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Lohn
2. Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 279.
Unternehmerthum und Arbeiter.
-
III.
Donnerstag, den 28. November 1889.
Edinburg , den 6. Oftober 1889. Am Mittwoch, den 2. d. M. fuchten wir zunächst in Saltbarn on the sea, einem etwa Stunde Eisenbahnfahrt von Mibblesborough reizend gelegenen kleinen Badeort, Mr. Whil well auf, an den wir empfohlen waren, derselbe befand sich jedoch im Ausland. Leider war auch Mr. Toyn, der Sekretär der miners- association von den Erzgruben auf einer Ge schäftsreise abwesend. Da derselbe gegen Abend zurüd erwartet wurde, so verabredeten wir mit dem zweiten Sefrerär Mr. Hobbs eine Zusammenkunft für den Abend in unserem Hotel in Saltburn. Wir fahren hierauf nach Middlesborough, wo wir eine längere Besprechung mit Mr. Snow dem Sekretär der Sochofenleute hatten. Nachdem wir nach Saltburn zurüdge fehrt waren, fand dann am Abend noch die Zusammenkunft mit den Herren Toyn und Lobbs statt.
Am Donnerstag, den 3. Oktober, fuhren wir direkt nach Newcastle und fuchten, nachdem wir unfere Sachen im Hotel untergebracht hatten, zunächst den Mr. Reginald Guthrie, Se fretär der mining owne's of North Durham( Rohlenindustrie) leider jedoch vergebens auf, da der Herr verreift war.
Von Mr. David Dale waren wir auch bei Dr. Robert Spence Watson, einem Rechtsanwalt, durch Schreiben eingeführt worden. Derselbe hat vielfach als Schiedsrichter in den Streitigkeiten zwischen den Arbeitern und Arbeitgebern der Roblenindustrie gewirkt und genießt, wie wir uns vielfach übereugt haben, bei beiden Parteien außerordentliches Ansehen. Auch dieser Herr war abwesend; wir hinterließen die Bitte, uns eine Zeit für die Zusammenkunft zu bestimmen und fanden, als mir nach einigen Stunden in unser Hotel zurückfehrten, eine Einladung zum Abendessen, um in dieser Weise ungestört eine Besprechung abhalten zu können.
Hierauf begaben wir uns zu Herrn Reichwald, dem Vertreter der Firma Fr. Krupp in Effen, den wir antrafen, und on dem wir außerordentlich schäzenswerthe Informationen hielten. Am Nachmittag fuhren wir nach Durham , um Mr. Cranford M. P., den Generalsekretär der Durham miners association zu sprechen, den wir auch antrafen; den Abend verlebten wir bei Dr. Watson , der in einem Vororte Don Newcastle wohnt.
Am Freitag, den 4. ds. Mis. hatten wir, unserer vorher getroffenen Verabredung gemäß, zunächst eine längere Unterredung mit Mr. Guthrie, dann suchten wir Mr. Burt M. P., den Generalsekretär ber Northumberland miners mutual confident association, auf, an deffen Stelle wir, nicht zu unserem Schaden, die beiden Sekretäre Nixon und Young antrafen, die uns willig alle gewünschte Auskunft gaben. Nach der mit diefen Herren geführten sehr langen Unterredung fuhren wir zu den Schiff bauern Wigham, Richerson u. Co., NeptunWorts, in Lowalker und von da den Tyne hinunter nach Tynemouth, um wenigstens einen Ueberblick über die gewaltige verschiedenartige Industrie zu erlangen, die hier berieben wird. In Tynemuth verlebten wir den Abend bei Herrn Reichwald, der uns in freundlichster Weise zum Mittageffen eingeladen hatte.
Sonnabend, den 5. d. M., besuchten wir zunächst Mr. Suight, Generalsekretär der Trades- Unions der Shipbuilders und Boilermakers, eine Organisation, welche die Arbeiter dieser Branchen im ganzen Königreich umfaßt. Sodann besuchten wir den Mr. Wm. Stanley, Sekretär der Tynside and District Labourer's Association, diejenige der neugebildeten Union der angelernten Arbeiter auf. Im Laufe des Nachmittags fuhren wir nach Edinburg , wo wir den Sonntag verlebten.
