hole, bas
Italien im höheren Maße vorhanden ist, als bei uns? all' diesen Beziehungen können wir mit Italien Dafeins, turriren, auch in dem, was wir für unsere Wehrkraft leisten. und dies große Maß von Freiheit kann er lediglich auf die Preßhältnisse bezogen haben. Die Blätter, die Crispi gegenüber unden, die ffe, alle en ähnlichen Standpunkt einnehmen wie Abg. Ridert dem ber bets aufgeichstanzler gegenüber, schlagen, finde ich, durchaus keinen chen Standeren Ton an wie bei uns etwa das„ Berliner Tageblatt", ihren hos Voltsblatt" und die Freifinnige Zeitung". Die fran beralen und ifche Presse ist allerdings zynischer und zügellofer. Wir Den wollen ben in der Presse bereits ein recht genügendes Maß te Ausf Freiheit, wenn auch zuweilen übereifrige Staatsber willig wälte ungerechtfertigte Untersuchungen einleiten. Wenn Vaterland Abg. Bebel sagt, daß wir uns in einem Zustande Beispiel Unfreiheit befinden, so soll er doch bedenken, daß en wir nid belgischen Sozialisten Forderungen auf ihre Fahne geschrie ber Fall in haben, die wir fämmtlich seit Jahren besigen: die allgewürden eine Schulpflicht mit Staatsschulen, die allgemeine Wehr der das icht und das allgemeine direkte Wahlrecht. Das den. Das des Land, das unserem Liberalismus als Mustergten hobet hat gegolten hat. Mit dem Feldgeschrei der Unfreiman alles it werben die Sozialisten bei den Wahlen fein Glück man schon ben. Der eigentliche Kummer des Abg. Rickert ist, daß der die Nothwichskanzler immer gefieat hat; das ist nicht der unsrige. atorität besir wünschen, daß der Reichskanzler noch weiter fiegt, und e Auftlan er solche politischen Kapazitäten wie den Abg. Rickert Auftläru gen für ht nöthig haben wird, das wünsche ich von Herzen.( Beifall nge night this.)
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bil Hierauf wird die weitere Debatte vertagt.
er ganz be Persönlich bemerkt Abg. Rickert: Die ganze finanzielle wir nachgeseinandersehung des Abg. v. Bennigsen, die er mir vorgehalten, in Steuern unrichtig. Ich habe nur von einem Plus gesprochen, welches zaten. Lurch das Septennat herbeigeführt ift, nicht von den BewilliIch weißengen in den legten 12 Jahren überhaupt. Ich habe nicht vorBenden La Bas unsere volkswirthschaftlichen Zustände betrifft, so habe ich Bolt velasdrücklich anerkannt, daß die Linie eine aufsteigende ist und aß die Zölle früher auch den Niedergang nicht haben aufhalten Die Annen, obgleich ich behaupte, daß die gegenwärtige EntwideEigen Sie eifens. Herr v. Bennigsen hat in allem Uebrigen nur die 5.) Es in as im Parlament angenehm ist, kann ich nicht behaupten.
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arrifatur meiner Rede beantwortet, nicht meine Rede. Daß
Abg. v. Bennigsen: Ich bedauere, wenn ich den Vorredner aißverstanden habe. Daß er aber über unsere Zustände ein hinstell bsprechendes Urtheil gefällt hat, hierin berufe ich mich auf das Irtheil des ganzen Hauses. Hinsichtlich der Ueberweisungen g noch immDie Kreise habe ich mich nur dagegen gewandt, daß diese efe Refulabe der Zwecke erfolgen.
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Preußen in unsicherer und wechselnder Höhe und ohne An
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Schluß 4 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 12 Uhr.
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Die Lokalkommission theilt mit, daß die Brauerei lion der Böhow, Prenzlauer Allee, sich bereit erklärt hat, ihren Saal zu ich für die len Arbeiterversammlungen herzugeben.
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In Friedrichsfelde haben folgende Wirthe ihre Lokale Arbeiterversammlungen verweigert: Meste, Berlinerraße 18; Meitowski, Wilhelmstraße 8.
