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Fräul. Hedwig Geiseler zur Raffirerin und Frau Hunnow und Franlein Görsdorf zu Rechnungsverweserinnen berufen. Diese Damen nahmen unter Aussprechung ihres Dantes für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen die betreffenden Aemter an. Dem neuen Verein traten sofort viele als Stepperinnen und Borrichterinnen in dieser Branche beschäftigten Arbeiterinnen als Mitglieder bei. Der Zweck des Vereins ist: die materielle Wohlfahrt der Vereinsmitglieder zu befördern, Mißstände in der Branche zu beseitigen, den Mitgliedern nöthigen Falles Rechtsschutz zu gewähren, Bildung durch geeignete Vorträge zu verbreiten und anweilen ein gemeinschaftliches Vergnügen zu veranstalten.

Eine große Barkbeluchte Volksversammlung, welche am 18. d. M. in Tempelhof   tagte, war mit dem Referenten . Berner voll und ganz einverstanden. Genoffe Werner referirte über„ Sozialdemokratie und die bevorstehenden Reichs­tagswahlen." Herr W. entledigte fich feines Vortrages in ein­gehender Weise und entwidelte in vollem Umfange das sozial­bemokratische Programm. Redner unterzog die herrschenden Par­teien einer herben Stritit, besonders aber die Deutschfreifinnigen. In der Distuffion empfehlen alle Redner, nur den sozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimme bei den nächsten Reichstagswahlen zu geben. Trotzdem Gegner zugegen waren und aufgefordert wurden, fich zum Wort zu melden, hatte aber Kemer   den Muth, dem Referenten in irgend einer Sache zu widerlegen. Bie bei allen unseren Versammlungen wurde auch hier die Lotalfrage genügend erörtert und beschlossen, nur in solchen Lotalen zu verkehren, wo„ Berliner Boltsblatt" und Bolls. tribüne ausliegen. Die Lokale von Tillmann und Dube wurden namhaft gemacht als solche, welche zu meiden wären, da im ersteren der Saal zu einer Versammlung verweigert wurde, und

lekteren die ausliegenden Plakate zu der heutigen Ver­jammlung vernichtet wurden. Außerdem wurde beschlossen, den Wahltag als Feiertag anzusehen und mit allen gefeßlich zu Gebote fiehenden Mitteln am Wah tage für Herrn Werner einzutreten, so daß unser Kreis Teltow- Beestow- Stortom­Charlottenburg fozialistisch vertreten ist. Mit dreifach donnerndem Hoch auf den Reichstaaskandidaten Werner und die Sozial­demokraten schloß der Vorfizende die Versammlung.

Eine Versammlung des Verbandes der Möbel­polirer Berlins   und Umgegend tagte am Montag, den 18. d. M., im Lokale des Herrn Bolzmann, Andreasstraße 26. Sämmtliche von der Statutenberathungs- Kommission vorge­flagenen Statuten wurden einstimmig angenommen. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung: Verlegung des Arbeits­nachweises, wurde beschlossen, den Arbeitsnachweis von Gründel,

Dresdenerstraße 116, nach der Blumenstraße 38 bei Henke zu verlegen. Zu Verschiedenem wurde beschlossen, den streikenden Zabalarbeitern Berlins   30 M. und den streikenden Bi dhauern ebenfalls 30 M. Unterſtüßung zukommen zu lassen. Ein An­trag, das Bier der Papenhofer- und der Borussia- Brauerei

night

Neu

mehr zu trinken, wurde ebenfalls einstimmig angenommen. ufgenommen wurden 41 Mitglieder. Die kleinste Korporation Berlins  , die der Glas­es giebt deren rund 120 hierselbst-, hatte sich

Ichleifer

A.S

am Donnerstag Abend ziemlich vollzählig unter Borsiz des Glasschleifers Herrn Mater in Feuerstein's Gartenfaal ver sammelt, um die Frage zu erörtern: Was gedenken die Ber liner Glasschleifer zu thun? Wollen fie eine Organisation oder nicht?" Sowohl in der überaus regen, die Mißftände im Gewert scharf beleuchtenden Diskussion als durch einftim­mige Annahme einer Resolution, laut welcher sämmtliche Anwesenden fich verpflichteten, dem Fachverein der Glas­schleifer Berlins  " beizutreten, gaben die Anwesenden klar, nach­drücklich und deutlich die Antwort auf die an fie gerichtete Frage: Ja, wir wollen eine Organisation und wir geloben, dieselbe hochzuhalten!"

Reinickendorf  . Am Sonnabend, den 16. d. M., fand im Staaben'schen Saale  ( Seeschlößchen) eine öffentliche Ver­fammlung für Damen und Herren unter Borsiz des Herrn Schäfer mit folgender Tagesordnung ftatt: 1. Gründung einer Gesellschaft für Vollsbildung und Pflege der Geselligkeit. 2. Vortrag des Herrn Knauf über das Alter des Menschenge 4. Verschiedenes. Zum 1. Punkt fchlechts. 3. Dishafion. wurde von allen Rednern darauf hingewiesen, daß in Reinicken­borf folch eine Gesellschaft sehr nothwendig sei, da die Reinickendorfer   weiter feine Gelegenheit zur Geselligkeit hätten. Sodann wurde ein Statut berathen, welches mit Begeisterung angenommen wurde. Die Versammlung wählte den Namen Bufunfi". Bukunft". In den Vorstand wurden gewählt als 1. Vor­figender&. Schäfer, 2. Borfigender Thal, als Schriftführer Duchatan, als Raffirer Wegener, als Revisoren Schmidt und Frau Knauf. 21 Herren und 18 Damen traten sofort der Ge­fellſchaft bet.

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Große öffentliche Schneider- Versammlung am Montag, den 29. November, Abends 8% Ub   im Böhmischen Brauhaus, Landsberger Allee Str. 11-13. Tagesordnung: Die Bertheuerung der Lebensmittel und das Sinten der Löhne. Steferent: Fr. Krüger. Diskussion und Berschiedenes. Alle Kollegen sind eingeladen. Die gitations- Rommission des deutschen   Schneider­Verbandes der Filiale Berlin  .

Oeffentliche Tischlerversammlung am Montag, den 25 November, Abends 8% Uhr, im Kurhaus Friedenau für Friedenau  , Steglig und Umgegend. Tage ordnung: 1. Bortrag des Kollegen Wiedemann aus Berlin   über Zentral und Lokalorganisation. 2 Diskussion 3. Ronftituirung einer Zahlftelle des deutschen   Tischlerverbandes. 4. Berschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten

Verein der Modelltischler Berlins   und Umgegend. Versamm­lung am Montag, den 25 November, Abends 8% Uhr, in Schröder's Restaurant, Wallerstraße 178, Tagesordnung: 1. Antrag auf Vergrößerung der Bibliothek 2. Abrechnung vom Stiftungsfeft. 3 Vereinsangelegenheiten und Fragelaften Der Arbeitsnachweis befindet sich Feldftraße 9 bei Röde.

Verband der deutschen   Tischler Charlottenburgs  . Dienstag, den 26 November, bends 8 Uhr, Bersammlung in der Gose- Brauerei, Wall­straße 46. Tagesordnung: 2. Vortrag des Serin Türk über die wirthschaftliche Umwälzung der französischen   Revolution. 2. Diskussion. 3. Fragetaften und Verschiedenes. Freunde haben als Gäfte Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Turn- und gesellige Vereine am Sonntag: Lübed'scher Turnverein Turnverein  ( 2. Lehrlingsabtheilung) Abends. 6 Uhr Elisabethstraße 57-58. Wedding  "( 2. Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Pantstr. 9. Turnverein Froh und Frei"( Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Bergft. 57. Ver gnügungsverein Fröhlichkeit"( gegr. 1880) Nachmittags 5 Uhr Grüner Weg 29 Bersammlung.

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine etc. am Montag: Gefang. verein Sängerlust" Abends 9 Uhr im Restaurant, Landsbergerstraße 80. Männergesangverein Weiße Rose  " Abends 9 Uhr im Reſtaurant Kleine Gerichtsstraße 10. Männergesangverein Eintracht I'Abends 9 Uhr Köp­nickerstraße 68, im Restaurant. Gesangverein Echo 1872" Abends

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K9 Uhr Staligerstraße 143.- Berein ehemaliger Schüler der 42. Gemeinde. fchule Abends 9 Uhr bei Kloth, Dresdenerstraße 10. Zitherklub Waldrose". Abends 9 Uhr, Uebungsstunde bei Schneider, Adalbertftr. 8 Dirigent: Wegener Aufnahme neuer Mitglieder. Gäfte willkommen.

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Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Prieflide Antwort wird nicht ertheilt.

R. W. 1001. Sie fönnen trop der Leistung des übrigens recht fraglichen Eides Bezahlung verlanger: Zu weiterer mündlicher Auskunft find wir bereit.

Ch. D., Müllerkr. Das Rommunalwahlrechi hier haben nur Preußen. Ein Ausländer müßte sich zuerst naturalisiren laffen. Der bezügliche Antrag ist an das Polizeipräsidium zu richten.

Georg M. Dispofitionsurlauber brauchen feine Klassen­Steuer zu zahlen, wenn sie nicht aus dem Betriebe der Lands wirthschaft oder eines Gewerbes oder aus ihrem Vermögen ein Jahreseinkommen von mindestens 420 M. erzielen. Nemon­striren Sie daher gegen die Steuerveranlagung, wenn die legtere Vorausseßung bei Ihnen nicht zutrifft.

Sch., Barnimtr. 3. Wenn der Prozeß bereits in zwei Instanzen, Amts- und Landgericht, verloren ist, so ist das Ur­theil rechtskräftig und kann, mag es noch so falsch sein, nicht mehr angefochten werden. Alle Schritte und Kosten, die Sie noch in dieser Sache aufwenden, wären vergeblich.

Wolf. Ihre Wirthin hat nicht das mindefte Recht, Ihnen bas Bett einzubehalten, da Sie nicht ihr, sondern ihrer Roufine Geld schulden. Event. Können Sie beim Amtsgericht auf Her­ausgabe des Bettes flagen.

P. R.   Wahlberechtigt ist nur, wer 24 Jahr alt ist, die zweite Steuerstufe bezahlt und einen eigenen Haus­stand führt.o

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