ferd über iefer Beit

r, weld

ition nad

-

so zu formuliren, daß der Lockspiel eine verdiente noch längere Gefängnißftrafe erhielt. Bu gleicher Zeit verabfäumte er feine Pflicht gegenüber dem Minifterium, dem er als Be amter zu dienen hatte. Er ließ hochwichtige Aftenstücke ver­brennen, die eventuell als Zeugniß hätten dienen können; da­für bewahrte er von Dritten und Vierten gemachte Auszüge, benen nur bedingte Zeugnißkraft innewohnte. Schließlich, an­ftatt wie er thun fonnte, feine Aussage in einigen Punkten zu verweigern, die ihn selbst zunächst schwer belasteten, indirekt aber die Regierung, deren Intereffen er als Beamter zu ver­treten hatte, tam er mit Enthüllungen, die er sowohl dem Staatsanwalte, wie seiner Regierung verheimlicht hatte. Die Entlaffung eines Beamten, der in einer solchen Angelegenheit ein derartig zweideutiges Benehmen an den Tag legt, fann Niemand überraschen. Daß das klerikale Ministerium aber diese Entlassung so spät erst vornimmt, wird ihm wenig nüßen. Der Vorfall wird der liberalen Partei Anlaß geben, die Regierung nochmals über die Angelegenheit zu interpelliren. Bara hat heute bereits seine Interpellation angemeldet, Jomson wird ihn unterstüßen und dabei auch die Verwendung der geheimen unterstüßen und dabei auch die Verwendung der geheimen Fonds zur Sprache bringen.

Spanien .

Weber: Von Wilfing wurde ich nicht zu Dr. Schmidt geschickt. Haufirhandel habe ich früher getrieben, aber mit dem Strafgesez tam ich nicht in Konflikt. Ob ich als Decadresse diente, weiß ich nicht.( Der Präsident ermahnt ihn zur Wahr­heit.) Nach Zürich schrieb ich nicht wegen des Soz.". Deck­adressen habe ich angegeben. Von der Ankunft von Druck­schriften habe ich an Kommissar Wilfing meines Wissens keine Anzeige gemacht. So viel ich weiß, hat Küpper Drud schriften nicht bestellt. Langwieler habe ich als Decadreffe an­gegeben und dem Kommissar Wilfing angezeigt. Ich weiß nicht, ob bei Langwieler Schriften angekommen find. In lezter Zeit bekam ich nur ein Eremplar des Soz.". Ich weiß nicht mehr, ob ich Grimpe veranlassen wollte, ein Flugblatt zu drucken mit der Firma Hottingen - Zürich ; ich weiß nicht mehr, ob ich die Expedition der Fr. Pr." veranlassen wollte, daß eine Preß­fommiffion Einsicht in die Geschäftsbücher nehme. Niemand hat mir gerathen, zu sagen, ich erinnere mich nicht. Ich habe mehr wie einmal bewußter Weise die Polizei belogen, aber nicht, um Andere zu schädigen. Ich habe Vieles erfunden.( Auf wiederholtes Befragen des Staatsanwalts): Ja, ich habe in einigen Fällen der Polizei die unwahrheit gefagt.( Auf Be fragen von R.-A. Lenzmann): Ich kann beschwören, daß keiner der Angeklagten oder der Vertheidiger in diesen Fragen mit mir gesprochen.

Präsident: Ich habe persönlich die Ueberzeugung, daß Sie im Begriff find, einen Meineid zu schwören.

