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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 2.

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung.

Sizung vom Donnerstag, den 2. Januar. De: stellvertretende Vorsteher, Stadtv. Dr. Langer­bans, eröffnet die ausnahmsweise um eine Stunde später als gewöhnlich angefeßte Sigung um 64 Uhr. Die Tribünen kind überfüllt und der Zugang zu ihnen wird gesperrt.

Bunad ft werden die wieder, beziehungsweise neu ge wählten Mitglieder eingeführt und in der üblichen Weise durch Drabschlag vom Oberbürgermeister verflichtet. Der Oberbürger neifter fordert die Gewählten auf, die Städteordnung gewiffen­haft su beobachten und alle ihre Kräfte einzufegen zum Wohle der Bürgerschaft. Der stellvertretende Borfigende heißt die ewählten willkommen. Nach den heißen Wahlfämpfen sei zu ffen, daß die Bürgerschaft ihren Wunsch und Willen zum Masbrud gebracht habe. Der Aus fall der Wahlen beweise, bab die Bürgerschaft im Großen und Ganzen mit der bis­berigen Berwaltung zufrieden sei. Neues Blut und frische Kräfte feien in die Versammlung gekommen, von denen er annehme, daß fie in der Absicht hierher gekommen wären, fich mit voller imgebung dem Wohl der Gemeinde zu widmen, sonst würden he fich ben beftizer Wahlkämpfen nicht ausgefekt haben. Er fordere die Gewählten auf, an der gemeinsamen Arbeit theil­zunehmen, dabei aber auch dem Gegner die Achtung nicht zu perlagen. Alle hätten ja nur das eine Ziel, das Wohl der Wburger zu fördern und dieses gemeinsame Ziel einige und lehre Mak halten.

Die Gewählten nehmen darauf ihre Bläge ein. Es find: A. wiedergewählt:

von der M. Abtheilung: im 2. Wahlbezirk Herr Stadto. Bergemann,

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Baumgarten, Dr. Virchow  , Tuzauer,

Richter, Alt,

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von der I. Abtheilung:

im 4. Wahlbezirk Herr Stabtv. Dr. Leo,

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Borft. Dr. Sltyd,

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von der I. Abtheilung:

im 1. Wahlbezirk Herr Stadto. Baule.

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Meibauer,

Michelet  ,

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Moses, Meyer I,

Dr. Meyer II, Esmann, Nicolai, Gerth,

Heilmann, Sachs I.

B. neugewählt:

von der III. Abtheilung: im 13. Wahlbezirk Herr Zigarrenhändler Klein, Nitterstraße 15,

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Rechtsanwalt Stadthagen  , Lands­bergerstraße 62, für den ausgefchiedenen Stadtverordneten Bigarrenbändler Stunert, welcher bis Ende 1891 ge­wählt war,

im 24. Wahlbezirk Herr Gastwirth Tempel, Breslauerstr. 27, Shantwirth Heindorf, Langeftr. 70, Expedient Hersfeldt, bringerftr. 17, Kaufmann Vogtherr, Prinzenftr. 46, für den verstorbenen Stabtverordneten Rentier Schult, welcher bis Ende 1893 gewählt war;

von der II. Abtheilung: im 1. Wahlbezirk Herr Kaufmann Jacobi, Burgftr. 1,

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Rentier Templin  , Kronenftr. 2, Fabrikant Bichte, Schwerinstr. 16/17, Fabrikant Mentel, Nue Noßstr. 9, Bildhauer Kleefeld, Joachunftr. 4; von der I. Abtheiluna: im 2. Wahlbezirk Herr Apotheken befizer Giese, Unter den Linden 53, = 11.

Buchhändler Borstell, Ritterstr. 50. Die Ergänzungswahlen find bis Ende 1895, die Ersatz wahlen, wie vorstehend an entsprechender Stelle bemerkt, bis Babe 1891 und 1893 erfolgt.

Die Einführung der Herren:

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42. 7.

111. 11.

Bubeil, gewählt im 11. Wahlbezirk, III. Abtheilung, Gründel,= Lüben, Argen deren Wahl rechtzeitiger Einspruch erhoben ist, bleibt bis nach Erledigung der betreffenden Broteste vorbehalten. Der im 3. Wahlbezirk, 11. Abtheilung, wiedergewählte Etabto. Jacobs ist inzwischen verstorben.

