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1. Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 270
Bu den Stadtverordneten- Wahlen.
Die Stadtverordneten- Wahlen fiaben am Dienstag, ben 19. November cr., ohne Unterbrechung von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr auch während der
tagszeit statt. Diejenigen Wähler, welche am 1. Juli ihre Bohnung nach einem anderen Bezirk verlegt haben, müssen Mahag ihrem alten Bezirk zur Wahl gehen und sich ihre Wahlarten, welche bei Berzogenen nicht zugebracht werden, am Nr. 24 Sonnabend oder Montag aus dem Wahlbureau, Königfir. 7, Sof links, 1. Eingang, 3 Treppen, abholen, oder aber am Tage der Wahl sich mit sicheren Legitimationspapieren versehen. Die Wählerliften liegen bis einschließlich Sonntag Abend zur inficht aus für den 11. Bezirk im Restaurant Lehmann, Ede Noftiz- und Mariendorferstraße, für den 13. Bezirk bei Gottfeb Schulz, Rottbuser Platz 40a, Bigarrengeschäft; für den tis u. frant 14. Bezirk im Restaurant Pfister, Eisenbahnstr. 35; für den 15. Bezirk im Reftaurant Werschte, Adalbertstr. 16; für den 17. Bezirk bei Otto Kräder, Bigarrengeschäft, Wasserthorstr. 20; ir den 24. Bezirk im Restaurant Krause, Rüstriner Plaz 10; für den 27. Bezirk im Restaurant Jul. Hente, Blumenstr. 38; für den 33. Bezirk im Restaurant Schayer, Acer - und Inalidenftr.- Ede; für den 35. Bezirk bet Gnadt, Schankwirth, Brunnenstr. 38; für den 41. Bezirk im Restaurant Wolf, Gerichtsstr. 44; für den 42. Bezirk im Restaurant Wilke,
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Die Wahllotaie der einzelnen Bezirke, in welchen sozialdemokratische Kandidaten aufgestellt, find folgende: 11. Rommunal- Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 63-67 und 74-78, in der 133./149. Gemeindeschule, Bergmann Straße 28/29. Randidat: Frik Zubeil, Tischler, Waldemarstr. 73. Kommunal- Wahlbezirk, umfaffend die Stadtbezirke 88 bis 94, theilweise 87, in der 50/68. Gemeindeschule ReichenRanb bergerstraße 44 45.
bibat: Otto Klein, Zigarrenhändler, Nitterstr. 15. Rommunal- Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 95-103, theilweise 94, m der 80. Gemeindeschule, Wrangel ftraße 133.
bergerstraße 62.
15. Kommunal- Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 82-85, theilweise 81, 86, 95 und 97, in der 42. Gemeindeschule,
Randidat: Franz Tukaner, Stadtverordneter, Möbel
händler, Köpeniderstr. 24.
17. Kommunal- Wahlbezirt, umfassend die Stadtbezirke 114-117
theilweise 123 und 124 in der 57./72. Gemeindeschule Brandenburgstraße 78/79.
Randidat: Wilhelm Boerner, Zigarrenfabrikant, Ritter
Straße 108.
2. Kommunal. Wahlbezirt, umfassend die Stadtbezirke 168 bis
27.
173, in der 30. Gemeindeschule Rüdersdorferstraße 4/5.
Kandidat: Gustav Tempel, Gastwirth, Breslauerstr. 27. Kommunal- Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 152 bis 156, 159, theilmetje 146, 151, 162, in der 27. Gemeinde Schule, Siraußbergerstraße 9.
33.
kandidat: Otto Heindorf, Gastwirth, Langestraße 70. Rommunal- Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 226, 227, 255, 256, 268, 269, theilweise 221, 225, 257, 267, in der 1., 120. und 124. Gemeindeschule Garten praße 169/170.
