Der erwähnte Staatszuschuß soll nach der Kopfzahl der schul­pflichtigen Kinder an die einzelnen Schulgemeinden vertheilt pflichtigen Kinder an die einzelnen Schulgemeinden vertheilt werden. Hinsichtlich der Lehrbücher verlangen die Antrag fteller, daß in allen Volksschulen Sachsens einheitlich vorge­gangen werden möge und endlich beantragen fie, daß alle Lehr­mittel in diesen Schulen unentgeltlich an die Schüler abgegeben werden sollen.

präsidenten v. Munder berichten bayrische Blätter aus Bayreuth. | Während im vorigen Jahre beim Landrathsschluß der Regie­rungspräsident den Landrathspräsidenten umarmte und füßte, reichte er ihm diesmal nicht einmal die Hand zum Abschied. Und das alles, weil der Landrath ein Lieblingsprojekt des Re­gierungspräsidenten, die Gründung einer Haushaltungsschule für Bauerntöchter, für welche der Landrath einen einmaligen Beitrag von 3000 Mark und eine jährliche Beihilfe von 1000 Mart bewilligen sollte, einstimmig abgelehnt hatte. Daraufhin hielt der Regierungspräsident dem Landrath zum Schluß eine Standrede, in welcher er die Hoffnung aussprach, die Mitglie­der möchten zur alten Praxis und der parlamentarischen Tradition des oberfränkischen Landrathes wieder zurückkehren, dann werden Sie auf alleiniger Grundlage der Beschlüsse in den Ausschüssen und Plenarversammlungen die Vorlagen prüfen und diese ohne Voreingenommenheit, ohne Mißtrauen gegen die Kreisregierung beschließen. Unter den Landräthen herrschte eine Entrüftung, eine Aufregung über die ihnen zugefügte Beleidi gung, daß fofort die Mandatsniederlegung befprochen wurde. Selbst die adeligen Herren, welche den Regierungspräsidenten über Alles verehrten, waren empört über die Zurechtweisung des Landraths in dieser unerhörten Form. Es wurde eine Kommission gewählt mit dem Auftrag, die Würde und das Ansehen des oberfränkischen Landraths zu wahren.

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Liebermann von Sonnenberg , der Judenfresser, gab am legten Freitage auf Altonaer Gebiet eine antisemitische Vorstellung vor ungefähr 400-500 Personen. Der Zutritt Lage. war nur gegen besondere Einlaßkarten gestattet. Der Erfolger fürmisc war in dem gewählten Streise ein überaus heiterer. Einige bebere Ver scheidene Opponenten wurden an die Luft gefeßt, weiter batte bie Sache feinen 3wed. Der Reichstagswahlfonds der Anti einen an femiten in Hamburg beträgt schon- 200 M.! Sehr opfer Bothaer Sed freudig und fähig scheinen die Leute nicht zu sein.

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Die wüthenden Reden im böhmischen Landtage haben auch anzöfifchen die Aufmerksamkeit der Ungarn auf sich gezogen. Bekanntlicht, erhalte möchten die Jungczechen mit einem Schlage die österreichische dafür ge Verfassung zerschmettern, um auf ihren Trümmern sich ein pakhaft ist, böhmisches Heim zu errichten. Die Altczechen sind von nicht somer gute mpfahl ihn heftigem Naturell; fie ziehen es vor, die Verfassung so umzu bilden, daß das czechische Staatsrecht" einen Blag in ihr finden men Ma fann. Alle Czechen aber, ob Alt oder Jung, bekennen fich offen infche. De zu diesem Staatsrecht, fie verlangen einen Staat Böhmen im Staate Defterreich.

