waffern der Rouffeau- Insel seine Linien und Bogen beschreibt, mischte fich unter die fröhliche Schaar. Von Shlittschuh. fahrten wurden am Sonntag zwischen Botsdam und Spandau nicht wenige unternommen, sodaß die Gastwirthe in der Nähe ber Gisbahn brillante Geschäfte machten.
Das Stottern der Kinder wurde bisher gewöhnlich rein erzieherisch behandelt und es exifteren in unserer Stadt Jogar besondere Unterrichtsanftalten für stotternde Rinber. Neuerdings ist hierselbst ein ärztliches Privatinstitut errichtet worden, in denen Sprachstörungen, Stottern, Sispeln, Stammeln u. f. w. als Krankheiten und im Zusammenhange mit Nasens, Dhren- und Halsleiden behandelt werden sollen, da die Sprach Törungen meift durch diese Leiden erzeugt werden und mit der Beseitigung derfelben ebenfalls verfchwinden.
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eine nicht ein 65jähr dieselbe 8 ein junger ficht in di Verlegung 4. d. M. Influenza dem Berl Mann im 5. b. M.
Se uff de Knie aus de Dachrinne freffen"; oder folche Spötterei, wie: Spötterei, wie: Den möcht' id uff'n Feifenkopp habende Beene ibern Abjuß", und ein Dritter feßt wohl noch hinzu: un'n Vers brunter". Will der Berliner Jemandem an den Kragen aber zunächst und eine ganze Weile wieder nur mit der Zunge, so strengt er feine sprachliche Schilte rungskraft nollig" an. Ihnen hat woll longe nich de Nase Ihnen hat woll longe nich de Nase geblut'?" ist die mildeste Form bedrohlicher Neugier; eine an bere Bariante lautet: Haft woll lange teen Berliner Roth iefehn?" Dann folgen folche Ratbfchläge vor der„ Keilerei", alfo bevor es Bimfe, Haue, Jadenfett, Ralasche, Klappe, Bede, Niffe, Schacht, Schmiere, Somiffe, Simfe, Staute, Wachs, Walfe, Wamfe, Wichfe" fest, allo Rathschläge: Caff' dir man zufammenfejen", oder: Wenn id Dir vo: krieje, dann kannste beine Knochen in't Schnupptuch zu Selbstmordvernd. Eine heftige Detonation erford Haufe dragen!" Saufe dragen!" Weicht der Gegner noch immer nicht, oder am vorgeftrigen Abend die Bewohner des Hauses Prinzeffinne antwortet er gar mit solchen verächtlichen Einladungen, wie: Straße Nr. 7. Dortselbst wohnt in der ersten Etage „ Du? Du fannst mir'n Bucel lang rutschen", oder: Hinterhauses bei dem Kaufmann N. der Mechanifer Ro " Soll id Dir mal in fteiven Aim verhungern laffen?!"- als Chambregarnift, aus deffen Zimmer gegen 9 Uhr so folgen folche menschenfreundlichen Ausmalungen des Revolverfchuß erfcholl. Als die Flurbewohner in die St Bufandes mährend und nach der Prügelei, wie:" Id hau des N. brangen, fanden sie denselben am Boben liegend bir dette Boomöl jibst!" 3h hau dir eene, bet bewußtlos vor; neben bemfelben lag ein Revolver, und Laufe piepen!" Dir wer' ick de Eisbeene knicken!" Für Blutstrom, der sich aus der Schulter ergoß, zeugte bafür, " Ich habe ihm einen Schreck eingejagt" wählt der Berliner der Unglückliche einen Selbstmordversuch begangen. Eine das wirksamere 3d hab' ihn' n Loch in'n Bauch jefchoffen", fofort hinzugerufenen Arzt gelang es, ben erft 26 jährigen a und wenn er fich irgendwo leiblich vergnügt, theilt er dies ins Leben zurückzurufen, boch mußte der durch den farl feinen Begleitern mit durch den Stuf: 3d shrei mir dot vor Blutverlust Geschwächte nach dem Krankenhaus Bethanien Berjalejen", und zwar, zur E: höhung der Wirkung, mit einer bracht werden. Unglüdliche Liebe soll das Motiv zu b Leichenbittermiene gesprochen. Wie er überhaupt mit Armen Selbfimordverfuch gewefen fein. und Beinen und sonstigen Gliedmaßen umgeht, ist beängstigend: Neißen Sie fich teen Been aus!"
