er

t.

Ir. 271.

ett,

07

dalt intimacDienstag, den 19. November 1889.

Wing rfftätte

Boebow's muerei.

agazin

[ 372

fowie eine antniß, daß

Schäft

2

[ 753

$ Bestreben Sinfe meine

:

gerecht F

rgang

pfehle m

Lokal

son

22.

reifter

be,

eroben

ntniffe

zu liefern

Stoffe

Tenfchaft

r

toftet bei

tgehensw

Ifg.

aller Arten breifen

rmacher

52.

8.

Mart

en- Kleider m Ganzen

t, à Rile

aar 2 M

lt 2 Mart

fe à Paar chen abge

neifter.

1365

det 1875

mftr.

part.

Herren

Jaubert Stoffe abl

en![ 549

Beuge räthe

rlin C. derplat Ftliche ge

gut er

Cets. Die

Privat

346

ten mein

reiche in

ts

78 bei

467

et jeden Bor tglieder

37

imon

6. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

heint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei s Saus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, möchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer Bf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Bf. Bei Abholung aus unserer pedition Simmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Postabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreislifte für 1889 unter Nr. 866.) für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mart pro Monat.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Auf zur Wahl!

Am heutigen Tage werden die Arbeiter für ihre dem­niftigen Vertreter in der Kommunalverwaltung an die Urne

treten.

Ueber die Wichtigkeit und die weittragende Bedeutung biefer Wahlen tann heute tein Zweifel mehr obwalten. Thue Jeber feine Pflicht, und der Erfolg wird nicht ausbleiben.

Die sozialdemokratischen Kandidaten find:

11. Wahlbezirk: Fritz Zubeil , Tischler,

Waldemarstr. 73.

13. Wahlbezirk:

Otto Klein, Cigarrenhändler,

Ritterstr. 15.

14. Wahlbezirk:

Arthur Stadthagen , Rechtsanwalt,

Landsbergerstr. 62. 15. Wahlbezirk:

Franz Tutzauer , Stadtv., Möbelhändl.,

Köpnickerstr. 24.

17. Wahlbezirk:

Wilhelm Boerner, Cigarrenhändl.,

Ritterstr. 108.

24. Wahlbezirk:

Gustav Tempel, Gastwirth,

Breslauer ftr. 27.

27. Wahlbezirk:

Otto Heindorf, Gastwirth,

Langeftr. 70.

33. Wahlbezirk: Emil Böhl, Gastwirth,

Frankfurter Allee 74. 35. Wahlbezirk:

Robert Herzfeldt, Expedient,

Fürbringerstr. 17.

41. Wahlbezirk:

Edwin Vogtherr, Kaufmann,

Landsbergerstr. 64. 42. Wahlbezirk:

Emil Gründel, Gastwirth,

Dresdenerstr. 116.

Feuilleton.

Madbrudt verboten.]

Germinal.

Sozialer Roman von Emile 3ola. Binzig autorifirte Uebersehung von Ernst Siegler.

auf bie beiben Männer:

" 1

[ 32

-

Jasertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Fefttagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerfrake 44.

Der Parlamentarismus.

Die Blätter aller Parteien beklagen sich bitter über die unaufhörliche Beschlußunfähigkeit des Reichs tages. In der That ist das bis dahin unerhörte Faktum zu konstatiren, daß der Reichstag in dieser Session erst ein­mal beschlußfähig war, und zwar bei der Präsidentenwahl. Die Verhandlungen über hochwichtige Fragen, die bis jetzt stattgefunden, haben sich vor leeren Bänken ab­gespielt.

Die Herren Kartellbrüder wollen sich die Sache eben so leicht als möglich machen; wozu unnöthige An­ftrengungen? Ob das Ansehen des Parlaments darunter leidet, was fümmert das diese Herren, nachdem sie, was sie für nothwendig hielten, unter Dach und Fach gebracht haben? Sie spielen sich bei jeder Gelegenheit als Patrioten" auf; in diesem Augenblick ist ihnen aber nicht das Mindeste daran gelegen, ob der Reichstag dem Auslande das klägliche Schauspiel der Beschlußunfähig­feit bietet oder nicht.

