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fonföderirten Staaten und der oberste Führer ihrer Armeen. Statt deffen geftattete ihm die Regierung, seine Jahre inmitten einer Bevölkerung zu beschließen, die sich unter feinem Parteigänger ganz besonders hervorgethan besonders hervorgethan batte. Diefe großherzige Behandlung erschien, während die Hiße des Bürgerkrieges noch nachwirkte, kaum zu rechtfertigen. Je mehr fich aber der Rauch der großen Feuers brunft verzog, und je unbefangener mm die Ursachen des Streites begreifen lerate, um so allgemeiner ward die Billigung dieser Großherzig­fett. Wir erkennen heute vorurtheilslos an, daß auch Rebellen in der Geschichte Gutes gewirkt haben und in Zukunft wirken werden, und daß, wenn ein Rebell auch keinen Pardon er­worten darf, doch die Gesellschaft, die es über sich vermag, ihm Berzeihung zu gewähren, die Elemente großer nationaler Kraft in fich birat. Die ersten Ansiedler in den Neuenglandstaaten waren Rebellen, die lieber nach Amerika flohen, als sich der englischen Staatskirche unterwarfen. Dann rebellirten wir im Jabre 1776 gegen das Haus Hannover, fämpften als Rebellen gegen England sieben Jahre und setzten unsere Unabhängigkeit durch."

hauptmannschaft die Genehmigung versagt mit der Begründung, daß der Verein schon bestraft sei. Der Vorstand erkundigt sich bei Gericht, wo ihm mitgetheilt wird, daß der Strafantrag zurückgezogen fei, alfo von einer Bestrafung nicht die Nede fein tönne. Die Genehmigung der Amtshauptmannschaft wird abermals nachaesucht, unter Angabe des Sachverhalts. Und das Resultat: Die Strafverfügung wurde zwar als unbegründet zurückgezogen, allein sie wurde doch erlaffen, und der Verein ift zwar nicht bestraft, aber er ist doch bestraft- im Sinne der Amtshauptmannschaft, und das Verbot bleibt bestehen. Und damit Punktum, denn die höheren Instanzen stimmen in folchen Dingen stets mit den niederen überein, deren Be­richten ja stets unbedingt Glauben geschenkt wird.

Frankreich .

Paris , 3. Januar. Der Präsident des Munizipalrathes erschien heute beim Aderbau- Minister Faye an der Spige einer Abordnung verschiedener Körperschaften, welche ihreu Lebens­unterhalt aus der mit den städtischen Schlachthäusern in Ver­bindung stehenden Industrie verdienen. Die Abgesandten gaben dem Minister ein Bild der in ihrem Gewerbe eingetretenen Geschäftsstörungen in Folge der steigenden Zufuhr an ge­fchlachtetem Fleische zum Ersak für das wegen der Vieh­feuchen im Auslande an der Einfuhr gehemmte lebende Vieh. Der Minister erkannte wohl die Berechtigung der Klagen an, erklärte jedoch zugleich, daß die Aufgabe, die nationale Produktion zu schüßen, nicht eher eine Wieder­eröffnung der Grenze zulaffe, als bis die Seuchen erloschen wären; nicht eher föane er die aus der Einfuhr geschlachteten Fleisches herrührenden Unzuträglichkeiten beseitigen, so lanae der Ron ventional Zolltarif noch in Kraft sei; was die Qualität des eingeführten Fleisches betreffe, so gehöre es zu dem Dienste der Gesundheitsbehörde, die für die allgemeine Gesundheit noth­wendigen Maßregeln zu überwachen und Vorkehrungen zu treffen; er werde auf diesen Punkt die Aufmerksamkeit des Ministers des Innern richten.

Der Pariser Gemeinderath hat seiner Gepflogen­heit gemäß abermals die Kredite der Polizeipräfektur ohne weitere Debatte abgelehnt. Die Regierung wird demnach neuer­dings von ihrem Rechte Gebrauch machen und selbst den Kredit in das Budget der Stadt Paris einstellen.

