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follen. Im Uebrigen stellt das Gesez den Grundfaz auf, daß bas Gemeinwelen verpflichtet ist, Jedem Hilfe zu gewähren, ber nicht im Stande ist, sich das nöthige zum Lebensunterhalt

verschaffen. In dem Falle, daß ein Anderer für den Unter Häßten forgen müßte, hat die Gemeinde das Recht, von diesem Erfag zu fordern. Wenn aber der Versorgungspflichtige keinen Grfaz leisten kann oder will, wird die geleistete Hilfe als von thm felbft empfangen angesehen und bringt für ihn die mit bem Empfange von Armenunterstüßung verbundenen Wir tungen mit sich. Versorgungsrecht in einer Gemeinde wird durch fünfjährigen Aufenthalt in derselben erworben. Die Gemeinde hat das Recht, Rückzahlungen zu verlangen, sobald der Betreffende zahlungsfähig ist. Ein Mann, der 5 Jahre Armenunterstüßung genossen hat, ohne dieselbe zu erstatten, darf nur mit Genehmigung der Armenverwaltung ründet beirathen.

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Schweiz.

Die Bafeler Nachrichten" laffen fich telegraphiren: Der belannte Baltus in der Rede des Staatssekretärs v. Bismard, 0 von der Bundesgenossenschaft der   Schweiz mit der   deutschen en. Reidsregierung gegen die Sozialdemokratie gesprochen wird, bat hier in offiziellen Kreifen Aufsehen erregt, da die Richtig Belann feit ber bort aufgestellten Behauptung hierorts vollständig be ritten wird. Wie zu erwarten war, haben die sozialbemo oramatischen Blätter der   Schweiz aus jenem Paffus die schlimm Schabeliten Folgerungen für das Verhalten der Bundesbehörden ge­es Reid ogen und werfen denselben Liebebienerei und Spielen unter efährlich der Decke mit der   deutschen Regierung vor. Da diese Vor­der Bewürfe durchaus ungerechtfertigt sind und der Bundesrath fie nicht auf fich figen lassen tann, wird er demnächst einen An­lah ergreifen, um im Nationalrath durch den Chef des Aus­wärtigen, Bundesrath Droz, eine bezügliche Darlegung des wahren Sachverhaltes erfolgen zu laffen.

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Frankreich theilte mit, daß vom 5. Dezember d. J. ab jede Einfuhr von Vieh deutscher oder österreichisch- ungarischer Pro­benienz, auch per Transit durch die   Schweiz und trok hier­feitiger Quarantäne, verboten ist.

Der Bundesrath beantragt, in die Bundesverfassung die Bestimmung aufzunehmen, daß der Bund befugt fein foll auf dem Wege der Gefeßgebung eine obligatorische Unfallversiche rung einzurichten. Der Bundesrath foll weiter befugt sein, ber die   Krankenversicherung Bestimmungen zu treffen und für mmtliche Lohnarbeiter den Beitritt zum Krankenkassenverband berbindlich zu erklären.  Italien.  

Rom, 28. November. Der Streit in den Eisenbahn­erkstätten zu   Turin hat einen bedeutenderen Umfang ange­nommen, als man ursprünglich erwarten fonnte. Die Zahl der Streifenden, die anfänglich 800 betrug, ift jekt auf über 2000, b. auf fämmtliche Werfftättenarbeiter geftiegen. Die Wert­ätten felbft find gefchloffen und stehen unter polizeilichem

hus, obwohl nichts darauf schließen läßt, daß es zu Un­then tomme. Die Streifenden verhalten fich vielmehr außer bentlich ruhig und seinen fest entschlossen, von ihren For­erungen nicht abzugehen. Wenigftens haben fie die Auffor

