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von 9 Monaten erhalten. Um eine Ausrede war der Ange­flagte feineswegs verlegen. Er behauptete, daß weder Diebstahl noch Unterschlagung vorläge, benn die den anderen Kellnern weggenommenen Kleidungsstücke habe er nur in der Dunkelheit aus Versehen statt feiner eiger   en ergriffen und was das Geld des Wirthes anbetreffe, so sei das nur als ein bewilligter Kredit anzusehen, der den Wirth zu einer Civilflage wider ihn berechtige. Diese Rechtsanschauung" wurde vom Gerichtshofe nun freilich nicht getheilt. Der Staatsanwalt wollte den An­g flagten im Buchihause unterbringen, der Gerichtshof erkannte aber nur auf eine Zufasstrafe von einem Jahr sechs Monaten Gefängniß.

Daß Hülferufen und Hülfeleisten auch als grober Unfug angesehen werden kann, haben der Rechtsfandis dat Fenrich Haad und die Kellnerin Elise Wall­schneider an fich erfahren. Beide haben aegen das ihnen zugegangene Strafmandat in Höhe von je 10 M. wegen groben Unfugs Einspruch erhoben, und gelangte infolgedeffen dieser mehr als sonderbaren Anflagefchrift zur Verhandlung vor der 95. Abtheilung des Berliner   Amtsgerichts I  . Am Abend des 6. Oftobers cr. gegen 11 Uhr hörte der erste Angeklagte, als er di: Prenzlauerstraße paffirte, aus dem in Nr. 19 befindlichen Henning'ichen Schantlokale wiederholte Hülferufe. Da die Rolljalousien heruntergelaffen waren, flopfte Haack an dieselben, um die Aufmerksamkeit auf fich zu lenten. Unmittelbar darauf trat der Nachta ächter des Reviers herzu, welchen H. zum Einschreiten aufforderte, da offenbar in dem Schantlokale Jemand gemißhandelt werde. Dies lehnte der Wächter ab, und H. erklärte, daß er fich beschweren werde. In diesem Augenblic traten aus dem Lolal der Wirth, ein Gast und die laut meinende weite Angeklagte heraus. Auf Befragen des Nachtwächters nach der Ursache des Weinens entgegnete die Rellnerin, daß fie von ihrem Dienstherrn geschlagen worden fei, weil fie nicht länger im Lokale verweilen wollte. Der Nachtwächter arretirte darauf die beiden Angeklagten wegen ungebührlicher Erregung ruheftörenden Lärms; vom Borfigenden im Termine nach der Ursache der Sistirung derselben befragt, vermochte er faum eine verständliche Antwort hervorzubringen. Die Angaben der Angeklagten wurden durch die Beweisauf­nahme bestätigt, und erkannte darauf der Gerichtshof dem An­trage des Amtsanwalts entsprechend auf deren Frei fprechung, da ihren auch nicht die mindeste Ungebühr zur Last falle.

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Das Ausstellen von Verkaufsgegenständen in Nischen, welche Straßenwärts belegen find, ist ebensowenig ohne polizeiliche Genehmigung reftattet, als das an Gebäuden, Thüren, Fenstern, Umzäunungen u. f. w. Diese Auffassung brachte gestern die 95. Abtheilung des Berliner   Schöffengerichts in der Rontraventionssache gegen den Kaufmann Rabiger zur Geltung. Der Vertheidiger, welcher die Thatsache des Ausstellens von Waaren in einer folcher Nische, welche völlig hinter der Baufluchtlinie belegen ist, einräumte, ftellte in Ab­rede, daß hierauf der§ 83 der Straßenpolizei- Ordnung an wendbar fei. Schon die Ueberschrift der Verordnung und Speziell die des betreffenden Abschnitts Hinsichtlich der Bürger­fteige und Granitbahnen insbesondere" weise darauf hin, daß es fich nur um den Schuh des Straßenverkehrs refp. um den auf den Bürgerfteigen handle. Die Nische befinde fich aber innerhalb des Hauses. Wollte man aber bie Polizei verordnung als auf solche Nischen ausged hnt ansehen, so sei fie ungefeßlich, weil über den Rahmen der im Gesez vorge febenen polizeilichen Befugniffe hinausgehend. Aus diesen Gründen beantrage er Freisprechung seines Mandanten. Der Gerichtshof erachtet den Wortlaut der angezogenen Bestim mung dahingehend, daß an feiner Stelle eines ftraßen­wärts belegenen Gebäudes Waaren ohne polizeiliche Genehmi Da diese Bestimmung die gurg ausgehängt werden dürfen. Regelung des Straßenverkehrs betreffe, so sei fie auch rechts wisham erlaffen. Es wäre ja auch nicht ausgeschloffen, daß die in den Nischen ausgestellten Waaren bei starkem Winde die Pffanten des Bürgersteiges belästigen könnten. Ob die Bestimmung aber zweckmäßig sei oder nicht, unterliege nicht der'ung des Gerichts.

