Wenn ich
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Weitere lange Auseinandersehungen knüpften fich an die
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bank, es war ein Gastwirth- der Name thut nichts zur Sache ber ein polizeiliches Strafmanbat wegen Ueberschreitens der Polizei ftunde erhalten und dagegen Emfpruch erhoben hatte. Sie würden beffer thun meinte wohlmeinend der Vorfigende, den Einspruch zurückzuziehen und die paar Mart zu bezahlen, Sie machen
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fich sonst erft unnöthige Roßen!"- Das fann ich nicht! da ich völlig unschuldig erwiderte der Angeklagte fuhr der Richter fort Nun, wie Sie wollen bin!" wir werden ja fehen! Erzählen Sie den Sachverhalt!" Und der Angeklagte erzählte. daß er bis zwei Uhr Nachts Polizeistunde habe. Eines Abends habe er kurz vor zwei Brillen. Unt bent brohenden Streit im Reime zu erftiden, habe roch mehrere Gäfte im Lokal gehabt, bie fich mit einander ftritten. Um den brohenden Streit im Reime zu erftiden, habe vor zwei Uhr Feierabend geboten und die Jalousien herabgelaffen, damit neue Bäfte nicht mehr eintreten fonnten.
Frage, ob farrer Witte wie es einer der intrim nirten bewielen, i el behaupt ie, den Pastor Engel vom Reichsboten" der Ich habe üg geziehen babe oder nicht. Pastor Witte beftritt dies ent is entschuld gut war. Sachlage gingen auf persönliche Wahrnehmungen zurüd. bachen, feine Darlegungen der ganzen hierauf bezüglichen Rechtsanwalt Mundel hielt das Borliegen von scharfen Be begrüß eude begriraun zen, welche oft bicht an Shimpfworte heranreichen, für eifellos. Der eine Borwurf sage mit dürren Worten, daß icht richtig i farrer Witte mit dem Eide leichtfertig umgegangen sei und als Frechts: R aje nicht alles gefagt habe, was er wiffe. Dieser Vorwurf plung. Hea Zufände auf Vorgänge in, feném rozete eget fo eigenthümlicher, als die ganze Streitfrage Beide. er legen sollte, ob gerade Herr Hofprediger Stöder e ich meinemorauf es bei der Vernehmung des Pfarrers Witte in dem ig mit dem Gide umgegangen fet. Das Bunttuun saliens, efaäftslage Broke Bäder antam, sei die Behauptung gewesen, daß Herr Stöder, um feire eigene Kandidatur im 6. Wahlkreise durch Hausflur h naus und von dort auf die Straße gelaffen, Seint na jegen, es nicht für unanständig gehalten bat, einem Amtsons I, aber zu drohen, daß er ihn öffentlich bloßstellen werde, wenn Foud on Jemand ihm ben Fabrikbefizer Hoppe als Gegenfanditat entgegen ingen. M ellen würde. Nur dies festzustellen sei die Aufgabe des Gea Dabei font titshofs gewesen und dies fet erwiefen worden
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Witte, Pfarrer ber eine Stöcker die Möglichkeit zu feiner Zeit Grüneberg gegenüber
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Da die eine der streitenden Parteien aus vier, die andere nur aus einer Person bestand, habe er die erstere zum ben einzelnen Herrn habe er bewogen, noch einen Augenblic zu warten, damit der Streit fich nicht auf der Straße fort fegen sollte. Da fei, genau eine Minute nach Zwei, der Schuß in bas vom Wächter in das Haus eingelaffen Lotal eingetreten und habe ihn ohne Weiteres aufgeschrieben. Der Schuhmann war als Zeuge zur Stelle und deponirte, daß er die Straße entlang gekommen sei und ge sehen habe, wie mehrere Leute aus dem Lokale auf die Straße gelaffen wurden, die ihm auf Befragen erzählten, daß der Wirth noch Gäste im Lokale habe. Er habe sich vom und habe bort thatsächlich noch einen Gaft vorgefunden, weshalb er die Arzeige erstattet habe. Nunmehr entspann Schußmann: Mindestens 3 Minuten nach -Worfizender: Wußten Sie, mie lange der Wirth
fich folgendes Berhör: Borfigenber: Verhör: Voifigender: Wie spät war
es?"
