fchen fonn aufbob, zeigte es fich fofort, daß er schwer verlegt sei. Das| Diefen, bak tete Auge war geschloffen, Blut drang aus den Ohren heringt noth bor; man befürchtet, daß die Verlegungen gefährlich find; der örterungen anze Körper ift arg fontufionirt. Dr. Parte, welcher die So be Stanley- Expedition begleitete, wird bei Emin Bascha bleiben. Die beutfchen Aerzte sind sehr besorgt, Dr. Parte jedoch ist ondern zur mehr boffnungsvoll. Unter alen Umständen wird es un nen ermöglich fein, Emin in den nächfien Tagen nach Sanfibar zu egenwärtig bringen. Aussichten Gottvertrauen der Lippe'schen Kartellbrüder. Die freifonservative Bost" in Balm schreibt, daß der kleine gsreicheren hören das Mann im Fürstenthum Lippe das Vertrauen zu Gott hat", and Stärke bak Herr v. Richthofen als Kartell'andibat bei den Reichstagserlicher ablen alles baran segen werde, um die Landesintereffen, -Darnach insonderheit die für das Lippe'iche Land so wichtigen Eisenbahnprojekte zu fördern."- Es müßte schon ein besonderes ter diefer Gotteswunder dazu gehören, um es dem Herrn v. Richthofen el, in wel ermöglichen, im Deutschen Reichstage Lippe'sche Eisenbahnbringen, projefte zu fördern. Frauen an Das Sozialistengesetz auch in der Faffung der Rom folle mit miffion, also ohne Ausweisungsparagraph ist, wie die GerSe und an mania" erklärt, nicht so gemildert, daß man es dauernd be in einen billigen fonnte. Die Germania " desavouirt also diejenigen Kleine Ritglieder der Zentrumspartei , welche für den Kommiffionso wird fürwurf geftimmt heben. fofort be ir an den e." Solche Bourgeoifie Bewegung doch eine
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Best, 2. Dezember. Es war gezüchtweise von einem Attentat die Rede, das gegen Tisza im März d. J. gerichtet gewesen. Em anonymer Einsender erzählt im Organ
Der
ungarischen Aeußerften Linfen , dem„ Budapesti Ujsag", die benig wahrscheinlich klingende Geschichte dieses Attentats: -liftgrupp benn als ihn Einer von uns unvermuthet aussprach, erwiderDer Plan war plöglich unter vier Personen entstanden; en die anderen Drei, daß auch fie fich mit diesem Plane befaffen; der Eine erklärte fogar, daß morgen bereits aus dem Graner Steinbruche das Dynamit anlange. Um die Wahr
2 wurden 65, 1886: Spalb ver so daß der eutichland au geftehen, hatten wir damals feine Gelegenheit, an die fich dem Ronfequenzen des Vorhabens zu denken. Genug, es verfloffen rei schlaflose Nächte, bis wir das Dynamit in eine unbereche Rapfel thaten, und wieder zwei Nächte, bis wir vor dem Reich ver Barlamentsgebäude, etwa einen Schuh vor dem Trottoir einen zur friegs Blasterstem aushoben, unter demselben eine Höhlung gruben e Reate in nb die Rapfel mit dem Dynamit hineinlegten, dann zogen bir zwifchen den Steinen emen dünnen Kupferdraht bis hinter
zu der
die Ent enum nad Sittern offer ativen un Rommiffi haben,
Das Gitter des Museumgartens. Wie sehr wir auf alles vorbereitet waren, geht aus dem Umstande vor, daß wir nicht nur Bitterthore des Museumgartens, sondern auch zum Thore es Museums felbft Nachschluffel besaßen. Den Kupferdraht gen wir bis an den abgelegenen Ort des Museumgartens und gruben das andere Ende deffelben bei dem an die Efteronallibera gaffe grenzenden Gitter. Eine gut gefüllte elektrische in Ausfi che wäre zur Herbeiführung einer Dynamitexplosion ge gierung gend gewesen. Da geschah es, daß man eines Nachts in nem Wagen zu mir gefahren fam. Wer es war, brauche ich it zu betonen, aber die Worte dieses allgemein geachteten Hannes genügten, um mich darüber aufzuflären,
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n Wähler Charatte unft lehren.
