3flicht besiederösterreich hat sich nach diesem Antrage eventuell mit einem höheren Betrage als 5 pt. des Kostenaufwandes an nheit da liegt nicht diesem Unternehmen zu betheiligen. Der Haupthafen sei in Bien anzulegen.
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Ueber ein neues Attentat der russischen Nihilisten wird der defleisches Boff. 3tg." über London berichtet: Nach Meldungen aus
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avor bem nach Petersburg , als zwischen Sebastopol und Lozowo der niß Bahnzug plöglich halten mußte, weil entdeckt worden war, daß nd fangen die Schienen zerlöchert seien. Es wurde eine Untersuchung einhemnis das Leben der Großfürsten. nur ein geleitet. Man glaubt, es handle fich um ein Komplot gegen esdener nicht. Vielleicht handelt es sich wieder einmal nur um eine alten nad von ben Polizeibeamten gemachte Entdeckung, welche nur des wegen gemacht worden ist, weil die politische Polizei eben darPlazen weiß ja, daß besonders in Rußland auf angewiesen ist, von Zeit zu Zeit etwas zu entdecken. Man die ar weniger wilden Ländern gemachte
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aber auch in anderen häufig Komplote von den Polizei
beamten erfunden werden, nur damit diese zeigen können, daß aufbring tereffe die Nihilisten an dem Tode zweier Großfürften haben ben letzten sollten, wie sie zu Duzenden herumlaufen.
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der Propaganda in das Land habe, so sei sie doch nach An-| ficht der verbündeten Regierungen unentbehrlich und habe ihre guten Wirkungen geäußert. Die Ausweisung sei unter Umftänden die einzige wirksame Maßregel, und oft sei schon die Androhung derselben von Erfolg gewesen. Nach Aufhebung der Ausweisungsbefugniß werde die gemäßigtere Richtung der Sozialdemokratie der extremften weichen müssen. Prinz Carolath
( Reichspartei) ift gegen die dauernde Bewilligung der Aus
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meifungsbefugniß, da die humane Handhabung deffelben, wie sie unter dem gegenwärtigen Minister des Innern geübt werde, keineswegs für alle Zukunft verbürgt fei. Abg. Singer( Sozd.) erkennt zwar die humanen Anschauungen des Herrn Ministers an, bezweifelt aber, daß fie immer vorhanden gewesen seien. Die extreme Richtung sei überhaupt erst durch das Sozialistengelet herangebildet worden. Ungefeglichkeiten feien von den fozialdemokratischen Führern, wenn sie zurückkehrten, nicht zu befürchten. Der Redner illustrirt durch eine Reihe von Beispielen die Härten, welche Ausgewiesene zu erleiden gehabt hätten; es feien im Ganzen 893 Personen, darunter 293 aus Berlin , ausgewiesen worden. Minister Herrfurth bezweifelt die Richtigkeit dieser Bahlen und bemerkt, daß von den Ausgewiesenen 200 Personen die Rückkehr gestattet worden sei. Derselbe giebt einige Proben von antimonarchischen und sonstigen ansschreitenden sozialdemokratischen Artikeln, welche namentlich auch die Kommune und die chicagoer Anarchisten feiern. Abg. Dechelhäuser( natlib.) erklärt sich gegen die Ausweisungsbefugniß. Die Sozialdemokratie habe sich von dem Anarchismus getrennt, die Arbeiter verhielten sich ruhiger und die Führer hätten eine Haltung angenommen, die als eine günftige angesehen werden könnte. Von der Ausweisung sei häufig ein zu weitgehender Gebrauch gemacht worden, und das habe vielfach Erbitterung hervorgerufen und in Kreise getragen, welche fonft mit der Sozialdemokratie nichts gemein hätten. Die erziehliche Wirkung des Sozialistengefeges erfenne er an, aber die liege nicht in der Ausweisung. So wie er denke, das könne er dreift versichern, der größte Theil Die Fortseßung der Debatte wird um der Großindustriellen. 11% Uhr Nachts auf Donnerstag Abend vertagt.
