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Nr. 296.
Kommunales.
Tagesordnung für die Sihung der Stadtverordneten- Versammlung am Donnerstag, den 19. Deember d. 3., Nachmittags 5 Uhr. Vorschläge des ep, mil Ausschusses für die Wahlen von unbefoldeten Gemeindebeamten. Berzeichniß der zur Empfangnahme von Raten aus den nerberg biesjährigen Binfen des Heger'ichen Legats ausgewählten BerJonen. Ein Naturalisationsgesuch. Vorschläge des Ausfolches enbaumhaffes Thuffes für Betitionen. Berichterstattung des Ausschusses für Rechnungsfachen über 13 Rechnungen, sowie über die Jahres Frs weiß abschlüsse der Stadt Haupt- Kaffe, der Gasanstalten, der Wassermeile, der Ranalisationsmerte, des Zertral Vehmarktes, des Shlachthofes, der Fleischschau und der Hauptk. ffe der städtischen Berichterstattung Weke, sämmtlich pro 1. April 1888,89.
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aber bie Vorlage, betr. bie Herstellung und den Betrieb öffent licher Uhren. Desgl. über die Vorlage, betr. die speziellen Entwürfe zum Bau eines Verwaltungsgebäudes und zweier Anstaltshäuser auf dem Grundstüde der Anstalt für Desgl. über die Petition um Ecfozialpileptische bei Biesdorf. theilung der Erlaubniß zur Herstellung eines Wegweisers für Fremde und Einheimische, unter Benußung der Laternenständer Desal., über die Petition um fernerweite Ueberlassung ber von der Gesellschaft Berliner Gärtner- Markthalle" in der MarktVorballe II inregehabten Räume an die gen. Gesellschaft. lage, betreffend die Erwerbung von Terrain für die fiskalischHaotische Sozietät in Rüdersdorf . Desgl, betr. den Ber fauf der Baulichkeiten auf dem Grundstücke Gitschiner traße 12/13 zum Abbruch. Desal., betr. die Ronvertirung Des der Anleihen vom Jahre 1866, 1875, 1878 und 1882. gleichen, betr. die Uebernahme der Wohnungsdesinfektion bei anftedenden Krankheiten auf die städtische Verwaltung. Desgl, betr. die Auswahl der im Etatsjahre 1890/91 neu, beiehungsweise umavpflafternden Staken und Pläße. Vier Rechnungen. Fünf Unterstüßungsfachen. Berichte: ftattung des mit der Vorbereitung der Neumahl der Mitglieder der Einschäßungskommiffion für die taffifi icte Einkommensteuer pro 1. April 1890/91, fowie des mit der Vorbereitung der Wahl von 6, für die Dauer des Jahres 1890 als Shiedsmanner bei Abid ägung feuchenfranker oder feuchenverdächtiger Thiere zuzuziehenden Personen beauftragten Ausschusses.- Eine Wahlfache. Borla e, betr. die Zahlung des einmonatlichen Gebalts einer verstorbenen Gemeindeschullehrerin an beren Mutter als Gnadenbewilligung.
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Alles für die Hälfte des bisherigen
Lokales.
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Die Rixdorfer Lokal- Kommission ersucht uns um Beröffentlichung der Lite von Wiethen, die ihre Lokale zu Berfammlungen unentgeltlich herceber. In allen Angelegenheiten giebt Herr A. Schulz, Rigdorf, Hamannplay 6, Auskunft. Die Lite lautet:
Bo: uifia- Brauerei, Nieder. Schönweide. Würschmidt, Knesebedraße.
Variétés Theater von Maue, Hermannstr. 18. Jergang, Hermannftraße.
Dabei
Mittwoch, den 18. Dezember 1889.
Publikum so rüdfichtslos schlecht behandelt wie die Berliner Pferdeeisenbahn. Aktiengesellschaft. Troß der riesigen Einnahmen der Bahnen geschieht für die Bequemlichkeit und Gesundheit der Fahrgäste nichts. In den Wagen zieht es erbärmlich, ja bie steinreiche Aktiengesellschaft legt trop der jegigen naktalten Witterung nicht einmal Strohbecken in die Wagen. Das ist mahibaft fläglich. Ferner belästigt der Kontroleur immer noch bas fahrende Publikum und in den Morgen, Mittags, Abend und Nachtstunden ist es meist unmöslich, einen Plag zu bekommen. Die Wagen find schon an den Anfangsstationen überfüllt. Die Berliner Pferdebahnen genügen dem Verkehrsbedürfnisse durchaus nicht.