Aus Zwickau wird uns unterm 2. Januar geschrieben: Die geitern Abeno im Martin'schen Saale zu Willau tagende offentliche Bergarbeiter- Versammlung war von ca. 1000 Per­fonen befucht. Zum Vorsitzenden wurde Herr Zimmermann aus Niederplanig gewählt. Das Referat hatte Herr Horn aus Cainsdorf übernommen. Der 1. Punkt der Tagesordnung lautete: Sind die Bergarbeiter im 3widauer Revier nach dem Streif beffer oder schlechter gestellt? Herr Horn beleuchtete Herr Horn beleuchtete biesen Punkt in ausführlicher Weise und wies nach, daß die Wertsverwaltungen ihre beim Streit ge­machten Versprechungen vielfach nicht ge= halten haben, fodaß auf mehreren Werken die 12stündige Schicht wieder zur Regel und auch die Behandlung der Ar­beiter feitens der Beamten keine bessere geworden ist. Die tleine Lohnaufbefferung werde durch die enorme Lebensmittel­vertheuerung wieder übertroffen, sodaß eine Bergmanns familie burch die Theuerung jetzt schlechter gestellt sei, als vor dem Streit. Herr Horn wies zahlenmäßig nach, wie brückend die indirekten Steuern und Zölle auf den Arbeitern ruhten. Als er noch näher auf dieses Thema eingehen wollte, unterbrach ihn der überwachende Beamte und meinte, das gehöre nicht zur Tagesordnung. Bei der Debatte über den 1. Punkt fprachen noch mehrere Redner und brachten noch verschiebene Hebeiftände zur Sprache. Dabei kam auch zur öffent lichen Kenntniß, daß das Wert Schaberverein zu Ober­bohndorf bis heute die 10 prozentige Lobnzulage noch nicht habe eintreten laffen, trobem es in der Mannschaftsftube ange schlagen und versprochen worden ist. Der 2. Bunkt der Tages- missionsgebühren für Gelder, die sie etwa den Staatskaffen orbnung lautete: We stellt sich die heutige Versammlung zu ben am 19. und 22. Dezember im Kästner'schen Saale zu Neu­börfel befchloffenen Forderungen? Diefelben find: 1. 8stündige Schichtzeit, 2. achttägige Lohnzahlung, 3. 3,50 M. Normallohn, 4. sofortige Aufhebung ber Arbeitssperre, 5. auf jedem Schacht sollen mehrere Delegirte gewählt werden, welche von ihrem Schacht einen Situationsbericht abzufaffen haben, und welche dann mit dem Vorstand des Verbands sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter die angeregten Forderungen feststellen und dar­über mit den Werksverwaltungen, unter Hinzuziehung der fönigl. Behörden verhandeln sollen. Nach langer Debatte wurde allen diesen Beschlüffen einstimmig zugeftimmt. Nach­dem noch drei Anträge: 1. Auf allen Werten mit allen Kräften bahin zu wirken, daß die Kündigungsfrist überall aufgehoben werde. 2. Ade Kaffenmitglieder follen freie Aerztewahl er­balten und 3. auf allen Werfen soll eine Theuerungszulage ge­fordert werden, einstimmig Annahme gefunden, schloß der Borfißende diefe vier Stunden dauernde, ruhige Versammlung.

Aus Sachsen , dem Heimathlande des Kartells, und seit einiger Zeit dem Huptherde des Antisemitismus und der Muckerei, erfahren wir wieder einmal eine sonderbare Ge­schichte. In Tamenberg bei Geyer­löblichen 3wed verfolgt, für gute Hühner, Enten- und Gänsezucht zu sorgen. Besaater Verein wollte voriges Jahr zum Reformationsfeste einen Ball abhalten, und da derartige Dinge in einem wohlzivilifirten und wohlpolizirten Land ohne behördliche Genehmigung nicht staufinden dürfen weil sonst der Staat in Gefahr fäme

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31. Ot

so fuchte man bei der Amtshauptmann­chaft um die Erlaubniß nach, welche auch ohne Bedenken er­theilt wurde. Der Bau begann- alles ging vortrefflich, da plöglich mitten im schönsten Vergnügen wird ein Schreiben des Deren Ortspfarrers präsentirt, welches befagt, es solle Rom­munion ftaufiaben, und mit dem Tanzen müsse aufgehört werden. Der Vorstand des Vereins pochte auf die amishaupt­mannschaftliche Erlaubniß, bestritt dem Herrn Ortspfarrer das Recht, ein solches Verbot zu erlassen, und es wurde fort­getanzt. Einige Tage darauf beim Vereins­Dorftand ein Strafmandat in der Höhe von 30 Mart Gelbbuße wegen unbefugten Tanzens ein. Der Vorstand be­Schwerte sich und die Strafe wurde nicht eingezogen. Man er fuhr nichts weiter von der Sache bis vor Kurzem ein neues Tanzvergnügen geplant wurde. Diesmal wird von der Amts

-

traf

Die Namen! sagt uns die Namen!"

