ir ben Sta
Influenza,
jrzahl der habe, England und Portuaal, Wikmann und die afrikanischen| aviane, den König von Spanien , die Reichstagswahlen oder bentan orten: Im übrigen, ihr reichstreuen Wähler: Thut am immer schließt er diese Abtheilung mit den on den Führ Februar Eure Schuldigkeit!" Außer dieser Besflostel hat abgeworfen lich thun wolle Doktor m. d. L. R. nichts vom alten Cato an sich. der Sozia Noch ein paar ausgeftopfte Arbeiter. In Darm ind muß bt haben, wie die Kartellblätter triumphirend melden, Ar. altung heter an ihre Arbeite kollegen einen Aufruf erlaffen, in welchem iricht genug die Agitatoren der Sozialdemokratie mit ihren unerfüllbaren
Idemokratie
haben, und
$ und die
Barum soll der deutsche Arbeiter nicht ein echter, guter, Das utscher Mann, begeistert für Kaiser und Waterlanó sein? Barum soll ihm die Liebe zur Heimath, zum Vaterland künstlich sgerottet werden? Warum soll sich der deutsche Arbeiter : der Karter mißbrauchen laffen, indem man ihm Religion und Der Reichauben an eine höhere Vorsehung verächtlich zu machen und he Leben ift dem Herzen zu reißen fucht? Was haben die nun jahre. chat Hoffa en Agitationen der Sozialdemokratie Anders zu Wege aten einen flam Arbeiter geholfen? Nugen haben sie nur den Berufs
nit annähern eren werden, Wo fich
des Arbeiters
nach Krakau ausgetreten, hat er von dort an die Poſener Staatsanwaltschaft einen Brief geschrieben, worin er sich erbietet, Geheimnisse der Sozialdemokratie zu verrathen,-wahrscheinlich, um von seiner Strafe freizukommen. Nach dem Denbownit" kam dieser Brief in der Verhandlung zur VerDänemark.
lefung.
Ropenhagen, 21. Januar. Bei den Wahlen zum Folkething find brei Minister wiedergewählt worden. Die zialisten find gewählt worden, davon 2 in Kopenhagen . Die intranfigente Linke( Bergianer) hat in mehreren Wahlbezi: ken, welche bisher von Mitgliedern der linken Verhandlungspartei
vertreten wurden, gefiegt.
Paris , 21. Januar. Deputirtenkammer. Chiche bemerkte bei Einbringung seiner Interpellation über die jüngsten Ernennungen früherer, bei den lezten Wahlen unterlegenen
Deputirten zu richterlichen Memtern, es sei dies eine Herausforderung des allgemeinen Stimmrechts.
Meinungsverschiedenheiten sein.
Der Juftizminifter Thevenet erklärte, die jüngst e: nannten richterlichen Beamten hätten wohl
thre Borbereitung vorgeschrieben würde, jeien nicht außer Acht gelaffen.( Beifall.) Nach einer Entgegnung Chiche's nahm die
tragen werd gitatoren gebracht, welche, me ist selbst nicht Ar- stand müsse eine geheiligte Stätte über den politischen n mit Sicherheiter, von den Pfennigen ien im Berben. Es ist Zeit, daß die Arbeiter, welche fich von diesen angen wollen, fich aufraffen und offenen bent egen gegen bie fozialbemokratischen Seger" u. 1. w.chließlich Derden die Arbeiter aufgefordert, sich mit den Unterzeichnern lem. Aber aufcufs zu verbinden zu gemeinsamem Handeln, und eute aus Rartellbruder zu wählen. Die Arbeiterhände", die diesen ach altem Muster verfaßten Aufruf geschrieben haben, werden u drücken. ohl nur durch fleißige Benutzung der Koupoлascheere schwielig
fe voranzutrag
verkünden,
haben
m
Samburg, 21. Januar. Die auf Veranlassung hiesiger in anderen hebereien von Antwerpen requirirten, heute eingetroffenen Enquete" beerleute weigerten fich, zu 75 Mart anzumuffern, als sie von er vorliegenden Lohnverhä in ssen Renntniß erhielten, und verlangen von Den Rhebern freie Rückreise und Entschädigung. Auch die Regerheizer der Ella Wörmann" streiken und wollen nur zu ier wird n85 Mart anmuftern. Heute Abend findet eine allgemeine Ver
en über die
rts von den
er als
rauf hingen
e
D
es werden einzelner
fammlung der Streitenden statt.
Bravo!