Da die Personen, die wir, wie vorstehend dargelegt, ge ehen, in ihrer Lebensstellung, in ihrem Bildungsgrade und bemgemäß auch in ihrer Denkungs- und Darstellungsart außerordentlich verschieden von einander waren, so ist es un möglich, in einer allgemeinen Darstellung die erlangten Einbrüde wiederzugeben.
In zwei Punkten freilich können wir das Gehörte fur zusammenfaffen: erstens wurde ausnahmslos die Wirksamkeit der Trades- Unions und die Art und Weise, in welcher nunmehr die Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern auf dem Wege der gegenseitigen Verhandlungen beam. durch Schiedsrichter beigelegt werden, von beiden Seiten als befriedigend und zuträglich betrachtet. 3 weitens wurde uns von den Vertretern der Arbeiter übereinstimmend und anscheinend aus innerster Ueberzeugung die Versicherung gegeben, daß ihre Bestrebungen fich nicht gegen die Arbeit geber bezw. bas Rapital richten. Man wolle nur
voll überzeugt.
verschiedenen Zwecken der Versicherung entsprechend, nicht stattfinde, und der allgemeine Fonds daher leicht zu Streifzweden verwendet werden könne.
Daß Snow gew: llt ist, auch die berechtigten Intereffen der Arbeitgeber zu achten, ging aus einer seiner Antworten recht schlagend hervor. Von unserer Seite war bemerkt worden, daß die Trades- Unions wohl soviel an Lohn zu erlangen fuchen, wie nach Lage der Verhältnisse irgend möglich sei. Lebhaft, faft erregt, wurde dies von Snow mit dem Hinweis darauf bestritten, daß der Unternehmer_immer seinen guten Verdienst haben müsse, da er anderen Falles fich zurückziehen und sein Rapital anderswo verwenden würde; bies aber müsse nachtheilig auf den Stand der Arbeit wirken.
Mit der Sozialdemokratie, von welcher er nur unklare Begriffe hatte, wollte Snom nichts gemein haben. Zum Be weise deffen führte er an, daß er jegt gerade bemüht sei, die Dodarbeiter in Middlesborough im Sinne der Trades- Unions zu organifiren, wesentlich zu dem 3wed, fie nicht in die Hände von Burns fallen zu laffen.
•
Von Toyn und Hobbs, den Sekretären der Vereinigten Grubenarbeiter in den Efendistrikten, wurde uns im Wesent lichen nur bestätigt, was wir bisher bereits gehört hatten. Beiden Leuten war der Arbeiter noch vollkommen anzusehen, fie waren aber sehr gut über die für fie maßgebenden Verhältnisse unterrichtet. In Mr. Hobbs, einem älteren Manne, lernten wir einen Idealiften fennen, der feine Aufgabe in der That als Wohlfahrt nach allen Seiten ar beitend, auffaßte. Höchst auffällig war uns bei zufälligem Hinweis auf den Streif in Westfalen die Bemerkung des Mr. Tonn, daß die weitfälischen Grubenarbeiter vor Ausbruch des Streits mit den Grubenarbeitern in England in Beziehung geftanden hatten. Wir wollen jedoch hier gleich bemerken, daß folche Beziehungen von Mr. Crawford, dem Generalsekretär ber Grubenarbeiter in dem bedeutendsten Steinkohlenbezirke Englands, in Durham , entschieden in Abrede gestellt wurde.