Ratibor.( Privat- Mittheilung.) In dem vor dem hiesigen Schwurgerichte ve handelten Morbprozesse Dzieded und Genoffen hat die Beweisaufnahme zu einem Schuldigfpruche ber drei Angeklagten geführt. Durch die am Thatorte zurüd­gelaffenen Sachen, durch die Spuren im Schnee, in welche die befleckten Stiefelsohlen des Ignaz Glembiza genau pakten, wurden die Lügen der Angeklagten widerlegt. Nachts 12 Uhr find zwei Männer in die Wohnung des Zeugen Herz, wo die Frau Dzieded schlief, eingedrungen, der eine hat sich auf die Frau, der andere auf den Herz geworfen und während legterem zu entkommen gelang, ist der Frau der Hals bis auf den Wirbel durchschnitten worden. Die Anzüge der drei Ange­flagten, von denen Lorenz Glembika zweifellos Wache ge­fanden hat, find s. 3. dem Chemifer Dr. Jefe rich nach Berlin   übersandt worden, welcher nur in dem Anzug des Dzieded Menschenblut nachweisen konnte. Nach dem Wahr spruch der Geschworenen wurde der Angeklagte Dziebed wegen Raubes und Mordes zum Tode verurtheilt, gegen Janoz Glembiza bagegen lautete das Urtheil wegen Mordverfuches auf 10 Jahre Zuchthaus, gegen Lorenz Glem­biza wegen Beihilfe zum Raub auf 2 Jahre Zuchthaus.

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Eine Reihe von Entscheidungen von weiterer Be­deutung fällte das Reichs. Versicherungsamt in seiner heutigen Sigung unter Vo fiz des Präsidenten Dr. Bödiker. Die nord­öftliche Baug werks- Genoffenschaft hatte sich geweigert, dem Kleinmeister Sch. zu Cöslin  , ber bei dem Betriebe verunglückt toar, eine Rente zu gewähren. Erfolglos rief Sch. dagegen mit der Berufung die Entscheidung des Schiedsgerichts an, bas Reichs. Berficherungsamt verurtheilte aber auf weiter er bobenen Refurs die Berufsgenoffenschaft zur Rentenzahlung mit folgender Begründung: Reinme fter im Baugewerbe, b. h. folche Gewerbetreiber de, welche nicht regelmäßig wenigstens einen Lohrarbeiter beschäftigen, unterliegen auf Grund des Gefches vom 11. Juni 1887, betreffend die Unfall­Gesetzes perficherung der bei Bauten beschäftigten Personen, Unfall- Versicherung. 3u Unrecht behauptet Beklagte, daß der Kläger   dadurch, daß er sich zur Versicherung nicht angemeldet, seine Ansprüche an die Berufsgenossenschaft verloren habe. Es würde zu weit gehen, wollte man die Wohl­thaten der Unfallversicherung davon abhängig machen, daß bie Kleinmeister ihrer gefeßlichen Verpflichtung nachfommen und fich anmelden. Als ausreichende Strafe für die Nichtbeachtung bes Gesetzes erscheint die Verhängung einer Ordnungsstrafe. Anders würde fich das Rechtsverhältniß geftalten, wenn die Kleinmeister nicht der obligatorischen Versicherung unterlägen, fondern es in ihr Belieben gestellt wäre, ob fie fich versichern Textil- Berufsgenossenschaft von Elsaß- Lothringen  der bei dem Betriebe um abgelehnt, dem Rinde bes Arbeiters das Leben gekommen war,

