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Beim ist ein Versammlungsbericht in der Züricher Post" vom Benen origen Sonnabend. Der fragliche Bericht handelt von einer Afchaft Bollsversammlung in Zürich  , die sich mit dem dortigen Buch prin bruder ftreit beschäftigte und demselben ihre Sympathie italift, ausdrücken follte und auch wirklich ausgedrückt hat. In belagter Versammlung, die also unzweifelhaft einen ganz eminent wilden", um nicht zu sagen um stürzlerischen 8ved verfolgte, und in der dreimal in der Wolle gefärbte gitatoren", wie der Ur- Wühlhuber Conzett ihr Wesen trieben, erhob sich ein Staatsbeamter- man denke, ein Staats­beamter, und zwar doppelter, nämlich fantonaler und eid­ertheilt genöffischer Beamter, nicht um die Versammlung aufzu löfen, nein, um selber das wäre ja zahm gewesen eine Demagogenrede zu halten, eine wilde", wilde" Rede. nichts. Und diese wilde Rede ift's, die unseren Klage- und Anklageruf veranlaßt hat. Man höre nur oder lefe! enfchen

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Derfelbe", so heißt es in dem Bericht soll heißen, knüpfte an das Der betreffende Demagog und Beamte öffent Bort der Prinsipale an, es sei dieser Streit nicht eine Lohn-, r wirkt fondern eine Machtfrage. Und dieser Machtfrage" wegen drohte wagen die Herren eine solche Aufregung herauf zu be­haften wören und die Behörden sollen die Polizei zur Ver­s berfügung stellen, um den zehn Herren gegen 90 Arbeiter ihre er den Machtfrage lösen zu helfen? Nicht die Fauft, die rohe Gewalt, foll entscheiden, sondern das Recht. Beim Vorgehen der Brinzipale hat der brutale Standpunkt entschieden: es handelt sich bei ihnen darum, die Druckereien von den organi firten Arbeitern zu räumen. Leute, Bürger unserer Stadt und unseres Landes, welche seit Jahren ehrlich gearbeitet und ihre Rappen( Pfennige) zusammengelegt haben für die Tage der

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rankheit, für die Invaliden, für ihre Hinterlassenen und für bie Arbeitslosen, sollen von ihren Stellen, follen aus ihrem bie Baterland verdrängt werden, um dafür Frembe ins Land jeboch hineinzuziehen. Wer solches will, nur um eine veraltete Лебоф unb Anschauung zu behaupten, der ist kein Schweizer   mehr! Die Maler, Schreiner, Spengler und andere haben fich auf eine höhere Stufe gestellt und haben einen Berband für gewerbliche Schiedsgerichte und ein Einigungsamt erigen rhäuft gegründet; sie weigern sich nicht, die Arbeiter als gleich­berechtigt anzuerkennen. Ein englischer Minister fagt, wir müssen uns mit der Arbeiterfrage beschäftigen, ob wir wollen oder nicht; sie werde uns nicht aufgedrängt durch Agitatoren, fondern durch die Gewalt der Umstände, und er verlangt mit großer Bestimmtheit Förderung der Organisation Der Arbeiter. Und in Zürich   fällt es zehn Herren ein, eine der beften Arbeiter- Organisationen zu zernichten Der Artikel 23 der zürcherischen Kantons Verfaffung lautet: Prek Der Staat fördert und erleichtert die Entwicklung des auf Selbst­ptung hülfe beruhenden Genossenschaftswesens. Er erläßt auf dem Wege stage der Gefeßgebung die zum Schuße der Arbeiter nöthigen Bestim mungen." Wahl Wenn es bei uns eine auf Selbsthülfe beruhende nt zu Benoffenschaft giebt, welche Leistungen aufzuweisen hat, ist es jebenfalls die Typographia. Wenn unsere Regierung also Wenn unsere Regierung also wanderfaffungsmäßig handeln will, so darf sie nicht bulben, daß eine solche Genoffenschaft vernichtet wird. Das mindefte, was en Au fte cheint thun tann, ist neutral zu bleiben und ihren Landjägern n der einzuschärfen, die Grenzen der Neutralität niemals zu über­breiten. Will unsere Regierung der Verfassung entsprechen, o hat sie denjenigen Herren, welche die Orga­nisation der Typographen zerstören wollen, alle Staatsarbeiten zu entziehen. Sie ist nicht dazu da, ihre Bürger aus dem Lande jagen zu helfen und die Rulis" schaareaweise hereinzuschleppen. Wenn die Regie­rung ihre Pflicht nicht thut, ist es unser Verschulden, denn jedes Bolt hat die Regierung, die es berbient."