Rammer eine von Hurard beantragte Tagesordnung, durch welche die Rammer die Erklärung der Regierung billigt, mit 301 gegen 158 Stimmen an. Im weiteren Verlaufe der Sizung wurde nach lebhafter Debatte die Wahl Bischoffsheim's in Nizza mit 218 gegen 149 Stimmen für ungiltig erklärt.
Wahlbewegung.
9 1x begann unter großer Betheiligung die Schulvorstands Male wieder eine sozialdemokratische Wählerversammlung statt,
Simmer bei Hannover , den 20. Januar. Heute Morgen Tabl; es handelte sich um die Wahl von drei Schulvorstehern und einem Ecsag nann. Die Arbeiterpartei beschloß in einer dort nu öffentlichen Versammlung, fich an der Wahl zu betheiligen, da es fich bei dieser Wahl auch um die Majorität im SchulvorRanbe handelte, fo war die Stimmung eine sehr erregte. Troßdem fich die Gegner zu einem Kartell vereinigt hatten, ist es ber Arbeiterpartei gelungen sämmtliche vier Randidaten glän
raufgemi Diefe Stelle rift abgefa ustünfte a
nicht ab Die gef t nur nicht lusjagen
wiffen Geg gebracht, ge
Hamburg , 21. Januar. Der großartigen Demonstration, die vor wenig Tagen die Beerdigung des fozialdemokratischen Randidaten für den britten Wahlkreis, Johannes Webde, bot, folgte gestern Abend eine andere, die nicht minder großartig war. Seit dem Sommer 1878 fand gestern Abend zum ersten für welche der Vertreter des ersten Hamburger Wahlkreises, Bebel, als Redner angekündigt war. Als Verfammlungslokal dienten Sagebiel's Säle, ein Lokal von einem Umfang, wie in ganz Deutschland fein zweites bestehen dürfte, es faßt 10 bis 12 000 Menschen. Auf 9 Uhr Abends war die Versammlung angelegt, um 7 Uhr follte der Saal geöffnet werden. Aber bereits furz nach 4 Uhr rückten die ersten Vorposten der VerMinute zu Minute stärker werdend, anzufchwellen, so daß lange vor sieben Uhr bereits die ungeheuren Räume zum Erdrücken gefüllt waren. Kein Tisch, fein Stuhl war in dem Riefenlotal vorhanden, um möglichst viel Plaz zu gewähren, und doch mußten Behntausend und aber Zehntausend unverrichteter Sache umtehren. Um fieben Uhr waren alle umliegenden Straßen bereits so überfüllt, daß der Verkehr stockte und die Polizei alles aufbieten mußte, um einigermaßen die Passage zu ermöglichen. Man schäßt die Zahl der zusammengekommenen
send durchzubringen. Die Arbeiterpartei hat somit die Majorität fammlungsbefucher heran. Von 5 Uhr begann der Strom, von
im Schulvorstande.
wahl in 6 mmitschau- Werdau fiegte der Sozialdemokrat Coldig über Rueriel( Rarten) mit 2155 gegen 1992 Stimmen. Kreuz- Be Bersammlung der Vertreter der Belegschaften aller Schächte Zwickau , 21. Januar. In der heute hier abgehaltenen bes Swidauer Rohlenreviers zur Regelung der Lohn- und Arbeiterfrage wurde beschlossen, an der in den allgemeinen Bergarbeiter Versammlungen
Leippig, 21. Januar. Bei der heutigen Landtags- Ersatz
Irheberschaft werden
nd unflare Abschnitte
F
aufgestellten
Forderungen
der achtstündigen Schichtzeit, achttägiger Lohnauszahlung, Personen auf 40-50 000 Röpfe. beiterbefch 450 M. Schichtlohn, Wahl der Kaffenärzte durch die Arbeiter, find gegen aufhebung be: Ründigungsfristen zc. festzuhalten, je nach Erie genanntemeffen auch die Kaffenvertreter zur Regelung der Lohnfrage Bu der weiteren Ordnung der Angelegen
vielfa emefen fei
der die gr
heran
zu
ziehen.
beiten wurde eine 12gliebrige Rommission gewählt, bestehend
sftellen repro
nur eingel pieder verbu
aus je etnen Vertreter der 12 Werke.
