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in den Versammlungen gegen bas Zentrum eine| ganz ebenso feindselige Stimmung herrscht wie gegen die Rationalliberalen. In der am Sonntag abgehaltenen Bersammlung zu Alteneffen, über welche bereits telegraphisch Serichtet worden ist, trat bei den einzelnen Rebnern die Rüdficht atwürfenahme auf die bevorstehenden Reichstagswahlen aufs Deutlichte hervor. Wir entnehmen einem Berichte über die Versammlung 3. Mai 18 folgende Stellen: Schröber- Dortmund: Was den Bergleuten fehle, bas sei nicht die direkte Lohnerböhung, sondern das Busammenschließen in den Verband. Die Maschinen sollten nicht nur zu Gunsten des Kapitals arbeiten, vielmehr müsse angestrebt werden, daß die Arbeitszeit um so viel verringert werde, als durch neue und beffere Maschinen Arbeitskräfte überflüifig würden. Rebner erntete lebhafteften Beifall. Herr Brodam bemerkte dann, es fehle im Bezirt an einem geeigneten Kandidaten, der da wiffe, wo die Bergleute der Schuh drücke. Sollte denn unter den Bergleuten leine geeignete Person zu finden fein?( Es wurden bie Namen Schröder Dortmund und Stözel gerufen.) Ja, Schröder fei gewiß die geeignete Perfon, er lebe mitten unter den Bergleuten und werde deren Forderungen zu vertreten wiffen. Da im Saale vielfach der Name Stößel gerufen wurde, fagte Herr Brodam, Stößel fei kein Bertreter der Arbeiter, benn derfelbe habe auf einer Versammlung in Düsseldorf ge­fagt: baß die Sozialdemokratie nicht zu groß werde, bafür forgten die Gefeße fchon. Herr Stößel sei also für Ausnahme­gefege.( Rufe: Pfui, pfui!) Herr Beffau aus Schönebed prach fich durchaus unzufrieden über Herrn Stößel aus. Der elbe fei auf das chriftlichsoziale Programm gewählt, habe auch Die Selber für feinen Unterhalt in Berlin von den Chriftlich­fozialen erhalten. Trotzdem sei Herr Stößel bem Zentrum bei­getreten. Das sei wohl eine starte Partei, die wohl viel habe für den Arbeiter thun tönnen, wenn sie nur gewollt, fie habe aber nichts gethan."- Es beginnt also unter den Bergarbeitern in dämmern.

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Glberfeld, 14. Januar. Ei Nachklang zum Bergarbeiter­reit fand gestern vor der Straffammer des hiesigen Land­gerichts tatt. Angeklagt war der Redakteur Grimpe wegen des Artitels in Nr. 181 vom 7. Auguft v. J.: Das Ende des Bergmannsstreits betitelt. Der Artifel war vornehmlich pole­mischer Natur und namentlich gegen die Reptilienpreffe ge­richtet, die aus Anlaß der scharfen Verurtheilungen der Berg­leute, namentlich in den schlesischen Bezirken, Walbenburg 2c., ogieffe stattgefunden hatten, ben alten Rohl aufwärmte, wonach die Sozialdemokratie in demagogisch- hegerischer Weise für Alles verantwortlich gemacht war. In der Einleitung zum Artikel wurden kurz die Versprechungen, bie man den Berg leuten gemacht hatte, erwähnt, bann heißt es:

Es war ein herrliches Programm.

Und heute wiffen wir, mie es erfüllt worden. Sie hat Ideal und Wirklichkeit sich in schneidendecem Segenfat befunden, nie find Hoffaungen- so weit solche bei so weit solche bei Gläubigen sich einnifteten grausamer getäuscht worden.