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Rann man sich eine demagogischere, heherische Rede denken? Wäre nicht jede deutsche Arbeiterversammlung, in der ein Agitator fich unterfangen hätte, so zu sprechen, ohne Gnade Don der heiligen Hermandad aufgelöst worden?

Und der Demagoge und Agitator, der so begerisch rebete, sogar in seinen Schlußworten als Pflicht der Bürger hin­tellte, die Regierung von der Parteinahme für die Herrnn Meister abzuhalten, alfo den Behörden 3 wang anzuthun

war ein Beamter, doppelter Beamter, und, um das Maß des Uebels vollzumachen, der Spezialbeamte für rbeiterangelegenheiten fein anderer als der chweizerische Arbeiterfetretär Greulich.

Herr Pindter da haben Sie unser Fläschchen! Bergmännische Petition. Die neulich erwähnte Petition ber Herren Bunte, Schröder und Siegel an den Herrn Ober­ präsidenten   hat, wie wir in der Lage find mitzutheilen, folgen den Wortlaut:

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leute gehorsamit folgendes vorzutragen:

Eurer Exzellenz erlauben sich die unterzeichneten Berg­

Nach den Erfahrungen, welche wir bis heute haben machen

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nun

Schußzeugen, während erst am 6. Dezember durch einen nicht unter Anklage gestellten Bergmann   bei einem bekannten St. Johanner Anwalt wegen Üebernahme der Vertheidigung angefragt wurde und zwar in einer Form und unter Um­Ständen die die Vermuthung nahe legten, daß eine Ablehnung erwartet werde und nicht unerwünscht tomme. Hierauf brachte sofort die Lokalpresse die Mittheilung, ie ein Kölner  und Berliner   Anwalt hätte wegen Ablehnung hiesiger An­wälte mit Bergnügen" die Vertheidigung übernommen. Am nämlichen 6. Dezember zogen die Angeklagten Altmeyer und Beder den von einem( anderen? Neb  .) angesehenen hiesigen Anwalt übernommenen Vertheidigungsauftrag zurüd. Die früh zeitig erbetene und den 3veden des Rechtsschutzvereins ent­schieden mehr dienliche Thätigkeit auswärtiger Advokaten ist fonach nicht durch das Verhalten der hiesigen Rechtsanwälte veranlaßt worden, entspricht vielmehr dem eigenen Wunsch und wohlverstandenen Intereffe der angeklagten Bergleute. Wir halten es gerade vom arbeiterfreundlichen Standpunkte für erwünscht, bem verbreiteten Mißverständniß zu begegnen, als wenn die Rechtsanwälte des Roblenreviers in ihrer Gesammtheit der Sache der Arbeiterbevölkerung nicht wohlwollend oder gar feindlich gegenüberständen". Diese Buschrift läßt auf eigen thümliche Verhältnisse im Saarrevier schließen.

Saarbrücken  , 17. Dezember. Auf den Louisenthaler Gruben arbeiteten gestern nicht alle, sondern nur etwa 1000 Mann. In den Bechen Dudweiler   und Camphausen sind heute etwas mehr Arbeiter angefahren, als geftern; in Zeche May­bach arbeiten nur einige Mann. Die Belegschaft der Grube Von der Heydt ist noch im Ausstande.

