alten.
J
Spaten
ach
fi
Gegen aufzufinde
breißigjähriger Mann in der Markgrafenstraße, zwischen Koch- und Junkerstroke. Der Kutscher des der Norddeutschen Brauerei gehörigen Bierwagens behauptet, teine Schuld an dem Unglück in haben, da der Mann, welcher anscheinend betrunken gewefen fi, einen dreimaligen Buruf nicht beachtet habe; ber Mann fei geradeswegs auf das Pferd losgestürzt, welches ihn t, daß bal bebida fofort niederwarf, worauf dann unglücklicherweise der Wagen pf heraus über die Bruft des Daliegenden fuhr. Diese Darstellung wurde Don einem Augenzeugen dea Boraanges bestätigt. n Meitne Bollba
geleif tgetränk er Möb as Borb
rgeht: S ter verfd
Dede
, weld e engli
er Stentin in 187 mo et
d
Ser Restaurateur Päkold, Reichenbergerstr. 26, theilt ans mit, daß er sich durchaus nicht geweigert hat, unser Blatt ju halten. Wenn es zu mißliebigen Auseinanderlegungen awischen ihm und einigen Mitglieder des Fachvereins der Drechsler gekommen ist, fo foll nach seiner Angabe das Verhalten einiger derfelben den Grund dazu gegeben haben.
-
Gerichts- Beitung.
schließen müssen, wenn wir nicht als feige Memmen gelten wollen, eine nur untergeordnete Rolle spielen. Nicht in koft spieligen, und darum häufig fruchtlosen Lohnfämpfen gegen das Rapital haben wir unser Heil zu suchen, sondern in der Aufklärung der Maffen über ihre äußerst ungünstige Stellung gegenüber dem Kapital. M.hr als den Kapitalisten, müssen wir den Rapitalismus bekämpfen. In diesem Kampfe ist Wissen die schärffte Waffe, Nichtwiffen der trogigfte Gegner. Die Renntniß der öfonomischen Ents midelungsgefeße, die haartlein nachweisen, daß die kapitalistische Produktionsweise auf die Dauer unhaltbar ist, und früher oder später in fich felbft zerfallen muß, ist der mächtigste Faftor in diesem Kampfe. Je flarer fich darüber die Aufklärenden sind, je durchdringender die Aufklärung; je größer die Zahl der Aufgeklärten, desto näher der Sieg. Der Sieg wird aber die nur dann auf unserer auf unserer Seite sein, wenn Aufklärung im gegebenen Moment fo groß ist, daß Jedermann weiß, was er zu thun hat. Davon wird es, wie Dr. Adler auf dem Poriser Arbeiterkongreffe sagte, abhängen, ob an dem Tage, wo die kapitalistische Produktionsweise au fammenbricht, das Volk sklavisch oder frei sein wird wird- frei für alle Zeiten!
Der Beihilfe bei der Verbreitung verbotener Schriften angefiagt, ftand gestern der Drechsler Fr Stein vor der dritten Straftammer des Landgerichts 1. Am 30. März dieses Jahres wurde bei dem Angefchuldigten gehaussucht und hierbei eine Visitenkarte mit mehreren Zahlen bedeckt, einige verbotene Broschüren in je einem Exemplar, sowie 400 Exemplare der Nr. 9 des„ Sozialdemokrat" beschlagnahmt, die in fieben Einzelpadete verpadt waren, beren jedes eine abgekürzte Abreffe trug. Auf legteren Fund gründete sich die Anflage. Stein aiebt, darüber befragt, an, daß ein ihm sonst nicht bekannter Mann, Namens Reichert, dasselbe ins Haus gebracht habe; am nächsten Tage wollte er daffelbe wieder abholen. Inzwischen sei bei ihm gehaussucht worden. Auf eine Zeugenvernehmung -es find nur zwei Kriminalschußleute geladen wird allfeitig verzichtet. Der Staatsanwalt hält es für unter feiner Würde", das„ Lügengem be", wie er die Aussagen des Angeflagten nennt, zu entwirren ober zu widerlegen. Er beantrage eine Gefängnißftrafe von 14 Tagen. Auf eine Geldstrafe bitte er nicht zu erkennen, da eine solche von der Partei" bezahlt merde und somit den Angeklagten nicht treffe. Der Vertheidiger, R.