v I». 268. Freitag, de« 18 K�vemder 188& 6. Jadrg. StllimMM». Brgan für die Interessen der Arbeiter. Gelpenfkerseheret. Staatsanwalt sein ist kein leichtes Amt und schon hat seinen Nerven zu viel zugemuthet, der allzu sich daraus verlegt hat, Vergehen gegen das Strafge- ch aufzuspüren. Solche Leute bekommen dann einen lu mi+�en Begriff von der Welt und ihren Erscheinungen; vor�" v überall Strafbare», auch wo keine Spur davon 'si! fie sehen die öffentliche Ordnung bedroht, wo td9. iiaran denkt, und ihre Phantasie spiegelt ihnen das uns t und das Denken Anderer leicht in der düstersten ��Unheimlichsten Gestalt vor, wo es sich um die Harm- e®'n9e handelt. nw?0 roitt es uns scheinen, alt ob dem badischen Staats- bej a f er, der zu de» nationalliberalen Heißspornen gefL;.uchStageS gehört, seine Phantasie jüngst einen Streich dj  /" habe, als er in seiner Rede es unternahm, iU m. siände im Reiche in unheimlichem Grau e* K ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen von der Alles so vortrefflich findet, daß ihm >Ne� verantwortlichen Reichsfinanzminister gar nichts Lf W wünschen übrig bleibt. Nach Herrn Fieser steht E.? ben Arbeitern, die..ihre Lage verbessern wollen", eine (..'�ischcxft von Verschwörern, dieüber das Äeich verbreitet ist". schauerliche Mär! . Verschwörung ist ein unheimliches Wort- die an einer teilnehmen, haben sich, daS besagt der Begriff, mit "Eidschwur verpflichtet, gewissen Zielen nachzustreben, "sienbar den Gesetzen zuwiderlausen, denn eine Ver- bedingt die heimliche Verbindung, und wenn .�bten Ziele nicht gesetzwidrig wären, so hätte uöthig, sich heimlich zu verbinven. Herr wahr, wir sprechen ganz nach Ihrem Herzen, z�watsanwalt! "wzu mögen sich denn die Verschwörer zu- bie n haben? Sie stehenhinter den Arbeitern", ben jr. �age verbessern wollen. Wozu stehen sie denn hinter SW.�ern? Offenbar wollen sie ihnen behilflich sein, ihre Zu verbessern. bie 9. bie Konservativen versichern täglich, sie wollten Wen w Arbeiter verbessern; die Ultramontanen er- unaufhörlich, Niemand arbeite eifriger für die bie sn�uug der Lage der Arbeiter, als die Kirche, und fojior"Ifnalliberalen leben in der Einbildung, mit der >>erbeg�üschm Gesetzgebung die Lage der Arbeiter gar sehr ZU haben. W* diese Leute dieVerschwörer",'die hinter den Ar- Herrn �ehen? Man könnte es nach den Worten des . Dm!,.�er glauben. Elsten?u Herr Fieser meinte offenbar dreSozra- �rbejjp. Die sollen die große Verschwörunghinter den bilden. i."»' FeuMekon. #nSotm.]__ [29 'Zialet Roma» von Emile Zola  . h autorisirte Uebersetzung von Ernst Ziegler. �Srjff�chen hatte ihre Mutter von banger Vorahnung e erfth,9«lunben' und kaum brachte das junge Mädchen 'c?! Worte stotternd hervor, als die Maheude schne: Vater ist todt!" Leblich protchirte Käthe und sprach von Jeanl in. i k sie L�uhören. stürzte die Frau auf die Straße und A. wa_. r den finster» Wagen um die Ecke biegen ftWio* sie todtenbleich und blieb, keiner Bewegung liand�'�Narr an« tfSn,,« und unter allen Tbüren II'*u- JjWibe fuhr vorüber. Hinter ihm gewahrte die v°'"Mann, dicht neben der Sänfte, und als scheuen m- h'elt, und sie ihr Kind lebend, aber mit �chibarx. einen erblickte, sprang ihre Angst plötzlich in Aha, um, und fie rief ohne eine Thräne: Appeln,*, Jsi machen sie uns unsere Kinder zu "gen?