| Salt, eine Stüße auf der glatten Fläche fuchte. vor den Rug feiner Frau und Kinder in den Wellen verschwunden. entfesten Hilferufe der zu Tode Erschrodenen ledten alsbetrake, mi zahlreiche Baffanten herbei, welche jedoch die Leiche des trunkenen, ben im Waffer der Schlag gerührt haben m nicht zu finden vermochten und nur mit Mühe vermochte ma die fich verzweifelt gebehrbende Frau des 1. von einem Sel mordverfuch an Ort und Stelle zurückzuhalten. Die so po lich ihres Ernährers beraubte Familie befindet sich in bitter Noth, umfomehr, als Frau U. sehr schwächlich ist und schwe Arbeit nicht verrichten fann. Für eble Menschenfreunde bie fich hier Gelegenheit, wirklich dringende Hilfe zu leisten Leiche des U. wurde am Sonnabend an der Unglücks unter dem Eise gefunden.
Aus den Geheimnissen der Kognak- Fabrikation theilt das Reichsgesundheitsamt in feinen amtlichen Nachrichten awei Fälle mit, welche durch gerichtliche Untersuchungen feftgeftelt find. Ein Gastwirth bereitete seinen Rognat aus einem Gemisch fufelhaltigen Sprit's, Ram- Effenz, Buderfarbstoff, Gerbläure und Ruß- Tinktur. Diese Flüssigkeit, welche einen Werth von 30 bis 40 Pfennige pro Liter flasche darstellte, sette er feinen Gäften als Rognat vor, die das Getränk häufig be anftandeten und schließlich deffen polizeiliche Beschlagnahme herbeiführten, was die Bestrafung des Gastwirths wegen Ver gebens gegen das Nahrungsmittelgefeß zur Folge hatte.- In einem anderen Falle bereitete ein Raufmann in Lübeck Rognat burch eine Mischung von Sprit, Wafferkouleur, unter Bujah einer fogenannten Rogna- Effenz, welche von einer Fabrit in Berbst für 6 bis 12 M. pro Kilo bezogen war. Außerdem war dem Gemisch noch Vanilletinktur und Zuder zugefekt; im Wesentlichen aber bestand das Gemisch zur einen Hälfte aus Sprit, zur andern Hälfte aus Waffer, während die übrigen Bestandtheile nur in sehr geringen Mengen vorhanden mwaren. So tamen. B. auf 48 Flaschen des Gemisches ein Pfund Zucker und für 15 Pf. Vanilletinktur, außerdem ein Heines Weinglas voll Rognateffenz und etwas Kouleur. Zwar behauptete der Kaufmann, als die gerichtliche Untersuchung gegen ihn eingeleitet worden war, er habe dem Gemische stets eine beträchtliche Menge guten Rognate zugefeßt; allein diese Behauptung wurde durch das Zeugniß des Arbeiters, den er bei feiner Rognat- Fabrikation beschäftiate, als unwahr nachgewiesen. Das Gemisch wurde als Rognat für 1,20 m. bis 1,50 M. pro Flasche verkauft. Ein bedeutender Theil dieser Waare diente als Verkaufsmatertal bei den bekannten fliegenden Auktionen. Das Gericht hat auch in diesem Falle der Herstellung von Rognat einen Verstoß gegen das Nahrungsmittelgefeg erblickt und den Kaufmann mit einer erheblichen Geldfirafe( 500 M.) belegt. Außerdem ist die Veröffentlichung des gerichtlichen Strafurtheils durch diejenigen Blätter angeordnet, in denen die Bestraften ihre Fabrikate anzupreisen pflegten.
