Hoesch und übergab zwei werthlose Hefte mit dem Bemerken, diefelben feien bestellt und gegen beiliegende Quittung mit 95 Pf. zu bezahlen. Die Wärterin wollte anfangs diesen Be trag nicht entrichten, Iteß fich aber durch das bestimmte Auf­treten des Ueberbringers und durch die Aeußerung, daß der Mst ausdrücklich die Abgabe in der Politiinit verlangt hätte, boch dazu bewegen. Am nächsten Tage stellte sich die Unwahrheit heraus. Der Kolporteur hatte die Abwesenheit dieses Arztes benutzt, um die Bellerei auszuführen. Da solche betrügerische Prozedur gewiß noch oft versucht werden wird, so sei das Publikum gewarnt und laffe die Dienerschaft keine Zahlungen leiften.

gänglich befinnungslos bervorgezogen wurde und nach Hinzu­tebung eines Arztes fofort mittelft Krantenwagens nach dem Katholischen Krantenhause übergeführt werden mußte. Dafelbft wurden seitens der Aerate so schwere innere Verlegungen fon­statirt. dak an feinem Aufkommen gezweifelt wird.

Unglücksfälle. Die 75jährige Sekretärsmittwe Johanna T. aus der Wartenburgstraße hatte gestern das Unglüd, in ihrer Stube auszugleiten und derartig auf einen Stuhl aufzufchlagen, baß fie den rechten Oberschenkel brach. Eme shred liche Berfleischung der rechten Hand zog sich der in der Linienstraße wohnhafte Schächterlehrling Her­mann R. bei der Mufifabrikation dadurch zu, daß er mit der Hand in die Welle der Fleischmaschine und dann unter die Meffer gerieth. Nach Anlegung eines Nothverbandes erfolgte die Aufnahme in ein Krankenhaus. Eme fomplizirte Verrenkung der rechten Hüfte zugezogen und das Schultergelent ausgefallen hat fich gestern Vormittag der Höchftestraße wohn­hafte und Oranienft aße beschäftigte Laufbursche Hermann N, ber, auf einer hohen Leiter stehend, ausgeglitten und herabgestürzt war. N. mußte in ein Krankenbaus aufgenommen werden.