Bur Unterstütung ausgewiesener Polen   hatte sich 1885 ein polnisches Komitee gebildet, welches am 13. d. M. in Thorn   seine Schlußfißung abhielt. Der Vorsitzende berichtete über die Thätigkeit des Romitees, welches Informationsbureaus in Thorn, Kowalewo, Golub, Belno, Stuhm  , Löbau   und Batrzewko eingerichtet hatte, während sich in Strasburg   a. D. ein besonderes Romitee befand. Die meisten Ausweisungen fanden vom Oktober 1885 bis Ende August 1886 statt. Bei bem Romitee meldeten sich um Beihilfe 1898 Ausgewiesene. Als die Ausweisungen preußischer Staatsangehöriger in Ruffisch­Bolen begannen, wandten sich von den in Preußen Einge­troffenen 69 gleichfalls um Hilfe an das Komitee; doch hat das Komitze diesen Personen nur ausnahmsweise Beihilfe zu Theil werden lassen, da dies außerhalb des Mandats des Romitees lag. Dagegen befaßte fich das Komitee in 57 Fällen mit Ber­fonen, welche aus Preußen ausgewiesen waren und in Ruffisch­Polen nicht aufgenommen wurden. Mit den Komitees, welche in Posen und Kratau gleiche Biele verfolgten, stand das Thorner Romitee in steter Fühlung. Die Einnahme hat 2392 97 M., die Ausgabe 2331,40 M. betragen. Der Bestand von 60,57 M. wurde dem Voltsbibliotheken- Verein in Posen überwiesen.

Die Anmaßung einer gelehwidrigen Strafgewalt seitens der Innungen nimmt einen weiteren Fortgana. So wird uns eine Bekanntmachung der Bäckerinnung zu Oppeln  im Oppelner Stadtblatt" mitgetheilt, in welcher es unter anderem heißt, daß alle Badwaaren zu den gewöhnlichen orts­üblichen, aber festen Preisen zu verkaufen sind und alle Zu­gaben in Wegfall kommen, besgl. Martini- und Weihnachts­geschenke. Sodann aber wird hinzugefügt: Buwiederhand­lungen werden mit 30 M. Gelbftrafe geahndet."

Mit welchen Schwierigkeiten und Mühen man in Schlesien   sich mit Schweinefleisch aus Rußland   zu versorgen sucht angesichts des Schweine Einfuhrverbots, schildert eine Korre­fpondenz der Kölnischen Zeitung", der wir folgendes ent­nehmen: Da jezt nur gefchlachtete Schweine von Rußland  eingeführt werden dürfen, so haben sich in furzer Entfernung von der Grenze drüben zahlreiche fliegende Schlächtereien ein­gerichtet, welche zum größten Theil von hiesigen, zum Theil von auswärtigen, insbesondere Berliner   Schlachtern betrieben werden. Bei dem Mangel an geeigneten Gebäuden drüben in dem dreimeiligen Grenzbezirk, in welchem nach dem Ukas von 1885 ja nicht einmal Ausbesserungs- und Erneuerungsbauten vorgenommen werden dürfen, wird das Schlachten und Aus­nehmen vollständig unter freiem Himmel betrieben. Einen Mittelpunkt dieser Thätigkeit bildet z. B. das russische Fabrik­dorf Niwka, das nur etwa 3-4 Rilometer von dem Myslowik gegenüberliegenden Flecken Modrzejow entfernt ist. Hier find Bäume längs der Landstraße in weiter Ausdehnung mit ge­schlachteten Schweinen behangen, welche demnächst sämmtlich in bas Myslowiger Schlachthaus von der Grenzbrücke an unter Bewachung eines Gendarmen Bewachung eines Gendarmen zur sicherheitspolizeilichen Untersuchung durch Thierarzt und eine erheblich vermehrte Zahl Fleischbeschauer gelangen, um von dort bann in besonders ein­gerichteten Eiswagen weit hinein ins Reich, bis nach Ham­ burg   hin, verfandt zu werden. Da das lebende Schwein nur 6 M. 3oll bezahlte, das geschlachtete aber 10 Pf. auf das Pfund, also im Durchschnitt etwa 25 M., so läßt sich der