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Sonderbare Wagenunfälle haben am Sonnabend in verschiedenen Straßen Haugefunden. Am Vormittag brach in der Taubenstraße in der Nähe des Hausvoigteiplages ein schwer beladener Kohlenwagen zusammen. Hierbei löfte sich das gewaltige Hinterrad von dem Gefährt ab, rollte auf das Trottoir und nachdem es gegen das rechte Bein eines Paffanten gerathen war, so daß dieser mit einem lauten Aufschrei hinstürzte, flog das Rad in das Schaufenster der parterre belegenen Gichen Geschäftsräume, infolge beffen das große bis zum ersten Stodwert reichende Fenster fiirrend zerbrach und seine Splitter weit umhergeschleudert wurder. Es dauerte längere Zeit, ehe durch das Umladen der Rohlen auf einen anderen herbeigeschafften Wagen das Wrack wieder flott gemacht werden fonnten. Für den vom Rab getroffenen Herrn mußte eine Droschte besorgt werden, welche ihn nach seiner Wohnung brachte. Der andere nicht minder sonderbare Unfall ereignete sich zur Mittagszeit an der Gertraudtenstraße, gegenüber der fich zur Mittagszeit an der Gertraudtenstraße, gegenüber der Petrifirche. Die genannte Straße paffirte ein mit zahlreichen Flaschen beladener Bierwagen, als demselben mitten auf dem Geleise die Achse brach. Dem Bierwagen unmittelbar gefolgt war ein Pferdebahnwagen, der nun mit aller Wucht in das so unversehens zum Stillstand gebrachte Gefährt hineinfuhr. Durch den heftigen Anprall wurde der Kutscher vom Bock geschleudert und flog in weitem Bogen auf das Pflaster. Er wurde besinnungslos in den nächsten Hausflur getragen, erholte fich jedoch nach wenigen Minuten wieder und es stellte sich heraus, daß er ohne Schaden davon gekommen war. Schlimmer war es feinen Flaschen ergangen. Die lagen zu Hunderten zertrümmert auf der Straße und ihren edlen Inhalt log das Straßenpflafter und die liebe Jugend gierig auf. In mächtigen Schaaren waren sie herbeigekommen, um die günstige Gelegenheit, hier einen Labeirunt wahrzunehmen, der fich in vielen nur theilweise zersch Uten Flaschen den durftigen Kehlen darbot. Unter solchen Umständen hatte der Unfall, abgesehen von der Störung des Pferdebahnverkehrs, in der so überaus belebten Straße einen großen Tumult hervorgerufen, zu deffen Beseitigung es des Aufgebots mehrerer Schusleute bedurfte. Ihr gewohntes Aussehen erhielt die Straße jedoch crst, als mit der Beseitigung des verunglückten Wagens auch die lekte Hoffnung auf einen billigen Tropfen geschwunden war.
Die tetige Zunahme der Bevölkerung Berlins und bas entsprechend sich mehrende Wohnungsbedürfniß hat auch im Berwaltungsjahre 1888/89 auf die Bauthätigkeit hierselbst einen bedeutenden Einfluß ausgeübt. Dieselbe hatte nach der Bahl ber bei der städtischen Straßenpolizei bearbeiteten Bauerlaubnißscheine einen solchen Umfang angenommen, wie noch in feinem der vorangegangenen Jahre. Durch die Neuanlagen von Straßen, vornehmlich im Westen, Nordwesten und Norden ber Stadt, und zwar zum großen Theil von Privatunternehmern, find der Berauung größere Gelände erschlossen worden. Die Prüfung derartiger Projekte und die damit verbundenen Arbeiten als Aufstellung der Bedingungen, Auflaffung des Straßenlandes an die Stadtgemeinde, die Kontrole der Ausführung, Abnahme der Straßen 2c. bildeten einen nicht unbebeutenden Theil der Thätigkeit der Bauverwaltung. Auch im Janern der Stadt, wo die Steigerung des Berkehrs am stärkten hervortritt, haben fich viel. fach den Verkehr zu Gute fommende Wandlungen vollzogen ober find noch in der Vorbereitung begriffen, als da find: Neuanlagen von Straßen auf den ehemals Borsig und Wöhlert'ichen Grundstücken in der Chauffeeftraße, auf dem Grundstücke des alten Schüßenhauses in der Linienstraße, auf bem linken Ufer der Spree von der Kronprinzen B.