Die

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Beleidigung enigen Monaten, von Gewissensbiffens gedrängt, fußfällig Alage ge Geltändniß gemacht, daß er der Polizei Dienfte leifte. Auf die Frage welche Verhältnisse es feien, die W ber in die ifosial me der Polizei getrieben, erklärte ber Zeuge, daß Weber 3 unterften gefagt, der Polizeifommiffar Wilfing habe ihm in der des Schulllage wider feinen Schwager, der wegen eines Sittlichkeits. n hier fal, brechens angeflagt war, Gefälligteiten erwiesen und 6 toleranter i hab: Wilfing ihn verpflichtet, ihm Dienfte gegen n Seffionen Sozialdemokratie zu leiften. Wie verlautet, beabsichtigt der getlagten Bebel nach Beendigung des Prozesses das Ver­alten der Staatsanwaltschaft en Claus und die Rolle der ndtags.olizei in diesem Prozeß zum Gegenstand einer Erörterung im Die Sozialstag zu machen. In hiesigen Juristentreifen, und wohlfeilene find rührige Besucher der Verhandlungen, hält man eine obern. Zerurtheilung der Angeklagten auf eine allgemeine Verbindung Dem Schluß unmöglich. Im übrigen muß fonstatirt werden, daß Präsident, der zwar sehr scharf inquirirt, die Verhand­angen in durchaus objektiver Weise leitet und den Ange fehr glüdten und der Vertheidigung nach allen Richtungen möglichst oge wefentgegenkommt.

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5. Mit der Anwesenden Apparat in

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Elberfelder Sozialistenprozeß.

8. Tag der Verhandlung.

orgeladenen Der Präsident läßt die Beugenlifte verlesen und e 10 jährige mahnt dann die Zeugen zur Wahrheit, da sie vereidigt ürben.

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Die vorgelegten Fragen werden von den Zeugen wie folgt

emntwortet:

Beuge Hellmann, Agent aus Elberfeld  ( vereidigt): farm fam zu mir und offerirte mir und einem Freunde die der Präfeie Preffe". Ich bin Demokrat und fagte Harm, daß dann tann, Blatt im Sinne diefer Partei redigirt würde. mögen be blte jebem erfomm

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n hatte ich dann mit Röllinghoff und einem Anderen eine Unterredung über den Stand der Fr. Pr." gehabt und dar­dung der Fr. Pr." Demokrat.

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Beuge Polizeikommissar Leleus( pereidigt): 1885 wurde mir depeschirt, daß sich in Blankenstein Sozial­Demokraten ansammelten; ich ging dorthin ab und setzte mh mit dem Oberwachtmeister in Verbindung. Mit diesem Fing ich an den Ort der Ansammlung. Wir hörten ein drei Tages Hoch und dann gingen die Leute weg. Wir hörten von einer rothen Fahne und einer Versammlung am Morgen. Ich

Demetraten.

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auch von einem Renkontie zwischen Turnern und Sozial­Auf der Rückreise hörte ich im Koupee nichts lendes. Mit Cordes und Daftig fuhr ich hierher. Ich nige Leute mit rothen Shlipsen bemerkt. Alle trugen ein rothes Abzeichen. Bei der Vernehmung über die

irgend

Bersammlung in der Beek hat sich nichts herausgestellt. Eine Bersammlung hat aber stattgefunden.

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Beuge Clemens Gastwirth aus Elberfeld  ( vereidigt): wohne dem Angetiagten Gustav Finte gegenüber und fah

einige Mal Harm ein- und ausgehen, am Tage; auch Dillenberger sah ich einmal an der Thüre.