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Erwartung aus, daß der König, sobald er von den Verband| lungen der Kammer Kenntniß genommen habe, die Minister Aus der großen nicht auf ihren Poften belassen werde. Menschenmenge, welche fich an den Eingängen zum Rammergebäude angesammelt hatte, ertönte zu wiederholten Malen der Ruf:" Demiffion!" Nach der Sigung zogen mehrere Menschentrupps durch die Straßen, wurden aber von der Polizei zerstreut.
Rom , 5. Dezember. In der die Thronrede beantwortenden Adresse der Kammer an den König heißt es, nichts habe der Kammer eine größere Befriedigung verursachen können, als die Ankündigung der Thronrede, daß der Friede Dank den Rathschlägen der Großmächte und Dank dem Werke des Königs und feiner Alliirten mehr als jemals gesichert erscheine. Der Friede, auf welchen die Starken ein Anrecht hätten, bringe immer Früchte und werde Italien entschädigen für die weiteren Ausgaben für die Armee und die Marine, die der Schuß seiner Einigkeit und Unabhängigkeit seien.
Nun wird diese Art von Friede den Völkern schließlich theurer und lästiger als der Krieg.
Versammlungen.
schließen, da sie nur von dieser Partei eine Befferung ihrer Lage erwarten fönnen. Mit einem Apell, schon jeßt und auch am Tage der Wahl das Komitee zu unterstüßen und einem dreifachen Hoch auf die internationale Sozialdemokratie wurde die vom besten Geifte beseelte Versammlung geschloffen.
Der Verein Berliner Hausdiener hielt am Montag, den 25. November, eine außerordentliche Generalversammlung ab. Der Vorfigende machte bekannt, daß der Kollege Thoms geftorben ist und die Versammlung ehrte das Andenken des Kollegen durch Erheben von den Pläzen. Hierauf wurde ein Es tam zu Brief von der Einigungs- Kommission verlesen. einer lebhaften Debatte und Kollege Runge bat den Vorsitzenden, doch Niemanden mehr das Wort zu ertheilen, bevor der Neferent nicht gefprochen hätte. Nun erhielt Rollege Kuhntke als Referent der Einigungs- Kommission das Wort. Er legte in furzen Worten der Versammlung flar, welchen Nußen die Kollegen von der Verschmelzung der bestehenden Vereinigungen hätten. Kollege Reßler bat der Versammlung doch wenigstens die Gründe anzugeben, warum feine Verschmelzung ftattKollege Wiemer führte an, daß die freie Berfinden soll. einigung nicht in die Verschmelzung mit einbegriffen ist, denn dieselbe sei eine politische Vereinigung, und bemerkte ferner, daß die Fahne des Vereins ja bestehen bleiben könnte und nur die Aufschrift umgeändert werden brauchte. Kollege Grüßner bemerkte vor seiner Rebe, daß er Reaktionär und Antisemit sei und betonte, daß der Hausdiener wohl bei anderen Arbeitern erst in dritter Linie käme und wir uns wohl nicht mit den anderen Arbeitern solidarisch verpflichten können. Kollege Ruhntke führte an, daß die Kommission nach den Ausführungen schon längst die Versammlung hätte verlassen müssen, denn dieselbe lönnte sich doch mit diesen Ausführungen nicht zufrieden geben. Rollege Ruhlee stellte den Antrag, eine Rommiffion von 5 Migliedern zu wählen zur Abänderung des § 20 des Statuts. Inzwischen war folgende Resolution eingegangen: Die heutige Versammlung wolle ihre Erklärung bahin abgeben, daß wir der Verschmelzung beider Vereine voll und ganz unsere Zustimmung ertheilen. Jedoch ist der Verein Berliner Hausdiener nicht in der Lage, sich aufzulösen, da im § 20 des Statuts der Auflösung Schwierigkeiten entgegenstehen. Da nun der Bund in seiner legten Versammlung Be schluß gefaßt hat, zu Gunsten einer Verschmelzung fich aufaulösen und ihm fein Paragraph seines Statuts im fann fo wenn ja derselbe, er fich Wege steht, insgesammt mit allen Mitgliedern dem anfgelöst hat, beitreten. Verein Berliner Hausdiener Diese Refolution wurde angenommen. Hierauf erfolgte die Auf
Im 17. Kommunal- Wahlbezirk wird eine rege Agitation zu der bevorstehenden Stichwahl entfaltet. Am Montag Abend fand wiederum eine Versammlung in Krieger's Salon, Wafferthorstraße 68, statt, welche sehr gut besucht war. Bur Leitung derselben wurden die Herren Kräcker, Kohlhardt und R. Rönig berufen, das Referat hatte Herr Gründel übernommen. Der brieflich eingeladene liberale Kandidat, Herr Richter, hatte den besseren Theil der Tapferkeit gewählt: er war nicht erschienen. Der Referent beleuchtete in eingehender Weise die Mikstände in unserer Kommunal- Verwaltung und gedachte besonders der armen unglüdlichen Opfer der Induftrie, welche fich mit dem Leierkaften schleppen oder Streichhölzer