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eine Rente zu zahlen. Dieses Rind war durch nachfolgende The legitimirt worden. Das Schiedsgericht hielt jedoch nach ahobener Berufung die Genoffenschaft für erfapflichtig und in aleicher Richtung machte fich in der Retursinstanz das Reichs­Berficherungsamt schlüffig. Sowohl Wortlaut wie Entstehungs­geschichte des Gefeßes ließen einen Zweifel darüber nicht auf tommen, daß legitimirte Rinder nicht anders als in der Ehe

felbftgeborene behandelt werden sollten.

auf einem Gute war dem Klempnermeister P. in Sensburg  Die Ausführung der Klempnerarbeiten für einen Neubau übertragen worden. Derselbe betraute mit den mehrere Tage in Anspruch nehmenden Arbeiten seine beiben bei ihm als Gefellen arbeitenden Söhne. Anstatt nach gethaner Arbeit

in dem Neubau. Am nächsten Morgen wurden fie durch Kohlen­bunft erftidt aufgefunden. Die nordöstliche Baugemerts- Be rufsgenoffenschaft beschied den Vater der Verunglückten, der in denselben seine wesentliche Stüße verloren haben wollte, auf den erhobenen Rentenanspruch abschlägig. Erfolglos ging P. dagegen das Schiedsgericht und demnächst das Reichs- Ver­ficherungsamt ar. Lezteres begründete seine Entscheidung dahin: Wenn das Gut meilenweit von einer Ortscha't belegen wäre, wo die Verunglückten hätten nächtigen fönnen, ließe fich die Annahme rechtfertigen, daß der Betrieb der Bereitung des Nachtquartiers dem Neubau erfordert hätte. Unter den Umständen, wie fie fich vorstehend zeigen, läßt sich ein Zufammenhang zwischen dem Unfall und dem Bes triebe nicht auffinden. In großen Städten, zumal in Berlin  , haben die Arbeiter sehr oft eine halbe Meile von ihrer Arbeits­stätte nach Hause zu gehen.

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Bei dem Auflegen eines Maschinenriemens war der Sattler Sch. in Köpenid verunglückt. Auf Veranlassung der Müllerei­Berufsgenossenschaft fand Sch. in einem hiesigen Krankenhause Aufnahme, aus dem er jedoch auf seinen Wunsch noch vor Be endigung des Heilverfahrens von einem Unterarzt entlassen wurde. Als dieser Vorgang zur Kenntniß der Berufsgenoffen­schaft tam, forderte dieselbe in verschiedenen Schreiben den Sch. zur Rückkehr in das Krankenhaus auf und entzog ihm, als er sich Deffen weigerte, die Rente. Das Schieds­gericht verurtheilte auf erhobene Berufung die Berufsgenossen­schaft zur Weitergewährung der Rente und in diesem Sinne entschied auch lektinstanzlich das Reichs- Versicherungsamt. Der Gerichtshof fei der Anficht, daß ein einfaches Schreiben, in dem einem perheira heten Arbeiter, wie dem Käger, aufgegeben wird, das Krant nhaus aufzusuchen, eine Rechtswirkung nicht haben fönne. Es müffe vielmehr das Schreiben in der Form eines berufungsfähigen Bescheides erlassen werden. Denn den Berufsgenossenschaften stehe nur dann das Recht zu, von dem verheiratheten Arbeiter das Aufsuchen des Krankenhauses zu verlangen, wenn Anforderungen an die Behandlung geftelt würden, denen in der Familie nicht genügt werden könne. Es fönne den Arbeitern aber das Recht nicht verschränkt werden, eine Entscheidung des Schiedsgerichts darüber herbeizuführen, ob das Verlangen der Berufsgenossenschaften ein berech­tigtes sei.

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Versammlungen.

müthliches Familienkränzchen hier im Vereinslotal stattfindet. Dann wurde noch eine Resolution, ben 1. Mai 1890 als Feiertag zu proklamiren und an diesem Tage jegliche Arbeit ruhen zu laffen", einstimmig angenommen.