berung der Direktion, mit ihr in Verhandlungen zu treten, togelehnt, da folche, nachdem die Arbeiter einmal ihre Forde­ungen mitgetheilt haben, überflüffig feien. Die Arbeitszeit, belche bisher 12 Stunden betrug, soll auf 10 Stunden er ähigt, der Lohn bis zu 3 Lire um 15 pCt., derjenige über Lire um 12 pCt. gesteigert werden. Die Presse ver­ritt ausnahmslos die Forderungen der Arbeiter, deren Lohn gemein als zu niedrig anerkannt ist. Mit 3 oder höchftens Lire täglich fann eine Familie in   Turin nur sehr fümmer­existiren. Andererseits befindet sich die Mittelmeerbahn­Gesellschaft in Verhältniffen, bei welchen es fein allzu großes Opfer wäre, den Forderungen der Arbeiter gerecht zu werden. Ein vom Profeffor   Ferrari ausgearbeiteter Entwurf der Un­fallversicherung der Arbeiter, welcher bekanntlich auch von der Thronrebe angekündigt worder ist, wird gegenwärtig von einer Regierungskommission berathen. Gestern hat diese sich mit allen gegen eine Stimme für das Prinzip des Versicherungsawangs entschieden. Nach dem, was man hört, ist es sehr zweifelhaft, treten werden. Im Uebrigen will man mit der Unfallversiche= rung der Arbeiter nur ganz allmälig vorgehen und wird fie wahrscheinlich zuerst auf die Bauhandwerker beschränken. Für biefe ist ein solches Gesetz bei der Sorglosigkeit, mit welcher man hier bei Bauten vorzugehen pflegt, allerdings am dringenften

forderlich.

Tokales.

Mit einem neuen Reklame- Unternehmen waren zwei

bieine Unternehmer an die städtischen Behörden herangetreten. Sie erbaten fich die Erlaubniß zur Herstellung eines Weg­Deifers für Fremde und Einheimische" die Laternen= tander zur Anbringung eleganter Plakate in Flaggenform

- enthaltend die Nachweisung von Hotels, Geschäftshäusern u. f. w.benußen zu ürten. Sie wollen dafür den zehnten Theil der Brutto- Einnagme als Abgabe zahlen und außerdem der Stadt und der Polizei für ihre Zwecke Laternen zum Nach­weis der Häufernummern, des nächsten Polizeibureaus, der Sanitätswache c. zur Verfügung stellen. Der Magiftrat hat fich diesem Antrage gegenüber ablehnend verhalten und der Petitionsausschuß der Stadtverordneten- Versammlung hat sich auf denselben Standpunkt geftellt. Derfelbe erklärte es zwar für wünschenswerth, daß Vorsorge getroffen werden möchte, um die Hausnummern nach eingetretener Dunkelheit beffer zu finden, erachtete aber doch die Straßen   Berlins zur Vers werthung der Laternenständer in der beabsichtigten Form nicht tür geeignet.

Ueber den Ein- und Ausfuhrverkehr mit Lebens­mitteln in der Bentral- Markthalle, welche demnächst durch Erweiterung der Geleisanlagen noch eine wesentliche Förderung erhalten soll, ergiebt ein Bericht des Direktors der Markthallen, Herrn Schröder, folgendes Bild: Die Beförderung der Markt hallengüter wird nicht allein durch besondere, nur in der Nacht vertebrende Markihallenzüge, sondern auch mittelft der Fern­und Vorortzüge der Stadtbahn am Tage bewirkt. Durch diese Einrichtung hat fich der Ein- und Ausfuhrverkehr der Zentral­Martiballe außerordentlich gehoben. In den 11 Monaten ber erften Betriebsperiode find 4 070 376 kg an Waaren eingeführt und 53 855 kg ausgeführt worden. Im Betriebsjahr 1887/88 betrug die Gesammteinfuhr bereits 11 971 373 kg und für 1888/99 30 186 189 kg. Auch die Ausfuhr ist außerordentlich gewachsen; fie besteht hauptsächlich aus Stüdgut und betrug 1887/88 insgesammt 2 229 366 kg und 1888/89 3 952 873 kg. Die großen Eisenbahn Transporte werden in der Halle täglich umgefeßt; hier ver forgen fich Hoteliers, Restaurateure und die Reinhändler Ber­  lins mit Lebensmittteln, hier finden fie Alles, was sie brauchen, in großer Auswahl. Die durch die Eisenbahnanlage ermög lichte schnelle Zuführung zum Markte fommit namentlich auch denjenigen Händlern zu Gute, deren Waaren leicht verderblich find. Die Händler, denen es noch gelungen ist, in der Zentral markthalle unterzulommen, nehmen bereits im Wildhandel und im Handel mit ruffischen Fischen in   Berlin eine beherrschende Stellung ein. Von der Zentralmarkthalle wird gekauft, denn in ihr wird die Waare am frischeften geboten. Was des Nachts ankommt, liegt in den Frühstunden bereits auf dem Stand des Händlers, wenn der Kaufmann in der Stadt feine Sendungen von den Außenbahnhöfen noch gar nicht erhalten hat. Der Um­faz der Geschäftsvermittler in der Zentralmarkthalle hat im vorigen Jahre 3 Millionen betragen.