"
folde Diohung ausgesprochen. Von etwaigen Versuchen des Solp ebigers Stöder, den Beugen Witte zu beeinfluffen, habe Wächter das Haus schließen laffen, sei in das Lokal gegangen Ibemofrat damals bie Bertheidigung Richts gewußt, sonst wären wahr finlich die ganzen Stöder'schen Briefe verlefen mor ben. Den vermeintlichen Firth m des Ecfenntnisses, daß alte diefen Stöder schon im Jahre 1878 nicht nur Grüneberg veranlaßt babe, eventuell ben Pfarrer Witte herab zu reißen, sondern 2 Uhr!" genommen ausdon damals einen Brief an Witte geschrieben, hat Ronzeffion hat? Schuhmann: Nein!" Wors.: Hatte Erftag 11 ar Söder mit tiplomatischem Geschid benut, um dem Leben B.bitfum zu sagen: Der Zeuge Grüneberg ist nicht te fi und ein solcher Brief, wie ihn das Erkenntniß erwähnt,
Ing. Klagefade er'fchen Bei
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Das liebe Publikum sollte vermuthlich
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der Gast den Ueberzieher an und war er bereits zum bes Schußmann: Ja!" Borf.: Hatte Gehen bereit?" Nein! Borf.: der Gast noch Bier? Schutzmann: Da gehen Sie hinein, ohne sich zu Nun sehen Sie! wie ber lange erfundigen, Wirth Ronzeffion hat. ein einziger Gaft ansehen, daß nur Sie
zu dem Schlußgebanken gebracht werber, baß cm Ende nur der Paftor Witte sei, dem man nicht ganz vertrauen könne. Das einzige, was man Herrn Witte zum Vorwurf machen wesend ist, der bereits gehen will, auch kein Bier mehr hat, ing bes hinte, näre, dog er bei seiner Vernehmung im Bäderproze ben Herrn Hofprediger Stöder allzu sehr gefchont habe. Der Brief, welchen der Herr Hofprediger an seinen Amtsbruder vor deffen Bernehmung gefchrieben, beweise nur wieder das staunensus dem G the diplomatische Talent des Herrn Stöcker, denn derselbe
auf gut Dies mißlu Schöffen undel ngeflagle eim Feb
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Die Gruyl te Vorgäng zwischen andensein welcher in e fpieite rediger jenen Arti
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ganz unbedenklich sei. Das„ Volt" würde sich den denn hoffentlich sei derselbe fein
das Lokal ist bereits gefchloffen und da denunziren Sie brei Minuten nach Ablauf der Polizeiftunde! Sie sollten doch bei Ihren Anzeigen etwas vorsichtiger zu Werte gehen, denn Sie machen uns dadurch nur unnöthige Arbeitslaft und dem Staate Rosten!" Der Angeklagte wurde natürlich freigefprechen, draußen aber frug der Schußmann den dienst. thuenden Boten, wie der Vorsitzende des Gerichtshofs heiße, bennas luffe ich mir nicht gefallen, ich werde mich bei meinem Präsidenten beschweren!" Er erreichte damit aber nur, daß gleich darauf die Umstehenden den Coupletsrefrain singen fonnten: Wir haben lange nicht so gelacht!"