fönnen, ist es in hohem Grade wahrscheinlich und nicht minder erhebliche Mehrbetraa an 3oll für die Reichstaffe unaefähr er­erfreulich, daß wenn nicht alle Anzeichen trügen mehr ein dauerhafter Friede zwischen den Gruben- Berwaltungen und den Bergleuten wieder hergestellt werden wird, weil die Bechen  - Verwaltungen anscheinend aufrichtig bestrebt sind, die Sperre vollständig aufzuheben.

der Bechen   Verwaltungen wird hoffentlich im Laufe des Das Resultat der hierauf bezüglichen Beschlußfaffungen morgigen Tages in authentischer Form in die Oeffentlichkeit

gelangen.

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Wie uns von zuverlässiger Seite mitgetheilt worden ist, werden die Bechenverwaltungen beschließen, daß nicht nur früheren Gruben wieder eingestellt werden sollen, sondern auch den Bergleuten die volle Freizügigkeit von Beche Beche behufs Erlangung von Arbeit bebingungslos ge­fattet sein foll, wie dies vor dem Streife der Fall gewefen ist. Damit wäre dann erfreulicherweise der volle Frieden Bifchen beiden Theilen hoffentlich auf die Dauer wieder her

geftellt.

Sierzu würde es unserer Ueberzeugung nach wesentlich bei tragen, wenn Euere Exzellenz geneigt fein würden, unsern nachstehenden ehrerbietigen Bitten zu willfahren: 1. bei Seiner Majestät unserm Allergnädigsten Raiser bahin vorstellig zu werden, Allerhöchftderselbe möge geruhen, alle Diejenigen in Raiserlicher Huld zu amneftiren, welche fich infolge des Bergarbeiter Streits, während oder nach demselben, in irgend einer Weise ftraffällig gemacht, und deshalb verurtheilt find, oder fich noch in Untersuchung befinden; 2. hochgeneigteft veranlassen zu wollen, daß die betreffen­den Knappschaftstassen allen denjenigen Bergleuten nach Wiederaufnahme der Grubenarbeit alle Benefisien wie. der einräumen, welche die Bergleute infolge des Streits etwa verloren haben.

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haben würden, dann würde dadurch volle Beruhigung unter Wenn unsere gehorsamsten Bitten den erhofften Erfolg diefelbe

