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elben boch zu der Zeit, als ihm das Geld gestohlen worden lein follte, noch um 1000 Mt. anpumpen, um, wie er sagte, der Bant den Schaben zu ersehen. Es fam hinzu, daß er um biefelbe Beit große Ausgaben gemacht hatte. Allerdings fagte ber Portier des vom Angeklagten bewohnten Hauses aus, daß s zum 6. in fein Zimmer gerufen habe, als er zur Bank wollte, ba babe er das Geld auf dem Tische liegen sehen und beobachtet, art für wie 5. das Bapiergeld in seine Brieftasche und diese in die äußere Rodtasche fteďte. Der Staatsanwalt erblickte in diesem Um berichte Bande nur ein Manöver, das der Angeklagte in Szene gefekt babe, um fich einen Zeugen zu schaffen, der befunden fonnte, beß er mit dem Gelde fortgegangen sei, um den angeblichen Diebstahl wahrscheinlicher zu machen. Er beantragte sechs Monate Gefängniß. Der Gerichtshof erkannte auf Grund tines non liquet auf Freisprechung. Die Unschuld des Ange lagten sei zwar feineswegs erwiesen, im Gegentheil sei der felbe start der Unterschlagung verdächtig, aber auch die Schuld ei nicht berartig außer allen Zweifel gestellt, daß sich eine Berurtheilung rechtfertigen laffe.
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Zwei Einbrecher der gefährlichster Sorte wurden geftern burch Urtheil der britten Straffammer des Landgerichts I für längere Zeit unschädlich gemacht. Es waren der Posamentier Otto Lübede und der Arbeiter Wilhelm Lüty, welche ihre Vorftrafen nach Dugenden zählen. Lübecke ver büßte zulegt eine fiebenjährige Buchthausstrafe in Sonnenburg und verabredete hier mit seinem Genoffen Lüty gemeinsames Arbeiten", nachdem fie in Freiheit gefekt waren. Dies ge hah im Juli und die beiden Einbrecher sind denn auch außer ordentlich fleißig gewesen. Es fallen ihnen drei gemeinschaftlich ausgeführte schwere und drei versuchte Diebstähle zur Laft, auf Lübede's Ronto tommen dann noch extra zwei Einbrüche und ein Versuch. Dieser war auch geständig und fah er mit Gleichmuth der zu erwartenden schweren Strafe entgegen. Rürzlich versuchte er fogar noch einen schweren Diebstahl auf ich zu nehmen, den ein Anderer, der Schlächtergeselle Arndt, ausgeführt, der Gerichtshof ließ fich aber nicht hinter's Licht führen. Das Urtheil lautete gegen Lüde de auf zehn, gegen Lüty auf acht Jahre Zuchthaus und die üblichen Reben ftrafen.
Unter der Anklage der fahrläßigen Tödtung tand gestern der Bierfahrer Karl Albert Roloff vor Der 3. Strafkammer des Landgerichts I Am Nachmittage des 2 August d. I. fahr der Angeflagte mit feinem einspännigen Flaschenbierwagen durch die Prenzlauer Allee. Er war genöthigt, fich dicht neben der Bordschwelle auf der rechten Seite bes Fahrdammes zu halten, denn in gleicher Höhe mit ihm porbanbenen Blag einnahm. Kurz vor der Linienſtrake hielt uhr ein Omnibus, der den noch bis zu den Pferdebahngeleifen der Dmnibus und der Angeklagte, welcher in lettere Straße mbiegen wollte, bog nach links herüber, um an dem Omnibus beizukommen. Hierbei machte der hintere Theil des Wagens schleudernde Bewegung nach der Bordschwelle und traf einen vierjährigen Raaben, der die Beine herunterhängen fend, auf derselben sak. Das Kind erlitt fso schwere Berb, ungen, daß es am folgenden Tage an Verblutung ftarb.
Die Fahrlässigkeit des Angeklagten erblickte der Staatsanwalt
arin, daß demselben die Anwesenheit des Knaben entgangen ar, er beantragte gegen denselben ein Jahr G fängniß. Der Berichtshof beurtheilte die Sache milder, indem er nur auf brei Monate Gefängniß erkannte.
*
Elberfelder Sozialistenprozeß.
( Fortseßung aus dem Hauptblatt.)
