kann der Umstand bezeichnet werden, daß die Explosion fich nicht auch auf den unteren Raum ausgedehnt hat, wo sich eine Anzahl Arbeiter befanden, da sonst das Unglück ganz unabsehbar gewesen.

Baussuchung. Am Dienstag früh wurde bei dem Schuh­macher Köhn, Gräfeftr. 8, gehaussucht. Am Abend zuvor ist R. verhaftet worden.

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Polizeibericht. Am 6. d. M. Vormittags wurde eine 74jährige Frau vor dem Hause Invalidenstr. 159 von einem Hundewagen überfahren und am rechten Oberschenkel an­scheinend schwer verlegt. Nachmittags fiel ein Arbeiter an der Ecke der Andreasstraße und des Grünen Weges von einem Steinwagen, gerieth dabei mit dem Arm unter das Rad und wurde so schwer verlegt, daß er nach dem Krankenhause ge­bracht werden mußte. Nachmittags wurde ein Schuhmacher in feiner Wohnung in der Grenadierstraße und ein Kaufmann in seinem Geschäftszimmer in der Ritterstraße erhängt vorge­funden. Ein wegen unerlaubten Musitmachens zur Wache des 73. Polizeireviers gebrachter Drehorgelspieler wurde Abends in der ihm zugewiesenen Zelle erhängt vorgefunden.

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Gerichts- Beitung.

Freisprechung. Nach fünfftündiger Verhandlung erging das| Urtheil dahin, daß Hallström freizusprechen, Svensson nur in einem Falle schuldig und deshalb zu 9 Monaten Gefängniß zu verurtheilen sei. Wegen falscher Namens­führung erhielt Letterer außerdem noch 14 Tage Haft. Ein zweiter, den Svensson betreffender Fall wurde zu späterer Ver­handlung zurückgestellt.

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sondern um den Stadtverordneten Tubauer zu hören.. 265 ich hier kandidiren und von Herrn Tugauer geschlagen werd nun so ist das gewiß feine Schande.( Lebhaftes Bran Ruf: Das war ehrlich gesprochen!)- Ein Antrag, Luga wieder als Kandidaten für den 15. Wahlbezirk aufzustelle wurde hierauf einstimmig angenommen. Nach Erledigu dieses Antrages entspann sich aufs Neue eine längere D fuffion, an der sich verschiedene Redner betheiligten. Mit eine Hoch auf den proflomirten Kandidaten und die Sozialdem fratie wurde die Versammlung vom Vorsitzenden, Herrn H feldt, geschlossen.

Wie schwer der Beruf eines Pferdebahnschaffners ist, hat Jedermann täglich zu beobachten reichlich Gelegenheit, und doch giebt es manche Leute, welche diesen Beamten noch unnüße Schwierigkeiten bereiten. Zu der Kategorie der stets unzufriedenen Fahrgäste gehört der Kaufmann Simon Moser, welcher sich gestern wegen Mißhandlung zu verantworten hatte. Derselbe wollte einen den Leipziger Plaz paffirenden Pferde­bahnwagen während der Fahrt besteigen, hatte aber das Bech, daß in demselben Augenblick auch ein Fahrgast auf derselben Seite abspringen wollte. Dadurch kam es zu einer kleinen Kollision und als Herr Moser das Trittbrett glücklich er­flommen hatte, machte er dem Schaffner heftige Vorwürfe dar­über, daß er den Aufstieg zum Wagen nicht frei gehalten habe. Dieser vertheidigte sich, erhielt aber von dem Fahrgaste grobe Redensarten an den Kopf geworfen und als bald da­rauf der Kontroleur erschien, wiederholte Herr M. seine leb­haften Klagen gegen den Schaffner. Der in volle Wuth ge­rathene Mann ließ sich auch nicht belehren, daß der Schaffner für solches Auf- und Abspringen während der Fahrt unmög lich in jedem Augenblicke verantwortlich sein fönne und als der erregte Fahrgast endlich abstieg, deutete er seinen Ingrimm damit an, daß er den Schaffner mit einem Spazierſtocke zwei­mal über die Hand schlug. Für dieses Heldenstück verurtheilte ihn der Gerichtshof zu 30 M. Geldbuße, außerdem hatte der Angeklagte aus diesem Anlaß schon vorher eine Polizeistrafe von 15 M. verwirkt.