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Die Kottbuler Brücke entspricht den dortigen starken Verkehrsverhältniffen so wenig, daß daselbst Stockungen außer ordentlich oft zu verzeichnen sind. Einige Stadtverordnete

haben deshalb eine Anfrage an den Magiftrat gerichtet, wann berfelbe der Stadtverordneten Versammlung eine Vorlage wegen Umbaues diefer Brücke zu machen gedente.

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Die Jungfernbrücke, die alte und wohl einzige Retten­brücke i   Berlin, hieß, wie der Frig. 3tg." geschrieben wird, ur­fprünglich Spreegaffenbrücke, fie führt ja heute noch nach der Spree gaffe; fie empfing aber nicht ihren Namen von einer eisernen Jungfrau", mit beweglichen Armen und Schwertern, die einst in den Gewölben des Schloffes gestanden haben soll, sondern von den fpißen Zungen mehrerer   Berliner Jungfrauen, Namens Blanchet, die an der Brüde wohnten. Nahe an der Brüde, die wohl 200 Jahre alt sein wird, batte fich unter vielen fran­zöfifchen Flüchtlingen auch die Familie Blanchet niebergelaffen. Die Familie Blanchets fonnte fich 9 Töchter rühmen, bie nicht nur in ihrem Berufe wie Nähen feiner Wäsche und Waschen von   Ranten und Spißen eines guten Rufes fich erfreuten, sondern in dem damaligen   Berlin wegen der vielen Neuigkeiten, die man dort zu hören bekam, sehr viel besuchte" Damen waren. Hatte bie chronique scandaleuse eine Stadtneuigkeit verbreitet, so hieß es: Laßt uns zu den Jungfern an der Brücke gehen." Und so fam es, daß die neun Jungfern den alten Berlinern Anlaß boten, die Spreegaffenbrüde in Jung­fernbrüde umzutaufen.

Die Ermäßigung der Fahrpreise auf den   Berliner Pferdebahnen wird vielseitig verlangt. Infoweit hierbei die einheitliche Berechnung gleichweiter Strecken in Betracht kommt, ift gegen diese Forderung faum etwas einzuwenden. Anders liegt die Frage, ob   Berlin einen im Verhältniß zu anderen Städten theuren oder billigeren Pferdebahnverkehr befißt. Hier­über geben folgende Zahlen Aufschluß: Man fährt auf der Pferdebahn in   Berlin 2,5 km für 10 Pf.; in   Breslau für den gleichen Preis 2,8 km; in   Danzig fogar 3 km für 10 Pf. In  Dresden bezahlt man für 5,5 km 15 Pf.; in   Erfurt für 5,1 km nur 10 Pf., in Halle den gleichen Preis für 3 km; in   Köln fährt man 6 km für 15 Pf.; in Lübed 3,8 km für 10 Pf. und für den gleichen Preis 3 km in Meß. Die Säße find allerdings sehr verschieden, aber der für   Berlin doch am theuerften.

