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alten Rindchen. Der Mann befand sich geflern auf Arbeit und die Frau begab fich, um denfelben Effen zu bringen, auf eine halbe Stunde aus ihrer Wohnung und batte vorher das Rindchen, weil das Beitchen desselben durchnäßt war, aus der Birge genommen und auf das Sopha gelegt, während fie das affe Bett deffelben zum Tiodnen an den glühenden Ofen hing. Als Frau Z. nach einer Falben Sturde in ihre Woh ung zurücklehrte, fand sie die Stube von einem dichten Qualm gefüllt vor. Als der Rauch fich ein wenig verzogen, bemestie die bedauernswerthe Mutter, daß ihr Kind todt, er­Midt burch den Rauch, auf dem Sopha lag, während das Bettchen beffelben verkohlt am Ofen hing. Daffelbe hatte über einem Stuhl, der dicht am Ofen geflanden, gehangen, die Size des letteren hatte die Bettfedern an die glühende Ofenwand getrieben und so ten Brand varursacht. Alle Wieder­belebungsverfuche bes Kleinen durch einen Arzt waren ver­8blic.

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Ein unbekannter Herr logirte sich vorgestern Abend in ben Kaiserhof unter dem Namen Mer Rüdiger ein. Gestern früh hörten die Angestellten in dem 3 mmer des Fremden cine Detanation, und als man nachfah, fand man denselben in sei­nem Blute liegend vor. Der Lebensüberdrüffige hatte sich. wie bie Boft" meldet, eine Kugel in die linke Brust geschoffen. Roch lebend wurde er in ein Rrantenhaus eingeliefert, woselbst die Verlegung des Unbekannten( man glaubt, daß der Name Rüdiger nur angenommen if) als nicht lebensgefährlich herausite Ute.

Ein faft ganz neuer Tuchrod, zum Einsegnen sich eignend, ist zu verkaufen. Ein Schlächterbursche, den man zum Zer­hacken und Füllen der Wurft gebrauchen könnte, mid gesucht. -Emme schwarze Dogge ist zu verkaufer. Nähere Auskunft er theilt Ackerstraße Nr. Frau Anna G.. Sie ist sechs Jahre alt und bat fehr gute Zähne.

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badurch auffiel, weil sie nicht wie die übrigen auf hekto graphischem Wege hergestellt war. Bei genauerer Besichtigung ergab fich, daß die Karte von dem Angeklagten selbst gr fchrieben war aber bedeutend höhere Preise aufmies, wie die üblichen. Einer der Kollegen des Angeklagten wollte auch im Laufe des Tages bemerkt haben, das ein Gaft, der zuerst vom Angeklagten bedient worden mar, fich über die hohen Preise gewundert habe, die diefer gefordert, der Zeuge, der später dem Gaft die Rechnung gemacht, habe aber angenommen, der Lettere befände fich in einem Irrthum. Lühmann wurde entlassen und wegen ver fuchten Betrugs angezeigt. Da er fich ferner das Speisen­fartenformular heimlich angeeignet haben mußte, so wurde er auch wegen Diebstahls zur Verantwortung gezogen. Der Ar gefiagte beftritt feine Schuld. Die Speifenfarte fei ein etwas beschmuktes Eremplar gewesen, das im Lokal herumgelegen und in einer Stunde der Langeweile habe er sie nach mit Preisen feiner Phantasie ausgefüllt, ohne aber daran zu denken, sie zu benußen, welches auch nicht geschehen sei. Entgegen der Ansicht des Staatsanwalts, der diese Angabe des Angeklagten für unglaubwürdig hielt und gegen ihn sechs Wochen Gefängniß beantragte, führte der Ber theidiger, Rechtsanwalt Dr. Friedmann, aus, daß es für einen Kellner ziemlich nahe läge, wenn er sich in der Mußeffunte einem Zukunftstraum hingebend, recht hohe Preise durch Aus füllen einer Speifenfarte fich vergegenwärtige. Der Gerichts hof hielt den verfuchten Betru nicht für erwiesen, weil der jenige, der geschädigt werden sollte, nicht zur Stelle war und verurtheilte den Angeklagten nur wegen des Diebstahls an der Speifentarte zu drei Tagen Gefänaniß

Der Musiker, Herr Fr. Marschall, Gollnowftraße 20, ersucht uns festzustellen, daß seine Frau nicht mit der in Nr. 283 an dieser Stelle erwähnten Frau Marschall iden tisch ift.