ücke bis zur Markthalle in der Dorotheenstraße, Parallelstraße zur Stadtbahn von der Königstraße nach der verlängerten Magazinfraße und von der ehemaligen Königsbrücke bis zur füblichen Ede bes Garnison- Lazarethe. Verlängerung bezw. Durch legung von Straßen, als: Blumenstraße bis zur StadtbahnBarallelftraße, Andreasstraße bis zur Friedrichsbergerstraße, Charlottenstraße bis zum Weidendamm. Berbreiterung von vorhandenen älteren Straßen, als Gollnowstraße. Artillerieund Langestraße, Straße Alt- Moabit, Alexander- und MünzStraße 2c. Mannigfache mit diesen Ausführungen und deren Entwürfen verknüpften Arbeiten und Verhandlungen, sowie vornehmlich durch die früher begonnenen im Jahre 1888/89 weiter bearbeiteten Entwürfe, und fortgeführten Berhandlungen über befonders wichtige größere Stadtgebiete aus allgemeinem Jntereffe berührende Entwürfe, als die Ranalifirung der Unterfpree, Senfung des Hochwasserspiegels, Umgestaltung des Mühlendammes, die Beseitigung der durch bie Kreuzung in der Planhöhe der Straßen der Stettiner Eisenbahn hervorgerufenen Uebelstände, die Anlage eines Bafens am Urban ist die Thätigkeit der städtischen Bauver waltung( Tiefbau) in gesteigertem Maße in Anspruch genommen worden.
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Das Schießen auf Eisenbahnzüge scheint wieder Aufnahme zu tommen. Vorgestern Abend wurde auf den Berlin um 7 Uhr 30 Minuten nach Banton fahrenden Bu der Gegend der Bellermannstraße gefchoffen. Die Kugel f in ein Rupeefenfter ein und ein in dem Rupee figender wurde von den umherfliegenden Glassplittern verlegt. Hoff lich wird der Thäter entbeck: werden.
Im Berliner Alyl - Verein für Obdachlose nätig im vei floffenen Monat Dezember im Männer- yl 8746 sonen, davon badeten 2531 Perfonen, im Frauen Ay! 1397 fonen, davon badeten 97 Personen.
Eines Vertrauensbrudjes hat sich die in dem Kurzund Galanteriewaarengeschäft von St. in der Rönigstadt als Verkäuferin angeftellte 15 jährige Martha H. zu Schulden tommen lassen. Schon seit einigen Monaten war es dem Ge schäftsinhaber aufgefallen, daß sich die Tageseinnahmen auffallend verringerten und durch gezeichnetes Gelb gelang es ihm endlich die S. als die Hausbiebin zu überführen, welche einem scharfen Verhör des Prinzipals unterworfen schluchzend einge tand nach und nach 600 M. unterschlagen zu haben. Das Motiv für den Vertrauensbruch ist bezeichnend; die S. hatte im Herbst einen jungen Mann fennen gelernt, mit dem fie ein Verhältniß unterhielt und der ihr erklärte, fie dann nur hei rathen zu können, wenn die H. ein Vermögen von 2000 m. befäße, um damit ein Geschäft beginnen zu können. Die Liebe zu dem Bräutigam hat das junge Mädchen nun zu der ver hängnißvollen That getrieben; hinter dem Ofen ihrer Schlaf fammer fand Herr R. die gestohlenen 600 m. in einem Beutel wieder und mit Rücksicht auf die verzweifelten Eltern der H. hat der Chef auch von Stellung eines Strafantrages Abstand genommen.
Haussuchung. Gestern fand in der Wohnung des Lebe a beiter Niedan, Reichenbergerstr. 116, eine Haussuchung bei der indeß nur 1 Exemplar des Sozialdemokrat vo funden wurden.
