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Nr. 275.

Sonnabend, den 23. November 1889.

6. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Wolfsblatt"

fer in folgeint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei r's Saus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Einzelne Nummer Elberfeld   Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Simmerstraße 44 1 Mar!" pro Monat. Postabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.) Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mart pro Monat.

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Redaktion: Beuthstraße 2.

Moderne Kreuzfahrer.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt V1. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerfraße 44.

Nun, kein Mensch wird bestreiten, daß die Be­kämpfung des Sklavenhandels an sich verdienstlich ist. Aber es handelt sich dabei auch um die Methode; es fragt sich, ob etwas damit erreicht wird. Die Erfahrung lehrt, daß mit verhältnißmäßig hohen Kosten wenig erreicht worden ist und daß die Frage der Blokade und des Durch

=

Die Konferenz in Brüssel  , die in diesen Lagen zusammengetreten ist, um die Sklaverei und den Silavenhandel in überseeischen Ländern zu bekämpfen, suchungsrechts leicht unter den europäischen   Mächten erinnert so recht an die Kreuzzüge vor etwa 800 Jahren. felbst zu unliebsamen und in ihren Folgen unabsehbaren Auch damals war man sich in Europa   des Elends bewußt, Verwickelungen führen kann. das mit wuchtigem Druck auf den Völkern lastete, die um­

Aber das ist es nicht allein. Die Kulturwerke in

font nach Freiheit und Erleichterung rangen. Da fuhr Afrika  " liegen gewissen Leuten gar sehr am Herzen und unter die Menschheit die sonderbare Idee, die erste Pflicht Der Kulturwelt gehe dahin, die in dem heiligen Ursache der geplanten Maßnahmen, manchmal auch nur ein

Land",

"

in Palästina unter dem Joche der Seld­schmachtenden Christen zu befreien und hinter diesem

ullenschmachtenden Weise

fonderbarer

traten

Vorwand ist.

Es giebt aber ,, Kulturwerke", die uns räumlich und menschlich näher liegen, als jene in Afrika  . Wenn die

alle anderen Bestrebungen der Beit zurück. Man dachte Brüsseler Konferenz nicht zusammengekommen wäre, fo nicht an einen inneren Gesundungsprozeß der Böller; die Befreiung des heiligen Grabes erschien als das große Ziel des ganzen Abendlandes. Der Gedanke der Be­freiung der leidenden Christen war an sich menschlich schön, wennichon die Christen in Palästina weniger unter dem Joch der Seldschukken zu leiden hatten, wie die Christen im Abendland unter dem Joch des Feudalismus  . Aber diesen Banner einer großen Bewegung in Europa  

Bebanten

zum

Ju machen, war eben so wenig in den Verhältnissen be= gründet, als wenn man heute in einem Feldzuge gegen die imo das Mittel zur sozialen Gesundung Europas   suchen

wollte.

Die Menschen sind einmal so und sie neigen immer zu

Unternehmungen, die einen gewissen romantischen Schimmer ben. Die Kreuzblume des Mittelalters, die märchenhafte, Küht immer noch, wenn auch spärlich, und es giebt noch mer Kreuzritter genug, die im Rampf gegen die Angläubigen" das höchste Lebensziel erblicken. Aber

"

würde uns das nicht gerade in Aufregung bringen. Wenn man aber hört, wie die Offiziösen diese Konferenz feiern, so wird man von Unmuth erfüllt, wenn man bedenkt, wie die­felben Offiziösen sich gegen die Berner Konferenz verhalten haben. Dort handelte es sich um ganz andere Dinge, als um die Kulturwerke in Afrika  ; es handelte sich um das erste und wichtigste Kulturwerf Europas  , um die Sicherheit und den Schuh von Leben und Gesundheit des Volkes, um Schutz gegen die Ausbeutung der Arbeitskräfte unserer Jugend. Das scheint uns denn doch näher zu liegen, als die Kulturwerke in Afrika  ".