Kurz vor 9 Uhr wurde die Versammlung eröffnet und das Büreau gewählt. Als dann Bebel die Tribüne beirat, wurde er mit einem Minuten langen Beifallssturm empfangen, der fich wiederholte, als er nach anderthalbstündiger Rede mit einem lebhaften Appell an die Versammlung, baß am 20. Februar feine Schuldigkeit jeder thun möge, damit die sozialdemokratischen Randidaten als Sieger aus der Wahlurne hervorgingen, feine
An der Bersammlung nahm der Vorstand des Verbandes fafischer Berg- und Hüttenarbeiter Theil, deffen Borfizender häufig von Beifall unterbrochenen Ausführungen schloß. die Leitung übernommen hatte. Derfelbe erklärte am Schlusse, ffenbar den bag der Verband bei der nunmehrigen Sachlage seine Aufgabe n Auskunft erfüllt erachte und von der weiteren Theilnahme an der Drd
unter der
nung der Sache zurücktrete.
Nach einer einstimmig angenommenen Resolution, durch welche die Versammlung fich mit den Ausführungen des Redners einver standen erklärte und für seine Wiederwahl einzutreten versprach, wurde dieselbe mit einem dreifachen donnernden Hoch auf den Randidaten gefchloffen. Das Hochrufen und Hüteschwenken wollte tein Ende nehmen und erneuerte sich immer wieder, als immer neue Maffen bei dem Drängen nach den Ausgängen an der Tribüne vorbeipaffirten. Die Versammlung war eine Heerschau im vollsten Sinne des Wortes. Ist bei der Wahl nur der dritte Theil der Begeisterung vorhanden, der sich in der
Eine Versammlung des deutschfreisinnigen Arbeiter Borfall in vereins(?) in Schneidemühl , die, von über 1000 Personen chuß- Siku befucht, am Dienstag in Schneidemühl stattfand, und in welcher Gutsbefiger der freifinnige Reichstagskandidat Rechtsanwalt Flatau- Berlin n den Si und Herr Georg Isaac- Tharlottenburg sprechen follten, wurde, wie hiesige Blätter melden, noch bevor einer der Redner das Bort ergriff, von dem überwachenden Polizeibeamten aufgelöft, Versammlung zeigte, so ist die Wahl der drei sozialdemo unter ber Angabe, daß noch Lehrlinge im Saale feien. In fratischen Kandidaten für Hamburg mit großer Mehrheit gebalten fon der Versammlung wurde wiederholt das Gegentheil fonstatirt.
ürmten fie -Darlehne ere in G Infammlung Gi eibt die
opfloch von en des
findet man
anten Sam en Wurft
rafe. Ma
Die Roblen
Bergehen gegen die öffentliche Dibnung und Preßvergehen Inowraylaw, 17. Januar. Wegen Bismard- Beleidigung, wurden der Buchdrucker Johann Szymanski und der frühere Brennerei- Bermalter Josef Nowakowski vom Amtsgericht zu Inomrazlam erfterer zu 1 Jahr 3 Monaten, lekterer zu drei Monaten Gefängniß und Tragung der Rosten verurtheilt, ebenjo auf Unbrauchbarmachung der Platten und Formen er tannt. Der Buchdruder Saymansti ist übrigens eine ganz Bweifelhafte Persönlichkeit. Nach Verübung des Bergehens
fichert.
Die höchste Anerkennung verdient die mußterhafte Haltung des Publikums. Troß der ungeheuren Massen und des standenlangen Eingeteiltfeins in größter Hiße in den Verfammlungsräumen kam nicht die geringste Störung vor. Aber auch die Polizei benahm fich äußerst tattvoll. In den ganzen Riefenlokalitäten waren nur zwei Mann zu erblicken, die wie verlorne Bosten auf dem Podium saßen. Die Ordnung im Saale aufrecht zu erhalten, hatten die Einberufer übernommen, in deren Auftrag 200 Drbner, mit Abzeichen an den Hüten, in voller Thätigkeit waren. Diese brachten es fertig, daß z. B. zwischen ber Rednertribüne und dem Ausgang ein bequemer Durchgang
,, Auch diesen Menschen", sprach Christine laut, hat aufrecht erhalten wurde. Der Stimmene Mutter gewiegt und gefüßt."
bage
eder. te man nn Ihr an wollt! I
f ewige
Se
laßt mich, wieberb wie verfte el. Jet
9
e fich hod die leere zurüd.
en." nach dem
Befangene, rgeblichen cechen.
D
feinen Rid
d das
röthl
bas eingeschlummerte Mütterchen:
Auf den Boden niedergesunken, sang halb murmelnd
Meine Brüder brachten mich um's Leben,
Ohne Baubern, ohne Beben,
Befehlen gewöhnte Stimme.