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Beuge Liptan, Lehrer in Elberfeld  ( vereidigt): In dem mir geleiteten Gefangverein bemerkte ich fine sozialistischen

Berebungen, wußte aber, daß viele Mitglieder Sozialdemo aten waren. Bei einer Sylvefter feier wurden gegenseitig Ges

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enfe gemacht. Wimmers fand sich dabei beleidigt und trat dem Verein aus. Als ich vorher feinen Rücktritt als fals Bolizeifpion betrachtet wurde. ger wünschte, war man allgemein dagegen. Ich hörte, daß

Beuge Dr. Schönlant, Schriftsteller aus Nürnberg  :

886 war ich hier, um eine Versammlung abzuhalten. Von wem veranlaßt wurde, weiß ich nicht mehr. Ich fam von Köln  rher. Die Versammlung wurde aufgelöft. An anderen Berfammlungen habe ich nicht Theil genommen. In der Re­Valtion der Fr. Br." habe ich Zeitungen gelesen. In der bergischen Rart( ob in Reviges oder Velbert   meiß ich nicht) war ich; die be beabsichtigte Gewerkschaftsversammlung fam nicht zu Stande. Reber die Freie Breffe" habe ich nicht anders gesprochen, als it Gilles. Eine Revision der Bücher habe ich nicht vorge nommen, verstehe auch nichts davon. ner( Bebels) Giberfeld war erst verboten, dann gestattet und aufgelöst,

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es i fagte: Meine Herren!" Die Reisen unternehme ich eht nicht mehr. Damals ging ich nach dem Rheinland, um ich zu erholen und die wirthschaftlichen Verhältnisse zu lache zu agituren. Es geschah aus eigener Initiative; von Sarm habe ich eine kleine Summe zur Deckung der nothwen often Roften erhalten. Ob ich für die Tour nach Neviges  Bezahlt wurde, weiß ich nicht.

gener Tasche und 10 M. von Dr. Rüger. Harm: Ich gab Dr. Schönlant 20 M., 10 M. aus

Dr. Schönlant: Ich stehe nicht in dem Verhältniß

e fozialdemokratischen Partei, wie Dr. Jerufalem zur national­

liberalen. Auf meinen Eid kann ich verfichern, daß weder in Nürnberg   noch in Fürth   geheime Verbindungen bestehen; es find nur Vereine für volksthümliche Wahlen vorhanden. Agi­tation im Sinne der Anklage giebt es nicht.

Grillenberger: Der Nürnberger   Wahlverein ift fieben Jahre alt. Die Parteithätigkeit geschah öffentlich.

Dr. Schönlant: Bon der Verbreitung des Sozial­demokrat" weiß ich nichts. Ich erhielt ihn früher unter Kouvert cus Bürich, einige Mal aus London  , ohne darauf abonnirt zu haben. Auf meinen Eid kann ich verfichern, daß ich keine Kenntniß von der Art der Verbreitung des Sozialdemokrat" habe.

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Grillenberger: Die Verbreitung des Sozialdemo­trat" ist Privatsache.

Dr. Schönlant: Das Wörlein'sche Geschäft ist Privat­fache und steht in keinem Abhängigkeitsverhältniß zur Partei. Selbstverständlich machen die Parteileuten gehörigen Drudereien Arbeiten, die andere Drudereien nicht ausführen. Parteileitung ift die Fraktion.

Grillenberger: Ich bin Miteigenthümer des Ge­schäfts refp. meine Frau, und da ist es natürlich, daß ich Bro­schüren zum Drud erhalte.

Dr. Schönlant: Werthzeichen sind Broschüren, deren Ueberschuß in den Unterstüßungsfonds fällt. Die Reisekosten erhielt ich in Elberfeld  .

Bebel: Der Herr Zeuge wird bestätigen, daß ein be­fannter Redner, wenn er irgendwo auftritt, auch in die Nach­barschaft eingeladen wird.

Dr. Schönlant: Das tann ich nur bestätigen. Bebel: Während der Dauer dieses Rongreffes( Heiter­feit) find mir schon Dußende von Aufforderungen zuge­

gangen.

Der Zeuge wird vereidigt.

Bebel: Der Zeuge wird zugeftehen. daß zwischen ihm, Grillenberger und mir ein gespanntes Verhältniß bestand.

Dr. Schönlant: Gewiß! Das hat mich aber nicht ge­hindert, die Wahrheit zu sagen.