Blinder, vom Monbijou- Plaz tommend über die ehemalige Herkulesbrücke, durch die Burgstraße, über die Friedrichsbrücke und unter den Museums- Colonnaden entlang. Einen dritten Blinden kann man täglich Vormittags in der Kommandantenstraße beobachten, von wo er in die Alte Jakobstraße einbiegt. Endlich fällt den Vorübergehenden in der Großen Frankfurter ftraße ein Mann auf, der, ohne Beine, sich auf einem kleinen Wagen, mit den Händen den Boden berührend, fortschiebt. Wagen, mit den Händen den Boden berührend, fortschiebt. An den Straßenkreuzungen wird bei starkem Verkehr diese Art der Fortbewegung mißlich, aber überall findet sich ein Hilfsbereiter aus dem Publikum, der den Wagen schnell über den Straßendamm fährt. Ebenso nimmt sich das Publikum auch der ermähnten Blinden an. Gegenüber den oft vorkommenden muthwilligen Kempeleien geben diese Vorkommnisse erfreuliche Bilder aus dem Berliner Straßen- Berkehr.
Der Konsum von Pferdefleisch hat sich in den leßten Monaten ganz bedeutend erhöht, was wohl dem rapiden Steigen der Viehpreise zuzuschreiben ist. Aus gut unterrichteter Quelle erfahren wir, daß täglich 70 Pferde in den Berliner Roßschlächtereien getödtet werden und die wiederum mehrere hundert Bentner genußfähiges Fleisch ergeben, welches bei der Höhe der anderen Fleischpreise gern gekauft wird. Das Bfund Roßfleisch" wird gegenwärtig mit 15 Pf. bezahlt.- So werden die Arbeiter durch die Politik der Vertheuerung der nothwendigsten Lebensmittel in immer größerem Umfange zum Konsum schlechteren Fleisches genöthigt, vor dem die Wohlhabenden sich efeln.
Schwierige bauliche Experimente sind in Berlin jeßt an der Tagesordnung, aber dieselben sind so alltäglich, daß man nicht mehr davon spricht. Dahin gehören z. B. der Bau der elektrischen Station in der Spandauerstraße, wo man ein ganzes Gebäude auf gewaltige eiserne Balfenlagen stellt, oder ber Manheimersche Eiweiterungsbau in der Oberwallstraße, wo man stückweise niederreißt und neu baut. Früher erregten
solche Experimente Aufsehen. Eines der interessantesten wurde mit der Artilleriefaferne am Kupfergraben gemacht. Dieselbe wurde im Jahre 1773 von Boumann dem Welteren auf einer aufgeschütteten Wiese erbaut. aufgeschütteten Wiese erbaut. Die nicht besonders guten Steine der Grundmauern waren in dem Sumpf allmälig mürbe geworden. Man trug deshalb die Fundamente stückweise ab und mauerte sie vollständig neu, so daß die ganze Kaserne auf neuen Fundamenten steht.
Das erste Wahlvereinsverbot aus der Umgegend von Berlin . Aus Friedrichsberg, den 30. Oktober, wird uns geschrieben:
Auf Grund des§ 1 des Gefeßees vom 21. Oftober 1878 ist der sozialdemokratische Wahlverein für Niederbarnim durch den Amtsvorsteher von Lichtenberg verboten worden. Der Verein hatte sich erst unter dem 16. b. M. konstituirt und noch gar nicht Gelegenheit gehabt, irgend eine Thätig teit zu entfalten. Nach der gefeßmäßig erfolgten Anmeldung desselben erhielt der Vorfißende eine Buschrift des Herrn Amtsvorstehers, ihm umgehend das Vereinslokal mitzu theilen. Da die Antwort vielleicht nicht zur Zufriedenheit des Herrn Amtsvorstehers ausfiel, erfolgte das Verbot.