Stabo. Reich fordert die Versammlung auf, ihre Aner­fennung für die unparteiische Leitung dem bisherigen Vor­Rande durch Erheben von den Plägen auszubrüden.( Ge­Ichieht.)

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Die Bersammluna nimmt hierauf die Wahl des Vorstehers Es erhalten: Stadto. Stryd 78, Stadtv. Meyer i 13, Stabto. Singer 8, Stadtv. Virchow 2, Stadtv. Langerhans 2, Sadto. Tugauer 1; elf Stimmaettel find unbeschrieben. Ge wählt itt Statto. Stryd. Derfelbe nimmt die Wahl dankend an, verspricht, die bisherige Unparteilidh feit malten zu laffen and bittet um die Unterstützung der Versammlung.

Bum Stellvertreter miro Stabto. Dr. Langerhans mit 81 Stimmen gewählt. 8 Stimmen fallen auf Stadtv. Singer; übrigen ser splittern fich. 22 Stimmzettel waren unbeschrieben.

Zu Beifizern werden durch Attlamation die bisherigen Slabte. Seibert, Siebmann und Geride und zu ihren Stell­Dertretern die bisherigen Stadto. Solon  , Bolle und Weiß ge­mäplt.

Die Einführung der zu unbesoldeten Stadträthen ge mählten Herren Dr. med. Sirakmann und Dr. jur. Krause fin bet hierauf in der üblichen Weise statt.

Die Mitglieder werden sodann in die fünf Abtheilungen verlooft.

Als Tag ber Sigungen wird wie herkömmlich der Donners bag bestimmt.

Die Neuwahl einer Anzahl ständiger Ausschüsse wird burch die Abtheilungen vollzogen werden.

Freitag, den 3. Januar 1890.

Diejenigen Ausschüsse, welche, im Jahre 1889 zur Vorberathung einzelner Gegenstände ernannt, den ihnen er theilten Auftrag noch nicht erledigt haben, werden neu be. Pätigt.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 8 Uhr.

Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Vorberathung des Antrages des Magiftrats wegen Er­weiterung der Zuführungsgeleise zur 8entral­Martthalle hat am Montag befchloffen, der Bersamm ung die Annahme des Magistratsantrages mit einer geringfügigen Aenderung zu empfehlen. Demgemäß wird derfelbe beantragen: I. Die Versammlung möge beschließen, daß a) zum Zwecke der Erweiterung der Zuführungsgeleise zur Zentral- Markthalle von dem Grundstücke Neue Friedrichstraße 36 vorbehaltlich defini­tiver Fächenmaßfeststellung eine Parzelle von 107 Quadrat­meter für den Preis von 320 M. p: o Quadratmeter, also für 34 240.; b) behufs befferer Ausnutung der Viadukte der Markthallenbahn hinter dem Grundstücke Neue Friedrichstr. 36 von diesem Grundstücke ebenfalls vorbehaltlich definitiver Fächenmaßfeststellung eine weitere Barielle von 224 Quadrat. meter für den Preis von 320 M. pro Quadratmeter, also für 71 680 m freihändig angekauft wird, c) die zur Ausführung der Beschlüsse ad a und b erforderlichen Geldmittel aus An­leibemitteln& conto der Markthallen- Verwaltung entnommen werden, d) dem Eigenthümer des Grundstücks Neue Friedrich Straße 36- gegen Löschung des für denselben im Grundbuch eingetragenen Durchfabrtsrechts bezüglich der an den Stadt bahnbogen Nr. 136 und 137 anschließenden Bogen der Markt­ballenbahn das Durchfahrtsrecht durch den an Bogen Nr. 139 der Stadtbahn anschließenden Bogen ber Markthallen bahn gewährt und durch Einiragung in das Grun buch ficher gestellt wird, und ermächtigt die Stadtverordneten Bersammlung Sen Magiftrat, ein diesbezügliches Abkommen mit dem Eigen­thümer zu treffen. II. Die Sta toerordneten Versammlung sieht der Borlegung des speziellen Projekts für die Erweiterung der Buführungsgeleise zur Zentral- Markthalle nebst Rostenanschlägen entgegen.

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Tokales.

Neuerdings treten immer mehr Mediziner für das Sonnen- und Luftbad ein, und immer neue Kurs anstalten nehmen es in ihren Rurplan auf. Gleichwie das Umfpülen des Rörpers mit Waffer, also das Wasserbad, eine mächtige Wi fung ausübt, fo vermag auch das Aussehen des unverhüllten Körpers der Sonne und der Luft Heilwirkungen hervorzubringen.