Beuge Stephan, Oberwachtmeister( vereidigt): In Lennep   habe ich die Gendarmen beauftraat, die sozialistische Bewegung zu überwachen, um an Kommissar Wilfing Bericht zu erstatten. Auf eine Depesche hin ging ich nach Wermels­hrchen, wo ich wahrnahm, daß ein Haus start beleuchtet war. Ich habe am Fenster gehorcht, aber Zuſammenhängendes nicht vernommen. Ein Redner hielt einen Vortrag, den ich nicht genau verstand. Ob es Meist war, weiß ich nicht. Durch einen herausgelaffenen Hund wurde ich gestellt. Als wir Einlaß erhielten, trafen wir et va 10 Personen, darunter Meift. Das waren meine eigenen Wahrnehmungen. Von andern Versammlungen habe ich nur durch Gendarmen gehört und an Wilfing berichtet. Aus eigener Wissenschaft ist mir über die Verbreitung des Soz" nichts bekannt.

Meift: Von wem kam die Depesche? Ich hatte meine Ankunft durch Postkarte avifirt und fam, um mit den Feilen­hauern über gewerkschaftliche Organisation zu sprechen.

Stephan: Die Depesche erhielt ich von dem betreffenden Gendarm, der von seinem Gewährsmann von Meist's Ankunft gehört hat.

Zeuge Rattte Gendarm zu Dahlhausen  ( vereidigt): Als Sozialdemokrat ist mir der Angeklagte Piepenbrink bekannt, auch noch Andere. Jezt kommen sie nicht mehr zusammen, aber 1887 vor der Wahl. Eine Versammlung wurde überrascht, Die Leute wurden ver­wo ein Vortrag gehalten wurde. scheucht. Ich habe von der geheimen Verfammlung durch einen anonymen Brief erfahren. Später fand noch eine geheime Ver fammlung statt, wo, wie ich erfuhr, der Rothe Teufel" vorges lesen wurde. Das wurde mir durch einen anonymen Brief mitgetheilt. Eine unangemeldete Versammlung hat bei Piepen­brint stattgefunden. Es wurde mir gesagt, es wäre ange nehmer, wenn man erfahre, was in der Versammlung gefprochen würde, als sie aufzulösen. Ich erfuhr durch anonymen Brief davon über die Person des Absenders habe ich nur Vers muthungrn.

Der Zeuge legt ein solches Schreiben vor. Ratite: Die anonyme Mittheilung hat sich bei einer Versammlung bestätigt, in anderen Fällen nicht.

Die Vertheidigung beantragt, den Brief zirkuliren zu lassen und event. dazu die Genehmigung der vorgefeßten Behörde zu verlangen.

Rattte: Den Gewährsmann bezeichne ich nicht, auch liefere ich das Schreiben nicht aus. Piepenbrink ist von mir wegen Verbreitung verbotener Schriften angezeigt worden und da hat sich der Lefeverein aufgelöst. Von meinem Gewährsmann habe ich anonym erfahren, daß Piepenbrink das Flugblatt ver­breitete, zur Pfingstzeit.

Grillenberger: Als das Flugblatt verboten wurde, war es schon wochenlang versandt. In den meisten Städten wurde es vor dem Verbot verbreitet.

Piepenbrink: Weiß der Zeuge, daß in der Nacht, als mir zwei Blätter unter der Thüre durchgeschoben wurden, Hunderte auf den Wegen lagen?

Rattte: Nein. Als ich das Verbot las, hatte ich den Bericht schon gemacht.

Verth.: Das Verbot datirt vom 5. Juni; Pfingsten fiel später.

Regie und deren endliches Entgegenkommen, nach fie vorher versucht, sie zu bestehlen. So weit ist legt. Die Kaffe ist leer. Er wies mit 3ahlen die wendung der Gelder nach und entschuldigte in ein paar Borten Pluchart und die Internationale, die, mitten in dem Foßen Kampf um die Eroberung der Welt, nicht mehr für gelöst wurde nichts, sondern nur zum Verlassen des Waldes

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thun können. Die Lage verschlimmert sich von Tag zu Die Kompagnie giebt die Arbeitsbücher zurück und

Rattle: Eine Versammlung zur Feier des Geburts. tages Laffalle's wurde aufgelöst. Es war am 11. April 1885. Esplör: Eine Versammlung war das nicht; ich machte mit Freunden einen Spaziergang in den Wald. Auf­aufgefordert.