Die Zahl der mittellosen Auswanderer über Ham­ burg nach Amerika nimmt in legter Zeit bedeutend zu. Es nicht felten, daß täglich über achthundert solcher Aus­it Her anderer in den dem Staate gehörenden Gebäuden unentgelt­fönnen untergebracht werden müffen, wenn sie nicht hungernd in ung mit den Straßen umherirren sollen. Von den Polizeibeamten wer­te habe, den täglich solche bedauernswerthen Menschen, welche die hie­Befagungen Verhältnisse nicht fennen, aufgegriffen und in polizeiliche it. Wiz Obhut genommen. Das macht die moderne soziale Reform! Leipzig . An den bevorstehenden Gemeinderaths­hten vonalen werden die hiesigen Sozialdemokraten sich nicht be­ericht des heiligen. Jedoch nicht aus fog. prinzipiellen" Bedenken, Riederlage ondern einzig aus praktischen Gründen. Bei dem herrschenden on Baga Bahlmodus ist an einen Erfolg gar nicht zu denken- es sei heiten be benn, daß man mit anderen Parteien einen Rompromiß ein­auf dem gehe, was jedoch die Leipziger Sozialdemokraten von jeher ab­verwüßtet gelehnt haben und auch in Zukunft nicht thun werden. Allein Braufam ie Lage der Dinge wird eine vollständig andere von dem mbes, die Augenblick an, wo die beschlossene Einverleibung der ben, hatte Borstadt bőrfer vollendete Thatsache sein wird. Obgleich chten boman wohlweislich dafür gesorgt hat, daß die durch und durch Rind mozialdemokratischen Vorstadtbörfer in der Ausübung ihres ergleichen Bahlrechts möglichst beschränkt werden, und obgleich unsere ger wurde Serren Nationalliberalen sehr eifrige Studien in Wahl- In Spanien dürfte man auf baldige Ueberraschungen ge­fchüßfeur geometrie machen, so fann doch durch kein Kunststück die That- faßt sein. Die republikanische Bewegung erhebt ihr Haupt btheilunghe aus der Welt geschafft werden, daß, sobald die Vorstadt- immer höher und die bestehende Ministerkrisis ist offenbar nicht truppe arfer zur guten Seestadt Leipzig gehören, die Hälfte der geeignet, fie zu dämpfen. Dem Ministerpräsidenten Sagafta ber, vo Besammteinwohnerschaft sozialdemokratisch ist. Und gelingt es nicht, ein lebensfähiges Rabinet zusammenzubringen. jen truge dann wird auch die Sozialdemokratie sich an den Gemeinde- Die Königin ist, wenn Sagasta zurücktreten muß, entweder auf ris Sathswahlen betheiligen. Der Plan, bei der jegigen Wahl die Konservativen oder die Links- Liberalen angewiesen. Die de feitens eliße Bettel abzugeben, ist endgiltig zu Boden gefallen. Ronfervativen find jedoch im Lande sehr verhaßt und das Re­m Krieg Der Prozeß Harmening tam am Montag vor der giment der Links- Liberalen würde direkt zur Republik führen. Shautschild Straffammer in Weimar zur Verhandlung. Der freisinnige Der Vorsitzende des Erekutivkomitees der vereinigten republi­in dichter Rechtsanwalt Harmening ist bekanntlich der Majestätsbeleidi- kanischen Parteien, Marquis von Santa Marta, hat die An­e fich bung des Herzogs von Koburg- Gotha angeschuldigt worden, fertigung von Listen angeordnet, in welche jeder majorenne gangen durch eine Broschüre Wer da?" welche die anonyme Spanier, welcher der Ansicht ist, daß die Republik die beste and Gli Broschüre Auch ein Programm aus den 99 Tagen" tritifirte. Staatsform fei, seinen Namen eintragen soll, und am Bruft und Inkriminirt find laut Eröffnungsbeschluß folgende Stellen der 11. Februar 1890 foll in Madrid ein republikanischer Rongreß aber, armening'ichen Broschüre: 1. Ja, der moderne Tartüff ver- stattfinden. Die Gesinnungen der spanischen Armee find der Hebt , dagegen fich nicht blos aufs Flunkern und Verdrehen, er versteht artige, daß es nicht zu verwundern wäre, wenn sie ähnlich om 1. das calumniare audacter". 2. Wie, hörte ich Pfui! wie in Brafilien den Anstoß zur Umwälzung gäbe. auch Die ätigkeit ufen?" 3. Ein Vergleich, der fürwahr auf den Fall ebenso republikanische Bewegung in Portugal ist ebenfalls nicht zu Wikmat, wie ein Fürstenhut auf das Haupt des.... 4. Ver- unterschäßen. pei Bafft es ja nicht, deffen Charakter und Empfindung zu beflecken, Asien . 3hr könntet um etwas spielen, was Euch lieber scheint, als Eure bre!" 5. Ab von solcher Minirarbeit", von den hämischen pie fämm ageboren Seitenblicken des 6. Bei ihm ist die Wahrheit des des.... Sages Offi semper aliquid haeret" die einzig geübte." 7. Aber euergef biefem Bahnwig liegt Methode die Methode tüdischer die Methode tüdischer ensmillesbeit." 8. Und weil verleumberischer Klatsch stets williges te fämm findet, so darf er immer dreister werden." 9. Hören wir Mpwap böse Bunge weiter: Ja, wenn irgendwo, so entpuppt fich Rarawan Tartuff noch als Mephistopheles, und es fand sich bislang Bis deutscher Fauft, welcher das Pfui über Dich rief." 10. Die mann Shrift: Auch ein Programm aus 99 Tagen" sei eine von Anfang bis zu Ende mit rein erfundenen Verdächtigungen, mit bgreiflichen Unwahrheiten operirende Verleumdungsschrift." fuhr man höchstens geheimnißvolle Redensarten, welche den Fragte man nach den Beweisen" dieser Behauptungen, so Begnern lediglich die Handhabe bieten mußten, den Vorwurf nicht verübt. Endlich gab der Vizekönig nach. Er versprach, Lügenhaftigkeit gegen jene Darstellungen zu erheben.