Randidat: Emil Böhl, Gastwirth, Frankfurter Allee 74. 35. Kommunal. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 229 bis Kandidat: Robert Herzfeldt, Expedient, Fürbringer41. Kommunal- Wahlbezirt, umfassend die Stadtbezirke 305 bis 318, theilweise 319, in der 118. Gemeindeschule, Bank
236, in der 25/103. Gemeindeschule Ruppinerfir. 53/54.
ftraße 17.
Randidat: E. Vogtherr, Kaufmann, Landsbergerstraße 64. 42. Rommunal. Wahlbezirk, umfaffend die Stadtbezirke 276 bis
278, 319-326, theilmeije 313, in der 32. Gemeindeidule, Bantitraße 26. Pandidat: Emil Gründel, Gastwirth, Dresdenerftraß: 116.
uns teine Randidaten aufgestellt find, wird Wahlentbaltung anempfohlen.
Für diejenigen Bezirke, wo Wahl statifindet, jedoch von
Diejenigen Genoffen, welche am Dienstag, den 19. November, bei den Stadtverordneten. Wahlen behilflich sein wollen, Hehenden Lokalen bei den Bezirksführern melden, wo auch am Lage der Wahl die Wählerlisten ausliegen: Für den 11. Bezirk bei Ammer, Deftillation, Heims und Für den 13. Bezirk bei Mohaupt, Destillation, Manteuffel
Bergmannstraßen- Ede.
Sonntag den 17. November 1889.
Tokales.
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Die Ausweisung des Buchbinders Joseph Janisjewsky, des Reichstagskandidaten für den zweiten Berliner Reichstagswahlkreis, ble bt nach dem Bescheide des OberPräfitenten Dr. v. Achenbach vom 1. d. M. in Kraft. Der an den Mandatar des J., Rechtsanwalt Dr. FI atau, abgegebene Befcheib lautet: Die Borstellung vom 11. v. M., in welcher Sie darüber Beschwerde führen, daß Ihnen durch landespolizeiliche Verfügung des Herrn Polizei- Präsidenten von Berlin vom 11. v. M. der Aufenthalt in Berlin und Charlottenburg untersagt worden, ist mir zur zuständigen Verfügung zugegangen. Demzufolge erwidere ich Ihnen nach Prüfung der Sache, daß es bei der angefochtenen polizeilichen Verfügung bewenden bleiben muß, da Sie im Hinblick auf die gegen Sie ergangenen ftrafgerichtlichen Verurthei für lungen als eine die öffentliche Sicherheit gefährliche Persönlichkeit anzusehen sind, und nach dem Sprachgebrauch des Gesezes vom 31. Dezember 1842 unerheblich ist, ob die Ihnen zur Laft fallenden strafbaren Handlungen im Sinne der heutigen Strafgefeggebung als Verbrechen oder als Vergehen aufzufassen find. Der Oberpräsident Staatsminister gez. Dr. Achenbach. An den 2c." Das angezogene Gesch, das namhafte Rechtslehrer als durch die bezüglichen Reichsgesetze aufgehoben bezeichnen, lautet:§ 1. Reinem selbstständigen preußischen Unterthan darf an dem Dite, wo er eine eigene Wohnung oder ein Unterfommen fich selbst zu befchaffen im Stande ist, der Aufent halt verweigert oder burch läftige Bedingungen erschwert wer ben.§ 2. Ausnahmen hiervon finden statt: 1) wenn Jemand durch ein Strafurtheil in der freien Wahl seines Aufenthalts befchränkt ist; 2) wenn die Landespolizeibehörde nöthig findet, einen entlaffenen Sträfling von dem Aufent halte an gewiffen Orten auszuschließen. Hierzu ist die Behörde jedoch nur in Ansehung solcher Sträflinge befugt, welche zu Buthaus oder wegen eines Verbrechens, wodurch der thäter sich einen für die öffentliche Sicherheit oder Moralität gefährlichen Menschen darstellt, zu irgend einer andern Strafe verurtheilt worden oder in einer Korrektionsanftalt ein gesperrt gewefen find. Es wird Klage beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.