Hamburg , 20. November. Die vor Kurzem erfolgte Bes schlagnahme einer Nummer der Neuen Tischler­zeitung" war von unserm Polizeichef Herrn Senator Dr. Hachmann damit begründet, daß der inkriminirte Artikel frivol" und schamlos" abgefaßt sei. Der Artikel behandelte allerdings in etwas lebhafter Beichnung das Bestreben, durch Vereine gegen Bettelei", Einrichtungen von Verpflegungs­stationen mit obligatorischer Arbeit, ehe die Bettelsuppe verab­reicht wird u. f. w. u. s. w., der Vagabondage steuern zu wollen. Ob die Beschlagnahme aufrecht erhalten werden kann, muß der Erfolg oder Nichterfolg der erhobenen Beschwerde er­weisen. Mittlerweile hat jedoch der Redakteur der Neuen Tischlerzeitung, Herr R. Müller, eine Klage wegen Belei­digung gegen Herrn Senator Hachmann angeftrengt, da er fich durch die Ausdrüde frivol" und schamlos" in seiner Ehre getränkt sieht. Der Sühnetermin, welcher vor dem Schöffen­gericht am legten Sonnabend stattfand, blieb erfolglos, weil Herr Senator H. weder selber erschienen war, noch überhaupt auch nur einen Vertreter geschickt hatte. Nun wird die Klage ihren weiteren ordnungsmäßigen Gang nehmen. Selbstver ständlich ist man auf den Ausgang der Sache allgemein sehr gespannt.

Wie nachträglich aus Bayreuth gemeldet wird, erklärte der Regierungspräsident von Burchtorff mündlich und schriftlich, daß er nicht die Absicht hatte, den Landrath oder eines feiner Mitglieder beleidigen oder kränken oder eine unberechtigte Rritit seines Verhaltens üben zu wollen. Die Worte feien vielleicht in der Erregung ernster und nachdrücklicher, als er ge­wollt, gesprochen worden.

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Welche Stellung die Wiener Regierung gegenüber diefen mußte Wünschen einnimmt, ist nicht recht offenfundig. Die Offiziösen nnten Ar polemifiren zwar gegen die Czechen, aber Niemand giebt etwas darauf. Es ist nicht unmöglich, daß Graf Laafe, der österreichische Bismard, um die Position Rieger's Stärken, fich zu Ronzeffionen bereit erklärt und insbesondere erden sehr Das wäre der erste Schritt, der folgendes fo die Krönung bewilligt. zweifelsohne zur Anerkennung des böhmischen Staatsrechts und fonseca bat zur Schaffung eines eigenen czechischen Staates führen von Ri arauf hinge müßte. Denn bisher haben alle von der Regierung ge machten Zugeständnisse nicht den Appetit der Slaven zu stillen Soldes fo la

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Sehr ernst betrachtet man dagegen die Angelegenheiten in eben führte Budapest . In der Anerkennung des böhmischen Staatsrechtes Bremiermini würde man dort ein den Ausgleich verlegendes Ereignis er dem Re blicken. Ein der ungarischen Regierung sehr nahe stehendes Sauptita Blatt führt aus, das Ungarn fein Recht habe, Desterreich daran kanden e bie Garni zu verhindern, daß es fich zum Spielball der autonomistischen Parteien machen lasse. Aber fährt fo fort ,, wir find find darauf bedacht, daß wir unfer eigenes Staatsrecht, unsere eigene Werfaffung und den Frieden unseres eigenen Landes gegen die Rückwirkungen des österreichischen Umfiurzes sicherstellen. Werden drübe jene Bedingungen verleugnet und hinfällig gemacht, welche die Voraussetzung unseres staatsrechtlichen Ausgleiches find, ziehen wir uns einfach auf uns selbst zurück und wir ha dann mit Defterreich nichts Gemeinsames, als die Person Herrschers. Dazu berechtigt uns nicht blos der Geist, sonde auch der Buchstabe des staatsrechtlichen Battes, und es ift übe flüssig, die betreffenden Gesezesstellen ausdrücklich anzuführe fie find Jedermann geläufig."