Berichtigung. Die Lohntommiffion der Tabatarbeiter erfucht uns berichtigend mitzutheilen, daß fie von den Möbel­polirern Berlins   nicht 20 Mart, fondern 10 Mart erhalten habe.

Fachverein der Lithographießteinschleifer und Berufsgenossen. Versammlung Dienstag, den 17. d. Wits, Abends 9 Ubr, bl 3 mter, wunz­ftraße 11. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Böl'che: Die Zukunft der Erde", 2. Innere Bereinsangelegenheiten. 3. Verschiedenes. Gäste find willkommen.

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Bersammlung des Sozialdemokratischen Wahlvereins für den 2. Wahlkreis am Dienstag, den 17 Dezember, Abende 8% Uhr, in Riem's Bollsgarten Hafer haide 14-15. Tagesordnung: 1. Bortrag über: Welche Vortheile bietet der i Bige Reich tag für die Srzialben okratie? Referent:. Schmidt. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes und Fragetaften Gäfte willkommen. Mitglieder werden aufger ommen, auch Belt äge entgegengenomen. Um zahl­reiches Erscheinen wird ersucht.

Große öffentliche Volksversammlung des 3. Berliner   Reichs­tags. Wahlkreises am Dienstag, den 17. Dezember Abends 8% Uhr, im Lotale Buggenbagen, Morigplay. Tagesordnung: 1. Die bürgerlichen Bateien und die Sostald mokratie. Heferent: Karl Wildberger. 2. Distusfion. 3. Ber schiedenes.

Allgemeine Buchdrucker- Versammlung am Dienflag, den 17. De zember, Abends 9 Uhr, im Böhmischen Braubaufe, Lardsberger Alle 11-13, Tagesordnung: 1. Bericht über das Resultat der Tarif Vo legung. 2. Remune ration der Kommiffion. 3. Neuwahl der Rommiffion resp. Auftebung derfelben. 4. Wahl der Revisoren. 5. Berichtedenes In Anbetracht der wichtigen Tages­ordnung ist ein recht zahlreiches und pünktliches Erscheinen unbedingt er forderlich.

Große Versammlung des Vereins der Nähmaschinen- und Hand- Arbeiterinnen Berline und Umgegend am Dienstag, 17 d. Wt. Abends 8% Uhr. in Moabit  , Ahrendt's Braueret, im großen Saal. Tages­ordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Wahl einer Bevollmächtigten 3. Wahl einer Raffi erin. 4. Wahl einer Schrif führerin 5. Vortrag des Herrn 3ubell über: Die Frau in der Induftrie. 6. Distuffion. 7. Berfchiedenes. Herren und Damen aus sämmtlichen Beruf awelgen haben Zutrit. Sur Deckung der Untoften findet eine Tellersammlung statt. Um zahrreiches Er fcheinen wird ersucht.

Lehrkursus der Berliner   Arbeiter zur ersten Hilfe bei Nn­glücksfällen. Versammlung am Dienstag, den 17. d. Wits., Abends 8 Uhr, in Feue: ftet' 8 Saal, Alte Jakobstr. 75. Tagesos dnung: 1. Vorträge des praft Arztes Dr. Berr stein über: 3wed und Ziel des Leh: kursus", somie über: Die inneren und äußeren Orcane des menschlichen pers, legtere find bild­lich dargestellt. Arbeiter und Arbeiterinnen haben Zutritt. Um zahlreiches Er scheinen wird ersucht.

Vereinigung der Drechsler Deutschlands  , Ortsverwaltung II. ( Stockbranche) Mitglieder Versammlung am Dienstag, den 17. b. M., Abends 8 Uhr, in Scheffer's Salon, Infelftr. 10. Tegeso brung: 1 Geschäftliches. 2. Gewerkschafttiches. 3. Vortrag über Koalitionsrecht. 4. Verschiedenes und Frag aften. Aufnahme neuer Mitglieder von 8 bis 9 Uhr. Gäfte haben Zutritt.

schiedenes.