Da
Ueber die Berliner Eheschließungen plaubern Aften der Standesämter manche intereffante Einzelheiten a Schon die Thatsache, daß im vorvergangenen Jahre 157 Ehepaare den Bund für bas Leben gefchloffen, zeigt, daß Furcht vor der Ehe in Berlin doch nicht gar so sehr verbri ist, wie manche Müttee heirathsfähiger Töchter behaup Sieht man fich hie einzelnen Ehepaare an, so ergiebt fich, fich unter den Männern, welche den verhängnißvollen S wagten, 13 786 Junggesellen, 1582 Wittwer und 424 schiedene, unter den Frauen dagegen 14 360 Jungfrauen, 105 Wittmen und 377 Gefchiedene befanden. Was das Alt der Heirathenden betrifft, so eröffnet eine Jungfrau im A von 15 Jahren die lange Stufenleiter, ihr folgen 30 J frauen im Alter von 16 Jahren und die Rette fezt sich du alle Altersklassen fort und wird
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eine Wittme, die im Alter von 69 Jahren noch einen neu Ehebund schloß. Unter den Männern wird die Stala du zwei Jünglinge im Alter von 19 Jahren eröffnet, ibnen folg 3580 im Alter von 20 bis 24 Jahren und daß die Männer b Frauen in der Heiratheluft noch über" find, ist die The fache, daß sich unter den jungen Ehrmännern" 8 im Awischen 70 und 74, 3 zwischen 75 und 79 und einer sogar Alter von 82 Jahren befand. Von den letteren war 75 Jähriger überhaupt noch nicht verheirathet und ehelic eine Jungfrau im Alter von 35 bis 40 Jahren, von anderen über Siebzigjährigen führten noch 20 gleichfalls Jan frauen heim, einer sogar eine solche unter 25 Jah und der 82 Jährige führte
Der Schauplatz eines schweren Unglücksfalles war am Sonnabend Abend ein in der Wienerstraße belegener Holz play. Auf demselben waren troß der vorgerückten Stunde noch mehrere Arbeiter mit dem Umpaden einiger Holzftapel beschäf tigt. Hierbei muß es nun gelchehen sein, daß tie Arbeiter einen Stapel feiner Stüße beraubten, denn dieser legte fich um und begrub unter seinen schweren Holzstücken die in seiner Nähe befindlichen Arbeiter. Während es zweien, die nur leichtere Kontufionen erlitten, gelang, fich allein herauszuarbeiten, waren zwei andere der Verschütteten hierzu außer Stande. Es waren dies die Arbeiter Hermann E. und Franz G., welche unter den Holztrümmern laut um Rettung riefen. Als ihnen diefelbe mit Hilfe der Arbeitsgenoffen und herbeigeholter Baffanten gebracht und sie von der Last befreit waren, zeigte es sich, daß die Unglücklichen höchft bedenkliche Verlegungen bavongetragen hatten. Dem E. waren beide Beine und G. mehrere Rippen gebrochen. Auf Brettern, welche die Stelle von Tragbahren einnahmen, trug man die Beiben nach der im Görlizer Bahnhof befindlichen Sanitätswache, und nachdem ihnen dort in jeder Weise die erste Hilfe geleistet, wurden fie auf die der Wache gehörende Tragbahre gelegt und so nach dem Krankenhaufe Bethanien befördert.