Aristokratische Lohndrückerinnen. In Berlin , Prinzenstraße, unweit der Bittoria- Schule, exiftirt eine Fabrit feiner Leberwaaren, welche fich durch gute und gediegene Waare, sowie stets neue Mufter auszeichnet. In dieser und ber verfloffenen Saison ferti te bie Fabril einen gefeli geschütten Artikel an, sogenannte Schottenmüßen, ein nieb liches Damenportemonais, welches aus einer fa bigen Häkel Dieses arbeit, an welcher ein Bügel befestigt wird, besteht. Mufter geht so gut, daß die Aufträge garnicht alle prompt er ledigt werden können, und die Kunden sehr oft auf die Waare warten müssen. Durchschnittlich könnten mindeffens vierzig Handhäklerinnen dauernd beschäftigt werden und ihr Brot haben, leider aber fertigt oder aber läßt anfertigen eine Berlin , Teltowerstr. wohnende Frau Baronin von Neuendorf, deren Bruder ein Landrath ist, sowie deren Freundin, Fras Doktor Schomburg Berlin , Frobenstr. Frobenstr. 17, wohnhaft, einen sehr großen Theil der Häfelarbeit. 3war wird auch ein Theil der Sätelarbeit in einer Strafanstalt angefertigt, bo liefern die beiden aristokratischen Arbeiterinnen zu den felben Bedingungen wie die Strafanstalt und zwar zu solchen Breisen, daß eine Arbeiterin, welche fich davon ernähren muß, Krankenkasse und Steuern zahlen foll, nicht mit ihnen konturirren fann und deshalb ohne Arbeit umhergeht. Die Frau Baronin von N. soll nun aber allein zirka breißig bis vierzig Häklerinnen beschäftigen, vermuthlich Damen der höheren Stände, die sich Taschengeld zu Vergnügungen oder Näschereien verdienen und ihre leere Zeit ausfüllen wollen, und dabei sich kein Gewiffen daraus machen, wenn fie armen Arbeiterinnen die Ar beit fortnek men. Ob wohl die Frau Baronin Gewerbesteuer zahlt? Db wohl die Frau Baronin ihre Arbeiterinnen bei der Krankenkasse angemeldet hat?
Von einem Hunde zerfleischt. Als ein Herr M. am Sonnabend Abend die Forsterstraße paffirte, wurde er durch das Geschrei eines Kindes auf einen großen Hund aufmerksam gemacht, welcher das Kind, ein etwa 6jähriges Mädchen an Ben Kleidern zerrte. Herr M. ging auf den Hund zu und verfekte ihm einen Fußtritt, damit er von der Kleinen ablaffe. Das Thier ließ auch das Kind im Sich, wandte sich aber nun mit einer derartigen Wuth gegen Herrn M., daß er ihm den Ueberzieher und Rock zerfekte und ihm den rechten Arm vollständig bis auf den Knochen zerfleischte. Herr M. stieß einen ständig bis auf den Knochen zerfleischte. Herr M. stieß einen furchtbaren Schmerzensschrei aus und fant ohnmächtig zu Boden. Das wüthende Thier ließ jedoch auch jest noch nicht von dem Daliegenden ab und suchte ihm das Geficht zu zerreißen. Nunmehr aber erschienen einige Rutscher mit Peitschen und vertrieben den Hund von seinem Opfer. M. murde nach einer Sanitätswache gebracht und mußte von dort nach einem Krankenhaufe überführt werden.
Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich der Volks8tg." zufolge gestern früh auf einem Neubau in der Schulzen dorferstraße. Hier war ein neuer Arbeiter eingetreten und mit Ausschachtungsarbeiten beschäftiat, als fich plößlich die Erdmand loslöfte und den in der Tiefe stehender Arbeiter begrub. Dbgleich man sich sofort daran machte, den Bedauernsweriben aus feiner ve hängnißvollen Lage zu befreien, so war derfelbe doch bereits eine Leiche. Der Verunglückte, dessen Namen und Wohnung noch nicht festgestellt war, wurde nach dem polizei lichen Obduktion haule aefchafft.
Mitteln Rattengift und Branntwein fich ous der Welt zu schaffen, bat am Sonntag der in Weißensee am Heiners dorfer Weg wohnende Schlächtermeister 2. au Stande gebracht. Derfelbe, ein in ganz behaglichen Verhältnissen lebender Mann schloß urplößlich fein Geschäft, zog sich in feine Privatmohnnng zuri d und nahm dort eine starke Dofis Rattengift. Da basfelbe nicht alsbald wife, so begab sich L. in ein nabebelegenes Restaurant, faufte dort 14 Liter des stärksten Nordhäusers und hant die scharfe Flüssigkeit hintereinander aus. Nun begann das Gift zu wirken und Hausbewohner fanden den 2. geaen Abend bewußtlos an der Thür seiner Wohnung liegen. Db. wohl ihm von einem alsbalb hinzugerufenen Arzte sofort Gegenwohl ihm von einem alsbald hinzugerufenen Ärzte sofort Gegen mittel gegeben wurden, verstarb der eigenartige Selbümörder wenige Stunden darauf im Krankenboule, wohin er geschafft worden. Augenscheinlich ist bos Motiv bes sonderbaren Selbfimö bers Geiftesstörung gewesen.
Die neue Polizei- Verordnung, welche vom Polizei antoenten beim Magistrat in Vorschlag gebracht ist, und welche bestimmt, daß in gewerblichen Anlagen der Gebrauch Don Dampfpfeifen oder anderen Vorrichtungen untersagt ist, welche über die Arbeitsräumlichkeiten hinaus hörbar find und welche zur Abgabe von Zeichen für den Beginn und das Ende der Arbeitszeit dienen, findet bei der Bevölkerung ia den Fabrilgegenden der Stadt, so namentlich im Südosten, nur ehr getheilten Beifall. Ja biefen Stadtgegen den find öffentliche Moren, welche mit ihrem Stundenschlage die Zeit verkünden, fehr spärlich und selbst von den vorhandenen wenigen Uhren hört man in den Hintergebäuden der benachbarten Häufer wenig ober nichts und gerade hier wohnen die Arbeiter und andere fleine Leute, für welche das zu bestimmten Zeiten gegebene Signal mit der Dampfpfeife in einer benachbarten Fabrif, die allein deutlich wahrnehmbare und zuverlässige Baitangabe bildet, denn bie billigen Uhren, welche in diesen fleinen Haushaltungen gebräuchlich zu sein pflegen, find nur furze Zeit, rachdem fie in Gebrauch genommen, zuverlässig in der Bettangabe und müssen bald mühsam nach der Damp 'pfeife geregeit werden. ind die Betätigungen des Publikums, die täglich Morgens, Mittags und Abends ftattzufinden pflegen, auch wohl nicht hr groß und fehr allgemein und wenn zu Begründung der neuen Verordnung auf andere Maßregeln bingewife wird, welche zum Schuße nachbarlicher Gehörsne ven getroffen werden, so ramentlich darauf, daß gegen die Befizer on laut träbenden Hähnen und heulenben Hunden polizeilich eingefchritten wird, wenn die Thiere durch ihr Geschrei der Rachbarschaft läftig werden, so ist doch der Unterschied zu beaten, daß es fich hier um ein andauerndes, ruheftörendes Barmen handelt, wovon im Allgemeinen bei den Signalpfeifen wohl nicht die Rede sein kann. Ein Einschreiten im Einzelfalle dürfte auch ohne besondere Verordnung heute schon möglich sein; ein allgemeines Verbot würde fiber für zahlreiche Heine Familien in seinen Folgen as Uebelstand empfunden Ein Rückgang.in der Zahl der an der Influenza er Irantten Personen ist bis jetzt, wie man uns ärztlicherseits mittheilt, noch nicht zu fonstatiren, dagegen wüthet die epidemische thun, find in vollem Garge. Grippe, was bis daher nicht der Fall gewesen, ist stärter unter den Kindern, als unter den Erwachsenen. In fämmtlichen Stulen fehlt gegenwärtig ein Drittel bis die Hälfte der Klaffenbesucher und man beabsichtigt, den Unterricht da die thechtsferien vor der Thür, bereits morgen oder überorgen zu schließen. Auch die Mannschaften unserer Garnison lerben furchtbar unter der Influenza, durchschnittlich befiaden
werben.