Zu den neun Selbstmorden, welche der amtliche Polizei­bericht der beiden erster. Tage des begonnenen Jahres gemeldet hat, tritt wie das B. T." berichtet, noch ein neuer Doppel felbfimorb hinzu, welcher erft vorgestern Nachmittag entdeckt morden ist, so daß fich die entfeßliche Bahl auf elf steigert. Im Daergebäude des Hauses Lübeckerstr. 35, nahe der Berleberaer­Straße im Stadttheil Moabit , bewohnte der Anfangs der 60er Jabre stehende Tapezirer Hertel mit seiner etwa 50 jährigen Schwefter feit Anfang Oktober eine aus Rorridor, Stube und Räche bestehende Kellerwohnung. Die Leute schienen früher b- ffer fituirt gewesen zu sein, waren aber, vermuthlich in Folge Arbeitslosigkeit des Mannes in den lezten Monaten recht herab­gefommen; fie galten allgemein für ein Ehepaar, und nur Wenige, die näher mit den alten Leuten in Berührung famen, wußten, daß sie Geschwister seien. Seit dem Sylvesterabend wurden die Leute nicht mehr außerhalb ihrer Wohnung ge seben; es fümmerte sich aber in den folgenden Tagen Niemand barum, weil sie auch sonst sehr zurückgezogen lebten und oft tage­lang fich nicht blicken ließen. Am Donnerstag Abend erft begann man im Hause Verdacht zu schöpfen, weil vor der verschlossenen Korridor hür der Geschwister mehrere Nummern einer Zeitung, auf welche H. abonnirt war, noch unberührt lagen. Infolge deffen machte der im Hause wohnende Klempnermeister Besch­ges einen ihm begegnenden Schußmann darauf aufmerksam, biß den alten Leuten wohl etwas zugeftoßen sein müffe, wurde von diesem aber an das 76. Revierbureau gewiefen. Da das Ieptere etwas meit entfernt ist es b.findet sich im Hause Riepstockstraße 37 fo ließ P. die Sache einstweilen auf sich beruhen. Vorgestern Nachmittag indeß vermochten die Haus­bewohner ihre Besorgnisse nicht länger zu unterdrücken und be= nachrichtigten, da die H.'sche Wohnung auf wiederholtes Klopfen und Rufen nicht geöffnet wurde, bie Revierpolizei und den gerade anwesenden Eigenthümer des Hauses, Herrn Uhr­macher Flatomsty aus N rdorf. Nachdem die Thür gewalt­fam erbrochen war, bot sich den Eintretenden ein schauriger An­blick dar: auf den Dielen der Küche, nahe der Kochmaschine, lag das Geschwisterpaar entseelt. Den kleinen, dumpfen Raum erfüllte fick ge Luft. Der Augenschein lehrte, daß man es mit einer Kohlenorydgas- Bergiftung zu thun hatte. Diese An­nahme bestätigte eine Besichtigung der Rochmaschine, auf welcher sich noch Reste von Steinfohlen vorfanden, während die Feuerungszüge durch die beiden Schieber dicht verschlossen waren. Ein hinzugerufener Arzt gab denn auch als Todesursache Er­ftidung" an und konstatirte, daß der Tod bereits seit länger als 48 Stunden eingetreten sein mußte. Als Motiv der That ist die Eingangs erwähnte Nothlage der Leute anzusehen, wofür schon der Umstand spricht, das diefelben mit der Miethszahlung im Rüdftande waren. Die That scheint in der Sylvefternacht vollführt zu sein; denn am Abend hatte die Schwester des Hertel wahrscheinlich für die legten Groschen Rohlen und en Liter Branntwein geholt. Nachdem sich die Geschwister zu der verzweifelten That Muth zugetrunken, scheinen sie die Ma schine tüchtig geheizt, auf die glühende Blaite noch Steinkohlen aufgepackt und so im Laufe der Neujahrsnacht ben gesuchten Too gefunden zu haben.

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Gin Berwürfniß mit seiner Brant hat den in der Svinemünderstraße wohnhaften Schlächtermeister Karl H. zum Selbstmord veranlaßt. Der erft 29jährige Schlächter drehte in feiner Stube den Gashahn auf und legte fich zu Bett; außer dem hatte er Gift zu sich genommen und so den Tod ge­funden.

Durch einen brennenden Weihnachtsbaum ist vo:- gestern Abend ein schwerer Unglüdsfall herbeigeführt worden. In der Friesenstr. 10 hatte, wie das R. J." mittheilt gestern Abend eine Frau P. in ihrer Kleinen Wohnung ihren beiden Knaben nochmals zuguterlez! den Weihnachtsbaum angezündet, und als die Jungen in fmolicher Freude mit ihren Spielfachen fich beschäftigten, war sie hinabgegangen, um Fleisch einzuholen; im Fleischerladen mußte sie warten, hatte auch dort mit einer zufällig anwesenden Nachbarin eine längere Unterhaltung, die fie aber plöglich abbrach, als auf einmal die Feuerwehr in vollem Galopp daher geraffelt fam. Sie eilte nach Hause; aber mer beschreibt ihren Schreden, als fie fieht, wie aus dem Fenster ihrer Stube die lichten Flammen heraus'chlagen! Die Feuerwehr war schon in voller Thätigkeit; ihrer raschen Hilfe ift es zu danken, wenn das Feuer feine größere Ausdehnung gewonnen hat; ihr ist aber auch die Erhaltung zweier Menschen­leben zu danken. Während die Kinder unter dem Weihnachts­baum spielten, waren die Kerzen herabgebrannt; ein Zweig des durch den vierzehntägigen Aufenthalt im Zimmer gänzlich aus­gedörrten Bäumchens hatte Feuer gefangen, das sich den Gar binen, der Tischdecke, dem Tisch, dem Bette und anderen Mo­bilien mittheilte; diefe find verbrannt. Das Schlimmste aber war, daß auch die Kleider und Haare der beiden Jungen von der Flamme erfaßt wurden. Beite haben schwer munden, besonders am Kopf, an den Beinen und Händen da­vongetragen. Die Feuerwehrmänner legten den Kindern den erften Verband an und schaffien den jüngeren Knaben, der am schwerften verlegt schien, sofort in das Krankenhaus, während der ältere zunächst von mitleidigen Nachbarn in Pflege ge­

