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Der Fachverein der Sattler und Berufsgenossen tagte am Dienstag, den 36. d. M., mit folgender Tagesord nung: 1. Vortrag des Herrn Sachs über Elektrizität. 2. Dis tuffion. 3. Verschiedenes und Fragetasten.- Herr Sachs erntete für feinen lehrreichen Vortrag allgemeinen Beifall. An Der Distuffion betheiligten fich mehrere Kollegen und es wur den mehrere Fragen gestellt, die der Referent auch beantwortete. Rollege Bombin empfahl besonders, daß Jeder, der s irgend machen kann, fich einmal den Vortrag in der„ Urania " im Ausstellungspark anhöre. Das wäre für Jeden sehr nüßlich. Unter Verschiedenem wurde vom Vorsitzenden ein vom Magiftrat gefandter statistischer Fragebogen über die Lohnverhältniffe verlesen. Doch mehrere Nebner sprechen dagegen, weil die Ausarbeitung mit Geldtoften verbunden ist und bo nichts nüße. Deshalb soll das Schreiben unbeantwortet bleiben. Borfißender ermahnt noch die Mitglieder, zum Schlusse des Quartals ihre Beiträge zu bezahlen. Die nächste Versammlung findet am 10. Dezember ftatt.
Eine öffentliche Versammlung von Gastwirthsgehilfen fand geftern Nachmittag im Buggenhagen'schen Saale statt. Herr Herzberg war Einberufer, Vorfzender und Referent in einer Person. Herr Heraberg nahm zunächst Veranlaffung, zu erklären, daß er Sozialbemotraten in feinen Versammlungen das Wort nicht gebe; die Lage der Kellner müffe gebeffert, Politit aber ausgeschlossen sein. Die Sozialbemokraten brohten jest schon mit Entziehung der Trinkgelber und führten einen terroristischen Kampf gegen Brauereien und Wirthe. Daraus tönne man sehen, welche Gewaltherrschaft diese Partei ausüben würde, wenn fie ans Ruder fommen sollte. Die Preffe ersuche er, von diesen Ausführungen Notiz zu nehmen. Wir erfüllen diese Bitte und tonftatiren, daß die von Herrn Herzberg geleitete Kellnerbewegung vollständig außerhalb der Arbeiterbewegung steht und sich damit selber zur Erfolglofiateit verurtheilt hat. Resolution, welche den von Herrn Herzberg bezeichneten Standpunkt zum Ausdrud brachte, wurde debattelos angenommen. Die Versammlung war von etwa 250 Personen besucht.
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Eine große öffentliche Versammlung der Rohrleger und Berufsgenoffen fand am Montag, den 25. D. M., Abends, in Feuerstein's Salon, unter Vorsiz des Herrn Breit der Lohnkommission. 2. Wahl einer Agitationstommiffion.
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Gegründet 1867.
3. Verschiedenes. Bum 1. Punkt der Tagesordnung erstattete Herr Becker den Rechenschaftsbericht über die bis heute eingesammelten Unterstüßungsgelder. Die Einnahme betrug 1237,93 M., die Ausgabe 605,15 M., bleibt ein Bestand von 632,78 M. Ferner schlug Herr Becker vor, das Einsammeln von Unterstügungsgeldern fortzusehen. Dazu stellte Herr Ficius den Antrag, die Beiträge nicht wie bisher alle acht Tage, sondern alle 14 Tage zu sammeln, und hat der Rohrleger 50 Pf., der Helfer 25 Pf. zu zahlen. Der Antrag Ficius wurde einftimmig angenommen. 3um 2. Bunft schlug Herr Becker vor, zu der Agitationsfommission 3 Mann zu wählen und find dazu die Herren Becker, Ficius und Rarpentiel ernannt worden, und die Unterstüßungsgelder bei Herrn Riedel, Kommandanten straße, im Arbeitsnachweis, sowie in den Fachvereinsversamm lungen einzufammeln. Nachdem zum 3. Punkt mehrere Redner für die Organisation und Lohnbewegung gesprochen, schloß der Vorsitzende mit dreimaligem Hoch auf die Lohnbewegung und Agitations kommission die Versammlung.
