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thun pflegte; ihr war aber nicht geöffnet worden. Der bei ihr wohnende junge Mann Namens Beer, ist als Affiftent beim Telegraphenamt I beschäftigt. Beer hat zu feinem nach ber Straße gelegenen Zimmer besonderen Eingang vom Rorridor, gegenüber der Küche. Er war, entgegengefeßt unserem erften Bericht, um 10 Uhr Abends nach Hause gekommen und hatte bald darauf seine Stiefel in den Korridor gefekt, da Frau St. solche in der Frühe zu pußen pflegte. Beim Aufftehen am heutigen Morgen fand B. seine Stiefel noch ungepugt vor, ging daher in die Küche und fand hier in der Nähe des Heerdes feine Wirthin in der geschilderten Situation als Leiche vor. B. begab fich fofort zu den Nachbarsleuten, alarmirte dieselben und veranlaßte einen auf demselben Flur Daß Borohnenden Herrn Strempel nach der Wache am Görliger Bahnhof zu eilen und dort Meldung von dem Funde zu Infolge deffen erschien denn auch in fürzester machen. adtgegen Frist Polizeilieutenant v. Carnap und ließ in erster Linie einen Umgegen in der Nachbarschaft wohnenden Arzt, Dr. Cohn, hinzurufen. Nach dem Gutachten des letzteren dürfte der Tod bei der St. gegen Mitternacht eingetreten sein. Die Todte lag, mit dem Stücken nach oben, in einer Lache geronnenen Blutes und war die Leichenftarre bereits eingetreten. Die beiden Verlegungen I vertham Hinterkopf wurden als durchaus tödtlich vom Arzte be
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zeichnet und sollen von einem stumpfen Instrument herrühren, welches mit außerordentlichem Kraftaufwande geführt worden ift. Ein Staubmord ist sehr wahrscheinlich; das Küchenfpind war aufgerissen und durchwühlt; ebenso war der obere Schublaften aus einem sogenannten Wäschespinde, in welchem die Ermordete ihre Werthfachen aufbewahrt haben soll, herausgezogen und der Inhalt in der Küche verschüttet. Unter diesen Gegen fländen war ein Brief besonders bemerkenswerth, welcher auf Grund einer von der Todten im Lokal- Anzeiger" erlaffenen Beirathsannonze an diefelbe eingegangen. Der Schreiber erklärt in demselben, daß er die Heirathsluftige nur in den Abendstunden befuchen könne. Auf dem Küchentischlfand man eine Schnupftabatsdose, die der Mörder vergessen haben muß, denn bei Frau St. haben die Bekannten eine solche nie gesehen. Die Ermordete hat noch am Sonnabend ihre Penfion im Betrage von 12 M. erhoben. Ihr verstorbener Mann war bei der Bahn als Techniker angeftellt. Das Portemonnaie mit den 12 M. war verschwunden. B. hatte seine Miethe noch nicht bezahlt. Als er heute früh einen Anzug vermißte, nahm er ursprünglich an, Frau St. habe sich während seiner Abwesenheit an diesen Sachen gepfändet, indessen wurde derselbe in der Küche nicht vorgefunden, so daß der Mörder auch diesen mitgenommen haben muß. Die Lampe war durch einen Papierbogen der artig bebedt, daß eventuelle Zeugen vom Hofe beziehungsweise dem Seiten flügel außer Stand gewesen wären, Vorgänge in der Küche zu beobachten. Nachbarn, die spät in der Nacht nach Hauſe tamen, wollen in der Rüche der St. einen Licht Schein, wie auch den Schatten eines Menschen bemerkt haben.