Die Obduktion der Leiche der Frau Teichmeier und ihrer Tochter Ella hat pattgefu den. Dieselbe ergab bet dem Kmde V.rgiftung durch Schwefelsäure und bei der Frau Teichmeter eine tödtliche Verlegung der Luftröhre. Borgeftern Abend um neun Uhr wurde das Schankgeschäft der Ver. storbenen in der Havelbergerstraße 3 durch einen Kommissar in Begleitung zweier Schußieute verfiegelt. Es unterliegt jett feinem Zweifel mehr, daß Frau Teichmeier freiwillig aus dem Leben geschieden ist, weil sie von Anfang an den Schwierig fetten des Schantge verbes nicht gemachfen war und weil ste außerdem beim Antauf ihres Gefchäftes arg übervortheilt wor= ben ist. Am ersten Weihnachtsfeiertage hatte Frau Teichmeier bereits in aufgeregtem Zustande geäußert, fie habe nur noch eine Hoffaung, daß es mit dem Geschäft beffer gehen werde, wenn sie ihr Kind zu sich nehme". Als das Geschäft auch zu Weihnachten nicht besser ging und speziell der erste Tag im neuen Jahre, als sie aus Osterburg hier her zurückge­tehrt war, imme: neue Verlegenheiten brachte, schritt die Frau zu der Verzweiflungsihat, indem sie ihrem Mädchen mit Zucker verfüßte Schwefelsäure eingab, von der sie auch selbst trant. Erst als Frau Trichmeier, für welche die Dosis zu flein war, den furchtbaren Todestampf ihres Kindes gewahrte, vollführte fie ben Selbstmord mit dem Meffer, indem sie in das Neben­zimmer stürzte, wo sie an Verblutung verstarb. Den bei den Ahrendt'schen Eiswerken in Plößenfee beschäftigten Sattler M., der die Frau Teichmeier in theen lezten Lebenstagen auf jede Weise unterftüßte, trifft feinerlei Schuld.

Die Befferung im Befinden des überfallenen Bigarren­händlers Lehmann in Charlottenburg ist nach der Neuen 8." nunmehr soweit vorgeschritten, daß die Aerzte den ersten Be­such der Eltern desselben gestattet haben. Herr Lehmann kann fich jedoch noch nicht genau erinnern, wie der Ueberfall ge­schehen ist, und es wird daher auf den Rath der Aerzte seine geacht dhe Vernehmung vorläufig noch nicht erfolgen.

Die Gläubiger des verstorbenen Stadtoerordneten unb Bantiers Jacobs wollen heute zu einer Versammlung zu­sammentreten. Wie verlautet, feblen Depots, die dem Ver­storbenen zumeist von kleinen Leuten anvertraut waren.

nommen wurde.

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Lebendig begraben wurden gestern Nachmittag die auf einem Neubau in Wilmersdorf beschäftigten Arbeiter Hermann S. und Hermann M. aus der Schönebergerstraße. Die beiden Berunglückten waren mit Ausschachten eines tiefen Loches be. schäftigt, als plöglich infolge ungenügender Abstreifung das Erdreich über ihnen nachgab und die bedauernswerthen Leute unter fich begrub. 3war gelang es noch rechtzeitig hinzueilen den Arbeitern, die Verschütteten aus ihrer gefährlichen Lage zu befreien, doch hatten diefelben fo schwere, innerliche Berlegungen davongetragen, daß ihre Ueberführung in ein Krankenhaus noth. wenbig wurde.