Eine große Volksversammlung tagte am Sonnt den 3. November, Mittags 12 Uhr, in der Neuen Wel Hafenhaide, für Rixdorf und Umgegend. Nach Wahl der He R. Niemetschek, D. Böttcher und A. Horling ins Bureau, hielt der Referent, Herr Buchdrucker W. Werner, das Wort seinem Vortrage: Die deutschfreifinnige Partei und die beiter" und erntete allgemeinen Beifall. An der Diskussion theiligten sich die Herren Wurbs und Krüger. Unter schiedenem wurden verschiedene Boykottanträge einstimmig genommen, besonders verpflichteten sich die Anwesenden, Lokale von Kliems, Hasenhaide und Behrend, Nirdorf, Ja straße, zu meiden und zwar das erstere, weil dort die verweigert werden, das lettere so lange, bis der betreffen Wirth wenigstens eine Arbeiterzeitung auszuliegen hat. Feint täglich wurde ein Antrag angenommen, den 1. Mai 1890 als Fen's Haus vier tag zu erklären, da für diesen Tag der internationale Kong. Sonni zu Paris   eine allgemeine Demonstration zu Gunsten achtstündigen Normalarbeitstages beschloffen hat. Mit ein dreifachen Hoch auf die Sozialdemokratie schloß die das Au sammlung.

Gine eigenartige Nöthigung führte gestern den Kon­ditor Stuhl vor die dritte Straffammer hiesigen Landgerichts I. Die Konditorei desselben besuchten am späten Abend vier junge Damen, welche zur Gattung derjenigen mit dem Motto: " Lustig gelebt und selig gestorben, heißt dem Teufel die Nech­nung verdorben," gehörten. Diese Damen" hat der Ange­flagie nun durch allerlei Zwangsmittel in die Nothlage gebracht, daß sie vor ihm in demjenigen Kostüm aufmarschiren mußten, in welchem einst Paris   die drei Göttinnen vor seinem trunkenen Auge erblickte, von welchen er zum Schönheitsrichter ernannt war. Da die hier in Rede stehenden Mädchen den Herrn Kuchenbäcker keineswegs freiwillig zum modernen Paris   erwählt

Eine gut besuchte öffentliche Kommunalwähl

Versammlung tagte am Mittwoch, den 6. d. Mts., im Lo

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Arbe hal

Im praft

Ostend"; Rüdersdorferstraße. Nach einem mit Beifall au nommenen Referat des Herrn Tempel und nachdem diefer Kandidat des 24. Kommunal- Wahlbezirks zu den diesjähri Stadtverordnetenwahlen aufgestellt wurde, kommt folge Antrag zur Verlesung: Die heute im Lotale Ostend  ", Rude dorferstraße, tagende Versammlung beschließt, da der des Lokals sich weigert, der Lokalkommission gegenüber schriftlich zu verpflichten, sein Lokal zu allen Versamml der Arbeiter herzugeben, von diesem Augenblick fein Bier zu trinken. Indem aber der Wirth erklärt habe, er würd Annahme dieses Antrages das Gas ausdrehen, übe aben die Arb hatten, im Gegentheil behaupteten, daß der Rest von Moral, hiernach zu handeln. Nachdem Herr Schade feinen ringenden F es der Antragsteller dem Ermessen der Versammertheidigung begründet und darauf hingewiesen hatte, daß wir geraten und wir nothwendig sei, auf die Wirthe einen Druck auszuüben, daher nicht blo sonst zu den fünftigen Reichstagswahlen kein einziges ändischen Arb

der ihnen noch inne wohnte, start gelitten habe, so verurtheilte der Gerichtshof den energischen Bewunderer weiblicher Schön­heit zu 200 m. Geldbuße.