«'«de Beine! waS soll ich nun mit ihm an- unterbrach sie der Doktor Vander- »si Du n. gekommen war, um den Verband anzulegen; �lzire 9» gehabt, er wäre todt geblieben?" vore und Heinrich weinten, aber die Maheude Nun, Polizei und Staatsanwälte haben sich schon Mühe genug gegeben, dieseVerschwörung" an das Licht zu ziehen. Die statttliche Zahl der Geheimbunds- prozesse ist daS Resultat ihrer Thätigkeit gewesen. Aber fast in allen Fällen, wo man eine geheime Verbindung nach- weisen konnte, hatte dieselbe ein gesetzlich erlaubtes Ziel; fast überall waren eS Wahlzwecke, zu denen man sich verbunden hatte, und zwar nur deshalb, weil über- eifrige Behörden es unmöglich gemacht hatten, für Wahlen zu wirken in der Oeffentlichkert, wie es anderen Parteien erlaubt ist. Man sieht, wie weit Herrn Fieser sein staatSanwalt- schaftlicher Eifer" führt- während Andere dieVer- schwörung" nur in lokalem Umfang entdeckten, findet er sie über daS ganze Reich verbreitet. Diese infernalische Verschwörung sie kann nur den Zweck haben, für sozialdemokratische Wahlen zu wirken, einen Zweck, den für ungesetzlich zu erklären doch wohl auch der Jnterpretationskunst des Herrn Fieser kaum gelingen dürfte. Und merkwürdigerweise, dieVer- schworenen" gaben sich gar keine Mühe, ihre Sache geheim zu halten, so daß auch endlich Herr Fieser ihnen auf die Spur kommen mußte sie wirken für ihre Zwecke in öffentlichen, von der Polizei überwachten Versammlungen, soweit dieselben nicht verboten oder aufgelöst werden. So haben wir denn glücklich den Kern der fürchterlichen Verschwörung herausgeschält; es ist die W a h l a g i t a t i o n der Soziali st enWahlumtriebe" sagte einst der fürchterlich klingende Polizeistil des Bundestags die ihm vorschwebt und sie seiner überreichen Phantasie als eine Verschwörung über das ganze Reich erscheint--! Doch Spaß bei Seite; die Sache hat auch ihre ernste Bedeutung! Herr Fieser hat nach emem bekannten Rezept daSrothe Gespenst" aufmarschiren lassen, um das Spieß- bürgerthum zu erschrecken. Vielleicht glaubt er auch felbst zu einem guten Theil an das Gespenst, denn Anders als sonst in Menschenköpfen Malt sich in diesem Kopf die Welt!" Wir wollen ihm sein kleines Gespenst als Privat- vergnügen gern lassen, denn das Publikum wird ihm nicht den Gefallen thun, daran zu glauben. Seit zehn Jahren feit Erlaß des Sozialisten- gesetzes haben diese übereiftigen Gespensterseher sie sind fehr zahlreich ohne Unterlaß behauptet, die öffentliche Ordnung im Deutschen Reich sei von den' dringendsten Gefahren bedroht, und daraufhin sind die fchärfsten Maßregeln ergriffen worden. Aber wo ist denn die öffentliche Ordnung von den angeblichen Verschwörern bedroht worden? Dagegen ist es schon so weit gekommen, daß man Preßprozeffe von ganz untergeordneter Bedeutung heranziehen muß, um damit die Fortdauer des kleinen Belagerungszustandes an einzelnen Orten begründen zu können. wurde noch ungestümer, und während sie half, den Ver- mundeten die Treppe hinauftragen und dem Arzte reichte, was er verlangte, verwünschte sie laut ihr Geschick: Wo soll sie Geld hernehmen, den Verstümmelten zu ernähren! Nicht genug, daß Bonnemort'S Füße steif werden, nun ver- kiert noch der Junge