Ein schwerer Unglücksfall wird uns vom vorgeftrigen Tage aus Rummetsburg gemeloet. Dort war der Maurer Wilhelm Raasch auf einem Neubau der Götheftraße mit der Aufmauerung einer steinernen Treppe beschäftigt und während R., um beffer hantiren zu können, fich unter dem Treppenbau befand, nahm ein anderer Manrer die Stüßen unter der Treppe fort, worauf diefelbe in fich zusammenstürzte und den ahnungslosen R. unter sich begrub. Nur mit Mühe gelang es den übrigen A beitern, den bebauernswerthen Mann unter den Trümmern he vorzuheben und mußte derfelbe mit schweren inneren Verlegungen, fowie fompltgirtem Rippenbruch nach Berlin in das läbiste Krankenhaus geschafft morden.

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faßten, die bestehende Lohnkommiffion aufzulösen. Bald darauf mu de der damalige Verein zur Wahrung der Intereffen der Tapezirer" polizeilich gefchloffen und die Vorstandsmitglieder murden zu Strafen verurtheilt. Die Leitung der von den Gehilfen felbft aufgelösten Lohntommiffion befand sich in Händen des Herrn Sander und Herr Wildberger behauptete nun in der Versammlung des ießigen Fachvereins der Tape sierer am 29. April 1889, daß Har Sander dis Vertrauen der Gehilfenschaft volhändig erschüttert habe, indem von ibm noch eine einzige forrette Abrechnung, den Berline Streit 1885/86 mit eingerechnet, erfolgt fet. Frner habe Sander fich verschiedene Pflichtwidrigkeiten zu Schuloen fommen laffen und nicht nur Handerte, sondern Tausende von Mar der Gehilfen unterschlagen. Obgleich Herr Sander in der be regten Versammlung anwesend war und somit Gelegenheit hatte, die Beschuldigungen an Ort und Stelle zu widerlegen benugte er hinterher noch die Brieftasten- Ede der Tapezirer Beitung", um gegen Wildberger ganz unbegründete Angriffe zu richten. Ja einer bezüglichen Notiz wurde diesem Dorgeworfen, daß er in Versamm'ungen Schwindelarbeit fpreche, in seiner Werkstätte aber felb solche Arbeiten anfertiaen laffe. Ferner Ei es in B dem Aufjah, daß er den Repräsentanten der Krantenfaffen ve dächtige, wenn er fie nicht mehr gebrauche. W lbberger fab fid veranlaßt, in einem Flugblatt vom 1. Juni v. 3. diese unge rechtfertigten Angriffe energisch zurückzuweisen, gleichzeitig abe auch die gegen Sander in öffentlicher Bersammlung erhobene Beschuldigungen aufrecht zu erhalter. Das Flugblatt ging näher auf diese Beschuldigungen ein, bezeichnete es als eine Schädigung der 3 tereffen der Gebitfenichaft, daß Sande neben dem Arbeitsnachweis des Berliner Vereins für eigene Rechnung Stellenvermittelung betreibe und fich von einem Kollegen für eine Stelle 50 Mart habe geben laffen Außerdem habe Sander der Ghilfentommiffion Beichnungen für die Zeitung 5-10 Mart höher angerechnet als wie er wirklich den 3ichnern dafür gezahlt habe und ferner habe er den Duder ber Tapesirer- Zeitung Dehring, zu bestimmen vermocht, über eine Forderung vo 180 M. eine gefälschte Quittung auszustellen, um die Kollege zu täuschen. Sander erhob anf Grund der angeführte Behauptungen Klage gegen Wildberger, während diefer wege ber beleidigenden Notiz in der Tapesirer Zeitung Wide flage e hob. Kläger und Widertläger waren zum geftrig Termin persönlich er chienen, außerdem waren als Rechts beiftand des Klägers Rechtsanwalt Friedemann und für de Widerkläger Rechtsanwalt Meschelsohn anwesend. Als Beug waren die Herren Butois'y, Dell, Rirchner, Rable, Lobtöfa Obermeister Rceß, Streitenfeld, Fride, 3ad, Nicolas, Freiwald Staudinger, Herold und Hub vorgeladen worden. Der 3 schauerraum war gedrängt voll. Als erster Zeuge wur Herr Freiwaldt vernommen, welcher befundete, daß eine an ertennende Abrechnung seitens des Klägers noch nicht erfol sei. Die Aeußerung, das derfelbe den Gehilfen Hunber wenn nicht Taufende von Mart unterfchlagen habe, fei alle bings von Wildberger, wenn auch nicht in so schroffer Weise gethan worden. Die Zeugen Staudinger und Deft fprad fich in gleichem Sinne aus. Zeuge Streitenfeld lieferte bie Topzire Beitung Beichnungen an Sander ab. den Betrag für die Arbeit unterschrieb er die von Sander vo gelegten Quittungen, welche auf eine höhere Summe lautete als die war, melde er vom Sander em fing. D Differenz habe ber Lettere für sich beansprucht und de Beitung sei die volle Summe von ihm berechnet worden. Riäger Sander: Ich babe nie etwas verlangt! Beuge Nicht direkt aber indirekt verlangt!