Die Kunde von einem Morde oder Todtschlage gelangte am 24. Juni 1888 nach Berlin  . Auf den sogenannten Schöneberger Wiesen fanden Spaziergänger am Morgen des genannten Tages die Leiche eines Mannes in einem Graben liegend. Es zeigte sich, daß dem Manne der Schädel zer­trümmert worden war. Die Leiche wurde als die des Kutschers bezw. Arbeiters Noad refognoszirt, aber über den oder die Thäter wurde nichts ermittelt. Auf Ersuchen der zuständigen Drtsbehörden wurde der Berliner   Kriminalfommissar Maaß damit betraut, nach den Thätern zu forschen, ber= selbe mußte aber nach fünfwöchentlichen vergeblichen Bemühungen feine Recherchen als gänzlich aussichts­los einstellen. Der Gendarm Schmidt in Wilmers­ dorf   ließ aber die Sache nicht aus den Augen und hatte nach nahezu Jahresfrist so viel Material gesammelt, daß zwei Wilmersdorfer  , Namens Johann August Julius Kohl und Friedrich Nickel, in Untersuchungshaft genommen werden konnten. Beide hatten kurz nach der That die Gegend verlassen; Kohl war nach Tangerhütte   gegangen, kehrte aber nach einiger Zeit zurück, Nickel blieb längere Zeit verschollen. Beide hatten sich burch allerlei Rebensarten verdächtig gemacht. Unter anderen hatten fie Bekannten gegenüber am Tage der Auffindung der Leiche damit renommirt: Heute Nacht haben wir eine blutige Schlacht geschlagen!" Nickel hatte zu Bekannten geäußert: Ich bin auch dabei gewesen und wenn Kohl pfeift, dann falle ich auch rein!" Besonders verdächtig aber machten sich beide durch die widersprechendsten Angaben über ihren Aufenthalt in jener Nacht. Kohl wollte zuerst die ganze Nacht im Bett gelegen haben, seine eigene Mutter aber hatte schon in der Voruntersuchung bekundet, ihr Sohn sei erst nach 4 Uhr Morgens nach Hause gekommen. Dann wollten Beide die ganze Nacht mit ihren Bräuten spazieren gegangen sein, aber die Bräute ließen sie im Stich und erklärten, schon um 11 Uhr Abends sich von den Beschuldigten getrennt und nach Hause begeben zu haben. Gestern wurde vor der I. Straf tammer am Landgericht II zum zweiten Male in der Sache verhandelt. Die Anklage ging nur dahin, daß die Beschuldigten dringend verdächtig seien, in einer Schlägerei, in die sie nicht ohne Verschulden hineingerathen, einen Menschen getödtet zu haben. Rohl ist schon fieben Mal wegen Gewaltthätigkeiten, julegt mit zwei Jahren Zuchthaus, vorbestraft, die er noch zu verbüßen hat; Nickel ist erst einmal vorbestraft. Beide be ftritten jede Schuld, fie wollten den Erschlagenen nie gesehen. haben und nie an der Stelle gewesen sein, wo die Leiche ge­legen hatte, nach sehr umfangreicher Beweis aufnahme gelangte indessen der Gerichtshof zu der Ueberzeugung, daß zwar der Nickel nicht genügend überführt und daher freizusprechen, Kohl dagegen ausreichend überführt und deshalb zufäßlich mit 1 Jahr 3 Monaten Buchthaus zu bestrafen fei.

Versammlungen.