Einen graufigen Fund machten am Sonntag Nachmittag mehrere spielende Kinder auf der noch unbenannten von der Hafenha de abgehenden neuen Straße. Auf einer der zahl reichen Baustellen bafelbst erblickten fie plöglich eine größere augeschnürte Bigarrenfifte, welche fie fofort an fich nahmen und öffneten. Wer beschreibt aber den Schreck der Knaben, als fie in der Kiste die Leichen dreier neugeborener Kinder fahen. Mit Entfehensschreien liefen die Kleinen fofort zur Polizei, um diese von der furchtbaren Entdeckung au benach rchizen. Die Recherchen nach der unnatürlichen Mutter der Dr ll nge, denn mit solchen hat man es augenscheinlich zu
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Ein sonderbarer Fundgegenstand. Am Sonntag Abend erschienen im R rdorfer Amtsbureau mehrere Knaben, welche mittheilten, daß fie ein Pferd gefunden hätten. Nach den Argaben der Firder", welche übrigens bereits vergeblich versucht hatten, das Pferd für eine Mark Finderlohn bei einem Fuhrhern in der Herrmannstraße anzubringen, haben dieselben das Thier auf dem Tempelhofer Felde liegend gefunden. Das berrenlose Fundobjekt" wurde vorläufig in polte bie theils im Revier, theils im Lazareth untergebracht find. Auch zeilichen Gewahrsam genommen. Der Eigenthümer ist bis jekt
anter den Personen unserer öffentlichen Fuh verkehr Anstalten tritt die Influenza start auf, und find die Reserveschoffner taum rod im Stance, die durch die Erkrankungen entstandene Lücke Das Weihnachtsgeld äft erleidet durch diese Krankheit großen Schaben, theils find die Verkäufer eifrantt, theils ift die Bahl der Käufer burch die Krantheit erheblich geringer geworden, da die Resten für Arzt und Apotheke von ben für Weihnachten bestimmten Ersparniffen gedeckt werden Taaffen. In Verbindung mit ber Influenza triti Lungen
noch nicht ermittelt.
Eine mysteriöse Krankheit. An das Bett des in einer Strauben Fabiit beschäftigten 18jährigen Arbeiters Paul A. wurde vorgestern Mittag der Arzt gerufen. Er fand den jungen Menschen in einem vollständigen Starkrampf liegend. A. vermochte fich nicht zu rühren und gab auf die Fragen des Arates auch feinen Bescheid. Die Angehörigen bes Kranten erzählten, daß er vor einigen Stunden in diesem Zustande aus der Fabrik von Romeraden gebracht worden sei und seitdem in
Entzündung sehr stark auf und namentlich sterben massenhaft dieser Verfassung daliege. Als der Arzt eben einige ent
macht sich im Gefolge der Jr fluenza bei unseren Kindern plößlich aus seinem geltend, leider, was sonst felten, des Defteren mit tödtlichem Doftor, daß
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bei der jegigen rauhen Witte ung immer zahlreider. Es dürfte
Starrkrampfe und erklärte dem er fich ist völlig gefund füble. Er um ihn vorgegangen, habe alles wiffe Alles, was genau gehört, fei jedoch trop feines feften Willens außer Stande gewesen, fich zu rühren oder einen Laut von
in ber That fein andercs ähnliches Institut geben, welches das sich zu geber. Erst sei es ihm gewesen, als ob ihm Jemand