Wer zum ersten Male von einem Sonnenbade hört und nicht weiß, wie die Ausführung deffelben erfolgt, wird feine große Neigung verspüren, in der Sonne zu baden". Mancher mird es tomisch, ja sogar thöricht finden, daß man im heißen Sommer nicht nur nicht nach Kühlung suchen, sondern fogar noch seiren Körper der Sonne ausfeßen soll. Warum aber fucht z. B. der Hund im Hochsommer nicht den Schatten auf, sondern wählt fich gerade ein sonniges Pätchen für seinen Mittagsschlummer? Es ift eben etwas anderes, ob wir be fleidet, ohne genügende Abbuntung, oder entfleidet, mit unbe­hinderter Ausdünstung von der Sonne beschienen werden.

Die physiologische Einwirkung der Sonne auf den Orga nismus in beffen gefunden und fcanten Tagen ist unbestritten und allbek mnt. Wir wiffen z. B., daß bestimmte, epidemisch auftretende Krankgeiten an den Stand der Sonne gebunden find, daß Rheumatiker an sonnigen Tagen von ihrem schmerz baften Leiden viel weniger gequält werden, wie bei trübem Himmel. Wie frisch und roth fi. d die Wangen von Personen, die viel im Freien fich bewegen, im Gegenfoß zu denen, die viel in geschloffenen Räumen fich aufhalten müssen? Verbrecher hinter büfteren Resterma.ern bekommen ihr fahles Aussehen weniger durch die Ernährung als durch den Mangel an Licht. Das wachsartige Aussehen der Bergarbeiter ist gleichfalls nur die Folge des langen Aufenthalts in Räumen, die des Sonnen­lichtes entbehren. Bekannt ist auch, als ein Beweis der Ein­wafung der Sonne auf das Auge, die Thatsache, daß Pferde, die ständig in einem Bergwerke thätig sind, durch die Ent ziehung des Sonnenlichtes der Blindheit verfallen. Wer weiß nicht, daß sonnen durchschienene Räume viel gesünder find als Räume, die der Sonne entbehren, und in der letzten Beit ist von Autoritäten sogar auch nachgewiesen worden, dak durch lebhaftere Dxydationsprozeffe in sonnigen Räumen das Wachs­thum und die Fortpflanzung der Batterien und Bazillen eine verminderte und herabsetzte ist.

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Aber nicht nur der thierische Drganismus, sondern auch die Lebensprozesse der Pflanzen werden durch das Sonnenlicht start beeinflußt. Wir wiffen, daß Pflanzen, mit Ausnahme einiger meniger, die des Lichtes nicht bebütfen, dunklen Räumen weit weniger gedeihen, oft untergehen. Wir wiffen, daß das Chlorophyll( Blattgrün) überhaupt nur unter dem Einflusse des Sonnenlichtes ents und bestehen kann. Ja, es ist fogar für ihre feinste Struttur nicht gleichgiltig, von welcher Seite die Sonnenstrahlen auf­treten, und es dürfte bekannt sein, daß die Geigenbauer bas Holz von der Südseite der betreffenden Bäume vorziehen. Wir wiffen ferner, daß fich viele Pflanzen der Sonne zu neigen, daß andere gegn Sonnenuntergang ihre Büthen und Blätter schließen und erft bet Sonnenaufaang wieder öffnen. Verdanken endlich nicht die Füchte ihre Reife und Süßigkeit nur allein den Strahlen der Sonne?

Zahlreich find die Einwirkungen der Sonne auf das Bu standefommen chemischer Prozeffe, und mannigfaltig dieselben in Bezug auf ihre Anwendung in der Industrie. Die Ber­änderungen, welche die Sonnenstrahlen auf das Chlorgas aus­üben, sind dem Chem ter wohl bekannt; die ersehungen, welche sie bei den Jod- und Bromverbindungen bedingen, bilden das Wesen der heutigen Photographie; meber Color und Schwefel vermögen berartig zu bleichen, wie die Sonne. Aber wie diese auf der einen Seite, wie wir es bei den Pflanzen gesehen haben, Färberdien te versieht, so ruft sie den Ingrimm mancher Hausfrau hervor, wenn der himmelblaue ober purpurrothe Ueberzug ihrer Möbel oder ihre Tapeten er­blaffen.

Hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften des Sonnen­Fichtes lehrt die Wissenschaft, daß in ihm zweierlei Arten von Sirablen wir enthalten find, diejenigen, welche in die Farben des Sp tirums zerlegen können, die sogenannten physikalischen, und diejenigen, welche jenseits des Spektrums liegen, bie chemischen Strahlen. Beim Sonnenbade nun wirkt bie Sonne sowohl burch ihre Wärme als auch durch die ihr innewohnende chemische Kraft.

Der Raum für das Sonnenbad stellt in den Kur anftalten, die es einführen, einen Pfahlbau aus Brettern vor,

7. Jahrg.

der ungefähr Meter über dem Erdboden errichtet ist und deffen Wände zwei Meter hoch aufgeführt find; um es bild­lich aus udrüden, man fgt eine große, mit einer Thür ver fehene Rifte auf einige Pfähle auf. Der Badende legt sich, fo führt Dr. med. Böhm in dem von ihm herausgegebenen Hygienischen Vortskalender" für 1890( Verlag von Tegner u. Zimmer, Chemnik) aus, enttleidet auf eine Matrage und nur sein Geficht wird durch einen Schirm oder durch eine Dvor bantartige Vorrichtung der direkten Eine wirkung der Sonne geschütt. Darauf läßt der Badende je fünf Minuten Brust, Rücken, rechte und linte Seite direkt von den Sonnenstrahlen treffen. Diefe Art von Sonnenbad nennt man das freie Sonnenbad. Erfordert es die Art des Leidens, stärkere Schweißabsonderungen zu erzielen, so wird der Patient noch in eine wollene Decke gehüllt; will man da gegen auch schwächlichen Patienten die Wohlth it des Sonnen­bades zu Theil werden lassen, so wendet man das sogenannte Latenfonnenbad an, wobei der Patient in ein in 22 Grad Waffer eingetauchtes, ausgerungenes Tuch eingeschlagen wird, bevor er feinen Körper der Sonne ausfegt. Einzelnen Pa tienten legt man, um Ropfschmerzen zu vermeiden, kühlende Kompressen um die Stirn. Unmittelbar nach dem Sonnenbade tommt der Patient in ein 26 Grad auf 24 Grad finkendes Halbbad, in welchem er zum Schlusse desselben mit etwas füh lerem Wasser übergoffen wird, um den Körper zur Normal­temperatur zurückzuführen.

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Im Anschlusse an das Sonnenbad wird meist das Luftbad genommen, welches so ausgeführt wird, daß der Patient in entkleidetem, ober nur wenig bedecktem Zustande direkt von der Luft angefächelt wird ebenfalls in einem erhöhten, nach oben offenen, breiten Zelte. Die Dauer des Luftbades ist abhängig von der In ividualität des Batienten und von der Außentemperatur. Je kräftiger die erstere und je milder bie leßtere, um fo länger läßt fich dasselbe ausdehnen. Um den Batier ten Berstreuung und Anregung der Muskelthätigkeit zu verschaffen, verlegt man in das Luftbad einige Turnapparate. Die Temperatur, welche im Hochlommer im Sonnen babe er reicht wird, beträgt oft bis zu 40 Grad, wird aber für die Athmung trozdem nicht hinderlich, weil wir ja den meiten Luftraum über uns haben und durch einige Lücken an zwei gegenüberliegen ben Wänden noch über dies für ständige Venti lation gesorgt ift.

Mit Glas überdachte Sonnenbäder find weniger empfehlens werth, weil durch das Glasdach die Sonne zwar durch ihre wärmenden aber nicht durch ihre chemischen Strahlen wirken fann.

Es ist selbstverständlich, daß man das Sonnenbad, wie jeden anderen Faktor der Heilkunde nicht schablonenmäßig an­menden darf, denn oft schwächt es, schabet alfo mehr als es nüßt; oft wird es von Patienten mit zarter Haut gar nicht er­tragen.

Die Anwendung der Sonnenbäder soll vor Allem in De­tracht zu ziehen fein bei Gicht, Rheumatismus  , Reuralgien ( Nervenschmerzen), Dedemen( waffersüchtige Anschwellungen) und bei einer großen Anzahl von tonttitutionellen Leiden, Bleichsucht und Buderkrantheit, Strophulofis der Kinder, und foll oft überraschende Erfolge liefern.