Die Reichstagskommission für das Sozialistenle berieth gestern Abend den§ 24, welcher dem§ 28 des Gesezes vom Jahre 1878 entspricht und in der neuen Vorwelche burch die im§ 1 bezeichneten Bestrebungen mit Gefahr Den Haub für die öffentliche Sicherheit bedroht find, kann von den Zentralbehörden der Bundesstaaten, so weit dies nicht bereits landesgefeßlich zulässig ist, mit Genehmigung des Bundesraths für die Dauer von längstens einem Jahre angeordnet werden, daß Personen, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu besorgen ist, den Aufenthalt in den Bezirken oder Ortschaften von der Polizeibehörbe versagt werden kann. Die auf Grund des Absaz 1 getroffenen Anordnungen der Zentralbehörden sind durch ben Reichsanzeiger und auf die für landespolizeiliche Verordnungen vorgeschriebene Weise bekannt zu machen. Dem Reichstage muß darüber sofort beziehungsweise bei seinem nächsten Bujammentreten Rechenschaft gegeben werden. Auch nach Ablauf der für solche Anordnungen gestellten Frist dürfen Perfonen, welchen der Aufenthalt in den bezüglichen Bezirken der Drifbaften versagt worden ist, den Aufenthalt in denselben nur mit vorgängiger Genehmigung der Landespolizeibehörde nehmen. er ben auf Grund vorstehender Bestimmungen erlassenen Verfügungen der Landespolizeibehörde zuwiderhandelt, wird mit Gelbitrafe bis zu 1000 m. oder mit Haft oder mit Ge fängniß bis zu sechs Monaten bestraft. Auf Mitglieder des Reichstages oder einer gefeßgebenden Versammlung, welche sich am Size dieser Körperschaften während der Session der
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aufhalten, finden die im Absatz 1 erwähnten Anordnungen teine Anwendung." Die Abgg. Frißen und Reichensperger( Zentrum) erklären sich gegen die Vorlage. Wenn der Paragraph nicht ganz geftrichen werde, müsse wenigstens eine bedeutende Milderung eintreten. Sie weisen auf bie Härten gegen die einzelnen von der Ausweisung be troffenen Personen hin, die in ihrer bürgerlichen Existenz start
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Lokales.
Die Reichstagsabgeordneten A. Bebel, C. Grillenberger, W. Liebknecht , H. Meister und P. Singer quittiren öffentlich über folgende Beiträge, die für Unterfügungszwede vom 1. Juli bis 30. September bei ihnen eingegangen find.
a. Für den Unterstüßungsfond: Neu- Ruppin 7 M.,.'s Rentenbeitrag 1359 M., Ludwigs hafen a. th. 36,40 M., Pforzheim 3 M., St. durch 2. im Schwarzwaldorte 10 M., Herzberg 10 M., Schleudig 40 M., Reichenbach 50 M., Meerane 79 M., Ulm 100 M., Braun schweig 50 M., Hannover 300 M., aus dem 4., 5. und 6. fächs. Wahlkreis 50 M., C. M. Berlin 5 M., Frankfurt a. M. 100 M., C. Apolda 1,95 M., J. Rawitsch 24,24 M., Buckau 29,60 M., Budau 30,50 M., Nürnberg 75 M., Coblenz 13,50 Mark, Brandenburg 25 M., Lüneburg 20 M.
b. Für den Wahlfond von:
Fischer 300 M., Ungenannt 2400 M., Mann im Mond 1000 m., X. Y. 3. 150 M., Göttingen 32 M., Achim 50 M., Halberstadt 30 M., Ronsdorf 50 M., Bielefeld 100 M., Hannover 500 M., aus Württemberg 250 M., mehrere sozialis Helmstedt 15,55 M., Klein freden 550 M., Bichopau 20 M., Eupen 10 M., Nordhausen 30 M., Caffel 400 M., Fürth 20 m.
