Beitung", dem Unternehmerorgan, zufolge, der Landrath Dr. Balz anwesend war, umfaßte folgende 4 Punkte: 1) Stellung nahme zur Bergarbeitersperre, ob fie aufgeboben ist oder nicht; 2) Stellungnahme zur Schichtdauer; 3) Erörterung der Lohn­erhöhungsfrage; 4) Bildung eines Ausschuffes zur Regelung ber erörterten Fragen. In der Versammlung führten zu­nächst die Bergarbeiter Spörtel- Rothausen und Brodam Gelsenkirchen Klage, daß fie auf ihren bisherigen Zechen keine Arbeit gefunden hätten; der Lettere führte besonders an, ver schiebene Bergleute hätten infolge Vermittelung des Herrn Landraths Arbeit erhalten, andere, die diese Ber­mittlung nicht in Anspruch genommen, seien zurückgewiesen worden. Der Bergmannn Schröder- Dortmund berichtete, daß in Dortmund und im meitesten Umkreise die Sperre voll­Ständig aufgehoben sei. Auch bezüglich der zur Strafe ent laffenen Kameraden sei Vorsorge getroffen, daß dieselben auf anderen Bechen in der Nähe wieder eingestellt werden. Wenn bie Grubenverwaltungen ihre Pflicht ei füllen und wenn dies feitens der höchften Autoritäten geschehe, so möge man ihnen vertrauen und die Zuneigung der Regierung nicht verscherzen. Ferner stellte der Bergmann Meier Bochum feft, daß nach feinen Ermittelungen die Sperre auch in Bochum Stadt auf gehoben sei. Die Frage, ob die Sperre aufgehoben sei, murde bann noch von einigen Rednern im entgegengesezten Sinne brantwortet. Es wurde in dieser Beziehung noch eine mehr­wöchentliche Frist als erforderlich bezeichnet und ein Ueber­wochungsausschuß von 12 Personen gemäh't. Schließlich gelangte folgende Resolution zur Annahme: Bisher find wir den Gewerken gütlich entgegengekommen. Da wir aber jebt nicht behaupten fönnen, daß sie unsere Forderungen ange nommen haben, wollen wir es der Zeit überlaffen, ob sie in einigen Tagen diese Forderungen voll und ganz bewilligen, widrigenfalls wir unser gewähltes Romitee beauftragen, uns noch einmal znfammen zu berufen, um über das Weitere zu verhandeln."

Ueber die allgemeine Bergarbeiterversammlung, welche geftern in Effen stattfand, berichtet dieselbe Nh.-W. 3tg.", daß dieselbe nicht ganz so zahlreich besucht war, als die am vorigen Sonntag abgehaltene, ein Zeichen, daß auch in

den Kreifen der Berglente die Meinung von einem friedlichen Abschluß vorherrschend war. Die Zahl der Anwesenden wurde jedoch immerhin auf 2000 geschäßt. Was die Stim mung der Versammlung anbetrifft, so läßt sich fagen daß dieselbe eine besonnen friedliche war. Nur bei dem Auf­treten des Bergmanns Rosenkranz, welcher feine Zufriedenheit darüber äußerte, daß von einem Streit abgesehen werden fönnte, wurde der Läim so start, daß der Voifigende, Berg­mann Fischer, energisch einschreiten mußte. Es verdient übri gens wiederholt anerkannt zu werden, daß die besonnene Ruhe des Vorfizenden viel zu dem ungestörten Berlauf der Bewegung in den Versammlungen beigetragen bat. Schließlich fand unter ausbrüdicher Anerkennung des Ueberwachungs- Ausschuffes folgende Resolution Annahme: Die heutige, von mehreren Tausend Bergleuten besuchte Versammlung erklärt mit Rücksicht auf die Unterstügung, welche die hohen Staatsbehörden den Bergarbeitern bewiesen haben, und welche von den Arbeitern mit großem Dante anerkannt wird, ferner mit Rücksicht darauf, daß zunächst abgewartet werden muß, ob die den Arbeitern gemachten Versprechen auch erfüllt und gehalten werden, zur Zeit von einem Ausstand abzusehen und eine friebliche Haltung zu be wahren. Zugleich wünschen die Bergleute, daß ihnen auch in Zukunft die Sympathie der hohen Staatsregierung und der gefammten Bürgerschaft erhalten bleiben mögen."