Zur Gesundheitspflege der Schulkinder. Soll die Gesundheitspflege in weue Boltstreise dringen, fo haben nicht nur die äußern und innern Einrichtungen der Schule den Ge feßen der Gesundheitspfl- ge zu entsprechen, sondern die Lehrer müssen durch gelegentliche und systematische Belehrung mehr als bisher das Nachdenken der Schüler über gesundheitliche Fragen anregen. Die Hygiene- Sektion des Berliner   Lehrer vereins hat feit einigen Jahren Versuche nach der Richtung gemacht, Belehrungen aus diesem Gebiete auf die inneren Deckelseiten der Schreibhefte, Diarien 2c. drucken zu laffen und auf diese Weise die Hygiene im Volfe zu verbreiten. Geheim rath R. Koch in Berlin  , Profeffor Cohn in Breslau  , Dr. Hartmann in Berlin  , Direktor Scholz in Bremen  und Profeffor Tobold in Berlin   unterstüßten die Sektion bei ihren Arbeiten. Wir geben im Folgenden bie betreffenden Vorschläge und wünschen, daß fich überall Fabri­fanten finden mögen, welche folche Belehrungen den von ihnen gefertigten Heften vordrucken:

I. Pflege des pers. 1. Frische Luft und Sonnenlicht find unentbehrlich für die& haltung der Gefundheit; deshalb ift ihnen freiefter Zutritt zu den Wohnräumen und namentlich auch zu den Schlafräumen zu gerähren. 2. Härte dich dadurch ab, daß du täglich den ganzen Körper falt mäschst, nasfalt ab­reibit ober em Brausebab nimmit. Möglichst alle 8-14 Tage nimm ein lauwarmes Reinigungsbad. 3. Während der warmen Jahreszeit bade fleißig in offenem Waffer, am besten dann, wenn die Badestelle von der Sonne beschienen wird. Dehne das Bad auf höchstens 10 M nuten aus, reibe nach demselben die Haut mit dem Handtuche, und er wärme dich hierauf burch einen Spaziergang in nicht zu feft gefchloffener Kleidung. Wenn möglich, fo fete an sonnigen, windstillen Tagen den unbekleideten per nach dem Bade der Luft und den Sonnenstrahlen aus. 4. Reinige Morgens nach dem Aufstehen und womöglich nach jeder Mahlzeit Mund und Zähne und gurgle früh und Abends mit frischem Waffer. 5 Bevege dich viel und lebhaft im Freien( Spielen, Laufen, Springen. Turnen, Schwimmen, Eislaufen, Arbeiten im Gar ten). 6. Kleide dich nicht zu warm. Trage den Kopf nur leicht, den Hels unbedeckt. Vermeide gefteifte Vorhemdchen, sowie bas übermäßige Emergen einzelner Theile des pers( Rorfett, Leib- oder enge Strumpfgürtel). 7. Die Sohle des Schuh­mertes entspreche genau der Form des Fußes. Das Oberleber sei an der inneren Fußseite höher als an der äußeren. Die Abfäße fordere breit und niedrig. 8. Feucht gewordene Kleider, namentlich auch Strümpfe und Schuhe erfeze baldmöglichst durch trockene. 9. Sei mäßig im Effen und Trinken. Ber­meide verdorbene, unverdauliche Speisen und Leckereien; ge­wöhne dich dagegen an einfache Roit und möglichst früh an nur drei Mahzeiten täglich. Genieße Speilen und Getränke weder mehr als biurwarm noch eistalt. Is langfam ud kaue gut. Merde ftate Reizmittel( Raffee, Thee  , scharfe Gewürze, viel Saiz, Tabat, alkoholhaltige Getränke). Fleisch genieße nicht in robem Zustande. 10. Hüte dich vor geistiger An­frengung unmittelbar nach der Hauptmahlzeit und nach über­standener Krankheit. Lies nicht während des Effers. 11. Gehe früh zu Bett und stehe früh auf. Störe deine Nachtruhe nicht burch förperliche Anstrengung und geistige Aufregung unmittel bar vor dem Zubettgehen.

II. Pflege der Arhmungswerkzeuge. 1. Aihme mit ge­schloffenem Munde. 2. Hüte dich vor dem Emathmen von Staubiger oder übelriechender Luft. Vermeide das Aufwirbeln von Staub im Zimmer und im Freien. 3. Spucke weder auf den Fußboden des Rimmers noch ins Taschentuch aus. 4. Gebe in jeder Pause auf den Schulhof und be wege dich dort soviel als irgend möglich ist. 5. Ar= beite im Sommer thunlichst bei offenen Fenstern. im Bei günstiger Witterung und Winter

erneuere