rige nur ein vorsichtiges Hintasien und Leiten des Zeugen auf darjenige was Herr Stöcker wünschte, daß es die Wahrheit sei. Ein Artikel des Angeklagten behaupte zwar, daß Herr Stöcker über sein Verfahren E.kundigungen bei einent Oberstaatsanwalt eingezogen und den Bescheid erhalten habe, daß Dant Aller erwerben, menn es den Namen dieses OberstaatsDeutscher. Im gewöhnlichen Leben nenne man ein solches Friedrichstraße, Friß Walterstein, erfuhr gestern eine neue AufBerfahren, wenn es fein betrieben werde, Beeinfluffung eines Beugen, wenn es grob" betrieben werde, aber Berleitung
Witte
nennen wollte
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Der Prozeß wegen Bierplantscherei gegen den früheren Bachter des Restaurants Zum Gambrinus in der
lage vo: ber III. Straffammer des Landgerichts 1, da der Staatsanwalt gegen das frühere freisprechende Erkenntniß mit
zum Meineide", worauf 3nchthaus steht. Herr Stöcker habe theilweisem Erfolge Revision eingelegt hatte. Die Anklage es für angezeigt erachtet, se ne Pfeile direft gegen den Pfarrer
zu
femmer Haut zu wehren. Die dagegen gerichteten Artikel des Boll" enthalten so viele frasse Beleidigungen, daß er
richten und habe damit den lekteren gezwungen, fich
in erster
Reihe
miffe, um so mehr, als der Angeklagte behaupte, daß er der Ser und da etwas mitgewirkt. Wolle man aber zur Geld. Berfaffer fei. Bielleicht habe aber doch ein höherer" Geist rafe greifen, so müßte dieselbe boch etwas hoch gegriffen wer ben.- Rechtsanwalt taetel proteftirte dagegen, daß Daß er aus er diese Sache gewissermaßen als eine Sache Witte- Stöcker en ei entlid behandelt werde; letterer habe mit den inkriminirten Artikeln ner Beweges Bolt" Nchts zu thun, ja, ir fönne fogar versichern, en" enthal Der Säger Jonne boch fich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß er durch die Bruchstückweise und ohne Angabe des atums vorgebrachten Beilen
Gefängnißtrafe in Antrag bringen
babe. In Schwindel treibe. Ordnung; welder
von
Derhinde
Den 1 fpr
verlas
lher auf hrieben ha ehauptet, digung
Spesiell
Irthum des
für Herrn
aus
ben bem Briefe Gerichtshofes veranlaßt und damit den fo menig günftigen Ausgang
schuldigte soll angeordnet oder doch mindestens gelitten haben, welches in seinem dak Gläser mit Bockbier, welches in feinem Lokale für 25 Pfennige verkauft wurde, mit hellerem Bier das nur 15 Pf. loftete, aufgefüllt wurden, wenn Gäfte solche Gläser als nicht h nreichend gefüllt, zurückwiesen. Der zweite Vorwurf wurde dem Angeklagten dadurch gemacht, daß er eine von Bockbier und hellem Bier hergestellt und diese Mischung als Efat für das ebenfalls zum Ausschant gelangle
fehren, wohl Taufende von Männern warteten braußen im Garten. Gegen 19 Uhr eröffnete Genoffe Wilfchte die Versammlung und, nachdem er zur Ruhe gemahnt hatte, vollzog man die Bureauwaht aus der die Herren Wilschte, Witte und Müller havorginger. Wilschte dankte zunächst für das Vertrauen, was man ihm durch feine Wahl als Vertreter des 2. Reichstagswahlkreises im Bentral- Wahlkomitee Berlins für die bevorstehenden Reichstage wahlen entgegen gekradt habe. Das Amt sei zwar ein schweres, aber wenn die Wähler ihm beiftehen, müsse der Sieg unbedingt der Sozialdemokratie gehören. Hierauf tritt man in bie Tages ordnung ein, zum 1. Punkt: Die bevorstehenden Reichstags Unter wahlen " erhält nunmehr Genoffe Singer das Wort. Seine Aus bonnerndem Beifall tritt er an die Stampe. führungen waren ungefähr folgende: Der starte Besuch und ihr