ber gesammten Bergarbeiterschaft eintreten

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meffen. So hat das Unterzollamt an der Brücke von Modrzejow nach Myslomik jeßt eine Tageseinnahme von gegen 3000 m. Natürlich haben sich auch einige diesseitige Spediteure drüben mit Fuhrwerk niedergelassen, welche das Frachtgeschäft hierher betreiben. Neben den Rollwagen mit den ausgenommenen Schweinen kommen auch solche, welche nur Herzen, Lungen oder Lebern von solchen enthalten. Diese werden demnächst in be fonderen Eisbeuteln weitergefchickt. Selbstverständlich hat dieser Gewerbebetrieb drüben auch die unangenehme Bedingung, daß die Betreffenden die sehr hohe russische Kaufmannssteuer auf das ganze Jahr zahlen müffen, da eine Monatstheilung, mie bei uns mit der Gewerbesteuer, drüben nicht erlaubt wird. Manche Kleine Fleischer, welche diese hohe Abgabe für den noch kurzen Rest des laufenden Jahres scheuten, haben sich daher, ohne daß sich leicht unterscheiden ließe, ob zum Schein oder in Wirklichkeit, in den Dienst eines größern Fleischerei Unternehmers gestellt, welcher die Steuer für alle bezahlt. Wenn die russische Steuerbehörde freilich einer derartigen Bor­spiegelung auf die Spur kommt, so ist das Verfahren sehr furz und einfach. Die Steuer- Militianten" tommen mit einem Wagen, nehmen die dem Betreffenden gehörenden Schweine förper von den Bäumen, werfen fie auf den Wagen, den be­treffenden Eigenthümer dazu, und fort gehts im Trabe nach Bendzin   zum ruffischen Landrathsamt. Dort muß der Ueber treter 30 Rubel Strafe zahlen und die Waare verfällt der Staatstaffe natürlich mit den entsprechenden gefeßlichen An­theilen für die Steuerbeamten. Dazu kommen noch die Schwierigkeiten, welche die deutschen   Behörden in Bezug auf die Urfprunaszeugnisse für die geschlachteten Schweine machen. Die Einwanderung der Vereinigten Staaten   hat nach emer Zusammenstellung des Statistischen Bureaus zu Washington   von 1820 bis einschließlich 1888 etwa 15 Millionen Röpfe betragen, darunter aus Großbritannien   und Irland etwa 6, aus Deutschland   etwa 4 Millionen. Im Einzelnen betrug die Emwanderung in dem Jahrzehnt von 1871-1880 brei Millionen und von da bis Ende 1888 etwa 4 Millionen. Am stärksten war die Einwanderung im Jahre 1882, mo 788 992 Emmanderer landeten. Unter den Häfen der Ver einigten Staaten steht New- York   bezüglich des Einwanderer­verkehrs obenan; im Jahre 1888 landeten dafelbft nahezu 80 Prozent aller europäischen   Einwanderer. Während bis zu den sechziger Jahren die britische   Einwanderung durchschnittlich mehr als die Hälfte der gesammten Einwanderung betrug, ist und in der Periode 1881-88 sogar von der deutschen   Ein­troffen worden. Die deutsche   Einwanderung stellte sich 1851 757 698, 1881-1888 fogar auf 1256 005. Von einer Ges

bantbar und wieder vertrauensvoll in die Zukunft blicken Btg zur Ergänzung früherer Mittheilungen geschrieben: Die Aus dem Saarrevier, 14. Dezember, wird der Frkf. Buziehung auswärtiger Rechtsanwälte in dem Beleidigungs­Projeffe der fönigl. Bergwerksdirektion zu Saarbrüden gegen mehrere Bergleute hat aus dem Grunde in der Deffentlichkeit seitdem die Zahl der englischen Einwanderer etwas gefunken leffener Rechtsanwälte nothwendig geworden sein soll. Leptere wanderung, die sonst der britischen am nächsten tam, über­

Auffehen erregt, weil dieselbe durch die Ablehnung ortsange

jur Hauptverhandlung war auf Sonnabend, den 14. Dezember, bis 60 auf 951 667, 1861-70 auf 822 007, 1871-80 auf angelegt. Bereits am 4. hinterlegte Rechtsanwalt Schuhmacher

aus Köln   als Vertheidiger der Angeklagten beim Landgericht fammibevölkerung der Vereinigten Staaten   von etwa 50 Millio 250 M. als Sicherheitsleistung für die Gebühren vorzuladender

nen waren im Jahre 1880 etwa 434 Millionen in der Union  

und 6%, Millionen( darunter 2 Millionen Deutsche  ) außerhalb der Union   geboren.

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Der bekannte Apollo- Cunow, welcher gegenwärtig sein Dasein fristet als Agitator unter den Schiffern und fich Generaldirektor des Zentralverbandes deutscher   Strom- und Binnenschiffer" betitelt, hat einen Wahlaufruf an die Schiffs­eigner Auf zur Reichstagswahl" versandt, der gleichzeitig den Zweck einer Reklame für die von Herrn Cunow herausgegebene Schifferzeitung" erfüllt. Herr Cunom bemüht sich, die Schiffer für antisemitisch- konservative Wahlen zu begeistern unter dem Deckmantel, daß die Schiffseigner darnach trachten müßten, gleich allen anderen Ständen ebenfalls einen Vertreter in den Reichstag zu entsenden. Dieser Vertreter soll natürlich Herr Cunow felbft sein.