In Dr. Watson lernten wir einen hochgebildeten, feinen Engländer, einen Gentleman in des Wortes voller Bedeutung tennen. Freilich hat uns die höchft anziehende Unterhaltung und die geistreiche Schilderung der bestehenden Verhältnisse nicht viel thatsächliches, namentlich nicht neues Material gebracht. Dennoch fehlt es nicht an höchst intereffanten und erwähnenswerthen Mittheilungen.
herrschenden außerordentlichen Bildungsdrang, für welchen er So schilderte er u. A. den unter den englischen Arbeitern fällig an einem Abend 8 oder 9 Arbeiter, die sich Rath bei ihm ganz merkwürdige Beispiele anführte. So waren ganz zu holen wollten, mit 2 Profefforen aus Orford zufammengetroffen, welch' lettere, erstaunt über diese Begegnung, fich anfänglich sehr refervirt verhalten hatten. Zufällig sei die Nede auf ein, erft vor einem Vierteljahr erschienenes staatspolitisches, schnell berühmt gewordenes Werk von Seely gekommen; da stellte sich heraus, daß alle diese Arbeiter das Wert nicht nur gelesen, sondern auch den Inhalt verstanden und über denselben fo nachgedacht hatten, daß sich hieran eine etwa dreistündige höchst interessante Unterhaltung über das Werk geknüpft hatte. Das Erstaunen der Herren Professoren schilderte Doktor Watson in drastischer Weise.
Derselbe theilt uns als Beispiel noch einen weiteren Fall mit. Die Arbeiter verschiedener Orte des Bezirks laffen fich auf ihre Roften im Winter junge Gelehrte fommen, die ihnen Vorlesungen halten müssen, gewöhnlich 12 über einen gewiffen Gegenstand. Im vergangenen Winter wurde ein solcher Bytlus von Vorträgen an einem Drte über Geologie gehalten. Da tamen aus einem anderen etwa 5 Meilen( englische) in entfernt gelegenen Orte, welchem die Arbeiter das erforderliche Geld nicht aufzubringen vermocht hatten, regelmäßig 2 Arbeiter, natürlich zu Fuß, zu den Vorlesungen, um am nächsten Abend ihren Kollegen, so gut fie fonnten, mitzutheilen, was sie gehört hatten.
In der That scheint, ganz abgesehen von den sehr begabten Führern der Arbeiter, das Bildungsbedürfniß bei den gefein, sicherlich wird von diesen Klaffen mehr gelesen, als unter ringeren Klaffen des englischen Boltes nicht unbedeutend zu gleichen Verhältniffen in Deutschland . Ob aber der Umstand, daß Jedermann hier fast jeden freien Augenblick benußt, um feine Zeitung zu lesen, der Arbeiter, der Gepäckträger, der Heizer wie der Maschinist auf der augenblicklich stehenden Lokomotive, als ein Zeichen des Bildungsdranges anzu fehen ist, erscheint uns doch sehr fraglich. Hier fällt der Umstand wesentlich ins Gewicht, daß, abgesehen von den wenigen großen und führenden politischen Blättern, die meiften englischen Zeitungen faft gänzlich ausgefüllt mit find mit Sensations- und Klatschgeschichten und Es ist wohl möglich, daß diefer Sioff das Lesen der Zeitungen fo allgemein gemacht hat. Immerhin aber wird der Arbeiter, außer dem unfruchtbaren Stoff in seiner Zeitung doch hin und wieder auch Anderes finden, was geeignet ist, ihn geiftig anzuregen und
den, dem Arbeiter zukommenden Antheil am Gewinn haben, im Uebrigen sei man von der Gegenseitigkeit der Intereffen bedeutungslosen Lokalberichten.
Wir hatten es in den Tagen, auf welchen fich dieser Be richt bezieht, vorzugsweise mit den Vertretern der Arbeiter zu thun und dabei Gelegenheit zu den interessantesten Beobach tungen. Alle find sie wirklich Arbeiter geweſen, bie fich felbft, heils unter den schwierigsten Verhältniffen fortgebildet haben, und in ihre leitende, theilweise sehr einflußreiche Stellungen burch ihre Genoffen, die Arbeiter ihrer betreffenden Branche, eingelegt worden find.
arbeiter
bringen.