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Ein anderer Berichterstatter theilt noch mit, daß die Kriminalpolizei die Existenz eines Sparkassenbuches" der Ermorbeten start bezweifelt, wiewohl die St. Nachbaren gegenüber des Defieren über das Vorhandensein eines solchen fich geäußert; wichtig bagegen erscheinen der Behörde die zahlreichen Bewerbungsschreiben, welche seiner Zeit auf die Heirathsannonze der St. eingelaufen, und auf welche hin die Er. mordete die Bekanntschaft mehrerer Männer gemacht hat, unter welchen fich zweifelsohne auch der Mörder befunden haben muß! Als ein Corpus delicti erscheint auch die auf dem Küchentisch der Sichen Wohnung aufgefundene hölzerne Schnupflabatsboje, welche mit frischem Schnupftabat gefüllt war. Die Hausbewohner, welche die St. näher gekannt bings giebt es beren nicht viele, denn die Wittwe lebte fehr zurückgezogen wiffen sich nicht genau zu erinnern, baß die Getödtete geschnupft hat und so ist es immerhin möglich, baß die Dose bem Mörder gehört und dieser jenen Gegen ftand in der Eile hat stehen lassen. Vermißt wird ferner noch ein Ring, welchen die 5. ftets auf dem Finger getragen hat, boch fann berselbe nach der That nicht vom Finger gezogen worden sein, denn die Lage der Hände der Ermoroeten- diefelben lagen beide zusammengeballt unter dem Leibe- folchen Staub nicht zu.- Hinfällig ist die Annahme, daß der Mord schon am Sonntag Nachmittag geschehen sei, weil die unter der St.'schen Küche Wohnenden, welche am Sonntag zu Saule geblieben, lein Geräusch gehört haben; um 6 Uhr Abends allerdings verließen diese Leute ihre Wohnung und kehrten erst gegen 10 Uhr zurüd.
Die Boff. 3tg." berichtet hierzu:
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schiebenen Orten und in der Nacht zum 2. b. Mts. an zwei Stellen fleinere Brände statt, welche von der Feuerwehr gelöscht
Gerichts- Beitung.
Ein sehr unschöner Racheakt führte gestern die Zimmervermietherin Frau Klara Bangott vor die vierte Straffammer hiesigen Landgerichts 1. Bei der Angeklagten wohnte ein Fräulein G., welche in einem hiefigen ModewaarenMagazin beschäftigt ist und von allen Seiten das Zeugniß eines fleißigen, ordentlichen und fittsamen Mädchens erhält, als Chambregarniftin. Dieselbe machte wiederholt die Wahrnehmung, daß aus ihrem Portemonnaie fleinere Geldbeträge während der Nacht abhanden tamen und nachdem sie vier folcher Fälle ganz genau festgestellt hatte, beschuldigte sie ihre Wirthin, welche allein die Diebin sein konnte, da sonst Niemand bie Wohnung mit ihr theilte. Bald darauf lief bei der Bolizei ein Schriftftüd ein, welches die G. eines unmoralischen Lebenswandels beschuldigte und dringend aufforderte, dieselbe der Kontrole der Sittenpolizei zu unterstellen. Es haben denn auch wirklich polizeiliche Recherchen stattgefunden, welche sehr bald die völlige Grundlofigkeit der Verdächtigung ergaben. Die Polizei nahm dagegen Veranlaffung, nunmehr nach der Schreiberin der Denunziation zu forschen und ermittelte dieselbe in der Person der Angeklagten. Mit Rücksicht auf die große Gefahr, die einem unbescholtenen Mädchen durch solche unvers antwortliche Anschuldigungen bereitet werden können, verurtheilte der Gerichtshof die Angeklagte zu zwei Monaten Gefängniß.
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Ein eigenartiger Fall beschäftigte gestern die 4. Straf fammer des Landgerichts I . Der 20jährige Handlungskommis L. war der Aufforderung zur Beihilfe zu einem Verbrechen angeklagt. Er hatte Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen gepflogen und beide waren dadurch in eine fatale Lage gerathen. Um fich aus derselben zu befreien, richtete der Angeflagte an einen ihm unbekannten Arzt, dessen Wohnung er dem Abreßbuche entnahm, einen Brief, in welchem er denselben einfach ersuchte, ihm unter einer angegebenen Chiffre poftlagernd ein Rezept über ein Mittel zu senden, mit dessen Hilfe die gewünschte Wirkung erzielt werden könne. Als Honorar legte ber Angeklagte der Angeklagte eine Mark in Freimarken bei. Der Arzt übergab den Brief der Kriminalpolizei, die den Angeklagten abfing, als er die Antwort bei der Post holen wollte. Im Verhandlungstermine beftritt der Angeklagte, daß er gewußt habe, daß die an den Arzt gerichtete Zumuthung eine ftrafbare Handlung sei, und der Vertheidiger, Rechtsanwalt Meschelsohn, führte aus, daß in diesem Falle eine Freisprechung fich recht fertigen laffe. Der Gerichtshof war mit dem Staatsanwalt der Ansicht, daß die Einfalt des Angeklagten eine erheuchelte fei und erkannte nach diesem Antrage auf drei Tage Gefängniß.