die seinen! Und sie war nicht mehr zu beruhigen. Vom Haufe Chicot's aber hallte jetzt ver- zweifeltes Wehklagen die Straße herauf. Die Frau und die Kinder hatten sich über den Leichnam geworfen, weinten und jammerten. Es war ganz dunkel geworden; die todt- müden Arbeiter aßen ihre Suppe; und immer noch kreisch- ten die herzzerreißenden Schreie der unglücklichen Familie durch das finstere Dorf.... Drei Wochen verstrichen. Man hatte die Amputation vermeiden können. Aber Jeanlin behielt ein steifes Bein. Nach eingeleiteter Untersuchung hatte sich die Kompagnie entschloffen, Mähen eine Unterstützung von fünfzrg Franks zu geben, und sie versprach ferner, daß sie für seinen Sohn, sobald er her- gestellt sei, eine Beschäftigung außerhalb der Grube suchen werde. Aber inzwischen war das Elend im Hause noch größer geworden, denn Maheu wurde infolge der Aufregung von einem heftigen Fieber befallen, das ihn tagelang ans Bett fesselte. Sert Donnerstag kehrte er wieder in die Grube zurück. Es war Sonntag Abend, Stephan sprach von dem bevor- stehenden ersten Dezember, an welchem die Kompagnie die Lohnherabfetzung in Kraft treten lassen wollte. Man wachte bis zehn Uhr und wartete auf Katharinen, welche sich bei Chaval mochte aufgehalten haben; aber sie kam nicht und die Maheude schob wüthend, ohne ein Wort zu sagen, den Riegel vor die HauSthür. Auch am nächsten Morgen kam Käthchen nicht nach Hause und erst am Nachmittage erfuhr die Familie, daß Chaval sie bei sich behalte. Er hatte ihr die entsetzlichsten Eifersuchtsszenen gemacht, bis sie sich endlich entschlossen, mit ihm Man sieht, wie die Herren mit Aengstlichkeit und Hast aufGründe" fahnden, um den Ausnahmezustand verlängern zu können. DieseGründe" sind so billig wie Brombeeren und sind leicht zu haben:aber sie sind auch dar- nach. Mtfrrcsjmndenzen. London  . den S. November. Obwohl die abgelaufene Woche keineswegs zu den ereignißlosen auf dem Gebiet der Arbeiterbewegung gehört, werden es mir die Leser desVerl  . Volksblatt" nicht übel nehmen, wenn ich heut den Gang meiner Korrespondenzen unterbreche und ihnen ein Bild aus dem Lebm einer Arbeiterkategorie vorführe, die in diesen Tagen viel genannt worden ist, und wenn sie auch nicht zu den schlechtest gestellten der hiesigen Arbeiterschaft gehört, doch durch die Art ihrer Beschäftigung ein besonderes Interesse beanspruchen darf. Ich meine die L i ch t er s ch i f f e r, in Norddeutschland Ewer- führer genannt, die die zu verladenden Güter auf ziemlich großen Kähnen von den Ladeplätzen bezw. von den Schiffen zu den Docks und Werften zu überführen haben. Dieselben waren durch den Dockerstreik veranlaßt worden, einige Auf- besserungen zu verlangen und hatten schließlich auf den Schieds  - spmch erneS Unparteiischen, des Lord Brassey, hin, einen Kom- promiß geschlossen, der, wie der der Docker, am 4. November in'S Leben treten sollte. Als es aber so weit kam, fingen die Herren Schiffsbesitzer an, mit wahrhast halsbrecherischer Gram- matik an der Abmachung berumzuinterpretiren, um einen der wichtigsten Punkte, der die Nachtarbeit in emer den Schiffern günstigeren Weise regelte, womöglich wieder umzustoßen. Zum Glück ist ihnen das nicht gelungen und der Streitfall heute zu Gunsten der Arbeiter