verkaufend und bettelnd in den Straßen herumlaufen müffen, während vom Magistrat zu unproduktiven Zwecken Hundert tausende verausgabt würden. Ferner streifte derselbe bas städtische Submissionswesen und die Sanitätswachen, beren Mängel von ihm in furzen Zügen dargelegt wurden. Unter lebhaftem Beifall gab er schließlich feiner Ueberzeugung dahin Ausdrud, daß auch der 17. Bezuf der Sozialdemokratie zufallen müsse. Von den anwesenden Gegnern meldete fich troh wiederholter Aufforderung Niemand zum Wort. Herr Krauſe hob nochmals hervor, daß es zweifelhaft erschien, ob der liberale Kandidat, welcher im Dienst der englischen Gas- Gesellschaft stehe, die Intereffen der Bürgerschaft unbeeinflußt vertreten fönne, da die Beleuch tungsfrage in der Stadtvertretung eine große Rolle spiele. Redner bat die Anwesenden, fleißig zu agitiren und machte barauf aufmerksam, daß noch Jeder Einsicht in die Wählerliste des Bezirks nehmen könne, welche bei Herrn Kräcker, Wassertho ftr. 20, bis zum Tage der Stichwahl ausliege. Herr Berg entwidelte in längeren Ausführungen die Gründe, durch welche fich die liberale Partei bewogen fühle, mit großer Bähigkeit ihren Einfluß in der Stadtverwaltung aufrecht zu erhalten. Herr Börner fonstatirte, daß die Liberalen nur 153 Stimmen mehr auf ihren Kandidaten vereinigt haben, als die sozialdemotratische Partei. Er hoffe auf den Sieg der Sozialdemokratie. Dieser müsse errungen werden ohne Kompromiß und unter ausdrücklicher Verzichtleistung auf die Hilfe der unterlegenen antisemitischen Partei. Im gleichen Sinne sprach sich Herr Rr ufe aus. Die legte Kellnerversammlung, in welcher ein Herr Herzberg den Vorfiz führte, gab den Stoff zu einer weiteren interessanten Debatie. Genannter Herr hat den Kellnern in der erwähnten Versammlung zugerufen: Mit wel chem Terrorismus würde die Sozialdemokratie über andere Barteien herrschen, wenn fie an's Ruder käme. Herr K. König bemerkte zu dieser Aeußerung, daß die sozialdemokratische Partei mit ihren Boykotts gegen die Wirthe und Brauereien nur einen Aft der Nothwehr ausübe, um sich gegen den Terrorismus der herrschenden Klassen zu schüßen. Herr Herzberg ist inzwischen in den Hafen einer Restauration eingelaufen, die sich in der Alexanderstraße, in der Nähe des Englischen Garten " be findet. Ein Antrag des Herrn A. König, das Lokal des Herrn Herzberg wegen seiner Arbeiterfreundlichkeit nicht zu besuchen, wurde einstimmig angenommen. Nachdem noch die Herren Sündermann, Miethe und Wendt gesprochen, wurde ferner einstimmig beschlossen, am Tage der Stichwahl mit aller Kraft für den sozialdemokratischen Kandidaten, Herrn Börner, eins zutreten. Ebenso wurde einem Antrage zugestimmt, nach welchem die Versammlung sich mit dem Boykotiverfahren einverstanden erklärt und sich verpflichtet, nur in solchen Lokalen zu verkehren, in denen das Berliner Volksblatt" und die Berliner Volts- Tribüne" ausliegen, der Lokal- Anzeiger" beverein angehört. Der Antragsteller, Herr E. König, hatte den Antrag vorhet motivirt und die Händler, Kleinmeister, Arbeiter und Gastwirthe aufgefordert, sich der Sozialdemokratie anzu
bir Schlechtes gethan hatten. Laffen wir das Dynamit den Ribiliften, unser Kampf ist ein offener und ehrlicher und wir Borkom berben auch so den Sieg erringen. Wenn man unter dem Stale feiten Aushängeschild den Parlamentarismus unterdrüden will, so Verfamm berben wir die Mittel finden, um uns zu helfen, ohne Ungarn männischen ben Ruf zu bringen, daß es Nihilinen befize. Das DynaBau eines mit habe ich noch in jener Nacht entfernt; den Draht zog ich fem 3wed beraus und vergrub beides an einem Drte, wo es niemandem rgebniß haben kann. Zwei meiner Genoffen reisten am nächsten Tage fprechenber us der Hauptstadt ab, wir anderen zwei blieben hier. Das ist Das Rapital Geschichte des vereitelten Attentats. Wenn irgend eine Behörde Ihnen meinen Brief abfordern sollte, so mögen Sie n thr ausfolgen. Ich habe dafür gesorgt, daß ich nicht erfannt werde. Diejenigen, die von ber Sache Kenntniß haben, Reuter's beschrieben habe." önnen den Beweis dafür liefern, daß alles so geschah, wie ich traf geffer aban fluffe yo ein,
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London , 6. Dezember. Sechstaufend Arbeiter der SouthMetropolitan- Gasgesellschaft haben für nächsten Mittwoch einen oßes Din Raffenausstand angekündigt, falls die Verwaltung nicht in bifchen ein mit nichtunionistischen Arbeitern getroffenes Ab fommen rüdgängig mache.
