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Mittwoch, den 4. Dezember 1889.

6. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Voltsblatt"

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fcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei m's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Einzelne Nummer Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Bimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Bostabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.) Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mart pro Monat.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Kuriose Sozialweisheit.

Die Sozialreformer der herrschenden Interessenrichtungen pflegen bekanntlich an dem Grundsaze festzuhalten, daß der Arbeiter als der wirthschaftlich Schwache und Abhängige und als mehr oder weniger ,, unge bilbeter" und von 0,000 lechten Leidenschaften beherrschter Mensch der Vormund­aft der Unternehmer und der gebildeten Stände" über­aupt, wenn nöthig unter Mitwirkung der Polizei, be­irfe. Die meisten der sogen. ,, Wohlfahrtseinrichtungen für beiter" find geradezu auf deren Bevormundung berechnet. Dieselbe tritt weiter darin zu Tage, daß man über das ganze un und Denken der Arbeiter im bürgerlichen Leben, ja bft im engsten Familienleben, förmlich zu Gerichte fizzt. Die betreffenden Sozialreformer" maßen sich über die Arbeiter ein" Sittenrichteramt an, durch 152 öffentliche Meinung zu un deffen Ausübung fie die unften der Arbeiter zu beeinflussen suchen. Was der Ar­R. iter ist und trintt; wie seine Frau den Haushalt führt, wie fich und die Seinen kleidet; wie er seine freie Beit verwendet; welche Vergnügungen er sich erlaubt; ob es beckmäßig sei, ihm seinen Lohn Sonnabends oder an nem anderen Tage auszubezahlen, um ihn an der das Berjubelung" beffelben möglichst zu verhindern, das les und noch manches Andere machen die Herren nach der rt altrömischer Sensoren zum Gegenstande ihrer Unter­uchung und ihres Urtheils. Sie möchten die Arbeiter be­andeln wie unmündige Kinder oder gar wie un= gerathene Kinder, die einer 3wangserziehung zu unterwerfen find. Allerdings ist das, was sie Erziehung" nennen, nur eine Dressur zu dem bestimmten Zwecke, und feinen Ansprüchen an das Leben in solchen Grenzen u halten, die sich mit den herrschenden Intereffenrichtungen Sorten Vertragen. So meinte fürzlich auf einer Versammlung in

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beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Fefttagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Jernspredjer: Amt VI. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerffraße 44.

Was die Arbeiter an guten Eigenschaften, an Tugenden der verschiedenen Art befizen, das haben sie fich bewahrt trotz der forrumpirenden Einflüsse der modernen Wirth schaftsordnung; was fie an schlechten Eigenschaften, an Un­tugenden und Unbildung" aufweisen, das ist die Folge dieser Wirthschaftsordnung, nicht ihre Schuld. Jedenfalls dieser Wirthschaftsordnung, nicht ihre Schuld. Jedenfalls aber können die Tugenden der Arbeiter mindestens als gleichwerthig mit denen der anderen Gesellschaftsschichten gelten und hinsichtlich der Bildung verhält es sich ebenso. Ja, im Punkte der sozialpolitischen Bildung und dem Bestreben, sich dieselbe anzueignen, behaupten die Ar­dem Bestreben, sich dieselbe anzueignen, behaupten die Ar beiter einstweilen den Vorrang, wie von wirklich gebildeten und ehrlichen Mitgliedern der herrschenden Klaffen selbst unumwunden zugegeben wird.

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Schon der Umstand, daß man glaubt, zu Gunsten der maßgebenden Interessenrichtungen bevormunden zu müssen, zeugt von einer recht groben unbildung, von einer bemitleidenswerthen gänzlichen Verkennung des menschlichen Wesens und der Gesetze der geschichtlichen Ent­wickelung, von einer völligen Verleugnung des Kernpunktes der sozialen Frage.