Heber den Stand der Arbeiten zur Verbesserung des Spreelaufes innerhalb   Berlins bringt das Centralbl. der Bauv." einen längeren Bericht, aus welchem sich ergiebt, daß diese von der Staats- und der städtischen Bauverwaltung gemeinsam auszuführenden Arbeiten die schwierigste Aufgabe

Aufzugmaschine frei zu machen. Doch es war ein sinnloses auf dem Gebiete des Wasserbaues bilben, welche in Ber Beginnen; er mußte sich befiegt zurückziehen und sank lin jemals zu lösen gewesen find. r vor sich hinblickend, ohne einen Gedanken, ohne einen Rabinet des Kontroleurs erschöpft auf einen Stuhl,

weg.

Endlich glaubte er etwas gefunden zu haben. Er ließ

Die

waltung obliegende Erbauung des neuen Wehres am Mühlen damm, von welcher der städtischerseits beabsichtigte Umbau der Mühlengebäude und die Erbauung der Schiffsschleuse ab­hängig find. Das Wehr nebst den anschließenden Ufermauern ist nahezu fertig und wird in Gebrauch genommen werden können,

-

tiefer Gründung neu erbaut werden, welche Ausführung dem Staate obliegt. Auf der Strecke zwischen der Langen Brücke und der Kaiser Wilhelm- Brüde befindet sich der Neubau in vollem Gange, oberhalb der Langen Brücke wird er im Zu fammenhang mit dem Schleusenbau bewirkt werden, wogegen er auf der Strecke zwischen der Kaiser Wilhelm- und der Friedrichsbrücke von der Frage der gegenüberliegenden Dom­fundamente abhängig bleibt. Den Neubau der Langen- und der Friedrichsbrüde wird bekanntlich die Stadt ausführen; der Entwurf zur erfteren befindet sich noch in der Bearbeitung, der Entwurf zur Friedrichsbrücke, durch welchen u. A. die Säulen ballen vor der Nationalgalerie wesentlich berührt werden, liegt ben betheiligten Staatsbehörden zur Genehmigung vor, nach deren Erlangung der Bau unverzüglich in Angriff genommen werden soll. Einen wesentlichen Theil des Gesammtunter­nehmens bilden schließlich die Profil- Erweiterungen in der Unterspree, welche vom Mühlendamm bis zur Einmündung in die   Havel bei   Spandau durch die staatliche Wafferbau- Ver­waltung ausgeführt werden. Im oberen Theile bis zur Fried richsbrüde tann die Tieferlegung der Sohle erst dann bewirkt werden, wenn der Neubau der Üfermauern und Brüden fertig­geftellt sein wird; für die Verbreiterungen und Vertiefungen im übrigen Theile der Spree find die Ausführungsverträge be­reits geschloffen und find die Arbeiten zunächst zwischen der unteren Weichbildgrenze und   Charlottenburg mit ausreichenden Baggerkräften in Angriff genommen worden. Es soll Aus­ficht vorhanden sein, daß sowohl die fünfjährige Bauzeit, als auch die nach den Voranschlägen bewilligten Geldmittel aus­reichen werden.