Bebel: Ist eine gerichtliche Verfolgung erfolgt? Nattte: Nein. Die Zahl der Theilnehmer berichtete

droht, Erfagmannschaften aus Belgien   zu verschreiben; fie mein Gewährsmann. Nur durch den Gewähremann weiß ich hüchtert die Schwachen ein und hat bereits eine Anzahl von den Versammlungen. Don ihnen vermocht, die Arbeit wieder aufzunehmen.

Er reihte all' diese ungünstigen Dinge in monotoner Bebe an einander, sprach von dem Sieg des Hungers, von bem letzten Todeszucken des Kampfes, und dann, ohne den

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zu heben, schloß er:

Bebel: Die vom Beugen angegebenen Zusammen­fünfte fielen in die Wahlzeit. Wurde über die Wahl ge­sprochen?

Rattle: Das weiß ich nicht.

fie war theilweise nur zum Schein, fie wurde nicht abgehalten. Eine andere Versammlung hat anderwärts stattgefunden. Wie ich erfahren, haben sich einige Vertrauensmänner feitwärts in den Busch begeben. Es wurde über Reichstagskandidaten ge fprochen. Db die Sozialdemokratie in Neviges   organifirt ist, weiß ich nicht.

Bebel: Es soll eine Scheinversammlung stattgefunden haben; bas verftehe ich nicht.

Busch: Ich war bei Saffenhaus; es war keine Versamm lung, fondern ein Ausflug.

Meyer: Die beiden Versammlungen fanden an einem Tage ftatt. Ich kann nicht fagen, ob auf Rosenhöhe die aleichen Leute waren. Die Mittheilungen habe ich von einem Bolizei fergeanten.

Bebel: Jest ist mir der Vorgang flar. Ein Ausflug wurde für eine Versammlung gehalten.

Meyer: Ob Kaiser   den Sozialdemokrat" verbreitet, weiß ich nicht. Er kam jeden Freitag mit einem Packet ars Elberfeld  .

Kaiser: Jh tam nie mit einem Packet aus Elberfeld  . Meyer; Ich bin Kaiser einmal begegnet, als er ein Backet trug, am Freitag. Es wurde mir vorher von einem Gewährsmann mitgetheilt.

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Berth.: Kam Kaiser nur aus der Nichtung von Elber­

Meyer: Er fam in gutem Anzuge aus der Richtung von Elberfeld  . Mein Gewährsmann hat mir gefaat, daß Raiser mit Harm in Verbindung stand und verbotene Schriften holte. Bebel: Warum ist Kaifer mit dem Packet von dem Beugen nicht angehalten worden? ாெ

Meyer: I follte nur beobachten. Kaiser hat bei Ge legenheit der Wahl auf den Tisch gefchlagen und gefapt: Wenn wir auch kein Geld mehr haben, so hat die Parteitaffe folches."

Zeuge Weber, Gendarm zu Bochum  ( vereidigt): h habe den Parteitag in Blankenftein beobachtet und hörte die Arbeiter- Marseillaise fingen. Sonst weiß ich nichts.

Zeuge Pfannkuch, Tischler aus Raffel: Ich bin mit Harm bekannt und war vor zwei Jahren hier, im persönlichen Intereffe. Ueber eine Organisation der Partei zu frager, hatte ich keine Veranlassung. Ich hatte die Absicht, event. die " Fr. Preffe" zu übernehmen. Grillenberger theilte mir mit, daß Harm einen Redakteur suchte; ich fand aber hier die Verhältnisse nicht dazu angethan, um nach hierher überzufiebelr. Ich wurde einmal aufgefordert, hier einen Vortrag zu halter, habe aber abgelehnt.

Bebel: Ich will den Zeugen Pfannkuch noch be fragen, vorher möchte ich aber den Beugen Rammhoff noch inter­pelliren.

Rommiffar Kammhoff soll geladen werden; Pfannkuch wird vorläufig noch nicht entlassen.

R.A. Lenzmann: Ich habe beantragt, das anonyme Schrififtüd herbeizuschaffen, um durch Schriftenvergleichung feft­zustellen, daß es von einem Polizeispißel herrührt.

Staatsanwalt: Ich beantrage Ablehnung des An trages, da das Schriftstück unerheblich ist.