-Sander: Herr Streiten feld ha: die Quittungen selbst geschrieben. Beuge Frid war Borfigender einer infolge des energischen Vorgehen Wildbergers gewählten Prüfungskommiffion, welche aus fiche Bersonen bestand, die am 4. Juli von den Gehlfen zum 3ved der Rev: fton gewählt wurden. Borfigender: Habe Sie Unregelmäßigkeiten gefunden? Beuge: Allerdings, fo wohl in Ber ff der Ablieferungen von Gelbern, wie auch Bezug auf die Buchführung. Unserer Ansicht nach war Rechtsanwalt Friedemann: W Fälschungen vorhanden. hatte die Gelder abzuliefern: Zeuge: Das war Sad bes Ka firers. Sander hat aber die Eintragunge ins Hauptbuch bewirkt. Wir haben 6-700 M. Manto herat gerechnet, von dem ca. 80 M. fpeziell auf Rechnung Sander zu setzen sind. Es waren u. A. 5 Listen da, die derselbe unter zeichnet hat; der auf diesen Listen flehende Betrag von üb 20 M. ist aber nicht eingetragen. Ferner stand in den Bücher eme Ausgabe für Saalmiethe in Höhe von 40 m, der Bela wies jedoch nur 20 M. auf und Sander hat auch an Bugger hagen nur 20 M. gezahlt. Von Herrn Lewin bat Sander 10 empfangen, die auch nicht gebucht sind. Von Nürnberg eine Summe von 89.20 M. eingegangen, davon haben wir in Buche ungefähr 65 M. gefunden, so daß bei dies Boften ein Manto von rund 24 M. vorhanden ist. Se Sander will duse Summe ausgegeben haben, die aufgezählte Ausgaben betragen aber nur 18. und mir tönnen fie aud nicht anerkennen, weil die bezüglichen Beläge zum Theil be Stempel von 1889 tragen. Einen Belag von einer Ausga über 1250 M. hat Herr Sander feiner Angabe nach noch feinen Händen. Sander: Die 10 M. von Lemin habe gar nicht bekommen! Zeuge Dito 3ad war ebenfalls Mi glied der Kommiffion, die das zu untersuchen hatte, was Wild berger im Fluglait veröffentlichte. Er habe mit seinen Kollege festgestellt, daß Gelber fehlten; die ganze Handhabung Sande fei eine richtige nicht gewesen. Beuae bestätigt im Uebrigen Auslagen Fride's; zu ihm habe Sonder erklärt, daß er 10 M. von Lemin erhalten habe. Rechtsanwalt Friedeman Was nennen Sie Buchfälschung?- Beuge: Wenn Bela und Bücher nicht stimmen. Rechtsanwalt: It Ihnen b fannt, daß Iber zu diskreten Sweden verwendet wurden Zeuge: Taron hat Sander uns nichts gefagt. Sander Das Manto, welches auf mein Verschulden aurüdgeführt w den könnte, beträgt nur 2,90 M. Die 10 M. habe ich nic von Lewin empfangen. Beuge: Sander wollte die 109 von dem Prinzipal des Lewin abziehen lassen. Sande Was die Liften anbetrifft, so muß ich dazu bemerken, daß Raffirer die Summen niat zusammengestellt hatte, nach u forderung brachte er das ganze Material und es tonn bei de Umfang ein Fehler unterlaufen fein. 3 uge Nicolas w Kaffi er der früheren Lohnfommission. Auf Veranlassun Sanders, welcher ben Saal bei Buggenhagen gemie het, ha er 40 Mait eingetragen. Sander habe gefagt, daß er a nur 20 Mart gezahlt, aber wohl noch 20 werbe nachzable müssen. Es sei hernach jedoch nichts mehr gezahlt worden u zurückgegeben habe Sander das Glb auch nicht. Dann der Verein aufgelöst worden und so blieb der Boften im Bud mit 40 Mart stehen. Soweit ich mich erinnere, hat Sand die Eintragungen in meiner Gegenwart gemacht. anwalt Meschelsohn: Wir wissen hier, daß Sander 5 Lit und ben darauf verzeichneten Betrag Don 20 55 Pfg. in Empfang genommen hat, ist Ihnen etw davon bekannt? Beuge: Das weiß ich nicht! Du bie weitere Zeugenausfage wird festgestellt, daß Sander Gehilfenfommiffion Quittungen vorlegte, nach welchen ec Drucker Dehring die Druckfoften bezahlt hatte, während er Wirklichkeit nur mit einem Schulbfchein dem Dehring bezab Die in Frage kommende Summe betrug ungefähr 180 R.-A. Meschelson: Es ist also festgestellt, daß Sand Quittungen beigebracht, ohne daß er wirklich Bahlung gele Sander: Ich habe das Geld für die Inserate meist imm erst nach Ablauf berselben empfangen und da ich gerne im Reinen haben wollte, fagte ich zu Dehring: Heute Revision, wollen Sie mir die Quittungen nicht aus ftellen? Er mir die Quittungen und ich ihm den Schuldschem.