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Uebrigens wie sagte doch der gegenwärtige liberal­konservative Reichshistoriker" Herr von Treitschke einmal vor 25 Jahren. Er fagte in seinen ,, Historischen und politischen Aufsätzen": Heute, wo die gute Ge­sellschaft einen gewiffen Grad von Kenntnissen und Belesen heit an Jedermann als selbstverständlich voraussetzt, ist es ein Gewohnheitslast er der höheren Stände geworden, sich mit dem Scheine der Bil­Sung zu schmücken und der ehrliche Blick erschrickt vor dem Buste von Unwahrheit, welcher durch solche Unart in die Welt gekommen."

Dieses Gewohnheitslafter hat im Laufe der Jahre nicht ab- sondern zugenommen; es ist heute bedenklicher als je zuvor, weil es sich gegen die Arbeiter richtet, denen man mit erheuchelter Bildung und mit erheucheltem Wissen zu imponiren gedenkt, um sie desto leichter be­zu können, зи ein Bemühen, für das

Raffel, die sich auch mit Arbeiterfürsorge" beschäftigte, ein vormunden Beiftlicher, die gebildeten Stände" hätten die Aufgabe, über die Arbeiter und ihr Verhalten zu machen.

die Masse der aufgeklärten und gebildeten Arbeiter nur ein der aufgeklärten und gebildeten Arbeiter nur ein mitleidiges Lächeln hat, während die unaufgeklärten und Wie schlecht fennen solche Sozialreformer" doch die ungebildeten wenigstens instinktiv herausfinden, daß die Be Arbeiter, wie sehr überschäßen sie sich und Ihresgleichen vormundung sich mit ihren Interessen nicht verträgt und eines Geſchäufgaben unserer Beit! und wie wenig verstehen sie von den sozialreformatorischen freien Menschen recht unwürdig ist.

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Eine Thatsache besonders zeigt uns die Vormundschafts­Prätendenten in einem recht schlechten Lichte. Sie geben offen der Ansicht Ausdruck, mit der Versicherungsgesetzgebung

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bekannte Verein mit dem langen Namen( Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen "), der sich auch so prächtig auf Borschläge zur Bevormundung der Arbeiter durch die Unter­nehmer versteht, in einer Eingabe an den Oberpräsidenten in Münster und den Regierungspräsidenten in Düsseldorf

erklärt.

Ja, freilich, wo der Staat und die Gesetzgebung für die Arbeiterinteressen in Betracht kommen, da ist das eine ,, Bevormundung", unter der die Selbstverant­wortlichkeit" der Arbeiter Gefahr läuft, vernichtet zu werden. Aber wenn man die Selbstständigkeit des Arbeiters in seinem Denken und Handeln und damit auch feine Selbstverantwortlichkeit( die mit der Selbstständigkeit immer eng verbunden ist), zu Gunsten der Unternehmer aufheben, ihn unter deren Vormundschaft stellen tann, so ist das eine Kultur- und Humanitätsleistung" erster Güte. Wer's nicht glaubt, nun, der ist eben ein vernünftiger Mensch! Sehr zutreffend sagte kürzlich die Frankf. 3tg.":" In Wahrheit entbehrt das Gerebe von einer Aufhebung der Selbstverantwortlichkeit der deutschen Arbeiter durch die neueren sozialpolitischen Gesetze jeder Bes gründung und ist, wie die Insinuation vom sorglosen in den Tag hineinleben" zeigt, nichts als der Ausfluß arbeiters feindlichen Philisterthums, das nachträglich Angst wegen der Wirkung seiner eigenen schwächlichen Schöpfung bekommt und deshalb keine Sozialpolitik mehr mitmachen will."