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Die Maheude war auch herbeigeeilt. Sie hatte sich des Geräusches in der Nacht erinnert: ihre Tochter und der Pen­fionar mußten in der Grube sein. Nachdem sie im ersten Borne gerufen, es geschehe ihnen recht, die feigen Seelen verdienten ihr Schicksal, stand sie jetzt bangvoll unter den Vordersten und verlangte laut die Namen der Ver­unglückten, hoffend, sie möchten vielleicht doch nicht darunter fein. Aber es war fein 3weifel mehr möglich mehrere Ar­beiter hatten Stephan und Käthen in der Grube gesehen. Betreffs der Andern konnte man sich nicht einigen. Dieser wird's sein, nein Jener, meinten sie; Chaval vielleicht, rief Jemand, während ein Bursche behauptete, er sei mit Chaval zusammen ausgefahren.

Die Levaque und Pierronne, welche Niemand vermißten, schrien so laut wie die Andern. Bacharias, der sich mit den Ersten gerettet hatte, umarmte weinend seine Frau und seine Mutter. Von einer plöglichen Liebe zu seiner Schwester er­griffen, deren ihn Niemand fähig gehalten, verweigerte er zu glauben, daß Katharina verunglückt sein könne, so lange es die Chefs nicht offiziell erklärt.

Die Namen! Die Namen!" schrien die Weiber. Négrel, außer sich, rief mit lauter Stimme den Auf­

febern zu:

" Aber beruhigt sie doch. Der Jammer kann Einen ja um den Verstand bringen: Wir wissen die Namen nicht." fprad in der Bestürzung an den Réquillart gedacht; Herr Henne­3wei Stunden waren schon verflossen. Niemand hatte beau erklärte, er werde dort sofort Rettungsversuche unter­nehmen lassen. Da tamen fünf Männer herbei, welche sich durch die Fahrten der alten Grube gerettet hatten. Unter ihnen befand sich Mouque, den Niemand im Voreux ge

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Die Erzählungen der Geretteten vermehrten bas Sammergefchrei: Fünfzehn Kameraden hatten ihnen nicht zu folgen vermocht; sie hatten sich in den Stollen verlaufen, = kühne verschüttete Strecken hatten ihnen den Weg abgeschnitten; unmöglich sie zu retten, denn im Réquillart stand das Waffer bereits zehn Meter hoch. Jezt waren alle Namen ( Fortsetzung folgt.)

Halle

bekannt.

Paris , 2. Januar. Das Neujahrsbetret, betreffend die Normirung der Gehälter der Generalsteuerein­nehmer bedeutet eine Ersparniß von mehreren Millionen Franken. Bisher bezogen diese Beamten einen gewiffen Prozentfaz, der von ihnen bezw. ihren Untereinnehmern er­hobenen Staatseinfünfte, sowie außerdem Zinsen und Rom­

