pflegen, wurde schließlich ein aus 13 Mann bestehendes Saal spartein bau Romitee gewählt.

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Gelsenkirchen , 18. Januar. Am Freitag Abend war ber folg de bekannte Antisemit König aus Witten hier, um für seine Stan­braud bidatur Popaganda zu machen. Die Versammlung war äußerst abl mahlreich befucht, und für die Unverfrorenheit Königs, ber den e in bem Borfig in der Versammlung führte, legt der Umstand ht 1660 Beugniß ab, baß, als der Kandidat der Arbeiterpartei, Lehmann tal batte das Wort zur Geschäftsordnung verlangte und feinen Namen Der Eich nannte, er von König mit den Worten angefahren wurde: babes as fann ich dafür, daß Sie Lehmann heißen. Lehmann führte bann gründlich den Antisemiten heim und wurde, als bnungs eifrigfte er zirka 1 Stunde gesprochen hatte, von König barauf auf­von 142 merkjam gemacht, daß auch noch Antisemiten sprechen wollten, Still worauf Lehmann erwiderte: Was kann ich dafür, daß auch ortschritt noch Antisemiten sprechen wollen." Er führte seine Rebe unter lautem Beifall der Versammlung zu Ende. Als der König der ber by Antisemiten hierauf das Wort ergreifen und seine gewohnten Tiraden auf die Juden loslassen wollte, da rief ihm ein Berg­ mann , auf einen anwesenden Jubea weisend, zu: Heft Du To bat Appitit, so biet emm ben Stopp af!" was lautes Halloh her­Borrief, und worauf bann die Versammelten Arbeiter- Lieber anftimmten und Hochs auf die Sozialdemokratie ausbrachten. Worte, womit Herr Lehmann seine Ausführungen schloß, daß nämlich die Antisemiten viel Stimmen im Bochumer Kreise Aberhaupt nicht zu gewärtigen hätten, fie sollten aber gar teine triegen, fönnen hier leicht aur Wahrheit werben. Eine solche Begeisterung für die sozialistische Sache wie gegenwärtig bat hier noch nie geherricht, und der bevorstehende Wahlkampf kann leicht genug Ueberraschung bringen.

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Apolda, den 15. Januar 1890. Allen Freunden der Arbeiterfache und Anhänger der Sozialdemokratie geben wir leben, Proving Sachsen) ber Bergmann August Siegel aus Dorftfeld bei Dortmund als Kandidat ber Sozial demokratie für die bevorstehenden Wahlen aufgestellt ist. Alle = Recht Arbeiter aus angrenzenden Kreisen, welche bei der Flugblätter­und Stimmzettelvertheilung behilflich sein wollen, werden ge beten, fich beim unterzeichneten Komitee zu melden. Alle sforial Arbeiterblätter werden um Abdrud gebeten. Das Zentral wife Bahlagitationskomitee der Provinz Sachsen , Thüringen und

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Die Arbeiterbewegung in Schweden , welche noch vor wenigen Jahren in ihren Anfängen war und mit der albernen Rebensart fremde Waare" abgethan wurde, entwickelt sich in erfreulicher Weise. Nicht zum wenigften haben zu diesem Er­gebniffe die Verfolgungen beigetragen, welche es in dem ehe­mals freien Lande über die Sozialdemokratie förmlich herab­bagelt. So fißt eines der am meisten gehekten ihrer Mit­glieber, Arel Danielsson, nun schon faft 18 Monate im Ge fängnis. Am 1. Februar wird er daffelbe verlassen und foll von seinen Freunden mit einer großartigen Rundgebung em

pfangen werden.