Heber die Bunahme des Spiels und Trunks in der Arbeiterklaffe bringt die treuz- Zeitung" nach dem Evang. Kirchl. Anzeiger" einen Artikel, welcher zwar kein Begreifen der Arbeiterverhältniffe, dafür aber ein um so abfprechenderes Urtheil zeigt und natürlich den Refrain hat: Die Arbeiter müffen wieder in die Kirche; die Kirche wird den
Arbeitern helfen. Der Verfaffer beruft sich für die behauptete Ueberhandnahme der Spiel- und Trunkiucht nicht etwa auf die Kriminalitätsstatistit oder auf andere allgemein wahrnehmbare und kontrolirbare Erscheinungen; Theologen und sonstige Kirchenfreunde machen fich das Beweisen meist leichter. Der Verfaffer behauptet einfach, daß er die Zunahme des Lafters in der Arbeiterbevölkerung persönlich wahrnahm. Er fahre nämlich oft mit der Stadtbahn zwischen Westend und Börse, und höre da von ben mitfahrenden Arbeitern z. B., daß der Eine an einem Abend für zwei oder drei Mart getrunken, der Andere an einem Abend 25 M. im Kartenspiel verloren habe; und es seien dies nicht vereinzelte Fälle, fondern: es waren mehrere, die redeten, und es war immer vom Spielen die Rede". Wir wollen einmal annehmen, daß der Wille des Verfassers, wahr zu sein, ebenso groß sei, als sein Vermögen, klar zu sein, gering ift; eine allgemein giltige Thatsache ist aus solchen ver einzelten persönlichen Wahrnehmungen troßdem nicht abzuleiten. Allein wir sehen auch davon einmal ab; wir laffen die Zunahme der Spiel und Trunfiucht in der arbeitenden Klaffe dahingestellt und geben dem Verfasser zu: Jawohl, der Trint- und Spielfucht fröhnen in der That noch zu viele Arbeiter. Denn ihr fröhnen zu viel Arbeiter, so lange ihr überhaupt noch Arbeiter fröhnen. Wir haben übrigens felbstverständlich nur den unmäßigen und nicht durch soziale Ursachen, welche stärker als die individuelle Willenskraft find, entschuldigten Genuß im Auge. Ist es die Kirche, welche diesem Uebel steuert? Sie fann es nicht und hat auch längst das Vertrauen in der öffentlichen Meinung eingebüßt, daß fie es obne felbftiüchtigen Nebenzwed, oder auch Hauptzwed, wolle. Und selbst wenn die Stadtmiffion und der chriftliche Verein junger Männer dem Wirthshausleben und der materiellen Zeitrichtung" Einen abjagt, ben machen fie nicht zum freien und geistig mündigen Mann, den lehren sie nicht, Pflichterfüllung und Lebensanspruch in den rechten Einklang zu sehen. Schreiber dieses sieht Arbeiter nicht nur gelegentlich in der Stadtbahn zwischen Börse und West end , fondern verkehrt täglich in den Kreisen der Arbeiter. In ben Arbeiterlokalen fieht man oft Spieler und Trunkene; aber von denjenigen Arbeitern, welche geistigen Antheil an der modernen Arbeiterbewegung nehmen, ist nicht ein Einziger ein Spieler oder Trinker, wenngleich ihre, die sozialistische Lebensanschauung dem heiteren Genuffe feineswegs abgeneigt ist. Hier, nicht im Rirchenthum, liegt die Kraft zur Ueberwindung des Trunt- und Spielteufels. Soweit die Arbeiterbegung die Aufgabe haben kann, neben der Vorbereitung befferer Zustände auch die gegenwärtigen Menschen beffer zu machen, würde fie in der geschilderten Beziehung die Arbeiter durch Vereinigung er würde. Daß die Kreuzzeitungsmänner fie daran hindern, wie fie selbst von einer uneigennüßigen Behandlung der Arbeiter frage weit entfernt find, ist freilich nur fonfequent, aber darum
Für den 14. Bezirk bei Händler, Restauration, Wrangel ziehen müssen, wenn sie nicht durch Geseze daran gehindert
Straße 16.