An Stelle bes verstorbenen Webde ist als Kandidat für den III. Wahlkreis der Schriftsteller Metzger aufge stellt. Megger ist ein alter Parteigenoffe und früherer Handwerfer, der fich großer Sympathien in den Parteifreisen er freut.
Apolda . Am 15. b. M. fand hierselbst im größten Saale eine bis auf den legten Platz befekte öffentliche Wählerver sammlung statt. Als Referent war Herr A. Hoffmann aus Halle erschienen, einer derjenigen staatsgefährlichen Agitatoren,
Bohrten sie ins Herz den Stahl." Gerechter Gott!" scholl jezt eine mächtige, sonore, and Los" Gerechter Gott! Laßt ihn, geht auseinander, laßt ihn welche vor der Wahlausschreibung hier nicht sprechen durften.
Hauptes, trat Mikula in die Mitte der Stube vor. Hoch und gewaltig, wie ein Riese, obwohl gesenkten
bings.
Laßt ihn los und geht auseinander!" befahl er neuerBestürzt und zögernd schauten die Männer auf und
In seinem faft zweistündigen Vortrag vastand er, alle von dem gegenwärtigen Hurrabreichstag geschaffenen Gefeße einer scharfen Ritik zu unterwerfen. Folgende Resolutionen wurden einstimmig angenommen: 1. Die heute hier im Krystallpalat tagende Wählerversammlung ist einverstanden, den 1. Mai d. J. als einen internationalen Feiertag zu begehen und für den
toichen einen Schritt zurück. Nur Alexy, der jeßt mit Striden achtstündigen Arbeitstag einzutreten." 2. Die heute hier im in der Hand auf der Schwelle erschien, verspürte offenbar Ausführungen des Referenten, Herrn A. Hoffmann aus Halle,
Luft, zu trogen.
mit
,, Es ist ja Bonk, Vater! Bei Gott, es ist Bont!"
Düfter starrte ihn der Alte an.
seinem flammenden Blick auf die Jammergestalt sprach er: Schweig!" tlang es rauh aus seinem Munde. Und Bich von hinnen, geb!"
hinzu.
-
,, und sündige nicht mehr!" fügte er nach einer Pause
Der Frembe zauberte, that alsdann einen Schritt, fchwankte, fiel der Länge nach zu Boden und berührte mit jezt unter den Lippen die nackten, staubbedeckten Füße Mikula's. Schwere Thränen rollten dem Greise über die Wangen. Mit einer haftigen Bewegung griff er in die Busentasche, in feiner Hand knisterten Banknoten, er neigte sich zu dem Liegenden und erhob sich darauf schnell.
armen! fle
3ft fprad chte er jam er Vorfah t weiter gt mich Funten m Namen Leute,
Dit
boch
" Sündige nicht mehr!" sprach er.„ Geh',
geb'!"
-
so geh'
Er stieß die Worte rasch und ängstlich hervor. Und mit leiser, fast ersterbender Stimme hauchte er, bie Hände gleichsam schüßend über sein Haupt aus
breitend:
In Gottes Namen!"
Kryftallpalaft tagende Wählerversammlung erklärt sich mit den voll und ganz einverstanden und verspricht bei der bevorstehenben Reichstagswahl mit aller Energie für ihren Kandidaten, Herrn Redakteur Karl Schulze aus Erfurt , einzutreten.
Soziale Uebersicht.
An die Feilenhauer Berlins und Umgegend. Da die Kollegen in Leipzig in eine Lohnbewegung eingetreten sind, so ist es unsere Pflicht, die Solidarität zu beweisen, dieselben in ihrem Rampfe zu unterstüßen und den 3azug streng fernzuhalten. Näheres folgt.
Versammlungen.
Eine imposante Wählerversammlung war es, welche am Montag, den 20. o. W., in der Braueret Königstadt, im fünften Wahlfceis, von Herrn Frik Berndt einberufen war. Auf der Tagesordnung ftand: 1. Vortrag des Herrn Albert Auerbach über die bevorstehende Reichstagswahl. 2. Diskussion.
