ob hier zwei Strömungen einander entgegenarbeiten. Die Röln. 3tg." meldet weiter, daß in diesen Zagen ein Dezernent für Kolonialangelegenheiten, Dr. Krauel, mit dem Unterstaats­fekretär Grafen Berchem beim Reichskanzler in Friedrichsruh gewesen sei. Vielleicht sind bei dieser Gelegenheit auch bezüg­lich Südwestafritas Beschlüsse gefaßt worden.

bots bat Miquel wie die gesammte nationalliberale Partei gekennzeichnet| vom Ende der deutschen Schußherrschaft bilden. Erst vor Tenen D werden würde. furzem war von anderer Seite sowohl die traurige Lage der Ten die all Zum Kapitel der polizeilichen Vorladungen wird Deutschen in Südwestafrika wie die Aufhebung der Schußherr­Bolizeibebo der Freif. 3tg." aus Haan , Kreis Mettmann , folgendes mit- schaft im Falle des Verkaufs bestritten worden. Es scheint, als on vor getheilt: Ein dortiger Einwohner beschwerte sich über einen hat fie di Miether wegen Hausfriedensbruchs, und als die Beschwerde hörde eir unbeantwortet blieb, über den Bürgermeister. Der Bürger­en oder in meister sandte ihm eine Vorladung auf das Bürgermeisteramt. 5). Die Als er dieselbe unbeachtet lich, wurde er morgens 6 Uhr ver­bis zu um dort die Frage zu beantworten, ob er einen Strafantrag Verbots gegen seinen früheren Miether stellen wolle. Nachdem er dies eftraft(§ verneint hatte, wurde er wieder entlassen. Damit war aber die Sache noch nicht aus. Wegen Nichtbeachtung der Vor­derung fo labung wurde er in Geldstrafe genommen und, weil die ereku­tlich beta taigen Haft ins Polizeigefängniß abgeführt. Dabei hatte der Geld bis derung an die Gemeindekasse.

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Arbeit thut noth. Unter diesem Aufruf fordern die is zu 150 Mittheilungen für die Vertrauensmänner der nationalliberalen g fließt Bartei" auf, fofort, wo es noch nicht geschehen ist, einen Wahl­

ausschuß zu berufen, einen Kandidaten aufzustellen, Wahl­fozialisiereine zu bilden und auch auf dem Lande regelmäßige Ver­

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Bapitalprofit. Nach den Auslaffungen des Werks­direkiors des Hänichener Steinkohlenbauvereins foftet dieser Gesellschaft der geförderte Hektoliter Rohle 51 10 Pf., der Ver­faufspreis aber ist durchschnittlich 721/10 Bf., so daß den Aftio­nären ein Entbehrungslohn" von über 20 Pf. pro Hektoliter übrig bleibt.

Aus Sachlen, 5. November. Bei uns in Sachsen ist nahezu Aues möglich, das haben nicht blos die bisherigen Verhandlungen des Reichstages über das Sozialistengefeh und den Belagerungszustand schon erwiesen, das beweist neuerdings auch wieder eine Verordnung, welche der schneidige Amts­hauptmann in Chemnitz , Dr. Fischer, erließ. Diese Bekannt­machung lautet:

Erlaß, das Verbot öffentlicher, gegen Gewerbetreibende Aus Anlaß ver­gerichteter Verrufserklärungen betreffend.

unterzeichnete Rönigliche Amishauptmannschaft im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung veranlaßt, hier durch folgende Bestimmung zu treffen:

rheit bedre ammlungen abzuhalten. Möglicher Weise, so heißt es in dem Caats mit Aufruf mit gesperrten Lettern, werden schon vor dem Ablauf schiedener hier zur Kenntniß gelangten Vorgänge fieht sich die on langfte des Mandats des Reichstags die Neuwahlen erfolgen. Da n denen ichen liegen die Weihnachtswochen, die sich für eine lebhafte Bahlthätigkeit nur wenig in Anspruch nehmen laffen. Wenn nung zu athalt in der Randidat in seinem Kreise sich vorstellen will, hat er nur ie getroffen den November und ben Januar noch übrig. Das ist fast schon despolizeiu wenig Zeit, namentlich für Kreise mit zerstreut liegenden bei fein Ortschaften. Wenn das nichtsnuzigfte Schlagwort und die Buwiderhand geheime Wühlerei, so heißt es am Schluß des Aufrufs, nicht Saft oder das Feld behaupten sollen, ist es höchste Beit, die Organisation zu vollenden und rüstig vorwärts zu gehen. Arbeit thut Die gegnerische Presse läßt die Aufstellung des Genossen Janiszewsky im zweiten Berliner Wahlkreise nicht zur Ruhe tommen. Sie sehen darin einen Sieg der radikalen" Richtung