Beschlagnahmt wurden am Dienstag Morgen bei dem Tischler Ad. Schulze, Friedrichsberg, Jungstr. 4, die bei demfelben noch vorhandenen 16 Eremplare der Nr: 43 der Neuen Tischler- Zeitung". Schulze ist Expedient für die Bahlstelle Friedrichsberg in der Zentralfrankenkasse der Tischler.
fein Be Bekanntmachung: Auf Grund des§ 100 f der Reichsgewerbe betheuerungen des flotten Tänzers und aus der Bekanntschaft Sen machen renung bestimme ich hiermit für den den Gemeindebezirk chrfordern Berlin umfassenden Bezirk der Gastwirthe- Innung zu Berlin , sprechen des Baumeisters ines Stanah Gast- und Schantmirthe, welche, obwohl sie ein in der nnung vertretenes Gewerbe betreiben, derselben nicht angeören, und deren Gehilfen( Kellner) zu den Kosten: 1) ber
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ng würde bon der Innung für das Herbergswesen und den Nachweis
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lieber und deren Gehilfen( Kellner). Diese Bestimmung tritt
Ein Bubenstückt. Marie H., ein Mädchen von 19 Jahren, das sich ihr tägliches Brot mühsam durch Wäscheplätterei erwirbt, hatte im Frühjahr in einer Tanzwirthschaft die Be fanntschaft eines Mannes gemacht, welcher sich als Baubeslissener vorstellte. Das arglose Mädchen glaubte den Liebesentwickelte sich ein intimeres Verhältniß, welches nach dem Verfür einen solchen hatte sich der Herr ausgegeben durch die eheliche Verbindung fürs ganze Leben dauern sollte. Nachdem das hübsche Mädchen dem Unwürdigen ihre geringen Ersparnisse wofür angeblich die Wirthschaftseinrichtung der jungen Leute beschafft werden sollte anvertraut hatte, mußte fie durch einen Zufall die Er
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ür Gehilfenarbeit getroffenen, bezw. unternommenen Einrichlaut ungen, 2) ber von der Innung zur Förderung der gewerb chen und technischen Ausbildung der Gehilfen( Kellner) und nicht ein ehrlinge errichteten Fachschule, 3) des von der Innung erung aufichteten Schiedsgerichts in derselben Weise und nach demselben tigam", und nun stellte sich heraus, daß dieser einen ganz Jahre beaßstabe beizutragen verpflichtet sind, wie die Innungsmitzu ihren tit dem 1. Januar 1890 in Kraft. Hierzu bemerke ich, daß Creits einige emerbe in Berlin vertreten ist, soweit dasselbe mit mindestens Budgetlinem männlichen Gewerbegehilfen( Kellner) und mit AusIch bin lug von weiblicher Bedienung( Kellnerinnen) betrieben wird. eftens eine olizeilich gezwungen, eine Meisterprüfung in Bezug auf das
ung
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ift als hifffahrt
Da der Innung das gesammte Gast- und Schankwirthschafts
Vermuthlich werden die Gastwirthe nun bald auch noch
Durch polizeiliche Bekanntmachung werden die beheiligten Gewerbetreibenden wiederholt auf die gesetzlichen Be
fahrung machen, daß sie einem gemeinen Betrüger in die Hände gefallen ist. Auf einem Privat- Tanzkränzchen, das sie am Sonnabend mit ihren Wirthsleuten besuchte, traf fie ihren Bräuanderen Namen als den ihr angegebenen trage, ferner, daß er verheirathet und Vater von sieben Kindern ist. Das betrogene Mädchen ging zur Polizei und dort witterte man in dem Bezeichneten einen alten Bekannten, gegen den schon von drei anderen Mädchen wegen ganz gleicher Fälle Strafanzeigen eingelaufen waren. Heute wurde der freche Patron verhaftet.