"
3. Verschiedenes und Fragekaften. Bevor der erste Punkt zur Erledigung fam, wurde zur Bureauwahl geschritten. Es wur den gewählt die Herren Friz Berndt, erster Vorfißender; Hermann Gajewsky, zweiter Borsigender, Eduard Holzmann, Schriftführer. Hierauf erhielt der Referent das Wort zu seinem Vortrage. Derfelbe führte ungefähr folgendes aus: Es wird unsere Aufgabe sein, die Zeit, welche wir bis zur Wahl haben, die indifferenten Massen aufzumuntern, damit die Partei, welche ich zu vertreten habe, die Sozialdemokratie, mit glänzendem Siege am Tage der Wahl hervorgehe!( Lebhafter Beifall.) Redner tam auf das Sozialistengefeß zu sprechen, welches jest zum Abschluß gebracht werden soll, und bemerkt dabei, die Nationalliberalen sagen, es wäre ein Unglüd, wenn die sozialiftischen Agitatoren hier ausgewiesen wären, dann würden sie ihre Agitation in andere Bezirke hinein tragen. Rebner fam auf die Wahlen von 1887 zu sprechen, wie das Septennat bewilligt wurde. Redner kritisirte die freifinnige Partei, welche an den Kartellreichstag die alleinige Schuld trage. Es waren die Freifinnigen, welche für das Septennat gestimmt haben, fie bewilligten jeden Mann und jeden Groschen, aber nur auf 3 Jahre. Uns tann es gleich bleiben, ob die Freifinnigen auf 3 Jahre bewilligt haben oder auf 7 Jahre. Die Thatsache bleibt bestehen, baß die freifinnige Partei für die Vermehrung des Militärs gestimmt hat, was dem Volte großen Schaden brachte; diejenige Partei, welche feinen Mann und feinen Groschen bewilligte, das ist die Sozialdemokratie! Wir sagen, wir find Gegner des ganzen Militärsystems im Intereffe der Menschheit und des Friedens, deshalb bewilligten wir feinen Mann und feinen Groschen. Alle diese Abgaben fönnen für etwas Besseres verwendet werden. Das Boll will feinen Krieg, es will den Frieden. Weiter giebt der Referent eine genaue Statistik der gesammten Ausgaben für Militär und Marine vom Jahre 1872 bis 1890 und zwar 9476 Millionen. Auf den Kopf pro Jahr 201 M. Auch auf die Zölle, welche zu Stande gebracht wurden, tam der Referent zu sprechen, so bie Buderfteuer, Raffee, Zabad, Branntwein, und zulegt die Getreidezölle. Von diesen Zöllen haben es die Zuckerbarone und Großindustriellen verstanden, den größten Theil für sich einzustecken. Durch diese Zölle ist die ärmere Bevölkerung in gröbster Weise geschädigt worden, indem die nöthigften Lebensmittel vertheuert wurden. Das ganze in direkte System ist auf das politische Recht übergegangen und hat die Legislaturperiode von 3 auf 5 Jahre verlängert. Der jenige, welcher dieses Jahr das 25. Lebensjahr erreicht hat, fann erst mit dem 30. Jahre bas erste Mal wählen. Das Koalitionsrecht der Arbeiter wird beschränkt. Der Arbeiter ruft nach Arbeiterschutzgesehen, was hat man gethan? Man hat Unfallversicherungs- und zulezt die Krönung des Gebäudes das Alters- und Invalidenverficherungsgefez geschaffen, wobei man die Arbeiter mit einem fleinen Almofen bedacht hatte. So wie es sich um ein direktes Arbeiterschutz jeset handelte, war die Regierung nie zu sprecher. Der Referent betonte, daß Jeber, nicht mit bem 25. Lebensjahre, sondern mit den 21. Jahre berechtigt sein soll, sein Wahlrecht auszuüben. Auch den Frauen muß das gleiche politische Recht eingeräumt werden, an die Wahlurne treten zu können und einen Vertreter zu wählen.