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Turn- und gesellige Vereine am Sonntag: Lübed'scher Turnverein ( 2. Lehrlingsabtheilung) Abends 6 Uhr Elisabethstraße 57-58. Turnverein Wedding"( 2. Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Pantstr. 9. Turnverein roh und Frei"( Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Bergft. 57. gnügungsverein Fröhlichkeit"( gegr. 1880) Nachmittags 5 Uhr Grüner Weg 29 Versammlung.
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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine etc. am Montag: Gesang. verein Sängerlust" Abends 9 Uhr im Restaurant, Landsbergerstraße 80. Männergefangverein Weiße Rofe" Abends 9 Uhr im Restaurant Kleine Gerichtsstraße 10. Männergesangverein Eintracht I" Abends 9 Uhr köp. nickerstraße 68, im Restaurant. Gesangverein Echo 1872" Abends 9 Ubr Oranienstraße 190. Deutsche Liedertafel" Abends 9 Uhr, Oranienstraße 190. Gesangverein Myrthenblätter" Uebungsstunde Alte Schönhauserstraße 42 bei Malzahn. Turnverein Sasenhaide"( Lehr. lingsabtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße 60-61. Berliner Turngenossenschaft( 7. Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Brigerstr. 17-18; desgl. 6. Männerabtheilung Abends 8 Uhr in der ftädtischen Turnhalle, Gubenerstraße 51. Lübed scher Turnverein( Männerabtheilung) Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57-58. Berein ehemaliger Schüler der VII. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Poppe, Lindenstraße 106. Friedrichs- Verein"( ehemalige 3öglinge des großen Friedrichs- Waisenhauses der Stadt Berlin ) Abends 8% Uhr bei Bormann, Ohmgasse 2. Unterhaltungsflub Schiller Abends 8 Uhr im Restaurant Giesel, Triftstraße 41. Verein Berliner Theaterfreunde Abends 8% Uhr bei Lülow, Admiralstraße 88. Bergnügungsverein 3id- 3ad" Abends 9 Uhr in Möwe's Gesellschaftshaus, Fichtestraße 29. Verein Lustig" Abends 9 Uhr bei Thamm, Schönhauser Allee 28. Verein Ratibor" Abends 8% Uhr im Königstadt- Kafino, Holz marktstraße 72. Arends'scher Stenographenverein Apollobund" Abends 8 Uhr Thurmstraße 31( Moabit .). Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Stenographie Abends 8% Uhr im Münchener Bräuhaus, Neue Friedrichsstraße
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Wohl selten konnte ein Angeklagter fich rühmen, so viele verschiedene Gefängnisse fennen gelernt zu haben, wie der Kaufmann Friedrich Wilhelm Haud, welcher geftern der 1. Straffammer des Landgerichts I vorgeführt murde. Der 45jährige Angeklagte hat eine lange Rette Vorstrafen megen der verschiedensten Verbrechen und Vergehen hinter sich, seine Spezialität scheint aber gewerbsmäßiges Spiel zu sein, denn er saß dieserbalb in den Gefängnissen zu Straßburg , Ems, BadenBaden und Frankfurt a. M. Er ist aus dem Zuchthause zu Liegniß hierher transportirt worden, weil sein Konto mit einem Gaunerstückchen belastet war, das er hier im September v. J. ausgeführt hat. In der Nähe des Brandenburger Thors sah er einen Herrn stehen, der sich durch den Baedecker, den er in der Hand trug, als Fremder fennzeichnete. Es war ein Oberlehrer aus Graz, dem es beschieden sein sollte, mit Berliner Bauernfängern Bekanntschaft zu machen. Der Angeklagte drängte sich an den Fremden heran und erbot fich, ihm einen Theil der Berliner Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Nachdem das Anerbieten angenommen worden, verschleppte der Angeklagte den Fremden nach einer Restauration in der Linienstraße. Hier traf der Erstere mit zwei unermittelt gebliebene Romplizen zusammen, es wurde das Rümmelblättchenspiel gemacht und der Lehrer hatte im Handumdrehen 80 Mark verloren. Die Gewinner drückten sich, dem Gerupften war es inzwischen klar geworden, daß er Gaunern in die Hände gefallen war, er erstattete Anzeige und der Angeflagte ist später im Buchthause zu Liegniz ermittelt worden. Der Gerichtshof belegte ihn mit einer Zusabstrafe von drei Monaten Zuchthaus .
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