Eine der seltsamsten Figuren ist vorgestern mit der Kazenmutter aus der Reihe der Berliner Originale geschieden. Die Verstorbene, Frau Ch. Curth, war die Befizerin des Hauses Linienstr. 13 und die absonderlichste Hauswirthin, die wohl je eriflirt hat. Ihren Beinamen hatte sie von ihren Lieblings
ftärft werd immungen über den Verkauf von Margarine, insbesondere thieren, deren sie sich eine Anzahl hielt. Seit etwa 20 Jahren Frankreich folgende Punkte aufmerksam gemacht: 1) Jeder Händler, durfte Niemand die Wohnung der alten Frau betreten, die n, wir abelcher Margarine, d. h. Kunstbutter, gewerbsmäßig feilhält Miether mußten die Miethe durch einen Thürriß in die Küche chnellen der verkauft, muß an in die Augen fallenden Stellen in
orzug.
eutlicher, nicht verwischbarer Schrift die Inschrift: Verkauf von
nteren Beargarine an den Geschäftsräumen anbringen. 2) In gleicher weißgetieidete Gestalt fauern" fahen und in dem hüßtelnden h auch die Beise müssen die Gefäße und äußeren Umhüllungen, in
deten. Dit ird, in deutlicher, nicht verwischbarer Schrift die Bezeichnung
Löhne
chere ch beftätige fleinen
gewußt.
elchen Margarine gewerbsmäßig verkauft oder feilgeboten Margarine an in die Augen fallenden Stellen tragen, dürfen lso auch nicht derartig aufgestellt sein, daß jene Inschrift vereckt ist. 3) Auch im gewerbsmäßigen Einzelverkauf muß die Imhüllung für die Margarine die Bezeichnung Margarine und
im pren Namen oder die Firma des Verkäufers als Inschrift tragen. berben Regelmäßig geformte Stücke der Margarine müssen für den Lage einewerbsmäßigen Verkauf oder das Feilbieten Würfelform
er Arbeiter
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Lage aben; ben Stücken muß die Inschrift Margarine aufgebrückt Hein, sofern diefelben nicht in einer Umhüllung mit dieser Indie
hr gut rift verebfolgt werden. Darüber, in welcher Art und Größe
Gebiete
ie Inschriften und Bezeichnungen auszuführen sind, ergeben
t er des te vorgedruckten Bekanntmachungen des Herrn Reichskanzlers
bot zu
alten derselben ist verboten und wird nach Maßgabe der ge
iefen Dingas Nähere. 5) Vermischung von Butter mit Margarine oder fien, fonbenberen Speisefetten zum Zweck des Handels mit diesen th, und schungen, sowie das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilneinem blichen Bestimmungen bestraft. In Zukunft werden Verfünf verfarnungen wegen des Verkaufes solcher Gemische nicht mehr Brcisfteigeru gehen, sondern im Betretungsfalle wird ohne weitere Ver
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barnung das Strafverfahren eingeleitet werden.
Im Bahnhof Friedrichstraße wird nun bald das leinstädtische Halbdunkel aufhören. Gestern zog man bereits die Drähte für die elektrische Beleuchtung der Ankunftshallen. Bei dem Bark entwickelten Verkehr in unseren Straßen ist es eine recht seltsame Erscheinung, vielfach blinden
ihrer Wirthin werfen. Neu hinzutretende Hausbewohner erschraten oft, wenn sie in der Nacht auf der Treppe eine hagere Gespenst ihre Wirthin erkannten, die allnächtlich das Haus vom Keller bis zum Boden revidirte. Die Frau, welche eine Wohnung von fünf Zimmern inne hatte, betrat ihre Wohnräume nie, sondern wohnte seit dem vor langen Jahren erfolgten Tode ihres Gatten in einem kleinen Zimmer. Sie lebte frog ihres ansehnlichen Vermögens ärmlich, Armen und Bedürftigen gegenüber war sie wohlthätig. Nach ihrem Tode fand man thre Kleinodien in Lumpen gehüllt hinter dem Ofen ihrer Schlaf fammer liegend; das stattliche Haus fällt dem Joachimsthalschen Gymnasium zu und zwar angeblich beswegen, weil ber verstorbene Gatte der sonderlichen Frau eine Freistelle" in der Lehranstalt gehabt hatte.
Ein durchgegangenes Schuhmannspferd. In nicht geringe Aufregung wurden gestern Nachmittag die Baffanten bes Alexanderplates versetzt durch das Pferd eines berittenen Schußmannes, der an den Königs- Kolonnaden unter der Stadtbahnbrücke postirt war. Das bis dahin als unbedingt fromm angesehene Thier wurde unter dem Bahnübergang plöglich unruhig und stürmte troß aller Bemühungen des Reiters im wilden Galopp davon. Es lief bis zur Mitte des Alexanderplages, auf dem Wege dorthin mehrere Personen überrennend, bann jagte es, von dem Beamten herumgerissen, zurück und lief in die zwischen der Stadtbahn und dem neuen Polizeipalaft fürzlich angelegte Straße hinein, in welcher es mehreren aus dem Präsidium herbeigeeilten Schußleuten gelang, das rafende Thier festzuhalten und ihrem bedrängten Kollegen herunterzuhelfen. Von den überrannten Personen wurde eine schon bejahrte Dame, die Gattin eines Tabakhändlers, ohn
efultate be Berfonen und Krüppeln zu begegnen, von denen man glauben mächtig vom Pflafter aufgehoben. Unter den Pferden der n Aba. Nochte, daß fie beim Gehen auf der Straße nothwendig auf
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Ich bin inden Mann bemerken, der dort entlang tommend, in die ten allerding Cod ftraße einbiegt.
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bie Beihilfe eines Anderen angewiesen wären und die sich oft n den belebtesten Straßen ohne jede Führung und BeaufsichtiSo fann man an jedem Morgen in der Wilhelmstraße, zwischen der Leipziger - und Kochstraße, einen Er trägt an seiner Müße ein Schild mit per Aufschrift Blind" und geht, langsam mit seinem Stode inigen Wochen ein Bauzaun das Trottoir an einer Stelle eitig mit feinem Stode entdeckt hatte, seit jenem Tage eitete ihn einer der Arbeiter um die schwierige Stelle erum. In ganz ähnlicher Weise geht täglich ein anderer
Mittel haben ech dem Wege fühlend, eine ziemlich weite Strecke. Als seit bnete Ride perrte, blieb der Blinde dort stehen, da er das Hinderniß recht
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reitenden Schußmannschaft scheint es übrigens der unsicheren Rantonisten" mehrere zu geben.
Gymnaßaften. In nicht geringen Aerger und Verdruß wurden seit einiger Zeit die Bewohner eines Hauses in der Weißenburgerstraße dadurch verseßt, daß Tag für Tag einige der nach der Straße zu befindlichen Fensterscheiben von bübischer Hand zertrümmert wurden. Steine und Bleikugeln flogen durch die zerschmetterten Scheiben in die Wohnungen und zwar mit solcher Gewalt, daß fie mit Leichtigkeit Verwundungen hätten hervorrufen fönnen und es flar war, daß die Gefchoffe nicht mit der bloßen Hand, sondern mit einer sogenannten Schleuder abgeschnellt sein mußten. Nach und nach waren auf folche Weise sämmtliche Scheiben der parterre und im ersten Stockwerk belegenen Räume zertrümmert worden und
abgesehen von der Gefahr, durch die hineingeschleuderten Ge schoffe getroffen zu werden, war der angerichtete Schaden ein bedeutender, da das betreffende Haus eine Front von zeha Fenstern hat. Wirth und Miether hatten unter diesen Üm ständen das regste Interesse, durch das Entdecken der Thä er bem niederträchtigen Treiben ein Ende zu machen. Nachdem fie aber selbst eine Zeit sich vergeblich bemüht, die Nichtsnuhiaen ausfindig zu machen, erstatteten sie bei der Kriminalpolizei An zeige. Ein Geheimpolizist begann das Haus zu beobachten und schon nach zwei Tagen hatte er am jüngsten Montag die Thäter in der Person zweier vierzehnjähriger Burschen gefaßt, mie fie eben auf mehrere furz zuvor erst wieder neu eingefeßte Scheiben ihre Schleuder richteten. Auf das Revier geführt, stellte es fid heraus, daß die sauberen Schüßen Obertertianer eines hiesigen Gymnasiums waren, und beide den Familien höherer Beamten angehören.