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Brüssel , 5. Dezember. ( Deputirtenkammer.) Im Fortgange der Sigung verlas der Justizminister das Protokoll über bie Bernehmung Bourbair durch die Sicherheitsbehörde. Aus bemfelben ergiebt fich, daß der Minister Devolder an der nächtlichen Unterredung von Pourbaig mit dem Minister Beernaert theilgenommen hat. Der Minifter erklärte ferner, der Dirigent der Sicherheitspolizei hätte das gerichtliche Vorgehen seitigt ist und der Wirth dem sozialdemokratischen Gastwirths
be bes gegen die Sozialisten hindern können, wenn er die betreffende
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Chatfachen zur Sprache gebracht hätte; derfelbe habe aber Stillschweigen beobachtet. Der Deputirte Janson sprach die
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Levaque, in der Hand eine Hacke, sie schwang, wie ein Tambourmajor feinen Stock. Andere Kameraden tamen beran: bald waren fie mehr als tausend Köpfe; die Palli- Levaque's blitte, Alle überragend in der Sonne. Im Mittel
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zerbrechend, stürmten sie auf die Chauffee hinaus. Jean- Bart war leer. Rein einziger Mann mehr auf Vorhof; öde Alles und still.
an sie zu legen! Dahinter kam der Troß der Männer. Eisenstangen starrten aus ihrem wilden Haufen, und die Hacke
punkt marschirte Stephan, Chaval nicht aus den Augen verlierend; während Maheu mit finstern Blicken Katharinen maß, die das einzige Mädchen unter all den Männer, ihrem Deneulin trat aus dem Zimmer der Aufseher, und seine Liebhaber folgte, damit ihm kein Leid geschehe. Viele gingen Beamten, mit einer Armbewegung zurückweisend, ging er und baarhaupt, und das Klappen ihrer Schuhe auf der LandDefichtigte seine Grube. Er war sehr bleich und sehr still. straße und dem hart gefrorenen Felde tönte ähnlich dem Suerft trat er zum Schacht und blickte empor nach den Getrampel einer Rinderheerde. Und plöglich riß sich aus diesen tausend Kehlen ein
Schlaff herabhängenden Seilen mit den frischblizenden Schnitts
unben in dem grauen Gewinde. Dann stieg er zur Förder- gewaltiger Schrei, weit dröhnend über die Felder:
maschine hinauf und betrachtete lang die unbewegliche Treibflange, die gleich einem gelähmten Riesengliede kraftlos Sing; feine Finger berührten den ausgekühlten Stahl: es
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Brot! Brot! Brot!"
Es war Mittag: der sechs Wochen alte Hunger der Streifenden war durch den eilenden Schritt in ihren leeren
burchriefelte ihn, als habe er einen Leichnam angefaßt. Er Magen erweckt. Die wenigen Brotrinden, die sie noch am flieg zum Refselhause hinab, schritt langsam die ausge Morgen gehabt und die Kastanien Mouquette's waren vers löschten Defen entlang, flopfte mit dem Fuß an die leer tönenden Kessel, aus denen noch der letzte Dampf tropfend gegen die Verräther, und brausend durchfuhr es die Luft: entwich. Also es ist aus! Sein Ruin ist besiegelt. Selbst wenn er die Seile wieder ausbessert, die Feuer wieder anzündet, wo soll er Arbeiter finden? 3wei Wochen Streik Und in dieser Gewißheit seines Unter
und er ist fallit!
anges hatte
er
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feinen Haß mehr gegen die Notte von
3u den Gruben! Keine Arbeit mehr! Brot! Brot! Brot!"