Tausende und Hunderttausende mögen in Afrika   im Elend der Sklaverei schmachten und wir wünschen ihre bal­dige Erlösung; aber wir können darum nicht den Blick von unseren eigenen Zuständen abwenden. Soeben meldet der

Hannoversche Kourier",

biefe letzten Austlänge einer versunkenen Märchenwelt stehen daß im Kreise Stade   in den 3iegeleien die Kinder und so­and Ideen der modernen 3eit, mit ihren Gährungen und Arbeitszeit haben. Welch ein Geschlecht soll das einem gar zu schreienden Gegensaße zu den Interessen genannten jugendlichen Arbeiter eine achtzehn stündige Bewegungen. Die Kinder unseres Jahrhunderts könnte

lein Beter von Amiens   mehr in Bewegung sehen

und

mill

ballen.

der

es!" einst

so

gewaltige Ruf:

der einst Hunderttausende trieb,

Gott

das

Rreuz zu nehmen, würde heute völlig wirkungslos ver Mühe, die Schatten vergangener Seiten zu beleben. Die Ritter mittelalterlicher Geister geben sich zwar alle

werden! Im Reichstage werden große Reden über Kinder­arbeit gehalten und die Minister beklagen den herrschenden Bustand, geben aber zu verstehen, daß man Nichts thun tönne. Ja, warum hat man sich denn so ablehnend gegen die Berner Konferenz verhalten, auf der man die Frage, ob es Mittel gegen das Elend der Kinderarbeit gäbe, doch erst genau hätte untersuchen können?

Dazu kommt noch der Hohn, welchen eine feile Presse bemüht, den Kongreß zu Brüssel als ein hochbedeutsames Die Norddeutsche Allgemeine Beitung" vor Allen ist über alle Bestrebungen zu Gunsten der Arbeiter ausgießt. Ereigniß barzustellen. Sie sagt, die Kulturwerke in Rongresses, In der Schweiz   erscheint, gemäß dem Beschlusse des Pariser frita feien bedroht und der Mahdismus mache Dies Blatt ist von der feilen Presse mit dem Spott­ein Blatt, ,, Der Achtstundentag". Fortschritte. Diese Bewegung und dem damit verbundenen Ellavenhandel müsse im Interesse der Zivilisation entgegen nicht so empfindlich, uns darüber zu ärgern; wir wollen getreten werden, denn schon sei das Kongogebiet von

Der Infurrektion bedroht.

Feuilleton.

Madbrud verboten.)

Germinal.

Sozialer Roman von Emile Sola

Gingig

autorifirte Ueberfegung von Ernst Siegler.

[ 36

Man lief hinaus. Es war Pluchart. Er tam in einem Bagen; das Pferd dampfte und schwißte. Er sprang aufs Vilafter. Der Mann war schlank, sah etwas geziert aus, batte einen großen viereckigen Kopf und trug unter einem Denen es gut geht, Sonntags anziehen. Seit fünf Jahren hwarzen Ueberzieher einen frischen Anzug, wie ihn Arbeiter, rührte er feine Feile mehr an, pflegte sich, frisirte sich vor Alem mit großer Sorgfalt und war eitel auf seine Redner­Erfolge: aber feine Glieder waren ungelenk geblieben, und Bände wuchsen nicht nach. Er war äußerst thätig und burchreifte ohne Unterlaß das Land, um Propaganda zu

Tene

).

namen Der Tagedieb" belegt worden. Wir find

nur festnageln, wie eine gewisse Presse die Interessen der europäischen   Arbeiter behandelt, während sie andererseits die

Holz daraus hervor, die er unter den Arm schob. Stephan schritt freudestrahlend hinter ihm; Rasseneur war verlegen und wagte nicht, dem Ankommenden die Hand zu reichen. Doch dieser ergriff seine Rechte und schüttelte sie, wobei er flüchtig betreffs des Briefes äußerte:

Welch' eine Idee? Warum diese Versammlung ver­hindern? Man muß immer Versammlungen halten, wenn man fann."