Der Antiquitäten händler Salvatore Penata Paris , Rue de Lafitte, hat dem Polizeipräsidium ein Vers zeichniß werthvoller Schmucksachen, die ihm in der Nacht vom 14. zum 15. September gestohlen worden sind, mit dem Bes merken überfandt, daß er eine Belohnung von 1000 Frfs. auf Wiedererlangung des gestohlenen Gutes ausfeße.
Schwer verleht durch Ueberfahren wurde am geftrigen Abend der in Spandau wohnende Maschinenbauer G. Der selbe paffirte mit einem gleichfalls in Spandau wohnenden Kollegen gegen 8 Uhr Abends die Chauffeestraße und die Beiben wollten eben den Fahrdamm genannter Straße überschreiten, als in schärfster Gangart ein Geschäftswagen herans gesaust tam. Durch einen fühnen Seitensprung vermochte fich der eine der Paffanten zu retten, während G. von der Deichfel des Wagens erfeßt und zu Boden gestoßen wurde. Im rächsten Augenblick gingen die Räder des schwer beladenen Fuhrwerts über den am Boden Liegenden so unglücklich hinweg, daß. von den Füßen nach dem Kopf hinauf förmlich geräbert wurde. Der schwer Verlegte wurde sofort nach der näch belegenen Sanitätswache gebracht, erhielt dort Nothverband und wurde auf eigenen Wunsch nach Spar dau überführt.
Von einem Steinwagen überfahren wurde in der Sommerstraße der in der Grenadierstraße wohnhafte Kuifcher Heinrich B., als er den Straßendamm in unvorsichtiger Weile überschreiten wollte. B. erhielt so bedeutende Quetschungen am linken Bein und an den Füßen, daß er in einem nahegelegenen Krankenhause Aufnahme finden mußte.
Ein jähes Ende fand gestern Abend der in der Huffitenstr. 68 wohnende 34jährige Arbeiter Otto L. Derfelbe war mit mehreren Kollegen nach Feierabend in ein in der In validenstraße belegenes Lokal eingefehrt, wo 2. für den nächsten Tag mit seinen Freunden einen Ausflug nach einem Vorort verabredete und sich mit dem Bemerken verabschiedete, daß er, falls er noch lebe," pünktlich auf dem Rendezvousplaße erscheinen werde. 2. ging die Invalidenstraße entlang Plöglich drang ein dicker Blutstrahl aus seinem Munde und gleich darauf brach er in seiner Blutlache zusammen. Paffanten schafften den 2. nach der nächst gelegenen Sanitätswache, wo der vom Blutsturz Betroffene balb darauf starb. Die Leide bes bedauernswerthen Mannes wurde nach dem Leichenschau hause geschafft.
Die Mittheilung eines Berichterstatters, wonach vor gestern ein Omnibus der Linie Kurfürstenstraße- Stettines Bahn mit den Gerüstitangen eines Baufuhrwerts an der Ede der Invaliden- und Brunnenstraße farambolirt und wobei auch der Fall eines Omnibuspferdes, der Omnibus umgestürzt und mehrere Personen verlegt worden seien, i, wie man uns von zuständiger Seite mittheilt, gänzlich ezfunden.
Verschwunden ist seit etwa acht Tagen der Arbeiter Wil helm Willuhn. Derfelbe ging des Morgens zur Arbeit, ohne zurückzukehren. Da W. feine sämmtlichen Effekten zurückgelaffen hat, so kann nur vermuihet werden, daß ihm ein Unglüd ju gestoßen ist. W. ist etwa 25 Jahre alt, bartlos und hat dunkel blondes Haar und graue Augen.