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Aus Rudolstadt   wird uns gemeldet, daß daselbst eben­falls eine Landeskonferenz der Sozialisten zum 22. Dezember b. 3. abgehalten werden soll. Die Versammlung wird im Burgteller zu Rudolstadt   mit einem Referat des früheren Reichstagsabgeordneten Wilhelm Bod- Gotha ftattfinden. Die bürgerlichen Parteien sind natürlich entsegt über dieses Vor­gehen der sozialdemokratischen Arbeiter, und hat es thatsächlich die größte Mühe gemacht, einen Saal für die Versammlung zu bekommen. Die Konferenz ist einberufen von den Genossen Arthur Hofmann  , Buchdrucker aus Rudolstadt   und dem Land­tagsabgeordneten Karl Apel aus Frankenhausen  . Wie weit man übrigens in dem Herzen Thüringens   in der Kultur vor­geschritten ist, geht wohl daraus hervor, daß die Wirthe damit abgeschreckt wurden, den Genoffen einen Saal herzugeben, daß die Schwarzburg  - Rudolstädtische Landeszeitung" den braven thüringer   Kleinbürg rn einzureden versuchte, die Sozialisten schlugen ihnen nach jeder Versammlung alle Möbel entzwei: Glücklicherweise ist diese Schwierigkeit beseitigt, und steht es nun zu erwarten, daß die Konferenz ordnungsmäßig von Statten gehen wird. Vom 1. Januar ab wird in Rudolstadt   ein neues Arbeiterblatt Thüringer Volksblatt" wöchentlich erscheinen. Wir begrüßen das neue Unternehmen, und wünschen ihm ge­deihlichen Fortgang.

Dresden  , den 16. Dezember. Der sozialdemofra­tische Antrag, die Beiträge der im Staatsdienste befind­lichen Arbeiter zu den Pensions, Kranken- und Alterverfor­gungskaffen aus Staatsmitteln zu bezahlen, wurde in der heutigen Sigung der zweiten Rammer vor die Rommiffion ( Deputation) verwiesen. Der Herr Staatsminister von Nostiz Wallwig bekämste den Antrag, der sich mit den Arbeiterversicherungsgesehen des Reichs nicht vertrage und den betreffenden Arbeitern indirekt eine Lohnerhöhung ge währe, die durch das Gesez von Angebot und Nachfrage nicht gerechtfertigt werde.

Der Abgeordnete Liebknecht meinte, diese Argumen­tation stimme sehr schlecht zu dem praktischen Christenthum" und der Sozialreform", nach dem Gesetz von Nachfrage und Angebot fönne man auch Minister und die anderen höheren Beamten billiger haben als jeßt, der Staat als Arbeitgeber habe sich nicht auf den Standpunkt des traffen Manchesterthums zu stellen, sondern all seinen Be= diensteten ein menschenwürdiges Dasein zu

bieten.

Die heutigen Aeußerungen des Herrn von Noftiz- Wallwik werden sicherlich nicht dazu beitragen, die Zufriedenheit in den Kreisen der im Staatsdienst stehenden Arbeiter zu vermehren.

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Amerika  .