geldhäbigt, ja ruinirt worden seien. Die segensreiche Spezial stische Bankier's Gründergewinn 20 000 M., A. 3. 1893 30 M., Beleggebung auf dem Gebiete des Versicherungswesens und des Arbeiterschußes fei in ihrer Wirksamkeit wesentlich geschwächt Osnabrück 50 M., Eschwege 17 M., Fürth 30 M., Caffel 100 M., worden durch die mißliebige Ausweisungsmaßregel. Abg. Dr. Buhl( natl.) erklärte, daß er und seine politischen Freunde sich nicht entschließen könnten, für
die Ausweisung
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Einrichtung machen wolle. Abg. von Helldorff( konf.) leht in längerer Rede auseinander, weshalb feine Freunde die Verantwortung für die Ablehnung der Kusmeifungsbefugniß nicht übernehmen fönnten, ja, daß es toentuell vorzuziehen sei, das Gefeß ablaufen zu lassen, wenn genügende Maßregeln zur Bekämpfung der Agitation nicht gewährt würden. Was man bisher auf Beit gebilligt habe, auch für die Dauer bewilligen, wenn man es
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überhaupt für nothwendig gehalten habe. Er verkenne nicht, daß die Ausweisung in weiterer Anwendung zur Ausbreitung ber Sozialdemokratie auf die fleinen Städte und auf das
Land beigetragen habe. regel sehr wirksam insofern gewesen, als sie die Haltung ber Agitatoren wesentlich beeinflußt und sie dazu angehalten babe, sich in den Grenzen langsamen und vorsichtigen Vorgebens zu bewegen. Die Ausweisungsbefugniß der Regierung babe offenbar auch dafür mit gewirkt, daß eine gewaltsame Er hebung bisher nicht eingetreten sei. Minister Herrfurth stimmte diesen Ausführungen in vielen Beziehungen bei und erklärte,
Allein. zweifellos sei die Maß
haben, ebenso Herr Heckendorf. Herr Rudenburg( Schwarzer Adler) kann, da er augenblicklich nur Vertreter des Herrn Ehrlich ist, vor 1. Januar über die Säle nicht verfügen, Herr Sarre( Birkenwäldchen) erklärt dagegen ganz entschieden, seinen Saal zu feiner Versammlung hergeben zu wollen, da bisher noch nie eine bei ihm stattgefunden habe, gab dabei Erklärung aber gleich die ab, eventuell daß ihn Unannehmlichkeiten seitens der Drtspolizei keineswegs beeinflussen würden.- Dieser Herr verschmäht sonst durchaus nicht die Arbeitergroschen, welcher speziell von Arbeitern aus dem Westen Berlins an schönen Sommertagen sowie Sonntags für Vergnügungen entgegennimmt.
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Ueber die beiden Lokale( Weidt, Heckendorf) werden wir nach Ablauf der Bebentze it" sofort berichten. Sämmtliche Anfragen betreffs der Lotalfrage Schöneberg's wolle man an Hermann Gärtig, Schöneberg , Rolonnenstr. 37 richten.
Auch in Pankow regen sich die Arbeiter und nehmen den Wirthen gegenüber Stellung, welche ihr Lokal zu Versammlungen verweigern. So sollte vor einiger Zeit eine Ver fammlung im Lokal von Krause in der Wollantstraße stattfinden, aber der Herr Wirth, bei welchem die Arbeiter ihr Bier getrunken und jahrelang ihre Festlichkeiten gefeiert, verweigerte sein Lokal, und zwar aus Furcht vor der Polizei, wie er erklärt hat. Nun, sagen die Arbeiter, mag er sein Bier auch an die Polizei verkaufen, und haben beschlossen, das Lotal so lange zu meiden, bis der Wirth keine Furcht mehr vor der Polizei hat.
Versammlungen.