Elberfelder Sozialistenprozek.
( Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) 3immermann: Hüttenberger erkannte ich bei dem Ausflug nach Mettmann nicht bestimmt.
Müller: Ich und einige Genossen wollten einen Spion der Polizei ermitteln. Als wir Wimmers gesagt hatten, daß ein Ausflug nach Mettmann geplant werde, wurde mein Haus zum ersten Male polizeilich überwacht. Nach Mettmann machten zum ersten Male polizeilich überwacht. Nach Mettmann machten wir einen Spaziergang. Dem Polizeisergeanten habe ich keine Bemerkung von der Falle gemacht.
Bimmermann: Als ich mit einem Kollegen in Zivil die Wälder nach Sozialdemokraten durchstreifte, trafen wir auf der Königshöhe eine Anzahl Führer und als wir im Thal an ihnen vorbeigingen, warfen fie uns mit faulen Eiern, Butterbrotpapier u. dgl., nannten uns Spigel u. f. w. und verhöhnten uns. Später wurde ich vom Buchbinder Finke am Arm gefaßt und als Polizist bezeichnet. Wenn nicht ein berittener Gendarm gekommen wäre, würde man uns vermuthlich das Fell vollgehauen haben.
Berth.: Von wem erfuhren Sie von der Versammlung in Mettmann ?
3immermann: Vom Kommissar Kammhoff; ob Wimmers ihm das gesagt, weiß ich nicht. Db der fleine Pfeiffer weinte, weiß ich nicht mehr, auch nicht, was Frau Pfeiffer fagte.
Ullenbaum: Welche Photographie von mir hat Kammhoff gezeigt? Wimmers hat fich nämlich um eine bemüht. 3immermann: Das weiß ich nicht; es war ein
Gruppenbild.
Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein.
Der Präsident verkündet den Gerichtsbeschluß, daß die Polizei in Düsseldorf um Auskunft über die Krankheit des Zeugen Bleckmann erfucht werden soll.
Zeuge Irsen , Wirth, früher hier, jezt in Eitorf ( vereidigt): Ich weiß weiter nichts, als daß ich Trupps von Leuten fah, von denen mir gesagt wurde, es feien Sozialdemokraten. In meiner Wirthschaft sind einige gewesen; Harm und Neumann find schon in meiner Wirthschaft gewesen, um Bier zu trinken. Von einer Organisation der Sozialbemokraten ist mir nichts bekannt. Ich bat, mich kommissarisch zu vernehmen. Unter Diskretion sage ich Alles, wie ich das dem Kommiffar fagte.
Sämmtliche Angeklagten müssen den Saal verlassen.
Der Mörder der Witwe Stehl ist ermittelt. Er befindet fich augenblidlich noch auf freiem Fuße, aber die Polizei ift auf seiner Spur und erwartet mit Bestimmtheit stündlich die Nachricht von seiner Festnahme. Es müssen gegen den der weisgrünbe vorliegen. benn man zweifelt nicht im Entferntesten an der Schulb des Verdächtigen, wenn auch aus leicht erklärlichen Gründen vorläufig feine Angaben über die Natur der Verdachtsgründe gemacht werden können. Daffelbe amtliche Schweigen wird mit Bezug auf den Namen und den Stand des Mörders beobachtet werden, bis er dingfeft gemacht ist, doch die sich um die Hand der alten Wittwe beworben haben. Als bollfommen unbegründet haben sich die Andeutungen erwiesen, denen zufolge Frau Stehl in verbotenen Beziehungen zu vers Ichiedenen Männern geftanden haben soll. Die Frau wollte noch einmal heirathen und zwar eine gute Partie machen, war uführen; nach dieser Richtung hin kann ihr auch nicht der leifeste Vorwurf gemacht werden. Die Nachforschungen der aufgefundene Schnupfiabats dose und das rothe Taschentuch nicht, wie ursprünglich angenommen wurde, von dem Mörder rudgelaffen worden find, sondern dem verflorbenen Manne der Frau Sehl gehört haben. In dem Hause Grünauerstr. 