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SATLANS Intteris- 1

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St.

Nr. 296.

Mittwoch, den 18. Dezember 1889. data 6. Jahrg.

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Berliner   Volksblatt.

Drgan für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner   Boltsblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Postabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.)

Für das Ansland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Den Agrariern ins Stammbuch.

Die patentirten Fürsprecher der nothleidenden Land­wirthschaft, die altpreußischen Großgrundbesitzer, deren Herz so warm für die Bauern schlägt, haben in den letzten Ver­handlungen des Reichstages wieder einmal bewiesen, wie felbftlos fie in der Frage der Lebensmittelzölle gehandelt haben und handeln.

Es dürfte jetzt, da die Reichstagswahlen vor der Thür stehen, nicht unangebracht sein, so fühl und hausbaden wie nur möglich einige Thatsachen im Gedächtniß der Ar­beiter wieder aufzufrischen, die so oft fie schon wiederholt find, dennoch ihren Reiz durch eine nochmalige Wieder­holung nicht verlieren, weil sie ein helles Licht auf den Edelmuth der Junker ausschütten.

Fest steht es, daß Aderland unter 10 Hektar nicht im Stande ist, Brotforn zum Verkauf zu erzeugen. Wie sind nun im deutschen Reiche die Verhältnisse gelagert, wie ist der Grundbesig vertheilt. Wir entnehmen, um jedem Ein­wurf von vornherein zu begegnen, die im Folgenden gege­bene Uebersicht dem von Professor Dr. Johannes Conrad   in Halle herausgegebenen Handwörterbuch der Staatswissenschaften; der betreffende Ab­schnitt über Agrarstatistik stammt aus der Feder des Her­ausgebers, einer anerkannten Autorität auf dem Gebiete der Agrarpolitik.

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerfrake 44.

Diese kleine Tabelle bedarf kaum einer Erklärung. Beigt sie doch, wie windig die Scheingründe der Agrarier find, die den Profit, welcher aus den Getreidezöllen den Großgrundbesitzern zufließt, dem Volte als einen Vortheil für die gesammte Landwirthschaft aufschwäßen wollen. Der weitaus größere Theil des landwirthschaftlich be­nüßten Grund und Bodens gehört den Betrieben über zehn Heftar. Speziell in den ostelbischen Provinzen entfällt der Löwenantheil auf die Großbetriebe auf hoher Stufenleiter, auf diejenigen, welche 100 h und mehr umfassen.

Was diese Thatsache bedeutet, fommt zur wünschens­werthen Klarheit, wenn man festhält, daß z. B. im König­reich Preußen die 3ahl der landwirthschaftlichen Betriebe im Ganzen 3 040 196 betrug; davon entfielen auf

Betriebe unter 1 ha.

von 1 h bis 10 h

"

"

"

1 456 724 1 178 625 10 h bis 100 h.-384 408 100 h und mehr 20 439 Die 20 439 Betriebe der höchst en Stufe umfassen eine Bodenfläche von 6 606 134 Heftar, also 1997 216 Hektar mehr als die zwei Millionen 635 349 Be­triebe, die bis 10 Hektar Bodenfläche bewirth schaften. Nun ist es es bekannt, daß in Einer Hand oder im Besitz eines adligen Geschlechts zahlreiche, sechs, zehn, ja ein paar Dußend Rittergüter vereinigt find, fodaß das Verhältniß zwischen beiden Gruppen, den Klein­bauern und den Latifundienbesizern noch als viel ungün­stiger sich herausstellt. Man sieht, wie trockene 3iffern ohne jede Ueberschwänglichkeit genügen, die Verlogenheit des

Landwirthschaftsbetriebe in Deutschland  . Agrarierthums in die hellste Beleuchtung zu rücken.

Staaten

und Landes­

theile.

Von der gesammten landwith­

schaftlich benußten Fläche

fommt auf die Betriebe von

unter 1 h bis 10 h bis

1 h. 10 h.

Bon je 100 h. tommen auf die Betriebe

Großin uftrie

unter

1 h.

1 bis

10 h.

10 bts

100 h

100 h.

der

100 h.

100 h.

und mehr. Settar

u. mehr.

Aber es genügt schon, wenn 20 439 Grundbefizer über mehr landwirthschaftliches Areal fommandiren, als ein paar Millionen und so und so viele Hunderttausend kleine Land­wirthe.

Betrachten wir die Verhältnisse in einigen Provinzen östlich der Elbe  . In Westpreußen   gab es überhaupt 134 026 Betriebe. Davon:

mit einem Gesammtflächen­inhalt von 21312 h 146 719 h

In Pommern  , um dieses Schnapsbrenner- Dorado auch zu kennzeichnen, gab es im Ganzen 169 275 Betriebe, davon:

85 216 Betriebe unter 1 h. 37 340 Betriebe von 1 bis 10 h 23 798 Betriebe v. 10 bis 100 h 2876 Betriebe v. 100 h

.