Beifall ist mir ein gutes Dmen für den bevorstehenden Wahl tampf. Der Reichstag , der am 21. Februar 1887 zu Stanbe tam, ist nicht zum Segen, nicht zum Vortheil der Nation geboren. Die Ursache der Auflösung des vorhergegangenen Reichstags Ende des Jahres 1886 war die Verweigerung des Septennats seitens der Oppofitionsparteien ben verbündeten Regierungen gegenüber. Man versteht darunter die Vermehrung der Armee um 41 C00 Mann auf die Dauer von 7 Jahren. Die Motive der Verweigerung waren bei den verschiedenen Parteien ver schieden. Während Zentrum und Freifinn Jeben Mann und jeben Grofchen auf 3 Jahre bewilligten, hat die Sozialdemo fratie an ihrer Parole: Keinen Mann, feinen Groschen, meber auf 3, noch auf 7 Jahre, festgehalten.( Beifall.) Es war für niemand aweifelhaft, daß die Regierung nunmehr die for fitutionellen medmäßigkeitsfragen in den Vordergrund drängte, und mit dem Mittel, der Schuß des deutschen Boltes set at gelehnt worden, in den Wahlkampf von 1887 eintrat. Der Wahlkampf in der Kartellpresse ist zu bekannt, daß man an jene Schredgespenster, die man dem deutschen Epießer Dormalte, faum zu erinnern braucht. Mit einem Mort, jener Reichstag ist ein Angstprodukt, entstanden ohne die ruhige fühle Uebberlegung, die bei der Ausübung Wahlrechts nothwendig ist. Die Beeinfluffungen der Arbeiter feitens der Unternehmer waren unerhörte. Mit erhobenen Händen mußten sie ben ihnen zugeftedten Stimm zettel halten und alsdann in die Urne legen. Ueberhaupt wurde die Abgabe unter Kontrole ausgeübt.( Rufe: Pfut! Rebner bittet um Nuhe.) Als die wirthschaftlich Abhängigen mußten die Arbeiter folche Verlegungen des Wahlgeheim niffes ruhig über fich ergehen laffen. Der neue Reichstag nahur natürlich mit großer Majorität bas Septennat an. Icht war aller Kriegslärm vorüber, überall herrschte Ruhe und Friede. Jetzt wurde aber auch dem Bolle die Rechnung präsentirt, in Geftalt von Mehrforderungen für Rüstungen, und heue stehen wir bis an die Zähne bewaffnet unter dem unerträge lichen Drucke jener Lalten da, und jeder fehnt fich lieber nach einem Ende mit Schrecken, als nach einem Schreden ohne Ende. Graf Moltke hatte Recht, a's er einmal fagte, daß ber Beitpunkt eintreten müffe, an dem die Bö ter geschwächt ha stehen. Darum hinweg mit dieser Schraube ohne Ende. Die Sozialdemokratie will nicht das Land mehrlos machen, fondern ein Volksheer organisiren zum Schuße der nationalen Grenzen solche bestehen. In dieser Frage so lange noch sieht die Sozialdemokratie ihr Ziel in einem internationalen nationalen Völkerbund. benso richten fich unfere Brinzipien gegen das Institut des cinjährig freiwilligen Dienstes, das nur den Begüterten zu Gute fommt, auch hier verlangen wir eine Gleichheit. Die Waffenschaft, im Dienste der Eifindung von Menschenmordmaschinen, rächt fich scheinber selbst für ihre falsche Anwendung, indem sie das Bestehende durch immer neues verdrängt. Man ist schon bei der pneumati schen Ranore angelangt, mit der man ein Kriegsschiff in den Grunb bohren, die Mauern einer Stadt mit einem Schuß zertrümmern fann. Es ill Bilight, ber Sozialdemokratie, über Toliber ist Pflicht folche un mündige Zustände fenntniß unter den Maffen zu verbreiten. Wer trägt die Lasten jenes Schußes, der nur für die materiell Begüterten ba ift, bem Befiglofen jedoch nichts nügt? Don Rechts wegen fäme dies den Ersteren zu, während die Maffe der Arbeiter die Lasten tragen müssen. Und selbst die J matrikularbeiträge der einzelnen Staaten, welche