5 hat der Mörder, als er die That verübte, teine Spur von fich hinterlaffen, und wenn die Polizei dort Anknüpfungs punkte gefunden hat, die fie auf die Fährte gelenkt haben, fo bürften dieselben nur in den Briefen gefunden worden sein, bie fich unter den Sachen der ermordeten Frau befanden. Ferner ist festgestellt worden, daß die Frau fich nicht im Befige eines Sparfaffenbuches befunden hat. Den Angaben, welche barüber in die Deffentlichkeit gedrungen find, lagen Mittheilungen von Nachbarn zu Grunde, denen gegenüber Frau Stehl mit angeblichen Ersparniffen ein wenig geprahlt Beugniffes. batte, wie man vermuthet, in der Hoffnung, dadurch die Ber witlichung ihres Heirathsplanes zu fördern. Frau Stehl hat früher bei einer biesigen Bank eine kleine Geldsumme hinterlegt gehabt, doch schon im Jahre 1887 die legten Beträge wieder Polizeibericht. Am 1. d. Mis. Abends versuchte eine Schneiderin in ihrer Wohnung in der Alten Jakobstraße durch Genuß von Phosphor und durch Deffnen der Pulsader des linten Arms ihrem Leben ein Ende zu machen.- Bormittags wurde auf dem Hofe des Grundstücks Liegmann Araße 2 im Müllkasten die Leiche eines neugeborenen Rindes aufgefunden und nach dem Schauhause gebracht. Zu der felben Zeit wurde ein Hausdiener vor dem Hause Chauffees Hraße 23 von einem Arbeitswagen überfahren und am Fuß und Arm bedeutend verlegt, so daß er nach der Charitee ge und erlitt anscheinend innerliche Verlegungen. Er wurde nach Don der Säulenhalle der Siegessäule auf das Pflaster hinab fabrit von Bod, Greifswalberfir. 23 a, der Maschinenführer ber Charitee gebracht. Zu derselben Zeit gerieth in der Sut
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Am 2. b. M.
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Zeuge Irsen macht dem Präsidenten mit leiser Stimme Mittheilungen darüber, daß Lachmann verbotere Drudschriften hatte und er das zur Anzeige brachte. Als Deck adresse war er nie benutt, weiß auch nichts von Klubs oder Vertrauensmännern. Zeuge giebt zu, irrfinnig und deshalb entmündigt gewesen zu sein. Von der Polizei erhielt er fein Geld.
Hierauf werden die Angeklagten wieder in den Gerichtsfaal eingeführt. Der Präsident theilt die Aussage mit. Harm: Von welchen Sozialdemokraten wurde der Zeuge bedroht? Irsen : Ich bin bebroht worden, aber nicht wegen meines
Die Bertheidigung tonftatirt auch den Angeklagten gegenüber, daß der Zeuge schon irrfinnig gewesen.
Auf das Zeugniß Gruber, eines früher Beschuldigten, wird verzichtet.
Beuge Rademacher, Rommis in Velbert : Ich habe nicht beobachtet, daß die Sozialdemokratie in Velbert organisirt wird. Einen Ausflug zu dem Wirth Saffenhaus habe ich mitge macht. Auch im Neanderthal war ich, wo ich viele Leute Rofinst, Busch und Belles traf, größtentheils Arbeiter. glaube ich dort gesehen zu haben. Ein Lieb habe ich gehört. Von der Verbreitung des Sozialdemokrat" weiß ich nichts. Eine Versammlung war es in Neanderthal nicht, sondern ein Ausflug.
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Der Zeuge wird vereidigt.
bracht werden mußte. Nachmittags stürzte fich ein Schloffer ftein war ich, weil ich gehört hatte, daß ein Ausflug dorthin
Rob tat fofort ein.
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Döllig zermalmt und der rechte Arm ausgeriffen wurde. Der
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Beuge Freitag aus Velbert ( vereidigt): In Blanken
gemacht werde. Von wem ich es gehört, weiß ich nicht mehr. Auffallendes habe ich nicht bemerkt. Auf dem Rüdmeg war ich im Luftgarten". Reden oder Lieder habe ich nicht gehört. Den Einbrud einer Versammlung machte das nicht. Den Namen
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Beuge Friß Schur aus ferlohn: Von einem Ausfluge nach Jerlohn weiß ich nichts. Bei einem Spaziergange traf ich meinen Freund Hellmann und ging mit ihm in die Dechenhöhle. Neben oder Lieder habe ich nicht gehört, überhaupt nichts Auffallendes. Ich bin Sozialdemokrat. Der Zeuge wird vereidigt.