-A. Stadthagen, hielt die lettgeäußerte Meinung des Staatsanwalts betr. die Geldstrafe für völlig unbegründet. Sei etwas berartiges zu Ohren der Staatsanwaltschaft gelangt und sei nachgewiesen, daß nicht der Verurtheilte die Strafe bezahlt habe, so liege es in ihrer Macht, das Geld zu konfisziren und nochmalige Zahlung der Strafe zu verhängen. Writer glaubt der Vertheidiger, daß die Freisprechung aus juristischen Gründen eintreten müsse; denn nach der Judikatur des Reichsgerichts sei die Verbreitung schon eingetreten und vollzogen in dem Augenblick, als der Unbekannte dem Angeklagten die Eremp are übergab. Stein tönne also nicht der Beihilfe an einer strafbaren Handlung wegen verurtheilt werden, die schon beendet mar, als Stein erst mit der Angelegenheit in Berührung trat. Der Gerichtshof fonnte fich nach längerer Berathung nicht dieser Meinung anschließen. Er nahm an, daß der Angeklagte bas Packet mit Bewußtsein übernommen hatte, daß eine weitere Verbreitung der Exemplare stattfinden sollte. Hierfür spreche auch, daß der Angeklagte die 400 Nummern in 7 einzelne Badete verpackt und die Badete mit einer Aufschrift versehen habe. Die Verbreitung fei noch nicht abgefchloffen gewesen. Da der Angeklagte nicht geständig gewesen sei, so sei auf eine Gefängniß strafe und zwar von 1 Woche erkannt worden.
Polizeibericht. Am 7. d. M. Nad mittags wurde ein tum bu Mann beim Ueberschreiten des Fahrdammes in der Markgrafener zu trake an der Kreuzung der Rochstraße von einem Flaschenbier r mit wagen überfahren und erlitt so schwere innerliche Verlegungen, dak er mittelst Droschte nach der Charitee gebracht werden ine Wun mußte. Um dieselbe Zeit fiel hinter dem Grundstück Fischerber, brüde 27, 28 der Schiffsmann Scholz aus eigener Unvorsichtig muß, feit vom Verdid des Schiffes ins Wasser und ertrant. Die Leiche wurde nach dem Schauhaufe geschafft. Am 8. d. M. Blos ermi latsann Morgens wurde der 62 jährige Bauwächter Meißner auf dem chung Neubau Eberswalderstraße 29 im Reller des Quergebäudes mit Die Üb safd mettertem Städel aufgefunden. Den angestellten Er br Aben mittelungen aufolge ift Meißner schon am Abend vorher ermordet und feines Wochenlohnes beraubt worden. Ais Nachmittags Ais Nachmittags ein in der Kaserne des 2. Garde- Feld- Artillerie- Regiments Jum Besuch anwesender Landwirth dem Kanonier Runz einen geladenen Revolver zeigte, entlud fich derfelbe plöß ich und de Kunz durch die Kugel nicht unbedeutend am Kopfe vers legt.. Abends sprang ein Mädchen vor dem Grundstück Tempelhofer Ufer Nr. 34 in selbstmörderischer Abficht in den Landwehr Ranal, wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser gezogen und nach der Charitee gebracht. Zu derselben Zeit wurde ein Kaufmannn vor dem Hause Friedrichstr. 94 beim bsteigen von einem Jagdwagen von einem vorüberkommenden Boftpadeiwagen zu Boden geriffen und überfahren. Er erlitt baburch anscheinend schwere Verlegungen an den Beinen, fo daß er nach seiner Wohnung gebracht werden mußte.- Am 7. d. M. fanden an fünf verschiedenen Stellen kleinere Brände tatt, welche von ber Feuerwehr gelöscht wurden.
it 3. 5.
tes Dab e Freun Umgege is ver ritten un
inden ha
daß ma
offte. beiten,
über t et ft liber
er die Ja
der er
Seit einig
bulmädd infolge rfich n
Fizier
a
e Madd rbe so a e gebenba
War ein 8 es;
D
fchnella
liebtoffe
weite
ungen Iten es ärten,
Jed
mmer arge aufmerfion iche Sc rungen Abfendung
agte.