Frau Désir bot ihm ein Glas Bier an, aber er dankte: er spreche, ohne zu trinken, aber er habe es sehr eilig, weil er noch noch am selben Abend nach Joiselle müsse, wo er mit Legoujeur zusammentreffe. Alle traten in deu Saal. Maheu und Levaque, die eben erst ankamen, folgten ihnen: dann wurden die Thüren geschlossen, damit man unter sich bleibe, eine Sache, worüber Zacharias und Mouquet   schlechte Wige rissen.

Ungefähr hundert Männer faßen in dem Saale  , dessen

bie burch das Eisen abgearbeiteten Nägel seiner großen rothen Biegelfliesen ein warmer Dunst vom letzten Balle ent­

Seib mir nicht böse," sagte er, ihren Fragen zuvors

strömte. Es entstand ein Flüstern; Alle wendeten sich um und betrachteten den fremden Herrn, dessen schwarzer Ueber­zieher einen unliebsamen Eindruck machte.

Sofort wurde auf Stephan's Vorschlag das Bureau gewählt. Er rief den Namen, die Anderen hoben die

afrikanischen Interessen gar nicht genug in den Vordergrund stellen kann.

Kreuzzüge passen nicht mehr in unsere Zeit.

Wenn wir in Deutschland   nicht mehr besorgt sind um Kraft und Gesundheit unseres Volkes, so wird die Gefahr immer größer, daß einstens die Kulturwerke im Westen und in der Mitte Europas" dem Angriff wilder Horden im Often zum Opfer fallen.

Politische Uebersicht.

Der Komödie erster Theil ist vorüber; zwischen dem ersten und zweiten Att liegt ein Zwischenraum von 5 Tagen, so liest man häufig auf den Theaterzetteln, und so geht es auch bei dem Trauerfpiel, welches sich seit 11 Jahren in Deutschland   unter dem Namen Sozialisten geset" abspielt.

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Die nationalliberalen Akteure in dieser Komödie haben vorgestern Abend beim Schlusse des ersten Attes einen sehr schönen Abgang gehabt, d. h. die Mannesseelen konnten es nicht über sich gewinnen, der Regierung die dauernde Be­fugniß zu Ausweisungen zu ertheilen und lehnten daher den Ausweisungsparagraphen ab.

Tapfer wie die Herren nun einmal find, haben die Buhl und Dechelhäuser glänzende Reden gegen die Schäd­lich keit und nebenbei auch Aus­Nuglofigkeit der weisungen an fich gehalten, aber, da Vorsicht der bessere Theil der Tapferfeit ist, haben sich die, im Eiertanz bis zur Virtuofität ausgebildeten Herren eine Rückzugslinie offen gehalten, welche ihnen gestattet, schließlich auch die von der Regierung für nothwendig erachtete Ausweisungsbefugniß an­zunehmen.

Dem sich mit Vorliebe einen echten deutschen Mann" nennenden reichsparteilichen Abg. Nobbe war es vorbehalten, das Ei des Columbus" zu entdecken, indem er der Erwartung Ausbruck gab, daß die Nationalliberalen, nachdem die Regie­rung durch den preußischen Minister des Innern hatte erklären laffen, auf die Ausweisungsbefugniß nicht verzichten zu können, nunmehr einen Antrag stellen würden, wonach in einem dauernden Sozialistengesetz der Ausweisungsparagraph an eine bestimmte Zeitbauer gefnüpft werde.

Damit war die Möglichkeit der Einigung gegeben und der Abg. v. Helldorf meinte denn auch, daß man sich unter allen daß dies wenn nicht Heute so doch Morgen" sicher geschehen Umständen mit den Kartellfreunden verständigen müsse und

werde.