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Often uns in einer Nothlage befänden und daß es unbe

zur Verfügung hätten, wurde der Antrag einstimmig nommen. In der nun eröffneten Diskussion sprachen

ich auch die f

Arbeiterschaft,

schiedene Redner im Sinne des Referenten, jeden Augenus benfelben darauf wartend, der Wirth werde seine Worte zur Ausfüund überzeuge bringen. Als Herr Schade auf den eigentlich agitator terhaushaltu Zweck der Kommunalwahlbetheiligung für die Arbeiter Pier heißt es i sprechen tam und in seinen Ausführungen die Worte anwader Kapitalsan es muß Aufgabe unserer sozialistischen Abgeordneten feiner Arbeiter

gewebe mit ene

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Basler A

herrschenden Klassen immer und immer wieder vor zu führen, daß es teine größere Macht giebt als die be beitenden Volkes, löfte der überwachende Beamte die fammlung auf Grund des§9 des Sozialistengefeßes auf einem dreimaligen Hoch auf ihren Kandidaten Guftav weizerischen. Der Fachverein der Tischler beschäftigte sich in ei deutsche 2 am 4. d. M. in Jordan's Salon, Neue Grünstraße 28, le Baushaltu mit Besprechung von Werkstatt Angelegenheiten. Die giftigten A

verließen die Anwesenden den Saal.

haltenen außerordentlichen Generalversammlung haupt

Suraid

Reddemann'schen Werkstelle infolge einer neu einzufüh Werkstattordnung ausgebrochenen Differenzen find durch nahme befagter Ordnung beigelegt. Aus der eing Berichterstattung über diesen Fall geht leider hervor,

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von eine

840 Fr.

aßen:

Kollegen äußerst schwach bestellt sei. Leptere hatten, ihnen der Fachverein seine Unterstügung zugefichert, befchlo die Arbeit niederzulegen, falls der Meister sich fortge weigern sollte, die Werkstattordnung zurückzunehmen. dem legteres geschehen, haben von 26 Mann 22 unbeli um ihr gegebenes Versprechen rubig weiter gearbeitet

vier Kollegen dem Beschluß gemäß gehandelt die Arbeit niedergelegt. Das Verhalten der vier Kol findet die volle Anerkennung der Versammlung und es befchloffen, den Kollegen 3 M. pro Tag Unterffügung

