Da die Fabrikanten auch schon nichts mehr vom Preis ablaffen fönnen, so wird die Reduzirung auf die Arbeiter geworfen. Redner führt die Wolgafter Fabrit an, welche einen Agenten hat, der teine Ahnung von diefer Fabrik befigt; berselbe fäßt fich die Leute von Wolgaft fommen und zahlt denselben den Preis von 80 bis 100 Pf pro Quadratmeter. Diefe Leute, wenn fie hier keine Arbeit haben, können aber vieder in ihrer Fabrit weiter arbeiten. In einem Falle, wo bie Arbeit von diesen Leuten nicht fertiggestellt werden konnte and fie gezwungen waren, Berliner Kollegen anzunek men, jaben fie 110 Pf. gegeben. Referent bedauert, daß fich hiefige Kollegen dazu hergegeben haben, da es nach hiesigen Preisen 185 bis 140 ẞf. pro Quadratmeter giebt. Nebner unterzieht much das Submissionswesen einer scharfen Kritik, da es jetzt bei Regierungs wie auch bei Magistratsbauten in Anwendung lommt. Dadurch wird so viel Arbeit zu Schleuderpreisen außerhalb angefertigt, die Arbeiter bekommen ja auch einen viel niedrigeren Lohn, womit in Berlin feiner egiffiren fann. Durch bie schlechten Preise wird die Arbeit auch immer schlechter, so daß e, taum fertig, fchon wieder ausgebeffert werden muß, wie es gegenwärtig im Polizeipräsidium geschieht. Redner kommt bann auf die Firma Libe u. Romp. zu sprechen, welche einen Abzug von 25 Pf.lpro Quadratmeter gemacht habe, er bebauert, baß die Kollegen erst durch diesen Abzug fich dem Verein

Rampf mit Mitteln der Berleumbung oder der Gewalt er folglos bleibt und bleiben muß. Referent führte nun die Ziele, welche den Arbeiterorganisationen zum Siege verhelfen müssen, an, und zwar: Erhöhung der Arbeitslöhne und Verkürzung der Arbeitszeit und hierdurch Erzielung einer höberen, befferen, menfchenwürdigeren Lebenshaltung des gesammten Arbeiterstandes. Ferner Abschaffung der Affordarbeit, Einführung eines Minimallohns und Marimalarbeitstages, Beseitigung der Sonntagsarbeit, Regelung der Frauenarbeit, Aufstellung von Statistiken und eine der Gesammtheit dienende wirkliche Sozialreform und Forderung des unbeschränkten Ver einigungsrechts ber Arbeiter behufs Durchführung ber hier ge nannten Biele der Arbeiterorganisationen, der Mittel und Wege bazu. Der Referent resumirte seinen Vortrag mit den Worten:

Wir fordern billig von der Zukunft Fernen, Daß Brot und Arbeit uns gerüstet stehn; Daß unfere Schule dann Gerechtigkeit

3m Geißte wahrer Freiheit, Gleichheit, Liebe lehren; Und unfere Greise nicht mehr betteln gehn!" Lebhafter Beifall wurde dem Herrn Referenten für seinen intereffanten Vortrag zu Theil.

Bum zweiten Punkt, Abrechnung vom Wintervergnügen, theilte Rollege Rarpentiel mit, daß ein Ueberschuß von 23,25 M.

bung einer Vereinigung auf die Tagesordnung Sierauf erfolate der Schluß der Versammlung.