In einer andern Angelegenheit ist dem Herrn Senator H. eine fleine Genugthuung zu Theil geworden. Wie seiner Zeit gemeldet wurde, hatte ein hiesiger Rechtsanwalt gleichfalls unsern Polizeichef, um des gegen ihn von legterem persönlich angewendeten Ausdrucks nafemeis", wegen Beleidigung ver­flagt und wurde schließlich der Herr Senator vom Landgericht zu 5 M. Strafe verurtheilt. Jezt nun ist dieser Rechtsan­walt, Dr. Berthold, vom Ehrengericht der hiesigen An­waltskammer zu einem Verweise und 2000 M. Geldstrafe ver­urtheilt worden, weil er in seiner Anklagesache wider Senator H. und in einer Duellaffäre mit einem hiesigen Amtsrichter Dr. Harke der Anwaltsehre" zuwider gehandelt haben soll. Mit der Duellaffäre verhält es sich so: Dr. Berthold und der Amtsrichter Harfe geriethen eines Tages aneinander, worauf Lekterer dem Dr. B. eine Herausforderung zusandte. Dieser ging hierauf nicht nur nicht ein, sondern brachte die Sache auch noch obendrein bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige. Dafür nun und daß er gegen den Herrn Polizeichef wegen Beleidigung geklagt hat, muß er iet 2000 m. Strafe zahlen und erhält er auch noch von dem Ehrengericht" der An­

Freiherr v. Marschall, der badische Bevollmächtigte zum Bundesrath, hat nach dem stenographischen Bericht im Reichstage behauptet, daß die bei der legten Reichstagswahl verbotenen sozialistischen Flugblätter in geradezu schamloser Weise die befitlosen Klassen gegen die Befizenden aufheben" und daß darin unter anderem der Sag vorkommt, daß die Volfsvertreter nichts anderes thäten, als das Volk zu unter­drücken, auszubeuten, zu mißhandeln und daß, was geschehe, alles auf Kosten des Geldbeutels, der Freiheit und des Rechts der armen Leute geschehe". Es ist unwahr, daß dieser Saz in einem der beiden Flugblätter steht oder auch nur dem Sinne nach aus ihnen gefolgert werden kann. Ebenso ist es unwahr, daß der sozialistische Kandidat wiederholt mit dem Sozialisten gefeg in Konflikt gerathen sei. Wie die Frankfurter Beitung" mittheilt, wird Herr Mufer, mit dessen Broschüre fich Freiherr v. Marschall ebenfalls beschäftigte, die Frage der Anwendung des Sozialistengefeßes in Baden zum Gegenstand einer Inter­pellation im badischen Landtag machen und dabei den Herren Marschall und Fieser auch die Antwort auf ihre thatsächlichenwaltskammer einen Verweis obendrein. Der Oberstaatsanwalt und rechtlichen Ausführungen im Reichstag ertheilen.

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begründete selber diese Anklage. Wenn Dr. Berthold auch die Anzeige in der Duellgeschichte immerhin hätte unter­laffen können, so hat er im Grunde doch gefeßlich nur durch­aus forrett gehandelt und wird nun dafür bestraft! Nette Zustände in unserm Rechtsstaate!

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Es unterligt in der That kaum einem Zweifel, daß di wenn die czechischen Pläne sich verwirkliche sollten, ihrerseits aus einer solchen Veränderung Vortheile zu ziehen suchen würden. Der Ausgleich ist gefchloffen von Ungarn mit einem einigen Desterreich; ob in di fem einigen Desterreich die Slaven oder die Deutſche die Oberhand haben, das kann den Magyaren schließlich gleich Wenn aber Desterreich in eine loſe Gruppe giltig sein. von Förderativstaaten zerfällt, so fieht Ungarn die Grundlage des Ausgleichs angetaftet. Mit Recht: der Ausgleich fe nur einen Kaiser von Oesterreich und einen König von Ungarn ein König von Böhmen kann nicht einfach in ihn hinein gefchmuggelt werden.

Die hiesigen Kolonialwaaren Handlungs­gehilfen sind ebenfalls in eine Bewegung getreten zur Ver­befferung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen und haben sie zu dem Behufe einen Verein gegründet. Ihre Forderung be­schränkt sich vorläufig auf eine frühere Schließung der Ge­schäfte. Die Leute sind ja so bescheiden! Doch verfahren sie von einem ganz verkehrten Standpunkte bei ihrer Bestrebung. Die Mehrzahl der Kolonialwaarenhändler lebt von den sog. Kleinen Leuten, der Arbeiterbevölkerung. Wenn diese auf Seite der Krämerkommis stehen, dann könnte ihre Forderung leicht durchgeführt werden, indem in allen Arbeiterzufammenfünften dafür propagirt würde, daß die nöthigen Einkäufe vor 8 oder 9 Uhr Abends gemacht werden.