Für den 15. Bezirk bei Werfchte, Reftauration, AdalbertFür den 17. Bezirk bei Lindemann, Restauration, Morig Für den 24. Bezirk bei Böhl, Restauration, RüdersdorferFür den 27. Bezirk bei Behlendorf , Restauration, StraußFür den 33. Bezirk in der Restauration, Reller, Garten
Straße 8.
Straße 171.
am besten geeignet, den Arbeitern, auch den noch unauf
und indifferenten, die Augen zu öffnen.
Die Freißnnigen zeigen in ihren Kommunalwähler- Versammlungen vielfach, daß sie auf dem reaktionärften Standpunkt stehen. So vertheidigt Profeffor Birchow die Haltung der Stadtverordneten. Bersammlung der Freireligiösen Gemeinde gegenüber, er meinte, die freireligiösen Heißsporne hätten fich wegen ihres allzu straffen An
Für den 35. Bezit bei( früher) Bäzold, Restauration, Keller, siebens des Bogens den Ausgang selbst zuzuschreiben. Im
Granfeerstraße 1.
Für den 41. Bezirk bei Diet, Restauration, Wedding
ftraße 3.
ftraße 23.
Reftauration, Pant
Für den 42. Bezirk bei Herzog, Außerdem beim Zentral Wahlkomitee, welches feinen Sit am
Tage der Wahl von Morgens 7 Uhr an bei Julius Hente, Restauration,
Dienstag Abend 8 Uhr statt, und zwar: Die Bekanntmachung der Gesammt- Resultate findet am
übrigen fei er felbft gegen die Begünstigung eines kirchlichen Standpunkis und für die Entfernung des Religionsunterrichts aus der Schule; ein bloßer Sittenunterricht reiche aus. Herr Virchow geht also, was man von jeher wußte, mit seinen Wünschen über das Gefeß hinaus; aber er theilt in der Angelegenheit der Freireligiösen Gemeinde die Haltung der Kirchlichen, obwohl noch niemand behauptet hat, daß auch nur das bestehende Gesetz diese Haltung nothwendig bedinge. Dieser Standpunkt Birchow's ist schlechthin unverständlich. Den Forderungen der Arbeiterpartei auf fommunalem Gebiete steht Virchow so ziemlich in allen Stüden ablehnend gegenüber.
Für ben Norden in Gottschalt's Salon, Gesund läufig, leider(!) nur in bescheidener Art, im Märkischen Pro
brunnen, Babftr. 22.
Für den Süden, Südosten und Südwesten in der
Bir ben Often im Elysium, Landsberger- Allee 39-41.
Unions- Brauerei, Hafenhaide 3-5.
Das Zentral. Wahlkomite:
Das Originellste im Bismardimuseum, das vorvinzialmuſeum verwirklicht worden ist, ist das blaue Hausnummerfchild mit der Zahl 76 vom Hause des Kanzlers in der Wilhelmstraße. Wie muß da das weniger Driginelle befchaffen und was für Röpfe müffen es sein, die nicht allein die gloriofe Jbce des Museums gehabt, sondern ihr diese originelle
6. Jahrg.
Ausführung gefichert, fragt mit Recht die Berliner Preffe." Hoffentlich fängt das Volk der Denker einen Bilgerzug ins Märkische Provinzialmuseum an, um die Zahl 76 kennen zu lernen.