entschieden, nachdem Lord Brassey, wenn auch offenbar nicht sehr gern, bestätigt hatte, daß die Arbeiter im Recht waren. Bevor dies jedoch geschah, hatten die Schiffsherren alles in Bewegung gesetzt, das Publikum in ihrem Smne zu bear- beiten. Sie hatten die wunderbarsten Behauptungen über die günstige Lage der Schiffer, die Leichtigkeit ihres Verdienstes und die Unerhörtheit ihrer Forderungen durch die Presse in Umlauf gesetzt, und dies veranlaßte einen Berichterstatter der liberalenDaily News", sich durch eignen Augenschein zu über- zeugen, wo eigentlich die Wahrheit liegt, und wie es überhaupt bei den Lichterschiffern zugeht. In der heutigen Nummer der Daily NcwS" schildert er seine Eindrücke, und ich muß ge- stehen, sein Bericht hat mich ganz eigenthümlich berührt, er muihete mich an, wie eine Schilderung aus alter, längst über- wunden geglaubter Zeit. Wie langsam schreiten wir doch, trotz Dampf und Elektrizität vorwärts, wie viel Menschenkraft wird noch fürLumpereien", um mit Marx zu sprechen, verschwendet, bloS weil Menschenkraft noch für ein Lumpengeld zu haben. Doch ich will die Reflerionen dem Leser überlassen und gehe im Folgenden die Uebersetzung des erwähnten Berichts. Der- selbe lautet: Auf einem Londoner   Lichterschiff. Nur Nebel allein hält uns zurück. Durch Wind und Regen, durch Schnee und Hagel, durch Donner und Blitz müssen wir hindurch, aber der Nebel sperrt uns selbstverständ- zusammen zu wohnen; und um den Vorwürfen aus dem Wege zu gehen, verließ er am selben Tage den Voreux und ließ sich in Jean-Bart, der Grube des Herrn Deneulin, anstellen, wohin auch seine Braut!ihm als Wagenstößerin folgte. Das Paar wohnte bei Piquette in Montsou, in dem Zimmer, welches Chaval bisher allein innegehabt. Zuerst drohte Maheu, er wolle hingehen, den Menschen ohrfeigen und seine Tochter mit Fußtritten heimjagen; bald aber meinte er resignirt: Was würde eS helfen? DaS fei immer die alte Geschichte, wenn die Mädchen wollen, kann kein Mensch sie festhalten; am besten sei, ruhig zu warten, bis sie Heirathen werden. Aber die Maheude nahm die Sache nicht so leicht. Hab' ich sie geschlagen, als sie mit Chaval angefangen?" rief sie zu Stephan gewendet, der ihr stumm und bleich zu- hörte.Nein, nicht wahr? Urtheilen Sie selbst, der Sie ein vernünftiger Mann sind! Wir haben sie frei mit ihm gehen lassen, weil... mein Gott, das ist nun einmal nicht anders! Sehen Sie, ich war in der Hoffnung, als mich Maheu heirathete, aber ich bin meinen Eltern nicht fort- gelaufen. O, niemals hätte ich solch' eine Erbärmlichkeit begangen, meinen Tagelohn vor der Zeit einem Mann hinzu- tragen, der ihn nicht braucht.... DaS ist gemein, fag' ich Ihnen! Man wird noch dahin kommen, gar keine Kinder mehr haben zu wollen." Und als Stephan ihr immer nur mit stummem Kopf- nicken antwortete, fuhr sie lebhafter fort: K®0,-??6 undankbare Person, die man alle Abend hingehen laßt, wo es ihr gefällt! Kann sie nicht warten. b.s wir sie verhewathen? Kann sie uns nicht erst helfen. "'J? nuä der Patsche und aus dem Elend heraus zu retten. Was? Ist das nicht natürlich? Wozu hat man denn eine Tochter, wenn nicht zum Arbeiten?.... Aber eS geschieht uns schon recht! Wir sind zu gut gewesen, wir hätten ihr nicht erlauben sollen, alle Tage