Die Dichtung: Versöhnung, Harmonie, Gludseligkeit. Die Wahrheit: nicht blos jeder Führer", sondern auch ufmerksamkeit der gestrengen Herren Bergwerksbeamten auf gezogen hat, ist gemaßregelt, in Acht und Bann gethan

R worden

Die versprochenen Reformen find ausnahmslos entweder wieber rückgängig gemacht worden." night burchgeführt, oder nach einem ersten großmüthigen Anlauf

Hierauf folgte dann eine Reitit des angeblichen Ergebnisses ber Untersuchungskommission und darin glaubte die Staats­anwaltschaft die Kriterien des§ 131 des Strafgesetzbuches zu erbliden. Wer wiffentlich entzellte Thatsachen öffentlich be hauptet, um Staatseinrichtungen oder Anordnungen der Dbrig feit verächtlich zu machen fucht, wird mit Geldstrafe bis 600 M. aber bis zu 2 Jahren Gefängniß bestraft," heißt es da. Redakteur Grimpe führt zunächst an, daß der Artikel ein Ab. wehrartitel gegen die Behauptungen der Reptilienpreffe fei, als ob die Sozialdemokratie die Streits in demagogischer Weise infzeniet bätte und die falsche Nachricht gebracht hätte, daß Das

Der

halten, eine Geldstrafe von 150 M. event. 30 Tage Gefängniß. Dr. Schweizer, in deffen bewährten Händen die Vertheidigung ruhte, ging zunächst auf den§ 131 bes Näheren ein, wies auf bie Rommentare und Entstehungsgeschichte dieses Paragraphen bin und führte dann aus, daß in dem angezogenen Artikel von Berächtlichmachung von Staatseinrichtungen keine Rebe sein könne. Es sei eine Kritik über die Thätigkeit der Unter­fuchungskommiffion und noch dazu eine sehr mäßige, eine Kritit von Anordnungen der Obrigkeit sei aber gar nicht ver­boten, eher das Gegentheil. Dr. Schmeißer führte dann den Beweis, daß das Oberbergamt zu Dortmund , also eine fönigl. Behörde, ebenfalls die Behauptung aufgestellt, daß der Streit unberechtigt und von außen hineingetragen worden sei, ebenso die Dortmunder Handelskammer. Gegen diese Auf­faffung richtete fich ber Artitel, er sei also weit eher eine Ab­mehr, er beantrage Freisprechung des Angeklagten. Auf eine diesbezügliche Frage des Präsidenten, wann der Bericht der Untersuchungsfommiffion veröffentlicht worden sei, antwortet der Angeklagte, daß derselbe bis heute noch nicht erschienen, daß in den legten Tagen der vergangenen Woche in Berliner Beitungen die Mittheilung enthalten war, daß der Staats­anzeiger in den nächsten Tagen den Bericht veröffentlichen werde. Sobann beantragte Angeklagter, follte der hohe Ge­richtshof auf die Frage der wiffentlich unwahren Behauptung, wie fie der§ 131 erforbere, Gewicht legen, ein weiteres Be weisverfahren aufzunehmen, und würde er dann die Ladung der Herren J. Meyer in Bochum und der bekannten Mit glieder der Kaiserbeputation, Bunte, Schröder und Siegel, be­antragen. Der Gerichtshof verkündete nach längerer Be rathung, daß er nicht zu der Erkenntniß gelangt sei, daß in bem Artikel unwahre Thatsachen behauptet worden und der Angeklagte beshalb von Strafe und Koften freizusprechen sei.

Auch in den" fächßschen Bergwerksbeşirken droht wieder eine Ausstandsbewegung. Die Bergarbeiter im Lugauer und Zwidauer Kohlenrevier haben von Neuem eine Abkürzung der Schichtbauer und Erhöhung der Ueberschichten verlangt und bei einer Nichtbewilligung die Niederlegung der Arbeit in Aussicht gestellt.

Spaßhaft ist es, wenn die Sozial- Correspondenz" in ihrem Temperenzler- Eifer die Abnahme des Brannt­meinverkaufs in Raffel, ber von 858 096 Liter im Jahre 1882/83 auf 697 841 Liter im Jahre 1888/89 fant, als einen Erfolg des Vereins gegen Mißbrauch geistiger Getränke hinstellt. Mit demselben Recht könnte man das milde Wetter legen. Die deutsche Branntweinsteuergesetzgebung, welche dem fleinen Mann fein Gläschen Schnaps zu Gunsten der oft­elbischen Krautjunker so sehr vertheuert hat, ist die Haupt ursache der Verminderung des Ronfums. Die theuren Weine, Johannisberger Rabinet und Veuve Cliquot werben freilich durch die Schnapssteuer nicht berührt.

Sächsisches. Das polizeistaatlichste Land( man verzeihe ben Superlativ, da ja über den Polizeiftaat eigentlich nichts geht), Sachfen also, wo Herr Ackermann im stillen Glanze geht), Sachfen also, wo Herr Adermann im stillen Glanze Sachsen , wo die Kapitalisten, aber nicht die Arbeiter des Boytotts sich bedienen dürfen, Sachfen, wo Herr Held für die potenzirten Ausnahmegeseze schwärmt, ist bekanntlich auch eine Heimstätte des Industrialismus. Der achtzehnte Jahresbericht über bas Medizinalmesen im Königreich Sachsen bietet recht intereffante Daten zur Beleuchtung der wirthschaftlichen Zu­stände. In einer Leipziger Gummiwaarenfabrit, so theilt unsere amtliche Quelle mit, ertranften mehrere Arbeiterinnen, welche mit dem Bulkanifiren des Kautschuts beschäftigt waren und babei die zu vulkanifirenden Massen in eine Mischung von Schwefeltohlenstoff und Chlorfchwefel eintauchen mußten, an maniatalischer Geistesstörung, so daß fie in die Frrenanstalt geschafft werden mußten, wo fie genasen. Und die Ursache dieser Tollheit? Die sparsamen Kapitalisten hatten eine einfache Schußmaßregel nicht angebracht. Nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war, ließ man den Exhauftor verbessern und einen neuen Trockenraum her stellen. Und siehe da, seitdem Da in Sachsen famen feine neuen Erkrankungen mehr vor.

fet, aus dem hervorginge, daß die Bergarbeiter teine Ursache iebe Maus polizeilich adminiftrirt wird, so ist es doch zu ver­jum streiten gehabt hätten. Außerdem hatten damals thatsäch

fuchungsführung Seitens der eingefeßten Rommiffion lebhafte Rlage geführt und extra für jede Beche Beschwerdebogen ange­fertigt um als Rorrettio gegen das etwaige Ergebniß der Untersuchungstommiffion angeführt zu werden. Diesen laut fönnen und von der Regierung sei nachträglich angeordnet, daß Bergarbeiter und gewählte Bechendelegirte ebenfalls gehört wor

wundern, daß die hochlöbliche Polizei erft solche tragische Er­eignisse abwartet, ehe fie eingreift.

3t es aber wirklich so verwunderlich?... Wir erfahren ferner, daß bei den Arbeitern der Geschirr­töpfereien zu Waldenburg ( Glauchau ) Bleivergiftungen häufig find. Eine vom Bezirksarzt Hankel angestellte Unter suchung ergab, daß von 15 in ihnen angewendeten Personen 7 an Bleikolit, Zittern und mehr oder weniger starter Lähmung der Hände litten bezw. gelitten hatten. Bei den am häufigsten erkrankten Personen stellte es fich heraus, baß

ber§ 131 zu einer Befrafung verlange, fönne mithin feine Rebe keine eigenen Werkstätten vorhanden waren, fonbern fein. Der Staatsanwalt hielt die Antiage in ihrem ganzen Umfange aufrecht, der Angeklagte hätte wiffen müffen, daß die gebrachte Behauptung der Wahrheit nicht entspreche, zudem sei der ganze Artikel im Tone der Gehäffigkeit gehalten und darin die Berächtlich machung zu erblicken; er beantragte, mit Rück ficht, daß der Angeklagte bisher noch keine Gefängnißftrafe er­

hinzu.

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o Heil und Segen der Hausindustrie! die Wohnstuben dazu bienen mußten. Nun erst ward eine Verordnung für die Töpfereien des Bezirks erlaffen, welche die zur Verhütung der Bleierkrankung bienlichen Vorschriften enthält, das Arbeiten in Wohn- und Schlafräumen verbietet, und das Reiben der Glajur und das Glühen und Trocknen glafirter Thonwaaren

Ja, so ist es!" rief die Alte voll hellen Erstaunens. Woher tönnt Ihr es aber wissen?" fiel ihm jetzt Alexy in die Rede.

auflachte. Meiner Treu, sie hat es verboten!" fügte er ,, Trinke nicht, Alery, trinke nicht!" ruft sie mir be­Rändig zu, wenn Du mich nur ein wenig lieb hast und Bott, den Allerhöchsten, fürchtest, so laß das Trinken! Ent­fage baß ich keinen Frieden mehr haben würde und legte ben Schwur ab. Bald wird's ein Jahr her sein, daß ich keinen Wirth?" Branntwein im Munde hatte. Lüge ich vielleicht, Helene, fag' einmal, he, lüge ich?"

Der Fremde schien die Frage nicht zu hören, vielleicht

mochte er sie auch nicht beantworten.

,, Diese Hütte habt Ihr schon lange aufgebaut, Herr

In seiner ruhigen, gleichgiltigen Weise belehrte ihn Mikula, daß die Hütte schon ziemlich alt und unlängst nur­ein wenig erhöht worden sei. Auch habe man die schad haften Stellen der Dielen ausgebessert und die Fenster Darum tommt mir auch die Stube verändert vor... " Wart Ihr denn jemals hier?" fragte der Faß­binder. Wiederum feine Antwort.

"

"

Die junge Frau lachte herzlich und innig und zwischen ben rothen Lippen blickten zwei Reihen perlenweißer 3ähne hervor. Sie ftreichelte den Gatten zärtlich und versicherte, vergrößert. er fei aus eigenem Antriebe so brav geworden. Das alte Mütterchen erhob sich mühsam von ihrer Mulde, trippelte zu dem Tische und schaute sehnsüchtig nach der Flasche. Erink nur!" munterte sie der Alte auf. Das Gläschen erfassend, verbeugte sie sich nach allen Seiten, trant mit Lust. schnalzte mit den Lippen und fuhr nach dem Faßbinder und Alexy, firirte sie und murmelte vor mit dem Hembärmel über den eingesunkenen Mund.

Der wunderliche Gaft faute weiter, wandte sich darauf

sich hin:

Die Alte ist also todt!" Nach einer Weile fügte er

hinzu: Auch den Hans vermisse ich!"

Der Gast starrte fie so unverwandt an, als suche er in ihren Gesichtszügen zu lesen. Ein Stüd Brot nach dem andern hinunterwürgend, wischte er die Brosamen zusammen Derweil liefen aber seine Augen unausgesetzt in der Stube Auge fassend. und schüttete sie aus der hohen Hand in den Schlund. herum, jeden Gegenstand musternd. Besonders häufig wen­beten sie sich der Schlafstätte und dem Ofenwinkel zu. Dort fuchte er offenbar Jemand.

er plötzlich. Und Eure Frau, Herr Wirth, lebt sie noch?" sagte

bie Alte, welche der Branntwein gesprächig machte. Ach Gott, die ist ja schon lange gestorben," versette Behn Jahre werden's ungefähr sein, seid sie gestorben.. Sie starb, als ich vom Hofe gewiesen wurde. nahm sich damals meiner an, Gott der Allmächtige soll's ihm vergelten!... Geh' Christine bei der Wirthschaft an die Hand, sagte er damals zu mir.

Simon

Gestorben," murmelte der Fremde und sein matt ge worden er Blick heftete sich auf das Antlig des Mütterchens. Ihr seid auf dem

Und Euer Name ist Naftula

Meierhof Wirthschafterin gewesen..."

Welchen Hans meint Ihr?" fragte der Alte, die Pfeife aus dem Munde nehmend und den Gast scharf ins Euren dritten Na, na," lachte dieser höhnisch. Sohn, Herr Wirth, meine ich! Wen denn sonst?" Seid Ihr von hier, daß Euch Alles so bekannt ist?" meinte Helene mißtrauisch.

" Ihr müßt schon einmal bei uns gewesen sein," wisperte das Mütterchen und besah den Gast von allen

Seiten.

Gewiß, Ihr seid nicht das erste Mal an diesem Orte," bemerkte Mitula nachdenklich. Solchermaßen bestürmt schlug der Frembling die Augen nieder und eine zornige Auf­wallung sprach aus seinen 3ügen. Mit mühsam verbissenem Merger brummte er: Na ja, ich war einmal da! Doch, was ist denn so Merkwürdiges daran?"

( Fortsetzung folgt.)

in gut gelüftete Räume außerhalb der Werkstatt oder ins Freie verweist. Das ist alles recht gut und schön. Das Rezept leidet aber an dem Fehler, daß die Kleinmeister, die Heim­arbeiter es nicht bezahlen können. Woher sollen die armen Teufel die Mittel nehmen, das Regulativ durchzuführen? Ja, die Hausinbußtrie ist und bleibt das Entzüden aller Dumm­töpfe und Schelme.

Ans Chemnitz , 14. Januar, wird uns gefchrieben: Bei der heutigen Landtagserfahwahl ergab als Resultat für ben fozialdemokratischen Kandidaten 3177 Stimmen, für den Ran bibaten der Kartellparteien Esche 3797 Stimmen. Letterer fiegte alfo mit einem Mehr von 620 Stimmen.( Wir haben die Nachricht gestern unter den Depeschen veröffentlicht. Neb .) Da der Wahlkreis, in dem diese Nachwahl stattfand, bisher stets in den Händen der Gegner war und diejenigen Stadt­theile umfaßt, in welchen hauptsächlich die Bourgeofie und das Beamtenthum feinen Wohnfiz hat, muß bas Resultat als ein fehr günstiges angefehen werden. Nach diesem Resultat steht schon jett feft, daß Chemnitz bei der Reichstagswahl seitens der Sozialbemokratie glänzend genommen wird.

Aus Sachsen wird uns gefchrieben: Im Wahlkreise Wurzen hat der bisherige Randidat Günther die Kandidatur niedergelegt und an feine Stelle ift Lithograph Pintau, Ausgewiesener aus Leipzig , derzeit in Borsdorf wohnhaft, alé Randidat aufgeftellt worden. Pintau, ein langbewährter Ge­noffe, sehr tüchtig in seinem Fach und von einem hohen Bildungs- und Wissenstrieb beseelt, wird in dem Wahlkampf die Sozialdemokratie würdig vertreten und ist jedenfalls wohl geeignet, unfere Partei in dem Wurzener Wahlkreis, wo fie bekanntlich bei der legten Nachwahl einen lokalen Rüdgang zu verzeichnen hatte, wieder die ihr gebührende Stellung zu er ringen.

Die fächsische Sozialdemokratie ift bereits im vollen Wahlkampf. Die Wählerversammlungen, die durch bie beiden erledigten Landtagsmandate nothwendig ge­Teiteten macht wurden bie Reichstags Wahlkampagne ein. Die Begeisterung ist unbeschreiblich. Und überall macht sich das Bedürfniß nach Versammlungen geltend. Die zur Verfügung stehenden Redner müßten sich verzehrfachen, wenn fie jeder Einladung folgen wollten. Um die vorhan benen Kräfte möglichst wirksam verwenden zu können, und einer Kräftevergeudung nebst obligater Ronfufion vorzubeugen, wer den die Wahlkomitees der einzelnen Kreise ersucht, sich einen genauen Versammlungsplan zu machen und sich im Voraus und rechtzeitig der Redner zu verfichern. Das Anbe raumen von Versammlungen, ehe man einen Referenten hat, ist unter allen Umständen zu vermeiden. Das Mißglüden folcher Versammlungen erregt nur den Spott der Gegner und macht einen schlechten Eindruck auf die Genoffen.

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Das ist eine sehr hausbackene Wahrheit, allein es ist sehr nüßlich, an fie zu erinnern und nüßlich nicht blos für Sachsen . Den früheren Vorstandsmitgliedern des Dresbener Fachvereins der Tischler, ber vor Weihnachten auf Grund des Sozialistengefeges aufgelöst wurde, ist von der Reichsbeschwerde tommission, an die er sich gewandt hatte, die Aufforderung zugegangen, mehr Material zu beschaffen. Die Kommission fcheint also schon zu der Ueberzeugung gelangt zu sein, daß die Begründung des Verbots feineswegs unanfechtbar ist und die sächsische Polizei sieht der Entscheidung der Reichs­tommiffion mit großer Spannung entgegen die Aufhebung des Verbots würde die Umstoßung der bisher in Sachsen den Fachvereinen gegenüber geübten Praris bedeuten. Genoffe Auer, der augenblicklich in Montereur am Genferfee meilt, fühlt fich so gekräftigt, daß er dem Wahlkomitee des 17. fächfischen Reichstagswahlkreises( Glauchau - Meerane ) angekündigt hat, er werde zur Agitation fommen. Im In­tereffe seiner Gesundheit, die noch der Schonung bedarf, hat man ihm aber geantwortet, seine Anwesenheit sei nicht noth­wendig.