"

Die gestern in Gelsenkirchen , Bochum und Uedendorf ab­gehaltenen zahlreich befuchten Versammlungen von Bergarbeitern fchloffen fich, wie W. T. B." berichtet, den Beschlüssen der Gelsenkirchener Delegirtenversammlung an; die Bochumer Ber fammlung jedoch unter Begrenzung der Beobachtungsfrist auf vier Wochen.

Wie W. T. B." aus Saarbrüden vom gefrigen Tage meldet, find die Belegschaften der Gruben Reden, Jhenplik, König Heinik, Dechend, Kohlwald und Schwalbach heute vollständig angefahren, die von ben Bechen Dudweiler , Camp­housen und Sulzbach streiten größtentheils, die Belegschaft von Beche Jägers freude zu einem Viertel.

Aus dem Waldenburger Revier meldet W. Z. B.", daß eine Bergarbeiterverfammlung, welche gestern in Waldenburg in Schlesien stattfand, beschloffen hat, eine Kommission zu

Sozialdemokratischer Wahlverein des

wählen, welche bei den Verwaltungen ber Gruben vorstellig werden solle, um die achtstündige Schichtdauer durchzusetzen. Sollte dies nicht bewilligt werden, so folle fich eine besondere Rommission an den Kaifer wenden. Ein Ausstand ist vorläufig nicht in Aussicht genommen.

Die St. Joh. 3tg." fchreibt: Die Vereinigung der fämmtlichen deutschen Kohlenarbeiter scheint immer mehr Fort Schritte zu machen, spricht man doch schon davon, daß ähnlich wie in Belgien ein Generalrath der vereiniaten Berg­arbeiter Schlefiens, Westfalens und der Saar geschaffen werden fol. In dieser Zeit, in welcher einem so manches wunderbar und fast unglaublich erscheint und dennoch zur Wahrheit wird, dürfen wir auch Nachrichten nicht unterdrüden, selbst wenn man beren 3 treffen für unmöglich hält. So wird uns von einer Seite, die bisher immer gut informirt war, mitgetheilt, daß zur Erreichung der Ziele der Bergarbeiter, sollte dies auf friedlichem Wege nicht möglich sein, ein gemeinfchaftlicher Streit an der Saar, in Westfalen , in Schlesien , ja fogar zugleich in Belgien geplant sei, und daß derselbe fuck bevorstehe. Auf eine vorhandene große Organisation der deutschen Bergarbeiter deutet ohne Zweifel der verfchiedentliche persönliche Verkehr der Vertreter der verschiedenen Industriekreise untereinander.

Depeschen.

( Wolf's Telegraphen- Burean.)

Koblenz , 16. Dez. Noch hier an amtlicher Stelle einge gangenen Nachrichten sind, wie die Koblenzer 31g." meldet, die Belegschaften auf neun Bergwerken des Saargebiets heute vollzählig angefahren; zum größeren Theile streifen, wie be ftätigend mitaetheilt wird, die Belegschaften von Sulzbach , Altenwald, Timphausen, Dudweiler und einigen anderen Gruben. Köln , 16. Dezember. Der Köln . 3tg." wird aus Sanfibar von heute Nachmittag 2 Uhr 40 Min. gemeldet: Wie verlautet, ist Bushiri gefangen genommen; Emin Pascha geht es beffer.

Achtung!

Unserm Freund und Kollegen

Adolph Wandel

fechten Berl. Reichstagswahlkreises. Tabak- Arbeiter!! un feinem beautigen Wiegenfeite ein breifach ben

Dienstag, den 17. Dezember, Abends 19 Uhr, im Saale des Feldschlößchen,

Müllerstraße 142:

Große Versammlung.

Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn M. Baginsky über: Die bürgerlichen Parteien und die

Jozialdemokratie.

2. Diskussion.

3. Verschiedenes und Fragekaften.

Gäste haben Zutritt. Aufnahme neuer Mitglieder.

Der Vorstand.