Es scheint, als ob das Wort eines bekannten Staats­mannes: ,, Der Parlamentarismus muß durch den Parlamentarismus selbst zu Grunde gehen!" sich erfüllen sollte. Denn die Verhandlungen Reichstags verlieren für immer seitdem

bleibt. Wollte man sich die Verfassung nur erst genau an­sehen, so würde man noch mehr Lücken finden. Man denke nur daran, wie machtlos sich das Parlament schon mehr als einmal erwiesen hat, wenn es sich um den Schutz der Person von Abgeordneten gegen polizeiliche Uebergriffe handelte! In hundert Dingen beruht die Bedeutung des Parlaments lediglich auf dem Wohlwollen ber Regierungen; wird ihm dies entzogen, so kommt es aus schiefe Stellung, der in sich dann Mehrheitsparteien durch Nachgiebigkeit wieder zu befreien trachten. Wenn aber die Volksvertretung auf die Forderungen der Regierungen nicht eingeht, so muß fie deren Wohlwollen verlieren. Armes Parlament, das darauf angewiesen ist!

die

eine

Dazu kommt noch ein anderer Faktor unseres politi­schen Lebens der Militarismus. Die ungeheure Ausdehnung des Wehrsystems in der Aera des bewaffneten Friedens lastet wuchtig auf allen öffentlichen Verhältnissen; der Erwerb, die Volksbildung, die Entwicklung von Literatur und Kunst Alles wird durch den bewaffneten Frieden beeinträchtigt. Nicht zum wenigsten die Volksvertretung. Wenn sie eine konstitutionelle sein soll, so muß sie den mächtigsten Faktor im Staate bilden. Aber sie ist es nicht. Der mächtigste Faktor im Staate ist derzeit ohne 3weifel die bewaffnete Ma ch t. Neben ihr steht die Voltsvertretung völlig im Schatten. Ohnehin hat auf

mehr an Interese, feitben sich, Jebermann einleuchtend, ge- Militärorganisation bie Sände gebunden und hat bewirkt,

zeigt hat, daß der Reichstag in Legung auf eigene Initiative völlig ohnmächtig ist.

Das ist

haben schon 1871 vorausgefagt, baß der Parlamentarismus

in Deutschland auf das Niveau kommen müsse, auf dem er fich gegenwärtig befindet.

Als man damals die Reichsverfassung beschloß und damit auch die Grenzen der Machtstellung des Reichtags zog, befand man sich in den Flitterwochen der neuen ,, liberalen" Nera. Man sah alles im rosigsten Licht, denn die Erfolge des Krieges und der Goldstrom der fünf Milliarden hatten einen Freudentaumel erzeugt, der freilich bald genug einer kahlen Ernüchterung Platz machen sollte. Man sah in der Diätenlosigkeit der Abgeordneten keine Gefahr für die Bedeutung und den Einfluß der Volksvertretung und verfäumte den geeigneten Moment, die Diäten durchzusetzen. Hinterher hilft alles Geschwätz nichts mehr; die verbündeten Regierungen weisen die Forderung ab; der Reichskanzler sagt dazu: Sie imponiren mir gar nicht!" und all die wohlgeformten Reden der Bamberger , Rickert und Genossen beweisen nur, welche historischen Versäumnisse sich diese Herren auf die Schultern geladen haben.

Die Verfassung enthält, soweit sie sich auf den Reichstag und dessen Befugnisse bezieht, eine Menge Lücken, deren Ronfequenzen die hochwohlweisen Herren Verfassungsmacher feinerzeit zu ziehen unterließen. Man war in Deutschland ungemein erstaunt, als sich unlängst herausstellte, wie es nach der Verfassung zulässig ist, daß Deutschland ein halbes oder gar breiviertel Jahr ohne Voltsvertretung

werdet Ihr vielleicht vorgelassen, aber antworten wird man Euch nicht mehr wie die Wand da. Sie haben den Geldsack und ihnen ist Alles egal, sag' ich Euch."

daß dieselbe einen schier selbstständigen Faktor im Staate ausmacht, der sich mehr und mehr von den übrigen Bestand­theilen der Bevölkerung absondert und sich zum privilegirten Stand herausbildet. Auch in diesem Punkte ist es nun zu spät; die Volksvertretung wird nicht so leicht mehr den Ein­fluß auf die militärischen Fragen bekommen, den sie einst besaß und so leicht aufgegeben hat.

Dazu kommt die Interessenpolitik der Kartellparteien- wer will sich noch wundern, wenn nachgerade die Bedeutung des Parlamentarismus dahinschwindet.

Wir wollen den Parlamentarismus an sich weder überschäßen noch unterschäßen. Aber der gegenwärtige Stand des deutschen Parlamentarismus kann nur den traurigsten Pessimismus hervorrufen. Es war vor 1887 nicht er­baulich, aber die Kartellbrüder haben seitdem ein Uebriges gethan.

Werden die nächsten Wahlen ein Resultat liefern, das uns hoffen läßt, daß die Schlaffheit der Volksvertretung einem frischen und lebendigen 3uge Plak machen wird? Wer mag das wissen?