Eine Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins für den 2. Wahlkreis tagte am Dienstag, den 12. d. Mts., im großen Saale der Bock- Brauerei; dieselbe war start besucht. Tagesordnung: 1. Vierteljahresabrechnung bes Raffirers. 2. Wahl des Gesammtvorstandes. 3. Vortrag über die neue Sozialistengefez Vorlage und die Parteien. Referent: W. Werner. 4. Diskussion. 5. Verschie benes und Fragetaften. Nach Eröffnung der Versammlung forderte der Vorsigende auf, wenn die Versammlung ein vor zeitiges Ende nehmen solle, gewissen Elementen den Gefallen nicht zu thun, auf irgend eine Provozirung einzugehen. Zum 1. Punkt gab der Raffirer die Viereljahrsabrechnung. Im Verlauf des Vierteljahrs haben 6 Versammlungen stattgefunden, in denen 112 Mitglieder aufgenommen wurden. Ge fammtzahl der Mitglieder 378; von den eingegangenen Beis trägen Bestand 12,60 M. Davon sind noch zu decken die Unkosten der legten Versammlung. Die Revisoren waren ihren Pflichten nicht nachgekommen, sie hatten versäumt zu revidiren. Sie wurden vom Vorfizenden getadelt und von der Versamm lung andere Revisoren gewählt, welche in nächster Versammlung Revisionsbericht erstatten werden. Es sind die Herren W. Grube, Voß, Karge. Bum 2. Punkt, Vorstandswahl, yarde aus der Versammlung ein Antrag geftellt, den bisherigen Vorstand, wieder zu wählen; es lehnten jedoch ab: Herr Key, zweiten. Vorfißender; Drschinski, erster Schriftführer. Der zw Zeil Schriftführer Herr Greifenberg und der Beifißes Herr, ab mann waren nicht anwesend. Auch für die Fehlenden Neuwahl beschlossen: Der gewählte Vorstand besteht Lucius Junkerstr. 1; zweiter Vorsitzender: Rob. Kroll, Gurüd aus folgenden Personen: Erster Vorsitzender: Ernst Bocrebner ftraße 123; erster Raffirer: Theodor Strehler, Se Material straße 7; zweiter Kassirer: Georg Heldenberger, feitens der ftraße 26; erfter Schriftführer: Paul König, tottb bem& Nr. 21 bei Gley ; zweiter Schriftführer: A. Wülle vir veranlagt wird gebeten, seine Abreffe abzugeben.) Bum breifen. Unter der Tagesordnung erhielt Genoffe W. Werner zu fel, das bie trage das Wort. Derselbe wies im Anfang feiner rophylaftiche hin, es würde so oft gesagt, manche Genoffen gingen th thret Rede oft zu scharf vor und bereiteten dadurch einer Versamm lung ein vorzeitiges Ende. Wenn es aber nicht erlaubt ist, durch eine öffentliche scharfe Kritik Parteien und Misstände zu beleuchten und bloszustellen, was für Uebelstände würden dann überhand nehmen und wie sollten ber artige Uebel und Mißstände beseitigt werden! Die schärfte Kritik verdiene die verschiedene Handhabung des Sozialisten gefezes. Leider hätten andere Parteien und ihre Verireter in Reichstage das Interesse für Verbesserungen der Lage des Volfes verloren. Das beweisen am allerbesten die Reichstagsfizungen bei leeren Bänken. Wenn bei den Verhandlungen über ein solches Gesez so wenige Reichstagsabgeordnete zur Stelle sind, dann ist es der beste Beweis, von welchem Ge diese Mannesseelen erfaßt find. Oder bleiben fie vielleicht bie Furcht vor ihrer Verantwortung weg? Man möge aus d Sozialistengesete machen, was man wolle, so könne man ihm wohl diese und jene Person treffen, aber niema die Idee. Die aus Berlin ausgewiesenen Personen find bis auf zwei oder drei der Idee treu geblieben und haben die Lehren der Partei an den Orten mit Erfolg zu verbreiten
c. 3ur Unterfügung der Elberfelder Angetlagten und deren Angehörigen: Aus: Bredow bei Stettin 20 M., Aschersleben 4,60 m., Frankfurt a. M. 128,20 M., Ronsdorf 22,75 M., Bielefeld 50 M., Friedrichshagen , Handschuhmacher 26,45 M., Friedrichs hagen , Former 10 M., Friedrichshagen , andere Arbeiter 20 M., Hannover 50 M., Sorau N. 2. 30 M.. Oschaz 6,40 M., Deberan 10 M., Königsberg i. Pr. 77,05 M., A. Effern 5 M., Tambach 10 M., Alt- Bused 2 M., Kaiserslautern 1,30 M., Granschüß 5 M., Flensburg 50 M., Siegen 11 M., Dölau 12 M., Obernkirchen 3,70 M., Helm stedt 7 M., Augsburg 30 M., Friedrichshagen 10 M., Montigny 6 M., Suhl 15 M., Kottbus 50 M., Bamberg 28 M., Bittau 18,50 M., Potsdam 30,15 M., Nordhausen 30 M., Vet schau 4,25 M., Bayreuth 11,80 M., Reuß ält. Linie 39,31 M., K. Wiesbaden 25,60 M., Rathenow 20 M., Eilenburg 25 M., Roblenz 16,75 M.