Die wilde Jagd". Ein Freund des B. T." aus Potsdam theilt demselben folgende merkwürdige Geschichte- unter Uebernahme der vollen Verantwortung- mit:
Ich fuhr am Montag, den 11. d. Mts., Mittags 1 Uhr 20 Minuten von Potsdam fort, um zu bestimmter Stunde nach Station Grunewald zu gelangen, woselbst ich etwa 150 Mann beschäftigte, welche dafelbst die Aushebungen der Fenns auf dem Terrain der Kurfürstendamm- Gesellschaft bewirken. Ich hatte meine Beamten, die daselbst die Aufsicht führen, zur feftgeſetzten Stunde, 2 Uhr Mittags, dorthin bestellt. Der Zug war pünktlich von Wannsee fortgefahren und hielt plößlich auf freier Strede ohne sichtbare Veranlassung in der Nähe des Forsthauses.
Ich sah zum Fenster hinaus und bemerkte an dem dortigen Wegeübergange den Bahnwärter das Haltefignal mit der rothen Fahne geben.
Begierig, zu erfahren, was denn für ein Hinderniß vorliege, fah ich nach etwa 2 Minuten einen Reiter im rothen Rock über die Bahn jagen, ihm folgten bald mehrere, zuerst einzeln, dann in Trupps, Herren und Damen; dann folgte die Meute, wenigftens mehrere Hunde derselben, sich unter un ferem Zuge durchquälend. Der Vorgang war erklärt: es war die wilde Jagd nach dem verloren gegangenen Jagdschwein, welches natürlich in erster Reihe aufgesucht werden mußte, während wir dafür unsere Zeit opfern mußten. Wir haben volle 20 Minuten an der Stelle halten müssen und hatten nur den schwachen Troft, daß wir es nicht allein waren, denn auf dem andern Geleife hielt ebenso lange ein Eisenbahnzug, melcher gleichzeitig mit uns auf der anderen Seite des Wegeüberganges zum Halten gezwungen wurde.
Als ich auf der Station Grunewald anfam, habe ich den Vorfall durch den Stations- Vorsteher daselbst, sowie durch den Zugführer und den Schaffner konstatiren lassen. Ich kann auch sonst noch andere Personen als Zeugen namhaft machen."
Eines Kommentars bedarf diese merkwürdige Historie nicht.
Die Stralaner Spike", bekanntlich Eigenthum der Stadt Berlin , welche bisher als Wiese verpachtet worden, ist jezt durch Anschüttung wesentlich erhöht worden und soll als Baustelle für ein Garten- Restaurant in Aussicht aenommen fein; mit einer diesem Zwed entsprechenden Park- Anlage ist auch bereits begonnen worden. Da aber der von der öffentlichen Dorfstraße ab nach dem obigen Magistratsgrundstück führende Weg nur ein privater ist, der von den betreffenden Abjazenten jederzeit gesperrt werden kann, so hat der Magiftrat von Berlin bei den betheiligten Behörden den Antrag gestellt, den nach der Stralauer Spiße" führenden Weg als einen öffentlichen anzuerkennen.
Für den Bau eines zweiten Geleises auf der Nordbahn wird eifrig agitirt. An den Eisenbahnminister von Maybach ist neuerdings ein mit etwa 800 Unterschriften vers sehenes Bittgesuch gerichtet worden, den Uebelständen, welche die Erwerbs- und Lebensverhältnisse der an dem Verkehr auf der Nordbahn betheiligten Bürger sehr gefährden, durch Anordnung sofortiger Herstellung des zweiten Geleises von Berlin bis Dranienburg abhelfen zu wollen."
Ueber einen Akt des rohesten Vandalismus geht der Voff. 8tg." folgende Mittheilung zu: Vor ungefähr 14 Tagen entdeckte ein junger Runstakademiker, daß das schöne Reliefbild an der Rück eite des Denkmals Wilhelm's v. Humboldt in ruchlofer Weise beschädigt sei. Die fizende weibliche Figur war mit Roth befudelt, ihr rechter, frei heraustretender Arm mit dem Schwert lag abgebrochen auf dem Sockel des Denkmals, auf dem sich außerdem eine Menge Mosaikoflafter steine befanden, die offenbar, wie Spuren an dem Marmor beweisen, mit Gewalt gegen das Denkmal geschleudert worden find. Auch an dem Standbilde Alexander's v. Humboldt lagen eine Anzahl solcher Steine. Die Sache wurde der Polizei gemeldet und die abgeschlagenen Marmorstücke abgeliefert.