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Ein Ichweres Unglück ereignete fich am Sonnabend Vormittag auf dem Grundstüd Taubenstraße 23, deffen Terrain Von dem nach Abbruch des alten Gebäudes planirt wird. alten Gemäuer war noch ein großer Block an einer Stelle ftehen geblieben, in deffen unmittelbarer Nähe ein Arbeiter mit Ausschachtungen beschäftigt war. Durch die Ausschachtungsar beiten mußte wohl auch das Erdreich sich mit lodern, auf welchem der Block stand, denn dieser neigte sich, und begann, fich quer über die Stelle zu legen, an welcher in einer Ver­tiefung der Arbeiter beschäftigt war. Derfelbe wurde von der ungeheuren Laft niedergedrückt, ehe aber der Block fich völlig auf ihn herabgelentt hatte, war die kritische Situation, in melcher er sich befand, von seinen Genossen bemerkt worden. Mit Anspannung aller Kräfte fuchten fie das weitere Umlegen des Bloces zu verhindern, was ihnen jedoch nicht gelang. Ihre lauten Hilfrufe riefen von der Straße viele Baffanten herbei, und erst als auch diese gegen das Mauerwerk fich lehnten, ge­lang es, baffelbe wieder emporzurichten und den Arbeiter aus feiner schrecklichen Lage zu befreien. Der Unglüdliche, auf welchem ein Theil der Last bereits geruht hatte, wurde zwar noch lebend, aber schwer verlegt hervorgezogen. Der Bruftfaften mar ihm eingedrückt, und in einem baher hoffnungslosen Zu ftande ward der Aermfte mittelst Droschte nach der Charitee befördert.

Ein entlehlicher Ranbmord ist im Laufe des vor­geftigen Abends im Süd Often unserer Stadt, in der Grünauerstr. 5, an einer allein stehenden Frau, der Wittwe Stehl, verübt worden. Dieselbe wohnte in der Grünauerstr. 5, woselbst fie im Vorderhause 3 Treppen ein zweifenstriges nach vorne heraus gelegenes Zimmer und eine nach dem Hofe zu gelegene Rüche inne hatte; beide Lokalitäten sind durch einen fchmalen, ziemlich dunklen Korridor getrennt. Seit einiger Zeit mohnte bei der St. der bei dem Telegraphenamt I des Gör­liger Bahnhofes angeftellte Affiftent Beer, der als Chambre­garnist das zweifenftriae Borderzimmer inne hatte. Die St. ist die Wittwe eines Subalternbeamten und bezieht als solche eine monatliche Pension von 12 Mark; da sie hiervon nicht leben fonnte, so erwarb sie sich ihren weiteren Unterhalt durch Portemonnaie- Nähen. Die St. galt bei ihren Nachbarn

als eine befcheidene, anständige, fleißige Frau und auch ihr Chambregarnist weiß derselben nur Gutes nachzu rühmen. Als am vorgeftrigen Abend Herr B. gegen 10 Uhr nach Hause tam, fand er die Thür der Küche, in welcher die St. wohnte, zugeschlossen; er begab sich nach seiner Stube und hier bemerkte er zu seinem größten Schrecken, daß Spind und Kommode geöffnet waren und daß aus dem ersteren fein guter Anzug fehlte. Herr B. wollte sofort Lärm schlagen und den Diebstahl der Polizei melden, unterließ dies aber, weil er glaubte, daß die St., welche ziemlich genau war und der er die Miethe für den letzten Monat noch nicht gezahlt, den An­zug als Unterpfand an fich genommen hätte. Am geftrigen Morgen gegen 8 Uhr begab fich Herr B. aus seinem Zimmer, fand die Küchenthür aufstehend und in das Gemach eintretend, bot sich ihm ein araufiger Anblick. Die Wittme St. lag in einer großen Blutlache ausgestreckt auf dem Fuß­boden todt und auf den ersten Blick erkannte der Entfeßte, daß hier ein Mord vorliege. Mittelft eines ge­wöhnlichen Holzbeils, das neben der Todten lag, war der St. einen furchtbaren Hieb gerade über den Schädel bis zum linken Ohr gehend, beigebracht worden und aus der Sofort alar­laffenden Wunde quoll das Gehirn heraus. mirte der Chambregarnist die Hausbewohner; die Revier- und Kriminalpolizei wurde herbeigerufen, welche den Thatbestand des Mordes feffstellte und die Wohnung fofort verfiegelte. Nun wurden Recherchen angestellt, daß hier ein Raubmord vor­