Gauverein Berliner   Bildhauer. Versammlung am Dienstag, den 17. Dezember, Abends 9 Uhr. Geschäftliches, We kitattangelegenheiten und Ber­Große Versammlung der freien Vereinigung der Damen­mäntel Schneider und Arbeiterinnen der Bekleidungs- Jnduftris am Dienstag, den 17 Dezembec, Abends 8% Uhr, in den Feitiälen, Oranien ftreße 180. Tagesordnung: 1. Rechenfcheftsbericht des Vorstandes. 2. Lokale und die in Aussicht genommene zentrale Drganisation der Frauen.( Referentin Frl. Selma Ch ym). 3. Diskussion. 4 Verschiedenes und Fragetaften. Alle Arbeiter und Arbeiterinnen der Sausindustrie sind zu dieser Bersammlung ein

Eine Fachvereinsversammlung der Gärtner tagte unter Vorfit des Herrn Büchner am Mittwoch, den 4. Dezember, in Feuerstein'schen Salon. Die Tagesordnung war 1. Der Darwinismus und die Abstammung des Menschen. Referent Herr Bölsche. 2. Diskussion. 3. Fragelaften, Verschiedenes. Herr Bölsche erntete reichen Beifall. geladen. Beifall. In der Pause An der Dis ließen sich 15 Mitglieder aufnehmen. fuffion betheiligten fich hauptsächlich fich hauptsächlich Kollege Mielenz, Abromeit, Büchner und der Referent. Die Fragen wurden zur Bufriedenheit beantwortet. Zum Punkt Berschiedenes wurden Vereinsangelegenheiten erörtert. Nachdem der Vor­figende den 18. Dezember als den Tag der nächsten in Bantom tagenden Vereinsversammlung, sowie den 8. Januar 1890 als den Tag der Generalversammlung des Fachvereins im Feuer­stein'schen Salon bekannt gemacht hatte, schloß derselbe die Sigung.

Der Fachverein der Weber und verwandten Berufs­genoffen, deffen Gründung in einer am 28. November in Der Königsbant abgehaltenen Versammlung befchloffen worden war, hat ich am legten Donnerstag in demfelben Lokale ton­ftituirt. Es war zu diesem Behufe eine öffentliche Versamm lung der Weber, Raschmacher und Tuchmacher einberufen, welche von etwa 400 Personen besucht war und die Herren Lehmann, Gerwing und Rurke in das Bureau wählte. Den erften Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Referat des Herrn Megner über Gewerkschaftsorganisation". Der Redner ging die Gesdichte der gewerkschaftlichen Organisationen durch und wies insbesondere nach, wie die ursprünglich wohl berech tigten Innungen mit der Zeit lebensunfähig wurden und heute, wo fie fürstlich neu belebt find, die Organisation des Rapitals behu's Unterdiüdung der Arbeiterintereffen darstellen. Der Vortrag wurde mit Beifall aufgenommen. Eine Dis fuffion über denselben fand nicht statt, damit die Berathung der Statuten( zweiter Gegenstand der Tagesordnung) eine Der von Herrn Rurge verlesene gründliche fein fönne. Statutenentwurf fand unveränderte Annahme. Daran schloß fich unmittelbar die Vorstandswahl. Zum ersten Borfizenden wurde Herr Guftav Lehmann, zum zweiten Borsigenden Herr Rehmann, zum Schriftführer Herr Seiffert, zum ersten Raffirer Herr Treue und zum zweiten Raffirer Herr Gerwing gewählt. 160 Mitglieder traten dem Verein in der fonftituirenden Sigung bei. Darunter find nur wenige Kleinmeister; denn die meisten Weber, meister" haben ihr Verhältniß zum Rapital und Großkapital noch feineswegs begriffen, obwohl sie un mittelbar von den Fabrikanten beschäftigt werden, sich also vom Lohnarbeiter noch weniger unterscheiden, als die für Kunden arbeitenden Kleinmeister in anderen Gewerben.

Eine öffentliche Versammlung der Vergolder und Fachgenoffen Berlins   tagte unter Vorfiß des Herrn Mehring am Montag, ten 9. d. Mis., Abends 8 Uhr, im Saale des Herrn Schiffer, Inselstr. 10, mit folgender Tegesordnung: 1. Streifangelegenheiten der Methlow'schen Fabrif. 2. Dis fuffion. 3. Verschiedenes. Sum ersten Punkt nahm Kollege Wilsky das Wort und legte in längerer Rede die Mißstände und Vortheile eines Streits bar, lobte die musterhafte Haltung der Streifenden und ersuchte alle Kollegen, für diefelben kräftig einzutreten. In der Disfuffion sprachen fich alle Rebner dahin aus, daß die Forderungen der vorher gegar genen Versamm­lungen aufrecht zu erhalten und die Streifenden nach allen Kräften zu unterstüßeen feien. Unter Verschiedenem wurde die Stellungnahme der Fabrikanten zu den schwarzen Liften, wonach ein jeder Bring pal 1000 M. zahlen fol, der einen Streifenden einstellt, besprochen, worauf folgende Resolution einstimmig zur Annahme gelangte: Die heutige Versammlung der Vergolder und Fachgenoffen beschließt: Ueberall in ben Werkstätten, wo für die Firma Ed. Methlom u. Ro. Arbeit verfertigt wird, die Arbeit niederzulegen und sich mit den Streifenden folidarisch zu erklären. Darauf schließt der Vor­figende die Versammlung.

Die Filiale Berlin IV.( Jackirer), Vereinigung der deutsmen Whaler 2c. hielt am Montag, den 9. Dezember, in Beyer's Lotal, Neue Grünftr. 14, ihre regelmäßige Mitglieder. versammlung ab. Tagesordnung: 1. Vortrag: Die moderne Produktion und die Lage der Arbeiter. Referent G. Lint. 2. Distuffion. 3. Regelung des Arbeitsnachweises. 4. Ver schiebenes. Rollege G. Link schildert in stündigem Vortrag bie Eniwidelung der Produktionsverhältnisse von ihren Kleinsten Anfängen bis zur heutigen modernen tapitalistischen Groß­produktion. Redner schließt mit den Worten: wie ein orien­talischer Königspalast auf blutgetränktem Grundstein erhebt fich bie moderne Großproduktion auf den Riften unzähliger, fchändlicher Menschenopfer. Lebhafter Beifall lohnte ben Redner für seinen belehrenden Vortrag. In der Diskussion fprach Rollege Rautenhaus. Zum dritten Bunft: Regelung des Arbeitsnachweises wurde eine Kommission von 4 Mann ge wählt, welche die Vorarbeiten zu regeln hat. Im Verschiedenen wurden einige Fabriken einer fcharfen Kritik unterzogen. Ferner wurde bekannt gemacht, baß bie Rollegen in Bielefeld   von den Meistern ausgesperrt find; man möge diefelben thatthäftigt unterstüßen. Rollege Lint geißelte das Verbalten der Bieles

Bozialdemokratischer Wahlverein des 6. Berliner   Reichstags Wahlkreises. Dienstag, den 17. Dezember, Abends K9 Uhr, im Saale des Feldichlokchen", Müllerftr. 142: Große Versammlung. Tageko drurg: 1. Wor trag des Herrn M. Baginsky über: Die bürgerlichen Pa teten und die Sozial demokratie". 2. Distuffion. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Gäfte haben Zutritt. Aufnahme neuer Mitglieder.

Große öffentliche Verfammlung der Maler, Lacirer und Anftester Berlins   und Umgegend am Dienstag, den 17. Dezember cr., berbs 8 Uhr, bei Feuerstein, Alte Jakobftr. 75 Tagesordnung: 1. Die Be strebungen der Innung und wie verhalten wir uns zu den von der Bielefelder  Malerinnung außgesperrten Kollegen. Refer.: Kollege W. Schweizer. 2. Ber schiedenes

Deutscher   Schneiderverband( Filiale Berlin  ). Mitoliederversammlung am Dienstag, den 17. Dezember, Abends 8% Uhr, in Deign üller's Salon, Alte Jakobitr 48a. Tagesordnung: 1. Fachwissenschaftlicher Bo: trag. 2. Diskussion und Aufnahme zum Zuschneide Kursus. 3. Aufnahme neuer Mitglieder und Zahlung der Beiträge. 4. Verschiedenes. Gäfte haben Zutritt. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht.