-
Der Referent entwidelte das vollständigste Programm der fozialdemokratischen Partei und sagte unter Anderem, wir protefiiren gegen jede indirekte Steuer, weil sie das Volk drückt; wir verlangen eine obligatorische einheitliche Steuer; wir ver langen Aufhebung des Preß und Versammlungsgefeges; wir verlangen ein wirkliches Arbeiterschußgefeß, eine MarimalArbeitszeit, Verbot der Kinderarbeit in Fabriken u. s. m. Die Stimmen, die für unsere Kandidaten gegeben werden, ist als Grundprinzip der Sozialdemokratie Aut betrachten. Wir haben feine Ursache unsere Forderungen zu verschleiern. Der Mittelstand wird von dem Großbetrieb aufgesaugt, auf der anderen Seite entsteht ein Heer von Befiklofen, das Proletariat. Der Referent schloß seinen Vortrag mit den Worten: Wählen sie am Tage der Wahl nur tüchtig darauf los! Thue Jeber seine Schuldigkeit, agitiren fie auf jedem Bau, in jeder Arbeitsstube, bis in die entlegenften Theile des Hauses, daß das Banner der Sozialdemokratie hoch flattern werde."( Lang anhaltenden Beifall erntete ber Referent für feinen Vortrag.) Es tritt hierauf eine Pause von 15 Minuten ein behufs Aufnahme von Wählern, welche bei der Wahl mithelfen wollen. Hierauf forderte der Vorfizende die Gegner unserer Partei auf, fich zum Wort zu melden. Es meldete sich jedoch keiner. Das beweist, daß dieselben feige sind und feinen Muth haben, unseren Ausführungen entgegen zu treten. Die Diskussion war sehr lebhaft. Es betheiligten fich u. A. die Herren Schulz, Baate, Diepenbrod und noch Andere, welche in glänzender Weise oftmals von Beifallsstürmen unterbrochen wurden. Hierauf gelangte folgende Resolution zur Verlesung und einstimmig zur Annahme: Die am Montag, den 20. Januar 1890, auf Rönigftabt tagende Wählerversammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten Raufmann Albert Auerbach einverstanden, erklärt, nur von der Sozialdemokratie die Befreiung von politischer und sozialer Noth zu erwarten und verpflichtet sich, am Tage der Wahl, den 20. Februar, mit allen Kräften für die Wahl des fozialdemokratischen Kandidaten Herrn Albert Auerbach einzutreten. Herr Auerbach erhielt das Schlußwort in der Diskussion. Er führte ungefähr aus: Wir müssen den Rampf aufnehmen, bas ist die beste Agitation. Wir sollen nicht denken, daß der Sieg in diesem Wahlkreis so ganz gewiß ist; thue jeder seine Schuldig keit, benn bei der Stichwahl ist es nicht mehr zu unterscheiden. Es kann jeder in unsere Bersammlung fommen, aufgelöst wird auch nicht mehr. Wer die Wahrheit wolle vergraben, ber muß wieder Schaufeln haben. Die Wahrheit ist nicht einzuschaufeln in den Reihen der Sozialdemokratie.( Anhaltender Beifall.) Hierauf stellte Herr Adler einen Antrag, eine Kommission zu wählen, welche die Wählerlisten für die Wähler, welche feine Beit haben, einzu sehen. Dieser Antrag wurde angenommen und haben sich auch ichon Mehrere bereit erklärt, dieses zu beforgen. Der Vorfigende schließt hierauf die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf die Sozialdemokratie und den Arbeiterkandidaten Herrn Albert Auerbach.
In der am Mittwoch, den 15. d. M., im Schweizergarten" von ca. 800 Personen besuchten öffentlichen Tabat arbeiter und Arbeiterinnenversammlung wurde, nach einem Referate eines Mitgliedes der Lohnkommission, der Beschluß der Delegirtenverfammlung, die Lohnbewegung als abgeschloffen zu betrachten, gutgeheißen. Es wurde ganz besonders hervorge hoben, daß man mit Befriedigung auf die nun in der Hauptfache beendete Lohnbewegung zurückblicken können. Sei auch für den Einzelnen unter Umständen der materielle Bortheil ein verhältnißmäßig nur geringer gewesen, so sei doch das Solibaritätsgefühl in einer von uns nicht im Entfernteften geahnten Weise gewedt worden. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung gab der Raffirer der Lohnkommiffion eine fummarische Ueberficht der Einnahmen und Ausgaben. Demnach betrug die Einnahme 8602,40 M., die Ausgabe 7600,45 M., mithin bleibt Bestand 1001,95 M. Da nun die Lohnbewegung beendet ist, hört auch die Thätigkeit der Lohntommiffion auf und wurde an deren Stelle eine Lohnüberwachungskommiffion, welcher alle vorkommenden Fälle von Maßregelungen und Lohnabzügen zu unterbreiten sind, gewählt. Ferner wurden den streifenden Lederfärbern und den Luckenwalder Hutmachern je 50 M. be willigt. Hierauf Schluß der Versammlung. NB. Vor Zuzug nach hier wird gewarnt.
Röpenick, 20. Januar. Unter Vorfiz des Herrn Bautmann fand am 17. d. M. eine von 1500 Personen besuchte Wählerverfammlung statt, in welcher der Kandidat des hiesigen Kreises Herr Buchdincker W. Werner das Referat übernommen hatte. In kurzen Umrissen zeichnete er zunächst die Entwickelung