-

liege und zwar fehlte nach bisher angestellten Ermittelungen

ein Spartaffenbuch, über dessen Höhe man bis jezt nichts Nähe­res weiß; wie die Nachbarn behaupten, beträgt daffelbe 500 M.; außerdem fehlt das Portemonnaie, in welchem sich die am Sonnabend geholte Pension von 12 M. befindet und dann ist

Chaval rufen, und als dieser vor ihm erschien, schloß er sich sobald erst die augenblicklich durch ein unerwartetes Hochwasser auch bis ießt die goldene Uhr des verstorbenen Mannes der St.

ber   Spree behinderte Freilegung der Hauptzufluß- Deffnung, in

ihm allein ein. Nach wenigen Worten hatte er den führer der Unzufriedenen durchschaut, hatte erkannt, daß welcher fich noch der Grundbau des abgebrochenen Speicher­is als ehrgeiziges Streben ihn leite, und er versuchte, gebäudes befindet, erfolgt sein wird. Sofort nach Inbe

mit Schmeichelei beizukommen: Wie könne er, einer

Der beften Arbeiter, so unklug seine Zukunft kompromittiren, des föniglichen Polizeipräsidiums kann auch der Bau dieser lagte er ihm; feit lange habe er sein Auge auf ihn ge­Dorfen und habe sich vorgenommen, ihn schnell avanziren

drift

zum Aufseher

Und er

lok, indem er Chaval versprach, er werde ihn in kürzester nugbaren Länge von 100 Metern und in den Thoren, wie in

machen.

geballte Fauft, und er überlegte: Wenn er den Streik Chaval hörte schweigend zu. Langsam öffnete sich seine jete, fonnte er nie etwas anderes werden, als der

Lieutenant Stephan's; aber Aufseher! Ueber allen Rame­wartete er die Männer von Montsou, fie mögen unterwegs taben stehen! Welch ein Traum! Seit dem Morgen er

trieblegung des neuen Wehres und nach Abbruch des auf der Baustelle der Schiffsschleuse befindlichen bisherigen Gebäude  Schiffsschleuse durch die staatliche Bauverwaltung begonnen werden. Die Abmessungen der Schleuse find gegen den Vor­entwurf wesentlich vergrößert worden und dieselbe wird in einer der Kammer mit 9,6 Meter lichter Weite ausgeführt. Nach dem verbesserten Entwurf werden je zwei Pfeiler der neuen Mühlendamm und Mühlenweg- Brücken auf den Schleusen­mauern Platz finden. Die genannten Brüden werden so hoch liegen, daß der Berkehr längs der Schleusenmauern bequem dar unter ftatifinden fann. Die gleiche Höhenlage, wie die Büden, enthält die rechtsfeitig an der Schleuse entlang bis zum Mühlen­damm zu führende Verlängerung der Burgstraße, deren waffer­

Don Bendarmen zerstreut worden sein und werden wohl nicht seitiger Bürgerfteig auf Konsolen über der Schleuse liegen wird. mehr tommen; es gilt, rasch sich unterwerfen und ohne Durch die beabsichtigte Verschiebung der Schleuse stromaufwärts

-

Berzug einfahren! mit der Faust auf die Brust: er sei unbestechlich; emblich, ohne von dem Rendezvous zu reden, welches er den Arbeitern von Montsou gegeben, versprach er, die Rame­

Er schüttelte mit dem Kopf; schlug

raben

fzunehmen.

zu beruhigen und sie zu bestimmen, die Arbeit wieder Deneulin blieb in dem kleinen Kabinet; auch die Auf- wohl dieser Bau, als auch die Ausführung der Brüden wer  