Nachbem

nähern; wenn fie früher bem Berein oder einer andern Organi erzielt worben sei. Bunft 4, Berschiebenes und Fragelaften: möge Ende Februar wieder anfragen. Das war Sonnabe

lation angehört hätten, wäre eine solche Reduzirung unmöglich, er ersucht sämmtliche Kollegen, die noch ferne stehen, einer Ver einigung fich anzuschließen. Herr Seß fragt an, ob Arbeitgeber oder deren Vertreter anwesend feien, um sich an der Dis­luffion betheiligen zu können. Es ist nur Herr Rohfeld als Vertreter der Firma Meier Levy anwesenb. Herr Heß schreitet zur Distuffion. Herr Schmidt geht der Firma Leibe u. Co. noch schärfer zu Leibe. Herr Karge spricht sich dahin aus, daß, wenn es so weiter geht, wir schließlich noch unter den Tagelöhner kommen. Rebner erfucht sämmtliche Kollegen ein großes Ganzes zu bilden, Einer für Alle, Alle für Einen einzu freten, dann werden wir auch die 8 Stunden Arbeitszeit burch­bringen. Harr Merkel spricht fich in demselben Sinne aus, nur gefürwortet er, einer großen Deganiſation beizutreten, da die Heinen Spezialvereine boch bald aufhören werden. Herr Heb spricht fich ganz in dem Sinne des Referenten aus. Herr Rohfeld, Vertreter der Firma Meier- Lewi, führt an, daß die Technik heut viel beffere Fortschritte gemacht habe, daß heute ber schwächste Arbeiter mehr im Stande zu leisten wäre, als früher ber befte, welches ihm vom Kollegen Merkel u. a. widerlegt wurde. Es liefen folgende Resolutionen ein, welche einstimmig ange­nommen wurden: Die heute in Feuerstein's Lotal tagende Versammlung der Prquettfußbodenleger erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und beschließt, dem Berein der Bodenleger beizutreten, um die Schleuderkonkurrenz der Agenten und der Fabrikanten zu befeitigen. Die zweite und dritte Resolution erklärt den 1. Mai und den 20. Februar als Feiertage, welche ebenfalls angenommen wurde. Ein Antrag von Herrn Schmits, nur in folchen Lokalen zu verkehren, wo Voltsblatt oder die Voltstribüne ausliegen, um genaue Berichte nachzusehen und nur auf diese Blätter zu abonniren. Zum Schlußwort knüpft Herr Röhn noch an die Aus führungen des Herrn Kohfeld an, daß das Material früher auch gut gewesen sei. Die Fabrikanten seien nicht die, welche die Löhne herabfepten, sondern die Untergebenen. Schluß 10 Uhr 55 Min.

Der Fachverein der Sattler hielt am 14. d. Mts. feine gefchloffene Whitgliederversammlung ab mit der Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes über die Thätigkeit des Vereins, Beiht der Arbeitsvermittlung und des Bibliothekars. 2. Ab rechnung vom 4. Quartal. 3. Wahl des gesammten Vorstandes. 4. Wahl der Revisoren. 5. Efazwahl der Arbeitsvermittler. 6. Berschiedenes und Fragelaften. Sum 1. Punkt der Tages­ordnung berichtete der Vorfizende, wie viel Bersammlungen stattgefunden haben; weiter über die Unterflüßungen an Strei­tende, fowie auch an hilfsbedürftige Kollegen. Die Arbeits­vermittlung hatte nicht viel zu berichten, weil das legte Quartal fein günstiges war. Bei der Abrechnung des Kaffirers stellte fich en fleines Defizit heraus, was jedoch bei der Arbeits­lofigkeit vieler Kollegen zu entschuldigen ist. Kollege Aßmann wurde als erster und Kollege Wirths als weiter Borfigender gewählt. Als Raffirer wurden die Kollegen Sachs und Büttner g wählt. Zum Schriftführer Schriftführer wurde gewählt Kollege Schon und als Beifizer die Kollegen Haußner und Hänschen. Als Revisoren die Herren Barth, Hellmuth und Müller. Die Kollegen Achterberg und Guber wurden als Erfaßmänner der Arbeitsvermittler gewählt. Bibliothekare find die Kollegen Bombin und Schreiber. Kollege Marquart theilt mit, daß sehr viele Kollegen nach Spandau fahren um bort Arbeit zu fuchen in der Militär- Werkstatt, jedoch unverrichteter Sache wieder nach Hause fahren müssen, weil jeder Arbeiter erft vom Doktor untersucht wird und der betreffende Arzt nur Montag und Freitag dort hin kommt. Dann wurde noch auf den am 15. Februar ftat findenden Maskenball aufmert­fam gemacht, welcher in den Räumen der Brauerei Friedrichs­ hain abgehalten wird. Kollege Bombin macht noch auf die nächste öffentliche Sattlerversammlung aufmerffam, welche am Donnerstag den 23. b. M. im Vereinslokal, Alte Jakobftr. 48, abgebalten wird, wozu alle Rollegen eingeladen werden.