Bebel: Ich werde später noch den Abgeordneten Singer ben laffen. Besteht in Raffel, dem Wohnort des Zeugen, ne geheime Drganisation?
prozeffe
Pfannkuch: Es waren dort zwei Geheimbunds Als Zeuge habe ich ausgesagt, daß ich keine Renntniß von der geheimen Verbindung gehabt, und der Gerichtshof hat mir vollen Glauben geschenkt. Ich
beftraft.
bekannten. Von geheimen Versammlungen ist mir nichts be-| fannt; ich habe wohl davon gehört. Ich glaube die Broschüre für 25 Pf. gekauft zu haben. Es kann auch sein, daß ich ein Exemplar des Soz." hatte, von wem tann ich mich nicht mehr befinnen. Bertheidiger: Ich bitte den Staatsanwalt, von der Vernehmung der Zeugen Abstand zu nehmen, die in Unterfuchung waren. Staatsanwalt: Die Leute find außer Verfolgung Berth.: Sie waren aber verdächtig, sonst hätte die Klage nicht erhoben werden können.
gefeßt.
Der Gerichtshof beschließt, den Beugen nicht zu ver eidigen.
Zeuge Buchen au( vereidigt): Gilles tam 1885 zu mir in Gesellschaft verschiedener Herren und erzählte mir die Vor gelchichte der Freien Preffe". Es handelte fich hierbei um den Geldpunkt. Schließlich gab ich das Versprechen, ihm Kredit einzuräumen. Wie viel Gelb ich gegeben, weiß ich nicht. Nach dem Weggang Gilles hatte ich mit der Freien Preffe" nichts zu thun. Kaltenbach war ein rabiater Sozialdemokrat und hätte für die Freie " Freie Preffe" Alles hergeaeben. In seinem Auftrage überbrachte ich das Geld. Bei Morian In seinem Auftrage überbrachte ich das Geld. Bei Morian war ich mit Gilles. Unten war es rauchig; deshalb gingen wir nach oben. Ich glaube, es war auch ein Liebespärchen im Lotal. Gilles redete immer, in Versammlungen oder sonstwo. Ich habe 30 M. gezeichnet. Noch mehrmals wurde in meiner Anwesenheit über die Fr. Pr." gesprochen.
Die Verhältniffe waren Stadtgespräch. Dr. Schönlant war in Elberfeld ; ich war mit ihm zusammen. Versamm lungen wegen der Freien Preffe" fanden wohl in der Weise statt, daß einige Personen, auch Demokraten, zusammenfamen. Es wurde wohl der Gedanke angeregt, die Fr. Pr." unter eine Breßtommiffion zu stellen. Harm war aber stets dagegen: die Freie Preffe" sei sein Privateigenthum.( Auf Befrazen Bebels:) Weber war mein Nachbar und zeigte fich als warmer Sozialdemokrat. Im letzten Jahr fam er in den Verdacht, Spigel zu sein. Durch eine Kriegslist gelang es mir, von ihm vor einem Monat das Geständniß zu erhalten.( Auf Befragen Bebel's über die Verhältnisse:) Morgen wird ja Weber selbst vernommen. Ich werde jede Frage beantworten, die zur Entlastung der Angeklagten bient. Weber erzählte mir, er habe die Gefälligkeiten Wilfing's in Anfpruch nehmen müssen. Dieser habe es ihm als eine Ehrenpflicht des Patrioten hingestellt, die Sozialdemokraten zu überwachen. Wilfing unter Ehrenwort verliert Seine Mittheilungen würden, das habe ihm bazu bienen, Leute in's Unglüd zu stürzen. Im Verkehr mit den Leuten sei er( Weber) selbst Sozialdemofrat geworden.( Auf Befragen der Vertheidigung): Weber persönlich hatte nichts Strafbares gethan, sondern sein Schwager Stube ein Sittlichkeitsverbrechen begangen.
Der Vertheidigung wird Einsicht in die betreffenden Akten geftattet. Der Zeuge wird vorläufig entlaffen.
Berth.: Entweder muß das Gericht über die Ernährung der Angeklagten Beschluß faffen oder von der Anwesenheit der Angeklagten absehen, auch wenn gegen diese verhandelt wird.
Präsident: 3h kann keinen der Angeklagten offiziell entlaffen. Privatim werde ich dem Vertheidiger meine Ansicht mittheilen.
Um 2 Uhr wird die Verhandlung auf Donnerstag, den 28. November, Morgens 9 Uhr, vertagt.
Soziale Uebersicht.