Do
doch tre
un wurde ng berous
annes vor
the wurde
ger Maison
verfa
e atemlid bezeichne Mad
Monat be
16 Männa n tödte
wurden 5
baten
Gift
zu enden
aus dem
Ser brenner un beilbar
len fonnte
lt werden
en 92 und
mord de
ugmann
Berbrennen
en Morgen
pier webtand Saffer und angefleidd
men Men
Cobe ra
fchen nod
Deftillateur
bat vor
und night no mitge
Sergen ge
verfudit cht fahnell
offt, ben
richt feil
cake mob Profchl bältniffen
ben und
in der
27. v. ine Fab
acht,
feit
Sen. Die
üdliger
balle bet
geftellten Ahnung
Te murde
er Alfer an fpäter
Ibbetrage
dak G.
te. Die
ändigten eführt.
ofort ge
ein etra
2
mann.
-
Theater.
-
Die Ehre. Schauspiel in vier Aufzügen von N. Suder
In dem Theater, welches den geweihten Namen Gotthold Ephraim Leffing am Giebel trägt, macht Die Ehre" volle Häuser und das Publikum watet behaglich im Rob; nicht daß wir dem Verfasser die lebenswahre Schilderung der Menschen im Borderhaus" bestreiten; o nein. Es die alte Geschichte; ein reicher Taugenichts und ein in der Mifère der Armuth aufgewachsenes, von Lebenslust durchglühtes, junges und hübsches Mäbchen; an diesen Fiauren rantt fich die Erzählung empor.
Der aus fernem Welttheil, wo er im Dienste eines großen Handelsherrn stand, zurückkehrende Bruder findet die füngste Schwester, seines Herzens Liebling, moralisch verkommen, dem Sobne feines Ehefs geopfert, und muß die grauenhafte Ent dedung machen, daß die eigenen Eltern abgeftumpft durch des Lebens Noth, fein Wort des Tadels und der Mahnung für die Jüngste hatten und was noch trauriger- daß die altere, inzwischen verheirathete Schwester, das Verhältniß Alma's mit dem Verführer begünstigt hat.
-
I
So steht es in dem Hinterhaus", wo in dem fteten Ringen um bas taaliche Brod die Menschenwürde verloren, die fitiliche Kraft gebrochen ist.
Das Borderhaus" zeigt uns die Figuren der guten Ge fellschaft" den geldftolzen Kaufmann, der in dem Tanze um bas galbene Stalb fich gehütet hat mehr als nur mit bem Mermel das Zuchthaus zu streifen und deshalb ein vollgerüttelt Maß äußerlicher Ehren auf seinen Scheitel häufen fonnte; die Dame des Hauses, welche in fatter Moral" schwelgend, angftlich bemüht ift, jede Berührung mit den Bewohnern des Hinterhauses zu meiden; dem Sohne, umgeben von seinen Freunden, die ebenso wie er die Aufgaben des Lebens erfüllt ehen, wenn man im Spiel" mit Anstand verlieren und in Der Liebe" zahlreiche Opfer aufweifen fann, und endlich die Tochter, die Einzige, deren Herz und Gemüth in dem glisernden Glanze bes gelben Metalles nicht verhärtet ist, welche einfam und verlaffen auf der Höhe des Reichthums stehend, dem Jugendgespielen, eben jenem Sohne des Proletariats, treue Liebe bewahrt hat. Und nun die Entwickelung; als der in leinem Ehrgefühl auf's Treffte verwundete Mann Rechenschaft von dem Verführer seiner Schwester verlangt, erscheint der Herr Rommersienrath im Hinterhaus, um die Sache zu begleichen".
Soziale Ueberlicht.
vers
Escheint also in der Versammlung und zeigt damit, daß cuch Ihr frei sein wollt. Im Auftrage der Kommiffion: Gustav Lehmann, Greifswalderstr. 7.