gewählt

Der Fachverein der Gas-, Waffer- und Heizungs­Rohrleger und Berufsgenossen Berlins , hielt am Sonntag, ben 12. Januar, feine regelmäßige Mitgliederversammlung in Feuerstein's Salon, Alte Jakobstr. 75, mit folgender Tages ordnung ab. Punkt 1: Vortrag des Herrn Sündermann über: Die Ziele der deutschen Arbeiterorganisation in der Jektzeit unter Berücksichtigung der Geschichte der Arbeiterorganisation F. Liffalle's". 2. Abrechnung vom Wintervergnügen. 3. Ber fchiedenes und Fragetaften. Bu Punkt 1 ber Tagesordnung erhielt der Referent das Wort zu seinem Vortrage. Zu einer Beit so führte derselbe aus, wo die Gegner der Arbeiterver einigung fich nicht scheuen, die Ziele derfelben zu verdächtigen, diefelbe denunziren, sei es wohl am Blaze, in den Vereini gungen von Arbeitern auf diese Verdächtigungen ein­zugehen und an der Hand der historischen Wahrheiten die­felben zu widerlegen. Referent schilderte die Entwidelung der beutschen Arbeiterbewegung von 1863 an, den Zusammentritt des Leipziger Arbeiterfomitees, deffen Schreiben an Ferdinand Laffalle, die Gründung des Allgemeinen deutschen Arbeiter vereins am 20. Mai 1863 unter dem Präsidium L.'s, und die Arbeiten für die Ausdehnung des Vereins. Zu der Zeit wurden von den Gegnern der Nationalverein" und der Arbeiterbildungsverein" in's Leben gerufen, beide hatten aber wohl nur den Zweck, um der Fortschrittspartei bei Wahlen als Staffage zu dienen, denn um den Arbeiter aufzuklären, ihm fein Klaffenbewußtsein zu wecken, ist von dieser Seite nie Etwas geschehen. Beim Tode Laffalle's 1864 befaß der Allgemeine deutsche Arbeiterverein " 52 Filialen und fonnte eine Mitgliedschaft von 5000 Perfonen aufweisen. An Stelle L's übernahmen Becker, v. Schweizer und Hafen clever das P.afidium. Der Verein felbst wurde im Jahre 1878 todt gemacht und es trat eine Kirchofsstille bis zum Jahre 1880/81 ein. Bu dieser Zeit erging der Ruf zur Organisation in Fachvereinen. Reoner erörterte dann den Kampf der Gegner und der Be­hörden gegen die Fachvereine im Jahre 1883, die Agitationen in den Jahren 1884/85, die Lohntämpfe der Vereine und ihre edeutung, den Sireiterlaß und feine Einwirkung auf bie sach vereinsbewegung, die Bildung von Zentralverbänden ein elner Gewerffchaften der deutschen A better, thre Urfache und Bedeutung für die Arbeiterbewegung und das Vorgehen ber Behörden gegen dieselben. Diese 27jährige Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, ihre Rämpfe mit den Gegnern, maren nothwendig, um den Beweis zu erbringen, daß gegen Joeen, die in der Zeitepoche ihre Begründung finden, der

Den ftreifenden Bergolbern der Firma Methlow u. Co. wurden 20 M. aus der Vereinskaffe bewilligt. Ferner gelangte eine Resolution, ben 1. Mai 1890 zu Gunsten der Achtstunden­bewegung als Feiertaa zu erklären und an dem Tage auf allen Bauten und in den Werkstellen die Arbeit ruhen zu laffen, zur einstimmigen Annahme. Von dem Obmann der Fachkommiffion wurde die Firma Günther, Roppenstraße, ans Licht der Deffent­lichkeit gezogen. Nach Erledigung des Fragetaftens murbe vom Vorfizenden auf die am 26. Januar fultfindende Fach pereinsversammlung aufmerksam gemacht und hier auf die Ver­fammlung gefchloffen.

