nationaler Arbeiterfeiertag als Anfang einer befferen Zeit bie gesammten arbeitenden Klaffen felgehalten werden foll murde von der Versammlung ein hierauf bezüglicher Beschluß ein ftimmig gefaßt. Nach Erledigung von Berschiedenes fand die Versammlung um 4 Uhr ihren Abschluk. Von mehreren, läufig nichts gesagt werden. bem jungen Verein zugefügten Mishelligkeiten soll hier vo
rungen auf Schwierigkeiten foßen würben, war voraus zu sehen; I freiwillig wird man uns überhaupt fchwerlich etwas entgegen bringen. Wenn einzelne Firmen nicht mit der Lohntommiffion verhandeln wollen, so ist das sehr zu bebauern, denn fie erklären uns damit den Krieg. Die Kommission ist aus dem Vertrauen der Kollegen hervorgegangen und ist demnach nur allein berechtigt, biefelben zu vertreten. Der Offizierverein ist ein Produkt neuerer Zeit, er repräsentirt eine Rapitalsmacht, die keineswegs zum Bo.theil anderer Geschäfte produziren läßt. Jezt gelte es den eingeschlagenen Weg mit ganzer Rraft meiter zu ver folgen. Herr Kroll: Ich muß mich ebenfalls entschieden gegen die Wahl einer besonderen Rommiffion aussprechen. Die Folge würde sein, daß andere Gefchäfte auch das Verlangen stellen und daß schließlich jedes Geschäft einen besonderen Lohntarif haben würde. Das können wir nimmer zulaffen. Herr Prubler: Die definitive Bestimmung würde der Lohntommiffion bleiben, auch wenn eine Werkstätten- Rommission unterhandelte. Dieser Meinung war auch Herr Haat, der hinzufügte, es werbe fich ja bald zeigen, was dabei heraus tomme. Die Herren Schulz, Rohloff, Reil und Zäterom spraten fich noch einmal gegen diesen Wunsch aus, während Herr Drewes fich zu Gunsten der Werkstätten Rommission äußerte. Herr Schmidt sprach sein Bedenken hinsichtlich der Haltung der im Dfizier- Berein beschäftigten Kollegen aus. Der Zahlmeister werde vorausfid tlich eine Lifte vorlegen, auf welcher fich jeder unterschreiben folle, daß er mit dem gezahlten Lohn zufrieden fei. Er hege 3weifel, ob auch alle Kollegen dann bie Unterschrift verweigern würben. Ein Antrag, nach welchem die bestehende Lohntommission die Herren Geschäftsinhaber zur mündlichen Verhandlung über die Lohn frage refp. Werkstätten- Angelegenheiten einladen foll, wurde einstimmig mit dem Zufag angenommen, daß diese Versamm lung nach dem 15. Januar ftattzufinden habe. Ferner wurde beschloffen, daß die Kollegen verpflichtet find, bort die Arbeit nieberzulegen, wo ein Rollege gemaßregelt werbe, und auch die Arbeit nur wieder aufnehmen dürfen, wenn die Wiedereinstellung des Betreffenden erfolgt. Vor Schluß der Verfammlung wurde von verschiedenen Anwesenden auf die Arbeit rpreffe hingewiesen und das Abonniren derselben mit warmen Worten empfohlen. Nachdem mehrere Nebner fich dafür ausgesprochen hatten, stimmte bie Versammlung einer Resolution zu, nur in folchen Lotalen zu verfehren, in denen auch das Berliner Boltsblatt" und die Berliner Boltstribüne" aus liegen. Dem neu gegründeten Berein der Militärschneider traten viele Anwesende als Mitglieder bei. Die erfte Versammlung dieses Vereins findet am Montag, den 20. Januar, tatt.