dieselben Zöllen, den indirekten Steuern Schöpfen, aus den find vom arbeitenden Wolfe aufgebracht, indem es die Konfum Steuer zahlt. Die Sozialdemokratie stellt in diesem Punkte eine progeffive, direkte Einkommensteuer unter Selbsteinfchägung mit wahrer Angabe als ihre Forderung auf. Redner geht nun Etat" über. Die einmaligen Ausgaben für die Marine, Anschaffungen der Rüstungen überhaupt für vermehrte Anschaffungen werden von den Reichseinnahmen gedeckt. Während 1875 Deutschland für seine Schulden nur 5100 M. Zinsen zu zahlen hatte, alfo überhaupt teine nennenswerthen Schulden besaß. find jest 47 Millionen Mark zur Dedang ber Binfen erforderlich; bie Reichsschuld selbst beträgt fonach 1500 Millionen Mart. Auf die Getreidezölle und die Brannt meinfteuer eingehend, Tommi Rebner zu dem Schluß, daß die Arbeiterschaft die Pflicht habe, als durch diese indirekten Steuer am meisten belaftete Klaffe, jebem folchen Steuerfyftem entgegen zu arbeiten und die Forderung der progressive direkten Einkommensteuer auf ihren Schild zu erheben. Die Getreidezölle brachten 1880 14 Millionen Mart, has int 52 Pf. pro pf der Bevölkerung, heute dagegen 80-100 Millionen Matt, also ca. 2 m. pro Kopf. Den Vortheil ba von genießen ein paar Großgrundbefizer, während der Klein grundbefizer bei schlechten Ernten nur Nachtheile hat. Fragt man den landwirthschaftlichen Arbeiter, ob sein Lohn infolge jener Aufgilfe der Landwirthschaft gestiegen ist, fo wird man eher das Gegentheil als Antwort erhalten. Die Branniweinsteuer bringt 40 Millionen Mat ein, biefe kleine Liebesgabe vertheilt sich auf ein paar reiche Magnaten, Fürfen, Bringen 2c., während die breiten Waffen des Volkes biefe Unsummen durch ihren Konsum aufbringen müffen. Auf die politische Gesezgebung übergehend, hilifiek Redner zunächst das Gesez zum Schuße der Kolonialpoluit, Nur einige die jetzt bei uns Mabe geworden sei. Großlaufleute in Hamburg und Bremen haben ihre davon. Wenn man tolonifiren folonifiren will, fo fann man das im eigenen Lande thun, in Pommern z. B. von wo die Leute von der Noth getrieben in der Auswande rung ihr Heil versuchen, kann man sich um die materielle bung der Bevölkerung reichlich verdient machen. Wenn im übrigen jene Streden von Kamerun , Angra Pequena u f. w. wirklich etwas werth wären, hätten fie sich schon die anderen Kolonialmächte engeeignet, die feit Jahrhunderten auf diesem Gebiete thätig sind. Der deutsche Arbeiter ist zu gut, um mit seinem Blute jene Sandwüsten z düngen, er verfällt den dort berrschenden Fieberkrankheiten und geht zu Grunde. Was schließlich den Export nach jmen Kolonien betrifft, so besteht derfelbe in Schnaps und Waff jebenfalls ein falscher Weg zur Zivilisation der bortigen G geborenen. Ein weiterer Gejeßentwurf, dem die Sozialdemokraten im Reichstage ihre Zustimmung versagten, betrifft den Ausschlußber Deffentlichkeit vor Gericht; fie verlagten deshalb ihre Zu stimmung, weil sie darin eine Verlegung des Rechts bewube seins, das im Volle lebendig ist, ei blidien und weil damit dem Denunzianten- und Spigelmesen Vorschub aeleistet merbe. -Die Verlängerung der Legislaturperiode von 3 auf 5 Jahre sei nichts anderes als eine Einschränkung des Wall rechts, und es sei Pflicht der Arbeiter am 20. Februar mittels eines fozialdemokratischen Stimmzettels gegen jene Ver gewaltigung au profeftiren. Die Forderung der Sozialbeme fratie in dieser Frage läuft darin hinaus, bie Wahlperioden auf 1 Jahr herabzufeßen. Die wirthschaftliche Thätigkeit bes Reichstags findet in der fog. Sozialreform- Gefeßgebure ihren Ausdruck. Welcher Art diese ist, das zeigt am beutlich fin bie Krone des Gebäudes, das Gesez der Alters- und Invalide