Stephan, der sein Stück Brot den Kindern gelassen, empfand ein unerträgliches Schmerzgefühl, als reiße sich etwas gewaltsam in ihm los; eine Schwäche übertam ihn, Er beklagte fich nicht,
Montfou, er fühlte, an Allen sei die Schuld: eine durch Sahrzehnte aufgehäufte gewaltige Schuld! Die Arbeiter? doch mechanisch führte er von 3eit zu Beit seine Flasche Ein roher Haufe, jawohl! Aber doch ein armes Volk, das nicht lesen fann und in Hunger und Elend verkommt.
Viertes Kapitel.
Promte der Trupp dahin.
zum Munde und trank. Seine Wangen rötheten sich, ein unheimliches Feuer leuchtete in seinen Augen; aber er nahm sich zusammrn, es galt, Herr seiner selbst bleiben, um die Andern zu verhindern, nuglosen Schaden zu stiften.
Als der Zug sich dem Wege von Joiselle näherte, tam ihm ein Arbeiter der Grube Vandame entgegen, welcher sich aus Haß gegen Herrn Deneulin den Leuten von Montsou
Ueber die Chaussee und über die weißbereiften Felder Bon der Fourche- aux- Boeufs an übernahm Stephan die Führung des Buges und organisirte den Marsch. Allen anschloß, indem er schrie: Doraus sprang Jeanlin, der auf seinem Horn eine entset Stöden bewaffnet, mit wild blizenden Augen, fie schritten weit aus unter ihren armseligen Kleidern gleich Soldaten, die in den Krieg ziehen. Man werde ja sehen, meinten sie, ob die weise der Grube noch mehr Schaden zuzufügen. Benbarmen, falls sie ihnen begegneten, wagen würden, Hand
Nach Gaston- Marie! Die Pumpen zerbrechen, damit die Wasser Jean- Bart überschwemmen!"
Schon bog der Haufe die Straße ab, um diesem Rufe zu folgen, trotzdem Stephan ermahnte, nicht unnöthiger( Fortsegung folgt.)
nahme der 62 Kollegen, die sich hatten einschreiben laffen. Mach einer Pause von 10 Minuten wurde zur Wahl des zweiten Vorfizenden geschritten und wurde Kollege Heidenreich als zweiter Borfigender gewählt. Es wurde nun über die Lokalfrage zum Weihnachtsfest verhandelt. Der Vorfißende legte zunächst der Versammlung flar, wie man in den Arbeiter treifen über Reller dente. Kollege Paul führte an, daß er bei Keller war, um mit demselben über das Lokal zum Weihnachtsfeft zu verhandeln. Keller hätte ihn auf die Beschlüsse der Arbeiter aufmerksam gemacht. Statt dem Vorstand hierüber zu unterrichten, miethete er das Lokal und legte nun die Frage vor, ob wir denn die 100 m., die das Lotal foften sollte, bezahlen wollten, ohne das Fest abzuhalten. Kollege Kuhntke machte darauf aufmerksam, daß am 4. Januar der erste Mast nball stattfindet und das Weihnachtsfest daher ruhig ausfallen tönnte, auf keinen Fall aber bei Reller abgehalten wer ben dürfte. Schließlich müßten wir uns doch erklären, ob wir uns zur Arbeiterlchaft rechnen oder nicht, Kollege Herrmann stellte den Antrag, das Weihnachtsfest nicht in den Reller'schen Sälen abzuhalten und es überhaupt ausfallen zu lassen. Das Festkomitee war aber mit diesem Antrag so unzufrieden, daß fämmtliche Herren ihr Amt nieberlegten. Nach dem noch ein Unterstüßungsgesuch und der Fragetasten erledigt war, wurde die Versammlung geschlossen.