6. Jahrg.
bie Rehle zugeschnürt habe, darauf habe er das Bewußtsein verloren, und wenn auch dieses bald darauf wiedergekehrt wäre, so wäre er doch außer Stande geblieben, fich zu bewegen oder au fprechen, bis es wie ein Zerren und Reißen durch seinen Körper gegangen sei und er Bewegung und Sprache wieder erlangt habe. Da der geschilderte Fall den betreffenden Arzt auf das Lebhafteste intereffirte, so untersuchte er auf das Genauefte, ob nicht etwa eine Simulation vorliege. Der Herr Doftor gelangte jedoch zu dem Resultat, daß eine solche aus gefchloffen wäre, und nahm von der Erklärung des Patienten fchriftlich Notiz, baß in der Fabrit, in welcher er beschäftigt, mehrere solcher Fälle von Starrtrampf fich ereignet haben.
Von einer brutalen Szene weiß eine biefize Lokaltorrefponpenz zu erzählen. Der frühere Vergolder und i Bige Hausdiener W. wohnte seit einiger Zeit als Chambregarnift in der Adalbertstraße bei den Sch'schen Ehrleuten. Von seinem früheren Handwerk befaß W. ein großes, bolchartiges Meffer, wie solches die Bergolber zum Auflegen und Zerkleinern des Blattgolbes gebrauchen. Das Meffer hatte der Chambregarnift, in Beitungspapier eingewickelt, oben auf das in seinem Zimmer befindliche Spind gelegt und dort entdeckte es Frau Sch. am geftrigen Vormittage. Sie erinnerte sich jetzt, daß ihr Mann bem W. Tags zuvor erzählt, daß er eine alte Schuld, an die er gar nicht mehr gedacht, einbekommen habe und es stand alsbald für die Frau ebenso wie für den Gatten, dem sie ihre Entbednng fogleich mittheilte, fest, daß der Chambre garnist sie mit dem heimlich verwahrten Meffer habe morden und bann berauben wollen. Derselben Ansicht waren auch dieFurnachbarn, und so hatte fich ein furchtbares Gewitter über denHausdiener zufammengezogen. Der fas, Nichts ahnend, am Sanntag Nachmittag bei seinem Roffee und hatte sich eben gemüthlich eine Cigarre angested; als bie Wirthsleute in Begleitung der Nachbarschaft in seinem Bimmer erschienen und bevor er auf die tlaifische Frage: Was wollteft Du mit dem Dolche? Sprich!" eine Antwort zu geben vermochte, da war er nicht allein an's Kreuz und in's Kreuz geschlagen, sondern auch auf den Kopf, auf den Bauch, überhaupt überall, wohin nur ein fräftiger Arm schlagen fonnte. Nur mit höchfter Anstrengung gelang es ihm durch die Wüthenden fich durchzuschlagen und das Freie zu erreichen. Auf der Straße brach er bewußilos susammen und wurde von Polizisten nach der in der Adalbertstraße befindlichen Sanitätswache gebracht; bort stellte es fich beraus, daß er so brutal bearbeitet worden, daß seine Ueberführung in ein Krankenhaus nothwendig wurde. Man trachte ihn nach der Charitee, wöhrend seinen Wirthsleuten es noch begreiflich gemacht werden wird, daß man noch tein Mörder zu fein braucht, wenn man einen Dolch im Gewande führt.
In der Rozle'schen Mordaffäre, jener Bluitbat, bie fich gegen Ende Dezember v. J. in einer Hof- Rellerwohnung in der Dranienburgerstraße abgefpielt hat, war neuerdings von einer sehr detaillirten Anzeige die Rebe, welche vor Kurzem bei ber hiesigen Kriminalpolizei erstattet worden sein sollte. Wie nunmehr durch Recherchen festgestellt worden ist, reduzirt fich diese neue Anzeige auf ein Weibergeschwät, welches ohne jeben Belang für die betreffende Untersuchung geblieben ist.
Bugentgleifung auf der Stadtbahn. Als am Sonne tag früh um 13 Uhr der Güterzug Nr. 2740 auf den Geleifen der Ringbahn in die Station Moabit einfahren wollte und bie Maschine eben eine Weiche paffirte, erfolgte plößlich ein heftiger Rud, welcher fich dem ganzen Train mittheilte und die Mas fchine, den Tender und zwei Güterwagen mit solcher Gewalt zur Entgleisung brachte, daß die Räder derselben sich tief in ben Sand einbohrten und ein Güterwagen umschlug. Das Fahrperfonal, mit Ausnahme des Heizers, welder einige leichtere Rontufionen erlitt, kam mit dem bloßen Schreck davon, ebenso blieb das in einem der entgleisten Wagen befindliche Rindvich unbeschädigt. Die Geleise konnten erst im Laufe des Montag Nachmittag wieder fahrbar gemacht werden. Wodurch die Ent gleilung, welche übrigens noch weit größere Dimenfionen ange nommen hätte, wenn der Zug nicht gebremst gewesen wäre, verursacht worden ist, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben.
Bur Bewältigung des Weihnachtsverkehrs auf den Boftanstalten find it soon die gesammten disponibien Kräfte bieser Behörde herangezogen und seit Montag bereits Hilfepferde und Kutscher eingestellt worden. Bum fommenden Sonnabend treten 250 Kremser zur Beförderung der Packete in den Bostdienst ein und die Zahl des für den Aushilfedienst engagirten Berfonale beträgt eima 1500 Mann, abgesehen von den speziell zum Schoffnerdienst ebenfaus hinzugezogenen Unter offizieren biefiger Garde- Regimenter, welche im Ganzen 400 tann stellen. Die Einstellung des Hiifsperfonals hat für die Tage vom 21. bis zum 27. Dezember stattgefunden. Am Sonntag, den 22. d. Mts, find die Packet- Annahmestellen und am Mittwoch, den 25. und Donnerstag, den 26 die Packet Ausgabestellen ben ganzen Tag, wie in den Dienststunden der Wochentage, gröffnet.
Spandau . Von der Grüßmacherwache bei der Pulver fabrit wurde in der vergangenen Nacht ein elfjähriger Knabe oufgegriffen, welder im Glecis umherirrte. Er wurde zur Polizei gebracht, der gegenüber er angab, daß er aus Berlin fei. Seine Eltern hätten ihn beauftragt, etwas einzuholen, und er habe das ihm übergegebene Geld verloren. Furcht vor Strafe wäre er nicht wieder nach Hause zurückgekehrt; er set schon ein paar Tage unterwegs. Die Nach forschungen werden ergeben, ob diese Angaben auf Wahrheit beruhen.
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Weshalb der Amtsvorsteher von Pankow eine Berfammlung des Fachvereis der Gärtner nicht genehmigt. Herr E. Büchner, Voifigender des Fachvereins der Gärtner, schreibt uns: Berlin , 16. 12. 89. Unter dem 17. d. melbete ich vor geraumer Zeit eine Wanderversammlung des Fachvereins der Gärtner bei bem Amtsvorstand zu Bartow am. Der Gastwirth Herr Bärwald, Inbaber des Lotales Ringel's Gefellschaftshaus", hatte mir die bestimmte Zusage gegeben, die Versammlung in feinem Saale gestatten zu wollen, ba abit auch er, gleich vielen femer Kollegen, dem Grundsaß nicht zu huldigen scheint, daß eines deutschen Mannes Wort mehr werth fei, als eines Welfchen Schwur, fo 30g er fein Ver fprechen nach einigen Tagen zurüd. Um das Maß alles bisvorsteher gestern beifolgendes Schriftftück, das Sie zu Nut Frommen Ihrer geehrten Leserschaft veröffentlichen wollen. 2c. 2c.
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Das betr. Schriftftüd hat folgenden flaffischen Wortlaut: Der Amtsvorsteher. Bankom, den 12. ez. 89. Auf Ihr Gesuch vom 5. d. Wits.(! Neb .) gereicht Ihnen hierdurch zum Bescheide, daß mit Rüdficht darauf, baß ter Restaurateur Bärwald mitgetheilt hat, daß er sein Lokal zu Der angemeldeten Versammlung nicht hergebe, die Genehmigung versagt wird. Der Amtsvorsteher. J. A. Hopp. An den Herrn Ernst Büchner zu Berlin . 3170.