Gambrinusb: äu verkauft haben soll und drittens beschuldigte ihn die Anklage, daß er bei bem früheren Schluffe seiner oben belegenen Lofalitäten die noch auf dem Faffe befindlichen Bierrefte in Rüge gießen, fie nach unten schaffen, mit anderem Bier auffüllen und den dort noch anwesenden Gästen vorfeben ließ. In Betreff der beiden letten Punkte hatte das Reichsgericht das freisprechende Erkenntniß aufgehoben. Der Angeklagte gab ben dritten Punkt der Antiage zu, beftritt aber, daß dies eine unrcelle Handhabung fei, denn das mittelst Fahrstuhl von der oberen nach der unteren Erage geschaffte Bier fei tadellos gewesen und sofort verkauft worden. In Betreff des zweiten Punties bestritt der Beschuldigte entschieden, daß er eine derartige Mischung gebildet habe und felle unter Beweis, daß er seinem Berfonal auf das Energischfte eingeschärft habe, irgend welche Ungehörigkeiten sofort zu seiner Kenntniß zu bringen. Wenn einige der Zeugen dies auch bestätigten, so bekundeten doch eine Raffirerin des Angeklagten und ein von ihm entlaffener Kellner, daß Walterstein die er Der Staatsanwalt wähnte Mischung angeordnet habe. hielt deshalb den Angeklagten in beiden Punkten für überführt und beantragte ihn eine Geldstrafe beantragte gegen ihn von 150 Mart. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Arndt hielt bas Belastungsmaterial nicht für ausreichend, um plaidirte für Freisprechung, eventuell um eine erneute noch einber Wertheidiger durch und somit wird die Angelegenheit bas Gericht noch einmal in der umfaffendsten Weise beschäftigen.
bes Broz fes Bäder mit verschuldet hat. Aus dem ganzen Borgehen des Pfarrers Witte gegen den Hofprebiger ch Berle Söder, namentlich aus feiner Broschüre fprubeln ein unchrist licher Has her aus, die Art und Weise, wie derselbe seinen Rampf führe, zeige in der That viel Berblendung und könne weder ihm felbft, noch den Intereffen feines Amtes bienen. Ramentlich fönre Paftor Witte unmöglich annehmen, daß er fidh viel Freunde damit erworben, daß er sogar Aeußerungen feiner Frau in der Broschüre angeführt ganz abgesehen, daß Herr v Hammerstein die angeblich mit ihn gepflogene Unterhal Jegen Angung als apet nph bezeichnen würde. Der Vertheidiger führte dann Borfizen eingehend aus, daß ein großer Theil der Behauptungen der Artikel auf Wahrheit beruhen, daß diefelben durch tie über alles Maß binausgehenden ngriffe Witte's veranlaßt seien und fomit baraufhin eine Berurtheilung begründen zu können, höchstens ein Verstoß in der Form vorliege Emigungsvorschläge gemacht, die Pfarrer Witte aber runtweg gehendere Beweisaufnahme. Mit dem lekteren Antrag drang
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au lär geren Ausführungen das Wort. nochmals, daß Hofprediger Stöder die Artikel nicht verfaßt hat und er blieb dabei, daß es von seinem Standpunkte aus die
geftern wegen Urkundenfälschung und Betrugs vor ber III. Siraffammer des Lanegerichts I stand. Er ersah aus der der Hagelsbergerstraße wohnhafte Beitung, daß der in Kaufmann R. fein Materialwaarengeschäft verkaufen wolle. Obgleich vollständig mutellos, trat der Angeklagte als Käufer Preis von 1000 Mart einverstanden. Um feine ZahlungsSchriftftud, morin ihm von einem Hauseigenthümer bescheinigt runde, daß derselbe eine hypothefarisch eingetragene Schulb an