Salle,

wird die zu bildende untere Schleuseninsel verkleinert, dafür aber neben dem Oberhaupt noch eine zweite Infel gewonnen. Auf diesen Inseln soll je ein fleines Gebäude für die Zwecke des Schleusenbetriebes, die Bollerhebung 2c. errichtet werden. Um den Landverkehr durch den Schleusenbau nicht zu unter­brechen, wird die Ausführung in vier einzelnen Abtheilungen bewirkt werden und mehrere Jahre in Anspruch nehmen. So­den wiederholt Verlegungen der Fahrstraßen, der Fuß­der und Pferdebahngeleiſe, zum Theil unter Anwendung hölzerner Hilfsbrücken, erfordern und Gefolge haben. Die neue Mühlendammbrücke und die Seiten­Die rechtsfeitige brüde werden auf eisernen Pfählen ruhen. Die rechtsseitige Ufermauer der   Spree, durch welche bie Burgstraße abwärts bis zur Friedrichsbrüde hin begrenzt wird, muß wegen der er heblichen Tieferlegung der Flußsohle durchweg mit entsprechend

leber hielten sich abseits, und Alle hörten, wie Chaval, der uf einen Rarren gestiegen war, zu seinen Kameraden sprach. gängerwege Emige böhnten ihn; ihrer Hundert verließen grollend die Chaval Fie überredet hatte; schon eine Stunde währte der Eit; es schlug fieben Uhr, helles Dämmerlicht brang

entschlossen, bei dem Vorsatz zu beharren, zu dem manche Unbequemlichkeiten für den Straßenverkehr

Durch die Fenster.

( Fortsetzung folgt.)

-

im

ift.

nicht aufgefunden worden. Weitere Ermittelungen ergaben noch, daß die St. fehr heirathsluftig gewesen und in diesem Sommer eine Heiraths- Annonce im Lokal- Anzeiger" erlaffen hat, auf welcher hin ein alter Herr fich bei der Ermordeten gemeldet, der ein Verhältniß mit der St. angeknüpft, fpäter aber, weil die Wittwe die Hoffnungslofiakeit dieser event. Heirath ein­gesehen, nicht mehr in der Wohnung der Wittwe erschienen Gefehen wurde die Ermordete zum legten Male am Sonntag Abend gegen 9 Uhr von dem Dienstmädchen des 1 Treppe wohnen den Wirthes, welche auch noch einige Worte mit derselben gewechselt hat. Weder der Chambregarnist B. noch die andern Nachbarn haben am vorgeftrigen Spätabend oder in der geftrigen Nacht Hilferufe, Schreie oder andern Lärm gehört, fo daß anzunehmen ist, daß der Mörder genau Bescheid in der Wohnung der St. gewußt. Die Kriminalpolizei ist außerordentlich thätig; die Staatsanwaltschaft wurde im Laufe des gestrioen Vormittags erwartet; die Leiche befindet sich noch in der Wohnung. Die St. ist eine geborene Rartsburg aus  Wriezen a. D.

Eine Ladendiebin in eleganter Toilette wurde am Sonnabend Nachmittag in dem Weißwaarengeschäft von Morig Levin, am Hausvoigteiplak 1, auf der That ertappt. Dieselbe hatte sich von einem der Verkäufer eine Unmasse von Waaren vorlegen laffen und schließlich auch eine Kleinigkeit ge­fauft. Von der eine Treppe hoch belegenen Galerie des Ge­schäftsraumes aus hatte aber ein Kommis bemerkt, wie die Dame, sobald der Verkäufer den Rüden gewendet, jedesmal Etwas in ihre Tasche verschwinden ließ. Nachdem sie den Laden verlassen, wurde sie von jenem Rommis und dem Portier angehalten und zur Rede geftellt. Vergeblich bot fie den Leuten ihr gefülltes Portemonnaie an, damit diese die Anzeige unter ließen. Es wurde indeß ein Schußmann herbeigeholt, welcher die Ladendiebin nach dem Revierbureau brachte. Unterwegs versuchte fie, ihre mit Spizen, Seidenwaaren, Bändern 2c. gefüllte Tasche zu entleeren. Die Polizei erkannte in der Verhafteten die 44 jährige Gonowski, eine vielfach vor­bestrafte Diebin.