Man bedenke nur, daß die Versicherungsgesetze dem Arbeiter lediglich in den schlimmsten Lagen seines Lebens, bei Krankheit oder Unfall bezw. bei ein­tretender Invalidität oder wenn er das Glück hat, länger als 71 Jahre zu leben, zu Gute kommen; man bebente ferner, daß die Arbeiter selbst wesentliche Beiträge zu der Ver­verlustig gehen, sobald sie zu leisten aufhören; man erwäge, daß diese Gefeße auf die Lage des gesunden und arbeits­fähigen Arbeiters von gar keinem Einfluß find,

ficherung leisten müssen und daß fie ber fleinen Vortheile

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bann wird man ermessen tönnen, welch außerordentliches Maß philisterhafter heuchlerischer Unverschämtheit oder un­verschämter Heuchelei dazu gehört, zu behaupten, der Ar­beiter werde durch die Versicherungsgesetze um seine Selbstverantwortlicht eit" und dahin gebracht, " forglos in den Tag hineinzuleben"! In der That eine furiose Sozialweisheit", die solch be­mitleidenswerthen Unsinns fähig ist, während sie auf ber andern Seite sich bemüht, unter der Maske der Arbeiter­freundlichkeit" die Selbstständigkeit und Selbstverantwort nehmer und ihrer Verbündeten aufzuopfern.

Aber so war es stets, dieser Mißbrauch der wirthschaft­elplag. ich- sozialen Ueberlegenheit ist nicht neu. des Herrn von Rheinbaben, daß der volkswirthschaftlich sei genug geschehen für die Arbeiter", man Der Grundsatz Schwache thun müffe, was dem Starken gefällt und seinem dürfe auf dem Wege der sozialpolitischen Gesetzgebung nicht lichkeit der Arbeiter den Vormundschaftsgelüften der Unter­Sntereffe entspricht, biese Rheinbabenerei" ist alt, ein fortschreiten, sonst liege die Gefahr nahe, daß der Arbeiter eschichtliches Faktum, bas aber deshalb kein recht schließlich jedes Gefühl der eigenen Verantwortlichkeit ver­ies wird, weil es der Freiheit des Menschen wider- lieren werde, wenn man ihm die Nothwendigkeit zur Bes thätigung derselben entziehe." So hat erst fürzlich der

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Beilag

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Feuilleton.

abbruck verboten.]

Germinal.

Sozialer Roman von Emile Bola.

Einzig autorifirte Ueberfegung von Eraft 3iegler.

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Erde, die leise erbebte unter den Schritten der Tausende, fich am Horizont 3usammenrottenden.

Also es ist abgemacht," rief Frau Hennebeau, heute Abend holen Sie die Damen ab und speisen mit uns; Frau Grégoire hat mir ebenfalls versprochen, zu kommen, um Cäcilien heimzuführen."

Rechnen Sie auf mich!" antwortete Deneulin. Der Wagen trabte auf der Chauffee von Vandame dahin. Johanna und Lucie neigten sich noch einmal aus dem Schlage und grüßten ihren Vater, und Négrel sprengte

maschine, die Seile spannen sich um die Räder, der Aufzug den rollenden Rädern nach. Plöglich bewegte sich die große Triebstange der Dampf­

Fullte

fich mit Arbeitern, verschwand in der Grube, tam

wieder herauf und verschlang die Männer, Mädchen und Burschen, während der Signalhammer dröhnte und die Rarren über die Fliesen rollten. Die Arbeit hatte wieder

begonnen.

Donnerwetter, was stehst Du noch da herum?" schrie

Sie fuhren durch den Wald und wollten die Land­Straße nach Marchiennes einbiegen, als Johanna in der Nähe des Tartaret Frau Hennebeau fragte, ob sie die Côte- Verte tenne? Troßdem die Direktorin schon fünf Jahre im Lande wohnte, geftand fie, der Ort sei ihr unbekannt; deshalb wurde ein Umweg gemacht, um den Tartaret zu

Chaval Ratharinen an, die wartete, daß an fie die Reihe besuchen.

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gehen!"

Wirst Du Dich beeilen, an die Arbeit zu

Es war dies eine wüfte Strecke am Rande des Waldes, ein vulkanischer Boden, unter dem seit Hunderten von Jahren eine verlassene Grube brannte. Der Ursprung jenes Brandes verlor fich in's Sagenhafte. Eines Tages, erzählten die Landleute, sei Feuer und Schwefel vom Himmel auf dieses

Bause Deneulin's vorfuhr, fand sie Johanna und Lucien Als Frau Hennebeau um neun Uhr mit Cäcilien beim Then bereit. Deneulin war erstaunt, Negrel zu Pferde unterirdische Sodom geregnet und die Grube, wo die lüder­

Na, nur zu, Ihr klugen Herren! Das Beitalter der großen sozialen Reform" muß ja auch seine Karrikaturen haben!