Ein schrecklicher Unglücksfall, welcher den Tob_des Verunglückten sofort nach ha gezogen, ereignete fich gestern Abend auf dem Hofe, Chauffeeftre Be 80-81. Sier war der 30jährige, in der Boyenstraße wohnhafte Arbeiter Hermann Simrom auf einen mit Heu beladenen Wagen gestiegen, um den über das Heu gelegten Baum zu befestigen, als der Baum infolge zu heftigen Anziehens zerfplitterte und Simrom von dem Schlage rüd värts heruntergeschleudert wurde. S. schlug so unglüdlich mit dem Genid auf das Pflaster auf, daß der Tod fofort eintrat.

Gegen den Großlchlächtermeister T. in Riedorf ist jest wie die Allgemeine Fietscher Zeitung von zuverlässiger 2. hat Seite erfährt, eine Untersuchung emgeleitet worden. den Siempel ber Fleischuntersuchungsstation VII. nachgemacht und scheint mit biefem falschen Stempel bereits geraume Zeit hindurch die von ihm eingeführten Schweine und Rinder, bie er natürlich der Untersuchung entzogen hat, abgestempelt zu haben.

Ein Ichwerer" Diebstahl in des Wortes verwegenfter Bedeutung ist in der 3 it zwichen Weihnachten und Neujahr auf dem Niederschlesisch- Märkischen Güterbahnhof verübt wor den. Dort find aus einem offenen Waggon 5000 Pfund Hart zint im Werthe von etwa 1000 m., der Firma Moris Kohn in der Köpnickerstraße gehörtu, gestohlen worden.

Aus Verzweiflung über ein unheilbares, fehr schmerz­volles Leiden machte gestern der in der Straßburgerstr. wohn­hafte 48jährige Raufmann August R. seinem Leben ein Ende. Als der 8jährige Sohn in das Zimmer feines Vaters tam, fand er de felben als Leiche vor.