Wahrung der Intereffen der Klavierarbeiter und Be Eine gut besuchte Versammlung des Vereins zur rufsgenoffen fand am Motag, den 2. d. M., in Deigmüller's Salon, Alte Jatobftr. 48a, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Vortrag des Herrn Gerisch über Soldaten handel im vorigen Jahrhundert in Mitteleuropa . 2. Werkstatt- Angelegenheiten. 3. Vereinsangelegenheit und Verschiedenes. Der Vortragende erledigte sich feiner Aufgabe unter allgemeinem Beifall. Zu Punkt 2 wurden die Zustände in der Werkstatt des früheren Kollegen Brecht einer eingehenden Kritif unterworfen und fonftatirt, daß die Arbeitszeit daselbst in einer unverantwortlichen Weise ausgedehnt wird. Bei Vereinsangelegenheit wurde zwei Kollegen der Rechtsschutz bewilligt. Sodann wurde beschlossen, am 28. Dezember( 4. Weihnachtsfeiertag) ein Vergnügen, beStehend aus Vorträgen, Konzert und Ball, in Heydrich's Fest fälen, Beuthstr. 20, abzuhalten. Dann theilt der Vorfigende mit, daß der demnächstige Maskenball am 15. Februar 1890 auf der Bockbraueeei abgehalten wird. Dann wurden für die Streifenden Hutmacher in Luckenwalde aus der Vereinskaffe 100 M. bewilligt.
Die Feilenhauer Berlins hielten am 2. d. Mts. im Wedding Part, Müllerstr. 178, eine öffentliche Versammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Der Achtstunden. Tag. 2. Distuffion. 3. Gründung eines Unterstüßungsfonds und Verschiedenes. Nach Wahl des Bureaus hielt der Referent Herr Karl Becker einen sehr lehrreichen Vortrag über die Be deutung der Achtstunden- Arbeitszeit. Sämmtliche Kollegen, welche sich an der Diskussion betheiligten, sprachen sich im Sinne des Referenten aus. Es murde folgende Resolution angenommen: Die heute im Wedding- Park stattfindende Verfammlung der Feilenhauer Berlins erklärt fich mit den Ausführungen des Referenten voll und ganz einverstanden und fucht die Berkürzung der Arbeitszeit anzuftreben und die Be fchlüsse der Deputirten des Pariser internationalen Kongresses zu respektiren, den 1. Mai 1890 als einen allgemeinen Feiertag anzusehen und zu Gunsten des Achtstunden Tages sämmtliche Arbeit ruhen zu lassen. 3um 3. Punkt der Tagesordnung, Gründung eines Unterstügungsfonds, wurde befchloffen, bie 1. Woche 50 Bf., die 2. Woche 30 Pf., die 3. Woche 20 Pf. zu zahlen, welche Beiträge durch Sektionsfaffirer, durch Karten und Marken eingesammelt werden sollen. Hierzu wurden drei Mann gewählt, und zwar aus Nord, Oft und Weft.- Unter Verschiedenes" wurde ben streitenden Tabatarbeitern 40 M., fowie den gemaßregelten Klempnern und Metallbrüdern in Thale 30 M. als Unterstützung bewilligt. Hierauf schloß die Versammlung.
Luckenwalde , 5. Dezember. Der erste Hieb gegen den hiesigen Generalftreit der Hutarbeiter und Arbeiterinnen ist gestern gefallen. Nahe an 350 Strafmandate in Höhe von 10 M. find heute an die Streifenden erlassen worden, die Pfändung ist jofort auf dem Fuße gefolgt, fowie die weitere Drohung, daß, wenn die Arbeit von den Betreffenden bis Freitag morgen 8 Uhr nicht aufgenommen ist, eine Strafe von 20 M. vollstreckt werden wird. Gegen diese Maßnahme des Bürgermeisters ist beim Amtsgericht Berufung eingelegt worden. Emme Deputation der Streifenden ist zum Regie rungspräsidenten nach Potsdam gefahren, aber von demselben auf den Rechtsweg verwiesen worden. Von dem Streil fomitee ist alles aufgeboten worden, die etwaigen Wantelmüthigen zu feftigen; es sind bis jekt nahe an 1200 M. an Strafe gezahlt worden; wir hoffen Morgen von dem Amtsgericht eine diesbezügliche Verfügung zu erhalten, daß die Polizeiverwaltung Einhalt mit den Strafmandaten thut. Die hiefigen Hauswirthe und Schlaftstellenvermiether haben zu Sonnabend eine Versammlung einberufen und soll zu Gunsten der Streitenden eine Resolution angenommen werden. Alle Sendungen find an W. Tinius( Bauz, Schwarzer Adler) zu senden.