Die Lokal- Kommilhon Schöneberg " theilt uns folgendes mit: Die Schloßbrauerei Schöneberg giebt ihren Saal zu jeder Versammlung her. Herr Weidt( Lindenpark)
wenn die Maßregel auch hart sei und auch die Schattenseite ist nicht abgeneigt, will aber eine Bedenkzeit von acht Tagen
,, Ach," rief Stephan, wenn eine ordentliche Cholera lommen und uns von all den Leuten befreien möchte,
welche uns ausbeuten!" Niemanden den Tod wünschen. Auch nüßt das gar nichts, denn es würden Andere an deren Stelle treten. wollte nur, daß wenigstens die, welche jetzt an der Spize find, ein Einsehen mit uns hätten, und ich hoffe, sie werden es haben, denn es giebt doch überall gute Men
,, Nein, nein!" antwortete die Maheude. Man muß
fchen.
gar nicht."
Für
mochte darauf gerechnet haben, die Mutter allein zu treffen; mochte darauf gerechnet haben, die Mutter allein zu treffen; der plögliche Anblick des jungen Mannes schnitt ihr die Worte ab, die sie sich unterwegs zurechtgelegt hatte.
Was willst Du hier?" schrie die Maheude ihr ent" Ich mag Dich nicht mehr. gegen, ohne aufzustehen. Hinaus!" Ich
Ihre Politik, das wissen Sie ja, bin ich
Die Maheude tabelte gewöhnlich seine heftigen Reden
Räthchen stotterte:
für ,, Mama, ich bringe Dir Kaffee und 3ucker die Kinder... ich habe Extrastunden gemacht und an sie gedacht."
und nannte sie revolutionär. Daß man sich seine Arbeit rauf. Daß die Ihren im Voreux feierten, während sie in
Sie holte aus ihrer Tasche ein Pfund Kaffee und ein die
Jean- Bart arbeitete und Geld verdiente, hatte sie mit Sorge erfüllt, und sie schützte die Kinder vor, um den Eltern etwas helfen zu können. Aber ihr gutes Herz entwaffnete die Mutter nicht:
Statt uns Geschenke zu bringen, hättest Du bei uns bleiben und Geld verdienen sollen!"
nung. Aber warum sich um allerhand fremde Dinge befümmern, um die Bürger und die Regierung? Warum sich in die Angelegenheiten anderer Leute mischen, wobei man höchstens Eins abbekommen kann? Nein, sie war durchaus nicht für seine Ideen, und wenn sie fortfuhr, ihn hochzuSchagen, so geschah dies einzig nur, weil er sich nicht betrank zahlte: wenn ein Mann sich rechtschaffen aufführt, kann man Stephan sprach von der Republik , welche Jedermann muß das nicht die entartetste aller mißrathenen Töchter sein?
Und sie schalt auf fie los, ihr all das in's Gesicht
Anderes erhofft. Ein Kind im sechzehnten Jahre, später, wenn der Liebhaber sie heirathet, Sorgen, Noth, Elent, war das nicht das allgemeine Loos? gab's etwas Anderes? Darunt vertheidigte sie sich ohne Schande, und wenn sie sich schämte und verlegen zu Boden blickte, warjs nur, weil die Mutter fie vor dem jungen Manne schalt, dessen Gegenwart ihr das Herz beklomm und sie schier zur Verzweiflung brachte. Stephan aber, um die Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter nicht zu stören hatte sich erhoben und machte sich an dem halb erloschenen Feuer zu thun. Die Blicke der jungen Leute begegneten sich. Er fand sie blaß, müde, aber doch hübsch mit den klaren Augen in dem farblosen Gesicht. Und er fühlte ein Bedürfniß, ihr zu helfen; er hätte nach Montsou eilen und den Anderen zwingen mögen, fie zarter zu behandeln. Sie aber las in seinen theilnahmsvoll sie streifenden Augen nichts wie Mitleid: er mußte sie gewiß verachten, daß er sie so anschauen konnte! Es schnürte ihr die Brust zusammen und sie war unver mögend, ein Wort hervorzubringen.