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Schließlich wird dann wohl auch an dem Widerspruche Ungarn die czechische Attion scheitern. Graf Taafe würde

wenn ihm die Magyaren nicht einen Riegel vorschoben.

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Die Hamburger Handlungs- zweifellos zur Anerkennung des Staatsrechtes drängen laffen gehilfen aber scheinen ihre Rettung von anderswoher zu er­hoffen, denn sie erlaffen in hiesigen Blättern folgende Er­einen Konflikt mit Ungarn fann er es eben nicht antommen flärung: Daß wir( die Rolonialwaarenhandlungsgehilfen) laffen, ein solcher würde seiner Herrlichkeit ein jähes bereiten. feine Sozialdemokraten, fondern Gegner derselben sind, und mit den Vorgängen in Berlin und

Ueber Soldatenmishandlungen ist am Dienstag im bayerischen Landtage vielfach Klage geführt worden. Abg. Bäuerle befprach die moralischen Mißhandlungen. Ein In­struktionsoffizier in Ingolstadt habe die Lehrerkompagnie, in der fich Leute mit 6 und 8 Dienstjahren und verheirathete Männer befanden, mit Ausdrücken angeredet, die man sonst nur von ganz rohen und ungebildeten Menschen gewohnt sei. Redner verlieft eine Blüthenlese dieser Ausdrücke wie Schafstöpfe, Sautöpfe, Eselstöpfe, Sautroddel u. s. w. Eine solche Be handlungsweise bedeute, wenn sie auch eine Ausnahme bilde, eine moralische Herabwürdigung des Lehrerstandes. Abg. Dr. Drterer fonstatirte auf Grund von Zeitungsausschnitten eine Reihe von traffen und empörenden Soldatenschindereien, so namentlich im 3. und 2. Regiment. Der Fall des Sergeanten Poffert im 2. Regiment sei geradezu unerhört. Derselbe hat auf dem Lechfelde zum Zeitvertreib mit dem Zimmerstußen auf feine Soldaten geschossen und mehrere derselben verwundet. Ebenso gravirend sei ein Fall des Vizewachtmeisters Göttl im 5. Thev. Reg. in Saargemünd , welcher feine Untergebenen förmlich gemartert habe. Das Insgefichtspucken sei während ber legten Manöver selbst gegenüber Reservisten am Ende der 20er Jahre beliebt gewesen, und hier helfe nichts anderes, als solche Soldatenschinder mit der höchften Strafe, der Aus­ftoßung aus dem Militärverbande zu belegen und sie von den blau- weißen Grenzpfählen fernzuhalten.( Man scheint also wahrscheinlich die aus Preußen importirten Unteroffiziere als die ersten in ihrem Fache zu betrachten. Denn gegen diese scheint fich hauptsächlich die Abneigung zu richten.) Dem Göttl feien troßdem mildernde Umstände bewilligt und entgegen dem Antrage des Staatsanwalts, welcher auf 2 Jahre lautete, auf 1 Jahr 2 Monate erkannt worden.

Rönigsberg nichts gemein haben." Brave Jungen, die anstatt mit ihren Berliner und Königs­berger Kollegen Hand in Hand zu gehen, fich in oftentativer Weise von denselben los fagen. Daß fie fich durch diese Er flärung die Sympathie des größten Theiles der Hamburger Bevölkerung sofort verscherzen, ist selbstverständlich.

Aus Sachsen , 19. November. Im sächsischen Landtag haben die sozialdemokratischen Abgeordneten einen Antrag auf Aufhebung des Schulgeldes, sowie auf Abänderung des Bolts­schulgesetes eingebracht. Bezüglich des lekteren Punktes bean­tragen fie, daß der Staat zur Unterhaltung der Volksschule einen jährlichen Beitrag von 10 Millionen Mark aus der Staatstaffe leiften und daß nur der Fehlbetrag, sofern nicht Vermögensbestände und Stiftungsfonds vorhanden sind, durch Besteuerung der Gemeindemitglieder aufgebracht werden solle.

Mann, ich will teine Sektion in Montsou gründen, um deren Sekretär zu werden.