ihres Bezirks vorzuftrecken oder auf Anweisung des Staats ungebedt auszuzahlen hatten, ferner Gebühren vom Umschlag der Fonds der Depofitentasse und der Ehrenlegion, endlich vom Verkauf von Staatsrente und Schazanweisungen. Infolge dieser vielartigen und schwer nachzurechnenden Bezüge gab es eine ganze Anzahl der 87 Generalsteuereinnehmerposten, deren Ectrag auf jährlich 150-200 000 Fr. und noch mehr gefchäßt wird; einige follen sogar bis zu 300 000 Fr. abgeworfen haben. Und dabei ist von einer persönlichen Leistung gar keine Rede; ein paar Rommis besorgen die ganze Arbeit. Natürlich fehlte es nicht an Bewerbern um diese einträglichen Stellen, die drei ober vier Revolutionen überdauert haben. Die Regierung besaß in denselben ein bequemes Mittel, Gegner zu beschwichtigen, Freunde und Diener zu belohnen. Es ist aus dem Wilson­prozeffe erinnerlich, daß man den Schwiegersohn Grevys be schuldigte, eine Anzahl solcher Stellen ihren jezigen Jahabern für Gegenleistungen verschafft zu haben; beweisen fonnte man biefe Anklage freilich nicht, fchon aus dem einfachen Grunde nicht, weil solche Generalsteuereinnehmer, die ihr Amt wirklich unehrlichen Mitteln verdankten, fich wohl gehütet haben würden, dies einzugestehen. Es gereicht Herrn Carnot zur Ehre, daß er bereits zu der Zeit, wo er Finanzminister war, die Noth­wendigkeit, diese Sinekurent aus der Welt zu schaffen, unum­wunden anerkannte. Das neue Dekret macht die Generalsteuerein nehmer zu gewöhnlichen Beamten mit festen Gehältern, die den von der Kammer gefaßten Beschlüssen entsprechend in 5 Stufen ( je nach der Wichtigkeit und Größe der 87 Departements) von 25 000 bis zu 12 000 Fr. hinabreichen. Freilich unterliegt das von der Kammer angenommene Gesez noch der Berathung des Senats. Der Senatsausschuß wollte in dieser Frage rai taler sein, als die Kammer und normirte die Gehälter von 15 000 bis zu 10000, so daß die Gesammtausgabe für diesel­ben 955 000 Fr., nach den Kammerbeschlüssen aber 1 405 000 Franks betragen würde. Die abgestrichenen 450 000 Fr. find aber ein Danaergefchent, denn der Senatsberichterstatter Pauliat beantragt, daß die Generalsteuereinnehmer auch ferner mit dem Verkaufe von Renten und Schazanweisungen betraut bleiben und eine Gebühr für diese Funktion beziehen, also im mer wieder zugleich Bankiers bleiben sollen. Diese Gebühr fann sich, wenn z. B. der Staat eine große Anleihe macht, auf Hunderttausende belaufen. Und dabei thun die General­fteuereinnehmer nichts, als daß fie ihr Schalter öffnen und die Zeichnungen, die das Publikum bringt, annehmen.

Belgien .

Obwohl der Ausstand im Becken Charleroi die sozia­ listischen Kreise Belgiens vollauf in Anspruch nimmt, so menden sie doch ihre Aufmerksamkeit mit nicht minder großer Schärfe auf die Förderung der sozialistischen Sache. Kaum haben die Genter Sozialisten den Anstoß gegeben, für den Wahlfonds der deutschen Sozialdemokratie bei den bevor­stehenden Reichstagswahlen Gelder zu spenden, so findet auch fofort dieser Vorgang Antlang in den übrigen sozialistischen Kreisen. Die Antwerpener Sozialisten veranstalten noch in

diesem Monat ein großes Feft für diesen Wahlfonds in Ant­

aus

meipen und der rührige Sozialistenführer Ansele Gent wird bei diesem Feste in vlämischer Sprache den Kampf der deutschen Sozialdemokratie gegen die Bismarc'sche Polizei" schildern. Auch die Brüffeler So­

aialisten werden nicht zurüctehen; es soll auch in der Hauptstadt für diesen Wahlfonds ein Fest organisirt und durch Geldspenden namens der Partei der Sympathie der belgischen Sozialisten für ben beutschen Wahlkampf Ausdruck

gegeben werden.

Charleroi neue Verlufte; sie hatten auf Grund der Force majeure die Kohlenkontrakte für nichtig erklärt. Die dadurch geschädigten Industriellen betraten den Rechtsweg und fordern von den Kohlenzechen Schadenersaz.

Rußland.