Der Berliner Wirkergesellen- Verband hielt am Montag, den 13. b. Mts., eine Versammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Raffenbericht. 2. Rechenschaftsbericht. 3. Wahl des Borstandes, der Untersuchungs- Rommiffion und ber Revisoren. 4. Verschiedenes. Zum ersten Punkt der Tagesordnung wurde der Raffenbericht verlesen; es ergab fich ein Bestand von 303 M. 38 Pf.; derfelbe murde von den Revisoren für richtig befunden und von der Versammlung an erfannt. Bum zweiten Buntt wurde der Rechenschafts­bericht über die Thätigkeit des Verbandes im vorigen Jahre verlesen; derselbe wurde gleichfalls anerkannt. Zum dritten Punkt wurde als erster Vorsitzender Kollege Wengels wiedergewählt, als weiter Borfigender murbe Rollege Hübsch gewählt. Als erfter Schriftführer wurde Kollege Schau wiebergewählt, als zweiter Schriftführer murde Kollege Ruge gewählt. Als Raffirer wurde Rollege Gustav Gans gewählt. In die Kommiffion wurden bie Kollegen Stahn, Kirschbach, 3. Gans, Löbnik, Weiß und E. Müller wiedergewählt: hinzu­gewählt wurden die Kollegen H. Krause. S. Müller und E. Liebers. Als Revisoren wurden die Kollegen Schein und Bareis wiedergewählt; hinzugewählt wurde Rollege Agtha.- Bum letzten Punkt wurde zunächst die Abrechnung von dem am 2. November( abgehaltenen Vergnügen verlesen; es ergab fich hier ein Ueberschuk DON 82 Mart 65

f. Ein Antrag, hiervon 30 Mart den streifenden Sutarbeitern in Luckenwalde zu übersenden, wurde angenommen. Hierauf wurde berichtet, daß die Firma B. A. Wolff u. Co. ihren Arbeitern einen Neujahrsgruß habe zu Theil werden laffen, und zwar in der Form, daß fie von Mitte d. M. ab Lohnabzüge bis zu zwanzig Prozent in Aussicht gestellt habe. Die Arbeitszeit in genannter Fabrik ist seit Kurzem um ein paar Stunden verringert worden, angeblich, weil jest wenig zu thun ist; jedoch ist den Arbeitern gesagt worden, wenn fie für ben billigen Lohn arbeiten wollen, fönnen sie wieder volle Zeit arbeiten. Also wenn fie billiger arbeiten, dann haben die Herren Arbeit genug! Die Herren Chefs waren zu der Ber­sammlung eingelaben aber nicht erschienen, jedoch war der Werkführer Herr Uhlemann anwesend. Das Vor­gehen der Firma wurde als ein höchst unge rechtes und inhumanes bezeichnet, jest wo fich die Lebens­bedürfnisse so ungemein theuer stellen, wo die Wirker ge­wungen find, eine Lohnaufbefferung von zwanzig Prozent zu fordern, jest will betreffende Firma noch obendrein Abzüge machen. Die Haltung des Wertführers wurde ebenfalls einer Rritif unterzogen, es wurde ihm zum Vorwurf gemacht, nur auf Seiten der Firma zu stehen. Deiselbe rechtfertigte fich und hob hervor, daß die Firma erst vor einiger Zeit aus