An die Arbeiter Deutschlands ! Die unterzeichnete Streitfommiffion unterbreitet Euch hiermit folgenden Sachver halt. In der Goldleiftenfabrit von Methlow u. Ko., Berlin ,
fümmere mich nicht um die Verbreitung des Sozialdemokrat". Wenn hier eine einzige Berson den Sozialdemokrat" empfängt, Röpnickerstr. 109a, waren 40 Kollegen gezwungen, am 25. Nov. so werden er und die Absender wegen geheimer Verbindung
Bebel: So lag der Fall in Raffel.
forrefpondirt? Müller: Habe ich mit der Fraktion oder Pfannkuch
betätigt.
Pfannkuch: Nein. Ich habe nur einmal einen Brief aus Elberfeld erhalten, wenn ich mich nicht irre von Harm. Staatsanwalt: Der Angeklagte Schumacher hat in der Voruntersuchung anders ausgesagt, als in der Verhand lung. Seine erfte Angabe wird durch das Zeugniß Pfannkuch's Pfannkuch: Die Leyverkus- Angelegenheit wurde zwei von Harm angeregt und Liebknecht übernahm es freiwillig, veranlassen, baß bas, was die Redaktion gesündigt, wieder gut gemacht werde.
Mal
nicht befaffen.
Bebel: Ich würde sofort nach Zürich schreiben, wenn ein mir bekannter Ehrenmann auf der schwarzen Lifte" flände. In der Fraktion wurde über die Leyvertus- Angelegenheit ge prochen und erklärt, man wolle fich mit der schwarzen Lifte" beim Präsidenten gesehen, sonst nie. Shumacher: Die schwarze Liste" habe ich erst hier
Pfannkuch( auf Befragen des Präsidenten): Am St. Ballener Rongreß fonnte jeder Parteigenoffe Theil nehmen.
us Raffel war Niemand bort.
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Der Staataan malt erklärt sich gegen die Bereidigung
Beugen.
andere Beugen, die fich als Sozialdemokraten bekannt, find Die Vetheidigung wünscht die Bereidigung. Auch
bereidigt worden.
Der Zeuge wird vereidigt.
Beuge Glafer, Raufmann aus Barmen( vereidigt): Bor elpa drei Jahren fam ein Annonzensammler der Fr. Pr." zu mir und erfuchte um ein Darlehen für dieselbe. Harm trat night in Verbindung mit mir.
Harm: Der Betreffende hatte von mir keinen Auftrag. Beuge Moll, Kaufmann in Barmen( vereidigt): Bor ungefähr 4 Jahren wurde an mich das Anfinnen gestellt, mich
Beichnete 100 M.
rung
die Arbeit niederzulegen, und zwar aus dem Grunde, weil wir zu dem dort herrschenden Markensystem und den Strafgeldern, womit wir schon lange nicht mehr einverstanden waren, endlich Stellung genommen haben. Unsere gerechte Fordewurde uns jedoch nicht bewilligt, im Gegen theil ein Rollege, von dem man glaubte, daß er sich in dieser Sache besonders hervorgethan habe, wurde gemaßregelt. Wir fahen uns daher genöthigt, uns mit unserem Kollegen solidarisch zu erklären und die Arbeit niederzulegen. Wir haben beschlossen, die Arbeit nicht eher aufzunehmen, bis folgende Punkte bewilligt find: 1. Abschaffung des Martensystems nebst den damit verbundenen Strafgeldern; 2. Einstellung unseres gemaßregelten Kollegen; 3. Entlaffung eines Werkführers. Thr werdet zugeben, daß hoher Muth dazu gehört, angesichts der bevorstehenden Feiertage in einen Streit einzutreten. Aber es handelt sich hier um eine Prinzipienfrage und wir halten diese für geeignet, die allgemeine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt zu lenken. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abbrud gebeten. Briefe sind zu richten an Wilsky, Rummelsburg ( Berlin ), Schillerstr. 4. Die Streit Rommission der Vergolder und Fachgenoffen Berlins . 3. A.: Wilsin.
Versammlungen.