für ben Lithographen refp. Druder angenommen, wie auch be fchloffen, den 1. Mai als Feiertag zu betrachten. Ein Minimal lohn von 15 M. pro Woche mit prozentualem Lokalzufchlag, ein Aufschlag von 25 pet. für Ueberstunden, sowie ein solcher von 100 pt. für Sonntagsarbeit wurde festgelegt. Beide wurden im Prinzip vermorfen, desgleichen vollständig die Affordarbeit. In Betreff der Lehrlingsfrage, die von Nürnberg angeregt, wurde befchloffen, daß bei 4 Gehilfen 1 Lehrling, bei 6. Gehilfen 2 Lehrlinge, bei 8 Gehilfen nur 3 Lehrlinge ausgebildet werden dürfen. Nach diesem fachlichen Berichte blieb dem Rorreferenten Herrn Steinschleifer Rose nur übrig, auf den Geißt der Delegarten hinzuweifen, der ein freudiger, ein guter mar. Großes sei durch die Verbrüderung fämmtlicher Berufsgenoffen erreicht. Balb werde diese thre Früchte zeigen.( Lebhafter Beifall.) In der Diskussion nahm Herr Tischendörfer, der Borfißende des hefigen Lithographenvereins, Gelegenheit, bie Beschlüsse des Rongreffes einer Kritik zu unterwerfen, bei welcher Gelegenheit der Herr eigenthümliche Ansichten äußerte, was aber nicht Wunder nehmen fann, wenn man weiß, daß berfelbe Siz und Stimme in der Berliner Synode hat. Der Beschluß in Betreff des 1. Mai, so fagte Herr Tischen dörfer, sei ein unüberlegter gewesen. Was werde bamit erreicht. Nichts, als ein Ausfall am Berdienste und eine noch größere Spannung zwischen Prinzipal und Arbeitnehmer. Es fei beffer, daß eine Gewerkschaft, unterftüßt von den andern, ben 8stündigen Normalarbeitstag einführt und dann in der felben Weise die anderen Gemerke folgen! Auch sei bie Stellungnahme für die Steinschleifer eine ganz falsche. Wie Tönnten sich Lithographen mit diesen folidarisch fühlen. So weit sei man doch nicht gekommen! Auch den Be fchluß in Betreff der Organisation fönne er und seine Freunde nicht anerkennen; fie würden nie ihren Verein zu Gunsten des neuen auf.ösen. Von Herrn Alb. Schulz und Herrn Rose murde der Borredner gut abgeführt.( Herrn Tischen börfer, bei dem menschliche Bernunftsgründe nicht burchschlagen, wird die Entwickelung der Verhältnisse noch Logit ein paufen. Ueber solche Personen und solch' reaktio. näre, dünkelhafte Anschauungen geht der Geist der Zeit zur Tagesordnung über. Des find wir gewiß; die Geschichte lehrt es; der Fortschritt eben bedeutet den Sieg für unsere Sache. D. Red) Es wurde schließlich gegen die Stimmen des Herrn T. und Genoffen, etwa 20, befchloffen, für die auf dem Rongreß Au Hannover gefaßten Beschliffe voll und ganz einzutreten, fomie fich der gegründeten Drganisation anzuschließen. Den Delegirten wurde der Dank für ihr Eintreten für die Kollegen schaft ausgesprochen. Es erfolgte nun die Abrechnung vom Diätenfonos. Diefelbe ergab ein Manto von 11,08 m., welches von der Lob tommiffion gedeckt wurde. Der nun folgende Bericht der Lohntommt fton beschränkte fich hauptsächlich auf die Abrechnung von Sammlungen zum Streiffonds. Bis jetzt find 6086,46 M. eingegangen, so daß nach Abzug der Ausgaben es ft b 356,88 m. 5729,58 m. verbleiben, von benen m. 4783,65 M. in Werthpapieren angelegt find. Unter ben Ausgaben figuriren Unterstüßungen an 2 Rommissionsmitglieder, bie in Folge ihrer Toätigkeit gemaßregelt wurden. Bon verschiedenen Seiten wurde getadelt, baß so schwach zum Fonds gesteuert wird. Möge in 8utunft mehr gesammelt werden. Unter Berfchiebenem" murde die Distaffion sehr lebhaft über einen Bericht, ben Herr Tischent örfer an den Kongreß über die hiesigen Berhältniffe eingefchidt hat und sehr geeignet war, das gute Einvernehmen auf dem Kongreffe zu stören. Der Bericht" ist nichts als eine Denunziation des hiesigen Fachvereins der Steinbruder und Lithographen. Schließlich verließ Herr T. mit seinen Rollegen den Saal; fie stimmten deshalb auch nicht mehr für folgende Resolution, bie einstimmig angenommen murde: 31 Erwägung, daß innerhalb der heutigen fapitali tischen Produktionsweise eine Besserstellung der Lage der Kollegenschaft, fowie die Hebung unseres Kunstgewerbes nur burch eine energische Regelung der Produktion, d. h. eine baldige Verkürzung der Arbeitszeit, möglich ist, beschließt die Bersammlung, ben 1. Mai als Feiertag zu erklären, als Kundaebung für unser nädftes Ziel: den achtütündigen Arbeitstag." Hierauf schloß die Versammlung mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung.