Eine öffentliche Versammlung der Bartonar und-Arbeiterinnen tagie am Mittwoch Abend mann's Salon, um die Verhältniffe in der Fabri Dehlert und Lange zu besprechen. Greifenberg, Frau Dallmann und Herr a Leitung der Versammlung gewählt worden waren, erhielt Zamm zu einem Vortrage über die auf der Tagesord stehende Angelegenheit das Wort. Auf Grund eine schluffes der Freien Vereinigung der Kartonarbeite bie Kollegen obiger Fabrik am 5. Oftober v. 3. eine erhöhung von 10 pet., sowie 33% pet. Zuschlag auf stunden gefordert und als ihnen diese Forderung nicht bewilligt wurde, sei es zu einer furzen Arbeitseinstellung gefo welche zu Gunsten der Streifenden endete. Die Firm bie verlangten Prozente zu und akzeptirte auch die Bebing baß vor Ablauf von drei Monaten teiner von ben am betheiligt gewefenen Arbeitern entlassen werden folle. bie Ründigung vollzogen und die Kollegen Dallm nach Ablauf dieser Beit, am 21. Dezember, habe Herr Dehl Seise und Treu hätten nach Ablauf ber 14 tägigen auch wirklich aufhören müffen. Zu Heise habe Herr D gefagt, bas augenblicklich keine Bestellung vorliege, er( Am Montag wurden aber schon andere Arbeiter nommen. Der Verdacht sei mithin gerechtfertigt, ba andere Gründe zu der Entlaffung geführt hätten. Die Kollegen waren zur Zeit und find noch heute treue Mitgl unserer Bereinigung und hierin dürfte der wirkliche Grun finden sein. Drei andere entlaffene Rollegen, Rling Reek und Wolfram , wurden wieder angenommen zwar unter Bedingungen, die wir nimmer gutheißen Sie sollen nämlich 25 m. Raution stellen und bie den Fabrikanten verfallen, wenn sie die vorgeschriebene bigungsfrist nicht inne halten oder fich eine Sünde zu fommen laffen, welche zur Entlassung auf Grund der G ordnung berechtigt. Es sei traurig, daß die genanten Rolleg dieser Bedingung unterworfen und sich auch mit dem der 33% pet. Buschlag auf Ueberstunden einverstanden hätten. Da Herr Dehlert in der Versammlung an I war, wurde der Wunsch laut, daß dieser fich zunächt übe Angelegen heit äußern möge. Derselbe verwahrte fich ba baß er die Versammelten als berufene Richter über feine gelegenheiten anerkenne. Er wolle nur richtig stellen, Bezug auf seine Fabrit gesagt worden sei. Herr Sei ein guter Arbeiter gewesen, aber er habe zur Zeit des einen Treubruch begangen, indem обие an die gefegliche Kündigungsfrist zu fehren, Arbeit verlaffen habe. Aus diesem Grunde sei gekündigt worden. Die anderen beiben Herren nicht seinen Erwartungen hinsichtlich ihrer Leistungen sprochen und deshalb habe er fich andere Arbeiter angeno Von Maßregelungen fönne feine Rede sein. Sinfichtli Raution müsse er bemerken, daß er dadurch nur ferneren Vertragsbruch verhüten wolle. Der Betrag fe auf einmal zu erlegen, sondern folle in wöchentlichen vom Lohne abgezogen und zinstragend angelegt werden damit es den Arbeitern nicht schwer falle, habe Lohnzulage gewährt, welche dem Abzug zur Raution gleichfomme.

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Er selbst sei mithin eigentlich Derje welcher die Raution zable. Diese werde nur unter den Borredner bereits erwähnten Umständen verwirkt. Er habe ftets bemüht, berechtigten Wünschen feiner Arbeiter und

beiterinnen nachzukommen und oft mehr gethan, als er ju ve pflichtet gewesen sei. In der folgenden Distufion, welcher fich die Herren: Stein, Heise, Tamm, Bu

Siederer, Reuter, Rees , Gerstel, Wach, lich, Siegfried, Schwarzbürger und

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bas Rautionssystem unter all