W
Luckenwalde, 9. Dezember. In Betreff des hiesigen Generaistreits der Hutarbeiter ist zu berichten, daß die Einig feit der Streifenden eine gefchloffene ift, ja es ist zu be wundern, daß sich bei den Streifenden solche Entschloffenheit, wie sie her zu Tage trat, zeigt. Allerdings sind im Laufe der Woche Einige abtrünnig geworden, doch will das bei der großen Zahl nichts bedeuten, es sind die Abtrünnigen gerade folche, die am ersten im Stande wären, eine Zeitlang auszu halten, aber da fie hier am Dcte etwas Land oder ein Häuschen ihr eigen nennen, so find sie dadurch, daß sie an die Scholle gebunden find, auch die Wankelmüthigten. Auf den gestrigen Montag Morgen hatten die Fabrikanten ihre ganze Hoffnung gefeßt, dieselben rechneten ganz bestimmt darauf, daß die Ar beiter und Arbeiterinnen zu Hunderten in die Fabriken zurück tehren würden, diese Hoffaung ist ihnen aber zu Schanden geder worden; in Kontrol Versammlung find 789 den ursprünglich ursprünglich 832 Streifenben noch gezählt worden. Diese erklärten wiederum, auszuharren, fomme was da wolle. An Streifgelder find bis fegt 6000 M. gezahlt worden und wird es auch weiter dem Komitee hoffentlich möglich werden, wieder solche zu zahlen. Am Sonnabend fand hier eine von 500 Perfonen besuchte Bersammlung der Hauswirth: und Logiswirthe statt, die nach einem Referat des Kollegen Völkel Berlin eine Resolution annahm, welche besagte, das man von außerhalb zugezogenen Leuten, die in den hiesigen Hutfabriken während des Streits Arbeit nehmen, kein Logis vermiethen soll. Die feiner Zeit ausgegebenen Strafmandate find durch die eingelegte Berufung vorläufig bis zum gericht lichen Austrag fiftirt worden, die hinterlegte Raution ist aber einbehalten und soll nach Austrag der Sache' darüber verfügt werden. In der geftrigen Volksversammlung, in welcher Kollege Augustin das Referat übernommen hatte, wurde eine Lofal tommiffion gewählt und die Sperre über zwei Lokale verhängt, diefelbe war so wirksam, daß, obgleich diese Tanzlokale bisher am meisten besucht waren, auch nicht ein Paar sich in den Lokalen zum Tanz eingefunden hatte.
Aufruf an die Arbeiter und Arbeiterinnen Deutsch lands ! Zur Ergänzung unseres ersten Aufrufs vom 25. November cr. erlauben wir uns nunmehr die Gründe dieses Stets speziell anzuführen. Der partielle Streit der Firma D. Cohn und Amendt, welcher am 22. Oftober cr. in Szene gesezt wurde, brach deshalb aus, weil es feinem der Arbeiter und Arbeiterinnen bei den seiner Zeit bestehenden Lohnfäßen möglich auch war, nur annähernd δας zu dienen, was man zum[ nothdürftigsten Lebensunterhalt braucht. Der Verdienst vor dem Streit betrug bei einer Arbeitszeit von 12-14 Stunden für männliche Ar beiter höchstens 10,50 M., für weibliche 5-6 M. wöchentlich. Daß ein Arbeiter bei einem solchen Verdienst unmöglich die nothwendigsten Bedürfniffe des Lebens befriedigen kann, ist wohl jedem denkenden Arbeiter einleuchtend. Wie man nun dem Chef di ses vorführte, stieß man selbstverständlich auf Widerstand; derfelbe erklärte vielmehr, daß er noch Abzüge machen will, aber nicht zulegen werde, weil er selbst nicht be stehen könne. Als ihm erklärt wurde, daß unter den Bedin gungen seine Arbeiter nicht weiter arbeiten fönnten, so schritt Der Herr zu Maßregelungen derjenigen Personen, welche die Sache der Arbeiter durchführen wollen. Die Folge davon war der Ausbruch des partiellen Streifs. Es wurde nun von der gewählten Lohnkommission ein Lohntarif ausgearbeitet, auf Grund dessen es wenigftens möglich sei auf einen Wochenverdienft von 12-15 Mark( die männlichen), 7,50-9 Mart ( die weiblichen) zu kommen, d. h. aber bei einer Arbeitszeit von 10 Stunden, nicht wie bisher 12-14 Stunden. Außerdem verlangten tie Arbeiter die Utensilien, welche erfor derlich sind, um die Arbeit zu verrichten, von der Firma geliefert, ebenso auch noch eine Kommission von Arbetern be fteben zu laffen, welche jedwede Differenzen zwischen Chef und Arbeiter regeln soll. Diese Forderungen wurden trok gütlichen Entgegenkommens