Die Sprache des Berliners. Zunächst eine fleine, gewiß nicht vollständige Sammlung von Umschreibungen für die ablehnende Berneinung. Neben dem schlichten nee" steht das fchroffere Is nich!" und das mildere Diefes wenijer". Dann mögen folgen: teene Ahnung", teene blaffe Ahnung", teenen Schimmer vonne blaffe Ahnung", fowie: teen Bein oder Ueberhaupt traurig aber wahr: teene Laus". bat bieses Ungeziefer für den Berliner sprachlich viel von seiner Scheußlichkeit verloren, ohne daß er darum unreinlich wäre; laufig ist nichts anderes als feht", und bei aufige Wichse benti tein Mensch an das efle Thier. Na, bet fehlte fteigert fich zu Wird nich verzappi" und" Det is nicht vor mein'n Bater sein Sohn" oder gar Den 3 hn laß dir man ausziehn". Hamlos und bejahend flingt Jo, Kuchen!"- aber wer das zur Antwort friegt, mag nur flint seiner Wege geben. Besonders viele echt Berlinische Worte giebt es für neden", aufziehen: das find boneden" und" boniegeln" ober honiejeln", bann bonepieveln" und endlich ,, ver honepiepeln". Für verschwenden braucht der Berliner : mu's Jeld aafen", Deraalen"( gesprochen faaafen), verbrüden", vertnaden", verläppern", verliedern", verludern", vermöbeln", ver plempen", verpofamentiren", perpregeln", verpuzzeln", ver pugen", verquadeln" vez quafen", verfimfen", verwichsen". Man fagt zu einem Zögernden aufmunternd: Enischließe bich!" ober fonit etwas, was ichon längst alle finnliche Bedeutung verloren; der Berliner ruft ihm zu: Jib dein Herz' n Stob!" 3ft es irgendwo sehr langweilig, so beklagt sich der Berliner :„ Ich steh mir de Beene in'n Leib", geht aber natürlich doch nicht nach Hause, wenn's etwas zu fehen geben foll. Sieht der Ber liner einen schlechten Reiter, so einen berittenen Sonntags Häringskommis" so iuft er: Nanu, der fikt ja mie der fist ja mie er sagt von ne Feuerzange u'n bollen Hund!" oder einem langfam angemadelt tommenden Nuzzelpeter" oder einer„ bito mit Schrauben", Nöljufe":" Er tommt wie be Fliege aus be Butte milch". Jällt etwas mit großem Rabau" zur Erbe, so fagt er faltblütig: Da fäli'n Affe aus't Nest", er es nicht vorzieht, den gänzlich unerschütter lichen zu heucheln mit dem aufreizend ruhigen: Da scheint wat Au fallen". Geradezu phantastisch werden die Bilder im Ber linischen, wenn der Sprecher sich besondere Mühe giebt, einen Gegner zu vernichten mit der Bunge! Dann hört man solche Ungeheuerlichkeiten, wie: Wenn Sie( betont immer Sie, unbetont Se) fo lang wär'n, wie Se dumm find, denn kennten
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Beihilfe
50 Jahren zum Standesamt. 1135 Jungfrauen verbande fich mit Wiltern 2., 3. und 4. Ehe, 321 Jungfrauen Geschiedenen 2., 3. und 4. Ehe, auf der andern Seite führt 635 Junggesellen ebenso viele Wittmen 2., 3. und 4. The u 247 ebenso viele Geschiedenen 2., 3. und 4. Ehe heim. Altersunterschiede der He rathenden find oft ganz gewaltig In 11 062 Fällen war der Mann älter wie die Frau, darunt in 29 Fällen über 30 Jahre älter, in 50 Fällen 25 bis 30 Ja älter. In 4730 Fällen dagegen war der Mann jünger, als Frau; darunter befinden sich 301 Fälle, wo die Frau 10 b 30 Jahre älter war, in 13 Fällen hatten Männer zwischen und 35 Jahren Frauen im Alter von 50 bis 55 geheirath ein 30jähriger führte eine 60jährige zum Altar und in 3 Fall war die Frau mehr als 30 Jahre älter, als der Mann. den Wittwern haben sich 596 noch im Trauerjahre, nach 1-2jähriger Ehelofigteit wieder verheirathet, 2 habe 19 bis 20 Jahre, einer 26 bis 27 Jahre, einer sogar 30 Jah den Wittwerstand ertragen, ehe er fich wieber zur Ehe e schloß. Auch unter den Wittmen befanden sich 72, welche no innerhalb des Trauerjahres zur Ehe schritten, dagegen haben, eine 10 bis 20jährige und 4 fogar eine 21 bis 24 jabri Chelofigkeit ausgehalten, ehe fie abermals mit einem Man die Ringe wechselten.- Intereffant ist auch, daß fich 4 Fällen Geschiebene wieder vereinigt haben und zwar je Paar im 2., im 3., im 13. und im 23. Jahre nach der G trennung. Heirathen zwischen Blutsverwandi baben 108 flattgefunden und zwar in 102 Fällen zwischen G schwisterkindern und in 6 Fällen zwischen Onkel und Nichte