Mitglieder- Versammlung der Zentral- Kranken- und Sterbe­kaffe der Töpfer Deutschlands( E. H. Nr. 89), Dertliche Verwaltung Berlin, am Dienstag, den 17. Dzember, Abends 5 Uhr, in Gündel's Salon, Dresdenerftr. 116 Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Raffenbericht, 3. Gr cänzungswahl der ö: tlichen Verwaltung. 4 Raffenangelegenheit. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht. Mitgli dsbuch legitimit.

Große öffentliche Versammlung der Militärfchneider am Diens tag, den 17. Dezember, Abe da 8 Uhr, in Jo: ban's Salon, Neue Günftr. 28. Tagesordnung: 1. B tanntmachung des neuen Lohntarifs. 2. Diskussion und Proflamirung des Tarifs 8 Besprechung über Gründung eines Militär­fchreiber Vereins. 4. Diskuffton und Wahl eines provisorischen Borstandes 5. Berichteter es.

Der sozialdemokratische Lese- und Diskutie- Klub Laffalle tagt i den Dienstag Abends 8% Uhr im Lokale von 3temer, Cup: ytraße N. 16. Gäfte können durch Mitglieder eingeführt werden. Neue Witglieder werden aufgenommen.

Große öffentliche Versammlung fämmtlicher Stuckateurs Berlins   und Umgegend am Mittwoch, den 18. b. Wts, präzise 7 Uhr, Münzftr. 11 bet Remter. Tagesordnung: 1 Vortrag des Stadtverordneteu Herrn Otto Klein über das Bestehen der Innangen. 2. Diskussion. 8. Rech nungslegung der Bertrauen leute. 4. Berschiedene Gewerkschaftsangelegenheiten. NB. Die Vertheilung der Protokolle vom ersten deutscher. Stucateur Kongres findet unentgeltlich statt. Es werden alle Kollegen bringend ersucht, zu er scheinen.

Kranken Unterstützungsbund der Schneider, Kürschner, Posa­mentirer und Berufsgenomen. Mittwoch den 25. Dezember( 1. Weih nachtsfeiertag): Große Weihnachtsfeier in den Bürgerfälen, Dresdenerstraße 96. Mit Inftrumental- Konzert der Scu kapelle unter Leitung ihres Di ektors Herrn Campe, verbunden mit humoristischen Vorträgen der Gebr. Kuhnke. Zur Be lufttaung der Kinder fleine Ueberraschungen. Billets a 30 Pf. find zu haben im Bu eau Krausenstraße 11, in den Zahlftellen Grenadierftr. 33 bei Seefeld, Annenftr. 9 im Restaurant und in den mit Plakaten belegten Sandlungen. Er öffnung 5 Uhr. Anfang 6 Uhr.