.

.

mit einem Gesammtflächens inhalt von 26 158 h

199 620 h

620 783 h 1141729 h

Es sei Posen noch angeführt mit insgesammt 165 785 Betrieben, davon:

79445 Betriebe unter 1 h. 53 548 Betriebe v. 1 bis 10 h 30 068 Betriebe v. 10 bis 100 h 2724 Betriebe v. 100 h

mit einem Gesammtflächen­

inhalt von

27 608 h

222 307 h

664 166 h

.

1133 909 h

Diese 3iffern, welche aus dem statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich, einem hochamtlichen Quellenwerk stammen, erklären die glühende Liebe der Junker für die Bertheuerung der Lebensmittel. Kommen doch von der Bodenfläche in:

Westpreußen  Ostpreußen Brandenburg Pommern Posen

auf die Betriebe

unter 1 ha

1,3 pбt.

1,0

2,0 1,3

"

"

"

1,4"

auf die Betriebe von 100 ha und mehr.

47,1 pбt.

38,6

"

36,3"

57,4

" 1

55,3!!

Bum Schluß sei noch darauf hingewiesen, wie sehr Deutschland   des ausländischen Getreides zur Volksernährung bedarf. Es betrug die Gesammternte menge in Deutschland   von:

Weizen

in Tonnen à 1000 Kilogr.

Roggen

1880. 1881. 1882

2 834 618

4 952 525

2 508 162

5 448 404

.

3 011 805

6 390 407

'

1883

2 797 657

5 600 068

1884. 1885

2 959 460

5 450 992

3 065 718

5 820 095

683 485 h

1886.

3 107 867

6 092 849

1887

3 287 883

6 375 734

Roggen

mit einem Gesammtflächen­

1880

227 553

689 563

inhalt von

1881

361 949

575 454

23 897 h

1882

687 241

658 280

224 322 h

1883

641 910

777 046

1235 217 h

1884

754.512

961 560

1885

572 423

769 701

1886

273 280

565 265

1887

545 255

638 544

76

en

en

ue

99

95­

04

1. Deutsch  .

Reich.7779588145130 15159621 7786263 24 25,6 47,6 24,4

2. Königr.

Preußen 459921 4148997 9638438 6606134 2,2 19,8 46,3 31,7

3. Die 7

öftlichen

Povinz.

( einschl. Berlin  ,

Stadt). 248096 2115997 6083720 6120059 18 14,5 41,842,0

4.3ftfal. Heffen

Roffau u.

Raeinlo. 150372 1396477 1425557 133689 4,8 45,0 45,9 4,3

5. Rönigr.

Bayern

6. Rönigr.

67542 1532539 2608046 97285 1,6 35,6 60,5 2,3

Sachfen 7. Königr. Würt temberg. 43577 588089 479215

30090 255165 569234 140225 3,9 25,7 57,2 2,3

8. Großh.

Baden

9. Elsaß

Lothr.

.

22698 3,9 51,9 42,2 2,0

13302 4 6 62,3 31,3 1,8

33856 461081 231070 38194 396620 274773 55965 5,0 51,8 35,9 7,3

Feuilleton.

Rachbruck verboten.]

Germinal.

( 57

17

66 909 Betriebe unter 1 h. 40 713 Betriebe von 1 bis 10 h 23 964 Betriebe von 10 bis 100 h 2440 Betriebe von 100 h und mehr In Ostpreußen   finden wir Betriebe, davon:

.758 606 h

insgesammt 188 179

81539 Betriebe unter 1 h.. 61 851 Betriebe von 1 bis 10 h. 41 590 Betriebe von 10 bis 100 h 3199 Betriebe von 100 h und mehr In der Mark Brandenburg, exkl. es insgesammt 261 101 Betriebe, davon:

932 651 h Berlin  , gab

mit einem Gesammtflächen­inhalt von 43 727 h

132113 Betriebe unter 1 h. T 85 910 Betriebe von 1 bis 10 h. 305 499 h 40 876 Betriebe von 10 bis 100 h... 1 073 441 h 2202 Betriebe von 100 h und mehr. 812 184 h

Die Kompagnie wollte den Preis der ihr so willkommenen neu installirten Grube, welche deren Besizer nur aus Mangel an Betriebskapital veräußerte, tief unter ihren Werth hinabbrücken; und Deneulin, empört über die harte Grau­famkeit, mit welcher man seine Verlegenheit auszunuzen fuchte, rief noch einmal mit seiner mächtigen Stimme: Nein! Nein!" Die Sache blieb unentschieden. Die Re­giffeure waren abgereift und warteten geduldig, bis Deneulin seine Rolle ausgespielt haben werde. Stephan aber ahnte, wie es fommen müsse: Die Schäden, welche der Streik der Kompagnie zugefügt hat, wird sie durch