mildeste Bezeichnung fei, wenn er gefchrieben, daß Paftor Witte ouf und erklärte fich ohne Weiteres mit dem verlangten nicht mehr far zu benten vermöge. Gofes bahin, daß der Angeklagte Leuß der Beleidigung des Nach langer Berathung erging das Urtheil des Gerichts- fähigkeit zu beweisen, unterbreitete er dem Raufmann R. ein Brebigers Witte schuldig und deshalb zu 15 Zagen Ge
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fängniß zu verurtheilen sei. Die Artikel, so führte der den Angeklagten in Höhe von 24 000 m. habe. Der Lettere Vortheile Boifigende aus, enthalten eine Fülle schwerer Ehrenkränkungen eröffnete bem Rauimann K., daß er von diesem Guthaben
nur in einzelnen Fällen um behauptete Thatsachen. Das Gees handele sich in den meisten Fällen um Urtheile und icht habe es für angebracht erachtet, die Vorgänge, melde au diefem Brozeß geführt, näher zu beleuchten, um zu prüfen, ob he vielleicht zu einer milderen Auffaffung führen lönnte. Der Gerichtshof babe sich davon auch überzeugt. Bäder Prozesse urtheilende Gerichtshof augenscheinlich in üalich bes fraglichen Briefes habe sich der in dent
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75 M. abgehoben habe, die er zurückerstatten müffe, um die erhalten fönnen. Summe Hierzu fehlten ชน ganze ihm 25 M. und bat ber Angeklagte den Kaufmann K., ihm diefe zu borgen. Seinem Wunsche wurde entsprochen und R. fam um die 25 M., denn der Angeklagte ließ fich nicht wieder fehen. Das erwähnte Schriftstüd war gefälscht. In ähnlicher Weife gelang es dem Angeklagten in einem zweiten Falle, fich 25 M. zu erschwindeln. Trch des reumüthigen Geständnisses des Angeklagten und feiner bisherigen Unbescholtenheit erkannte ber Gerichtshof auf eine Gefängnißrafe von neun Monaten.
Versammlungen.
erlennen, daß dieser Jerthum irgend einen Einfluß auf bas Urtheil des Gerichts zu Ungunften des Hofpredigers Stöcker ausgeübt habe, im Gegentheil scheine der Brief ziemlich ein Blos gewesen zu sein. Nach Anficht des Gerichtshofes würde ber Gerichtshof vielleicht noch ein ungünftigeres Urtheil über ben Hofprebiger Stöcker gewonnen haben, wenn er den ganzen Brieiwechsel gekannt hätte. Der Gerichtshof habe den Ein brudt gewonnen, daß Prediger Witte von einem gewiffen G fühl der Schorung geleitet worden, als er damals nicht die Banzen Briefe vorlegte. Prediger Witte habe sich aus Gründen führten Schläge durch seine Broschüre zu paziren, der Angefiagte babe fein Recht gehabt, daraufhin so scharf vorzugehen 7 Uhr begann die Bölferwanderung, der jede Viertelstunbe und bei der Schwere der Beleidigungen rechtfertige fich die
fugmann durch den Vorfizenden einer Moabiter Schöffen Ein kleiner Dämpfer wurde einem Berliner Kriminal. abtheilung in geftriger Sipung auf feinen allzugroßen Denun Biationseifer gefeßt. Ein alter würdiger Herr betrat die Anklage
Reichstags- Abgeordneter Paul Singer vor den Ber liner Arbeitern des 2. Reichstags- Wahltreises. Ein unabsehbarer Menschenstrom drängte fich am Dienstag Abend nach dem Saale des Tiool"- Etablissement am Kreuzberg . Schon um
noch neue Schaaren zuführte. Als Herr Singer erschien, braufte ein tausendfaches Hoch durch die Menge, bie in ihm damit ben Vertreter ihrer Prinzipien begrüßte. Unter nicht enden. wollenben Hochrufen erreichte er nur mit Mühe den Saal, wo felbft fich bann die Doalionen fortsetten. Der weite Raum war von ca. 4000 Personen bef bt, Hunderte mußten wieder um
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