Herr Buhl fühlte diesen Anzapfungen gegenüber ein mensch­lich Rühren, und erklärte mit großem Nachdruck, daß er sich ja nur dagegen ausgesprochen habe, der Regierung dauernde Ausweisungsbefugniß zu ertheilen, meinte aber dabei wieder, daß nach seiner Ansicht die Nachtheile dieser Maßregel die Vortheile derselben bei Weitem überwiegen.

Unter diesem Brillantfeuerwerk nationalliberalen Versted spielens schloß die erste Berathung in der Rommission, deren Ergebniß die Annahme des fristlosen Sozialistengesezes ohne den Ausweisungsparagraphen war.

hereingekommen war und auf einem Plateau sechs Schoppen brachte.

,, Lassen Sie sich nicht stören," sagte sie ,,, wenn man spricht, hat man Durst."

Souvarine, der neben dem Bureau saß, nahm ihr das Präsentirbrett ab und stellte es auf den Tisch. Pluchart fonnte fortfahren. Er sprach nur ein paar Dankesworte: Er sei gerührt von dem liebenswürdigen Empfange, der ihm geworden; dann entschuldigte er sein spätes Eintreffen und seine Heiserkeit und gab das Wort dem Bürger Raffe­neur, der darum gebeten hatte.

Schon stand Rasseneur neben dem Präsidenten- Tische, ein umgedrehter Stuhl diente ihm als Tribüne, er war sehr bewegt, huftete, dann begann er mit fräftiger Stimme:

Kameraden

Was seinen Einfluß auf die Grubenarbeiter begründet hatte, war seine leicht fließende Rede, die liebenswürdige Art, wie er stundenlang, ohne müde zu werden, sprechen konnte. Er machte keine Gesten, sah etwas schwerfällig aus, freundlichen Redeschwall und betäubte sie, bis sie Alle aber er lächelte, übergoß seine Zuhörer mit einem endlosen riefen! Ja, ja, das ist wahr, Du hast Recht!

Doch heute fühlte er schon bei den ersten Worten einen dumpfen Widerstand; darum ging er langsam vor und be­

Lommend: gestern früh Konferenz in Preuilly, Abends Ver­Tammlung in Balençay, heute Rendezvous in Marchiennes   Hände; es ging schnell. Pluchart wurde zum Präsidenten rührte zunächst nur die Frage dea Fortsetzung des Streits,

Bagen bekommen; aber ich bin erschöpft, Ihr hört's an

3um Glück hab' ich noch einen

meiner Stimme..

rebe boch."

fich um:

Das macht natürlich nichts, ich

Er wollte ins Haus treten, doch plötzlich drehte er

,, Ach, zum Kutut, ich vergesse die Karten! Das wäre

eine schöne Geschichte."

in die Remise fuhr, und zog eine Kaffette aus schwarzem Und er lief zum Wagen zurück, den der Kutscher   bereits

ernannt, Maheu und Stephan zu seinen Beisigern. Die Stühle rückten, das Bureau plazirte sich um den Tisch; der Präsident verschwand einen Augenblick dahinter und versteckte seine Kassette, die er noch immer unterm Arm ge­halten; dann klopfte er leicht mit der Faust auf den Tisch, um sich Gehör zu verschaffen. Alle schwiegen. Pluchart be­gann mit seiner heiseren Stimme:

Mitbürger

Eine kleine Thür öffnete sich, der Redner mußte wieder abbrechen. Es war die Wirthin, welche durch die Küche

indem er sich den Angriff auf die Internationale vorbehielt, bis ſeine Zuhörer warm geworden. Wohl, sagte er, ver­biete die Ehre, den Forderungen der Kompagnie nachzugeben; aber welch ein Elend, welch schreckliche Aussichten, wenn sie noch länger kämpfen müßten! Und ohne direkt der Unter­werfung das Wort zu reden, bemühte er sich, ihren Muth wankend zu machen, deutete auf die Kolonien, welche vor Hunger umzukommen drohten und fragte, auf welche Unter­stüßung Diejenigen rechneten, welche den Kampf fortsetzen wollten.