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mann, sowie Frau Greifenberg , Fräulein Bris mann und Frau Langner betheiligten, besonders betont, daß Umständen verwerflich sei. Es stärke den Einfluß Fabrikanten und biete ihm immer eine Handhabe zu drückungsmaßregeln. Wenn erst eine Fab.it damit durchkomm müden andere baffelbe, ja vielleicht sogar 50 Mart von Arbeifuchen den verlangen. Es müffe mitt in entschieben fämpft werden. Der Verdacht, daß die brei Kollegen wegen ihrer Vereinsthätigkeit entlaffen wurden, werde verstärkt durch die Thatsache, daß Frau Langner, welche Papier Arbeiterinnenverein angehöre, ebenfalls nachträglic feiner momentanen Nothlage in der Fabrit geblieben fei

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laffen wurde. Herr Ne ez entschuldigte sich damit, daß er we Pommern hierher verlegt, an ein billiges Produziren gewöhnt Raution sei ihm noch nichts abgezogen worden. Ihm wu

fei und die Löhne fich nicht mit einem Male so hoch schrauben laffen; er fei aber schon felbft bei den Chefs vorstellig geworden und ersuchte, die Sache deruntersuchungskommission zu übergeben. Es wurde beantragt, die Sache der Kommission zu übergeben, um eine Einigung zu Gunsten der Arbeiter herbeizuführen, da die Firma sonst wohl schwerlich in diesem Sommer Arbeiter bekommen dürfte, denn die Berliner Wirker haben nicht darauf gelauert, daß hier Fabriken entstehen, welche für Schundlöhne arbeiten laffen. Ferner wurde noch darauf hingewiesen, auf bas Fachorgan, Der Textil- Arbeiter", welches die Interessen ber Wirterbranche voll und ganz vertritt, mehr zu abonniren. Bum Schluß wurde das Mitglied Hermann Preußer wegen feiner schmußigen Handlungsweise( Denunziren) von der Mit gliedschaft des Verbandes ausgeschlossen. Schluß der Ber­fammlung.

Eine öffentliche Versammlung sämmtlicher In­nungs- und Nichtinnungs- Meister im Drechslergewerbe, zu der auch Delegirte der Gebulfen eingeladen waren, tagte am Montag, den 13. d. M., Abends 9 Uhr, im Königstabt­Rafino, Holzmarktstr. 72. Bu Leitern der Versammlung wur den die Herren Drechslermeifter Werbermann, Siefe und Mattutat gewählt. Die Tags: nung behandelte das Bor geben des Janungsvorstandes betreffs die Heranziehung der Nichtinnungs- Meister zu den Kosten der Innung und Stellung nahme hierzu. Da der Referent nicht erschienen war, so wurde gleich in die Disfuffion eingetreten und Herr Kühn gab ein furzgefaßtes Bild von der gegenwärtigen Lage, verurtheilte gleichzeitia das Verhalten des Innungsvorstandes und nament­lich des Obermeisters Meier, welcher durch eingeschriebenen Brief eingeladen aber nicht erschienen war, und wies darauf hin, daß es angezeigt märe, gegen die Bergewaltigung der freien Meister energisch Poteft einzulegen und selbst eine Ver einigung zu gründen. In diesem Sinne sprachen sich noch mehrere Stebner aus, während einige Herren für ein allge­meines Eintreten in die Jnnung pläbirten und Herr

erwidert, daß er sich an den Verein hätte wenden sollen, würde ihn nicht im Stich gelaffen haben. Eine vorliegen Resolution, nach welcher die Versammlung jebe Lohnreduzir und das Rautionsfyftem für unmoralisch und verwerflich flärt, fich auch verpflichtet, mit allen gefeßlichen Muteln gegen zu kämpfen, wurde einstimmig angenommen, ebenfo Resolution folgenden Inhalts: Die heutige öffentliche sammlung der Kartonarbeiter und Arbeiterinnen beschließt, in der Dehlert u. Lange'schen Fabril beschäftigten Arbeiter Arbeiterinnen aufzu ordern, die Arbeit niederzulegen, wenn

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Rautionsstellung nicht aufgehoben wird und die Wieb aufnahme der Gemaßregelten nicht erfolgt. Im Weizeru falle foll die Sperre über die Fabrit vethängt werden. fchloffen wurde ferner, den 20. Februar und 1. Mai als Frie

tage zu betrachten.