Gleichzeitig werden eifrige Vorbereitungen

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anzuschließen, welche Großes für die Zukunft und das Wohl ber belgischen Arbeiter verwirklichen muß." Inzwischen wird die Lage im Beden Charleroi immer gespannter; ber balb vier Wochen dauernde Ausland und ber Rohlenmangel ziehen immer weitere Kreise in Mitleidenschaft. Die Gährung wird täglich allgemeiner, zumal fich auch die Glasarbeiter bedenklich rühren. Dazu nimmt die Erbitterung ber streifenden Berg leute zu. Die öffentliche Meinung, welche mit Recht den Bechen die Schuld aufbürdet, bleibt den Ausständigen günstig, und so fließen ihnen von allen Seiten Gelder zu; der Depu tirte Janson hat sich an die Spike der Sammlungen für die Ausständigen geftellt; Profefforen und Studenten der Brüffeler Universität haben Gelder nach Charleroi gesendet. Noch immer mächst die Zahl der Ausständigen; fie erreicht über 25 000. Die Rohlenzechen wollen jest auf 4 Wochen versuchsweise die Schichtzeit um eine Stunde vermindern; die Arbeiter wollen nur dann dieses Zugeständniß annehmen, wenn keine einzige Beche sich ausschließt. Portugal .

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Das portugiesische Ministerium hat seine Nach­giebigkeit gegen England mit dem Leben bezahlt. Das neue Minifterium wird von Serpa Pimentel gebildet, einem konfer Ministerium wird von Serpa Pimentel gebildet, einem fonjer­vativen Staatsmanne, der fühn genug ist, die Verantwortlich­leicht wird ihm seine Aufgabe dadurch erleichtert, daß er für einen Parteigänger Englands gilt, so baß man meinen fönnte, er würde von Lord Salisbury beffer behandelt werden. Mög­licherweise macht das aber die Portugiesen nur mißtrauisch, während Lord Salisbury auf den Schein,

den ihm bas verfloffene Ministerium unterzeichnete, bestehen wird. Für Portugal ist die Freundschaft mit England zer riffen. Die traditionelle Allianz mit England," schreibt das angefehene Diario popular", wird nicht mehr erneuert werden, fo lange fich Portugal des 11. Januar 1890 erinnert. Diesen Tag wird die gegenwärtige Generation nicht vergessen, und fie wird an ihn ihre Rmber erinnern. Das Benehmen Englands vereinigt alles: zuerst Mangel an Loyalität, bann Gewaltthätigkeit und endlich Gier und Egoismus." Die eng lifche Preffe fühlt wohl, daß England da wieder einmal nicht die schönste Rolle gespielt hat, aber die Genugthuung darüber, daß jest wieber fauf ein großes Ländergebiet die Hand gelegt werben fann, trägt den Sieg davon, und in die Freude parüber mischen nur wenige Blätter bas Bebauern, daß Eng­land einem alten Freunde und Alliirten habe wehe thun müssen. Selbst die Gladstone'sche Daily News" findet, bak Lord Salisbury nicht anders handeln konnte, als er gehandelt habe. Nur an der angewendeten Methode hat das leitenbe liberale Blatt etwas auszufezen, und dann verlanat es " praktische Vorschläge zu einer neuen Gebietsabftedung". Natür lich, wenn der Löwe getheilt hat, muß es bei der Feststellung der Einzelnheiten ja recht forrekt hergehen.

Amerika.

getroffen, um den Sozialdemokraten", das von Hjalmar rend die Regierung nach den Einen ein wahres Musterbild

Branting geleitete Stockholmer Parteiblatt, täglich erscheinen zu laffen. Das genannte Blatt spricht fich in feiner legten Rammer entschieden für die Achtstundenkundgebung vom 1. Mai und für die Erklärung dieses Tages als Arbeiter Grun feiertag aus.

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Ueber die neue brasilianische Republik werben fortgesetzt die widersprechendsten Nachrichten verbreitet. Wäh von Humanität und Weisheit sein soll, bezeichnen sie Andere als eine Bande insbesondere die Londoner Times" blutdürftiger Ungeheuer, welche das im Grunde fönigstreue Bolt in eine schredliche Anarchie stürzen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, ehe man in dieser Beziehung wird flar fehen können. Daß fie mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen stand in Rio de Janeiro am 18. Dezember v. J., die jezt über New- York hierher gelangen. Darnach find am Vormittag des 18. Dezember eine Anzahl Royalisten, unterstüßt von dem vor

Um die Sagungen für den neuen belgischen hatte, bas beweisen nachträgliche Melbungen über ben Auf­

Bergarbeiterbund und die Arbeiterforderungen, insbe fondere ben achtstündigen Arbeitstag festzustellen, wie um den internationalen Kongreß der Bergleute vorzubereiten, findet

Rongreß der Bergarbeiter Belgiens statt. 3u republikanische Fahne, die auf demselben wehte, herab und gleicher Zeit haben der Generalrath der belgischen Arbeiter partei und das Romitee des nationalen Bundes der belgischen Bergleute einen Aufruf an die Bergarbeiter Belgiens erlaffen. In demselben wird ausgeführt, daß die Kohlenzechen ungeheure Anführer des Aufruhrs verhaftet und die rebellirenden Sol­gab trol Geminne, die fich nach Hunderten von Millionen beziffern, ein­heimjen, während die Bergleute bei sehr niedrigen Löhnen und enbloser Arbeit fich abquälen müffen. Alle zur Befferung ihrer

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zogen die faiserliche auf. Bald darauf marschirten Soldaten ber provisorischen Regierung nach dem Schauplak und das Gemezel begann. Die Aufständischen wurden rasch befiegt, die daten in die Raferne eingesperrt. Unter Beifallskundgebungen der Republikaner wurde die Fahne der Republik wieder auf­gezogen. Gegen hundert Raiserliche tamen dabei um ober

Lage unternommenen Ausstände hätten bisher wenig gefruchtet. wurden verwundet, 21 Anführer wurden auf Befehl der Re­Ihr tönniet aber, wenn Ihr wollt, beffere Löhne erhalten, gierung erschossen. Der Aufruhr entstand durch Unzufriedenheit

weniger arbeiten, unter gerechteren Gefeßen leben und bas allgemeine Stimmrecht, ohne welches 3hr zu den Bürgern gar nicht zählt, erobern; es genügt hierzu, daß Ihr Euch orga nifirt und verständigt, wie es die Geldmänner der Gesellschaften gethan haben, die Euch ausbeuten und das Publikum täuschen, wie die Regierenden, welche Euch unterbrücken und die ganze

ber Soldaten mit ihrem Solde.

Afrika .

Ueber den Unfall Emin Pascha's , dessen Zustand augenblicklich sehr bedenklich sein soll, geht der Köln . Boltsztg." aus Sanfibar eine Mittheilung zu, welche frühere Ver­

mono brachten es alle bie Trinkfprüche mit fich, daß häufiger

Arbeitertiaffe Belgiens fnechten. Ihr müßt Euch organifiren. muthungen durchaus bestätigt. Bei dem Festmahle in Baga Alles beruht auf der Affoziation; ohne sie ist Nichts möglich, mit ihr Alles erreichbar. Ohne Organisation kein Einverständniß getrunken werden mußte; nach Aufhebung der Tafel sagte nun Mainze unter den Bergleuten Belgiens , feine Einigung mit den fran­zöfifchen, englischen und deutschen Bergleuten, deren Mitwir fung für Euch unentbehrlich ist, wie auch fie Eurer bedürfen." Der Aufruf fordert die Bergleute auf, in Massen den Berg.

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Emin Pascha zu P. Girault: Man hat mich heute Abend ganz aus meiner Gewohnheit gebracht; feit fünfzehn Jahren habe ich keinen Wein mehr getrunken, ich bin gar nicht mehr

arbeiter Gesellschaften beizutreten und fich der Arbeiterpartei nicht behaglich." Hierauf empfahl er sich, nicht ohne dem P.

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Ich hielte es nicht aus und würde mich eher er tränken"; sagte Hanulta. Chriftine, die in einem Waschfaß das Geschirr spülte, drehte fich plöglich der Herbstätte zu, richtete sich ferzengrade auf, treuzte die Arme über ber Brust und starrte in's Feuer. Um ihren schönen Mund

Am Ende ist er damit gewiß noch nicht," wandte die Wenn die Bestie einmal Blut geleckt hat rühren " Die" Erbe soll ihn verschlingen, der Schlag ihn Ob er sich nun ruhig verhält oder nicht," meinte der Schaart er noch eine Bande um sich und macht sich an den sich finster zusammen. Als Alle verstummten, sprach sie mit Beschichte Pferdebiebstahl."

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Dazu wird er nicht kommen," rief Alery ,,, Pferde

tiefer, schwerer Stimme:

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Und doch hat auch diesen Menschen eine Mutter mit

mag er stehlen, wenn ihm der Scharfrichter erst einmal Schmerzen geboren, auf den Händen getragen und ges feine zweihundert Knutenstreiche auf den Rücken zahlen wiegt

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Do!" wimmerte Hanulka.

Handfläche.

Der Gaft blickte auf, und sie scharf in's Auge fassend, beugte er sich zu ihr nieder, so nahe, daß er beinahe ihr Antlitz berührt hätte. Sein Athem war furz und pfeifend

Was fehlt Dir denn schon wieder?" herrschte sie Alexy an und wandte sich dann zu seiner Frau, die, den schlanken und leise flüsterte er ihr zu: Rörper vornüber gebeugt, gleichfalls jammerte. Paßt gut auf Euren Sohn, Euren Hans, mag er nie Die Wange auf im Leben so unglüdlich werben..." Die Frau schaute ängstlich und verwundert auf, doch begegnete ihr Blick dem seinigen nicht mehr, da der Mann sich schon gegen die Wand hin kehrte, an welcher alte Mikula saß. dem Tisch der Dieser hatte bisher geschwiegen. Er schob seine Pfeife von einem Mundwinkel in den andern und nahm das Wort:

heulte.

Gott im Himmel! Barmherziger Gott!" winselte sie. Der fünfzehnjährige Spans and wie versteinert mit weit aufgerissenen Augen da, verhielt sich den Mund und hinter Als Alery von der Knute sprach, sah man, wie seine Der Fremde hatte nicht mehr seine stolze Haltung. Schultern unter dem feinen Tuch des aufgerissenen Rodes Menschen Mitleid hegen zu beben begannen, während der Nacken wie unter einem Plünderer, Fälscher und ähnliche Strolche haben uns schon

plötzlichen Hiebe

zusammenzuckte.

Sch bin nur neugierig, ob der gottvergessene Lump es aushalten wird", brummte der Faßbinder..

Retten,

Gerecht! Auch Gott will nicht, daß wir für solche Gerecht! Pferdediebe,

zu viel Ungemach angethan! Plagen fich etwa die Un­schuldigen, damit diese Leute sich an ihrem Gute und gar an ihrem Blute weiden? Die Unschuldigen sollen vor Unbill Schuh und Sicherheit finden, und wenn es für nein,

Alexy. Nach Sibirien wird er später zu Fuß gehen, in schwere Sünden keine Strafe, Vergeltung gäbe,

um am Orte seiner Bestimmung vom frühen

es fann nicht, es kann nicht so sein!.... Gerecht! voll­tommen gerecht!"

Morgen bis in die Nacht hinein unter der Erde zu hämmern Figte ben und den Karren zu schieben." Unglücklicher Mensch, armer Tropf", seufzte Helene, Aufmerksamkeit, ja seine Lippen sperrten sich unwillkürlich en Sie das Kind, welches sie in den Armen hielt, fester an ihre auf, seine Gesichtszüge schienen zu erstarren und nur die

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Bruft brückend.

Wozu ist er auf diese Welt gekommen? Wozu hat ihm unser Herrgott zum Dasein erweckt?" murmelte

Raftula.

Der Fremde lauschte diesen Worten mit gespannter

Lider zwinkerten leise über den matten, scheinbar er­

loschenen Augen. Er lauschte, als der Alte längst zu reben

aufgehört, als erwarte er noch die letzten Worte.

( Fortsetzung folgt.)

Girault zu versprechen, daß er den größten Theil des folgenden Tages in ber fatholischen Mission zu Bagamoyo zubringen werde. Emin Pascha trat dann in ein Nebenzimmer, und da er fehr kurzfichtig it, bielt er eine bis zum Fußboden reichenbe Deffnung in der Wand für eine Thür; es war aber ein Fenster, aus welchem er mit voller Wucht auf ein Binkbach türzte; von dort rollte sein Körper auf den Boden. Die ganze Höhe des Sturzes betrug an 5 Meter. Den reichlichen Wein lieferte bekanntlich Reichskommiffar Wißmann.

Soziale Ueberlicht.

An die Metallarbeiter. Berufsgenossen! Die allge­meine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter( Einge schriebene Hilfstaffe Nr. 29, Hamburg ) ist wohl Euch Allen bekannt. Sie eriftirt bereits seit dem 1. November 1880 und hat zur Beit 35 000 Mitglieder in 440 Verwaltungsstellen bei einem Vermögen von ca. 350 000 M. Wenn man die Wider­wärtigkeiten bedenkt, welche gerade die Metallarbeiter sowohl in gewerkschaftlicher Beziehung als auch auf dem Gebiete der Krantenversicherung auszustehen und zu überwinden hatten, so

ist dieser Erfolg immerhin zufriedenstellenb. Er barf uns aber nicht genügen, denn bie Zahl der Metallarbeiter unseres Bater­landes, welche uns noch fern steht, ist viel größer. So mancher Arbeiter mag es namentlich in der jüngsten Zeit, wo eine Epidemie alle Theile unferes Landes durchzogen hat, empfunden haben, daß er nicht genügend gegen Krankheit versichert ist, um seiner Familie während seiner Erwerbsunfähigkeit den nothdürftigsten Lebensunterhalt zu gewähren. Es ergeht deshalb an sämmt­liche in der Metallindustrie beschäftigte Arbeiter die dringende Mahnung, fofern dieselben bas 40. Lebensjahr noch nicht über­fchritten haben, sich dieser gut fundirten Raffe anzuschließen. Das Beitrittsgelb beträgt 1,30 M. Die Beiträge betragen in der I. Klaffe 45 Pf., II. Klaffe( jugendliche Arbeiter und Lehr­linge) 20 Pf. An Unterstüßung wird gewährt in der I. RL. 14,10 M. in der II. Klaffe 6,30 M. pro Woche. An Be erdigungsgeld wird gezahlt in der I. RI. 60, 75 und 100 M., in der II. Rlaffe 48 M. Um nun allen Berufsgenoffen Ge legenheit zu geben, fich ihren Verhältniffen gemäß gegen Rrant heit versichern zu können, ist für diejenigen Metallarbeiter,

welche noch anderweitig gefeßmäßig versichert find, eine sogenannte Bufchußtaffe errichtet. Die Raffe führt den Namen Vultan, Zentralfranken- und Sterbekasse der Metall­arbeiter( E. H. 89, Hamburg )."

Mitglied fann jeder in der Metallindustrie beschäftigte Ar­beiter werden, welcher nicht älter als 40 Jahre ift. Das Beitrittsgeld beträgt 130 M.

Die Beiträge betragen in der

1. Klaffe 35 Pf. pro Woche

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Die Unterstüßung beträgt:

1. Klaffe 1,85 M. pro Wochentag, 11,10 M. pro Woche

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1,60 1,05 Die Unterstügung wird für die Dauer eines Jahres ge­währt und zwar 26 Wochen mit dem vollen und 26 Wochen mit bem halben Betrage.

Jebes Mitglied, welches fein Beitrittsgeld und mindestens 6 Wochen lang nach seinem Beitritt Beiträge entrichtet hat, hat Anspruch auf Unterstügung und zwar für die Dauer von 13 Wochen.

Jedes Mitglied hat nach 26 wöchentlicher Mitgliedschaft Anspruch auf die volle Unterstützung.

An Beerdigungsgeld gewährt die Raffe: 1. Klaffe 2. Klasse 3. Klaffe 40 nach 1 jähriger Mitgliedschaft M. 60

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Berufsgenoffen!" Durch beide Raffen ist Euren Bedürf niffen hinsichtlich der Krankenversichernng möglichst Rechnung getragen. Ihr fönnt Euch in der einen Kaffe, welche bem§ 75 des Krankenversicherungsgefeßes entspricht, versichern und habt seid

nicht nöthig einer 3wangstaffe anzugehören, feib 3hr über

durch das Arbeitsverhältniß gezwungen, einer 3wangstaffe an­gehören zu müssen, und ist Euch die Versicherung in dieser zu wenig, so fönnt Ihr in die andere Raffe und in die Klaffe ein treten, welche Euren Verhältnissen entspricht. Durch die Frei zügigkeit, welche zwischen beiden Kaffen eingeführt werden soll, wird ein weiterer Vortheil geschaffen.

An Euch lieat es nun, durch massenhaften Beitritt zu be weisen, daß die Metallarbeiter den Werth der freien Zentral faffen zu schäßen wiffen, daß fie unter allen Umständen einer folchen angehören wollen. Manchem wird wohl auch durch andere Kaffen Gelegenheit zur Krankenversicherung geboten. Wenn wir Euch aber nun auffordern, den Zentralfaffen der Metallarbeiter beizutreten, so geschieht das gewiß nicht aus zünftlerischer Engherzigkeit, oder weil wir dem Raftengeiste huldigen, sondern weil wir von der Ueberzeugung durchdrungen find, daß auch auf dem Gebiete der Krankenversicherung die berufsgenossenschaftliche Organisation am zweckmäßigften ist.

Verlammlungen.

In Birdorf tagte am Dienstag, den 14. d. M, im Lokale des Herrn Bartha die erste Wählerversammlung. Dieselbe war so start besucht( über 1000 Personen), daß lange vor Beginn die Tische entfernt werden mußten. Der Kandidat des Kreises, Herr W. Werner, zeigte in einstündiger, oft von Beifall unter brochenen Rebe die Rathlofigkeit der gegnerischen Parteien, aeißelte das Verhalten der freifinnigen Partei in verdienter Weise und stellte die konservative Partei, welche aus Agrariern, Zünftlern und Antisemiten bestehe, in das rechte Licht; ferner schilderte Rebner das Verhalten der Kartellparteien während der lezten drei Jahre; die unerschwinglichen Laften, welche fie dem Bolle aufgebürdet haben, die Verlängerung der Legislatur periode, und schloß mit dem Hinweise, die Wähler möchten bafür Sorge tragen, daß in Zukunft eine wahre Voltsvertretung in Reichstag gewählt würde. forberung melbelen fich Gegner nicht zum Wort und wurde in

ben zweiten Punkt der Tagesordnung, Wahl eines Zentral­wahlkomitees von fieben Mitgliedern, eingetreten. Es wurden gewählt: Für Charlottenburg : H. Wernicke, Wilmersdorferstr . 42. Wilmersdorf : W. Donner, Brandenburgstr. 14. Schöneberg : G. Däumig, Hauptstr. 106.

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W. Schüz. Juliusstr. 42.

H. Annhoff, Berlinerstr. 137.

Johannisthal : F. Mielent.

Röpenid: F. Ungering, Grünauerstr. 4.

Hierauf wurde für Rigborf ein aus 5 Herren bestehendes Lokalwahlkomitee gewählt:

1. Auguft Schulz, Steinmeßstraße.

2. Friz Bier, Faltitr. 46.

3. Karl Duldig, Brinz Handjernstraße.

4. Alex Sentbiel, Herrmannstr. 20.

5 Albert Murbs, Ropfftr. 52.

Alle Genoffen, welche gewillt find, bei den Vorbereitungen zur Wahl zu helfen, mögen fich an einen der Herren wenden. Nach Erlegigung der Wahlen wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie gefchloffen.