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Wer in Zukunft es unternimmt, den Gewerbebetrieb eines Anderen dadurch zu stören oder zu beeinträchtigen, daß er öffentlich vor einer Menschenmenge oder durch Verbreitung(§ 85 des Reichsstrafgesetzbuches) oder durch öffentlichen Anschlag dazu auffordert, in einem bestimm ten Gewerbebetriebe keine Waaren anzukaufen oder zu bestellen, beziehentlich in einem bestimmten Geschäfts­lotale nicht zu verkehren, wird mit Geldstrafe bis zu 100 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Chemnik, am 2. November 1889. Königl. Amtshauptmannschaft. önigl. Dr. Fischer.

über die gemäßigte" und fafeln von tiefgehenden Differenzen, mit diesem Erlaß stellt sich der Chemnizer Amtshauptmann bie innerhalb der sozialdemokratischen Partei bestehen sollen. Borin bieje tiefgehenden Differenzen" eigentlich bestehen, ver­mag fein Blatt zu sagen. Es dürfte das übrigens auch un­möglich sein, da Differenzen fachlicher Natur in

ganzen Partei nicht vorhanden sind.

in direkten Gegenfaz zu einer Entscheidung des Oberlandes gerichts, das Verrufserklärungen wie die hier in Frage stehen­ben als mit feinem Gefeß in Widerspruch stehende erachtete und einen Verurtheilten deshalb freisprach.

Für die Chemnizer Amishauptmannschaft besteht die Ent fcheidung des Oberlandesgerichts nicht, wir wollen hoffen, daß für die Chemnizer Arbeiter auch der Erlaß" der Amtshauptmann­schaft nicht eriftirt und fie es eventuell auf eine Verwirklichung der Strafandrohung ankommen lassen, um die gerichtliche Ent­

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Die Aufstellung des Genossen Janiszewsky ist nicht auf deffen Radikalismus" zurückzuführen, fie beweist auch nichts für den Radikalismus" der Genoffen des zweiten Berliner Wahlkreises, sondern sie ist einfach eine sehr fräftige und wie wir hoffen auch eine sehr wirksame Antwort gegen das Polizei- und Gerichtsscheidung herbeiführen zu können. perfahren, das Janiszewsky auf viele Jahre ins Gefängniß warf und gegen die Aus­weisung auf Grund des Gesezes von 1842, womit ihn das Berliner Polizeipräsidium nach seiner Entlassung aus dem Gefängniß

begrüßte.

Die Behandlung, die Janiszewsky und feine mitverur­theilten Genoffen in der Untersuchungshaft, im Prozeßverfahren, Wo bekanntlich Herr Ihring- Mahlow und Herr Napoira eine entscheidende Rolle spielten, zu Theil wurden, hat nicht nur unter den Berliner Genossen, sondern unter den Partei­

Unwillen hervorgerufen. brud dieser Stimmung.

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Die Randidatur Janiszewski's ist der Aus­

Giobspoften bedenklicher Art bringt die Köln . 3tg." an

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einend offistös aus Deutsch- Südwest afrita. Blatt fchreibt: Nach den neuesten aus dem füdwestafrikanischen Subgebiete eingegangenen Nachrichten ist die Lage des dort bin entsandten stellvertretenden Reichskommissars Hauptmann eine ernite. Den unausgefeßten Umtrieben und Sezereien des englischen Abenteurers Lewis scheint es gelungen zu sein, die Hereros gegen die Deutschen aufzuwiegeln. Haupt­mann v. François hat sich veranlaßt gesehen, zwei Engländer, Agenten des Lewis, des Landes zu verweisen. Unweit Dtyim­bingue, der Hauptstadt der Hereros, hat François eine tieine Frite gebaut und sieht dem Angriffe der Hereros entgegen. Wenn man bedenkt, daß hier nur eine fleine Truppe Hautmann von François hat außer seinem Bruder, Lieutenant Don François, noch 18 Mann bei sich Laufenden zählenden Bevölkerung gegenüber steht, die mit ebenso guten Hinterladern bewaffnet sind wie die kleine deutsche Eruppe, so fann man sich ernsten Befürchtungen nicht ver