unfererseits nicht bewilligt. Infolge deffen erflaten fich fämmtliche Hutarbeiter und Arbeiterinnen Lucken waldes mit den Kollegen und Kollegir nen der Firma D. Cohn u. Amendt solidarisch und am 25. November cr. brach der Generalstreit aus. Nunmehr trat man wieder in Verhand lungen mit den Herren Fabrikanten, um in Güte die Sache beizulegen. Aber alle Verfuche scheiterten an der Halsftarrigteit ber Fabrikanten; selbst die legte Sigung vom 30. November, auf welche mir die legte Hoffnung setzten, verlief resultatlos. Die Schlußfolgerung jener Verhandlungen war diese, daß wan weder den Willen noch die Lust hatte, dem Arbeiter beffere Verhältnisse zu schaffen. Auch die Forderung, sämmtliche Streifenden wieder an ihre alte Arbeit zu stellen, wollten die Herren nicht anerkennen, vielmehr gingen ihre Meinungen dahinaus, fich die Arbeiter bei eventueller Einigung auszusuchen. Wir fragen deshalb die Arbeiterschaft Deutschlands , ob es sich mit den Prinzipien eines zielbewußten Arbeiters vereinbaren läßt, auf solche Bedingungen einzugehen? Wir glauben wohl annehmen zu fönnen, daß nns diese Frage allseitig mit nein beantwortet wird. Aus diesem Grunde fonnten wir nicht umhin, den Generalftreit aufrecht zu erhalten. Es sind nun dadurch ca. 800 Personen in Ausftand getreten. Wir appelliren wiederholt an das Solidaritätsgefühl aller zielbewußten Arbeiter und Arbeiterinnen und bitten, uns nach beften Kräften zu unterstüßen, damit wir diesen auf genommenen Rampf fiegreich zu Ende führen können. Wir bitten ferner Zuzug fern zu halten. Zudenwalde, den 6. Dezember 1889. Das Streit- Romitee. NB. Sendungen und Buschriften find zu richten an W. Tinius( H. Baaz,
Hier aber seht auch unser Protest ein; der Dichter foll dem Bublifum das wirkliche Leben vor Augen bringen, und oir find die legten, welche irgend einer Verschleierung das Wort reben. Aber Wahrheit verlangen wir; das Volt foll in dem Epiegel der Dichtung sein witches Antlig fehen; Die Ehre des Herrn Sudermann aber zeigt uns eine verJerrte Fraße.
Wenn der Dichter mit der Szene, in welcher der alte Arbeiter fich die gestohlene Ehre feiner Tochter mit Geld bezahlen läkt, und in hellen Jubel über das dadurch ihm ge= orbene Güd ausbricht, die genschaften und Auffaffungen der Arbeitertiaffe fennzeichnen wollte, und nur diese Absicht Tann maßgebent gewesen sein, wenn das Stüd ernsthaft ge eint ist, dann weisen wir diese Zeichnung als durchaus falich und Lügnerisch Aurüd.
Mag der Einzelne vielleicht auch so handeln, die Gesell Ichaftstlaffe, beren Typen der Dichter uns vorführt, kennt diese Ehrlofigkeit nicht und wir wüßten dem Herrn Sudermann mehr als einen Fall zu nennen, in dem ein Biedermann, wie der Herr Kommerzienrath mit sammt seinem Gelde aus der Thür des Proletariers geflogen ist.
Diefer Theil des Studes ist ebenso unwahr wie widerlich: eine Säufung von schmuziger Gesinnung und roher Handlung; einzig erfreulich daran ist, daß er unwahr und der Volksseele angelogen ift.
um Abdruck arbeten.
Schwarzer Adler). Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden
An die Weber Berlin's. Kollegen! Bor wenigen Tagen habt Ihr die Gründung eines Fachverems beschloffen. Die mit der Ausarbeitung der Statuten beauftragte Rommiffion hat ihre einer zum Donnerstag, Arbeit beendet, so daß lettere
Das Publikum aber benahm sich noch häßlicher als die Geftalten auf der Bühne, wenn wir auch begreifen können, daß Schurken gefchildert und dargestellt werden, daß man Ge meinheit und Schurterei wie rasend bekiaischt, dafür fehlt uns bas Berständniß, und dem Publikum des Leffing- Theater, der guten Gesellschaft" war es vorbehalten, uns barüber aufzu taren, wie wenig wir doch eigentlich in unsere Zeit hinei paffen. Sage man nicht, daß der tobende Beifall der wirklich gelegt werden. Für heut nur einige Worte. Man soll nicht Dorzüglichen Darstellung galt; nein, das Stück ist den ge bildeten Klaffen" aus der Seele geschrieben.
des Geldes und man entschuldigt die Nichtswürdigkeit der Reichen mit der Ehrlosigkeit der Armen.
