Hadern und Abfälle auszuspioniren suchen und sich hiervon geheime Mittheilungen aus ganz Afien, ausgenommen dem astatischen Rußland, zu erlaffen, machen, fofort boykottirt wird, d. h. die Rhedereien ver- und die Fahrten nach Mekka   aus den okkupirten Provinzen thunlichst weigern die fernere Annahme seiner Waaren. Mit diesem Vorgehen hintanzuhalten bezw. durch einen von der Regierung bestellten Arzt verdrängen sie die wilden" Dampfer aus den Häfen Deutschlands  , zu überwachen. Englands und Belgiens  , monopolifiren den Frachtverkehr nach Südamerika   und haben die Kaufmannschaft ganz in ihrer Gewalt. Nun wird es auch begreislich, warum die Kaufmannschaft gegen die Rheder nicht energisch aufzutreten und keine Slagen wegen der massenhaften Beschädigungen und der verspäteten Lieferungen von Waaren anzustrengen wagt. Wer gegen das Rheder: Stationen. tartell auftritt, ist boy tottirt und damit bankrott.

Im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater wird morgen zum ersten Male, ein Hüsung", ein Voltsschauspiel in 4 Aften, nach der gleichnamigen Dichtung Friz Reuter's von Hermann Jahnte und Wilhem Schirmer aufgeführt.

Das Nordsee  - Museum. Bekanntlich hat der verstorbene Pro­fessor Dr. Bringsheim für die Errichtung eines Nordsee  - Museums, das auf der Jufel Helgoland neben dem biologischen Institut seinen Platz finden soll, in seinem Testament die Summe von 25 000 M. ausgesetzt. Die Gemeinde Helgoland   glaubt nun, daß dieses Museum ein großer Anziehungspunkt für die Insel werden wird, und hat daher jetzt befchloffen, das alte Konversationshaus zur Unterbringung des Museums fostenlos zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich nunmehr nur noch um die Beschaffung der inneren Einrichtung, wozu einige Tausend Mark nöthig sind. Voraussichtlich wird dieser Betrag auf die Staatskaffe übernommen.

Gerichts- Beifung.

Versammlungen.

Vermischtes.

Im Bergwerk Hausham   ist, wie aus München   gemeldet wird, ein Theil der Grundstrecke eingestürzt. Niemand ist ver­unglückt. Umlaufende gegentheilige Gerüchte sind unbegründet.

"

Witterungsübersicht vom 13. Januar 1897.

Barometer­

itand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

0800 Windrichtung

Windstärke

( Stala 1-12)

757

GD

757

M

756

Still

Wiesbaden

754

NO

München

755

Wien.

757

SD

Haparanda  .