Die Generalversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins des 6. Berliner Reichstagswahlkreises fand am Donnerstag, den 22. November, in Lehmann's Salon statt. Auf der Tagesordnung ftand: Vorstandswahl. Raffenbericht. Vortrag des Herrn Pirch: Das Recht auf Arbeit. Verschiedenes. Fragetaften. Der Kaffenbericht ergab folgendes: Einnahme: 266 Eintrittsgelder a 30 Pf.= 79,80 m., 1064
Beitrage a 20 Pf.= 212,80 m., durch Tellersammlung 6,40 M. Summa 299 M. Dazu alter Beftand 38,69 M. Gesammt Einnahme 337,69 M. Ausgabe. An Drudtoften und Uten
an der Gründung eines freisinnigen Blattes zu betheiligen. Ich filien 49 M., für Saalmiethen und Säulenanschlag 84 M.,
für Annonzen im Berliner Volksblatt" und Volks- Tribüne"
fogenannten leitenden Kreise das Recht auf Arbeit?- Man hat auf privatem Wege Arbeiterkolonien gegründet und von Seiten des Staates ist noch viel weniger geschehen. Giebt es doch Geseze, die die Arbeitslosigkeit beftrafen. In Preußen giebt es allein 5 Rorrektionshäuser, davon hat größte zwölftausend Gefangene, und das find alles Leute, die durch Arbeitslosigkeit dahin gebränat worden find. Wieviel Menschen giebt es, die durch die Macht, der Verhältniffe gezwungen werden, betteln zu gehen, weil fie feine Arbeit bekommen fönnen. Verlangt man doch jezt im Reichstage Abschoffung der Frauenarbeit und Einführung des elfftündigen Arbeitstages. Dadurch wird aber die Arbeitslosigkeit noch lange nicht abgeholfen. Soll etwas geschaffen werden, so muß man mit Arbeiterstatistiken vorgehen. Diese Statistiken fegen aber eine stramme Organisation voraus. Sie müsse von Arbeitern überwacht werden. Wenn man aber die Arbeiterorganisationen unterdrückt und das Koalitionsrecht illusorisch macht, so steht es schlecht mit dem Recht auf Arbeit. In Bergarbeiter- Distrikten giebt es ja noch die Arbeitsbücher, und was das zu bedeuten habe, wenn ein Bergmann mit einem gekennzeichneten Arbeitsbuch von Ort zu Ort geht und feine Arbeit befommt, das weiß jeder, der sich um Arbeiterverhält niffe bekümmert. In England wurde ferner festgestellt, daß die besser Situirten 58 Jahre, Arbeiter dagegen 35 Jahre im Durchschnitt alt werden und daß 6,4 pCt. von ihnen im Armenhause sterben. Redner kommt zu dem Schluß, daß vorläufig das Recht auf Arbeit nur theoretisch aber nicht praktisch besteht, und daß wir es uns schwer erfämpfen müffen, zum Wohle der gesammten Menschheit.( Leb haftes Bravo.) Hieran schloß fich eine animirte Distuffion und es wurde dann folgende Resolution angenommen: Die heute in Lehmanns Salon tagende Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins des 6. Berliner Reichstagswahlkreises er flärt sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und ersucht laut Protest zu erheben gegen die Ausbeutung von Seiten der Unternehmer, welche den Arbeitern das Recht auf Arbeit durch ihre jeßigen Maßnahmen illusorisch mache. Hierauf schloß der Vorsigende die Versammlung.
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Mit der bevorstehenden Stichwahl im 17. Wahlbezirk beschäftigte sich eine gut besuchte Kommunal. Wähler versammlung, welche am Mittwoch Abend im Lokale Waffer thorstraße 68 tagte. Herr Börner, der sozialdemokratische Kandidat für diesen Bezirk, bemerkte Eingangs seines Vortrages, daß der Vorwurf der Gegner, die Sozialdemokratie verstecke ihr revolutionäres Programm bei den Stadtverordnetenwahlen, schon dadurch in sich zusammenfalle, daß es sich bei diesen Wahlen doch nur um Dinge handle, welche in der Stadtvers waltung zum Austrag kommen. Grade der Kleinhandwerker,