Wir sehen aus dieser Darstellung, daß auch in Defterreich

der Umsturz der bestehenden Ordnung geplant wird; fchieht in der Weise, daß man einen böhmischen Rönig unnöthig sein

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Belgien . Ueber die Schuld des flüchtigen Ministerialbeamten Nieter besteht heute kein Zweifel mebr, alle seine Angaben über die hohe Person, auf deren Veranlassung er belgische Staatsfri

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ten dem Spigel De Mondion überlassen, find nichts Flunkerei. Nieter hat zu hohen Preisen Staatsschriften e fauft und alles Geld vergeudet. Man ist nur durch einen Zu fall dahinter gekommen. Der erft 36 Jahre alte Nieter hatte einen belgischen Journalisten im Jahre 1887 damit betraut für das Ministerium eine Reise nach Deutschland zu machen die strategischen Arbeiten im Bahnhofe Dalheim zu ftubiren Der von diesem Journalisten Herrn Nieter abgelieferte Berid und dunkle Worte fallen ließ, als wenn er das Beste fil

Für die Kingfin- Linie trafen wiederum eine größere Anzahl von Chinesen in Hamburg ein, schon die dritte Sendung! Ebenso fam hier ein Trupp Kruneger an, welche auf den Woermann'schen Dampfern verwendet werden sollen. Leptere installirte man bei Ankunft im hiesigen Seemannshause, doch opponirten die dort logirenden deutschen Seeleute derart, daß man unfere schwarzen Landsleute aus Kamerun wieder ausquartiren mußte. Sowohl die Chinesen, wie die Kruneger sollen als Heizer und Kohlenleute Vermen­dung finden. Nach und nach werden die deutschen Arbeits­Träfte auf diesen Dampferlinien für gewiffe Arbeiten wohl ganz verdrängt werden.

Der Andere wollte ihn unterbrechen, aber er sette hinzu:

Sei doch aufrichtig! Dir liegt an der Internationale nicht so viel! Du willst nur Eins: an unserer Spize ftehen."

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daß er sie in die Klemme reiten will! Er schlug sich auf

die Brust und betheuerte laut, er sei für Brüderlichkeit und Gleichheit Aller unter einander; dann blieb er plöglich vor Souvarine stehen und rief:

Stephan war bleich geworden. Es ist gut," gab er zurüd. Ich glaube, ich habe mir nichts vorzuwerfen... Wenn ich Dich bisher stets um Rath gefragt, war es, weil Du lange vor mir hier gekämpft hast; aber da Du Nie­manden neben Dir vertragen kannst, so muß ich fortan allein handeln.... Und zunächst theile ich Dir mit, daß unsere Bersammlung stattfinden wird, selbst wenn Pluchart nicht kommt, und daß die Kameraden dem Verbande beitreten werden, ob Du willst oder nicht."

Oho, das werden wir sehen! Du mußt sie zuerst be­stimmen, ihren Beitrag zu zahlen!"

Siehst Du, wenn ich ahnte, daß ich den Kameraden nur einen Blutstropfen kosten könnte, ich wanderte sofort nach Amerika aus!"

Reineswegs! Die Internationale stundet den Streifen­den die Beiträge, das wird später geordnet; sie aber kommt uns sofort zu Hilfe."

Jetzt wurde Rasseneur zornig:

Der Russe zuckte die Achseln und von Neuem träufelte ein Lächeln seine Lippen:

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Blut!" flüsterte er. ,, Was macht's? Die Erde braucht Blut!"

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,, Aber so sag' mir doch, was wollt Ihr thun?" Alles vernichten!"

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Regierung, kein Eigenthum, kein Gott, keine Religion Ich höre wohl, aber wohin führt Euch das?"

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Welt, zum wieder von vorne anfangen!"