762

SW

Petersburg

769

GD

762

N

763

754

NW NNO

Die Verfrommungs- Verordnung vor Gericht. Der Gast wirth Otto Schulze war denunzirt, weil er angeblich in seinem Lotal vorwiegend Schnaps verkauft und trotzdem die zu seinem Lokal von der Straße führende Thür während der Hauptgottesdienst stunden nicht geschlossen hatte. Auf das gegen ihn erlassene Straf mandat in Höhe von 2 M. beantragte Sch. richterliche Entscheidung. in Hamburg   gebildet, welchem alle einschlägigen Firmen bei Swinemünde  Ein Verein der Schiffsmakler und Schiffsagenten hat sich In dem am Montag, den 11. d. Mts. angeftandenen Termin fungirten 8 Schuyleute und der Hausdiener des Gastwirths als getreten sind. Es hat sich eine feste Organisation auch dieser Ge- Hamburg  Zeugen. Die Frage des Vorsitzenden an den Angeklagten, ob er schäftsbranchen als nothwendig herausgestellt. Eine nähere Be Berlin vorwiegend Branntwein verschänke, wurde von demselben verneint, siehung zum Arbeitgeber- Werbande sei vorbehalten. wofür er bereit war, den Beweis der Wahrheit anzutreten, da er die Geschäftsbücher mit zur Stelle hatte. Auf die Frage des Vor­fizenden an die Beamten, ob sie wissen, daß der Angeklagte vor wiegend Branntwein verschänke, konnten sie, wie die Deutsche   In einer Volksversammlung, die am Dienstag in Zimmer- Cort eine bejahende Antwort nicht mann's Saal in der Badstraße abgehalten wurde und sehr gut Aberdeen  . Gastwirths Zeitung" meldet, geben. Der eine Beuge glaubte, er fei deshalb zur besucht war, sprach Reichstags- Abgeordneter Stadthagen   über Paris  . Denunziation berechtigt gewesen, weil der Angeklagte fein bas Thema: Etwas von der Polizei und der Preffe." Erinnernd Geschäft mit Deftillation" bezeichnet hat. Der Vorsitzende belehrte an das im Prozeß Leckert- Lühow zu lage getretene Treiben der die Zeugen jedoch dahin, daß sie bei ihrer Denunziation leichtfertig polizeilichen Vertrauensmänner und deren Verbindung mit dem zu Werke gegangen seien, denn sie hätten dem Gerichtshof Zeit und jenigen Theil der Presse, der nicht bestimmten Gesinnungen dient, Mühe sparen können. Wenn sie nicht Beamte, sondern Privat- sondern nur ein Geldinteresse im Auge hat, zeigte der Redner an personen wären, dann würde gegen sie eine Anklage wegen wissent der Hand historischer Begebenheiten, daß ein verwerfliches Spigel­lich falscher Denunziation erhoben werden können. Der Staats- thum sich zu allen Zeiten breit gemacht habe, wenn es galt, freiheit anivalt beantragte selbst die Freisprechung, während die Kosten der liche Regungen im Volfe, die den jeweiligen Wachthabern und Staatstaffe auferlegt wurden. deren Werkzeugen unbequem waren, zu unterdrücken, und daß Der Redakteur des Verliner Lokal- Anzeiger", Eugen bei solchem Werk die ehrlosesten und verwerflichnen Mittel

B

"

11/11220432

Wetter

Temperatur

( 50.40R.)

Dunst bedeckt Nebel

-3

bedeckt Regen

Nebel

bedeckt

200080:

wolkenlos halb bedeckt wolkig

-22

6

1

Regen

5

Wetter- Prognose für Donnerstag, 14. Januar 1897. Ruhig, vorwiegend trübe und nebelig mit geringen Nieder­schlägen und wenig veränderter Temperatur. Berliner   Wetterbureau.

Genoffinnen! Achtung! Genoffen!

des

Neißer, war am 15. Oktober v. J. zu eineur Monat Gefängniß angewandt wurden, um Leute, denen sonst nicht beizutommen II. Berliner   Reichstags- Wahlkreises.

Donnerstag, den 14. Januar, abends 8 Uhr,

lete Große öffentl. Volks- Versammlung.

Tages- Ordnung:

1. Vortrag des Reichstags Abgeordneten Arthur Stadthagen   über: Die Polizei und die Presse. 2. Distuffion. 1m zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht Die Vertrauensperson.

210/16

Beerdigungs- Verein Berliner   Bimmerleute.

Sonnabend, den 16. Januar,

in Louis Keller's Festfälen, Koppenstraße Nr. 29:

Großer Wiener   Maskenball.