und ihr immer regelmäßig seine Pension von 45 Franks schleudernd, was sie seit einem Monate zu Anderen über sie Neuem,„ schweig lieber! Wenn Du gekommen bist, um zu
ihm Manches nachsehen. Brot geben würde. Sie aber schüttelte das Haupt, denn
je vorher oder nachher. Und sie erzählte mit trüber Stimme
sprach: Im sechszehnten Jahre mit einem Manne davon Laufen, wenn man eine bedürftige Familie zu Hause hat,
Man kann wohl einen dummen Streich verzeihen, aber so etwas vergiebt eine Mutter nie, niemals! Ja, wenn man
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Haft Recht," begann die unversöhnliche Maheude von
ihrem Manne im Anfang ihrer Ehe schlechter gegangen, wie ihr noch das Ausgehen verboten hätte! Aber Gott bewahre, schleuderte.
von jener traurigen Beit, während ihr Auge in weite Ferne sie zum Schlafen heimkehrte. verloren schien und Estelle, noch immer an ihrem Busen hängend, auf ihrem Schoße einschlief.
mein Gott!"
Nicht ein Liard!" flüsterte sie, nichts zu essen,
sie war frei wie die Luft, und man verlangte nichts als daß
Was hast Du für eine Natur?" schloß die Frau, ,, daß Du nicht die 3eit erwarten kannst?"
bleiben, so bleib; aber sonst mach, daß Du fortkommst, denn sonst verset' ich Dir Eins, daß Du genug haft."
Und als wenn plößlich diese Drohung sich verwirklicht habe, empfing Räthe einen mächtigen Fußtritt, der sie, betäubt vor Ueberraschung und Schmerz, fast zu Boden Es war Chaval, der mit einem Saze in's Bimmer stürzte, nachdem er einen Augenblick seine Geliebte von der Straße aus belauscht hatte.
fämmtliche Gruben feierten, wir Alle hungerten, wie heute, Hauptes die Vorwürfe der Mutter, ein Bittern durchlief fütterft!""
In diesem Augenblide öffnete sich die Thüre und Säßen zu antworten: Beide blieben stumm und starr vor Ueberraschung, als Ratharina ins Zimmer blidte. Seit ihrer Flucht mit Chaval hatte sie fich noch nicht ins Dorf zurückgewagt, und ihre der Stärkere? Berlegen heit war so groß, daß sie vergaß, die Thüre zu schließen und zitternd auf der Schwelle stehen blieb. Sie
Räthchen, unbeweglich neben dem Tische, hörte gesenkten ihren mageren Körper, und sie versuchte, in abgebrochenen ,,, wenn es sich nur um mich handelte!... Aber Muß ich nicht thun, was er will? Ift er nicht .. Jetzt ist's doch mal geschehen, er oder Heirathen muß er mich ja." Ihr kam das Alles natürlich vor. Nie hatte sie etwas
ein Anderer.
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Ah, Du Elende!" schrie er.„ Ich bin Dir nachgegangen, denn ich wußte wohl, daß Du hierherkommen würdest, zu Deinem Geliebten, den Du mit meinem Gelde
Die Maheude und Stephan waren so überrascht und entsegt, daß sie keine Worte fanden. Chaval versuchte Katharinen zur Thür zu treiben:
Willst Du hinaus!"
Und als sie sich in einen Winkel geflüchtet, ergriff er mit harter Fauft ihre Hand und riß sie zum Ausgang. ( Fortsetzung folgt.)