Mr. Snow, der Sekretär der Hochofenleute beispielsweise bat bie Schule nur bis zum 8. Lebensjahre besucht; als er fie verließ, fonnte er lesen und etwas addiren, aber nur sehr mangelhaft schreiben. Vom 8. Jahre hat er in der Landwirthschaft, bann 4 Jahre in London gearbeitet. Auf die Kunde von dem besseren Verdienst der Grubenarbeiter begab er sich nach Cleveland . Hier hatte er fich durch den Besuch einer Abendschule so fortgebildet, daß er fich bald in Bethätigung der auf Organisation gerichteten Bestrebungen seiner Mit arbeitern berufen wurde, als ihr Führer oder, wie es heißt, Sekretär, eine Drganisation unter ihnen zu Stande zu Diese Aufgabe hat Snow, wie er sagt, ohne auf irgend welchen bösen Willen oder auf Widerstand seitens der Arbeit geber zu ftoßen, erfüllt. Gegenwärtig ift Snow Mitglied des Stadtraths von Middlesborough, in welcher Eigenschaft er uns, mit sichtbarer Befriedigung das wirklich schöne Stadthaus und die in demselben befindliche und von der Stadtbehörde unter baltene öffentliche Lesehalle und die mehrere tausend Bände enthaltende öffentliche Bibliothet zeigte. richtet
ausgezeichnet und vor ca. 6-8 Jahren von den Hochofen
4
feinen Gefichtstreis zu erweitern.
Selbstverständlich richtete fich das Gespräch auch auf auf welche Thätigkeit das große Ansehen zurückzuführen ist, Dr. Watson's Thätigkeit als Schiedsrichter bei Lohnstreitigkeiten, das der Genannte in den betreffenden Kreifen genießt. Dabei meinte er, daß nur derjenige Schiedsspruch Aussicht habe, von beiden Parteien anerkannt zu werden und den Streit abzuwenden, der in feinfühlighter Weise alle beftehenden und für die Geftaltung des Lohnes maßgebenden Umstände berüd fichtigt. Dr. Watson vermied es anscheinend abfichtlich direkt auszusprechen, daß der Schiedsspruch einfach darauf Rücksicht zu nehmen habe, auf welcher Seite gerade nach der Lage des Marties und der wirthschaftlichen Verhältnisse, bie größere Macht liege; aus seinen umschreibenden Worten ging es jedoch deutlich hervor, daß es tha sächlich so sei.d
Auch dieser hochgebildete Mann hatte noch nicht vermocht, sich eine richtige Vorstellung von unserer fontinentalen Sozialdemo fratie zu machen. Mit derselben bringt er lediglich das Streben in Berbindung, den Staat zum Eingreifen in die Arbeiterverhältniffe zu veranlaffen, ein Streben, welches, wie er zugiebt, auch in England mehr und mehr Boden gewinne. Als wir die Ziele der fontinentalen Sozialdemokratie, und die Mittel, beren sich dieselbe zur Verwirklichung ihrer Abfichten bedient, darlegten und unsere Ansicht aussprachen, daß für England die Gefahr des Eindringens solcher Ideen nicht ausgeschloffen fet, riefen wir damit nur ein faft ungläubiges Lächeln und die zuver fichtliche Behauptung hervor, daß der Charakter des englischen Volkes diese Gefahr gänzlich ausschließe. In dieser Weise urtheilten noch alle über den Arbeitern stehende Berfonen, die wir bisher gesprochen haben, und auch die meisten
#rebungen nur auf die Lohnfrage; mit Versicherung der Ar better in irgend einer Form beschäftigt fie fich nicht. Mr. Snom meinte in dieser Beziehung, daß die Aufgabe der Trades- Unions darin bestehe, Streits zu vermeiden, nicht folche Arbeiterführer selbst.
felbe um so größer fein, als eine Trennung der Fonds, den
Es ist uns nicht erinnerlich, ob wir in unserem zweiten
haben, daß die Arbeiter früher ausschließlich radikal oder liberal
6. Jahrg.
Bell bezeichnete diefen Vorgang als unerklärlich und Staunen erregend. Dr. Watson führte denfelben auf die das National gefühl verlegende Politik Gladstone's in Bezug auf Irland zurüd; er meinte aber, daß diese Erscheinung nicht lange vorhalten werde, da die natürlichen Verhältniffe den Arbeiter stets drängen werden, fich der liberalen bezw. radikalen Partei anzuschließen.