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Gleichzeitig bringt die Köln . 3tg." eine 3ufchrift aus Rolonialtreifen", in welcher hervorgehoben wird, die Anschauung daß die englische Gesellschaft die deutsche Schußherrschaft auf die Dauer tragen würde, finde selbst in Regierungsfreisen wenig Glauben. Der Verkauf des Gebietes würde den Anfang

Reune geschoben. Alles jubelte. Mouque und Bonnemort ftanden mitten in dem Lärm mit tiefernsten Gesichtern, den Ropf etwas gebeugt und nickten; auch ihnen schien der Wurf fehr gelungen. Die Anderen aber lachten und scherzten laut und ihre Ausgelassenheit kannte keine Grenzen, als plötzlich über die Bede das runde Gesicht der Mouquette blickte, die fich feit einer Stunde dort in der Umgebung des Hauses

berumtrieb.

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Was? Du bist ganz allein?" fragte Levaque. Wo denn Deine alten Freunde!" " Die habe ich falt gestellt; ich suche einen neuen!"

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Alle boten sich scherzend ihr an, trotzdem ihr Vater das bei ftand. Sie aber lachte kokett und sagte, sie wolle keinen

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Wissen schon!" rief Levaque, nach Stephan hinüber Den Du willst, mein Rind, den mußt Du mit

Semalt nehmen."

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Der Hanswurst unter den sächsischen Blättern Das Vaterland", hat seinen größten Zorn über die Bebel'sche En­quete, betr. die Lage der Bäckergehilfen und den Boykott der in Folge derfelben verhängt ist. Es sagt: Rann es auch etwas Unverfroreneres geben, als wenn der Sendling eines beliebigen Mannes fich in ein Haus eindrängt, um Fragebogen auszu­füllen? Das fommt doch dem Hausfriedensbruche gewaltig nahe. Wir rathen den Betroffenen, wenn die Kollegen( sic) auf eine Aufforderung zum Verlassen der Werkstatt sich nicht entfernen oder trok Berbots wiederkehren, der Staatsanwalt

ſchaft Anzeige zu machen,( ein rechtes Kunststück, nach berartiger Staatshilfe" zu schreien) damit wegen Hausfriedensbruches ein geschritten werde. Die Bäckermeister, die sich diesen Eingriff, diefes unbefugte Eindringen in ihr Haus nicht gefallen laffen wollen, sollen nunmehr boykottirt werden. Fürwahr, wenn die Sozialdemokraten so weiter wirthschaften, muß und wird fich der gesunde Sinn der Arbeiter von ihnen abwenden. Ueber muth ist immer der Vorbote des Falles." Ja, wir habens immer gesagt voraussichtlich wirthschaftet sich die Sozial­demokratie bei den nächsten Wahlen wieder eine Anzahl Mandate ab.

Gohlis . Wir lesen im Wähler": Unser Herr Gemeinde­vorstand hat im Leipziger Stadt- und Dorfanzeiger" folgende Bekanntmachung erlassen:

Hilfsarbeiter

welche nachweislich bereits mit Erfolg im Verwaltungs­dienste, womöglich im Polizei- und Steuerfache, thätig gewesen sind und eine gefällige Handschrift befizen, finden voraussichtlich für mehrere Wochen gegen eine Entschädigung von 2 M. 50 Pf. bis 3 M. pro Tag bei der unterzeichneten Gemeindeverwaltung Be­schäftigung.

Meldungen haben unter Vorlegung der Zeugnisse persönlich in dem hiesigen Gemeindeamte, Parterre­Zimmer Nr. 2, zu erfolgen.

Gohlis , am 25. Oftober 1889.

Der Gemeindevorstand. Singer. Brgt.

Wir zweifeln nicht, daß sich genügend Leute, sogenannte qualifizirte Arbeiter, finden werden, welche mit dem Gehalt von 15-18 M. für aushilfsweises Arbeiten vollkommen zu­frieden sind. Und wenn Jemand eine derartige Stelle weg­geschnappt hat, so kann er auch auf einen gewöhnlichen" Ar­beiter mit Stols herabsehen.

Großbritannien .