verurtheilt worden, weil er in der Mittheilung einer nebensächlichen war, durch ein Nez von Fälschung, Lüge und Meineid ins Gesäng­Klatschgeschichte die Tochter eines Landgerichts- Direttors in Breslau   niß und Zuchthaus zu bringen. Der Redner bezog sich in dieser in der Berliner   Bockbrauerei, Tempelhofer Berg: mit der gleichnamigen Tochter des Direktors einer dortigen Aktien- Hinsicht auf die Verfolgung der Burschenschaften in den dreißiger gesellschaft verwechselt hatte, die kurz vorher von der Anklage wegen Jahren, den Kölner   Kommunistenprozeß von 1852 und schilderte Kindesmordes freigesprochen worden war. Der Lokal- Anzeiger" ausführlich das im Prozeß Waldeck und der damaligen Reaktionszeit hatte unter Hinweis auf den Anklagefall von der Verlobung der zu tage getretene Treiben der Hinkelden, Stieber, Ohm, Götsche, Piersing Tochter des Landgerichts- Direktors berichtet. Die Revision, welche und Konsorten. Dem mit der Geheimpolizei nothwendigerweise ver Neißer gegen das Urtheil einlegte, ist am 12. Januar vom Reichs- bundenen Spitzelwesen habe die Bourgeoisie insofern Vorschub gericht verworfen worden. geleistet, als deren Vertreter in den Parlamenten bereitwillig die Der Redakteur der Staatsbürger Zeitung", Georg Gelder für geheime Fonds gewährten, in der Hoffnung, durch die Berger, wurde kürzlich von der zweiten Strajkammer des Land- Polizei vor den Bestrebungen des Proletariats geschüßt zit werden. gerichts I zu einer Geldstrafe von 30 m. verurtheilt, weil er den Die Polizei hätte allerdings niemals die Macht, welche sie besitzt, Beschluß der Straflammer, wonach die Beschlagnahme derjenigen erlangen tönnen, wenn ihr die Presse entschieden entgegengetreten Nummer der Staatsbürger Zeitung" verfügt war, in der die Er- wäre. Das könne man natürlich nur von einer unabhängigen, Ge­hebung der Anklage gegen Leckert- v. Lüßow mitgetheilt worden sinnungen vertretenden Presse erwarten, die aber seit dem Emporiuchern war, vorzeitig veröffentlicht hatte. Diesen Artikel hatte das Berl. des Inseratemwvefens felten geworden sei. Da der größte Theil der Die Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins werden freundlichst Tageblatt" nachgedruckt, worauf dessen verantwortlicher Redakteur Beitungsunternehmungen nur auf den geschäftlichen Gewinn bedacht eingeladen, recht zahlreich zu erscheinen. Um 12 Uhr: Demastirung, nach derselben große Kaffeepause. Dr. Grüttefin eine gleiche Anklage wie Redakteur Berger er fei, so bemühten sich derartige Preßorgane, nirgends anzustoßen, Billets 50 Pf. sind vorher bei den unterzeichneten Komiteemitgliedern hielt. Derselbe wurde gestern von der ersten Strafkammer des Land- und ihre Haltung so einzurichten, daß ihnen ein großer Abonnenten gerichts I zu einer Geldstrafe von 20 m. verurtheilt. und Inserentenkreis sicher sei. Die aus solchem Bestreben entstandene zu haben: Klebb, Mariendorferstr. 2, Stft. 4 Tr. L.; Menzel, Frankfurter Allee   147; Schultz, Schönhauser Allee   151, Querg. 4 Tr. r.; Kraft, Graun­Ein Berliner Schuhmann. Ein heftiger Zusammenstoß mit sogenannte parteiloſe Presse vom Schlage des Lokal- Anzeiger" diene straße 12, r. Aufg. 3 Tr.; Schwanz, Wrießenerstr. 24, v. 3 Tr.; Brunzel, einem Schuhmann, der der übergroßen Nervosität des letzteren zum der Reaktion in höherem Grade, als irgend welche anderen Preßorgane. So Wilsnackerstr. 61, Stfl. 3 Tr.; Post, Schwedterstr. 22, Querg. 3 Kr.; theil zuzuschreiben ist, lag einer Anklage wegen Widerstandes und sei es gekommen, daß heute fast nur allein die sozialdemokratische Presse Schneider, Plan- Ufer 31, Hof 2 Tr.; Petermann, Reinickendorferstr. 65, Beleidigung zu grunde, welche gestern vor dem hiesigen Schöffen- sich nicht von Geschäftsinteressen leiten lasse, sondern Prinzipien vers v. 4 Tr.; außerdem bei Herrn Bandelow, Langestr. 