Die Witterung des November cr. zeichnete fich durch einen für diesen Monat verhältnismäßig ruhigen und gleich mäßigen Verlauf, sowie durch eine ganz abnorme Trockenheit aus. Bon dem dunklen und regnerischen Novemberwetter" blieben wir faft ganz verschont, hatten dagegen einzelne wunder volle, fonnige Tage u verzeichner, wie sie dieser Monat felten bringt. Die erften Tage batten einen normalen Witterungs­verlauf; am 4. wurde es fehr mild und bis zum 10. hielt das warme und meist trübe Wetter an; dann wurde es etwas fälter, ohne daß jedoch das Thermometer unter 1 Gr. Kälte ging; der 14. und 15. waren bei östlichem Winde heiter und milo. Dann folgten einige neblige Tage mit außerordentlich gleichmäßiger Temperatur( am 16. und 17. hatte das Thermo­meter an drei auf einander folgenden Beobachtungsstunden genau diefelbe Höhe, 54 Gr.), abnorm hohem Barometer tande und nordwestlichen Winden, bis am 21. der Himmel fich bei Südofwind aufflärte und die Temperatur erheblich herabging. Die drei folgenden Tage waren faft ganz heiter mit ziemlich winterlicher Temperatur. Nach einer furzen Er. wärmung wurde es am 27., an welchem Tage der erste Schnee fiel, wieder falt und die drei legten Monatstage hatten einen geradezu winterlichen Charakter. Im Einzelnen war das Er­gebniß der in dieser Zeitung veröffentlichten meteorologischen Beobachtungen auf der föniglichen Station in SW. das folgende: Der Barometerstand war im Berichtsmonat endlich einmal zu boch, nachdem er längere Monate bedeutend hinter dem lang järigen Durchschnitt zurückgeblieben mar. Er betrug im Mo­natemittel 763,1 mm, während dem November nur 757,3 mm zukommen. In den Tegen vom 15.- 22. fland das Baro meter ftes über 770 mm und erreichte am 20. den ungewöhn lich hohen Stand von 7766 mm. Vom 23. ab fant es sehr rafch, so daß es am 25. bereits auf 745,3 mm stand. Das absolute Minimum fiel mit 744,1 mm auf den 27. November. Die mittlere Temperatur des Monats betrug Morgens 7 1hr 2,8 Grad( Formal find 3,1 Grad), betrug Morgens 7 Uhr 2,8 Grab( ormal find 3,1 Grad), Mittags 2 Uhr 6,0 Grad( ormal 5,0 Grad), Abends Es ergiebt fich 9 Uhr 4,0 Grad( normal 3,6 Grad). hieraus eine mittlere Morotstemperatur von 42 Gr., während bem November nach langjährigem Durchschnitt 3,8 Gr. zufom­men. Der Monat war also um beinahe Gr. zu warm, wobei auffallend ist, daß die Morgentemperatur zu niedrig, die Abend­und besonders die Mittagstemperatur dagegen zu hoch war. Im Garzen waren 16 Tage zu warm und 13 zu falt, wäh rend 1 die ihm zukommende Temperatur hatte. Ihr absolutes Marimum erreichte die Temperatur mit 11,4 Gr. am 8., ihr Minimum mit 36 Gr. am 27. Frostiage( an denen das Thermometer unter 0 Gr. ging) wurden 9, Eistage( an denen es nicht über 0 Gr. ftieg) nur 1 gezählt. Am Erdboden stieg die Temperatur bis auf 155 Gr.( am 1.), fant dagegen bis auf- 6 Gr.( am 23. und 29.). Die Windrichtung war por­herrschend weftlich. Westwinde wurden 20 Mal, Nordwestwinde 18, Südwestwinde 17, Süd- und Südostwinde je 14 Mal ge­ählt. Nord, Nordoft- und Ostwind fam im Ganzen nur 4 Mal vor; abfolute Windstille herrschte 3 Mal. Die Windstärke stieg niemals über 5 der 12theiligen Stala und betrug im Monats­durchschnitt nur 2,5. Die Bewölkung war geringer, als fie sonst im November zu sein pflegt. Wenn 0 ganz heiter und 10 ganz trübe bedeutet, war die mittlere Bewö.fung 6,6, so daß also durchschnittlich zwei Drittel des Himme's bedeckt waren. Nach langjährigem Mittel beträgt die Novemberbewöl fung 7.4. 4 Tage waren im meteorologischen Sinne heiter ( Bewölkung unter 2), 14 trübe( Bewölkung über 8), 12 hatten gemischte Bewölkung. Die relative Feudtigteit war mit 85,3 pCt. um 2 pCt. zu hoch. Das Minimum fiel mit 60 pr. auf den 26., das Maximum mit 97 pt. auf den 6. und 10. Die Höhe der Niederschläge betrug im ganzen Monat nur 36 mm, b. i. ungefähr der 13. Theil des Quantums, welches dem November zukommt. Es ist ungemein felten, daß in einem Monat fo wenig Niederschläge fallen; allerdings natte der Oftober einen solchen Ueberschuß, daß Oktober und November zufammenger ommen den langjährigen Durchschnitt immer noch übertreffen. Der Niederschlag fiel an 9 Tagen in Gestalt von Regen, an 2 in Geftalt von Schnee. Nebel wurde 9 Mal, Reisbildung ebenfalls 9 Mal feftgeftellt.