R.-A. Lenzmann: Der Brief tann ebenso als Beweis­stück betrachtet werden, wie andere verlorene Briefe. Präs.: Das Gericht wird befchließen.

Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein.

Der Präsident verkündet, daß die Beschlagnahme der anonymen Briefe abgelehnt, dagegen die Einholung der Ei laubniß für den Gendarm Rattte, auszufagen, befchloffen sei.

Beuge Meyer Elberfeld, Polizeikommissar( vereidigt): Bei von Schemm habe ich gelegentlich einer Hausfuchung in einer Kindersparbüchse, die in einer Holztifte lag, 338 M. ge­funden, welche mir die Frau a's Ersparnisse ihres Mannes bezeichnete.

v. Schemm: Das Geld lag in einer Kommode in der Sindersparbüchse. Ich kann durch Zeugen bekunden, daß das Geld von mir durch Arbeit erworben wurde.

Meyer, befragt: 1885 fand in Gelsenkirchen   eine Volls versammlung statt. Die Redner fannte ich nicht.

Beuge Polizeikommiffar Rammhoff( auf Befragen Bebels, der die Aussagen Kammhoffs vom Freitag rekapitulirt): Ich glaube nicht gefagt zu haben, daß die Fraktion den In halt des Sozialdemokrat" bestimmt habe, sondern nur, daß fie von den wichtigsten Einsendungen vorher Kenntniß erhält. Es geschieht, daß Schriften, die in Zürich   gedruckt werden sollen, von der Fraktion als zur Verbreitung geeignet erklärt werden. Meine Aussage bezüglich des Korrespondenten halte ich auf recht. Die Fraktion hat Einfluß auf den Inhalt des Soz-". Die Verbindung der Fraktion mit den Vertrauensmännern 3. B. dem bezahlten Sekretär Motteler, wird durch meinen Kollegen Tilger   bestätigt werden, der einen Vertrauensmann in der Schweiz   hat. Die geheime Tinte ist nicht fäuflich, son­bern wird von den Färbern hergestellt, deren solche unter den Angel agten find.

Bebel: Wie viel Parteisekretäre giebt es? Kammhoff: Das weiß ich nicht. Die am Sox." An geftellten wurden mir als Vertrauensmänner, refp. Parteis fetretäre bezeichnet. Bebel hat von diesen noch in diesem Jahre Geld erhalten.

Bebel: Das ist selbstverständlich, da das gesammte Geld für verschiedene Fonts ist, das der Soz." nicht behalten darf, weil es ihm nicht gehört. Ist unter den Sekre tären Tauscher?

Rammhoff: Dieser ist mir bekannt, doch nicht speziell genannt. Daß die Fraktion moralisch für den Sozialdemokrat verantwortlich ist, ist mir von meinen Gewährsleuten be­ftätigt.

Bebel: Kennt Zeuge einen Sekretär Schlüter? Rammboff: Den Namen tenne ich. Daß eine bestimmte Person der Fraktion mit dem Soz." in Verbindung steht, ist mir nicht bekannt.

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Bebel legte dem Präsidenten die bekannte Krieter'sche Broschüre über die Geheimorganisation der Sozialdemokratie,

Bebel: Mir fiel auf, daß der Beuge nicht gehorcht hat, bearbeitet auf Grund autoritativer Quellen" vor und bemerki: als er Leute stehen sah.

Rattle: Ich habe nicht gehorcht.

So liegen die Dinge. Es gilt, einen Entschluß zu falen Wollt' Ihr die Fortsetzung des Streits? Wenn Ja?, was benkt Ihr zu thun, um den Sieg zu erringen?" Ein tiefes Schweigen fank vom besternten Firmament. Die im Dunkel versteckte Menge blieb stumm, als schnürten nehmung. bieje troftlosen Worte ihnen die Rehlen zusammen, und nur the forgenschwerer Athem hauchte wie ein verzweifelter Schmerzensfeufzer durch die Nacht.