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Stettin . Am Sonntag, den 15. Desember, hielt Modelltischler- Verein Bredow Stettin seine Mitglieder verfamm lung ab, zu welcher der Modelltischler Herr M. Pietsch Berlin eingeladen war, um einen Vortrag über die Degant fation der Modelltischler zu halten. Nach Berlefung des tokolls ertheilte der Vorsitzende, Kollege Graf, dem Referent zu seinem Vortrage das Wort. Derselbe behandelte zunäch in feiner ca. 2 stündigen Stebe die Gewerbeordnung, indem anführte, daß wohl viele Pflichten für den Arbeiter baris halten seien, aber sehr wenig Rechte, der einaige Paragrap der dem Arbeiter noch zugute täme, wäre der§ 152 der werbeordnung.

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Um diesen auszunüßen, müßten die beiter so viel wie irgend möglich Organisationen fchaffe

nur zu befferen Löhnen führen

Redner kommt dann auf die Modelltischler- Branche zu sprech und betont die Nothwendigkett eines geschloffenen Borgeben Er kam dann zum Schluß auf den Pacifer Arbeiter kongref fprechen, indem er hervorhob, die lange Arbeitszeit fei Burzel alles Uebels, hauptsächlich bei der Modelltischlerei,

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Görschner einen Antrag, welcher dazu aufforderte, einreichte, strengend wäre. Eine Verkürzung der Arbeitszeit hielt er dabe

der jedoch zurückgezogen wurde. An Stelle eines anderen Antrages, eine freie Bereinigung zu folgende Resolution angenommen:

für sehr geboten. Der Pariser Arbeiterkongreß habe die Ei gründen, wurde führung eines achtstündigen Arbetstages einstimmig befchloff Die heutige Versammlung der Innungs- und Nichtin für Einführung einer internationalen Arbeiterschuß- Gefe und seien die Arbeiter allerorts nun auch verpfl dhid

gebung zu demonstriren, denn dieses sei das heilia Recht, was der Arbeiter hat. Hierauf wurde von einem gliebe folgende Refolution eingebracht: Die heutige

nungsmeister im Drechslergewerbe verurtheilt ganz entschieden bas Borgehen des Innungsvorstandes. Da der Vorstand durch eingeschriebenen Brief zur heutigen Versammlung einge laben, aber nicht erschienen ist, so erklärt die heutige Versamm- sammlung der Modelltischler Bredow- Stettin erklärt fich lung, daß fie den Innungsvorstand nicht für kompetent hält, die Intereffen des Drechslergewerbes zu vertreten und erklärt energisch gegen denselben und die Person des Herrn Meier Front zu machen, dadurch, daß eine Bereinigung geschaffen

verstanden mit den Beschlüssen des Pariser internationale Arbeiter- Kongresses und erklärt, den 1. Mai 1890 für einen Feiertag; ferner an dem Tage die Arbeit ruhen zu laffen# Gunften der Demonstration einer internationalen Arbeiter

wird, welche fich mit der wirklichen Verbesserung der Berhält schußgefeggebung." Diefe Resolution wurde einstimmig ange

niffe im Drechsler gewerbe befaßt."

Nach dem noch die Gehilfendeleairten Herr Hildebrandt und Herr Rautenberg im Namen der Vereinigung der Drechsler Deutschlands ihren Standpunkt vertreten, murbe das Bureau beauftragt, eine neue Versammlung einzuberufen und die Grün­

Verantwortlicher Redakteur: Curt Baake in Berlin . Druck und Verlag von Mar Bading

Ausführungen. Nach einem kurzen Schluß vort des Referenten nommen. Stürmischer Beifall lohnte dem Nedner für feim

schloß der Vorsitzende mit einem warmen Apell an

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Kollegen, die Worte des Referenten zu beherzigen, die De

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Berlin SW., Beuthstraße 2.

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