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kapitalisiren, den Uebergang aus der alterthümlichen in die moderne Produktionsweise gewaltsam abzukürzen". Fast täglich lesen wir so schreibt man uns in der Staatszeitung( Monitoriul oficial"), daß die Regierung eine Fabrik unter Schuh nimmt und ihr die Begünstigungen des Gefeßes für die Unterstützung der nationalen Industrie gewährt.

Es ist eine bekannte Thatsache, daß die Arbeiter während dieser Periode der kapitalistischen Produktionsweise am scharr­lofesten gefchunden werden, also hätte ich darüber genug Ge legenheit zu fprechen. Dieses Mal werde ich über den großen Streit der Kleiderverfertiger berichten.

Die Anfertigung von allerlei Kleiderwaaren ist eine der jenigen Industrieen, die, begünstigt durch das rumänische Zoll­Syftem, sich am raschesten in Bukarest und Jaffy entwickelte. In Bukarest selbst find an viertausend Schneider( Männer und Frauen) beschäftigt. Die Befißer der großen Kleider­magazine haben noch feine großen Werkstätten, sondern lassen die Kleider durch freie Arbeiter und durch eine Anzahl fleiner Meister anfertigen. In der ersten Periode nach der Einführung des Protektionssystems zahlten die Magazin befizer fehr gut; aber die biederen Herren sahen gar bald, daß es ihnen leicht möglich wäre, die Löhne heraba zudrücken, und wirklich, nach drei oder vier Jahren fielen die Löhne auf den dritten, ja auf den vierten Theil ihres früheren Standes. Der ganze Gewinn flok in die Taschen der Geldproßen. Weder die Arbeiter, noch die Konsumenten hatten einen Profit infolge des Protektionssystems, und so wurde es den Arbeitern unmöglich, weiter für solche unverschämt niedrige Löhne zu arbeiten. Es tam also zu einem allgemeinen Streit, der über einen Monat dauerte. Die Arbeiter und die proleta rifirten Meister zeigten eine unerwartete Festigkeit. Die konfer vative Polizei, wie früher die liberal- nationale, stand vollständig auf der Seite der Unternehmer. Der Polizeipräfekt Algiu ( Aldschue) verhaftete die Führer der Streifenden und gegen 40 Streifer; weiter verhaftete er zwei Sozialdemokraten und machte die Versammlungen der Arbeiter unmöglich. Die Fremden( Juden und Deutsche) wurden mit Landesverweisung bedroht; aber alles vergebens.

Am Ende siegten die Arbeiter, und, obgleich noch nicht au den alten Preisen zurückgekommen, erhielten sie 16 bis 47, ja fogar bis 63 Prozent Lohnerhöhung bei einigen Ar tikeln. Also diese Arbeiter, obgleich schlecht organisirt und ohne Streiffond, obgleich in der Mehrzahl Fremde, ohne politische Rechte, siegten.

Nun organifiren sie sich, und ein neuer Streik wird sie nicht mehr so unvorbereitet finden.

Versammlungen.

Eine öffentliche Versammlung aller in den Buch­bindereien, in der Album-, Kartons, Lederwaarenbranche und verwandten Betrieben beschäftigten Arbeiter fand unter Vorsitz des Herrn Freudenreich am Montag, den 4. d. Mts., in den Bürgerfälen statt. Sie war von ca. 1000 Perfonen besucht. Die Tagesordnung lautete: 1. Vortrag über Verkürzung der Arbeitszeit und Vertheuerung der Lebensmitte!". 2. Row­miffions Ergänzungswahl und 3. Verschiedenes. Der Nefes

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rent, Kollege Joft, führte ungefähr folgendes aus: Es herrsche