Eine Mormonen- Taufe, die legte in diesem Jahre, fand am verfloffenen Mittwoch Abend, troß der recht empfind lichen Temperatur, in der Spree bei Stralau, an einer abge legenen Wiese statt. Die Mormonen halten, nach dem Vor bilde Johannes des Täufers, an der Taufe unter freiem Himmel fest, während die hiesigen Baptisten, welche ursprünglich auch im Freien tauften, diese Handlung jegt alle vier Wochen in ihren beiden Kapellen in eigens dazu gebauten Baffins vornehmen.
Eine in Verwesung übergegangene weibliche Leiche wurde am Mittwoch Nachmittags im Spandauer Schiffahrtsfanal, in der Nähe der Fennbrüde, von Fischern aufgefifcht. Dieselbe wurde nach dem Obduktionshause gefchafft. Die bis Aur Unkenntlichkeit entstellte Todte dürfte 25-30 Jahre alt fein; bekleidet war dieselbe mit schwarzem Kleide, schwarzem Umschlagetuch, schwarzen Strümpfen; die Unterwäsche war nicht gezeichnet, so daß Anhaltspunkte über die Persönlichkeit der Todten nicht gefunden werden konnten.
Das zu frühe Schließen der Ofenklappe hat schon wieder ein Opfer gefordert. In der Zimmerstraße Tr.,
wohnt eine Frau Dr. Kähre. Da bie Dame be 48, 2 xx.
am
früh fich nicht blicken ließ, so sah man nach und fand sie bes wußtlos, durch Kohlendunst faft erstickt vor. Obwohl gleich Hilfe herbeigefchafft wurde, so gelang es doch nicht, die Kranke so weit herzustellen, daß die Ueberführung nach der Charitee bewerkstelligt werden konnte.
Das räthselhafte Verschwinden des Portiers der Tattersal Aktiengesellschaft in der Georgenstraße verursacht in der dortigen Gegend allgemeines Aufsehen. Der etwa 46järige Mann, Namens Stephan, allen Besuchern des obengenannten Reitinstitutes wohl bekannt, empfing von der Direktion am Dienstag Vormittag eine Anzahl Rechnungen zum Einkaffiren, entfernte fich bald darauf mit den Quittungen und kehrte nicht wieder seitdem weder nach seiner Wohnung, noch nach dem Tattersal zurüd. Da der Verdacht dadurch rege wurde, daß St. die Beträge der Rechnungen eingezogen und dann flüchtig geworden, wurden sofortige Recherchen angestellt, die jedoch ergaben, daß St. die Rechnungen überhanpt nicht einfaffit. Es bleibt demnach nur noch die Vermuthung, daß dem recht rüftigen Manne bald nach seiner Entfernung aus dem Tattersal ein Unglüd zugestoßen ist, oder daß derselbe freiwillig Hand an fich gelegt hat, wozu allerdings der Umstand berechtigt, daß die Frau des Verschwundenen vor einigen Monaten ge storben und Stephan sich über den Verlust derselben außer ordentlich gegrämt hat. Bis jetzt ist es der sofort benachrichtigten Polizei nicht gelungen, eine Spur des Verschwundenen zu entdecken.
Ein Zusammenstoß außergewöhnlicher Art, ter wunderbarer Weise ohne ernstliche Verlegungen vorüberging, fand am Freitag Mittag an der Ede der Tauben- und Fries brichstraße statt. Der Planwagen eines auswärtigen Bäders