Zwei größere Brände haken vorgeftern Morgen der Feuerwehr zu schaffen gemacht. Ter eine, ein sehr gefahr­brobenber Brand, gelangte fiüb gegen 2 Uhr auf dem Grund hid Rottbufer Domm 42 zum Ausbruch. Das Feuer hat durch die angeftrengte Thätigkeit der Feuerwehr nur einen verhältniß mäßig geringen Umfang genommen, troßdem gerade hier für eine große Ausdehnung die cünftigften Verhältniffe vorlagen. Auf dem sehr umfangreichen Grundstück befindet sich das Holz­lager der Firma G. und A. Richter. Große Bretterstapel und Solzvorräthe lagern auf dem vorderen Theil des Grundstücks, wahrend deffeibe in der Hinterfront mit, zwei einstöd gen uppenartigen Gebäuden abschließt; vor denselben in einer Entfernung von ungefähr drei Schritt stehen zwei offene Schuppen. Alle diese Baulichkeiten dienen größtentheils zur Lagerung von Nughölzern, nur in einem derselben sind auch Pferde und Fouragevorräthe untergebracht. Als die Feuerwehr bie Brandftelle erreichte, standen die beiden ersterwähnten Bau­lichkeiten in hellen Flammen. Es gelt zunächst, das Feuer von ben übrigen beiben, sowie vom Lagerplas felbft abzuhalten. Die wierige Aufgabe wurde benn auch, dank der übergroßen nirengungen der Feuerwehr, gelöst. Der Angriff wurde zu­Richft mit einer Dampffpriße und zwei großen Handbrud prizen von vorn unternommen; später wurde mit einer zweiten Dampffpriße vom Dache der dicht angrenzenden Erdmann'schen Riftenfabrit vo: gegangen. Tie Sprigen wurden fämmtlich am Rottbufer Ranal aufgestellt, welcher Waffer zur Genüge lieferte. Erst nach zweistündiger Thätigkeit war das Befämpfungswerk m Wesen lichen zu Ende geführt. Ueber die Entstehungsart fonnte nichts ermittelt werden. Die umfunareichen Auf­raumungsarbeiten dauerten bis gegen 10 Uhr Vormittags. Ein weiter Band war früh gegen 7 Uhr im Dachgeschoß des rechten Seitenflügels Bandelstraße 44 ausgekommen. Als die Feuerwehr die Brandstelle erreichte, batten sich die Flammen auch bereits einen Weg in den Dachboden des Vorderhauses gebahnt. Die gute Bugänglichkeit des Bodens von zwei Seiten begünftigte den mit zwei Sprißen unternommenen An griff der Feuerwehr wesentlich. In nicht allzu langer Zeit waren die Flammen lokolifit und zum Erlöschen gebracht. Der Dadboden des Seiten flügels ist freilich faft gänzlich aus­gebrannt.