Wir können nicht umhin, hier nochmals hervorzuheben, daß der bei Dr. Watson verlebte Abend uns außerordentlich viel Interessantes geboten hat, und daß wir genußreichere Stunden bis dahin in England kaum verlebt hatten.
In dem Generalsekretär der Grubenarbeiter von NordDurham, Mr. Crawford, der auch Mitalied des Parlaments ift, fanden wir einen bereits bejahrten Mann, der von der neueren Entwickelung der Tades- Unions an als erfolgreicher Führer thätig ist. Er tritt mit dem unverkennbaren Be wußtsein der Macht auf, die er als Führer Dont 40 000 Arbeitern befigt und fein außerordentliches Selbst bewußtsein äußerte fich draftisch in der Art, wie wir von ihm empfangen wurden und wie er sich in der Unterhaltung äußerte. Angenscheinlich war ihm die Begegnung mit uns nicht angenehm und wenn er uns überhaupt Rede stand, so verdankten wir dies nur dem Ansehen und der Achtung, welche Herr David Dale genießt, der uns empfohlen hatte.
Thatsächlich hörten wir auch nicht viel Neues. Crawford schilderte uns die Draanisation seiner Union , welche, wie bereits bemerkt, 40000 Mitglieder umfaßt, die sich auf 190 Unterverbände, fogenannte Logen, vertheilen. Die Mitglieder zahlen wöchentlich 3 Bence Beitrag, wofür fie im Falle der Arbeitslofigkeit 10 Sh. wöchentliche Unterstützung erhalten. Wollen die Mitglieder fich auch eine Unterstüßung im Falle der Erfrankung fichern, fo müffen fie weitere Beiträge zahlen und zwar erwerben fie fich durch 3 Bence mehr ein Krankengeld von 5 Sh. die Woche, durch 6 Pence mehr ein solches von 10 Sh.
Von Juni 1888 bis dahin 1889 hat die Union des Mr. Crawford eine Einnahme von 37 785 Pfd. Strl. 4Sh. 6 Pence und eine Ausgabe von rund 30 000 Bid. Sterl. gehabt, sie besigt einen Bestand von 42 000 fd. Sterl.
Mr. Crawford schilderte uns dann noch die uns freilich bereits bekannte Art und Weise, in welcher die Lohn- und andere Streitigkeiten durch Verhandlung mit den Arbeitgebern beigelegt werden.
Die Frage, ob irgend eine Hinneigung zur Sozialdemokratie in unserem Sinne in seiner Union . wie bei den Trades- Unions überhaupt bestehe, verneinte Mr. Crawford mit großer Entfchiedenheit. Burns bezeichnete er als einen rabiaten Sozialisten, mit dem er nichts zu thun haben wolle, von dem er auch nicht annehme, daß er sich aufrichtig gemäßigteren Anfichten zuwenden fönne.
In Bezug auf die Haltung der Trades- Unions, mindestens derjenigen der Grubenarbeiter, war uns aber doch der folgende Umstand von nicht geringer Bedeutung. Die Trades Unions der Erz- und Kohlen- Grubenarbeiter in den verschiedenen Landestheilen haben eine burch Deleairte gebildete Vereinigung in The Miners' National Union of Great Britain." Diese hat für den 8. d. Mts. eine allgemeine Versammlung nach Bir mingham einberufen und als 4. Punkt folgendes auf die Tagesordnung gefeßt:
" Die Repräsentanten der Grubenarbeiter, welche dem jüngsten Arbeiterfongreß in Paris beigewohnt haben, haben den dringenden( strong) Wunsch geäußert, daß ein internationaler Rongreß der Grubenarbeiter in England abgehalten werden möge und in gleicher Weise beschlossen, von der Miners' National Union of Great Britain zu verlangen, daß fie es übernehme, einen solchen Rongreß zu berufen zu einer Zeit und nach einem Ort, der ihr geeignet erscheinen follte. Der Zentral- Ausschuß der genannten Affoziation, welcher diesen Gegenstand als einen folchen von großer Beden tung erachtet, hat Herrn W. Crawferd, M P. und Herrn Joseph Toyne ernannt, um die Frage vor die Konferenz zu bringen, von dem Gefichtspunkte aus der felben die Sympathie und Unterstüßung der Konferenz zu sichern."