Man sieht sich in dem Spiegel; man bewundert die Macht
den 12. d., in der Königsbant", Große FrankfurterStraße 117, geplanten öffentlichen Verfammlung wird vorgelegt werden tönnen. 3wed und Bedeutung der Fadorganisation wird vor der Statutenberathung in ausführlichem Vortrage dar
fagen, wir Weber fönnten auf dem Gebiete der Lohnbewegung nichts mehr ausrichten. Das Unternehmerthum müßte mit unserer Organisation ebenso rechnen, wie mit den Organisationen der anderen Gewerkschaften. Schon das bloße Vorhanden. fein einer ftarten Organisation hält den Unternehmer von willkürlichen, nicht von der Konkurrenz diktirten Lohnrebuzirungen ab, bewahrt also die Arbeiter vor Schaben, ohne daß
tatur geliefert hat; das nach Ansicht des Verfassers in dem Nur vergißt man dabei, daß der Dichter eine elende Rarrialten Hein de und seiner Frau, sowie der schwesterlichen fie tämpfen. Supplerin und ihrem dem Trunte eraebenen Ehemanne ver törperte Proletariat rriftirt nicht in Wirklichkeit; unsere Arbeiterficffe hat nicht bie Ehre", welche Herr Sudermann ihm Buertheilt, und läßt sich seine Ehre" nicht kaufen und be tablen; dies ift em Vorrecht der guten Gesellschaft".
Die bloße Möglichkeit des Streiks hält den Fabrifanten oft von Schritten ab, die er andernfalls ohne Befinnen thun würde; fie läßt ihn aber auch zu Gunsten der Arbeiter fchleunige Bugeftändnisse machen, die er andernfalls nie machen würde. Doch die Lohnfrage darf angesichts des großen Emanzipationskampfes der Arbeit, dem auch wir uns an
Versammlungen.
Eine in mehrfacher Beziehung interessante Sikung war die des Vereins der Berliner Gastwirhe, welche derselbe am 6. d. M., Rosenthalerstr. 38, unter Vorsitz der Herren Feuerstein und Ringel abhielt. Nach dem zunächst die Brotfrage,( den Herren Wirihen ist es näms lich fatal, daß ihre Gäfte zu viel Weißbrot effen) erö tert war, ohne daß ein Beschluß gefaßt worden, kam die Frage aufs Tapet: Welche Stellung nimmt der Verein den sozialdemokratischen Lotalsperren gegen über ein?" Es wurde mehrfach konstatirt, daß Gastwirthe gemaßregelt worden seien seitens der Polizeibehörde wegen Duldens von sozialdemokratischen Versammlungen in ihren Lokalen, während anderen in keiner Weise zu na egetreten worden fei. Man vertrat den Standpunkt, daß, sobald eine sozialdemokra tische Versammlung polizeilich genehmigt sei, der Wirth feine Urs fache babe, sem Lokal zu verweigern und daß eine behördliche Beeinflussung nach dieser Richtung oder gar eine Maßregelung nicht am Blaze sei. Der Vorstand übernahm es, in diefer Angelegenheit beim Polizeipräsidium vorstellig zu werden, doch ermahnte der Borsigende sehr dringend diejenigen, welche Riage führen, auch das nöthige Beweismaterial zu erbringen. Auch wählte die Versammlung eine Rommilfion, welche die Frage berathen soll, ob es nicht zu ermöglichen sei, einen Kartellverband aller größeren Versammlungslokalbefizer einschließlich der Brauereien ins 2- ben zu rufen, um gefchloffen Front zu machen gegen die Uebergriffe" der Sozialdemokraten, ein Projekt, das in der Versammlung großen Anflang fand. Auch herrschte große Entrüftung über die sozialdemokratischen Sperren. Wenn darin eine Berechtigung in gewiffer Beziehung auch anerkannt wurde, so wurden die Sperren behufs Halten von Beitungen, behufs Bezahlung der Rellner u. f. w. doch für zu weitgehend gehalten. Wenn dies fo fortgina, verlangten die Sozialdemokraten schließlich noch Polstermöbel oder kostenlose Bewirthung. Die Kommission wird von Herrn Lewadkousen( Loutjenstäotisches Konzerthaus) fonftituirt. ( Die Herren Gastwirthe thäten sehr gut daran, etwas beschei dener zu sein. Red.)