Ueber die Auswertung von 130 Studenten von der Universität Odessa wird der Wiener Allg. 3tg." Folgendes berichtet: Eine Anzahl Studenten, Streber, hatte eine Vereinigung, eine Art geheime Polizei gebildet, um bas Rarenthum und den orthodoxen Glauben". zu unterstüßen. Ein Mitglied dieser Verbindung ließ sich in einem Tages­journal in marktschreierischer Weise als Lehrer ankündigen. Eine Anzahl von Studenten erhob dagegen Proteft. Da sich unter den Protestirenden auch viele jüdische Studenten befan­ben, beschlossen die Zariften, vor Allem ihr Müthchen an den jüdischen Kollegen zu fühlen. Ein schwächlicher jüdischer Student wurde von ihnen im Universitätsgebäude überfallen und schrecklich mißhandelt. Die christlichen Studenten nahmen fich des allgemein beliebten Kollegen an und beschlossen, einen Ehrenrath zur Beurtheilung des Falles einzusehen. Dies be­mog andererseits die Baristen, eine denunziatorische Eingabe an die Behörden zu richten, in welcher alle Kollegen als Geheim­bündler und Nihilisten hingestellt wurden. Demzufolge wur den fünfzehn Studenten ohne jede Untersuchung relegirt und ihnen der Befehl ertheilt, Odessa binnen vierundzwanzig Stunden zu verlassen. Die Kollegen, empört über diese schreiende ungerechtigkeit, erschienen in gefchloffenen Reihen im Reftorate und verlangten die Zurücknahme dieses Ur­theils und die Einleitung einer unbefangenen Untersuchung. In dieser Maffen deputation erblickte die Polizei ein neues Ber­brechen und deffen Bestrafung ließ nicht lange auf sich warten. Hundertunddreißig Studenten, zumeist Polen und Juden, wurden relegirt und aus Odessa ausgewiesen.

Balkanländer.

Ronstantinopel, 30. Dezember. Das kaiserliche rade, welches den Neger- Handel in der Türkei unter­drückt, enthält zehn Paragraphen. Das Verbot erstreckt sich nicht auf den Negerhandel zu Lande und zu Waffer. Neger, welche an Bord von Schiffen betroffen werden, müssen einen Nachweis ihrer Identität und einen Paß besigen. Jeder, welcher sich der Theilnahme am Stlavenhandel schuldig macht, wird ins Gefängniß geschickt, das erste Mal auf ein Jahr. Bu gleicher Zeit wird ein anderes Gefek veröffentlicht, welches auf Grund der zwischen England und der Türkei geschlossenen Konvention das gegenseitige Recht der Durchsuchung verdäch tiger Schiffe feitens britischer und türkischer Kriegsschiffe feft feßt. Kapitäne, welche Stlaven auf ihren Schiffen befördern, sollen strenge bestraft werden.

Aften.

Die legte chinesische Post bringt die Nachricht von einem bedeutenden Aufstand in den Amur - Distrikten der Manfchurei. Tausend bewaffnete Aufständische ergriffen Befik von der großen Stadt Lan pei Tuan und machten von dort aus Raubzüge in die ganze Umgegend. Der Tartarengeneral des Amur entfandte starke Abtheilungen Infanterie und Ka­vallerie gegen bie Banditen und Anfangs Oktober kam es zu einem ordentlichen Gefecht, in welchem das Militär geschlagen wurde. Schleunigft wurden darauf zwei Bataillone diszipli nirter Truppen auf den Schauplab der Unruhen vorgeschoben. Es tam zu einem neuen Gefechte, in welchem sich beibe Seiten den Sieg zuschrieben. Da das Militär_aber den Rückzug an­trat uno weitere Hilfe von der Hauptstadt des chine­fischen Amur Distriktes Thi Ti thi- har thi- har verlangt wurde, scheint es, als ob die Infurgenten Recht hatten. Der die Regierungstruppen befehligende General wurde ge­tödtet und es heißt, daß viele Soldaten zu den Aufständischen überliefen nach der Niederlage. Bei Abzang der legten Poft waren die Insurgenten in Begriff, auf Thi tfi- bar vorzurüden. Der Aufstand der Eingeborenen von Formosa bauert noch immer fort und immer mehr Stämme schließen sich den Re bellen an. Der chinesische General auf Formosa hat eine Reihe von Belohnungen ausgeschrieben, wenn man ihm die Köpfe der Rebellen, ober, wie er fagt, der Wilden" bringt. Zehn Pfund Sterling werden gezahlt für den Kopf eines in ordent­lichem Rampfe getöoteten Rebellen, zwanzig Pfund für jeden Kopf eines Eingeborenen, welchen die tapferen militärischen Rolonisten erschlagen. Bugleich spricht der General aber die Hoffnung aus, daß nicht befreundete Wilde aus Gewinnsucht ermordet werden, da so etmas höchst tadelnswerth wäre. Die Eingeborenen handeln natürlich auch demgemäß und ermorden jeden chinesischen Ansiedler, dessen fie habhaft werden können.

Boziale Mebersicht.