an einer

Die an

nod

ge

a gelaffe yo zu aften Ron

amme

Die Tele

ampf gegen

Pofition

Berlu

be Nied

Rebell iner B

" Sperb

leftf

fsstg

gefammi triearbeite öhung

ber Kla

Dagegen

beitsfi

ben.

itens

worden Terung

bel

Hud

ibra

ber

allgemein

als

3

enges

fich über

örper

war tau

Don Neues

befange

entlegen

ge Damp

wie ein

mpen

Det

efe Dün

ute gar f

en Ohre

11.

itler

"

-

12. Das will ich denn hiermit gethan haben."- dem Borfage: Wo Du eine Lüge findest, die Dich bedrückt, da ver­nichte fie." 13. Noch mehr die Heuchelei, denn sie ist eine Doppelt beftillirte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz."

Das Ende vom Liede war, daß der Rechtsanwalt Harmening

fechs Monaten Festungshaft verurtheilt wurde.-

Großbritannien .

Seit einigen Wochen spricht man in allen Klubs in

Auch in China fommen Streits vor. In Canton ist ein Streit unter den Dschunken- und Bootsleuten ausgebrochen. Die Provinzialbehörden hatten nämlich ein neues Zollhaus zur Einkaffirung der Inland- Transitzölle in Shefmun eingerichtet. Die Zölle wurden nicht erhöht, aber fie sollten jest sofort und nicht wie früher erst nach Beendigung der Reise entrichtet wer den. Der Zwed der Erbauung des Bollhauses in Shefmun war, dem Schmuggel zu steuern. Dagegen ereiferten sich die Bootsleute und begannen, 60 000 Mann start, auf allen Wasserstraßen oberhalb Cantons einen Ausstand. Dann ver­trieben fie die Zollbeamten und demolirten bas Zollhaus, und um einen Druck auf die Behörden auszuüben, hinderten fie allen Verkehr von und nach der Stadt. Alle Läden im Distrikte mußten geschlossen werden und Privatpersonen wurden

das Zollhaus in Shekmun abschaffen und den Ausständigen zu vergeben.

Amerika.