In diesem Vorgange, von welchem wir aus einem Papier Kenntniß erhalten, das uns Mr. Crawford mit anderen Papieren übergab, erblicken wir eine, wenn auch vielleicht unbewußte Hinneigung zur internationalen Sozialdemokratie. Wir hatten die Genugthuung später zu hören, daß diese Ansicht, wenn auch nur vereinzelt, auch von Engländern getheilt wird. Mr. Crawford wurde erst, so zu fagen, zuthunlicher als er uns nach Beendigung der Besprechung in dem Geschäftshause der Union herumführte. Dieses Haus, zu welchen noch verschiedene Nachbargrundstüde gehören, ift nach englischen Verhältniffen sehr geräumig; es enthält die nöthigen, sehr gut eingerichteten Bureauräume, Konferenzzimmer und einen großen Sigungsfaal. An der Front des Hauses ist das lebensgroße MarmorftandMacdonald ift sein Name bild eines Mannes ange bracht, der bereits vor ca. 50 Jahren für die Organisation der Grubenarbeiter gewirkt hat. Auch in dem Sigungsfaa e find verschiedene, freilich von sehr untergeordneter Rünft erhand an gefertigte Marmorbüften und Portraits von Arbeitern, die fich um die Organisation verdient gemacht haben, angebracht. Kurz alles zeigt, daß die Arbeiterverbindung über große Mittel zu gebieten hat, was auch aus dem Umstande hervorgeht, daß die felbe jährlich rund 30 000 M. für Formulare und sonstige Drud sachen ausgiebt.
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In Bezug auf die äußere Repräsentation leiftet aber auch die Vereinigung der Grubenbefizer wirklich Großartiges. Ihr Vereinshaus, welches wir am folgenden Tage bei dem Besuche des Sekretärs, Herrn Guthrie, fennen lernten, gehört zu den schönsten und größten in Newcastle . Auch dieses enthält schöne Büreauräume, einen Sigungsfaal, einen Saal für Vorlefungen und lefungen und eine auffallend große Zahl von Ronferenzzimmern, in denen die Arbeitgeber und Arbeiter bei den Versammlungen der gemeinsamen Komitee's entweder zusammen oder getrennt Konferenzen und Be fprechungen abhalten können. Eine Shenswürdigkeit ist die große, hochgewölbte Halle, welche die Bibliothek des Vereins enthält.
Auch von Herrn Guthrie haben wir wesentlich Neues nicht in Erfahrung gebracht. In Anbetracht der wichtigen Stellung dieses Mannes als Sekretär der Grubenbefizer und der Kenntniß der Verhältnisse, die wir bei ihm voraus fegen müffen, erscheint es wohl angebracht, hier noch mals fpeziell hervorzuheben, daß nach seiner Berficherung die Grubenbefizer mit dem bestehenden, durch die Trades- Unions geschaffenen Zustande vollkommen einverstanden find; daß die
aber größere Fonds an, wie solches gewöhnlich mit dem gleich- Berichte die Bemerkung des Mr. Hugh Bell hervorgehoben Befürwortung bezw. Berufung eines internationalen Kongresses Bersuchung Streits anzufangen vorhanden und es werde die gewählt hätten, daß aber bei den legten Wahlen viele Arbeiter demokratie sei, wurde auch von Mr. Guthrie zugegeben. Die
in bas fonfervative Lager übergegangen feien. Mr. Hugh
Grubenbefiber hätten aber burchaus teine Neigung, auch keine