Arbeiter und Arbeiterfreunde! Wir bringen zur Kenntniß daß der Streit der Lederfärber und Berufsgenossen der Firma Emanuel Maier hierselbst als halb gewonnen zu be trachten ist, da der Arbeitgeber die Lohnfommission am Freitag, den 3 d. Mts., mit dem Bescheid entlassen hat, uns umgehend zu benachrichtigen, wann wir für den geforderten Lohn, 35 Pf. pro Stunde, anfangen können. Wir toffen den Streit in 8 bis 14 Tagen für beendet betrachten zu können. Wir wenden uns deshalb an alle freundlich gesinnten Arbeiter mit der Bitte, uns in unserer Sache unterstüßen zu wollen. Briefe nimmt entgegen H. Ramm, Vo fizender der Lohnkommission, Berlin , Prinzen- Allee 22, Lokal Zumpansen.

Achtung! Drechsler und lämmtliche Berufs­genomen. In der am 4. Dezember v. 3. stattgefundenen öffentuchen Versammlung wurde einmüthig der Beschluß gefaßt, die Wiener Streifenden Perlmutterarbeiter thatkräftig zu unter ftüßen. Als Vertrauensleute sind gewählt morden: F. A. Rautenbera, Prinzeffinnenstraße 22, vorn 4 Tr. bei Keim; Ehlert, Staligerstraße 29a, Hof Quergebäude 1 Tr.; Zeise, Bartelstraße 3; 2. Kreiser, Blumenstraße 54, Hof parterre; Ernest de Jung, Schönhauser Allee 187, Hof 4 Treppen bei Redstadt. Bei denselben find Liften zu haben, desgleichen Sonnabends, Abends von 8-10 Uhr, und Sonntags, Vor­mittags von 9-12 Uhr in folgenden Lokalen: Schulz, Admiralstraße 40a; Gründel, Dresdene straße 116, früher Wendt; Schmidt, Rcautsstr. 48, früher Lockstädt, Gnadt, Brunnenstr. 38.

Cottbus , den 3. Januar. Heute ist in der Grovemann und Hoppe'schen Fabrik der Streit ausgebrochen; ca. 80 Weber befinden sich im Ausstand. Zuzug ist fernzuhalten.

Noch immer steigt die Fluth des Ausstandes im Bezirke Charleroi . Ueber 22 000 Bergarbeiter feiern, fizen ruhig in ihren Häusern, besuchen die Arbeiterversamm lungen und kehren dann in fleinen Gruppen nicht minder still in ihre Wohnungen zurück. Fünfzehn Prozent Lohnerhöhung, neunstündige Schichtdauer" bleibt die Losung, und da die Arbeiter friedlich auftreten, so wird ihnen aller Orten Kredit gewährt. Der Rohlenmangel steigt; 23 industrielle Etablisse­ments haben ihre Thätigkeit einstellen müssen, und die Staats­bahnen haben bei der Kohlenverdingung nicht ein einziges Angebot erhalten. Der Gouverneur des Hennegau , Graf von Ursel, ist jetzt selbst nach Charleroi gegangen, um mit den Vertretern der Kohlenzechen Rath zu pflegen und Zugeständnisse zu erlangen. Die Herren erf ärten fich zu Lohnerhöhungen bereit, die nach den Verkaufs­preisen der Kohlen bemessen werden sollen, lehnten dagegen die Verminderung der Schichtdauer von 11 auf 9 Stunden auf das Bündigfte ab. Graf von Urfel verhandelt auch mit den Bertretern der Arbeiter, doch ist bisher keine Einigung erfolgt. Sowohl aus dem Borinage als auch aus dem Lütticher Beden werden Ausstände in den Rohlenzechen, bei denen die Arbeiter dieselben Forderungen wie bie von Charleroi erheben, gemeldet, Obwohl alle ftreifenden Arbeiter fich feiner Gefekübertretung schuldig machen, hat die Regierung bie Gensdarmerie verstärkt und den Antwerpener Regimentern den Befehl ertheilt, sich Der heutigen Nummer liegt für unsere Abonnenten marschbereit zu halten. Inzwischen drohen den Kohlenzechen Mr. I des Sonntags- Blatt" bet.

Briefkasten.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung belzufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt. Gesundbrunnen , Badstraße. Nein. Hamburg - Gilbeck. Von hier aus wird regelmäßig expedirt. Erheben Sie Beschwerde bei Ihrem Poftamt. Die fehlende Nummer des Sonntagsblattes werden wir Ihnen direkt zusenden.