er brute fich noch zumeist von dem„ Freifinn" einfangen laffe, habe das größte Intereffe an sozialdemokratischen Wahlen, denn werde diefer brotlos, so sei er noch eher auf die städtischen Einrichtungen für Hilfsbedürftige angewiesen, als der Arbeiter, welcher in der Regel nicht so leicht den Muth verliere, wenn er eine andere Beschäftigung ergreifen müsse. Die Sozialdemokraten wollen aber die genannten städtischen Einrichtungen beffer gestalten, und der Kleinhandwerker fönne fich zur Wahl der sozialdemokratischen Vertreter nur Glück wünschen. Leider find fie so verbiffen auf ihre geträumte Selbstständigkeit, daß mit fie nicht gemeinsame Sache den Arbeitern machen wollen. Die Herren Stadtväter rühmen sich so fehr, viel Gutes geschaffen zu haben; wo dies geschehen sei, habe doch nur der Steuersack herhalten müssen, der von der gesammten Bürgerschaft gefüllt werde. Ihre Intoleranz habe die Majorität zur Genüge bewiesen, als fie den Kindern der freireligiösen Gemeinde die unbenußten Schulräume entzogen habe. Was den freisinnigen" Kandidaten dieses Begirts anbetreffe, so sei Thatsache, daß derselbe von der englischen Gasanstalt beschäftigt werde; es dürfte mithin fraglich erscheinen, ob er die Interessen der Bürgerschaft Berlins unbe einflußt vertreten könne. Er befinde fich doch immer in einem gewiffen Abhängigkeitsverhältniß zu der ausländischen Gesell schaft. Redner verbreitete fich ferner über verschiedene in der Stadtvertretung zur Berathung kommenden Gegenstände und schloß mit dem Hinweis, daß er im Falle feiner Wahl nur für das Wohl der Bürgerschaft eintreten werde. Der zweite Referent des Abends, Herr Bogtherr, hob hervor, daß die Sozialdemokratie alle Rechte der Selbstverwaltung wahrnehmen und nicht das Ge ringste von denselben rauben laffen werden. Eine Verstümm lung oder ein Verschwimmen des Gewerbeschiedsgerichts- Entwurfs müsse durchaus vermieden werden. Wir haben mehr wie bisher zu betonen, daß in Zukunft die Wünsche und Forte ungen des Volkes größere Beachtung finden müssen und von diesem Prinzip soll unser Wirken in der Stadtvertretung ge leitet sein. An der folgenden Diskussion betheiligten sich die Herren Krause, Kohlhardt und Sündermann, welche sich im Sinne der Referenten aussprachen und zur energischen Bethei ligung bei der Stichwahl aufforderten. Mit der Aufforderung zur regen Agitation für die Wahl des sozialdemokratischen Ran didaten schloß der Vorfizende, Herr Kräcker, die Versamm lung.
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Die Töpter Berlins und Umgegend waren am 27. b. ziemlich zahlreich im Deutschen Volts- Theater" versammelt. Nachdem die Kollegen Manite, Gräbert und Domte ins Bureau gewählt worden waren, nahm Kollege David das Wort zum ersten Punkte der Tages Ordnung: Die Statistik und ihr Werth." Referent bemerkte, daß ganz irrige Anschauungen im Publikum verbreitet seien über die Verdienste der Töpfergefellen. Man sei gemeinhin der Anschauung, daß die Töpfergesellen bei wenig Arbeit viel verdienen. Diese Anschauungen würden mit Fleiß gezüchtet seitens der Meister schaft durch die bekannten Lohnstatistiken, welche gemacht werben, theils um die hohen Preise der Töpfermeister heils deren eigene Verdienste zu bemänteln. Wie wenig diese gemachten Meister- Lohnstatistiken den thatsächlichen Verhält niffen entsprechen, wiffe jeder Töpfergeselle zur Genüge. Um aber die Deffentlichkeit über die Lage der Töpfergesellen aufzuklären, hat der Generalausschuß eine Gewerbeftatistit angeordnet für die Töpfer Deutschlands und zu diesem Zwecke entsprechende Fragebogen verausgabt, welche Referent erläuterte und um beren wahr heitsgemäße Ausfüllung er dringend ersuchte. Schon im ver gangenen Jahre sei vom Generalausschusse eine GewerbeStatistik für die Töpfer ganz Deutschlands angebahnt worden, zu welcher jedoch gerade von Berlin das ungenügendste Material geliefert worden sei. Auch soll die Statistit zur Begrün
Beuge Klapp( vereidigt): Ich war Gehilfe bei Gustav 98,80 M., Borto 19,40 M., diverse Unkosten für Verfäumniffe bung zu stellender Lohnforderungen 2c. dienen. Der Werth
Finle. Db er Sozialdemokrat, wußte ich nicht. Seine Besucher fannte ich nicht. Wahlzettel wurden zu Finke gebracht. Den So" habe ich bei ihm nicht gefehen. Blätter hat Finke an Arbeiter gegeben,( Auf Befragen): Wegen meines Beugnisses bat Niemand mit mir aesprochen. Sonntags Morgens vor der Wahl haben Arbeiter Flugblätter von Finke abgeholt. Finte; Das war Makulatur. Stimmzettel habe ich in Klapp: Von den Flugblättern habe ich keines gelesen.