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Bu einer wahren Schlacht zwischen Berlinern und We Benfeer Einwohnern kam es vergestern Abend in dem be­nachbarten Weißenfee. Eine Anzahl Berliner  , welche zu einem richenbegängniß auf einem Kirchhof dieses Vorortes gewesen, begaben fich auf dem Nachbausemeae in ein in der Wilhelmstraße in Weißenfee gelegenes Lotal. Hier geriethen fie mit anderen Bäften in Streitigkeiten, welche nachher in eine Schlägerei aus­artete und wobei fich viele Hunderte von Weißenseern betheiligten nb eine große Anzahl von Verwundungen auf beiden Seiten, ba man fich ber Stöde, Miffer, Schlüffel bediente, vor kamen. Schließlich gelang es den Berlinern sich durch die Menge Bahn abrechen und zu ihren Fuhrwerken, die in der Nähe hielten, au gelangen und auf diefen zu flüchten. Den Davonjagenden lete aber eine Anzahl W- ißenfeer gleichfalls zu Wagen, ge­folgt von einer heulenben Menschenmenge nach und die flüchtigen Berliner wurden in der Nähe der Verbindungsbahn auf ihren agen gestellt. Nun erneuerte fich die oben geschilderte Szene and dann zog sich der Masser kampf bis zur Gasanstalt in der Greifswalderfraße, bis es hinzugefommenen Schußleuten und Beißenfeern Gendarmen gelang, die Wüthenden zu trennen and zahlreiche Berhaftungen vorzunehmen. Die meiften der Schläger find mit Wunden und Beulen bedeckt und mußten arztliche Hilfe in Anspruch nehmen, am Schlimmsten ist der Schlächtermeister R. aus der Pantstraße fortgekommen, der durch Messerstiche arg verlegt ist.

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Das Aushängen des Wildes vor den Läben der Wildtändler erfolgt oftmals in einer für die Vorübergehenden enig erfreulichen Weise. Von den Verkehrsstörungen, welche durch das Aufhängen ausnahmsweise großer Stücke herbei­Beführt werden, und gerade folche gioßen Stücke werden mit besonderer Borliebe und um fauflustiges Publikum an­juloden, vor den Läden aufgehängt- fann man absehen, aber a welcher Berfoffung befinden sich diese Hisch- und Rehleichen mitunter? Die Hirnschale zertrümmert, die Zunge aus dem Maule und die Gurgel aus dem aufgelchligten Halse hervor. hängend, und diesen Anblid genießt man wochenlang. einzelnen Wild­

Mit der Zeit geht dann bei den

tüden die bekannte Veränderung.

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einzelnen

Fleisch

ror: das Fell ver Stellen Teine Oberfläche, glatte Oberfläche, barunter entfernt ist und schließlich

hängt das ganze Hirschleder nur noch mit einer Reule vor dem Laden, zum Beweise dafür, daß der Händler flotte Geschäfte macht. Den Fleischern ist es längst polizeilich untersagt, in dieser Weise geschlachtete Thiere zur Schau zu Hellen, daß fie von der Straße aus sichtbar find. Bei dem Bilthandel liegen die Verhältnisse doch sehr ähnlich. That fachlich ist auch in einigen Gegenden der Stadt polizeilich die darkehrspolizeilichen oder anderen Gründen war den betreffen den Händlern nicht mitgetheilt. Das Publifum und wohl auch bie Händler würden wenig verlieren, wenn das Aushängen von Wild ganz aufhörte. Bei tredenem Wetter und unter

der Straße.