*
*
Verein der Klempner Serline und Umgegend. Dienstag, den 10. Dezember, Abends 8 Uhr, in der Gambrinus Brauerei in Charlottenburg , Wallstraße 46: Große Versammlung. Tagesordnung: 1. Gemei chaftlicher Vortrag. 2. Diskussion. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. 4 Berschiedenes und Fragetaften.
Große öffentliche Versammlung der Tabakarbeiter und-Arbeiterinnen am Dienstag, den 10 Dezember, Abends 8% Uhr, im Lokale de Herrn Gottschalt( früher Suth), Badstraße( Gesundbrunnen ). Tageso dung: 1. Die Nothwendi, keit der Theilnahme der Tahatarbeiter der umliegenden Det schaf en aur Berliner Lohnbewegung. 2 Disfuffton. 3. Be schiebenes.
Oeffentliche Versammlung fämmtlicher an HolzbearbeitungsMaschinen beschäftigter Arbeiter am Dienstag, den 10 Dezember, bends 8 Uhr, in Zemter's Saal. Münzstraße 11. Tagesordnung: 1 Was bringt dieferfürzung der Arbeitszeit dem Arbeiter für Bortheile und welche? Referent Herr Megner. 2. Disku fion. 8. Verschiedenes.
Gauverein Berliner sildhauer. Dienstag, den 10. Dezember, Abends 9 Uhr, Annenftr. 16. Geschäftliches, Werkstattangelegenheiten und Bec schtebenes
willtommen.
Verein der Sattler und Fachgenoffen. Dienstag, den 10 Dezember Abends 8% Uhr, in Deigmüller's Salon, Alte Jakobitr. 488: Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Gertsch über Was lehrt den Arbeitern das Stotea bes Zindfußes. 2. Diskussion. 8. Verschiedenes und Fragetaften. Gäste fi.d
Große öffentliche Versammlung der Drechslermeister und Fabrikanten im Drechsler- Gewerbe sowie der Drechsler und Serufsgenossen aller Branchen Berlins am Diennag, den 10 d. Mi, Abends 8 Uhr, in Feuerstein's Saal, Ale Jatobftraße 75 Tagesordnung: 1. Die Anträge ber Innung betreffs Seranziehung der außerhalb der Janung ftebenden Arbeitgeber und der Gesellen zu den Kosten der Janung und die Wahl des Gefellen- Ausschuffes betreffend. Referent Stodfabrikant St. Ralfer. Rorreferent Jul. Hildebrandt. 2. Dietuffion. 8. Verschiedenes. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist das Erscheinen aller Kollegen dringend erforderlich.
Gr. Kommunalwähler- Versammlungen finden statt am Dienstag, ben 10. Damber, Abends 8 Uhr: für den 11. Bezirk in Sabel's Braueret, Bergmannstaße. Refrent: Fris Zubeil; für den 27. B zir im Bötmischen Brauhaus, Landsberger Allee . Referert; Frans Tubauer; für den 35 Bett in Lehmann's Salon, Schwebterst 24 Referent: Bogtherr Die Belanst machung der Gesammtresultate fir bet am Mittwoch, den 11. Dezember Aber da 8 Uhr, in folgenden Lokalen statt: für den Norden: in Lebmann's Salo 1. Schwedterftr. 24; für den Süden: in der Unionsbraueret, Hajenhalde 8 5; für den Often: im Böhmischen Brauhaus, Landsberger Allee 11-13. Dus Zentral Wahlfomitee.
Vereinigung der Maler u. 1. w. Filiale I( Sad), Dienstag, den 10. b. Mts., Abends 8 Uhr, in Hoffmann's Festfälen, Oranienftr. 180, Br