Von den neuen Machthabern in Brasilien wird folgende Charakterschilderung entworfen: Der Präfident Manuel Deodora da Fonseca entstammt einer Soldatenfamilie und ist Soldat durch und durch. Er wurde am 30. Auguft 1884 zum Feldmarschall befördert. Er ist ein Offizier von großer Tüchtigkeit, tapfer, intelligent und wird von seinen Leuten er erfolgreichen Widerspruch erhob, als die Regierung einen Obersten bestrafen wollte, welcher fich geweigert hatte, bie nach Aufhebung der Sklaverei sofort davon laufenden Sklaven wieder einzufangen. Der Minister des Innern, Aristides

London von nichts als von einem großen Standal, in welchen vergöttert. Zum Liebling des Volkes wurde er dadurch, daß hochftehende Persönlichkeiten, die Träger aristokratischer Namen, vermidelt sein follen. Man brachte damit die vor 14 Tagen erfolgte Entlaffung des Rechnungsführers des Prinzen von Wales, ja fogar die Reise des ältesten Sohnes des Thron­folgers nach Indien in Verbindung. Daß die allergrößten Lobo, wird als ein phantafie- und humorvoller Journalist ge Anstrengungen gemacht wurden, die Sache geheim zu halten, schildert. Er stammt aus der Provinz Minas, wo seine Familie daß nicht nur der Chef der Londoner Polizei, sondern auch die Berichte und die Rabinetsminister ihr Möglichstes thaten, um cine gerichtliche Berfolgung der angeschuldigten Personen zu hintertreiben, darf als sicher angenommen werden. Es ist für

Befchichten

einen Chroniften, der die täglichen Vorfälle im gesellschaftlichen Aufhebung der Sklaverei eintrat. Beben aufzeichnet, nicht angenehm, dergleichen schmutzige gebildeter und liebenswürdiger Mann.

müffen;

Dor

bie

einem da

nichts, länger

weiteren Lesertreis auftischen Angelegenheit ganze

สิน

doch

aber die Deffentlichkeit gezerrt werden wird, taugt ein diskretes Stillschweigen zu be

eine sehr angesehene Stellung einnimmt.- Quintino Bocayupa, der Minister des Aeußeren, wird als der Fürst der brafi­lianischen Journalisten" geschildert. Seit langer Zeit war er Führer der Abolitionisten", d. h. der Partei, die für die Er ist ein vielseitig Der Finanzminister Ruy Barbosa war früher Advokat und Deputirter für den zweiten Distrikt von Bahia, seit einem Jahre ist er Direktor bes Diario de Noticias". Er ist ein begeisterter Bertheidiger des Abolitionismus und hat seit mehreren Jahren mit uner­Der Justiz

11

-

obachten. Hier find die Thatsachen, so weit bisher bekannt: müdlichem Eifer in Finanzfragen gearbeitet.-

In einem übelberüchtigten Hause in Clevelandstreet, einer Rebenstraße der Tottenham- Court- Road, faßte im September bie Blizei zwei Personen, den 40jährigen Beck, und einen 18jährigen Kommis Newlove ab unter der Anklage, sich wider­natürlicher Verbrechen schuldig gemacht zu haben. Die Beiden trichienen vor dem Polizeigericht, wurden an das obere Ge ticht überwiesen, aber man hielt die Verhandlungen geheim und nur so viel wurde bekannt, daß Beck 4 Monate, Newlove 9 Ronate friegte. Die Polizei hatte nämlich im genannten Saus Papiere und Karten gefunden, welche bewiesen, daß tehende Persönlichkeiten zu den Besuchern gehörten. Statt

Weigerte

fort auf Grund der vorliegenden Indizien vorzugehen,

ein

thun,

fich

bis

bis

der Minister des Innern,

der Premierminister,

der

Schritte in Frank

reid abwesend war, seine Zustimmung gegeben habe. Der Bremier fam zurüd, wollte aber ohne die Zustimmung leines Rabinets nichts thun. Mittlerweile hatten die Haupt­ber durch die Aussagen einiger im Telegraphendienst an­Sulbigen bas Land verlassen. Dazu gehörte ein Hofbeamter, geftellten Jungen gravirt war, und der Befizer des Hauses, gewiffer Hammond. Der lettere ist nur dem Namen nach Befiger bes Hauses; die wirklichen Eigenthümer find vier in ben beften" Rreisen wohlbekannte Gentlemen. Die Poft­Tangen hätten beim Verfahren gegen Beck und Newlove als Beugen verhört werden sollen, man entging dieser Nothwendig feit, indem man die beiden Angeklagten dazu bewog, fich Ibulbig zu bekennen. Deshalb war auch ihre Strafe so gelind. Daß die Bedenten der Minister und Behörden den Schuldigen bie Flucht möglich machten, ist sicher. Die Verhaftsbefehle 9. Rovember, ausgewirkt, als die beiden längst außer Landes burden thatsächlich erst nach dem erften Rabinetsrath, d. h. am

Schwinde

Hize fei

bollte ba

mitten

un

Den Karre

f

-

und bal

Leibe ge

n Rüden

Rarren

waren.