Märchenfrühling, die Côte- Verte, mit ihrem immergrünen Rasen, ihren Buchen, deren Blätter sich ohne Unterlaß ver­jüngten, ihren Feldern, worauf zwei bis drei Ernten reiften in jedem Jahre. Es war ein natürliches Treibhaus, das der unterirdische Brand heizte. Niemals blieb der Schnee dort liegen, und selbst jetzt, an dem falten Dezembertage, blickte der riesengroße frische Strauß dieses grünen Fled­chens Erde freundlich aus dem blattlosen Buchenwald , der ihn umgab, ohne daß der Frost ihm auch nur einen Halm gewelft hätte.

Bald rollte die Equipage wieder auf der Chauffee. Négrel scherzte über die Sage von dem Feuer- und Schwefelregen und erklärte den Damen, wie die Brände durch die Gährung des Kohlenstaubes entstehen und endlos fortglühen, wenn man ihrer nicht Herr wird. Er erzählte das Beispiel einer belgischen Grube, in welcher ein Feuer nur dadurch erstickt werben konnte, daß man einen Fluß ableitete und in den Schacht stürzte. Aber der junge Mann unterbrach seinen belehrenden Vortrag, denn Schaaren von Minenarbeitern begegneten ihnen. Die Leute gingen schweigend vorüber, auf die gepußten Damen schielend, denen fie Platz machen mußten. Immer neue, immer dichtere Schaaren tamen heran; auf der engen Brücke der Scarpe mußte der Wagen im Schritt zwischen ihnen durchfahren. Was ging vor? wurden besorgt, felbft Négrel überkam eine ungewisse von Marchiennes erreichten. Die Sonne glänzte am klaren Firmament, und bleichte die Koaksfeuer und die Flammen lich rußiger Staub über das Land regnete. 3weites Rapitel.

neben dem Wagen zu erblicken; aber Frau Hennebeau erklärte lichsten Mädchen die abscheulichsten Dinge trieben, sei so Was wollte all' dies Volk auf der Straße? Die Damen mit mütterlich zärtlichem Blid, man habe ihr Furcht eingejagt, plöglich in Brand gerathen, daß nicht Eine fich habe retten es treibe fich allerhand verdächtiges Volk auf den Landstraßen tönnen, und noch heute brennen sie dort unten zur Strafe Ahnung. Alle waren froh, als sie endlich die Eisenwerke herum; darum habe sie vorgezogen, einen Vertheidiger mit­

ihrer Sünden. Der dunkelroth verkalkte Steinboden hatte

harmlose Lärmmacher, doch kein einziger würde wagen, auch Aussage überzogen; an den Spalten krystallisirten sich hervor der Hochöfen, aus deren bläulichen Rauchsäulen unaufhör­

nur einen Stein auf die Kutsche zu werfen.

Sieg, erzählte, daß er den Aufstand seiner Arbeiter unters Deneulin, noch voll Freude über den eben erfochtenen

quellende Schwefeldämpfe in blumigen Gebilden, und wenn man Nachts bort hineinblickte, konnte man die glühenden Flammen brennen sehen die Seelen der armen Sünder, die dort unten im ewigen Feuer braten. Im Dunkel

und sie hielt einen Moment inne, um sich das Gesicht zu

Prächtigen Wetters froh, stiegen munter und wohlgemuth in huschten Irrlichter über den Boden, und heiße, stinkige Stunde ihren Karren. Der Schweiß rann von ihrer Stirn, ben Wagen. Niemand ahnte, daß es aus der Ferne langsam Dämpfe quollen hervor. Doch mitten auf diesen ver heranzog; Niemand vernahm das unheimliche Erzittern der fehmten Landen des Tartaret sproßte, wie ein ewiger trocknen.