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Elberfelder Sozialistenprozeß.

13. Tag der Verhandlung.

Elberfeld  , 4. Dezember. Polizeiwachtmeister Bee low. Elberfeld berichtet über eine Haussuchung bei dem Angeklagten Tischler Flach. Diese be hat ergeben, daß Flach im Fußboden eines Raumes ein ge­heimes Fach sich eingerichtet hatte, in dem verbotene Drid Bei dem Eintritt des Zeugen Far fchriften verborgen waren. britarbeiter Aug. Wimmers Elberfeld macht sich unter cez Angeklagten fichtliche Bewegung bemerkbar; d nn Wimmers ist einer der Polizeifpione. Präsident: Was wissen Sie über die Verbreitung des Sozialdemokrat"? 3euge: Ich kann sowohl über die Verbreitung als über die Ankunft teine genaue Auskunft geben. Präsident: Haben Sie ge

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hört, wer den Sozialdemokrat hält? Sie müssen uns bie Wahrheit fagen!- 8euge: Ich fann mich richt genau darauf befinnen. Ich habe ihn einmal von Bleibtreu erhalten; mer ihn sonst hält, weiß ich nicht. Der Zeuge wird dann über Wahlfomitees ausgefragt und sagt aus, baß ungefähr im Jahre 1886 bei Voß in einer Versammlung ein Komitee gewählt fei, das vornehmlich Wahlzwecke verfolgt habe, behufs deren auch gefammelt sei. Wie er gehört, sei auch für Unterstüßungszwede gesammelt. Bei e steren Samm lungen fei Bleibtreu mit einer Lifte umberger angen. Beuge giebt bie Möglichkeit zu, daß dies zur Zeit der Reichstagswahl ge wefen. Nochmals gefragt, zu welchem Zweck das Komitee ge wählt fei, läßt fich Beuge, nachdem er eindringlich zur Wahr heit aufgefordert war, dahin aus, daß die Mitglieder vin Zeit zu Zeit neu gewählt worden seien. In einer Vers Sammlung, der beigewohnt, habe Müller einen den Züricher Sozialdemokrat Rechenschaftsbericht über verlesen. Ob ausdrücklich von Abonnementsgeldern die Rede gewesen, weiß Beuge nicht. Nach der Bereidigung stellt der Vertheiliger Rechtsanwalt Lenzmann noch folgente Fragen: Sie waren bei der Verhandlung vorgestern auf der Buschauertribüne? Beuge: Ja. Lenzmann: Woher haben Sie die Einlaßkarte? Beuge: Von einem Polizei beamten. Lenzmann: Wer ist der Polizeibeamte? Lenzmann: Beuge: Ich kenne ihn nicht bei Namen. Haben Sie den Polizeibeamten darum angesprochen, oder hat er fie ihnen aus freien Stüden gegeben? 8euge: Ich äußerte während eines Gesprächs das Verlangen, zuhören zu Lenz dürfen, und da habe ich eine Karte bekommen. mann: Sie haben der Polizei auch öfter Berichte über fozial­demokratische Versammlungen geliefert? Zeuge: Lenzmann: Haben Sie Geld dafür bekommen? 3euge: Nein. Lenzmann: Ist Ihnen Geld vers sprochen? Beuge: Nein, ich habe es aus dem Grunde gethan, weil ich die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß das Treiben der Sozialdemokraten ein ungefeßliches set.( 3euge war früher selber Sozialdemokrat.) Lenzmann: Urd beshalb haben Sie Ihre früheren Genoffen verrathen?- Zeuge: Ja. Lenzmann: Also nochmal: Sie haben nie Geld erhalten? 3euge: Nein, nur, nada dem ich erklärt hatte, daß es mir nicht länger ein fallen fönnte, meine Groschen cuszugeben, habe ich etmas bekommen, um meine meine Auslagen decken zu fönnen. Rechtsanwalt Lenzmann macht den Zeugen nun darauf aufmerksam, daß er jegt zugebe, Gelb bekommen zu haben, während er es eben noch bestritten habe.