Belgien .

Brüssel , 28. November.

-

-

minister vertrat früher den Diftrift von Campinas . Er gehört einer angesehenen und einflußreichen Familie dafelbft an. Früher Advokat und Profeffor, befigt er eine außerordentliche Rednergabe. Der Kriegsminister Benjamin Constant Botelho de Magelhans, Oberst erster Klasse im Generalstabe und Pro­feffor an der Militärschule, ist der Typus eines arbeitsamen Mannes und gilt als der erste Mathematiker Brasiliens . Der Ackerbauminister Demetrio Nunes Ribeiro ist ein ausge­zeichneter Ingenieur. Er war Profeffor an der Normalschule von Porto Alegre und redigirte als solcher den Federaçao", bas republikanische Organ der Provinz Rio Grande do Sul . Er ist nicht älter als 33 Jahre, dabei von liebenswürdigem, sympathischem Wesen. Der Marineminister Eduardo van den Rot, feit mehreren Monaten Rontreadmiral, ist ein Riese von Figur und gehört einer holländischen Seemannsfamilie an. Er ist Seemann und nichts als Seemann und in der Flotte sehr beliebt durch sein gutmüthiges Wesen.

Elberfelder Sozialistenprozeß.

11. Tag der Verhandlung.

Elberfeld , 2. Dezember.

Im Zeugenraum ist u. A. anwesend der Zeuge Julius Weber.

Der Präsident konstatirt, daß einige Angeklagte fehlen, darunter Bebel, Grillenberger und Schumacher. Der Ange­flagte Hagedorn ist nach Mittheilung des Präsidenten nicht identisch mit dem verurtheilten Hagedorn, also unbestraft.

Die Zeugenlifte wird verlesen und ergiebt das Fehlen einiger Zeugen, Bleckmann in Düsseldorf ist trant.

Sicherheit, Gautier de Rasse, ist, wie bereits berichtet, folgt beantwortet. unter Belaffung des halben Gehaltes zur Disposition gestellt

lide Berhalten des Polizeidirektors

em Wagen die Bruft bas cte fie

pannte d

nie. Die

ben, un Gebanten

außte

bex

im Pourbair­

Die an fie geftellten Fragen werden von den Zeugen wie Beuge Julius Weber( mit leiser Stimme, faft un­Ich erinnere mich nicht mehr, was ich dem Polizeikommiffar

worden. Der Grund dieser Maßregel ist das sehr eigenthüm verständlich): Ich weiß nichts mehr von meinen Beobachtungen. Brozesse. Man sucht regierungsseitig einen Sündenbod für Wilfing mitgetheilt. Während ich frant war, ist ein Polizei­Sie fatale Geschichte: in der Mondionaffaire ist es Nieter, in ber Bourbair Angelegenheit ift's der Polizeidirekter. Das Meritale Minifterium fann fich weder in dem einen, noch in bem anderen Falle von den Vorwürfen reinigen, die ihm ges

Das

beamter bei mir gewesen, aber auf mein Zeugniß wurde nicht eingewirkt. Was ich an Buchenau mitgetheilt, weiß ich nicht mehr.( Auf die Frage Lensmann's, ob er durch seinen verbrecherischen Schwager an die Polizei gekommen, zuckt Weber die Schultern.) Bor 1884 war ich schon im Dienste der Polizei.