noch unter den Arbeitern die irrige Meinung, daß fie, je mehr fie arbeiten, um so mehr verdienen; dies sei gerade umgekehrt richtig. Die Arbeitskraft sei eine Waare, die der Arbeiter an den Unternehmer verkaufe. Der Lohn richte sich nach Angebot und Nachfrage. Sei das Angebot von Arbeitskräften cin großes und die Nachfrage eine kleine, so hat der Arbeitgeber die Macht in Händen, den Lohn zu drücken und die Arbeits­zeit zu verlängern; sei dies umgekehrt der Fall, so wird der Arbeiter, wenn er es verlangt, einen höheren Lohn erhalten. Die durch die anarchischen Verhältnisse der heutigen Produktionsweise bedingte Saisonarbeit zwingt den Arbeiter, einen Theil des Jahres 12, 14 und 16 Stunden täglich zu ar beiten. Sei die Arbeit fertig, so fönne der Arbeiter seiner Wege gehen. Außerdem sucht das Unternehmerthum durch stetige Verbesserung der Maschinen möglichst viel Arbeiter entbehrlich zu machen, welche dann die industrielle Reservearmee ver mehren. Es scheint so, als sei die Maschine der größte Feind des Arbeiters, während sie bei einer zweckmäßigen Produktions­weise die größte Wohlthat für ihn ist. Es werde auch noch die Frau als Konkurrentin des Mannes hingestellt. Dies sei fie nur unter den jetzt bestehenden Zuständen. Die Frau habe mit dem das glriche Recht auf gleichen Recht auf Leben, auch Arbeit und müßte für gleiche Leistungen auch die So selben Löhne erhalten. würde fie aus einer Ronkurrentin eine Mitkämpferin des Mannes in dem Kampfe um die materielle Befterstellung des Arbeiter standes. Um dies zu erreichen, sei vor allen Dingen eine Ber fürzung der Arbeitszeit, vorläufig auf 9 Stunden, nöthig. Diese Verkürzung werde durch Abschwächung der großen Arbeitsnach frage eine Lohnsteigerung und weil der Arbeiter mehr Mittel erhält, eine größere Ronfumtionsfähigkeit desselben hervorrufen, durch die die angehäuften Waaren verringert und hierdurch die Prodution wieder gehoben würde. Nun kam der Referent auf die Bertheuerung der Lebensmittel zu sprechen. Er wies an der Hand ausgiebigen statistischen Materials nach, daß das in den letzten 10 Jahren so ungeheure Steigen der Preise der nothwendigen Lebensmittel eine Folge der sogenannten Schuß zollpolitik und der rasenden Spekulationswuth ist. Gerabe bas, was der Arbeiter nothwendig braucht, wird ihm vertheuert. Es sei durchaus nöthig, daß der Arbeiter feine Lage verbeffere. Allerdings gehöre hierzu eine große Opferwilligkeit und Zeit. Der Referent fordert auf, sich möglichst an den Sammlungen zum Fonds für die Neunstundenbewegung zu betheiligen und fich den hier bestehenden Organisationen anzuschließen. ( Lebhafter Beifall.) In der Diskussion sprachen die Herren Röhlte, Reffel, Eichhorn, Mielenz, Jahn, Schmidt und Tamm im Sinne des Referenten unter dem Beifall der Versammlung. Nachdem der Referent das Schlußwort gehalten hatte, wurde fo gende Resolution angenommen: Die heute in den Bürgerfälen tagende öffentliche Versammlung sämmtlicher in den Buchbindereien und verwandten Geschäftszweigen beschäftigten Arbeiter erkennen an, daß die große Arbeitslosigkeit die Folge der langen Arbeitszeit Ein wirklicher Erfolg ist bei der Abwehr dieses Uebel­standes nur zu erzielen durch Verkürzung der Arbeitszeit, teg halb beauftragt die Versammlung die hier bestehende 15er Kom mission die Frage der Verkürzung der Arbeitszeit in Erwägurg zu ziehen und praktische Vorschläge zur Durchführung dieser Frage einer balb einzuberufenden Versammlung zu unter breiten." Jm 2. Punkt der Tagesordnung wurden zu Koma missionsmitgliedern die Herren Refsel( Lederarb.) und Adler ( Albumarb.) gewählt. Unter Verschiedenem wurde auf die Sta tistik der Buchbinder und Kartonarbeiter aufmerksam gemacht, ebenso machte Frau Greiffenberg die Versammlung der Papierarbeiterinnen am 13 d. Mts. bei Sahm, Annenstr. 16, bekannt. Außerdem wurden Resolutionen das hin lautend angenommen, keine Produkte von Löser u. Wolff, Klingel- Bolle zu kaufen, und den Verkehr bei Keller, Ho jäger, zu meiden.

London , 6. November. Eine Deputation der Eigenthümer der Lichterschiffe, welche gestern eine Besprechung mit dem Lord mayor, dem Kardinal Manning und dem Deputirten Burton hatte, bezeichnete die Forderungen der Lichterschiffer als unbillig und unvernünftig. Die Konferenz vertagte fich auf heute, wo Deligirte der Lichterschiffer an derfelben theilnehmen sollen. Die Zahl der Streifenden ist auf 5000 bis 6000 gestiegen.