Polizeibericht. Am 4. d. M. Vormittags wurde ein Mann im Lustgarten in einem Gebüsch und zu derselben Zeit ein Mann in seiner Wohnung An der Apoftel- Rirche erhängt vorgefunden. Nachmittags wurde ein unbekannter, etwa 70 Jahre alter Mann auf dem Plage vor dem Brandenburger Thor von einer Equipage überfahren und anscheinend inner­lich so fchwer verlegt, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. In der Nacht zum 5. d. M. brachte sich in einem Hotel ein bort abgeftieaener Fremder mittelft eines Revolvers einen Schuß in die Brust bei. der Charitee gebracht.

Er wurde noch lebend nach

Gerichts- Beitung.

Dem groben Unfug- Paragraph gab der Amtsan­walt in der gestern vor ter 95. Abtheilung des Berliner   Amts­aerichts I in der Straffache gegen die Inftrumentenmacher Robert Koch  , Richard Koch und Karl Westwarst stattgehabten Verhandlung eine weitgehende Auslegung. Gegen die drei Angeklagten war wegen groben Unfugs und gleichzeitig be= gangener Uebertretung der Straßenpolizei- Ordnung durch amts­richterlichen Strafbefehl eine Strafe von je einer Woche Haft verhängt worden. Die Beschuldigung ging dahin, daß fie in der Nacht zum 23. Sept. cr. auf der Granitbahn an der Ecke Grüner Weg und Koppenstraße gestanden und eine die Straße paffirende Frau beläftigt haben. In der Verhandlung stellte sich der Thatbestand, wie folgt, heraus: Der Schlächter meister Müller fam in der bewußten Nacht mit Frau und Kind aus einer Gesellschaft. Als sie um die drei Angeklagten herumgegangen waren, hörte Müller von einem derselben die Worte:" Nach dem Biehof gehö st Du hin!" Als Schlächter bezog er die Worte auf sich und beauftragte den ihm be­gegnenden Reviernachtwächter, die brei Leute wegen Belästigung zur Wache zu bringen. Der Beamte hatte verstanden wegen Belästigung der Frau." Die Angeklagten beriefen sich auf das in Friedrichsberg wohnhaften Schlächters Zeugniß des

dem Ein fluffe des Straßenstaubes gewinnt das Fleisch wahr Frederichs, daß sie zu ihm bei seiner Verabschiedung von lich nicht durch tage- und wochenlanges Hängen im Freien auf ihnen die inkriminirten Worte gesprochen haben. Der Amts­

Aus dem Inseratentheil der Berliner   Blätter hat 3mand folgende humorvolle Blumenlese gehalten: Es ist eine Frau zu 50 Pf. zum Ausbessern zu erfragen bei N. N.- Offerte: Ein Mann, der sehr gut mit Anfertigung von Räsen Beidheid weiß, bietet fich als folder an.. Dame gesucht, die man je nach dem Wetter auf- und zuklappen weistündige Fahrt im Thiergarten wird eine Chaise von einer

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Für eine täglich

Ja.