Wohnun

Kleider

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Arbeiter

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Bu einer sehr interessanten gestaltete fich die Kom­munalwähler- Versammlung des 15. Wahlbezirks, welche am Mittwoch Abend im Lokale Naunynstr. 27 stattfand. Auf der Tagesordnung standen: Rechenschaftsbericht des Stadtverord­neten Tugauer und Aufstellung eines Kandidaten. Vor 6 Jahren so führte Referent aus glaubte Niemand, daß es uns gelingen würde, in diesem Bezirke durchzubringen; der raftlofen Agitation unserer Parteigenoffen gelang es aber, in der Stichwahl den Sieg zu erringen. Es waren freilich nur fünf Arbeitervertreter, die damals ins rothe Haus geschickt wur­den, und als von diesen später noch einige ausgewiesen wurden, fonnten wir selbstständig Anträge nicht mehr stellen. Unser erster Antrag betraf die Vermehrung der Reichstags- Wahlkreise, eine Forderuna, die auch im Busen der liberalen Stadtväter fchlummerte. Berlin   müßte im Verhältniß zu seiner Einwohner zahl 14 bis 15 Abgeordnete wählen, da die Verfaſſung für je 100 000 Einwohner einen Vertreter bestimmt. Der Antrag wurde jedoch von dem Vorsteher gar nicht erst auf die Tages mit der Einigkeit und dem Solidaritätsgefühl der betreffend ordnung gestellt. Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg  ordnung gestellt. Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg  hatte nämlich inzwischen von dem Antrage Kenntniß erhalten und dem Stadtverordneten- Vorsteher mit Strafe bis zu 300 m. gedroht, wenn er über diesen Antrag, der keine fommunale Angelegenheit sei, verhandeln lasse. Daraufhin ließen die frei­finnigen Stadtväter denselben einfach in den Papierkorb fallen. Als später einem früheren Markgrafen in Spandau   ein Dent­mal gesezt werden sollte, wurden von der Stadt dazu 10 000 m. verlangt. Hier hätten die liberalen Stadtpäter die beste Ge­legenheit gehabt, den Antrag unter dem Hinweis abzulehnen, daß derselbe keine kommunale Angelegenheit betreffe, aber sie stimmten ihm ruhig zu. Den Herren ist eben bas demokratische Gefühl verloren gegangen, wäre das nicht der Fall, so hätten fie den Kirchhof der Märzgefallenen, auf dem doch ihre eigenen Parteigenoffen und Kämpfer ruhen, nicht so verwahrlofen lassen. Ueber unseren Antrag, welcher die Einführung eines Gewerbe­fchiedsgerichts bezweckt, hat man volle zwei Jahre zu Rathe gefeffen und nun ist er von dem Herrn Oberpräsidenten   troß­dem zur weiteren Berathung an die Stadtvertretung zurüd­verwiesen worden, weil er zu weit gehende Bestimmungen enthalten soll. Solche Bestimmungen regeln aber bereits die Funktionen der Schiedsgerichte in Frankfurt   a. M. refp. in Leipzig  , und es läßt sich demnach nur annehmen, daß man die Berliner   Arbeiter für weniger aufgeklärt hält, daß man die Berliner   Arbeiter für weniger aufgeklärt hält, als die Arbeiter fleinerer Städte. Als unser Antrag, eine Arbeiter- Deputation zur Weltausstellung nach Paris   zu fenden, zur Berathung stand, mußten wir erleben, daß sogar Herr Virchow  , welcher sich günstig zu demselben stellte, von seinen Getreuen im Stich gelassen wurde. Unter Kleinlichen Bedenken wurde schließlich auch dieser Antrag begraben. Redner ver­breitete sich nun über die Miethssteuer, das Schulwesen, die Gasanstalten und den Pferdebahnbetrieb und betonte, daß die höheren Schulen allen Kindern zugänglich sein und daß die Stadt die genannten Anstalten und Betriebe zum Wohl der gesammten Bürger selbst leiten müsse. Hinsichtlich der bevor­ftehenden Wahl in diesem Bezirke sei es nothwendig, wieder raftlos in den Wahlkampf einzutreten, damit der Kandidat diesmal schon im ersten Wahlgange gewählt werde.( Lebhafter Beifall). Beifall). Herr Blumenhändler Meyer hob in der Diskussion

währen. Die Kollegen der Hilgener'schen Werkstatt, Rottbbie Ausgab straße 4, waren auf die Einladung des Vereins hin fämmen für Kin

Die beiden Schwedischen Taschendiebe, welche in diesem Frühjahre die hiesigen Rennpläge unsicher machten, standen gestern vor der II. Straffammer des Landgerichts I  . Es waren ber im Jahre 1844 zu Karlstadt   geborene ehemalige Landmann Frederick Svensson und der um zehn Jahre jüngere zu Stockholm   geborene ehemalige Handelsbuchhalter Gustav Ostar Hallström. Die beiden Angeklagten scheinen höchft gefähr liche Personen zu sein. Svensson ist in seiner Heimath wegen Todtschlags und wegen wiederholten Diebstahls vor­bestraft und auch die bürgerlichen Ehrenrechte sind ihm für alle Beiten abgesprochen worden. Nach achtjähriger Strafarbeit aus dem Gefängniß entlassen, wandte er sich nach Stockholm  . Er gerieth in Verdacht des Taschendiebstahls, mußte aber mangels einer genügenden Ueberführung wieder entlassen werden. Nun machte er die Bekanntschaft des zweiten Ange­flagten, und die beiden edlen Seelen verbanden fich zu ge­meinschaftlichen Kunstreisen um Taschendiebstähle auszuführen. Hallström hatte auf diesem Gebiete ebenfalls Erfahrung, er hat in seinem Vaterlande eine dreijährige Zwangsarbeit wegen Taschendiebstahls verbüßt. In Berlin   tauchten sie sodann im Monat März auf, und als die Rennen begannen, fehlten sie bei keinem. Es sind sechs Taschendiebstähle zur Anzeige gelangt, es ist aber anzunehmen, daß sie weit mehr begangen haben. Svensson legte sich hier den Namen Sjögoist bei und erst mit Hülfe des schwedischen Generalfonfulats und des Stockholmer  Polizeipräsidiums ist es gelungen, seinen wahren Namen und seine Vergangenheit aufzudecken. Um ihre Zusammengehörigkeit zu verdecken, nahmen die Angeklagten zwei verschiedene Wohnungen, auch leugneten sie nach ihrer Verhaftung, daß sie mit einander bekannt seien. Am 21. Mai wurden sie auf dem Rennplage zu Weißensee auf der That ertappt und die dabei gemachten Wahrnehmungen ließen keinen 3weifel daran, daß sie gemein­fam operirten. In den meisten Fällen wurden Wettbillets ge­ftohlen, die darauf entfallenden Gewinne ließen sich die Diebe dann schleunigft am Totalisator auszahlen. Ein Kaufmann H. büßte auf diese Weise aber einen Hundertmarkschein ein und in anderen Fällen fielen den Gaunern ebenfalls Geldbeträge in die Hände. Bei Ausübung der Dieb­stähle wichen die Angeklagten nicht von der bekannten Praris aller Taschendiebe ab, fie suchten stets das stärkste Ge­dränge am Totalifator auf und während der eine seine Hand in fremde Taschen steckte, hatte der andere die Aufgabe, die nächste Umgebung des Opfers zu beobachten und dem Genossen nöthigenfalls ein Warnungssignal zu geben. Daß das Geschäft ein einträgliches gewesen ist, geht daraus hervor, daß bei den Angeklagten bedeutende Geldmittel gefunden wurden und daß Hallström seiner in Schweden   lebenden Schwester 1100 m. übersandte, um sie bei einer Bank zu deponiren. Ueber den Erwerb dieser Summe verweigerte Hallström die Auskunft. Im Verhandlungstermin ließen die Angeklagten es erst auf die Ueberführung durch eine umfangreiche Beugenvernehmung auch

antommen.

erschienen und gaben zu, daß in genannte Werkstelle längere Zeit Ueberarbeit stattfinde. Am Schluß der sehr

e er indgefan

berechnet;

Debatte, welche diese Angelegenheit entfachte, wird darauf bleiben bem

aum hinreicht,

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macht, hat ein

3wed habe, den Betheiligten vor Augen zu führen, daß übermäßig lange Arbeitszeit, wenn auch momentan einen fle Mehrverdienst abwerfend, auf die Dauer doch unfeh schädigend auf die Lohnverhältnisse und Gesundheit der beiter einwirken müsse. In einer Zeit opferungsvollsten Kämpfe der Arbeiterwelt für Verfü

der

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Ein weiter

der Arbeitszeit ist es doppelt Pflicht einer jeden Gewerbeiter, ber organisation, mit allen ihren Einfluß dahin zu wirken wenigstens die errungene Arbeitszeit festgehalten werde. sei jede Stunde, welche der Arbeiter länger in der ungefun Luft der Werkstatt zubringt, nachtheilig für seinen und erhöhe die Wahrscheinlichkeit dafür, daß er der Proleta Radbrud verboten. frankheit, der Schwindsucht zum Opfer falle. Es handle jeder zum eigenen und seiner Familie Wohle, wenn er Körper die so nöthige Erholung gönnt. Schließlich wird die Hoffnung ausgesprochen, daß die betreffenden Kollegen bem Fachverein anschließen werden. Bezüglich der Hecht  

Herren dem recherchirenden Kommissionsmitgliede

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Schmidt'schen Werkstatt wird nochmals konstatirt, daß geng ausdrücklich erklärt haben: Sie verlangen von ihren Arbeit feine Ueberstunden resp. Sonntagsarbeit. Einem hilf dürftigen Mitgliede werden 30 M. Unterstübung bewilligt Der Fachverein der Metallarbeiter in Gas-,