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Fachverein der Puter. Den Mitgliedern zur Nachricht, has be Wiener Maskenball im Böhmischen Brouhaus am Sonnabend, den 11 Januar nicht flattfinden kann. Die verlauften Billeis haben auch zu dem spares no feftzuftellenden Tage Giltigkeit.
Algemeiner Metallarbeiterversin Berlins und Umgegen Ordentliche Generalve fammlung am Sonntag, den 12. Januar, Bormittag 10 Uhr, in Jordan's Saal, Neue Günftr. 28. Tagesordnung: 1 Rechnung legung des Raffirers, sowie Bericht der Reptioren 2. Rechenschaftsbericht be Borftar bes, sowie der Kommiffionen. 8. Neuwahl der ausscheidenden Bo ftandsmitglieder und der Revisoren. 4. Antrag auf Einrichtung et es Rändigen beit nachweise Bureaus und einer monatlich im Zentrum Berlins ftattfindende befchließenben Witiglteber Versammlung. 5. Verlegung der Wahlperioden be Kommissionen. 6. Endgültige Beschlußfaffung über ble Geschäftso: bnung be Vereins. 7. Ein Antrag aus der legten ordentlichen Generalversammlung Pflicht sämmtlicher Mitglieder ist es, zu erscheinen. Mitgliedsbuch legitim Neue Mitglieder werden aufgenommen.
Versammlungen der Ortskrankenkaffe der Tischler und Pieno fortearbeiter Berlins . Tagesordnung: 1 Berichterstattung über die be Hoffene Delegieten Periode. Referent Emil Röhn
2. Dietuffion. 3. Su ftellung von Randidaten zu Delegirten. 1. Sonnag, den 12. Januar, Borm Bunt: 10 Uhr. in Süd Oft, Waldemarstr. 75. Best't bes Raffirers Hrn. Stabl 2. Sonntag den 19. Jmuar, Vormittags Buntt 10 Uhr, in babel's Brauer Bergmannstr. 5-7 Bezirk des Raffirers Herrn Schüße. Das Duittungsbud legitimirt. Um zahlreichen Besuch wird ersucht.
Vereinigung der Drechsler Deutschlands , Ortsverwaltung Berlin IV Am Sonntag, den 12. Januar Vormittags 10% thr bet Gradt, Brunnen ftraße 88 Tagesordnung: 1 Bohl eines Beisigers, Raffenbericht und bre nung bes Streittaffirers 2. Vorlesung aus der Arbeiterbibliothek. heft 2 über: Die Gewer fichaften, ihr Stußen und ihre Bebeutung für die Arbeiter bewegung. 3. Verschiedenes und Franetaften.
Gretreligiöse Gemeinde, Rosenthalerftr. 88 Sonntag den 12 Jan Bormittags 10 hr: Borttag des Herrn Dr. Böllel über Paine's Beitalter der Bernunft". Abends 7 ühr: Gesellige Bersammlung und Bortrag be Herrn Bogtherr über: Den Fauftmonolog und seine Bedeutung mit Rezitation Gäfte willkommen.
Sterbekaffe von Arbeitern der Berliner Maschinenbau- Akti Gesellschaft. Am Sonntag, den 19. Januar, Bormittags 10 Uhr, im Lofile des Herrn Stümte, Aderstraße 123: General Bersammlung. Tagesordnung 1. Halbjahriger Kassenbericht. 2 Bericht über die 2. Zahlstelle und antrag be Borstandes. 8. Antrag des Herrn Tamm
Berliner Kranken und gegräbniskasse für Frauen Mädgen( Nc. 97) Am Sonntag, den 26 Januar, Stachm 3% r in Rye's Lotal Alte Jakobftraße 83: General Bersammlung. Tagesordnung 1 Rechnungslegung po 889. 2 Statutenat änderung. 3. Wahl des g fammlen Borstandes urb usichuffed 4. Staffenangelegenheiten. Eämmtlige Mitglieder werden um punktliches scheinen ersucht.
Vermischtes.
Verhaftung eines Defraudanten. Am Montag Mittags wurden in Wen im Hotel Summer" in der Maria hilfer Hauptstraße zwei elegant auftretende junge Männer von Detektives angehalten und zur Polizei gebracht. Dort wurde bald festgestellt, baß der eine der beiden Angehaltenen aus Stuttgart sei und mit dem im dortigen Polizei- Anzeiger" be fchriebenen, wegen Unterschlagung von 5000 Mart zum Nach theile einer großen Stoff vaaren- Firma flüchtig gewordenen Romptoiristen Julius Spring identisch fei. Spring geftanb auch, die Defraudation verübt und fich hierauf nach Wien ge mendet zu haben. Sein Begleiter gab an, Emil Blaffa i heißen und 29 Jahre alt zu sein. Er will jedoch von ba Verbrechen nichts wissen. Er habe Spring eft auf der Straße nach Wien fennen gelernt, müffe aber freilich zu eftehen, mis feinem Begleiter in ben legten Tagen mehrere hundert Gulben in leichter Gesellschaft durchgebracht au haben. Da nun Blaff immerhin verdächtig erscheint, ein Mitschuldiger Spring's fein, wurden Beide in Haft behalten. Spring wird jedenfalls ber Strafbehörde in Stuttgart ausgeliefert werden.
Der Verein der Nähmaschinen- und Handarbeiterinnen Berlins uno Umgegend hielt unter Leuung der ersten Borfizenden, Frau Bubela, am 8. b. M., im KönigstadtRafino, eine gutbesuchte Versammlung ab, zu der Herren und Damen aus allen Berufszweigen Butritt batten. Nach An hörung des sensationellen Protokolls über die legte öffentliche Bersammlung des Vereins zu Moabit nahm die Versammlung einen Vortrag des Herrn Litsin über: Die Stellung der Frau in der Industrie" entgegen. In autreffen ben Ausführungen legte er das ganze fojiale Elend ber heutigen Arbeiterschaft infolge der herrschenden privat fapitalistischen Produktionsmeise dar und verwies auf den Weg der D: ganisation als Mittel zur Ecringung einer Beffer stellung des Proletariats. Des Weiteren bob der Redner hervor, daß die Frau fich die gleiche Stellung erringen nüffe, wie der Mann fie heute einnehme. Er verlangte gleichen Lohn für gleiche Arbeitsleiftung für Frau und Mann, dann würde fich die Frage der Frauenarbeit ganz von selber regeln. Im weiteren Verlaufe seines Vortrages wies der Vortragende darauf hin, daß, wie die herrschenden Klaffen der heutigen Arbeiterbewegung bereits Ronzeffionen haben machen müffen in Form der sogenannten Sosialreform, fie dies in immer höherem Maße würden thun müssen, jemehr die Arbeiterbewegung an Umfang und Gründlichkeit zunehme und Arbeiter und Arbeiterinnen fich zusammenschließen und gegenseitig über ihre Lage auftiären. Neben der Forderung: Gleichen Lohn für gleiche Arbeitsleistung, legte Referent ben Arbeitermnen eine aweite Forderung: Verkürzung der Arbeitszeit, dringend ans Herz, den Werth derselben eingebend erläuternd. Am Schluffe feines Vortrages empfahl Rebner nochmals den Weg der Organisation als Mittel zum Zweck, b. b. zur Abstellung der heutigen unleiblichen und unhaltbaren Verhältnisse. Reicher Beifall lohnte ben Vortragenden. Recht eindringliche Worte richtete Frau Bubela im Anschluß an den Vortrag an die Arbeiterinnen, die bisherige Laubeit der Organisation und Gewerkschaftsbewegung endlich fallen zu laffen, darauf verweisend, daß nur durch eine gefchloffene, starte, zielbewußte Drganisation etwas zu erreichen fet und führte den Berliner Arbeiterinnen die Arbeiterinnen bes feinen Städtchens Ladenwalde als nachahmenswerthes Beispiel vor Augen, welche viel vorgeschrittener wären, als das Gros der Arbeiterinnen der Hauptstadt. In energifcher Weise griff noch Herr Schade in die Distuffton ein, die Arbeiterinnen fraftvoll ermahnend, Hand anzulegen zur Beffe rung be: Verhältniffe, um das indische Jammerthal, wie es für bie Arbeiterinnen thatsächlich best ht, in ein Freubenthal zu verwandeln, wie es thatfächlich möglich fei, und nicht darauf zu warten und zu hoffen, daß ihnen von heute maßgebender. Seite geholfen werde. Nach einem furzen Schlußworte des Heferenten machte die Vorfigende befannt, bak am 29. Januar in Scheffer's Salon,( Jufelstr. 10), bie Generalversammlung bes Vereins ftatifindet. Ferner machte Herr Frik Bubeil tacauf aufmertiam, boß bei dem in der Bilbung begriffe nen Gewerbeschiedsgericht den Arbeiterinnen zwar bas eftiv, aber nicht das paffive Wahlrecht vorgesehen sei, daß die Arbeiterinnen daher alles aufbieten müßten, auch das paffice Wahlrecht zu erlangen, um in eigener Angelegenheit eigener Richter fein au tönnen. Der Magiftrat werde bemnächst emen Zeitpunkt festlegen nach Veröffentlichung bes Statuts, während deffen die gewerblichen Bereinigungen ihre Ausstellungen zu machen und diesbezügliche Wünsche und zu geben hätten. Dieser Zeitpunkt müsse auch von den Ar beiterinnen benüßt werden, um mit energilchen Forderungen vorzutreten. Die Versammlung befchloß, noch vor der General fammlung eine Verfammlung mit entsprechender Tagesordnung einzuberufen. Auch wurde der 1. Mai d. 3. als Arbeiter Feiertag erklärt.
Mit dem gegenwärtigen Stand der Lohnfrage beschaft te fich eine öffentliche Verfommiuna der Militär. hneider Berlins , welche am Mtwoch Abend in Jordan's Salon, Grünftr. 28, abgehalten wurde. Die Versammlung, welche von der Loantommiffion einberufen worden war, wählte bie Herren Rcoll, Roloff und Gewin ins Bureau. Heir Stroll leitete die Verhandlungen mit einem fürzen Referat über bie bisherigen Resultate der Lohnbewegung ein. Die gewählte Loonkommission habe den ausgearbeiteten Tarif ben Geschäfts Inhabern unterbreitet und ihnen zur ihnen zur Beant vor: ung bis zum 15. dieses Monats Frist gegeben. Da dieser Termin noch nicht ve strichen sei, könne bie heutige Versammlung nur einen berathen den Charakter haben. Einige Geschäfte haben sich bereits zu Gunsten unserer Forderungen ausgesprochen, fo auch die Firma Rohbrecht, doch molle dieselbe nur mit dem eigenen Personal unter Hanbeln. Auch die Firma Reßler, sowie Sente und Hochheimer wollen ben Tarif bewilligen. Wenig Entgegenkommen zeigt aber der Difizierverein, wo man sich den A.beitern gegen über bahin ausgelaffen hat, daß man selbst einen neuen Tarif vorlegen werde. Wir werden ein scharfes Muge auf diesen Verem baben müssen. Unsere Lage ist derartig, daß wir der Lohnerhöhung bringend bedürfen, und wir Tönnen bie Annahme unserer Forderungen erzielen, wenn wir von bem gesteckten Biel nicht abweichen. Wir wollen aber auf bie eigene Kraft bauen und uns nicht, wie das leider noch manchmal gelchicht, auf frummen Wegen, durch Schmeicheleien und Herandrängen an den Wertführer, Vortheile Au verschaffen suchen. Diesen beifällig aufgenommenen Ausführungen folgte eine rege Diskussion. Herr Rohloff bob hervor, daß die größeren Geschäfte erst recht die geringe Erhöhung bewilligen fönnten, wenn die fieineren schon bereitwill gft darauf eingeben wollen. Herr Haat bemertie, baß er mit Herrn Rohbrecht uber die Forderungen gesprochen habe. Derselbe sei mit den meisten Bunkten des Tarifs em verftanben, wolle aber nur mit den in seiner Werkstätte befchäftigten Arbeitern verhandeln. Herr Schulz: Die Herren Difistere, für welche mir produziren, gehören der beffer fuirten Gesellschaftstlaffe an, berfelben Klaffe, deren Einkommen burch die hohen Rornzölle so über us reichlich gewachsen tft. Unsere For berung schließt nur eine Lohnerhöhung von 25 pCt. in fich, die in Anbetracht der ft tig steigenden Lebensmittel- und Wohnungspreje eme sehr bescheidene genannt werden muß. Berhandlungen töanen nur mit der von uns gewählten Lohnfommission geführt werden. Herr Gerwin zitte den Inhalt eines Birkulars, welches der Offisierverein an feme Runden versandt hat. Nach diesem will der Verein infolge der gefliegenen Preise für Rob material vom 15. Januar ab eine entsprechende Preiserhöhung für die fertige Waare eintreten laffen. Auffallend sei es mithin, baß dieser Verein den Arbeitern gegenüber eine ablehnende Stellung einnehme. Auch die Fuma Kühn hat erklärt, bewilligen zu wollen, fobald andere Geschäfte es thun würden. Meiner Meinung nach fann nur mit der Lohntommiffion verhandelt werden. Her Drewes: Wir fönnen ja ein Romitee aus den Rohbrecht'ichen Arbeitern wählen, welches zunächst mit dem Herrn unterhandeln foll. Herr Rohloff trat dieser Anschauung entgegen; bazu fei nur die Lohntommiffion befugt. Herr Brubler: Wenn wir uns re Forderungen zeitgemäß formu licten, müßten wir mindestens 40 pet. Zuschlag fordern. Mit bem Difisterverein find wir ganz im Untlaren. Die HauptJache bleibt aber wohl immer die Bulage, mer unterhandeln foll, ift fchließlich gleich. Herr Täterom: 3h freue mich aber bie Einigkeit der Miluärfchneider. Daß mir bri Lohnforde Berantwortlicher Redakteur:
Kerzte- Statistik in Frankreich . Anläßlich der Be sprechung einer Rammervorlage über die Regelung der ä lichen Praxis in Frankreich theilt ber Figaro einige intereffante Daten über dos ftatistische Berhältniß der Aerzte zu den Ge meinden und der Bevölkerung mit. Hernach besaß Frantret zufolge der legten Boikszählung im Jahre 1881 14 846 Bere fonen, welche die Heilkunst ausübten, darunter 11 643 diplo mirte Aerzte und 3203 Wundärzte. Begreiflicher Wife bat die Hauptmasse dieser Aerzte in ben reichen und bevölkerter Landestheilen ihren Wohnfiz. So giebt es im Departement der Seine 2162 Aerzte, so daß auf je 1250 Seelen ein A tommt. Hingegen wohnen im Departement Baffes- Alpes nu 24 erste; bier tommt einer auf je 12 000 Einwohner. Auf bie einzelnen Gemeinden vertheilt, ergiebt fich folgendes Ber bältniß: 8645 Gemeinden haben biplomirte Doktoren, in 743 Gemeinden praktiziren Doktoren und Wundärzte zugleich, 1914 Gemeinden haben blos Wundärzte und 29 795 Gemeinden find ohne jede ärzliche Hilfe. Mit Rücksicht auf diese Thatsache spricht sich die öffentliche Meinung lebhaft zu Gunsten der Beibehaltung des Inftituts der Wundärzte aus.