Frankreich .

In einem Vortrage, welchen der Irrenarzt Dr. Berillon vor kurzem in Paris hielt, gruppirte er eine Menge inter­effanter Beobachtungen über den Boulangismus, die ihm und mehreren Kollegen in ihrer Praxis vorgekommen waren: die von Größenwahn Befallenen verschiedener Anstalten find fämmtlich Boulangisten, desgleichen die Schwachsinnigen der nicht zu verwechseln

Es schien klar, daß sie es auf Stephan abgesehen hatte; Salpetrière , von den einseitig Gelähmten bis zu den Fall­er jedoch schüttelte den Kopf, denn sie gefiel ihm nicht. Sie füchtigen. Im Gefängnisse La Sanité­

ihren großen Augen unverwandt anblickend; dann wurde

noch einen Augenblick hinter der Hecke stehen, ihn mit

ihr Gesicht ernst und trüb, als habe die Sonne ihren Blick

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mit der Jrrenanstalt dieses Namens war die ganze Gesell­schaft von Taugenichtsen und Miffethätern vom reinsten Bou­langismus beseelt, so lange dieser Aussicht auf Erfolg hatte.

geblendet, und sie entfernte sich. Stephan aber fuhr fort, Nach Berillon find alle Schwachen, alle Biellofen, alle Ver­balblaut mit Maheu zu plaudern, dem er jetzt das Bedürfniß fommenen in einer Geistesverfassung, die sie den äußeren Ein­

einer Hilfskaffe auseinandersezte:

warum zögern wir? Sie giebt Pensionen, das ist richtig, ,, Die Kompagnie sagt, fie habe nichts dagegen; also aber sie vertheilt dieselben nach ihrem Gutdünken und hat auch das Recht dazu, weil sie uns von unserm Lohne keinerlei Abzüge für einen Pensionsfonds macht. Wohlan, ich meine, es wäre flug, wenn wir eine von dem guten Willen der Rompagnie unabhängige, selbstständige Kasse gründeten, die uns im Falle plöglichen Bedarfes Hilfe leisten könnte. Und er ging auf Details ein, redete von der Organi fation, folch einer Hilfskaffe, und versprach, daß er sich alle Mühe für das Gelingen dieser Sache geben wolle. Ich bin herzlich gerne dabei," entgegnete Maheu übers Beugt; aber versuche auch die Kameraden zu gewinnen!"

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( Fortsegung folgt.)

brüden empfänglich macht und ausliefert, während die kräftigeren Naturen im Befige ihrer selbst bleiben und sich nicht von der ersten beften Strömung hinreißen lassen. Darum waren auch die guten Arbeiter und tüchtigen Künstler dem Boulangismus abgeneigt, der vorwiegend die überspannten, die verdrehten Köpfe, die Neurofe­Kranken, die Unbewußten für sich hatte. Es paßt diese Schilderung nicht bloß auf die französischen Boulangiften, leider fondern genau auch auf dies deutschen Kartellisten fand sich noch kein Arzt, der die Sache wissenschaftlich unter fuchte.

Balkanländer.

Jaffy.( Ein glücklicher Streit.) Die Regierung I. Bratianos hat das Protektionssystem in Rumänien eingeführt, und dieses System leistet hier, was es überall geleistet hat, nämlich es wirkt, wie Karl Marx vortrefflich fagt, als ein Runstmittel, Fabrikanten zu fabriziren, unabhängige Arbeiter zu expropriiren, die nationalen Produktions- und Lebensmittel zu

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Die Freie Vereinigung der Zuschneider, Vorrichter u. Stepper feiert am 16. November d. 3. in Sternecker's Bürgerfälen, Dresdenerstraße 96. thr erstes Stiftungsfest und find Billets zu haben bei den herren Otto, Adalbe t Straße 99, 3 Tr.; Seiler, Adalbertstr. 6; Wuttke, Friedrichsberger str. 7, S. 12: Horleman, Dresdenerstr. 116, 4 Sr.; H. Krause, Alexandrinenftr. 1168: Gabriel, Kronenftr. 68 bis 69; R. Bonhoff, höchfteftr. 21,§. r. 2 Tr. L.; Schlecht, Wall ftraße 2, 2 Tr., sowie in allen mit Plakaten belegten Handlungen.