Große öffentliche Volks- Derfammlung

Aufgehoben ist die Sperre über die Fabrik Schmeißer, Chauffeeftr. 25. Uber folgende Fabriken ist die Sperre ver­hängt worden: Nauke, Michaelfirchstraße 6, Detailgeschäfte Dresdenerftr. 71/72 und Schillstr. Nr.? wegen Makregelungen.

nerndes Hoch, daß das ganze Frankfurter Viertel modelt. Die Kollegen aus Kub Wek.[ 307

Aden Freunden u. Bekannten zur Nachricht, bak mein Mann, der Metallschleifer Eduard Niemetschek am 15. Dez. c. nach achtmonat­item Rantenlager fanft entfchlafen ist. Die Berdigung findet am Mittwoch, den 18 cr. Nachm 3 Uhr, vom Trauerhause, Nirdorf, Bergemann& Boch, Rig horf, Hauptgefchäft: Sarmann hr. 144, auf dem Jafobikirchhof flatt.

Bergftr. 120; in Berlin find Detailgeschäfte: Rotibuferdamm 1, Prinzen ftr. 50.

Reilpfing, Elfaffer str. 8, Laden. 286 repling, Waffer thorstr. 25, Laden. Hübsch, Linienftr. 8, Laben.

Wie e suchen alle Arbeiter, welche uns in unferen Bestrebungen unterstüßen wollen, von Vorstehendem Notiz zu nehmen.

Achtung!

des 3. Berliner Reichstags- Wahlkreises Schraubendreher!

am Dienstag, den 17. Dezember, Abends 8 Uhr im Lokal Schulz, Krautsstraße 4 und 5, haben wegen

Buggenhagen, Morihplatz.

Tages Ordnung:

Die Kollegen der Firma Angermann& Nichteinhaltung des Lohntarifs die Arbeit niedergelegt. Vor Zuzug wird gewarnt! Das Romiter.

288

265

1. Die bi gerlichen Barteien und die Sozialdemokratie. Ref.: Carl Wildberger, Verband deutscher Mechaniker

2. Diskussion. 3. Verschiedenes.

Große öffentliche

Der Einberufer.

Versammlung der Wagenbauer Berlins

( Stellmacher, Schmiede, Lackirer n.[. w.)

am Mitwoch, den 18. Dezember, bens 8 Uh, im Königstadt- Kaßno, Holzmarfiftr. 72. Tagesordnung: 1. Die Lohnbewegung im nächsten Frühjahr.( Referent G. Tempel). Un zahlreichen Besuch dieser Versammlung ersucht

2. Verschiedenes.

Der Einberufer: Gustav Seehaus.

Große öffentliche

303

Versammlung sämmtlicher Stuckateure

Berlins und Umgegend

am Mittwoch, den 18. Dezember, Abends präzise 7 Uhr, Münzftr. 11 bei Bemter. Tagesordnung: 1. Vortrag des Stadtverordneten Herrn Otto Klein über das Be­Streben der Jnnungen. 2. Distaffion. 3. Nechnuungslegung der Vertrauensleute. 4. Ber­fchiedene Gewerkschaftsangelegenheiten.

und verw Berufsgenossen. ( Bahlstelle Berlin .) Mittwoch, den 18. Dezember, Abends 8 Uhr, im Louisenftä tischen Riubzaus, Annenstr. 16, Versammlung. Tagesordnung:

1. Bortrag des Herrn Gerisch, über: Der Soldatenhandel im Mittelalter.

2. Distuifior.

3 Verschiedenes.

308

4. Fragefaften. Aufnahme neuer Mitglieder. Gäfte will tommen. Um rege Betheiligung erfucht Der Vorstand.

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unentgeltlich statt. Es werden alle Kollegen ersucht zu erscheinen.

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Große öffentliche General- Versammlung sämmtlicher Zimmerleute Berlins und Umgegend

am Donnerstag, den 19. Dezember, Abends 8 Uhr, im Königstadt- Kasino, Holzmarktstraße 72.

Zages Ordnung:

1. Abrechnung der Bewegung 1889.

2. Verschiedenes.

Tellersammlung findet statt. Streiftarte legitimirt.

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Die Kommiffion. J. A.: G. Reind.

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Den Mitgliedern zur Nachricht, daß die aus der Bibliothe? entliebenen Werke bestimmt am Dienstag, den 17. b. M., abgegeben werde müffen, oa die Neofion stat findet. Billets zum Weihnachtsfest heute im Vereinslotal.[ 305 Der Vorstand. Empfehle mein Geschäft in frischen Blumen und Kränzen. [ 647

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