13 im Restaurant, und gericht gegen den Hausdiener Stepputat und den Arbeiter trete und diese im Kampfe mit den Gegnern unter allen Um Herrn Schmidt, Münchebergerstr. 28 im Restaurant. Daß unsere Presse von diesem Wege nicht Anfang 8 Uhr. Ende?? Pelzerow verhandelt wurde. Beide begegneten eines Abends ständen hochhalte. in der Gertraudtenstraße dem auf einem Patrouillengange abweiche, auf einem Patrouillengange abweiche, dafür bürge der Umstand, daß Charakterfeftigkeit 259/7 von und Gesinnungstüchtigkeit jedem ihrer Mitarbeiter in Nixdorf! Schußmanne Nennfal und Vorbeigehen Der fast zweistündige, mit großem Be- erster Linie verlangt werde. stieß Stepputat unversehens gegen den Fuß des amten, was er mit den schönen Worten" Oh, hopsa!" Beifall aufgenommene Vortrag endete mit einem Appell an die Ver­zu entschuldigen suchte. Die beiden Angeklagten gingen ruhig sammelten, die sozialdemokratische Presse nicht nur als Leser und weiter, der Schuhmann aber, der da glaubte, daß es sich um eine Abonnenten zu unterstüßen, sondern auch für immer weitere Ver­absichtliche Beleidigung handelte, lief ihnen nach, stellte sie und verbreitung derselben zu sorgen, um dadurch zur möglichst schnellen langte Auskunft über ihre Persönlichkeiten. Es tam darüber zu Berwirklichung der sozialdemokratischen Bestrebungen beizutragen. einem lebhaften Auftritt, bei welchem dem Schuhmann der Helm vom Ropfe fiel; er verlangte, daß einer der Angeklagten den Helm vom Boden auflangen sollte und als dies verweigert wurde, geriethen bie Parteien noch heftiger zusammen, der Schußmann zog sogar seinen Die Kollegen mit ihren Familien werden hiermit höflichst eingeladen. Der Wahlverein des 4. Berliner   Reichstags- Wahlkreises Säbel und fuchtelte damit bedenklich in der Luft umber. Aus diesem Vor Die Musil wird von der Freien Vereinigung der Zivil- Berufsmusiker Das Comité. gange ist die Anklage entstanden. Die den Angeklagten recht un-( Often) hielt am Dienstag bei Keller, Koppenstraße, eine Versammlung ausgeführt. günstigen Aussagen des Schußmanns wurden von den Angeklagten ab, in der Genosse A. Hoffmann über:" Glaube und Vernunft" Dienstag, den 19. Januar, abends 8 Uhr, findet in.demselben Bokale die Uhr, finde felbst und einigen Augenzeugen als unzutreffend bezeichnet. Der sprach. Eine Diskussion über den mit lautem Beifall aufgenommenen Staatsanwalt beantragte selbst die Freisprechung der Angeklagten, Vortrag wurde nicht beliebt. Einige an den Referenten gestellte General- Versammlung statt. Tages- Ordnung: 1. Bericht des da er die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß der Schuhmann gar Fragen beantwortete derselbe in ausführlicher Weise. Nachdem der Vorstandes, sowie Bericht der Werkstatt- Kontrollkommission und des Arbeits­nicht beleidigt worden war und sich beshalb auch nicht in der recht- Vorsigende die Anwesenden zu zahlreichen Besuch der Dichten Nachweiſes. 2. Murechnung vom 4. Duartal 1896. und bes standes, sowie der Werkstatt- Kontrollkommission. 4. Verbandsangelegenheiten mäßigen Ausübung seines Amtes befand. Rechtsanwalt Moses Bersammlung und zur regen Agitation aufgefordert hatte, erfolgte und Berschiedenes. Mitgliedsbuch legitimirt. trat biefer Auslaffung bei. Der Gerichtshof erkannte auf Frei- der Schluß der gut besuchten Versammlung. Die Ortsverwaltung.

befindlichen

beim

Das Comité.

J. A.: August Klebb, Mariendorferstr. 2.

Achtung!

Rigdorf!

Deutscher   Holzarbeiter- Verband

Sonnabend, den 16. Januar 1897,

Verwirklichung der sozialdemokratischen Bestrebungen beizutragen. in den Viktoria- Sälen, Rixdorf, Hermannstr. 48-50: Eine Diskussion folgte dem Vortrage nicht. Der Borsigende Brink­mann appellirte in gleichem Sinne, wie der Referent, an die An­wesenden und schloß die Versammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie.

Gr. Wiener   Maskenball.

80/13