Schößen der Herren Beernaert und Genoffen hängen. Dagegen Durch einen Dritten bin ich an die Polizei gekommen.( Auf ilft bie Entlaffung eines Unterbeamten nicht. Die liberale Befragen des Angeklagten Dr. Schmidt): Ich war frant, als Breffe hat übrigens Unrecht, fich für Herrn Gautier de Raffe ich zu Dr. Schmidt ging.

einem Liberalen

hiefe. Er hat es dem Ober- Staatsanwalte begeistern. Seine Stellung gegenüber der Partei war eine

sehr

Dr. Schmidt: Weber fing ein politisches Gespräch ebenfalls mit mir an; er wollte provoziren. Ich ging aber nicht dar erschwert, gegen Pourbair die Anklage auf ein.

Weber: Ich habe seit langer Zeit nicht mehr ge­schlafen. Ich erinnere mich an nichts mehr. Meine Aussage will ich beschwören, ich kann nicht anders. Ich habe gesagt, was ich weiß. Ich habe gehört, daß Bierenfeld vom Rongres berichtet, aber ich weiß nicht mehr, wo und was. Wer zugegen war, weiß ich nicht. Vom Soz." fann Bierenfeld unmöglich etwas berichtet haben. Allerdings habe ich der Polizei mit­getheilt, daß der Soz." noch offizielles Parteiorgan fei. sprochen hat Bierenfeld davon, daß er Gelb erübrigt habe. Ich weiß nicht mehr, ob Bierenfeld von den Strapazen erzählte. Von einer Zusammenkunft Liebknecht's , Singer's und Auer's nach dem Rongreß ist nichts gesagt worden. Von der Ein­berufung eines internationalen Kongresses habe ich gelesen. An Wilfing habe ich Gespräche am Biertisch und Gelesenes als meine Beobachtungen mitgetheilt.

Staatsanwalt: Sie haben die Polizei der ganzen Monarchie blosgeftellt.

Weber: Ich wurde gewarnt, provozirend aufzutreten. Allerdings wollte ich immer, daß ein Vorfißender gewählt wurde. Wilfing hat bedauert, daß ich so wenig zu be richten hatte. Ueber meine Berichte habe ich mit dem Wirth Schmit gesprochen. Von Dynamit habe ich nicht gesprochen und nicht gehört. Das habe ich auch nicht berichtet; so schlecht bin ich nicht gewesen.

Prästdent: Sie können alles aussagen, ohne sich selbst ftrafbar zu machen; Sie waren Polizeispion.

Weber: Von Klubs habe ich gesagt, ich weiß aber nichts mehr davon. Db Klubs bestanden haben, weiß ich nicht. Das gesammelte Geld für den Hasencleverfonds 2c. habe ich an Thielmann abgegeben. Geld für Broschüren habe ich nach Nürnberg geschickt. Von Klubs weiß ich nichts, nur von dem Klub Oberbarmen. Es kann fein, daß ich ihn gegründet. Er diente zur Wahlvorbereitung. Es war nie die Rede von der Verbreitung des Sozialdemokrat", nur Gespräche am Biertisch fanden statt. Die Korrespondenz führte Röllinghoff; welcher Art fie war, weiß ich nicht mehr. Später traten Andere an feine Stelle, wenn ich nicht irre, Hülle. Das kann ich aber nicht beschwören.( Weber bittet um ein Glas Waffer.) Wie die andern Polizeifpione hießen, weiß ich nicht.

Rechtsanwalt Lenzmann: Ich bitte, zu fragen, wer die Polizeifpione waren. Ein Zeuge hat sich bereits scharf dagegen verwahrt.