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Man hat mit einer gewissen Neugier Mittheilungen dar­über entgegen gesehen, wie die Revolution in Rio de Janeiro  von den Deutschen   in den füblichen Provinzen Brafiliens auf­genommen worden ist. Die lezte, heute eingetroffene Post aus Brafilien überbringt nun aus S. Paulo Blätter, welche am Tage nach der Revolution in Rio erschienen sind. legte Post aus Porto Alegre   ist vom 11. November, also noch vor der Umwälzung datirt. Die in S. Paulo herausgegebene deutsche Zeitung, Germania  ", giebt die diesbezüglichen Tele­gramme einiger portugiesischen Kollegen, wie des Dario Popular", der Provincia" und des Corrcio" wieder und fügt dann hinzu; Hier in den Straßen herrscht großer Von allen Seiten schallen Hochs auf die Enthusiasmus. Republik  . Das Volk verhält sich dabei ruhig. So ist denn die Republik   geschaffen unter Blumen und allgemeinem Jubel, ähnlich wie die Abolition! Hoch die Republik  !" Also volle Zustimmung. Der Münchener Allg. 3tg." wird aus Rio vom 20. November geschrieben, daß die Durchführung der Ne­volution hanptsächlich dem Oberstlieutenant Dr. Benjamin Konstant zu verdanken sei, ohne deffen organisatorisches und ebenso gefchictes wie muthiges Eingreifen die Revolution ver­muthlich im Sande verlaufen wäre. Er sei ein in Militär freisen sehr beliebter Lehrer der Mathematik und Direktor des Blindeninstitutes und auch unter den Ausländern bekannt und beliebt. Er ist Schwiegervater eines angesehenen deut­ schen   Großkaufmannes, und fein energisches Auftreten, verbunden mit jenem persönlichen Muhe, der der das eigene Leben für Verwirklichung einer politischen Ueber­zeugung ohne ohne Bedenken einfeße, habe ihm schließ lich selbst in denjenigen Fremdenkreisen, die sonst wohl den Republikanern höchft abgeneigt maren, Sympathien geschaffen. Anfanglich hätten selbst viele Offiziere geglaubt, es handle fich nur darum, einen Ministerwechsel durchzusehen. Um 10 Uhr. Morgens des 15. November schwebten noch viele in banger Sorge, wie das Abenteuer wohl für fie ablaufen werde, wenn erft eine neue Regierung ernannt sei( natürlich in der Vor­stellung der Leute um diese Zeit noch eine monarchische). Da ließen sich vereinzelte Rufe Viva la republica!" vernehmen. Mehr und mehr Soldaten stimmten ein, die herzugeftrömten Boltsmaffen brüllten gewaltig mit, und eine Stunde später die Republik   war die athmete Alles erleichtert auf einzige Lösung, welche jest nach Lage der Umstände Allen als vortheilhaft erschien. Nirgends zeigte sich ein Gegner. Alle Welt war begeistert von der Umwandlung der Staatsform und lobte die gemäßigte Haltung des Militärs.­Die provisorische Regierung hat alle auf Grund der Gesetze von 1832 und 1834 gewählten Provinzialversammlungen auf­gelöst und unterdrückt und die neuen Gouverneure der Pro­vinzen mit ausgedehnten Vollmachten zur Führung der Ge fchäfte ausgestattet, bis die Vereinigten Staaten von Brafilien" fich endgiltig gebildet haben werden.

Chicago  , 16. Dezember. Croninprozeß. Die Ge­schworenen Sprachen nach breitägiger Berathung Coughlin, D'Sullivan und Burke des Moi des schuldig, der Richter ver­urtheilte dieselben zu lebenslänglicher Gefängnißftrafe. Kunze wurde zu dreijährigem Gefängniß verurtheilt, Beggs wurde für nichtschuldig erklärt.

Elberfelder Sozialistenprozeß.

21. Tag der Verhandlung.

Elberfeld  , 16. Dezember. Staatsanwalt Pinoff ist nicht zugegen, sondern sein

Vertreter.

Rechtsanwalt Schweiger verliest die Erklärung der Regierung in Düsseldorf   betreffs ber Verweigerung der Nennung der Gewährsmänner feitens der Polizeibeamten und theilt mit, daß dagegen Beschwerde beim Ministerium er­hoben sei.

Die Zeugenlifle wird verlesen.

Das Protokoll über die Bernehmung des Beugen Bled. mann in Düsseldorf   wird verlesen. Uns ist darüber folgender Bericht zugegangen: