3

gen. Briefl

geliefert.

n wir

fen Sie

ab befti rem Beba

Die Zul

dig ift, g

3) 21.

ächsten 2 Beit er e Antwort Her Aust u Ihrer

Deförber

09 85 90 9

175 218 1500

014 20 43 8

[ 300] 70 10 10304 4055 2169 17 756 10 5 422 805

78 91 834 6 5001 90 94

57 121 307 303[ 3001 139 409 25 1151

7023 88 16 483 504[ 0 01 8 8299 35[ 300]

3001 414 75 850

001 125 3 593 97 708 57 1 01 100 676 368 422

80 81 16

4078 88

13

817 45

137

120 252 70 91 438

141

8 329 581 9654 834 44[ 300] 55 261 85 31 68 38 705 813 57 45259

1

151009

218 63 3 01 106[ 50 80 793 8 79 858 8103 74

343 718 99 161340 163135

98 853 16 344 96 451 1 602 328 5288 13000

321 22 47 79 327 78 907 175 34 45 264

001 233 690

255 588 6 383 422 181179 2023 43

$ 3075 224 538 88 64 836 66 16 67 267 76 7 74 809 70

13

93011

5 859 951 451 554 50 460 514 56

606 12 756

334 54 569 001 818

1020

10 331 49 66 71[ 300 1061479

01 19 67 6 109064 6

62 73 74 66 500 745 1453 665 97 204 13 61 130 5

5586 89

46 556 71

31 415 62 120 25 68 5001 72 91 719 47 8 128050 12

12 33 93

811

345 533 [ 3000] 136100

04 28 133

21 47 819

64 66 80

31 1390

748[ 500

912035 315 65 54 5001 67 7 063 111 369 98 423

209 32

65

911

2. Beilage zum Berliner Boltsblatt.

Nr. 14.

Korrespondenzen.

London , 12. Januar 1890. Die Delegirtenversamm­ng ber Londoner Gewerkschaften zur Berathung des Gas arbeiterfireiks, von der ich in meinem legten Brief sprach, hat gestern Abend stattgefunden und unter großem Enthusiasmus einstimmig folgende Resolution befchloffen:

Die Versammlung ist der Ansicht, daß die Gas­feuerleute, Rohlenträger und Sch ffer und Heizer Recht haben, ihren Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit fortzusetzen, und fordert alle Gewerkschaften auf, ihnen jeben möglichen petuniären Beistand zu leisten." Ebenso fand die nachstehende Resolution einstimmige An­nahme:

Die Versammlung ist der Ansicht, daß die Hülfe, me'che die Regierung Herrn Livefay und der Süd­Londoner Gasgesellschaft behufs Belämpfung der für bas Roalitionsrecht der Gewerkschaften eintretenden Gas­arbeiter leistet, nicht zu rechtfertigen ist. Weiter fordert die aus Delegirten der verschiebenen Arbeiterorganisationen ber Hauptstadt bestehende Versammlung die Arbeiter­vertreter im Parlament auf, sobald dasselbe zufammen tritt, bie Handlungsweise der Polizeibehörden gegenüber ben Basarbeitern vor das Haus zu bringen und einen Sufak zur Abreffe( an die Regierung) zu beantragen, ber die Verlegung der Rechte und Freiheiten der Gewerk­fchaften fennzeichnet.

Mit diesen Beschlüssen ist dem Streit endlich diejenige Bedeutung zuerkannt, die er von Anbeginn an für bie Arbeiterfache hatte, und es ist nur zu hoffen, daß die Aufforderung an alle Trades Unions, den Streifenden thatfräftigen Beistand zu leisten, auf guten Boden fällt. Bisher waren die Streifenden materiell fast ausschließlich auf

-

Freitag, den 17. Januar 1890.

nöthige Polizei bewilligt, um die Ermiffion mit Gewalt zu erzwingen. Natürlich mar die ganze Geschichte praktisch werth­los, denn das Komitee hat schnell ein anderes Zimmer be­tommen.

war

lich an Mitgliedern zu.

7. Jahrg.

wohnerin auf dem Sopha unmittelbar unter dem Fenster, ein Stein flog hinein und der Frau in's Genid. Sie hat eine Ge hirnerschütterung erlitten und leidet noch an den Folgen bes Unfalles. Der Polier Lehmann wurde für denselben verant wortlich gemacht und ihm vorgeworfen, daß er einerseits nicht zugegen war, als die gefährlichste Arbeit, die Niederlegung der Edpfeiler vorgenommen wurde und daß er andererseits nicht für für die Anbringung eines Schußbaches nach dem Nachbar- Grundstüde au Der Sorge getragen.

Staatsanwalt glaubte ein Erempel ftatuiren zu sollen und er beantragte deshalb eine Gefängnisstrafe von drei Monaten. Der Gerichte hof berücksichtigte aber, daß im vorliegenden Falle das Unglüd durch ein zufälliges Zusammentreffen einer Reihe von Umständen herbeigeführt sei und beließ es daher bei einer Geldstrafe von 60 M.

Die Gasarbeiter- Union wird wahrscheinlich die erste englische Gewerkschaft sein, die sich für die auf dem Pariser Rongreß beschlossene Demonstration am 1. Mai zu Gunsten des achtstündigen Arbeitstages entscheidet. Bisher still über den in dieser Beziehung hier alles Waffern. Die alten Trades- Union halten fich vornehm zurüd. Bei den Gasarbeitern ist ein dahingehender Antrag eingebracht und wird gegenwärtig in den einzelnen Sektionen berathen. Findet er, was fehr wahrscheinlich, An­nahme, so werben als zweite Gewerkschaft die Rohlenträger und als britte die Doder folgen, und alsdann ist der Stein ins Rollen gebracht. Meine früheren Angaben über die Stärke Um recht gefährlichen Weiberklatlah drehte sich eine der Gasarbeiter Gewertschaft werden durch einen Artikel bes Verhandlung wegen wissentlich falscher Denun Vorstandes derselben in der Zeitschrift Time" bestätigt, wo ziation und Beleidigung, die gestern vor der ersten Straf es heißt, daß die Gewerkschaft über 50 000 Mit- Tammer bes Landgerichts I stattfand. Zwischen dem Telephon bort: arbeiter Wir haben Dito a ed und einer Wittwe Hoffmann glieder zählt. Weiter heißt es für 80 000 Mann einen Arbeitstag von acht Stunden besteht seit drei Jahren bittere Feindschaft, die schon verschiedene statt 12 Stunden erkämpft. Wir zeigen überall Männern und Prozeffe gegen die Parteien gezeitigt hat. Da erfuhr Jaed Frauen bie Nothwendigkeit der Organisation. Wir zwingen eines Tages von einer Frau, welche eine Hausgenoffin der die qualifizirten Arbeiter die Nechte und Forderungen der un- Hoffmann war, es ginge das Gerücht, die lettere stehe zu ihrem Stiefsohn in einem strafbaren Verhältniß und flugs sezte er fich hin und richtete ein Schreiben an die Polizeibehörde, in qualifizirten Arbeiter anzuerkennen, und nehmen täglich, stünd­welchem er die Wittwe Hoffmann direkt einer schweren straf­baren Handlung beschuldigte. Die Ermittelungen müssen ben ausgesprochenen Verdacht wohl nicht bestätigt haben, denn der Spieß wurde umgebreht und gegen Jaed obige An­flage erhoben. Im geftrigen Termine murde ber Be schuldigte, der sich aufs Leugnen legte, burch die Gutachten ber Schreibfachverständigen, Prof. Maaß und Kanzleirath Seegel, als der Schreiber jener Denunziation felgestellt und handelte es sich dann weiter um den Nachweis, ob der Ange= flagte jene ungeheuerliche Behauptung wider befferes Wiffen aufgeftellt. Dies fonnte ihm nicht bewiesen werden, vielmehr wurde durch die Beweisaufnahme festgestellt, daß thatsächlich jenes Gerücht über die Wittwe Hoffmann und ihren Sohn im Umlauf gewefen. Der Angeklagte konnte somit nur wegen übler Nachrete verurtheilt werden, hierfür legte der Gerichtshof ihm aber eine äußerst empfindliche Strafe brei Monate Gefängniß auf.

Hochintereffant ist auch folgende Stelle:

der und Ichaft für Gasarbeiter und Arbeitsleute aller Berufe zugelassen

angewiesen gewesen, ohne deren Hilfe der Streit überhaupt langft verloren wäre. Aber beibe Organisationen halten mit einer Festigkeit zu den Gasleuten, die wirklich Be­Sie führen iegt ben eigentlichen

wunderung verdient.

Unsere Gewerkschaft ist eine der wenigen, in benen Männer und Frauen gleiche Rechte haben. Wir wollen Organisationen von Arbeitern schlecht­meg( workers") nicht aber von ausschließlich männlichen oder ausschließlich weiblichen Arbeitern. Vor etwa brei Monaten rief Frau Moeling in Silvertown eine Arbeiterinnen Union in's Leben und fragte an, ob dieselbe als 8weigfektion der Gewerk würde. Auf einer Generalversammlung, in der 3000 Mitglieder anwesend waren, wurde die Frage einstimmig und begeistert mit ja beantwortet. Seitdem find Frauenfettionen die alle blühen in London und Bristol organisirt worden. Da die Frauen­löhne meist viel schlechter find als die der Männer, wurde be Männer zahlen und nur halb so hohe Unterstügung bet Streifs 2c. empfangen. Sonft aber haben die Frauen deiselben Rechte

-

Kampf, und die Gegnerschaft der vortrefflich organisirten schloffen, daß die Frauen nur halb so hohe Beiträge wie die Sallors and Firemans Union" macht sich Herrn Livesay in empfindlicher Weise bemerkbar. Es vergeht raft tein Tag.

boo ein mit Rohlen für die Gasgesellschaft beladenes Schiff wie die Männer. Ihre Seftionen find auf unseren Delegirten­

von seiner Mannschaft verlassen wird. So trat am Donners. tag die Bemannung des Kohlenschiffes Ulleswater aus, das in ben Surrey Commercial- Dods lagert. Die Leute erklärten, das Schiff set zum Schein nach Rouen signirt, hätten fie gewußt, daß es für die Metropolitangesellschaft bes fimmt war, so wären fie gar nicht erst an Bord gegangen. Herr Livesay soll ihnen 10 Pfd. Sterl. Extravergütung ge boten haben, wenn sie den Dienst wieder aufnehmen wollten, haben fi indeß nicht kaufen laffen.

versammlungen vertreten, fie stimmen wie die Männer, und in dem Romitee, das neuerdings eingefeßt wurde, unsere Statuten zu revidiren, befanden sich zwei Frauen.

bie Leute, die der Matrofen und Heizer- Union angehören, schrieb, scheinen also wirkungslos abgeprallt zu sein. Defto

effe ift.

haben den Räpitänen der Schiffe, zu denen fie gehören, Affociatien" finde ich recht interessante Zahlen über Eme große Anzahl von Mitgliedern der genannten Union für die Geschichte der modernen Arbeiterbewegung von Inter folgendes Schriftstück übersandt, das nicht nur als Dokument

ir, die unterzeichneten Mitglieder der Union der Bereinigten Matrosen

und

Heizer, Mannschaft

bes

Schiffs( folgt Name) geben Ihnen hiermit, in Befolgung ber von unserem Eretutioraih empfangenen Weifungen, 24 stündige Ründigung unseres Verirages mit Ihnen und den Besitzern bes genannten Schiffes, fofern Sie nicht folgenden Säßen Thre Bustimmung geben können:

Daß Ihr Schiff feine Rohlen an einen der folgenden Sadepläge ber Sub Metropolitan Gas Gefchaft: Bauxhall, Rotherfithe, East- Greenwich oder Banffide oder an irgend eine andere Station der Themse be­

förbern foll, mo Roblen für die genannte Gesellschaft ge­landet werben.

Sollte es fich außerdem herausstellen, daß unter diefer Boraussetzung verschiffte Kohlen boch für die Süd- Metropolitan­Gas- Gesellschaft bestimmt find, so verlangen wir des Weiteren, baß diese vorstehende Kündig ung genügen foll, unseren Austin an Antunfishafen zu verlangen, so wie die Bezahlung unserer Reisekosten bis zum Einladep at. Ihre Unterschrift unter dieses Shriftüüd joll für Sie und die erwähnten Eigen thümer bindende Kraft haben."

-

Da bie Seeleute gezeigt haben, mit welcher Festigkeit fie zur Sache der Gasarbeiter stehen, und da ihre Organisation eine sehr starte tft fie folgegen 80 000 Mitglieder zählen, fo werden fich gar manche Schiffstapitäne dazu bequemen müffen, diesen Vertrag zu unterzeichnen.

Dies die Gasarbeiter als Union . Was die Doder- Union anbetrifft, so zählt dieselbe, wie John Burns auf einer jüngst stattgehabten Bersammlung feststellte, jest 40 000 Mitglieder und hat einen Fonds von über 10 000 Pfd. zur Verfügung. Die Anfeindungen und Intriguen, von denen ich früher beffer. In dem neuesten Almanach der Financial- Reform­intereffante Bahlen über die Wirkungen des erweiterten Wahlsystems auf die Bu fammenfegung bes Parlaments. Indem ich mir vorbehalte, in einem späteren Brief eingehender darauf zurückzukommen, greife ich für heute nur einige wenige, auf die Interessenver­tretung bezügliche heraus. Der Einfachheit halber ftelle ich nur bie legten Wahlen vor Durchführung der Wahlreform ( 1880), fomie bie zugleich stattgehabten Wahlen unter dem neuen Wahlgefes( 1886) gegenüber. Es waren im Parlament vertreten

Unter dem beschränkten Wahlsystem 1880

a) Grundbesig- Intereffen.

Barlamentsmitglieder besaßen Grundbefiz. Acrs. Zum Rentenwerthe v. Pfd. St. Es faßen im Parlament Söhne und Erben Don Loros, bie zusammen Grundbefi Acces haben Bum Rentenwerthe von Pfd. St. Der Zahl nach waren Grund­befizer Abgeordnete

b) Kirchliche Interessen. Von der Kirche leb.en Barla­mentsmitglieder

c) Armee x Interessen. Der Armee 2c. hatten angehört Parlamentsmitglieder.

0

d) Beamten 2c. Interessen. Verwaltungs- 2c. Beamtewaren Parlamentsmitglieder

e) Gewerbliche Intereffen. In Handel und Industriewaren intereffirt Parlamentsmit glieder

1) Arbeiter Interessen. Arbeiterabgeordnete waren.

Jedenfalls stehen die Dinge für die Gasgesellschaft feines­wegs fo glänzend, als fie auszuposaunen sucht. Die 40 000 fb. mit benen Herr Livefay prahlt, schmelzen hinweg, und noch immer muß fie an die Nachsicht der Gaskonsumenten appelliten mit Rücksicht auf die toloffalen Schwierigkeiten, mit denen wir 3 tämpfen haben". Nicht weniger als 20 pSt. foll ihre Gas­prodution gegenüber der entsprechenden Zeit des Vorjahres abgenommen haben, und obendrein wird allgemein über die fchlechte Qualität des Gafes getlagt. Dauert dieser Zustand an, so wird das Publikum allmälig boch die Geduld Derlieren, und ein Umschwung in der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Gasieute macht sich nach und nach auch theber Presse bemerkbar. Die Abnahme der Produktion bedeutet natürlich auch eine entsprechende Minderein­nahme für die Gesellschaft. Dieselbe hat bereits die Aus­Jahlung von einem Pfuno Extravergütung pro Woche an die Bladiegs" eingestellt, was verschiedene derselben zum Austritt ift auch da auf allerhand Schwierigkeiten genoßen. Rurzum, Deraniaßte. Dann hat fie angefangen, fie auszuquartieren, und trok sem ihr die Behörden und Rorporationen allen Vorschub leineten! mag fie schließlich doch den Kürzeren ziehen. Was thr von Herzen zu wünschen wäre. Aushändischen einberufen. Das Wetter ift prachtvoll, hoffent find 5 große Versammlungen zu Gunsten der lich ist auch der Besuch entsprechend. Daß die Theilnahme der Arbeiterschaft für die Streifenden im Wachsen begriffen ist, geht aus der Bunahme der Unterstützungsbeiträge hervor. Die Doder- Union, die mit der Gasarbeiter- Union etliche Zeit in Ronflitt lag, hat derselben 100 Pfd. Sierl. zum Streitfonds einen gleichen Betrag hat die allgemeine Maschinenbauer- Union zugesagt. Gestern und gestern vor acht Tagen hat das Sueitfomitee je 1000 Pfd. Sterl. Streifunter­fügung ausbezahlt; da der Mann pro Woche 10 Schilling erhalt, geht daraus hervor, daß noch 2000 Mann am

1886 151

71530 67 76 56 9414 50% 82 225 3

5 130001

71

412 23 6

5001

6

323 43 90

1660

232 52 2

7238 67 80

1009 16 31

37 431 38

74095 139

805 38

96

0177 17

653 61 764

43 276

554 671 8

28 813( 30 491 485 6

04 31 44 86

43 302 93

Für

#bernoiefen,

Streit find

heute

ben. Es hatte von einem Mann, der selbst Abmiether war, Das Streiffomitee ist vor einigen Tagen ermittirt" wor ein Bimmer gemiethet. Das paßte aber bem eigentlichen Wirth nicht, und er bewarb sich um einen Ermissionsbefeh!, der ihm auch bereitwilligst ausgestellt wurde. Und ebenso wurde ihm die

Unter dem erweiterten Wahlsystem 1886

2 629 427 2412 175

1 063 823 1 233 587

4948 547 3 489 043

277

2 342 580 2279 503

209

266

149

168

128

113

91

155

2

186

8

Alle biele Zahlen fprechen für sich selbst. Am lautesten bie auf den Grundbefiz bezüglichen. Um über die Hälfte we niger Bodenareal ift jegt im Parlament vertreten als vor der Wahlreform. Die Zahl der Grundbefizer ist nur um ein Biertel zurückgegangen, was zeigt, daß mehr mittlerer und fleiner Grundberg im Parlament Vertretung gefunden. Dabei waren die Wahlen von 1886 noch unter einer Wahlparole er­folgt, die bentonservativen" Intereffen sehr günstig war. Die nächsten Wahlen dürften noch ein ganz anderes Bild auf­weijen, namentlich was Rubrit f anbetrifft.

Gerichts- Beitung.

Daß bei den Abbruchsarbeiten mit einer ganz be sonderen Vorsicht vorgegangen werden muß, bewies eine Ver handlung, welche geften vor der ersten Straffammer des Land­ gerichts I stattfand. Im April v. J. wurde das Haus Gre nadierstraße 36 abgeriffen und war der Maurerpolier Friedrich Wilhelm Lehmann mit der Ueberwachung der Arbeit betraut worden. Trotzdem derselbe den Arbeitern eingeprägt hatte, die Mauern nur schichtweise niederzulegen, wurde in seiner Abwesenheit doch von dieser Vorsichtsmaßregel abgewichen und ein Eckpfeiler, der B.quemlichkeit wegen, gleich mehrere Fuß hoch umgestoßen. Emige Steine fielen babei auf die Grenzmauer bes Nachbargrundfiüds, prallten hier ab und fielen auf den Nachbarhof. In einer der Kellerwoh nungen stand ein Fenster offen, in der Stube faß die Be

Versammlungen.

-

-

Eine öffentliche, gut beluchte Versammlung der Puter Berlins , tagte am Montag, den 13. b. M. Abends, im Lokale Schweizergarten. Nach einigen einleitenden Worten bes Herrn A. Röller referierte Herr Stadtv. Vogtherr über Arbeitszeit und Arbeitsruhe, indem er besonders hervorhob, baß an dem Sonntage als Ruhetag, aber nicht in dem Sinne der traffen Orthodoxie, festzuhalten sei. Dem Herrn Referenten sprach die Versammlung ihren Dank für den anregenden Vortrag durch Erheben von den Blägen aus. Bum zweiten Punkt ber Tagesordnung Abrechnung für den Generalfonds- stellte Herr Buchholz ben Antrag, den Vertrauensmännern mindestens 300 M. aur Unterstüßung ftreifender Rorporationen Diefer in bringeng n Fällen zur Verfügung zu stellen. Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Nachdem die Herren Buchholz und Petrit ihr Amt als Revisoren niedergelegt hatten, wurbe an ihrer Stelle Herr Kröbel gewählt. 3um britten Punkt der Tagesordnung- Verschiedenes wurde folgende Die Resolution eingebracht und einstimmig angenommen: heute, den 13. Januar im Schweizergarten tagende Versamm lung der Puger Berlins , molle beschließen, den Kollegen nahe zulegen, am 20. Februar, dem Wahltage, die Arbeit ruhen zu laffen.