Der Verein Verein gewerblicher Hilfsarbeiter für Johannisthal und Umgegend fonnte die zu heute Bor mintag 11 Uhr anberaumte Generalversammlung in der Brauerei Boruffia in Nieder. Schönweide nicht abhalten, weil diefelbe auf Grund des§ 9 des Gefeßes gegen die gemeingefährlichen Be strebungen der Sozialdemokratie von der Polizeibehörde in Ablershof verboten wurde. Ein für die Abhaltung dieser Ber sommlung im Henneberg'ichen Saal in Johannisthal bei der fommlung im Henneberg'ichen Saal in Johannisthal bei der Polizeibehörde in Rudownachgesuchte Genehmigung wurde ertheilt, jedoch diese am Sonnabend Nachmittag noch dahin abg ändert, daß, jedoch diefe am Sonnabend Nachmittag noch babin abg ändert, daß, Der Rice in Rudow wegen, die Bersammlung erst um 1 Uhr Nachmittags ftattfinden burfte. Durch diese behördlichen Mag nahmen fonnten felbftrebend die in der Umgegend von Johannisthal wohnenden Mitglieder des Vereins nicht auf bem Laufenden erhalten werden; der Besuch der Versammlung Laufenden erhalten werden; der Besuch der Versammlung wurde Manchem hier burch verleidet. Dennoch war der Besuch ein so großer, daß sämmtliche Stühle und Tische aus dem Lotal entfernt werden mußten und die Versammelten Schulte an Schulter bem Vortrage des Referenten, Herrn Buchdruder Werner aus Berlin über: 3wed und Nußen der Gemerkschaftsorganisation" unter fortwägrendem großen Beifall folgten. Nach dem noch einige Redner, hauptsächlich Herr Krüger- Nig borf, eine Resolution: Wie verhalten wir uns am 1. Mai 1890?" des Eingebenden erörtert, hak dieser Tag als ir ter
Streikende Schuhlente ist das Neuefte unter der Sonne Sämmtliche Schugleute in Bordeaux haben ihre Thätigtei eingestellt und befchweren fich in einer Eingabe an den Maire über die große Anstrengung im Dienst und darüber, daß ein megen unehrenhafter Handlungen aus der Armee entfernte Offisier an ihre Spike geftellt jei. Die Schußmänner haben eine Frift bis Montag eröffnet, find bis dahin ihre Wünfe nicht befriedigt, so mag Bordeaux sehen, wie es fidh jelb befchüßt.
Eine Tropffteinhöhle hat der Pfarrer Gußmann in Gutenberg entoed, welche wohl eine ber prachtpollten i Württemberg sein dürfte. Die Höhle liegt unweit des Dorfes Gutenberg am Abschluß des Lauterthales und soll eine febr bedeutenbe Tiefe und Höhe haben. Die Ausräumungsarbeiten find seit Wochen im Gange und es find dabei viele fofile Knochen, sowie Steinwerkzeuge gefunden worden, so daß mit Sicherheit anzunehmen ist, daß die Höhle zur Steinzeit bewohnt wer. An Ausdehnung und Schönheit soll sie mit der Nebel höble fich meffen lönnen. Jedenfalls wird das an Nata hönheiten so reiche Lauterthal durch diese Höhle einen weitere Anziehungspunkt erhalten.
Briefkasten.
Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung belaufügen. Brefle Antwort wird nicht ertheilt.
in's 5 B Exp
früher ein Kind von einem anderen hatte, fo fann fie für bas G. M., Großlichterfelde. Wenn das Mädchen schon ameite uneheliche Kind überhaupt feine Alimente verlanges Ebenfomenig ist sie berechtigt, Ihnen das Kind ohne Ihre Umständen dem Kinde oder der Mutter gegenüber zu irgenb ftimmung einfach zu übergeben. Ihre Eltern find unter feines welchen Zahlungen gefeßlich verpflichtet. in allen folchen Fällen für eine moralische Verpflichtung, dak Wir halten es aber Sie das Kind noch Möglichkeit unterstüßen.
A. E., Arndtstraße. Bu mündlicher Auskunft find wir bereit. Innung nicht angehört, zu gewiffen Beiträgen für diefelbe 8. g. 106. Ein Handwerker kann, auch wenn er ber hinzugezogen werden, sofern das Polizei- Präsidium der be treffen ben Jnnung diefes Recht verliehen hat.
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Gelundbrunnen 100. Die betreffende Frau darf gegen bie üblen Nachreden Seitens des Geschäftsinhabers nic unternehmen; fie läuft jederzeit Gefahr, daß der von ihr g ständlich begangene Diebstahl zur amtlichen Renntniß tomint unb fie benn bestraft wird. Hieran tann auch der Umstand Nichts ändern, daß fie fich mit benz Geschäftsinhaber ge einigt hat.
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