Einer der größten Ausbeuter Nordamerikas , der König des zur Ausplünderung des Bolles gegründeten Buder ringes, Hecta T. Havemeyer, ist in Paris der Bright'schen Nierenkrankheit erlegen. Der Trust, zu beffen Gründern und Hauptmachern dieser gewiffenlose Plusmacher gehörte, hat den Buderkonfum, der in den Vereinigten Staaten bekanntlich eine febr wichtige Rolle im Voltshaushalt spielt, in standalöser Weise kontrolirt", b. h. er diktirt die Preise für Buder mit bespotischer Willtür. Die Beute der Ringbriganten beziffert fich auf Millionen. Natürlich wird dieser sehr ehrenwerthe und prominente Deutschamerikaner in den Trusts jenseits des prominente Deutschamerikaner großen Waffers spielen die Deutschamerikaner überhaupt mit bie erfte Geige- in allen Geldfadblättern tief bebauert; auch bie 8uderindustrie" läßt eine fette Thräne auf das Grab des Yankee rieseln.

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Oesterreich- Ungarn.

Pest, 14. Januar. Nach einer Mutheilung des Nemzet" find die Nachrichten von einem angeblichen Nachtragskredit, den der Kriegsminister zu fordern beabsichtigte, zum mindesten ver früht und entschieden ungenau. Um was es sich höchstens handle, das sei die Umwandlung der 11 millimetrigen Ge­mehre in 8 millimetrige; jedoch sei es noch fraglich, ob die 11 millimetrigen Gewehre einfach gegen 8 millimetrige um­getauscht, oder erstere entsprechend umgestaltet werden sollten. Der Umtausch erfordere etwa 4 Millionen Fl, die Um geftaltung 1 Million Fl. Berhandlungen seien darüber im Gange.

Frankreich .

Paris , 14. Januar. Die neue Seffion der gefeßgeben­Ansprachen den Körperschaften ist heute eröffnet worden. wurden von den Altersvorfizenden nicht gehalten. Der Senat Die Depu vertagte sich alsbald auf nächsten Donnerstag. tirtenkammer wählte Floquet mit 215 von 226 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten. Die Wahl eines Vizepräsidenten blieb ohne Ergebniß, weil das Haus nicht mehr beschluß­fähig war. Die nächste Sigung wurde auf Donnerstag an

beraumt.

Belgien .

Brüssel, den 14. Januar. Der Deputirte Janson brachte in der heutigen Kammerfizung einen Antrag ein, daß den Arbeitern gemeinsam mit den Arbeitgebern bas Recht der Ueberwachung der Arbeit in den Bergwerken zu­stehen solle.

Amerika.

Chicago , 14. Januar. Troninprozeß. Der Richter Mac Connell hat die Einleitung eines neuen Prozesses gegen Runze genehmigt, betreffs der übrigen bereits Berurtheilten aber die Anstrengung eines neuen Prozesses abgelehnt.

Gerichts- Beitung.

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Wiederum gelangte ein besonders schwerer Fall von Heiratheschwindelet gestern zur Kenntniß der dritten Straftammer des Landgerichts 1. Auf der Anklagebant be fand fich der Rutscher und Geschäftsreisende Auguft Schulz, er zählt erft 23 Jahre ein, trop feiner Jugend äußerst Sprachgewandter und anftelliger, aber befto gefährlicher Mensch. Auf einer seiner Geschäftstouren in der Umgegend von Pots­ dam lernte er eine Wittwe B. kennen, bie fich troß ihres weit höheren Alters von dem Angeklagten bethören ließ und seinen Eheversprechungen glaubte. Es fam zu einer regelrechten Ver­lobung und eines Tages holte der Angeklagte verabredeter maßen seine Braut ab, um sie seinen in Berlin wohnen den Eltern vorzustellen, sowie ihr das Schankgeschäft zu zeigen, welches er fürzlich erworben haben wollte