Die Freie Vereinigung der Kartonarbeiter hielt am Montag, den 13. d. M., bei Bolzmann, Andreasstr. 26, eine Generalversammlung ab, in welcher Kollege Thamm die Vorträge, die in dem legten Vierteljahr bewirkt hätten, daß ein Stetiges Buwachfen von Mitgliedern stattgefunden habe, so daß bie Bahl auf 148 Mitglieder geftiegen fet, als ein gelungenes Wert bezeichnete. Hierauf verlas der Raffirer Kollege Tappert es ist hierbei zu be feinen Bierteljahrsbericht und merken, daß, trobem noch nicht die ganze Abrech ein nung vom legten Vergnügen stattgefunden habe, Ueberschuß von 92 M. 85 Pf. in der Kasse verhanden sei. Dieses bestätigten die Revisoren und wurde dem Rassirer Decharge ert geilt. Der Antrag des Kollegen Baate, den Streifenden und gemaßregelten Kollegen, den Verheiratheten mit 15 M., Unverheiratheten mit 10 M., fofort zu unterstügen, wurde einstimmig angenommen. Das Wiedereintrittsgeld für ausgeschiedene Mitglieder ist auf das Doppelte erhöht worden, und beträgt jett 60 Pf. Auch wurden die Kollegen, welche die genommenen Billets vom vorigen Vergnügen noch nicht bezahlt haben, aufgefordert, dieses zu thun.

Am Sonntag Nachmittag fand in der Nenen Welt" in der Hafenhaide, eine gut besuchte öffentliche Schneiderver fammlung aller in der Bekleidungsindustrie beschäftigten Ar beiter und Arbeiterinnen statt. In das Bureau murden ge mählt: Böglberger, Frau Koitschte und Wilt. Sodann erhielt Kollege Steinmar das Wort zu seinem Referat, in welchem er ungefähr folgendes ausführte: 3ft es möglich, durch Organi fation höhere Löhne zu erzielen? Referent schilderte im Ein gang die moderne Arbeiterbewegung und kam dann auf die Er tonftatirte, daß die Lage der Schneider zu sprechen. Schneider refp. die Schneiderinnen bei ben jeßigen Löhnen nicht mehr existiren können, und wenn fie es dennoch wollen, so find fie gezwungen, die Arbeitszeit in gefundheitsschädlicher Weise auszudehnen. Die Frucht jener Ueberproduktion sei die große Reservearmee, vom Kapital Bagabundage" genannt. Lettere fucht der Rapitalist nicht zu beseitigen, sondern sie wird ihm stets willkommen sein, bei einer eventuellen Lohnbewegung. Auch fritifirte er die vom Paftor v. Bobelschwing eingeführten Ar beiterkolonien und Herbergen, auf welch lekteren man erft Steineklopfen, Solafpalten 2c. 2c. muß, um dann Anrecht auf einen Teller Wafferfuppe zu haben; ferner machte er auf die traurige Lage der Konfektions- Arbeiterinnen aufmerksam und tonftatirte, daß itotjaden für 50 Pf. und zweireihige Jadets mit Schnur eingefaßt für 90 Pf. gemacht werden und knüpfte hieran bie Frage, ob es bei einer folchen Bezahlung noch mög Dabei fann lich ist zu eristiren.( Rufe: Nein! man nicht eriffiren). Diesem entgegen zu arbeiten, fei unser Aller Pflicht und da der einzelne nichts, die Alles Gesammtheit aber ift, so müssen wir organifiren, gleich viel auf welche Weise, bie Hauptsache sei bas Prinzip. Als drastischen Beweis führt er das Kapital an, wel­des fich ebenfalls verbindet. und zwar in Ringe, Truft's 2c. Er streifte die bestehenden Organisationen und befundete, daß

uns