Durch zwei Frachtwagen förmlich zerquetscht wurde geftern Naamittag der Eisenbahnstraße 34 mohabatte und in ber Greifswalderstr. 31 beschäftigte Arbeiter Joseph R. Der felbe wollte sich durch zwei auf genanntem Grundstück stehende schwer mit Riften beladene Frachtfuhrwerke hindurch zwängen, als plöglich die Pferde anzogen und der fich gerade zwischen ben Wagen befindliche R. so übel zugerichtet wurde, daß er

Im Fieberwahn fprang in verfloffener Nacht der an delirium tremens letoende Arbeiter Johann D. in seiner in der Rudersdorferstraße gelegenen Wohnung aus dem Bett und lief auf den Treppenflur. Hier stürzte er nun die Treppe hinunter und blieb unten laut stöbnend liegen. So fanden ihn Hausbewohner in hilfloser Lage vor und brachten den aus einer Ropfwunde heftia blutenden B. in ein Krankenhaus.

Die nächste Schwurgerichtsperiode am Land­am Land­gericht I beginnt am Montag, den 6. Januar; den Vorfiß wird Landgerichte direktor Bethge führen.

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Polizeibericht. Am 3. d. M. Morgens wurde ein Mann in feiner Wohnung in der Straßburgerstraße und zu derfelben Zeit eine Frau in ihrer Wohnung in der Brunnen ftraße erhängt, Nachmittags ein Mann in seiner Wohnung in der Rügenerstraße mit Schnittwunden am rechten Handgelenk, und zu derselben Zeit ein 60 jähriger Mann und feine 58 jährige Schwester in ihrer gemeinschaftlichen Wohnung in der Lübecker­Gegen Straße mittelst Kohlendunft vergiftet todt aufgefunden. Abend brach in der verschlossenen Wohnung des Arbeiters Wahl, Friesenstr. 10, dadurch Feuer aus, daß die beiden bereits im Bett befindlichen Kinder im Alter von 2 und 4 Jahren ver­muthlich beim Spielen mit Streichhölzern daffelbe in Brand gefeßt hatten. Beim Deffnen der Wohnung hatten die Kinder bereits so schwere Brandwunden erlitten, daß sie nach dem Elifabeth. Rcankenhaufe gebracht werden mußen. Als der Ruischer Simrom Abends auf dem Grundstück Chauffeeftr. 80, 81, beim Beladen eines Heuwagens den darauf liegenden Lang­baum mittelft einer Line besteigen wollte, brach derselbe entzwei, schnellte in Folge deffen zurück und schleuderte den Simrom mit solcher Gewalt vom Wagen, daß er das Genick brach und sofort verstarb. Bu derselben Beit wurde ein Abeiter in der Wohnung feiner Mutter in der Linienstraße erhängt vorgefunden. Im Laufe des Tages fanden an vier verfchiedenen Stellen fleinere Brände statt, welche von der Feuerwehr gelöscht wurden.

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Gerichts- Beitung.

Eine die deutsche, spesiell die Berliner Tapezirer­Gehilfenschatt aufs höchfte inte effirende Angelegenheit gelangte gestern endlich vor dem Schöffengericht zur Ent scheidung, nachdem in der Sache schon zweimal Termin ange­standen hatte. Es handelte sich zwar der Form nach nur um Privatbeleidigungen, dem Wesen nach aber um die Frage, ob mit dem Gelde der Gehilfenschaft Mißbrauch petrieben fei. 2zteres ist von dem dem Tapezirer Karl Wild­berger nicht nur mündlich und schriftlich behauptet, sondern es ist von ihm auch der jezige Redakteur der Tapesirer Zeitung", Sander, als derjenige namhaft gemacht worden, welcher sich der Unterschlagung solcher Gelder schuldig gemacht habe. Um von der ganzen Sachlage ein möglichst flares Bild zu geben, schiden mir voraus, daß die Berliner Tapesirergehilfen im Frühjahr 1886 den Beschluß

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