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Darauf fommt es zu einem heftigen Wortstreit zwischen Rechtsanwalt Lenzmann und dem Staatsanwalt. Staatsanwalt: Ich bitte den Herrn Präsidenten, selbst diese Fragen an die Zeugen stellen zu wollen. Selbft der beste Zeuge wird durch die fortgesetten Kreuz- und Quer fragen der Vertheidiger in Verwirrung gebracht. Rechts­anwalt Lenzmann: Ich muß den Leiter des hohen Gerichtshofes um Schuß bitten gegen den Vertreter ber föniglichen Staatsanwaltschaft. Es ist eine Ver dächtigung, ein Vorwurf der Pflichtverlegung gegen mich, wenn er sagt, daß ich als Anwalt des Rechts und als Vertheidiger barauf ausginge, einen Beugen zu verwirren, also die Wahr­heit zu unterdrücken. Wer hier die Wahrheit unterdrückt, das find nicht wir, das sind andere Organe, welche bei unserem. Streben, die Wahrheit zu ermitteln, dieses durch ihr Schweigen hintertreiben. Die Disziplin im Gerichtssaale wird nicht sei­tens des Staatsanwalts, sondern feitens des Bräsidenten geübt. Wir haben das Recht, mit Erlaubniß des Präsidenten Fragen zu stellen, und ich kann das Recht dem Herrn Staats anwalt nicht einräumen, seinerseits das direkte Fragerecht zu unterfagen. Das ist nur infolge eines Mißbrauchs möglich, und die Beurtheilung, ob ich mein Fragerecht m braucht habe, liegt nur in den Händen des hohen Gerichtshofes und nicht in denen des Herrn Staatsanwalts. Der Herr Staatsanwalt spielt hier nur dieselbe Parteirolle, wie die Vertheidigung und feine Idee mehr. Wenn ich von dem Herrn Präsidenten das Recht eingeräumt bekomme, direft Fragen an den Zeugen zu richten, dann thue ich das, unbeirat um die Wünsche des Herrn Staatsanwalts.  - Staatsanwalt: Ich habe dem Herrn Vertheidiger nicht den Vorwurf gemacht, boker feine Pflicht zu verlegen beabsichtige, sondern nur die That­fache fonstatirt, daß die Beugen von dem Bildungsstandpunit, mit dem wir hier zu rechnen haben, durch die fortwährend auf einandergehäuften Zwischen und Querfragen thatfädlich in Verwirrung gerathen. Ich habe nur diese eine Thatsache tonftatirt, und der Herr Vertheidiger brauchte nicht bezu überzugehen, hier im Brutton der Ueberzeugung fich in diese Frage zu vertiefen. Ich habe bei dem Herrn Präsidenten nur einen Antrag gestellt, den ich trajt meines Amtes zu stellen berechtigt bin. Lenz mann: Ich will erwibern, daß in diesem

anwalt erblickte den groben Unfug der drei Angeklagten in dem Zusammenfteben auf der Granitbahn, wodurch die Familie Müller als Repräsentanten des Publikums belästigt wurden, und beantragte je 6 M. event. 2 Tege Haft. Der Gerichtshof folate aber den Ausführungen des Ber theidigers Rechtsanwalts Stadthagen  , baß hier nicht ein bewußtes Bufammenstehen, sondern ein langsam bewirties Aus­einandergehen vorliege, durch welches tein Strafgeset verlegt geflapten.

fann. Die Fuhre Befen fahre ich mit 2 M. 50 P., wobei werde. Es erfolgte daher die Freisprechung der An­

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der Fubimann schon mit darin liegt. Ein zahlreicher, aus neun Röpfen bestehender Familienvater bittet eble Menschen Freunde um Unterstügung. Junge Kanarienkähne nebst Bett Belle Find zu verkaufen. Ein Kutscher, dem sein gräflicher theilung des Schöffengerichts stand, einen Schwindel versucht Here gestorben ift, fucht bei einer ähr lichen Herrschaft ein Unter tommen. Wenn der Buchhalter Herr Meyer, welcher mir Boden bezahlt, werde ich seinen Namen öffentlich nennen.

Mittelft einer gefälschten Speisenkarte sollte der Kellner Gustav Lühmann, welcher gestern vor der 89. Ab­haben. Der Angeklagte war im Auguft d. J. im Konzertgarten des Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters beschäftigt. Eines Speisenkarte aus seiner Brusttasche hervor, welche dem Prinzipal

heimlich mit der Miethe ausgerüdt, mir nicht binnen zwei Abends zog er in Gegenwart feines Prinsipals zufällig eine

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