Der Parlamentarismus des Deutschen Reichs ist noch kaum zwei Jahrzehnte alt und gleicht schon einem Greise mit kahlem Haupt und wankenden Knieen. Nur das Volk fann ihn verjüngen. Die aber, die sich über seine Alters­schwäche wundern, beweisen damit nur, daß sie unsere Zeit nicht verstehen.

mattgetönte Seide, all dieser Kapellenschmuck flößte den Leuten einen gewissen unbehaglichen Respekt ein, und die dicken orientalischen Teppiche, auf denen sie standen, schienen ihnen mit ihrem hochgeschorenen Wollengewebe die Füße zu feffeln. Aber was sie am meisten überraschte und beengte, war die schwüle Wärme der Dampfheizung, die ihre vom Wind erstarrten Wangen glühen machte. Fünf Minuten verstrichen. Ihr Mißbehagen und ihre Verlegenheit in dem eleganten, überall geschlossenen 3immer wuchs.

Die Maheude warf einen troftlos verzweifelnden Blick Also geh', Mann! Geh', laß Dich für die Anderen Montsou. Der falte Nordostwind pfiff über die Landstraße. Ehrenlegion. Er sprach zuerst:

heiten reben."

haben, flopfte ihm auf die Schultern:

Wieder ward es still; dann erhoben fich Maheu und Stephan, ließen die Familie in düsterem Schweigen vor den leeren Tellern, holten Pierron und Levaque, und alle Vier begaben sich zu Raffeneur, wo die Abgeordneten der ver schiebenen Kolonien gruppenweise eintrafen. Als die zwanzig Männer verfammelt waren, tamen sie überein, welche For: derungen man dem neuen Tarif der Kompagnie gegenüber­stellen wolle und dann machten sie sich auf den Weg nach Um zwei Uhr tamen fie in der Villa des Herrn Henne­beau an. Suerst sagte ihnen der Diener, sie sollten warten, fam er zurüd und führte sie in den Salon, deffen schwere Licht durch die Spizenvorhänge der Fenster fiebte. Die

,, Aber ich versteh' ja nicht zu sprechen, ich werde Dumms Stephan, glücklich, den Widerstand der Frau besiegt zu schloß die Thür und ließ sie vor dem Hause stehen. Dann

Rechte fein."

Endlich trat Herr Hennebeau ein, mit militärisch zu­geknöpftem Rock, im Knopfloch das rothe Schleifchen der Ah, da seid Ihr... Ihr macht Revolution, wie es scheint Und er unterbrach sich, um mit höflicher Ruhe hinzu­zufügen: Sett Euch, ich bin bereit, mit Euch zu reden." Die Arbeiter blickten auf die kostbaren Size; nur Einige hatten den Muth, Plak zu nehmen, während die Niemand sprach ein Wort. Hennebeau hatte seinen Fauteuil vor den Kamin gerollt, blickte sie Alle an und

Du wirst jagen, was Du fühlst, und das wird das Stoffdraperien er auseinander zog, so daß ein mattes Bonnemort, dessen Beine anfingen, besser zu werden, Arbeiter, alle sehr sauber, in Tuchröcken, frisch rasirt, mit Anderen stehen blieben.

hüttelte mit vollem Munde das Haupt. Vaufe: felbft die Rinder waren ruhig, denn, wenn es

leife:

Es entstand eine

Son von fich geben konnten. Nachdem der Alte seine Rar toffel langfam verarbeitet und hinuntergeschluckt hatte, sprach

gelbem Haar und gelbem Schnurrbart, blieben verlegen in der Nähe der Thür; keiner wagte sich zu sehen, sie drehten

Rartoffeln gab, stopften sie sich so voll, daß fie feinen ihre Mügen in den Händen und warfen scheue Blicke auf versuchte ihre Physiognomien und Namen im Gedächtniß zu

Bor

das reiche Mobiliar. Es war ein Gemisch aller Style, wie es die Mode mit sich brachte: Fauteuils Henri II. , Stühle Louis IV. , ein italienischer Schmuckschrank aus dem sechs­

Rebe, was Du willst, es wird doch sein, als wenn Du zehnten Jahrhundert und ein spanisches Möbel aus dem vierzig Jahren ließ uns die Direktion hinauswerfen, Ramins, und Stickereien von alten Meßgewändern waren

Ich hab' bas Alles durchgemacht. vierzehnten; eine Altarbecke hing über dem Marmor des

Dieses alte Gold, die

behalten. Er hatte, in der letzten Reihe versteckt, Pierron erkannt, sein Auge blieb aber auf Stephan haften, der ihm gegenüber saß.

Also, was wollt Ihr mir sagen?" Hennebeau erwartete, der junge Mann werde das Wort ergreifen und war so erstaunt, Maheu vortreten zu sehen daß er seiner Verwunderung nicht Herr werden konnte: