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Die Zwiftigkeiten des So." mit den Abg. Blos und Hafer clever und der Zwieipalt wegen der Dampferfubvention, als der Soz." fich anmaßte, der Fraktion Vorschriften zu Da machen, führten zu großer Entrüftung in der Fraktion. aber ein völliger Bruch mit dem Soz." unthunlich war, weil wir bei unseren wunderbaren Polizeiverhältnissen kein fozia liftisches Degan in Deutschland hatten, wurden Bebel und Grillenberger nach Zürich geschickt, aber schroff abgewiesen. Das fonnten doch Angestellte der Fraktion nicht magen. Redaktion sagte einfach: Wir sind nicht Eure Diener, sucht Euch andere!" Die Leute sind nicht abgefekt worden, weil sie nicht abgesetzt werden konn'en. Und das sollen die Sklaven der Fraktion fein?
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Auf dem Kopenhagener Rongreß hat man sich veranlaßt gesehen, durch Mahnungen pädagogisch cuf den Soz." einzuwirken. Die Zugehörigkeit des Soz." zur Fraktion ist also nur ein Phantom. Wenn auf dem Kongres in Ropen hagen beschlossen worden wäre, die Bücher des Sozialdem." einzusehen, so wäre daran nichts Bedenkliches, da ja deutsche Genoffen Antheilscheine hatten, aber das ist nicht einmal geTchehen.
Die Staatsanwaltschaft sagt, die Parteifonds feien so be beutend, daß ein Einzelner fie nicht verwalten fönne. Damit beweist der Staatsanwalt, daß er das Parteileben nicht fennt; wo sollte er es auch tennen gelernt haben. Auch die Fonds der freifinnigen Partei verwaltet ein Einzelner. Allerdings sind Parteien bei der Verwaltung von Fonds nicht so bureaukratisch, wie der Staat. Aus dem Fall Schadow will der Staatsanwalt herleiten, daß Grillenberger Anweisung zur Verwenbung lokaler Fonds gegeben. Die Erklärung GrillenEr vers bergers ist aber ganz plausibel und glaubhaft. über den Buchhändlergewinn zu Unterstügungsfügte zwecken und wies die Leute an, einen Theil oder das Ganze für lokale Unterstügung zu verwenden, ihm aber Abrechnung zu liefern, damit er es buchen könne.
Bezüglich des Vertriebs von Schriften treffen wir den Er meint, wer Staatsanwalt bei einem Rechtsirrthum. Schriften herausgebe, die verboten werden könnten, betheilige fich an einer Verbindung und begehe ein Zukunftsdelikt. Das ift ganz unrichtig. Vom Verbot sollen nur auf den Umsturz hinzielende Schriften betroffen werden. Die Polizei geht aber viel weiter und verbietet alles, was aus Hottingen - Zürich fommt. Der Buchhändler Dies hat einmal die Polizei folossal herein fallen laffen, indem er Broschüren über Mäusefraß in Um fchläge binden ließ, die denjenigen eines verbotenen Kalenders glichen. Die Polizei verbot tiefe Schrift, ohne den Inhalt zu prüfen. Mit der Verbreitung unverbotener Schriften handeln die Sozialdemokraten gefeßlic, um sich gegen Ungefeßlichkeiten zu schüßen.
Die Verlagsanstalt von Woerlein u. Ro. foll die dienende Magd der Partei sein. Die Firma ist aber älter als das Sozialistengeset und da man den Herren Grillenberger und Woerlein nicht befehlen kann, Steine zu flopfen, so muß man ihnen den Nahrungszweig der Verlagsbuchhandlung laffen. Da er den hohen Adel nicht zu Kunden haben wird, so muß er die Arbeiterliteratur pflegen. Es ist aber vollkommen falsch, den Verlag zu beschuldigen, er befaffe sich mit der Herstellung von verbotenen Schriften. Herr Dertel wird den Ausdrud Werth. zeichen" wohl einmal gelesen und ihn im vermeintlichen In tereffe der Firma Woerlein angewendet haben.
Es ist erwiesen, daß die Fraktion mit der schwarzen Lifte" nichts zu thun hat; fie ist Privatunternehmen des Sok.". Den Zielen der deutschen Partei kann sie nicht dienen, weil auch Ausländer darauf verzeichnet seien. Ausländer darauf verzeichnet seien. Einzelne Fraktionsmitglieder haben aus Gerechtigkeitsgefühl bie Streichung einzelner Namen befürwortet. Fest steht die Thatsache, daß die Fraktion mit der schwarzen Liste" nichts Au thun hat. Die Erklärung des Abg. Schumacher in der Voruntersuchung wurde von ihm selbst als nebenfächlich bezeichnet und er hat erklärt, daß seine Aussage auf falscher Auffaffung beruhe.
Die Schiedsgerichte haben nur den 3wed, 3wiftigkeiten auszugleichen, darin müssen die Fraktionsmitglieder ein Intereffe haben. Es ist weiter nichts, als ein Vergleichsgericht im Ebenso wie Viereck aus der sozialgewöhnlichen Leben. bemokratischen, wurde Gilles aus der demokratischen und der schwarze Cremer" aus der Zentrumspartei ausgeschloffen, weil deren politisches Gebahren der Partei nicht mehr paßte. den hervorragendsten Daß Legitimationskarten von Führern, also den Abgeordneten, ausgestellt werden, ist doch nur natürlich. Ale auswärtigen Polizeibeamten haben erklärt, bak fie von einem Verkehr der örtlichen Verbindungen mit der Frattion nichts wüßten. Von dem naturgemäßen Verkehr der Geneffen mit einzelnen Fraktionsmitgliedern fann man doch nicht auf eine geheime Verbindung schließen.
Was die Kongreffe betrifft, so find diejenigen von Wyden Alle drei Konund Ropenhagen für diesen Prozeß verjährt. greffe halte ich für harmlos und durchaus unerheblich für diesen Brozek. Im Auslande wurden fie abgehalten, weil sie in Deutschland nicht stattfinden fonnten, und Ort und Zeit wurden verheimlid t, um diplomatische Intervention zu verhüten. Verheimlicht fonnte von den Verhandlungen nichts werden, weil die Kongresse von Spigeln überwacht wurden. Ich erinnere an die Vorfälle nach dem Kopenhagener Kongreß, wo Reichstagsabgeordnete verhaftet wurden wegen angeblich dort gethaner Aeußerungen, die sofort den deutschen Behörden übermittelt wurden.
Der Wydener Kongres wurde allerdings vom„ Soz." einberufen, aber die Redaktion hatte nur die Funktionen, wie der unbekannte Einberufer irgend einer sozialistischen Versamm lung. Zu späteren Kongreffen geschah die Einberufung durch die deutsche Preffe.
Wenn die Partei ein offizielles Organ haben muß, so war es natürlich, daß auf dem Wydener Rongreß eine Lanze dafür wurde. Daraus geht aber nicht hervor, daß es
orchentemehmen ist oder in Verbindung mit der Fraktion fteht. Es ist Parteiorgan in dem Sinne, wie die KreuzBeitung" für die konservative Partei. Bei Lepterer hat sich ein ganz ähnlicher Fall abgespielt, wie zwischen dem Sozial demokrat " und Fraktionsmitgliedern; es hat aber Niemand angenommen, daß Herr v. Hammerstein Berather der konser vativen Partei ist.
Auf dem Kopenhagener Kongreß ist man über Organisationsvorschläge zur Tagesordnung übergegangen, weil eine allge meine Verbindung undurchführbar, weil ungefeßlich sei. Das ist entlastend für die Angeklagten. Auf dem St. Gallener Rongreß wurde die Diskussion über den Sox." nicht gestattet, weil sie nicht hingehörte. Die Anregung Woldersti's wegen bes Soz." wurde sofort abgewiefen, das steht fest. Alle KonAreßtheilnehmer, Angeklagte wie Zeugen, haben erklärt, daß in St. Gallen nichts verhandelt worden fei, was nicht im Protokoll stehe, und darin findet sich kein Wort, daß auf allgemeine Verbindung schließen ließe.
Die Erklärung nach dem Freiberger Urtheil, daß jede Be ziehung zu dem Sos." abgebrochen fei, ist als wahr unbedingt hinzunehmen.
Ich wende mich nun zu den örtlichen Verbindungen. Das Beweismaterial ist ein sehr zweifelhaftes. Ich neige zu der Annahme, daß nicht nur auf Seiten der Entlastungszeugen Meineide geschworen wurden, nein, auch auf Seite der Belastungszeugen. Das Belastungsmaterial gipfelt im Wesentlichen in den Polizeiberidten, die charakteristischer Weise nie auf Beobachtungen der Polizeibeamten beruhen. Dieselben haben die Angeklagten gewähren laffen, ftatt ungefegliche Handlungen zu verhindern. Die Polizeiberichte geben nur das wieder, was uns unbekannte Mär ner der Polizei berichtet. Die Kommiffare Kammhoff und Wulfing find feineswegs einwandsfreie Beugen. Ich will fie nicht des Meineids bezichtigen, aber Ram.mhoff, im Gefühl als
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Unterstüßung der Anklage, hat stärker aufgetragen, als richtig war. Die Aussagen Rammhoff's und Wilfing's müffen mit der Reserve aufgefaßt werden, als die von Polizeibeamten, die die Anklage unterstügen wollen. In der That und Wahrheit hat Rammhoff im Prozeß Bennrath ein Thatsoche eidlich geleugnet, die Saffel als wahr bezeichnete. Er hat hier daß nergeffen gehabt, 12 Stunden vorher mit Wimmers im Wirthshaus zusammen war. Kollege Schweizer ist Zeuge, daß Kammhoff nur als Zuhörer einer Gerichte verhandlung anwohnte. Des Meineids will ich Kommhoff nicht bezichtigen, aber ich glaube ihn nicht. Als der Präsident die Verweigerung der Aussage wegen des Zusammenseins mit Röllinghoff rügte, machte er eine falsche Beitangabe. Auf die Frage, ob er seine Gewährsmänner bezahle, verweigerte er die Auslage, als er gefragt wurde, ob er sonst Jemand Geld für Aussagen geboten, fagte er nein. Als Dienberg das GegenAussagen geboten, fagte er nein. Als Dienberg das Gegen theil befundete, gab er eine gefchraubte Erklärung. Wenn Wilfing fagt, er babe sich bei den Polizeiberichten teine Gedanken ge macht, so erscheinen die ganzen Polizeiberichte gedankenlos. Aber ganz so harmlos ift Wilfing nicht. Die Roftfrau Bierenfelds wußte über die Zeit der Reise Bierenfelds nichts zu sagen; Rommissar Wilfing bat aber gefagt:" Nun, bann wollen wir Oftober schreiben!" Das macht die ganze Amtsthätigkeit Wil fings für mich werthlos. Wenn der Staatsanwalt fagte, Weber habe die ganze Polizei blamirt, so unterschreibe ich diesen Ausspruch. Das Verfahren der Kommissare Rammhoff und Wilfing wird sich schwer rächen.
Präsident: Das wollen wir nicht hoffen.
Nie hat die Polizei aus so schmußigen Quellen geschöpft, mie hier. Das Gefeß verlangt folche Denunziationen nicht. Wenn man den Denunziant, der zum Polizeispion wird, als Ehrenmann bezeichnet, so laffen wir auch Judas Ischarioth zum Heiligen werben. Der größte Lun p im ganzen Land, das ist und bleibt der Denung'ani", aber noch schlimmer ist der PolizeiSpigel!
Staatsanwalt: Es ist mir nie eingefallen, die Gewährsmänner als Ehrenmänner zu bezeichnen.
Rechtsanwalt Lenzmann: Dann freut es mich umsomehr, daß der Staatsanwalt mit mir die Polizeispione für Lumpen hält. Dann wird er auf das Zeugniß von Lumpen kein Ge wicht legen. Kammhoff hat uns die Nennung von Namen der Gewährsmänner verweigert; Jeder wird der Ueberzeugung sein, daß es bezahlte Polizeifpione feien. Rammboff fann nicht an die Zuverlässigkeit seiner Gewährsmänner glauben, denn es ist flar, daß man Lumpen kein Vertrauen schenkt.
Staatsanwalt: Jh habe die Gewährsmänner weder als Ehrenmänner noch als Lumpen bezeichnet. Die hier vernommenen Zeugen dürfen nicht als Lumpen bezeichnet werden.
Präsident: Es darf hier kein Schimpfwort gebraucht
R.-A. Lenzmann: Ich will mich nicht über das System der Aussageverweigerung auslassen. Wenn man aber das Syftem anwendet, hat man teine Berechtigung, Schlüsse zu ziehen, wie sie die Anklage zieht. Von Berliner Richtern ist wiederholt ausgeführt, daß den Gewährsmännern tein Glauben zu schenken sei, wenn sie nicht genannt werden. Die Polizei mag ja Ursache haben, ihre Gewährsmänner zu verschweigen; aber es ist eine ungeheuerliche Zumuthung an das Gericht, nach Berichten, die aus so trüber Quelle stammen, au urtheilen. Es wurde uns nicht einmal gefagt, ob die Berichte mündlich oder schriftlich erstattet wurden. Ich komme nun zu den einzelnen Gewährsmännern. Zuerst muß ich eine Erklärung des Staatsanwalts richtig stellen. Der Zeuge Weber hat uns selbst gesagt, daß er in die Arme der Polizei getrieben wurde, weil er wegen feines Schwagers Gefälligkeiten erwartete. Ich habe keine Ursache, die Selbstcharakteristik Weber's anzugreifen; er ist der Schled, teste noch nicht. Auf Befragen hat er zugestanden, die Polizei belogen und Biertischgefpräche als Verhandlungen geheimer Versammlungen berichtet zu haben. Entweder glaubt man dem Weber, bann sind seine Berichte werthlos, oder er hat einen Meineib geschworen. Und nun der verehrte Herr Wimmers! Weber hat seine Schlechtigkeit eingesehen; Wimmers dagegen hat sich hier noch gerühmt, seinen besten Freund Bleibtreu verrathen zu haben. Wir haben Wimmers auf unrichtigkeiten ertappt. Der Zeuge Voß fagte bezüglich der angeblichen gehetmen Ver fammlung das gerade Gegentheil. Wenn Wimmers die Polizei nicht belogen hat, so hat er eine rege Phantasie! Dann haben wir den Beugen Münnich. Der Mann ist entweder ein altes Weib, oder er ist psychologisch undenkbar. Ganz unmöglich ist feine Schilderung der Büricher Versammlung. Sein Zeugniß ist ganz werthlos. Dann haben wir noch den Herrn Röllinghoff, der ja auf der Anklagebant figt. Röllinghoff v rdient kein Bertrauen. Er war Anarchist oder ist es noch. Er verdient den felben Tabel, mit dem der Staatsanwalt einen anderen Angeklagten belegte. Wir haben Röllinghoff den Besitz einer be= deutenden Summe nachgewiesen; eine Wartefrau fann so viel Geld ihrem Mann nicht geben. Wir haben das Gefühl, daß Röllinghoff bezahlter Polizeispion ist. Wir haben Röllinghoff Unwahrheiten nachgewiesen, so bezüglich des Ausflugs nach Vohwinkel . Hier hat der Staat tein Intereffe an der Berheimlichung, und wenn Jäckel die Aussage verweigert, ob er in Sachen Röllinghoffs in Vohwinkel war, so ist das eine Bestä tigung. Es bedarf kaum des Hinweists, deß er nach Befundung eines Zeugen sich in cynischer Weise über den Eid äußerte. Und dem Mann wollen Sie glauben, der aus Haß gegen Harm aussagt? Bei jedem objektiven Gericht ist die Glaubwürdigkeit des haßerfüllten Zeugen erschüttert. Frau Röllinghoff glaube ich so wenig wie Sie war Sozialrevolutionärin und geht ihrem Mann. ist wieder in die Kirche. Ich freue mich auch über jeden Sünder der Buße thut. Aber Frau Röllinghoff ist mit einer Lüge vor Gericht getreten. Ich glaube, daß ihr der Brief diktirt wurde, von wem weiß ich nicht, ich will auch keine Ver
muthung aussprechen. Trotz des Versprechens Röllingboffs hat er mit feiner Frau gelprochen und hier ihr noch zugeflüstert. Die Frau hat den Eid nicht geleistet.
Die geladene Büffetdame ist erschienen und wird ver
nommen.
Zengin Frau Gürgemacher aus Vohwinkel ( vereidigt): Es wurde an mich ein Brief abgegeben, ob ich ihn an Röllinghoff abgegeben weiß ich nicht. Ein Herr fragte nach dem Briefe und bekam ihn; die Adresse weiß ich nicht mehr. Ob der mir vorgestellte Herr( Röllinghoff) mit Jädel sprach, weiß ich nicht. Ich gab den Brief an den Kellner und dieser an den Herrn.
Beuge Shulte: Daß Röllinghoff einen Brief am Buffet erhielt, habe ich nicht gesehen. Es war in der neunten Stunde.
Zeuge Jädel: Ich bin mit dem Zug um 8 Uhr 41 Min. abgefahren.
Schulte: In der Stunde kann ich mich getäuscht haben. Ich habe aesehen, daß Röllinghoff von Jäckel ein Schriftstück erhielt.( Nach längerem Befragen): Es ist möglich, daß ich mich geirrt habe. Es fann fein, daß Röllinghoff den Brief von einem Andern gehabt und bei der Unterredung mit Jäckel in der Hand hatte.( Der Zeuge wird vereidigt.)
Rechtsanwalt Dr. Schweizer: Hat der Mann, in dem Sie Röllinghoff erkennen, öfter bort verkehrt?
Zeugin üremeyer: Das weiß ich nicht.
Versammlungen.
Die Militärschneider hielten vor kurzem eine öffentliche Versammlung in Jordan's Eaal, Neue Grünstraße, unter Vorsitz des Herin Roloff ab, um zunächst den von der Lohn
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in
| tommiffion ausgearbeiteten Lohntarif durchzuberathen. Derfelbe wurde nach lebhafter Debatte mit geringen Aenderungen an genommen. Die Alfordpreise erfahren rach demselben eine Er höhung con toa 25-30 pt. Der Stundenlohn ist auf 50 Pf.( früher wurden 35 Pf. gezahlt), die tägliche Arbeitszeit auf 10 Stunden feftaefekt worden. Für Sonntage und Nachtarbeit soll nach dem Tarif, gleichviel, wie lang die Arbeitszeit ist, eine Vergütigung von 6 Mart gefordert werden, während bis jezt nur 3 Mart gezahlt wurden. Die Lohnfommission wurde beauftragt, diesen neuen Tarif baldmöglichst den Meistern vorzulegen, fowie gleichzeitig den Aushang des angenommenen Tarifes der Werkstelle zu fordern. Wenn auch ein Streit nicht sonderlich bc= fürchtet wurde fürchtet wurde seit 1873 i feine Lohrerhöhung einae treten so wurden doch alle Bo bereitungen getroffen. So wurde die Lohnkommission beauftragt, die Agitation auch cuf Spandau auszudehnen, bort Bersammlungen einzuberufen, fc wie überhaupt durch ein Flugblatt die Kollegen in anderen deutschen Städten, namentlich in Hannover auf die Eachlage aufmerksam zu machen, damit dieselben nicht während eines eventuellen Streits Arbeiten für Berliner Werkstätten anfertigen. Die Anwesenden wurden ermahnt, feine Schweine zu treiben", das heißt kurz, bevor es ent schieben ist, ob ein Streit eintreten wird oder nicht, Arbeit aus den Geschäften zu entnehmen und fich zu gleicher Beit, also bezahlen zu lassen, noch ehe die Bestellung ausgeführt tit. Nachdem noch einstimmig beschlossen worden, daß bie Kollegen einer Weckstatt sofort die Arbeit niederlegen, menn ein Mitkollege gemaßregelt wird, und die die Abeit nicht eher wieder aufnehmen, bis der Gemaßregelte wieder eingestellt ist, wurde eine Ergänzungswahl zur Lohnkommiffion vorgenommen. Die Wahl fiel auf die Herren Höhne und Herzfeld. Nunmehr wurde in die Frage der Gündung eines Vereins eingetreten. Herr Täterom wies auf die Nothwendig feit eines solchen hin, eines Theils, um etwa errungene Vortheile festzuhalten und den Boden zu weiteren Verbesserungen in Bezug auf bie Arbeitsverhältniffe zu haben, andern Theils um die unter den Militär schneidern in ihrer großen Maffe noch sehr nothwendige Aufflärung zu verbreiten und das Gefühl der Solidarität zu an deren Arbeitern zu wecken. Bis jest lenne die Mehrzahl der Kollegen dieses Gefühl noch nicht. Sie sollten tüchtig unter einander agitiren und auch versuchen, die Konfektionsschneider in die Reihen ihres Vereins zu ziehen.( Lebhafter Beifall.) Nachdem noch mehrere Redner im gleichen Sinne gesprochen, murde einstimmig die Gründung des Vereins beschloffen und die Herren Schulz Roloff, Jerwin, Weigelt, Heimes, 3 esmer und Rufemann in den Vorstand gewählt. Gegen 100 Rollegen ließen sich sofort als Mitglieder aufnehmen. Ein gutes Zeichen für die aufblühende Bewegung unter den Militär schneidern Berlins !
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Möbelpolirer! Am ersten Feiertag findet im Schweizergarten am Königsthor eine Matinee, vom Verband veranstaltet, für einen tranten Kollegen statt. 30gramm sehr reichbaltig und abwechselnd. Billets a 80 ẞf find noch zu haben bei Gräber, Grüner Weg 65; Rau, Brunnenstr. 94; Bud. Sorauerftr. 5; Weber, Fliederstr. 6; Reuter, tebenftr. 52; Lederhause, Dianienftr. 169; Bansee, Reichenbergerstr. 29; Asch, Wörtherstr. 61, fowie in den Zahlsteller, bet Ecke, Zehdenickerstr. 2: Sente, Blumenstr. 38; Morig, Manteuffetftr. 27. Alle Kollegen und Bekannte werden gebeten des guten Zwecks wegen au er fchciren. Am 2. Feiertag Abends 6 Uhr bei Gente, Blumenftr 38, gen übliches Betsammensein mit Tanz, Vorträgen und Kinderbescheerung. Die Kollegen mit thren Familien find willkommen.
Sozialdemokratischer Leseklub Leffug". 1. Weihnachtsfeiertag ( Nachmittags 4 Uhr): Gemüthliches Zusammensein im Vereinslokal, Wall ftraße 20. Nächster Lese Abend Mortag, den 6 Januar 1890. Das Eifcheinen aller Mitglieder sowie recht vieler Gäfte ist sehr erwünscht
Den Mitgliedern des Serliner Arbeiter- Bildungsvereina wird hiermit aur Kenntniß gebracht, daß Billets 8 e mäßigten Preisen unh zwar ftatt 1 M. für 20 Pf. zu den Vorstellungen der Urania( Ausstellungs Pa:) bei dem Bibliothekar des Vereins am ersten Weihnachtsfeiertag. Vormittag von 10-11 Uhr im Gnadt'schen Lokale, Brunnenftr. 38, zu haben sind. Der Wo:- ftand J..: Hugo Lehmann, Stettin erftr. 9, 1 Tr.
Große öffentliche Schneiderversammlung am 27. Dezember ( 8. Feiertag) in der Braueret Königstadt, Schönhauser Allee 10/11, Vormittags 11 Uhr. Tagesordnung: 1. Die Zukunft des Handwerks, Großproduktion oder Kleinbetrieb refp. Handwerksbetrieb? Referent: Rollege. Täterom. 2. Dis fuffion. 8. Das Resultat der Verhandlungen der Siebenertemmission mit den Geschäftsinhabern der Konfektionsfirmen und die in Aussicht gestellte Lohn aufbesserung.
Achtung! Den Mitgliedern der Freien Bereinigung der Zimmerer Ber lins und Umgegend zur Nachricht, daß Einlaßkarten zu den Vorstellungen in der Urania zu ermäßigten Preisen ftatt 1. für 20 Pf. am ersten Feiertag im Gnadt'schen Lokale, Brunnenstr. 38, Bormittags von 10-11 Uhr, zu haben sind.
Depeschen.
Wien , 23. Dezember. Wie eine Privatdepefche besBerl. Börsen. Courier" aus Wien meldet, ist Toftor Hermann Brehmer , der Befizer der berühmten Görbers do.fer Heilanstalt für Lungentrante, am Soni tag gesto ben.
( Wolf's Telegraphen- Burean.)
Danzig , 23. Dezember. Der frühere Landesdirektor Dr. Wehr hatte am Sonnabend Nachmittag bald nach seiner En lieferung hierfelbst eine zweistündige Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter, Landgerichtsrath Thun, und blieb alsdann in Untersuchungshaft.
Saarbrücken , Montag, 23. Dezember. Die gestern im Schnappacher Walde stattgehabte Verfommlung von Bergwerks arbeitern beschloß, die Arbeit wieder aufzunehmen und bis zum 1. Februar t. J. die Erledigung der Wünsche der Arbeiter abzuwarten.
Saarbrücken , 23. Dezember. Es ist heute Alles angefahren auf den Gruben Kohlwald, König, Reben, Jhenpliz, Schwalbad, Camphausen, Maybach, Friedrichsthal , Goettelbo: n, v. d. Hend, Sulzbach , Dudweiler und Louisenthal. Die Gruber Heinik und Dechen werden auf behördliche Anordnung erft em Freitag die Arbeit wieder aufnehmen.
Röln, 23. Dezember. Nach eine Meldung der Kölni
fchen Beitung" aus Saarbrüden haben die verurtheilten
Vorsteher des Rechtsschuß. Vereins, Warken, Bachmann und Müller die Bewilligung erhalten, am 2. Januar wieder ana zufahren.
Dr. Förster ist geftorben. Wien , 23. Dezember. Der Direktor des Hofburgtheaters
Wien , 23. Dezember. Nach weiteren Mittheilungen über den Tod des Dr. August Förster wurde dessen Leiche auf dem Hochreitkogel aufgefunden. Dr. Förster, welcher seine freien Tage mit Vorliebe im Semmering - Hotel verlebte, hatte geftern Nachmittag einen Spaziergang unternommen, ven welchem er nicht zurückkehrte.
Charleroi , 23. Dezember. Der Streif der Kohlengruben arbeiter hat heute früh eine bedeutende Ausdehnung anger ommer. In den Kohlengruben von Membourg, Rochelle, Fleurs, Lambusfart ruht die Arbeit vollständig, in denjenigen von An ea coeur, fowie in den vereinigten Gruben von Sccé Matame, Pays de Liège, Trien- Kaifin, Bayemont, Ormont und Bour bier theilweise. Die Zahl der Streikenden wird auf ca. 5600 geschäßt, für morgen wird eine weitere Ausdehnung des Streits erwartet. Die Ruhe ist nirgends gestört.
New- York , 23. Dezember. Nach einer Depesche aus Ria orbnet das gegen den Kaiser Dom Pedro crloffene Berm bannungsbefret die Einziehung seiner Güter an und verbietet den Mitgliedern der faiserlichen Familie auf zwei Jahre, der Boden Brasiliens zu betreten.
Der ganze Geschäftstheil der Del- Stadt Petrolia in Perr fylvanien ist niedergebrannt. Der Schaden wird auf 100 CCa Dollars geschätzt.