Beuge Draeger , Bolizeisergeant in Elberfeld ( vereidigt)= Ob Zusammenkünfte bei Wintler stattfanden, tann ich nicht sagen. Er wurde wohl von Parteigenossen besucht, was die Herren aber dort gemacht, weiß ich nicht. Die Besuche dauerten gewöhnlich nur kurze Zeit. Von einer geheimen Versammlung weiß ich nichts.
Beuge Schneidtkamp verweigert auf Grund das§54 der Strafprozeßordnung die Auskunft. Ein Badet aus Rends burg habe ich erhalten; was barin war, weiß ich nicht. Es wurde im Laufe der Zeit verbrannt. Es ist möglich, daß die Fachzeitung für Schuhmacher darin war. Auf den Inhalt der Packete kann ich mich nicht genau befinnen. Der Zeuge wird unvereidigt entlaffen.
Zeuge Hermann Tusch, Fabritarbeiter zu ferlohn Nach der Dechenhöhle war ich nicht. Ich bin kein Sozialdemokrat.
Der Zeuge wird vereidigt.
Zeuge Leopold Waitte( war früher beschuldigt) wird entlaffen.
Beuge Paland, Polizeisergeant in Gerresheim ( vereidigt): Ich wurde nach dem Neanderthal gefchickt und fah dort verschiedene Leute. In der Laube eines Wirthschaftsgartens fah ich u. A. Belles, Lehmann und Harm. Als fie meggingen, folgte ich ihnen ins Neanderthal. Dort murde Hoch" gerufen, weshalb weiß ich nicht. Es bildete fich ein Zug; die Leute hatten rothe Bettel, von denen sie ein Lied fangen, dessen Text ich nicht verland. Passirt ist weiter nichts; die Leute haben sich unter sich unterhalten. Infolge deffen, was Belles fagte, schien es, als ob die Leute hätten eine Versammlung abhalten wollen. Später sah ich viele Frauen unn Kinder.
Beuge 8immed, Gendarm in Gerresbeim( vereidigt): Ich wurde nach dem Neanderthal gesandt, wie auch andere Die Leute Beamte. Ich wurde mit Gejohle empfangen.
hatten rothe Bettel und fangen ein Lied. Ich fannte Niemand als Heine. Später wurde mir Harm gezeigt. Auf dem Wege wurden wir( die Beamten) ausgeußt"; wir konnten das nicht wehren. Als mehr Gendarmen tamen, wurde es ftiller und die Leute theilten sich in Trupps. Reden habe ich nicht gehört.
3ue Holzen, Gendarm( vereidigt) macht die gleichen Angat en Reden hat er ebenfalls nicht gehört.
Beuge Tröger, Tischler in Braunschweig : Von einem Packet an Habke oder mich aus Elberfeld weiß ich nichts. Ich bin Sozialdemokrat. Von der Verbreitung des Sozialdemo frat" in Braunschweig weiß ich nichts. Habte hat mit mir in einem Hause gewohnt.
Der Zeuge wird vereidigt.
Beuge Habte aus Braunschweig : 1885 erhielt ich fein Packet aus Elberfeld mit verbotenen Schriften. Ob ein solches an mich abgesandt, weiß ich nicht. Ein Unbekannter hat mich gebeten, ein etwa fommendes Packet für ihn in Empfang zu nehmen. Darauf habe ich nicht geantwortet.
Der Zeuge wird vereisigt.
Zeuge Robert Hirth, Kaufmann in Langenberg= Mit Brodersen stand ich in geschäftlicher Verbindung. 1882 ober 1883 erhielt ich einmal von ihm den Sozialdemokrat", Ein oder weil mir ein Artikel folossalen Spaß machte. zwei Mal erhielt ich ferner noch je eine Nummer. Was mir Brodersen über die Verbreitung des Sozialdemokrat fagte, schwebt mir nur noch als Nebelbild vor, ebenso über die Einfchmuggelung. Ueber einen Artikel wegen des Polizeifommiffars Gottschalt schwebt mir nur dunkel etwas vor. Ich habe Bro dersen wohl hie und da um das Blatt gebeten.
Der Zeuge wird vereidigt.
Zeuge Kirchhof, Kellner in Elberfeld : Bei einem Schuhmacher war ich, der Brodersen sein soll. Ich erinnere mich nicht mehr, was er über die Verbreitung des Soz." fagte.
Der Zeuge wird vereidigt.
Zeugin Karninke, Wirthin aus Langenhaus( vereidigt): Von dem Ausflug der Sozialdemokraten weiß ich nichts; ich war im Hause beschäftigt.
Zeuge Rarninte, Wirth in Langenhaus( vereidigt): Von Loose erhielt ich einen Brief, worin die Ankunft einer Es tamen etwa 400-500 PerGesellschaft angezeigt wurde. sonen. Neben oder Singen habe ich nicht gehört. Zeuge Schramm, Handelsmann, früher Polizeisergeant ( vereidigt): Ih wurde nach Langenhaus gesandt, kannte aber dort Niemand.
Zeuge Krumme( vereidigt): An die Verbreitung des Gedentblattes" erinnere ich mich nicht mehr, weiß auch nicht, mer es verbreitet. Ein Eremplar lag vor meiner Thüre.
Beuge Palz aus Mettmann : Im Neanderthal war ich, weil ich hörte, daß Harm hinkomme. Es waren viele Personen dort. Lieder wurden gesungen; fie ftanden auf einem rothen Bettel. Von Reben habe ich nichts bemerkt, auch kein Hoch. Der Zeuge wird vereidigt.
Beuge Heuner, Schreiner zu Elberfeld ( vereidigt): Eine Schrift habe ich einmal im Wirthshaus auf dem Tische ge funden. Im Lokale war Hüttenberger; mich hat er nicht angesprochen. Ich sprach mit einem Herrn englisch . Die Zeitung habe ich nur an der Rückseite gesehen.
Hüttenberger: Die„ Londoner Arbeiterzeitung" erhielt ich nicht, sondern die Londoner Freie Preffe", die damals nicht verboten war.
Heuner: Es war die mir in der Voruntersuchung vorgelegte Zeitung.
Hüttenberger: Es war die Freie Preffe". Heuner: Die Vorderseite habe ich gar nicht beachtet. Ich fann nicht sagen, welche Zeitung es war; es fann mir in der Untersuchung ein Jerthum pafsirt sein.
Hüttenberger: Ich gab 3 vei Herren die Londoner Freie Preffe"; fie wollten fie an den Wirth abgeben. Bei hiefem wurde fie von der Polizei beschlagnahmt. Es war ein Blatt vom August 1886.
Der Präsident: Damals erschien nur die Londoner Arbeiterzeitung", nach einer polizeilichen Auskunft.
Nach weiteren Erörterungen fommt der Präsident zu ber Annahme, daß es sich um die Londoner Freie Preffe handelt.
Der Staatsanwalt macht bekannt, daß auf die Ladung des Herrn Lechleitner in Wien seinerseits als Zeugen verzichtet werde und die Vertheidigung schloß fich diesem an.
Die Sigung wird um 2 Uhr geschloffen und die Verhand lung auf Dienstag vertagt.
Berichtigung: In dem Bericht vom 8. Verhandlungstag ist durch eine Auslaffung ein Fehler entstanden. Meist hat in Betreff der sog. Bohlhausener Bersammlung ausgefagt, er wäre in geschäftlichen Angelegenheiten gelom men und im Wirthshaus habe sich das Gespräch um die Organi fation der Feilenhauer gedreht.
Versammlungen.
Breuß in das Getriebe der Maschine, wodurch ihm der Kopf Daftig hörte ich wohl, lenne den Mann aber nicht. Mit Meift Klein den großen Saal der Unionsbrauerei in der Hafenhaide
habe ich geschäftlich gesprochen. Wie der Sozialdemokrat" in Beibert verbreitet wird, weiß ich nicht.
Mit der bevorstehenden Stichwahl im 11. Kommunal- Wahlbezirk beschäftigte sich am Montag Abend eine öffentliche Wählerverfammlung, welche unter Vorfiß des Herrn
bis auf den legen Plaz füllte. Es mochten gegen 1000 Ber fonen anwesend sein. Der antisemitische Kandidat dieses Bezirks