Vor den Angen seiner Familie ertrunken. Ein erschütternder Unglüdsfall wird uns vom Freitag gemeldet, der einer armen Familie den Ernährer geraubt. Der in der Bank straße Nr. 45B wohnende 39jihrige Arbeiter Urbanski war den Sommer hindurch auf einem Neubau beschäftigt gewesen, mußte jedoch vor etwa sechs Wochen aus Mangel an Arbeit von dort entlaffen werden. Die Bemühungen des U., anderweitige Be schäftigung zu erhalten, erwiesen fich stets als erfolglos und so gerieth die Familie deffelben in bitterfte Noth. Rurz vor Neu jahr war es dem unermüdlich thätigen Manne endlich gelungen, lohnende Arbeit zu erhalten, mit welcher er am Montag be ginnen sollte. In der Freude feines Herzens beschloß U., mit feiner& au und seinen vier im Alter vo 5-10 Jahren stehen ben Kindern einen Spaziergang zu machen und die sechs Ber fonen gingen nun am Freitag Mittag ben fogenannten Schiffer weg am Nord- Ufer des Spandauer Schifffahrts- Kanals ent lang und befanden fich schon in der Nähe von Blößenfee, als der mit seinen Kindern fröhlich scherzende und fich luftig umber tummeinde U. auf dem gefrorenen Boden der steilen Böschung, auf welcher man fich befand, plößlich ausgliit und von derselben jählings herabstürzte. Die dünne Eisdede, mit welcher der Kanal überzogen, vermochte die Last bes schweren Körpers nicht aushalten, fie barst und im nächsten Augenblick war der Unglückliche, der vergeblich einen rettenden
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Die Sterblichkeit in der Weihnachtswoche ist f Berlin eine ganz außerordentlich hohe gewesen. Troß der a fänglich so vielfach gelobten relativen ungefährlichkeit d Influenza scheint ist ber böfe Gaft aus dem Often ein ga anderes Geficht zu zeigen. Es wurden vom 22. bis 28. D zember 1055 Sterbefälle gemeldet; ber Bahl der Sterbefäl nach ist dies die zweite größte Wochenziffer des ganzen Jahr Betanntlich wird aber die hohe Sterblichkeit in Berlin währe der heißen Jahreszeit eine Folge der großen Rindersterblich burch Brechdurchfall und Durchfall veranlaßt. Hier in die Woche ist jedoch keine Zunahme der Sterblichkeit durch Kind fondern die Zunahme der Todesfälle betrifft Erwachsen Ueberhaupt ist eine so große Sterblichkeit, wie die gemelbe in Berlin im Dezember noch nicht beobachtet worden. Un den Todesursachen find angeführt: 20 Fälle an Grip ( Influenza), 60 Fälle an Bronchialfatarrh 151 Fälle an Lunge entzündung, 185 Fälle an Schwindsucht. Ja wie viel Fal bie Influenza ursächlich bei schon bestehender Empfindlichkeit Aihmungsorgane wirkte, läßt sich nicht feststellen; doch ist Einfluß auf die Sterblichkeit von Lungenkranken so deutli daß man ihn als überhaupt festgestellt betrachten darf. 2 fönnen nur bringenb anrathen, worauf schon von ärztlich Autoritäten aufmerksam gemacht worden ist, daß Jeder, b bie schon oft bekannt gemachten Kennzeichen der ausbrechenbe Influenza fühlt, das Bett aufsuchen und fich einige Ta schonen mör.
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Polizeibericht. Am 3. d. M. Vormittags wurde a bem Roblenplay von Auerbach, Greifswalderstr. 31, der beiter Rebling von einem auf den Rohlenplay fahrenden be labenen Wagen so start gegen einen dort stehenden Wage gequetscht, daß er lebensgefahrliche Verlegungen bavontrug un nach dem katholischen Krankenhause gebracht werden mußte. Am 4. d. M. Morgens vergiftete sich ein Mädchen in feine Wohnung in der Charlottenstraße mittelst Arjenit. Um bie felbe 3rit wurde in der Spree , hinter dem Grundstüd Fruch traße 1/2, die Leiche eines Mannes aufgefunden. Ditta wurde ein Mann vor dem Hause Spindauerbrüde 1b einem Arbeitsfuhrwerk überfahren, wodurch er an der St
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