Wall

hervor, daß grade durch die Stadtverordnetenwahlen die sozial- und Dampfarmaturen hielt am Sonntag, den 3. Novem

demokratische Partei eine praktische Stellung einnehme und dem Vorwurf Lügen strafe, daß fie nur utopistischen Ideen nach­iage. Aus der Mitte der Versammlung wurde nun der Wunsch laut, daß der anwesende liberale Gegenkandidat, Raufmann Uhtite, sich doch auch zum Worte melden möge. Kaufmann Uhtike: Ich bin bis jetzt noch nicht als Kandidat auf­von einem Wahlfomitee nominirt gestellt, sondern nur

Jett pfiff

feine regelmäßige Mitglieder- Versammlung im Lokale des eine bee Bemter, Münzstraße 11, ab. Auf der Tagesordnung Penfiona 1. Vortrag des Herrn Gerisch über Soldaten handel im Minge den Wu

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alter. 2. Disfuffion. 3. Verschiedenes und Fragetaften, Referent erntete für seinen Vortrag, über den wir reits berichtet haben, den Beifall der Versammlung. Diskussion fand nicht statt. Unter Verschiedenem machte bergs eine Summe von 30 Mark bewilligt worden ist. Westphal geordnet. Den Mitgliedern wurde bekannt

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worden. Im Uebrigen möchte ich betonen, daß ich ein Borsigende bekannt, daß den ftreifenden Metallarbeiternachten, bie

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warmes Herz habe habe für die arbeitende Bevölkerung, für deren Rechte ich immer eingetreten bin. Es giebt freilich auch Arbeiter, die unter ganz angemessenen Verhältnissen leben, von denen man nicht sagen fann, daß fie fich in dürftiger Lage etwaigen Wohnungswechsel dem Raffirer Herrn WBten.

-

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Saarbrüderftr. 33, fordert zur fleißigen Benugung

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zu gen

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meigt, als

Lothringerstr. 33, anzuzeigen. Der Bibliothekar, Herr Edab thet auf. Ferner wurde beschlossen, die Produkte des Kling Bolle", sowie die der Firma Loefer und Wolff nicht mehr faufen. Hierauf verlas Rollege Wreden die neuhinzugetret Mitglieder. Derr Ehrlich forderte zum Abonnement au Berl. Volksblati" und die Volts- Tribüne" auf und fupfen ließ:

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die Versammlung mit dem Bemerken, daß die nächste sammlung am Sonntag, den 15. Dezember, in demselben

allen Kindern zugänglich sein müssen. Gottf. Schulz: Die heutigen Liberalen oder Freifinnigen sind nicht mehr die demo­fratischen Männer früherer Zeit. Wir haben böse Erfahrungen gemacht; die Herren halten eben nie Wort. Wir werden nach Kräften dafür eintreten, daß aus unseren Reihen wieder ein Vertreter gewählt wird. Herr Meyer: Wir haben alle Ur­fache, solchen Versprechungen gegenüber mißtrauisch zu sein. Wenn auch der einzelne liberale Randidat wirklich in diesem oder jenem Punkte eine eigene Meinung hätte, so müßte er fich doch der Fraktion fügen, und wie diese Herren wirth­schaften, haben wir lange genug erfahren. Kaufmann ühtike: Ich bin nicht hergekommen, um Propaganda zu machen, Verantwortlicher Redakteur: R. Cronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Die fo häufig wahrgenommene Erscheinung von der Schwierigkeit der Personen- Wiedererkennung wiederholte sich auch im vorliegenden Falle. Die weitaus größte Anzahl der Zeugen drückte sich in dieser Beziehung höchst unsicher aus. Der Staatsanwalt hielt daher nur zwei Fälle als erwiesen, wofür er gegen jeden der Angeklagten eine 3uchthaus­#trafe von anderthalb Jahren beantragte und außer dem gegen Svensson wegen Führung falschen Namens eine drei­tägige Haftstrafe. Die Vertheidiger, Rechtsanwälte Dr. Richard Wolff und Wronter hielten dagegen das Belaftungsmaterial n keinem der Fälle für ausreichend, sondern plaidirten auf

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stattfindet.

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