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Und die Mittel, wie wollt Ihr dahin gelangen?" ,, Durch Feuer, Gift, Dolch. Der Räuber ist der wahre Held, der echte Volksrächer, der wirklich handelnde Revo lutionsmann, der keine aus Büchern gelernte Rebensarten über an die andere Seite des Tisches. Dieses bleiche Gesicht, tigen erschrecken und muß die Völker wach machen!" Stephan nahm einen Stuhl und setzte sich ihm gegen braucht. Eine Reihe entsetzlicher Attentate muß die Mäch diese träumerisch blickenden Augen, in denen zeitweise ein Souvarine wurde furchtbar, indem er so sprach. rothes Licht blinte, machten ihn unruhig und unsicher und lähmten in seltsamer Weise seine Willenskraft und sein Selbst­in Extase erhob er sich von seinem Stuhle; ein mystische bewußtsein. Leuchten brach aus seinen Augen, und seine feine Hand trallte Furchtergriffen blickte Stephan ihn an. Er erinnerte fich an die Bekenntniffe, welche sein Freund ihm hie und da gemacht:

Wohlan, auch ich bin in Deiner Versammlung und ich werde reden, verlaß Dich darauf! Ich gebe nicht zu, daß Du den Freunden den Kopf verdrehst: ich will sie über ihre wahren Interessen aufklären, und es wird sich zeigen, wem fie folgen, mir, den sie seit dreißig Jahren fennen, oder Dir, der Du in faum einem Jahre Alles bei uns auf ben Kopf gestellt haft."

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Sag'," fragte er ,,, was würdest Du an meiner Stelle fich in die Kante des Tisches, als wolle sie ihn zerbrechen. thun? Hab' ich nicht Recht, daß ich handeln will? Ist es nicht das Beste, wenn wir dem Verbande beitreten?"

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in die Luft, dann antwortete er mit seinem Lieblings- Rampfe mit der Polizei, welche sie mit ihren Messern nieder

Souvarine blies langsam den Rauch seiner 3igarette

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Dummheiten!

Aber macht nichts, inzwischen ist es immer das.. Uebrigens, die Internationale wird bald vorwärts kommen, denn Er nimmt sich der Sache an.

Er verließ den Saal, indem er die Thür hinter sich ins Schloß warf. Die Blumenguirlanden zitterten am Plafond und die Namenschilder der Heiligen klappten an die Mauer; dann war's still. Souvarine saß noch rauchend auf feinem Plate. Stephan ging nachdenklich ein paarmal auf und ab; endlich machte er sich Luft; War es seine Schuld, wenn ihm dieser dickbäuchige Nichtsthuer in den Weg lief? Hatte er seine Popularität erftrebt? Gewiß nicht! Er wußte nicht einmal, wie er zu der Freundschaft des ganzen Dorfes, zum Vertrauen aller Kameraden und zu der Macht gekommen Und ihn flagt man an, war, die er jetzt über sie hatte.

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geschlachtet hatten, wie die Eber, und von seiner Maitreff der einzigen Frau, welche er geliebt, wie sie an einem Ma morgen in Moskau gehängt worden, während er, in der Menge versteckt, sie mit einem letzten grüßenden Blid Nein! nein!" flüsterte Stephan bewegt, mit einer raschen Armbewegung diese Schreckbilder verscheuchend, fo das ist entsetzlich, das ist ungerecht, es würden sich Alle ba Auch verstand er immer noch nicht diese düftere Lehre von der allgemeinen Vernichtung, die alles Bestehende vom Erdboden fegen will, wie wenn die Sense über ein Roggen feld mäht. Was sollte nachher kommen? Wie sollten nene

Es lag wie religiöse Verehrung in diesem halblaut gesprochenen Worte, babei deutete der Russe nach Osten: Er sprach von dem Meister Bakunin .

,, Er allein kann den entscheidenden Schlag führen," fuhr er fort ,,, all die Gelehrten mit ihrer Selbstentwickelung find Feiglinge.. Bevor drei Jahre vergehen, wird die Internationale unter seiner Führung die alte Welt ver= nichten."

Stephan wurde aufmerksam. Er hätte sich so gerne unterrichtet, hätte so gerne die Lehre von der allgemeinen Berstörung verstanden, über welche Souvarine nur seltene

weit sind wir noch nicht bei uns! Mord, Brand

gegen auflehnen!"

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So sag' mir doch Dein Programm", bat er, möchten doch wissen, wohin Ihr uns führen wollt? Aber Souvarine, der wieder seine Cigarette ergriffen

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