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Der zehnjährige Beuge Karl Raiser wird vor­geführt. Der Angeklagte Raiser( Water) protestirt gegen die Ver­Der Knabe verweigert weinend die Aussage und wird ent laffen. Beuge Hecht, Gendarm in Neviges  ( vereidigt): Ich habe Ein Wirth hat

Aber schon fuhr Stephan mit veränderter Stimme fort. mir gemeldet, daß eine Versammlung bei ihm stattfand. Ich Jetzt war es nicht mehr der Sekretär ihrer Hilfskaffe, zu ihnen Sprach, es war der Apostel der neuen Wahr  - gingen auseinander. Was gesprochen wurde, weiß ich nicht.

heit, deffen begeisterte Rede durch den Wald tönte: Sollte

unter ihnen Feiglinge geben, die ihrem Worte untreu

ging hin. Einige der Anwesenden trugen rothe Shlipse. Sie Später, 1887, fand eine öffentliche Versammlung statt, zu der Dr. Schönlant mit Raiser fam. Einer von den Sozialdemo Sozialdemokraten waren um ihn.

werden? Seit einem Monate hätten sie umsonst gelitten, fraten follte sprechen. Meift aus Köln   war in Neviges  ; unb wollten jest gebückten Hauptes in die Grube zurüc

Meift: Ich fonstatire, daß ich das erste Mal, als ich in

Hecht  : Ob Robert Kaiser Führer der Sozialdemokraten

tehren, um das alte Elend wieder von vorne durchzukosten? Neviges   war, von drei Gendarmen und zwei Polizisten von are es nicht tausendmal besser, wenn es sein müßte, Wirthschaft zu Wirthschaft begleitet wurde. gleich das Leben zu wagen, indem sie mit letter Kraft ver­fuchten, gewaltsam die Tyrannei des Kapitals abzuschütteln, ist, weiß ich nicht. bas fie in Noth und Elend treibt? Sei es nicht ein thorichtes Spiel, immer wieder vor dem Hunger zu Kreuze friechen, leiben, darben, bis derselbe Hunger die Ge bulbigften zu neuer Empörung reizt?

( Fortfegung folgt.)

Harm: Ich habe für die Fr. Preffe" agitirt und wurde ebenfalls von Gendarmen begleitet. Es war feine geheime Versammlung.

Kaiser: Es handelte sich um das Abonnement auf die Fr. Preffe".

Beuge Meyer II, Gendarm zu Neviges  ( vereidigt); Eine Versammlung bei Saffenhaus war in der Fr. Pr." annonzirt;

Die Broschüre ist schon 1887 im Frühjahr im Buchhandel era fchienen und hat damals großes Aufsehen in der Preffe aemacht, weil man glaubte, nunmehr fei die angeblich über ganz Deutsch  land bestehende geheime Organisation der Sozialdemokratie blosgelegt. In dieser Broschüre wird namentlich auch gegen meine Auslagen vor dem Freiberger Landgericht polemifint. Diese Broschüre enthielt nun genau alle diejenigen Angaben, welche der Zeuge Rammhoff als wichtige persönliche Wahrnet mungen fowie Togenannten Gewährsmänner bezeichnet. Die Artlage hätte es alfo viel bequemer gehabt, wenn sie den Ber faffer der Schrift, Polizeikommissar Krieter, als Zeugen zitirte. Der ganze riefige Apparat wäre dann überflüssig gewesen. Auf Ersuchen Bebel's verlieft der Präfident mehrere Stellen der Broschüre, die im Wesentlichen mit den Ausfüh rungen Rammhoff's identisch find.

Bebel: Das Vorgelesene stimmt also mit den Angaben. Rammhoff's überein. Nun bin ich vor jegt einem Jahr mit dem Verfasser dieser Broschüre, Polizeikommiffar Krieter in Magdeburg  , bei einem Geheimbundsprozeß in Düsseldorf   als Beuge vorgeladen worden. Ich habe damals genau so ausge fagt, wie hier in den Auseinandersehungen, die ich bei Beginn der Verhandlungen in diesem Prozeß machte, aber ich wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft nicht vereidet. Nach mir tam Arieter und sagte derfelbe zu meiner größten Ueber raschung nicht so aus, wie in seiner Brochüre stand, sondern er fagte ganz anders aus und beschwor dies. Schließlich hatte ich die Genugthuung aus dem Urtheil des Gerichtshofs zu erfahren, daß der Gerichtshof auf das beeidigte Zeugniß Krieters kein Gewicht legte,