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Bas in den Badeten war, weiß ich nicht.
Finte: Das waren Stimmzettel.
Klapp( auf Befragen): Ich habe mit Niemand wegen des Beugniffes gesprochen. Auf dem Tisch lagen Badete. Ob
und für Referenten 81,55 M. Summa 332,75 M. Also Einnahme 337,69 Pf., Ausgabe 332,75 Pf., bleibt Raffenbestand 4,94 M. Dieser Raffenbestand wurde von den Revisoren für richtig befunden und dem Kaffirer Decharge ertheilt. 2. Punkt. Vorstandswahl. Es wurden folgende Herren gewählt: Ernst, Schriftleger, Huffitenftr. 88, 1. Borfigender; Weise, Tegeler straße 27, 2. Borsigender; Marzahn , Schloffer, Birkenstr. 46, 1. Raffrer; Reichelt, Schloffer, Swinemünderstr. 66, 2. Raffirer;
es Flugblätter waren, weiß ich nicht. Vorher habe ich Flug Rechte, die der Mensch habe, sei das Recht zum Leben, und es
blätter gelesen von verschiedenen Parteien. Finke hat mit mir über die Sozialdemokratie gesprochen. Die Padete waren feft Befchloffen, vollkommen verwahrt.
bie Stimmzettel zu Behntausenden.
Schuhmacher, Bionsfirchplay Nr. 3, 2. Schriftführer; Bath , Beifißer und Grasnid, Fint, Schneider, Revisoren. Hierauf trat man in den 3. Punkt der Tagesordnung: Vortrag des Herrn Birch ein. Redner meinte, eines der ersten würde das auch in allen Staaten anerkannt mit Ausnahme Chinas , wo man Kinder unter 12 Jahren aussehen darf. Das Recht zum Leben und das Recht zum Arbeiten gehört beim
und die Nothwendigkeit der Gewerbe- Statistik wurde in der folgenden Diskussion voll und ganz anerkannt. Die Ver fammlung wählte eine Kommiffion, welche für die Aufnahme ber Statistik Sorge zu tragen hat, bestehend aus den Kollegen Richard Topf( N), Werner( W), Kleinschmidt( NW ) Otto Greier( SW.), Lafon( O). Der Streit der Bunzlauer Kollegen bildete den zweiten Punkt der Tagesordnung, über welchen Kollege Thieme referirte. Auf dem legten Töpfertongreffe in Breslau war beschlossen worden, die Lage der Scheibentöpfer aufzubeffern. Die Lage der Rollegen in Bunzlau war eine der trauriaften. Sie haben einen einheitlichen Lohntarif ausgearbeitet, der indessen von ber Meisterschaft nicht anerkannt wurde. Infolge dessen wurde am 15. September 6. J. der Streit proflamirt. Die Bunzlauer Töpfer hatten bislang 13ftündige Arbeitszeit und mußten theils den halben, theils den ganzen Sonntag zu Hilfe nehmen, um einen Wochenverdienst von 13-14 M. zu erzielen. 28 Ge
Rechtsanwalt Lenzmann: Auch meine Partei verpackt Arbeiter zusammen. Beim Rentier ist es allerdings anders. fellen, welche nach Ausbruch des Streits weiter gearbeitet hatten,
Finte: Ich hatte zweihunderttausend Stimmzettel zu Beuge Herbert, Kleinschmidt aus Hinterfudberg: Das Rongrep: otofoll wurde mir unterwegs gegeben von einem Un
Wie wird nun das Recht auf Arbeit vertheilt, und wie wird es anerkannt? Redner verlieft intereffante Statistiken über englische Arbeiterverhältnisse. In Deutschland giebt es leider feine derartige Statistit, unsere Abgeordneten haben im Reichstag schon oft darauf hingewiesen. Wie verwirklichen nun die
wurden nach 8 Tagen ohne Veranlaffung entlaffen. Gegen hundert Arbeiter erhielten auswärts Arbeit, gegenwärtig streiten noch 108 Kollegen, lauter Familienväter. Die entlaffenen 28 Gesellen wurden indeffen später wieder eingestellt auf polizeiliche Veranlaffung, dazu kamen