Sozialer Reman von Emile Bola. Einzig autorifirte Uebersesung von Erns Siegler. Die Arbeit war in Jean- Bart nicht wieder aufge­nommen worden; man hatte schnell in Gaston- Marie bie Pumpen herstellen lassen; doch trog aller Eile, mit welcher die billige Erwerbung Vandame's ausgleichen. Er sah ein, diese Reparatur besorgt worden, fand in der Grube eine Ueberschwemmung statt, die sehr erhebliche Auslagen verur­

die Macht der großen Kapitalien ist eine unüberwindbare: fie gehen aus jedem Kampfe als die Sieger hervor,

fachte. In seiner Bedrängniß hatte sich Deneulin endlich ent- welche sich mit den Leichen der neben ihnen Gefallenen schlossen, Grégoire um ein Anlehen von 100,000 Francs zu mästen. bitten; dieser aber verweigerte jeden Vorschuß und zwar im

Am nächsten Tage brachte Jeanlin Stephan glücklicher­Intereffe Deneulin's, wie er sagte, und um demselben eine Fort- weise eine gute Nachricht: Im Voreur drohte die Holz­sehung des vergeblichen Kampfes zu ersparen: Er solle ver­taufen, das sei der befte Rath welchen man ihm geben könne. Deneulin wiederholte immer noch sein ungestümes Nein!"

verdämmung des Schachtes unter den hervorfickernden Wassern einzubrechen; eine Armee von 3immerleuten war schleunigst beordert worden und arbeitete Tag und Nacht in ununter­brochener Lebensgefahr.

In der folgenden Nacht ging er zum Voreur, um sich Er hatte bisher vermieden, sich der Grube zu nähern, beunruhigt durch die Schildwache der Kohlenlöfchhalbe, welche die ganze Umgebung überblickte; und auch diesmal wartete er, bis sich gegen drei Uhr der

folle, und er hoffte, die furchtbare Aufregung, welche ihm alles Blut zum Hirn drängte, werde mit einem Schlagfluß besser zu informiren. seinem Leben ein Ende machen und ihn so vor der Schmach tetten, nachgeben zu müssen. Aber er starb nicht und mußte sich entschließen, mit Montsou in Unterhandlung zu treten.

Nach Deutschland   wurden vom Ausland eingeführt:

Weizen

in Tonnen à 1000 Rilogr.

Und trotzdem sperrt man mit chinesischen Mauern Deutschland   ab, trozdem hält man durch hohe Schutzölle die dem deutschen   Volte so nothwendige ausländische Brotfrucht ab und vertheuert dem Volte das tägliche Brot! Und warum geschieht dies?

Die beste Antwort giebt darauf die berühmte Selbst­losigkeit der allem Eigennutz abholden Agrarier.

Himmel umzog. Er traf Kameraden, die ihm die Er­zählung Jeanlin's bestätigten und ihm sagten, daß ihrer Meinung nach die Verzimmerung des Schachtes durchweg er­neuert werden müsse, eine Arbeit, die für einen Zeitraum von drei Monaten jede Förderung unmöglich mache. Lange strich Stephan um den Voreux herum und horchte den Schlägen der Bimmerärte, die dumpf aus der Grube hervor­tönten; sein Herz war voll Freude über die dem Koloß ge­schlagene Wunde.

Als er bei Tagesgrauen heimkehren wollte, sah er wie­der die Schildwache. Er dachte daran, daß man die Sol­baten, die doch Kinder des Volkes sind, gegen das Volk bewaffnet. Wie wäre der Triumph der Revolution leicht, wenn sich der Arbeiter und Bauer in der Kaserne seines Ursprungs erinnert! Das ist das Schreckgespenst, welches die Bürger ängstigt; wie schnell würden sie ausgerottet, und ihres ungerechten Gutes beraubt sein! Es hieß, einige Regimenter seien bereits vom Sozialismus angesteckt? War das der Fall? Nahte wirklich die Gerechtigkeit, von den Bajonetten beschützt? Vielleicht ist gerade das Regiment, welches die Minen bewacht, bereit, mit den Streifenden ge­meinsame Sache zu machen, die Regie zu füfiliren und die Gruben den Arbeitern zu geben?

In diefen verwegenen Träumen war er auf die Halde gelangt. Warum sollte er nicht mit der Schildwache reden und versuchen, ihre Ideen kennen zu lernen? Harmlos