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Gefang-, Turn- und gesellige Vereine am Dienstag Gesangverein Gutenberg Abends 8 Uhr im Restaurant Quandt  , Stralauerstraße 48. Gefonaverein Alpenglühen Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Prinzen ftraße 97. Schäfer'scher Gefangverein der Elfer" Abends 9 Uhr bei Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gefang.-Männergesangverein Gartenlaube Abends 9 Uhr im Restaurant Firt, Rottbuserstraße 22. Gefangveretn Bouvardia"( Männerchor) Abends 8% Uhr im Restaurant Teutonia", Bel forterstraße 15. Männergesangverein Steinnelle" Abends 9 Uhr im Restau rant Schulz, Stettinerstraße 56-67. Gesangverein Harmonie" Abends 8 Uhr in Neulam's Bierhaus, Große Frankfurterstraße 49. Männergesang verein Echo II" Abends 9 Uhr im Restaurant Drillhose, Rosenthalerstraße Mr. 11-12. Gesangverein Sängerhain" Abends 9 Uhr im Restaurant Kaiser Franz Grenadierplag 7. Gesangverein Bruderherz" Uebungsftunde Abends von 9-11% Uhr. Aufnahme neuer Mitglieder. Gesangverein Soff nung Moabit Abends 8 Uhr Wilsnackerstraße 68 im Restaurant Alges. Gefangverein Felicitas" Abends 9 Uhr im Restaurant Rebelin, Langestraße 108. Männergesangverein Olympia" Abends 9 Uhr im Restaurant Gerth, Prinzen­ftraße 106. Gesangverein Liederluft" Abends 9 Uhr im Restaurant Leh mann, Naunynstraße 44. Männergesangperein Accordia" Abends 9 Uhr bei Weid, Aleranderstraße 31. Gesangverein Ludwig'scher Männerchor Abends 9 Uhr Lindenstraße 106 bei Poppe, Uebungsstunde. Gäste find willkommen. Männergesangverein ,, Liebesfreiheit" Abende 8X Uhr im Restaurant Henke, Blumen­Straße 88 Deutsche Liebertafel" Di igent Rob. Maschinsky Abends 9 Uhr Uebungsftunde im Restaurant Saeger, Grüner Weg 29, Männergefang verein Alte Linde" Abends 8%-10% Uhr im Restaurant Johns, Mariannenftr. 19. -Bitherklub Amphion Abends 9 Uhr in Triebels Restaurant, Hoher Steinweg 15. Turnverein Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8% Uhr, Berg­straße 57. Berliner Turngenossenschaft( Fünfte Männerabtheilung) Abends 8% Uhr in der städtischen Turnhalle, Wafferthorstr. 31. Turnvereinbajen baibe( Männer- Abtheilung) Abends 8 Uhr, Dieffenbachftr. 60-61. Verein ehemaliger Schüler der 87. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Rinner, Röpnicerftr. 68. Arends'scher Stenographenverein Apollobund Abends 8% Uhr Brunnenstraße 129a. Arendt'scher Stenographenverein Abends 8 Uhr Im Restaurant Sum eisernen Kreuz", Lindenstr. 71. Deutscher Verein Arends scher Stenographen Abends 8% Uhr in Randel's Restaurant Brunnenftr. 129. Verein Roe Abends 8 Uhr im Restaurant Elge, Alexandrinenftr. 99. Unterhaltungsverein Harmonie Abends 8 Uhr Eisenbahnstr. 36b, im Reftan rant von Liebe. Vergnügungsverein Mollig Abends 9 Uhr im Restaurant Reinicke, Gipsstraße 8, jeden Dienstag nach dem 1. und 15 Bitherklub Amphion Abends 9 Uhr im Münchener Hof" Spandauerftr. 11-12. Rauchtlub Bum Wrangel Abends 8 Uhr bei Herschleb, Adalbertftr. 4. Rauchflub Portorito", Abends 9 Uhr, Manteuffelftraße 119 bei Grewling. Rauchtlub" Deutsche Flagge Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Brangel ftraße 11. Rauchklub Friedrichshain Abends 9 Uhr im Restaurant Ripping, Landsbergerftr. 116a. Rauchklub Lustige Brüder" Abends 8 Uhr be Grothe, Fürstenbergerstr. 2 Vergnügungsverein Fröhlichkeit Grüner Weg 29. Große Gesellschaftsftunde, verbunden mit Vorträgen. Gäfte will Tommen. Entree fret. Tambourverein Sedan Sigung Abends 8 hr Grüner Weg 9-10. Tambourverein Einigkeit macht start, gegründet 1886 Dirigent zur Zelt Kämling Uebungsstunde Abends 9 Uhr im Restaurant Hahn, Elsafferstr. 57.

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Die Bergarbeiterbewegung.

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Die neuesten Berichte aus dem westfälischen Kohlenrepier lauten dahin, daß von einem Ausstand zur Zeit abgesehen worden ist. Am Sonnabend fand in Gelsenkirchen   die angekündigte

das nächste, eine halbe Meile von dem Gute entfernte Dorf felber Innungsmeister in drastischer Weise. Dann wurde noch Versammlung von Delegirten sämmtlicher Bechen ffatt. Die

aufzusuchen und dort zu nächtigen, bereiteten sie ihr Nachtlager

befannt gemacht, daß am zweiten Weihnachtsfeiertag ein ge

Tagesordnung der Versammlung, in welcher, der Rh. Westf