Eine Fingerspike abgeschnitten hat sich vorgestern Nachmittag der in der Trestomstraße wohnhafte Arbeiter Nichard
2., als er auf seiner Arbeitsstelle, einer Schraubendreheret in der Melchiorstraße, an einem Schleifstein ein Meffer fchärfes wollte. Der Verunglückte fand in einem Krankenhause Aufnahme.
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Ein ungefähr 10 Jahre altes, mit einem Kapot hute bekleidetes Mädchen versuchte am 19. d. Mts., Nachmittage gegen 6 Uhr, bei einem am Landsberger Plate wohnenden Kaufmanne einen seidenen Regenschirm, den es für 20 Pfennige anbot, zu verkaufen. Als das Mädchen von dene Kaufmanne über den Erwerb des Schirmes befragt wurde, er griff es die Flucht und entfam. Der Schirm, welcher jedenfalls gestohlen worden, ist mit schwarzer Seide bezogen, hat eine Pfefferrohrflock mit Patentverschluß und braunem Horngriff. Es steht frei, den Schirm beim Polizei- Präsidium Zimmer 326. zu belichtigen.
Ueberfahren wurde gestern Abend auf dem unbeleuch teten Theil der Landsberger Allee , welche als Chauffee weiter führt, der in der Greifswalderstraße wohnhafte Arbeitsfutscher Wilhelm S. Der Berunglückte ging neben seinem Abfuhr magen her, als ein Arbeitsfuhrwert entgegenfam, welches nicht bemerkt hatte. S. wurde von den Pferden umgestoßen und die Räder gingen ihm über die Beine. Der Schwerver lette wurde nach dem Krankenhaus am Friedrichshain ge bracht.
Beim Schließen des Feußters glitt geffern Nachmittag das in der Zehdenickerstraße wohnhafte Dienstmädchen Aura D. aus und fiel mit dem rechten Handgelenk in die auf benz Fensterbrett stehenden Scherben eines zerbrochenen Weißbier glases. Die Bedauernswerthe zerschnitt sich hierbei das Handgelent, doch fonnte der Blutstrom durch einen schnell erschienenen Arzt geftillt werden.
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Polizeibericht. Als am 29. de. Mis. Nachmittags ein 11jähriger Knabe sich auf einer eisernen Gitterthür des Zirkas Renz, Markthallenstraße F, schautelte, stürzte er mit derselben infolge eines Bruches des oberen Zapfens zur Erde und erlitt einen Bruch des rechten Unterschenkels, fowie schwere Ber legungen des Hinterkopfes, so daß er nach der Universitäte flinit gebracht werden mußte. Zu derselben Zeit wurde auf dem Schloßplak, nahe der Breitenstraße, eine Frau von einem Gefchäfiswagen überfahren und erlitt schwere Quetschungen an beiden Beinen. Kurze Zeit darauf ging das Pferd einer Droschte I. Kl. in der Rosenthalerstraße durch und überrannte, nachdem es sich vom Wagen losgemacht hatte, vor dem Haute Rofenthalerstraße 67 den mit Pflasterungsarbeiten beschäftigten Arbeiter Brause, so daß derselbe niederstürzte und eine bebeu tende Verlegung am Hinterkopfe erlitt. Er wurde nach d.m St. Hedwigs- Krankenhause gebracht.
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Gerichts- Beitung.
Bei Ausbruch des Maurerstreiks wurden die drei Maurer Frit Schwenzer, Wilhelm Krüger uns Ernst Klir dabei angetroffen, als sie auf der Straße ihren von der Arbeit heimkehrenden Kollegen bedruckte Zettel in die Hand drückten, welche an alle Maurer Deutschlangs gerichtet und vom Streiffomitee unterzeichnet waren. Es wurde dorin aufgefordert, dem Streit beizutreten. Da eine polizeiliche Ge nehmigung zur öffentlichen Bertheilung von Druckschriften weder nachgesucht noch ertheilt war, so wurden die Genannten wegen Vergebens gegen das Sozialistengeset unter Anflage ge stellt. Da die Beschuldigten angaben, daß der Maurer i Helm Karpe ihnen die Flugglätter zum Zwecke der Verthei