Weber: Nur andeutungsweise habe ich von den jetzt Angeklagten davon gehört. Polizeifpion wurde ich, weil ich von Wilfing Rath wegen meines Schwagers erwartete. Wilfing Bellte mir ein gewißes Wohlwollen für meinen Schwager in Aussicht. Wenn ich nicht irre, trat Küpper an Hülle's Stelle. Notizen habe ich nicht gemacht. Ich theilte Wilfing in seinem Hause Alles mündlich mit. Nach den Verhaftungen war ich nicht mehr Vorsitzender des Klubs. Manchmal find die Leute zu mir gekommen; wer immer da war, weiß ich nicht. Ein bestimmter Tag war nicht angesetzt. Von einer geheimen Verbindung und der Verbreitung des Sozialdemokrat" weiß ich sonst nichts. Ich wurde in der Weise zum Vorfizenden bestimmt, daß ich aufgefordert wurde, die Broschüren in Impfang zu nehmen und zu vertheilen. Die gesammelten Gelder für Hafenclever und dergleichen habe ich in Empfang genommen, auch von Nicht- Sozialdemokraten, fogar von Konservativen. Für Wahlzwecke habe ich auch Gelb angenommen. Von anderen als meinem Klub habe ich nur gehört. Wer die Vorsteher waren, weiß ich nicht. Ich habe gehört, daß 3 Klubs bestanden.( Auf Befragen des Abg. Schumacher): Ich weiß nicht, daß ich Schumacher je fah; an Versammlungen hat er nicht Theil genommen. Ich habe die reine Wahrheit gesagt.

Der Zeuge wird vereidigt

"

Die Aussage des franken Zeugen Wendt wird verlesen. Derselbe hat unvereidigt ausgesagt: Ich bin Sozialdemokrat. An der Organisation muß etwas sein. Hugo Schumacher wurde mir als Vertrauensmann bezeichnet. Von ihm erhielt ich zwei Nummern des Philadelphiaer Tgbl." und den Sozialdemo frat". Db ich Vertrauensmann war, darüber verweigere ich die Aussage. Von Von Bierenfeld erhielt ich nie ben Soz.", nur Notiskalender. Das Abonnement des Soz." habe ich mehrmals an Julius Weber bezahlt.

Weber: Den Namen nach kenne ich Wendt nicht. Mir ist nicht erinnerlich, für den Soz." Geld in Empfang genom­men zu haben. An Thielmann habe ich nie Geld für den Soz." gegeben. Außer an Wilfing habe ich an Niemand den " Soz." geliefert, vielleicht ab und zu an Jemand gegeben, an wen, weiß ich nicht.

Zeuge Thomas, Bürgermeister in Velbert ( vereidigt): Von dem Ausflug nach Blankenstein weiß ich aus eigener Be obachtung nichts. Als Führer der Sozialdemokraten in Belbert tenne ich Nies, Busch, Nießen und Rocinsti. Ueber eine ge heime Organisation weiß ich nichts. Die Führer kenne ich nur, weil sie im Volksmunde so genannt werden.

" 1

Beuge Efonat( vereidigt): Ein Gedentblatt" habe ich vor der Thür gefunden, aber nicht gelesen. Ob Bollmuß das Blatt verbreitet, fann ich nicht sagen. Ich habe nie bemerkt, daß er Flugblätter verbreitete.

#

Zeuge Grimm verweigert auf Grund des§ 54 der Strafprozeß Ordnung die Aussage über die Verbreitung des Glaubensbekenntnisses" und über die Sammellifte. Ich habe keine Ahnung, wer in St. Gallen als Rongreß belegirter war.

Der Zeuge wird entlassen.

Beuge Reil( vereidigt): Es wurde mir gesagt, daß ich ein Ronzert veranstalten follte. Tracht bat die Karten bruden laffen. Den Reinertrag hat er nach seiner Angabe an eine arme Familie verwendet. Bubenzer und Röfter waren beim Ronzert. Ob ein Ueberschuß vorhanden, weiß ich nicht; ich habe ihn nicht bekommen.

Tracht: Der Ueberschuß wurde dem Hasencleverfonds zugewiesen.

Zeuge Gerhard Wimmers( vereidigt): Das Glaubensbekenntniß" hatte ich, ob getauft, weiß ich nicht. Bei dem Ausflug der Liederluft" hat ein gewiffer Müller welche mitgehabt. In der Liederlust" bin ich eingetreten, weil mich Bekannte dazu aufforderten. Ich war 3-4 Wochen barin und trat aus, weil Sozialdemokraten dort waren. Bon Auguft Wimmers habe ich den Rothen Teufel" erhalten; ob